Mit Thomas Mann auf Reisen: „Der Tod in Venedig‟ als Hörbuch
Die zeitlose Novelle von Thomas Mann ist weniger Reiselektüre und mehr Meditation über Leben und Tod. Mann bezeichnete sie selbst als „Tragödie einer Entwürdigung‟. Bis heute hat die Geschichte um den gestrengen Schriftsteller Aschenbach, der in der Lagunenstadt von einer späten Leidenschaft überwältigt wird, nichts von ihrem Reiz verloren. Und so entführt auch „Der Tod in Venedig‟ als Hörbuch in die melancholische Welt des Europas kurz vor dem Ersten Weltkrieg.
„Der Tod in Venedig‟: Inhalt der Erzählung
Der gealterte Schriftsteller Gustav von Aschenbach, der stets leistungsorientiert streng mit sich selbst war, reist im Sommer 1911 nach Venedig und steigt in einem Nobelhotel am Lido ab. Hier trifft er auf den erst 14-jährigen Tadzio, der mit seiner polnischen Familie Urlaub macht. Fortan wird der schöne Tadzio von von Aschenbach heimlich angebetet und verfolgt. Er erlebt einen zweiten Frühling und lässt seine bisherige Strenge fahren, während er sich philosophischen Gedankengängen hingibt. Schon früh leidet er jedoch unter dem schwülen Klima der Lagunenstadt und dann bricht auch noch eine Choleria-Epidemie über Venedig herein.
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Thomas Mann: Einer der größten Literaten Deutschlands
Im frühen 20. Jahrhundert stieg der in Lübeck geborene Thomas Mann mit der Veröffentlichung seines ersten Romans „Buddenbrooks‟ zum Star der deutschen Literaturszene auf. Für seine Familiensaga wurde er sogar später mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Im Jahr 1911 veröffentliche Thomas Mann „Der Tod in Venedig‟, eine eher schlanke Novelle, die ganz dem Zeitgeist der Décadence-Literatur der Epoche entsprach. Dazu fand hier seine heimliche und zeitlebens unterdrückte Homosexualität in der Schwärmerei Aschenbachs für den schönen Jüngling Tadzio seinen Ausdruck. Thomas Mann ging 1933 nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten zunächst ins Schweizer und später ins US-amerikanische Exil. Er starb 1955 in der Schweiz, wo er auf dem Friedhof Kilchberg bestattet wurde.
Die Stimme Aschenbachs: Matthias Brandt
Matthias Brandt gehört zu den beliebtesten deutschen Schauspielern und war bereits in zahlreichen Filmen und TV-Serien zu sehen. Zu seinen bekanntesten Rollen gehören die des Kommissars Hanns von Meuffels in der Krimireihe Polizeiruf 110. Der jüngste Sohn des früheren deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt tritt daneben regelmäßig auf der Theaterbühne auf und spricht Hörbücher und Hörspiele ein. Für die Aufnahme von Aldous Huxleys „Schöne neue Welt‟ erhielt er 2014 den Deutschen Hörbuchpreis.
Häufig gestellte Fragen zu „Der Tod in Venedig‟
Basiert „Der Tod in Venedig‟ auf einer wahren Geschichte?
Zwar basiert „Der Tod in Venedig‟ nicht direkt auf einer wahren Geschichte, doch sie wurde von realen Erlebnissen des Autors inspiriert. So lernte Thomas Mann 2011 bei einem Aufenthalt in Venedig den jungen polnischen Baron Wladyslaw Moes kennen, der womöglich als Inspiration für Tadzio diente. Auch die Werke des fiktiven Schriftstellers Gustav von Aschenbach ähneln den bereits veröffentlichen oder geplanten Werken von Thomas Mann.
Welche Adaptionen gibt es von „Der Tod in Venedig‟?
Neben dem originalen gedruckten Buch ist „Der Tod in Venedig‟ als Hörbuch und Hörspiel erschienen und wurde als Ballett von John Neumeier adaptiert. Benjamin Britten brachte 1973 eine Oper unter dem Titel „Death in Venice‟ zur Aufführung. Besonders bekannt ist die Verfilmung des italienischen Regisseurs Luchino Visconti aus dem Jahr 1971 mit Dirk Bogarde als Aschenbach und Björn Andrésen als Tadzio. Die Dreharbeiten fanden im Grand Hotel des Bains am Lido statt, in dem auch Thomas Mann seinen Urlaub verbracht hatte.
„Der Tod in Venedig‟: Zusammenfassende Informationen
Erscheinungsjahr
- 2013
Autor
- Thomas Mann
Genre
- Novelle
Sprecher
- Matthias Brandt
Spieldauer
- 3 Std. 50 Min.
Verlag Buch
- S. Fischer Verlag
Verlag Hörbuch
- der Hörverlag
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