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Filmmusik: Die besten Soundtracks aus dem Kino

Auch wenn Filme bis in die 1920er Jahre hinein stumm blieben, so gehörte Musik doch von Anfang an zum Kino. Schon die Filme der Gebrüder Lumière wurden Ende des 19. Jahrhunderts live von einem Pianisten begleitet, und später gab es bei wichtigen Erstaufführungen in großen Theatern sogar Kinoorchester, die für die musikalische Untermalung sorgten.

Als sich dann Ende der 20er-Jahre der Tonfilm durchsetzte, änderte sich die Situation grundlegend. Nun wurde die Filmmusik im Studio produziert und war fester und unveränderlicher Bestandteil der Vorführungen. Stilistisch ist die Bandbreite der für Filme geschriebenen und in ihnen verwendeten Musik fast unendlich. Die Bedeutung von Musik als Teil der Filmsprache ist dabei viel größer, als den Zuschauerinnen und Zuschauern im Kinosaal vielleicht oft bewusst ist.

Wozu dient Filmmusik eigentlich?

Ganz eindeutig lässt sich nicht sagen, warum Filme von Anfang an von Musik begleitet wurden. Ein möglicher Grund ist, dass damals auch Bühnenaufführungen sehr häufig musikalisch untermalt waren und die Zuschauerinnen und Zuschauer daher daran gewöhnt waren. Ein eher praktischer Grund könnte wiederum gewesen sein, dass man das laute Geräusch der frühen Filmprojektoren übertönen wollte.

An den grundsätzlichen Funktionen von Filmmusik hat sich jedenfalls seit den Anfangszeiten des Kinos kaum etwas geändert. Musik kommentiert und unterstreicht das Geschehen auf der Leinwand, kann Emotionen akzentuieren oder sogar hervorrufen und trägt viel zur generellen Stimmung einer Szene oder eines ganzen Films bei. Manchmal sind einzelne Charaktere oder Aspekte der Handlung mit spezifischen Motiven verknüpft, andererseits kann Filmmusik aber auch bewusst in gegensätzlicher Weise zur Stimmung eingesetzt werden, die von den Bildern und der Handlung vorgegeben wird. Klar ist jedenfalls: Auf Filmmusik kann und will man nicht verzichten.

Die Anfänge der Filmmusik

Zu Stummfilmzeiten wurde meist auf bereits existierende Musik zurückgegriffen. So verwendete man zum Beispiel berühmte Klavierstücke wie den "Liebestraum" von Franz Liszt oder bekannte Melodien aus Opern und Operetten. Extra für einen bestimmten Film geschriebene Stücke wie das des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns zu "Die Ermordung des Herzogs von Guise" (1908) waren damals die Ausnahme. Mit Aufkommen des Tonfilms interessierten sich auch Komponisten wie Ernst Krenek, Dmitri Schostakowitsch, Sergei Prokofiev, Ralph Vaughan Williams oder Arthur Honegger für die als neu und aufregend empfundene Verbindung von Kino und Musik.

Die Filmmusik in Hollywood orientierte sich in den 1930er und 1940er Jahren meist an der klassischen Musik des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Dazu trugen auch europäische Musiker und Komponisten wie Max Steiner ("King Kong und die weiße Frau"), Erich Wolfgang Korngold ("Robin Hood"), Miklós Rózsa ("Ben Hur") und Dimitri Tiomkin ("Zwölf Uhr Mittags") bei. Ab den 50er-Jahren fanden die immer populärer werdenden Genres Jazz, Rock und Pop zunehmend Eingang in die Filmmusik, und die Verwendung eines klassischen Orchesters galt nicht mehr als ungeschriebene Regel. Als weitere Möglichkeit, Werbung für einen Film zu machen und gleichzeitig zusätzlich Geld zu verdienen, entdeckten die Hollywood-Studios zudem speziell für die jeweilige Produktion geschriebene Titelmelodien und Titellieder. So wurden u.a. "Que Sera, Sera" aus "Der Mann, der zuviel wußte" und "Moon River" aus "Frühstück bei Tiffany" zu großen Hits.

Die weitere Entwicklung der Filmmusik

In den 1960er Jahren kann man oft eher von Soundtracks als von Filmmusiken sprechen, so zum Beispiel bei "Die Reifeprüfung" (Lieder von Simon & Garfunkel) und "Easy Rider" (Lieder von Bands wie Steppenwolf, The Byrds und The Jimi Hendrix Experience). Auch später steuerten Rock- und Popmusiker immer wieder Musik zu Filmen bei, so etwa Bob Dylan ("Pat Garrett jagt Billy the Kid"), Queen ("Highlander – Es kann nur einen geben") oder Badly Drawn Boy ("About a Boy oder: Der Tag der toten Ente"). Trotz dieser Öffnung hin zu zeitgenössischen Musiksparten war die traditionelle Filmmusik keineswegs obsolet geworden.

Viele der Blockbuster ab den 1970er Jahren nutzen hauptsächlich klassisch geprägte Orchester-Filmmusik: John Williams wurde mit "Der weiße Hai", "Star Wars", "Jurassic Park" und "Harry Potter" zu einem der berühmtesten Filmkomponisten überhaupt, und auch Nino Rota ("Der Pate") und Ennio Morricone ("Spiel mir das Lied vom Tod", "Cinema Paradiso") haben Generationen von Kinofans verzaubert.

Je weiter man in der Geschichte der Filmmusik voranschreitet, desto vielfältiger wird sie. In den 1980ern zum Beispiel waren Synthesizer hoch im Kurs, wie man an der Musik zu Filmen wie "Terminator" (von Brad Fiedel) und "Blade Runner" (von Vangelis) hören kann. Heutzutage nutzen Filmkomponisten wie Howard Shore ("Der Herr der Ringe"), Danny Elfman (u.a. viele Filme von Tim Burton) oder Hans Zimmer (u.a. viele Filme von Christopher Nolan) häufig eine Mischung aus verschiedenen Stilen und Instrumenten, kombinieren traditionelle Orchestermusik mit elektronischen Klängen. Natürlich spielen aber auch Stücke und Lieder, die nicht extra für die jeweiligen Filme geschrieben wurden, weiterhin eine große Rolle (man denke etwa an die Filme von Wes Anderson). Der Fantasie sind im Kino eben keine Grenzen gesetzt!

Filmmusik auf einen Blick

Entstehungszeit

  • Ende des 19. Jahrhunderts (parallel zur Entwicklung des Kinos)

Wichtige Filmkomponisten aus der klassischen Hollywood-Zeit (ca. 1920 bis 1960)

  • Max Steiner, Miklós Rózsa, Dimitri Tiomkin, Bernard Herrmann, Franz Waxman, Erich Wolfgang Korngold, Alfred Newman

Wichtige Filmkomponisten ab ca. 1960

  • John Williams, Ennio Morricone, Lalo Schifrin, James Newton Howard, Danny Elfman, James Horner, Jerry Goldsmith, Hans Zimmer, Howard Shore, Rachel Portman, Alexandre Desplat

Wichtigster Preis für Filmmusik

  • Academy Award ("Oscar"); Rekordhalter sind Alfred Newman mit 9 Auszeichnungen (41 Nominierungen) und John Williams mit 47 Nominierungen (5 Auszeichnungen)

Wichtige Musikstile in der Filmmusik

  • Klassik, Jazz, Pop, Rock, Elektronische Musik

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