Das Album von Radiohead: „Kid A“
Man liebt sie oder man hasst sie, das gilt für Radiohead ebenso wie für ihr viertes Album „Kid A“. Und dennoch, gerade hier lohnt es sich, Zeit zum Zuhören zu investieren. Nicht umsonst hatte das berühmte und wichtige amerikanische Musik-Magazin Rolling Stone dieses Album von Radiohead zum besten Album der Jahre 2000 bis 2009 gewählt.
Radiohead – von Oxford in die Hall of Fame
Musiker mit Erfahrung stecken hinter dem Album „Kid A“. Radiohead wurde bereits 1985 gegründet, damals machten sie unter dem Namen „On a Friday“ ihre ersten musikalischen Schritte in die Öffentlichkeit. Anfang der 1990er gelang ihnen der Durchbruch mit Britpop und Alternative Rock. Weltweit hat die Band rund 40 Millionen Tonträger verkauft. 2019 landete Radiohead einen weiteren Erfolg: Sie wurde in die Rock and Roll Hall of Fame in Cleveland, Ohio aufgenommen. Hier wird nur geehrt, wer seit mehr als 25 Jahren auf der Bühne und im Studio ist. So lange muss die erste Veröffentlichung zurückliegen. Sich über diesen Zeitraum halten zu können und erfolgreich zu sein, sagt einiges über die Band aus. Talent und Einsatz wurden mit der Ehrung belohnt.
Von Gitarren zu Elektronik: Der Soundwandel in „Kid A“
Allein aus der Sicht der kontinuierlichen Veränderung stellt das Album „Kid A“ eine Besonderheit dar. Während die ersten drei Alben, insbesondere „The Bends“ und „OK Computer“ noch von gitarrenstarken Rocksongs geprägt waren, ließen sich die Mitglieder von Radiohead zusammen mit ihrem Produzenten Nigel Godrich bei „Kid A“ auf etwas Neues ein. Ihr Stil wandelte sich nach den Anfangsjahren Richtung Post Rock und Electronica. Eine aufsehenerregende Besonderheit von „Kid A“ ist, dass nun der Schwerpunkt von den Gitarren weg zu Ondes Martenot, monophonen elektronischen Musikinstrumenten, ging. Der für das Album typische Sound war geboren.
Keine Singles, keine Clips – „Kid A“
Neu und experimentell ist bei diesem Album auch, dass im Vorfeld auf Werbeeinnahmen verzichtet wurde. Es gab keine Interviews, keine Auskopplungen. Bei „Kid A“ setzte Radiohead nicht nur ein musikalisches, sondern auch quasi politisches Statement. Es blieb bei Blips, die auf unliebsamen Kapitalismus abzielen. Die darin auftretenden Killerbears sollten Radiohead weiterhin begleiten.
Radiohead „Kid A“ – Charts, Cores and more
Nicht nur Rolling Stone, sondern auch Pitchfork Media nahmen das Album begeistert auf. 2001 gab es dafür den gefragten Grammy Award for Best Alternative Music Album. Auf Metacritic wurde ein hoher Score, nämlich 80/100 erreicht. Hochgelobt und angezweifelt zugleich ist der Titel „Idioteque“. Synthesizer dominieren „Everything In It's Right Place“. Über diesen Titel schreibt der Rolling Stone, er wäre in der Studioversion besser als live.
In den USA und Großbritannien erreichte „Kid A“ die Nummer 1 der Charts. Über 15 Wochen war das Album im Vereinigten Königreich in den Charts, 28 Wochen in den USA. Auch in Europa war „Kid A“ von Radiohead ein solider Erfolg. Sänger Thome Yorke, Lead-Gitarrist Jonny Greenwood, Keybordplayer Colin Greenwood, Ed O'Brian an der Gitarre und im Background sowie Phil Selway an den Drums konnten sich über Platz 4 in Deutschland, Platz 5 in Österreich und Platz 8 in der Schweiz freuen.
Das Album „Kid A“ im Überblick
Erstveröffentlichung
- 2. Oktober 2000
Typische Instrumente
- elektronische Keyboards
- Sampler
- Synthesizer
Genres
- Rock, Art Rock, Electro, Post Rock
Anzahl der Titel
- 11 Titel
Länge des Albums
- 47 Minuten
Tracklist
- Everything in Its Right Place
- Kid A
- The National Anthem
- How to Disappear Completely
- Treefingers
- Optimistic
- In Limbo
- Idioteque
- Morning Bell
- Motion Picture Soundtrack
- Untitled
Produzenten
- Radiohead, Nigel Godrich
Label
- Parlophone
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