Oft weht ein frischer Wind vom Atlantik die Loire entlang bis nach Nantes, daher macht man sich am besten im Zwiebellook auf die Entdeckung einer der spannendsten Städte Frankreichs. Denn nach dem Zusammenbruch der Werften und zuarbeitender Industrien musste sich Frankreichs heute sechstgrößte Stadt neu erfinden- das Rezept dafür: Kunst und Kultur. So verwandelt die Veranstaltungsreihe „Le Voyage à Nantes“ die Stadt jeden Sommer in eine bunte Open-Air-Galerie, viele von den Skulpturen und Installationen bleiben. Einer grünen Linie auf dem Boden folgt man von Kunstwerk zu Kunstwerk. So spaziert seit über 15 Jahren ein 12 Meter großer Elefant mit „Passagieren“ über das Gelände und in einer Halle können Besucher weitere Tiere wie einen gigantischen Reiher, einen Kolibri und eine Spinne bestaunen. Sie sind Teil eines neuen Projekts , des „Arbre Héron“, des „Reiherbaums“. Noch ist allerdings unklar, ob und wann das Ganze umgesetzt werden kann. Ein weiteres Projekt aber nimmt langsam konkretere Formen an- dem berühmtesten Sohn der Stadt, dem Schriftsteller Jules Verne, soll voraussichtlich 2028 ein neues großes Museum gewidmet werden. Fünf Stunden etwa dauert die Bahnreise von Nantes nach Lyon, der Hauptstadt der Region Auvergne-Rhone-Alpes, die an den Flüssen Rhone und Saône liegt. 1998 erklärte die UNESCO große Teile des historischen Stadtzentrums zum Weltkulturerbe - auch weil in der Altstadt Vieux Lyon eine sehr homogene historische Bebauung erhalten ist. Mit der Standseilbahn kann man hinauf auf die Colline de la Fourvière fahren – oben wartet bei gutem Wetter eine fantastische Aussicht über die ganze Stadt. Wer es etwas ruhiger haben möchte, sollte einen Abstecher ins Viertel Croix-Rousse machen, auf den anderen Hügel in Lyon. Hier lebten und arbeiteten die Seidenweber seit dem frühen 19. Jahrhundert, im Museum „Maison des Canuts“ gibt es Vorführungen an alten Webstühlen. Ein paar U-Bahn-Stationen weiter können sich Film- und Kinointeressierte auf die Spuren der Brüder Lumière begeben- im Viertel Monplaisir ist in der einstigen Lumière-Villa ein Museum untergebracht. In dem unter anderem Kurzfilme aus dem endenden 19. Jahrhundert zu sehen sind- und natürlich der erste Lumière-Film von 1895: „La Sortie de l’Usine Lumière à Lyon“. Reportagen von Sabine Loeprick Link zu "Alles in Butter" https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:99a32dd5118b2d04/
