#23 Dekarbonisierung? Fehlanzeige – das Schweigen der Petfood-Industrie

In dieser Episode diskutieren Klaus Wagner, der Mr. Greenologe, und Joe Rahn, der Kynologe, die dringenden Themen zur CO2-Reduzierung im Petfood-Sektor und die Herausforderungen, die damit verbunden sind. Wir beleuchten den erhebliche CO2-Fußabdruck von Tiernahrung in Europa, der jährlich über 100 Millionen Tonnen beträgt, und warum dieser häufig ignoriert wird. Klaus erklärt die Rolle der ökonomischen Allokation bei der CO2-Zuordnung und die Angst der Hersteller vor negativer Selbstbewertung, die sie von der Nutzung von CO2-Labels abhält. Zudem kritisieren wir das Greenwashing in der Branche und die fehlende Transparenz über CO2-Emissionen bei Nass- und Trockenfutter. Wir untersuchen auch alternative Proteinquellen und deren potenziellen Einfluss auf die Nachhaltigkeit im Petfood-Bereich. Abschließend fordern wir die Branche auf, langfristige Lösungen zu finden, die den Anforderungen einer CO2-ärmeren Welt gerecht werden.kommunizieren. Des Weiteren kritisieren wir das oft propagierte „Greenwashing“ innerhalb der Branche, wo nur einige wenige Produkte mit alternativen Proteinen angeboten werden, während der Großteil eines Sortiments weiterhin umweltschädliche Rohstoffe verwendet. Wir diskutieren die Rolle der Verbraucher und deren oft stärkeren Fokus auf die Gesundheit ihrer Tiere als auf nachhaltige Produkte. Es zeigt sich, dass es in der Branche an einem echten Wandel fehlt und dass das Bewusstsein für den CO2-Fußabdruck von Tierfutter bei vielen Verbrauchern kaum verankert ist. Ein weiteres Thema ist der Vergleich der CO2-Emissionen zwischen Nass- und Trockenfutter. Die Lebenszyklusanalysen zeigen, dass Nassfutter bis zu achtmal mehr CO2 verursacht, doch diese Information wird der breiten Öffentlichkeit nicht adäquat kommuniziert. Dies könnte daran liegen, dass viele Premium-Marken ihre Umsatzströme stark von Nassfutter abhängig machen und daher nicht bereit sind, diese Daten offensiv zu kommunizieren. Neben diesen Herausforderungen schauen wir auch auf alternative Proteinquellen, die oft als bahnbrechend angepriesen werden. Wir diskutieren, ob beispielsweise Insektenprotein wirklich eine dauerhafte Lösung für das nachhaltige Füttern von Haustieren darstellt oder ob es sich dabei letztlich um ein Feigenblatt handelt, das die realen Emissionstreiber ersetzt. Die Skepsis der Verbraucher gegenüber diesen neuen Futtermitteln spielt eine wesentliche Rolle in der Marktdurchdringung. Abschließend fordern wir die Branche zu ernsthaften Veränderungen auf. Die Hersteller sollten sich nicht nur darauf konzentrieren, kurzfristige Verkaufszahlen zu maximieren, sondern langfristige, nachhaltige Lösungen zu finden, die den Anforderungen einer kohlendioxidärmeren Welt gerecht werden. Wir ermutigen die Zuhörer, sich intensiver mit den verfügbaren Daten auseinanderzusetzen und die Autoren von Studien und Berichten zu konsultieren, um informierte Entscheidungen treffen zu können.