
Das Projekt „Living History of Cardiology“ der Österreichischen Gesellschaft für Kardiologie (ÖKG) dokumentiert die Geschichte der österreichischen Kardiologie von 1968 bis 2028 anhand ausgewählter Karrieren österreichischer Kardiologinnen und Kardiologen – von den Anfängen unter Professor Karl Fellinger und Professor Fritz Kaindl bis in die Gegenwart. Der Kardiologe Ass.-Prof. Dr. Harald Gabriel, MedUni Wien und die Historikerin Dr.in Johanna Meyer-Lenz, Hamburg führten Interviews mit diesen Expert:innen und reflektieren im Podcast mit dem Medizinjournalisten Dr. Sebastian Pokorny das Gesagte anhand von Interviewausschnitten.
Alle Folgen
Folge 4
Diese Episode widmet sich der Karriere von Univ.-Prof. Dr. Peter Probst, dem eine zentrale Bedeutung für die Entwicklung der interventionellen Kardiologie in Österreich zukommt. Seine Ausbildung begann er in der Klinik von Professor Fellinger 1966. Sie führte ihn zur Kardiologie, wobei ein prägender USA-Aufenthalt 1971–1972 ihn in experimentelle Forschung und erste interventionelle Techniken einführte. Prof. Probst war initial in der katherterinteventionellen Behandlung von Herzrhythmusstörungen interessiert. Darüberhinaus aber auch ein früher Anwender der revolutionären PTCA von Andreas Grüntzig Ende der 1970er-Jahre. Er schildert anschaulich die technischen Herausforderungen und Risiken dieser Pionierzeit. Bis 2005 war er Leiter des Herzkatheterlabors an der Universitätsklinik für Kardiologie in Wien, bildete Generationen von Interventionist:innen aus und setzte sich erfolgreich und nachhaltig für die Einführung neuer und innovativer Technologien ein.Link zum Video-Interview: https://www.medmedia.at/podcast/living-history-of-cardiology/

Folge 3
Diese Episode beleuchtet die berufliche Karriere von Univ.-Prof. Dr. Gerald Maurer, der im Jahr 1993 Univ.-Prof. Dr. Fritz Kaindl an der Universitätsklinik für Kardiologie in Wien als Abteilungsvorstand und Klinikvorstand der Univ. Klinik für Innere Medizin 2, nachfolgte und diese bis 2016 leitete. Prof. Dr. G. Maurer begann seine Ausbildung 1975 in den USA und war vor seiner Rückkehr nach Wien zuletzt Direktor für nichtinvasive Kardiologie am Cedars-Sinai Medical Center, Los Angeles. Er leistete wegweisende Beiträge zur kardialen Bildgebung, insbesondere zur Echokardiographie, dem Farbdoppler und der transösophagealen Echokardiographie. In das knappe Vierteljahrhundert seiner Leitung der Wiener Universitätsklinik für Kardiologie fielen zahlreiche Neuerungen, unter denen nicht zuletzt die Etablierung des durchgehenden besetzten Herzkatheterlabors (24h/7d) zu nennen ist. Link zum Video-Interview: https://www.medmedia.at/podcast/living-history-of-cardiology/

Folge 2
Im Fokus dieser Folge steht Univ.-Prof. Dr. Peter Kühn, der als 1. Oberarzt bei Univ.-Prof. Dr. Fritz Kaindl, der die Kardiologie in Österreich 1968 in Wien begründete, tätig war. Ein entscheidender USA-Aufenthalt 1966-1967 inspirierte ihn zur Einführung der Coronary Care Unit (CCU) und des Herzalalarms in Wien, deren Umsetzung Pioniergeist und viel Eigeninitiative erforderte. Professor Kühn machte sich als herausragender EKG-Lehrer einen Namen, verfasste einflussreiche Lehrbücher (vielen Medizinstudierenden ist das Buch "Elektrokomikographie" heute noch ein Begriff) und setzte sich früh für heute etablierte Standards wie die Herzdruckmassage und die Primärprävention von Herzkrankheiten ein. 1976 richtete er die Kardiologische Abteilung bei den Barmherzigen Schwestern in Linz ein und leitete sie bis 2002. Link zum Video-Interview: https://www.medmedia.at/podcast/living-history-of-cardiology/

Folge 1
In der ersten Folge sprechen der Kardiologe Harald Gabriel, MedUni Wien und die Historikerin Johanna Meyer-Lenz, Hamburg über Entstehung und Ziele des Projektes „Living History of Cardiology in Austria“ der Österreichischen Gesellschaft für Kardiologie (ÖKG). Das Projekt umfasst einen zeitlichen Rück- und Ausblick auf 60 Jahre Kardiologie in Österreich (1968-2028). Die Überlegungen dieser Folge gelten zu einem Teil der Methode der Oral History, welche zugrunde gelegt wurde, um die interviewten Kardiolog:innen dazu anzuregen, ihre Berufsgeschichte als lebendige und individuelle Erzählung darzustellen. Sie diskutieren dabei auch die interessante Frage nach dem Verhältnis von persönlich erzählter Geschichte und einer datenbasierten Fachgeschichtsschreibung. Positiv wird hervorgehoben, dass die Oral History Raum für lebendige individuelle Erzählungen schafft, subjektive Spiel-, Gestaltungs- und Interpretationsräume sichtbar macht. Fachgeschichtlich wird darüber hinaus auf die Anfänge des Faches unter Prof. Fellinger und Prof. Kaindl Bezug genommen.Link zu allen Video-Interviews: https://www.medmedia.at/podcast/living-history-of-cardiology/Moderation: Sebastian Pokorny
