Jacques Offenbach: Kompositionen, die die Welt begeistern
Der deutsch-französische Komponist Jacques Offenbach hinterließ mit dem „Cancan“ einen bleibenden Eindruck. Dieser ist jedoch nur eine von vielen Melodien, die Musikgeschichte schrieben und immer wieder in Filmen und Serien genutzt werden.
Jacques Offenbach: Vom Rhein an die Seine
Der spätere Jacques Offenbach wurde 1819 als Jakob Offenbach in Köln geboren, wo sein Vater als Kantor der Kölner Synagogengemeinde tätig war. 1833 siedelte der junge Jakob zum Musikstudium nach Paris um, legte sich den französischen Namen Jacques zu und fand bald einen ersten Job als Cellist an der Opéra-Comique. Diesen war er zwar zwei Jahre später schon wieder los, doch dafür lernte er in Paris seine spätere Ehefrau Hermine d’Alcain kennen. Ihr Vater war praktischerweise als Konzertagent tätig und sponserte Offenbachs erste Konzertreise nach London.
Der Durchbruch für Jacques Offenbach: „Orpheus in der Unterwelt“
Ab den 1850er-Jahren schuf Jacques Offenbach Kompositionen für verschiedene Theater in Paris, wobei er sich früh der leichten Muse zuwandte statt der Oper. 1855 eröffnete er sein eigenes Haus, das Théâtre des Bouffes-Parisiens, in dem ihm drei Jahre später sein erster großer Hit gelang: eine satirische Version der griechischen Sage um Orpheus und Eurydike, mit der er sich über das Pariser Großbürgertum der Epoche lustig machte. Aus einer der Melodien wurde einer der berühmtesten Tänze überhaupt, der „Cancan“, zu dem die Tänzerinnen der Pariser Varietés die Beine schwangen.
Die bekanntesten Werke: Jacques Offenbachs Musik
- „Orpheus in der Unterwelt“ (1858): griechische Mythologie mit dem „Cancan“
- „Pariser Leben“ (1866): eine spritzige Ode an seine Wahlheimat
- „Hoffmanns Erzählungen“ (1881): das Spätwerk mit der berühmten „Barcarole“
Jacques Offenbachs letztes Meisterwerk
Nach dem Sensationserfolg seines „Orpheus“ komponierte Offenbach viele ähnliche Bühnenwerke, die eine eigene Form der Operette darstellten und vor allem für satirische Unterhaltung standen. Mit dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870 geriet der Komponist zwischen die Fronten und verließ Paris, um Konzertreisen in andere Länder zu unternehmen. So gab er in den USA Konzerte zur ersten Weltausstellung 1876 in Philadelphia und trat in New York auf. Nach Kriegsende kehrte er nach Paris zurück, wo er sein letztes großes Werk fertigstellte, die fantastische Oper „Hoffmanns Erzählungen“.
Häufig gestellte Fragen zu Jacques Offenbach
Welche Musikgattung erfand Jacques Offenbach?
Meist werden mit dem Namen Jacques Offenbach Operetten verbunden. Seine Werke haben jedoch nicht viel mit der Wiener Operette zu tun, die heute als Standard dieser Kunstform gilt. In seiner Wahlheimat Frankreich wird das von ihm geschaffene Genre als Opéra bouffe bezeichnet, nach dem Théâtre des Bouffes-Parisiens, in dem viele seiner Werke gespielt wurden.
Wie lautet der eigentliche Titel von Jacques Offenbachs „Cancan“?
Das als „Cancan“ in die Musikgeschichte eingegangene Musikstück komponierte Offenbach unter dem Titel „Galop Infernal“ für „Orpheus in der Unterwelt“. Viele weitere Komponisten adaptierten den „Cancan“ später in ihren Werken, Cole Porter baute sogar ein ganzes Musical um ihn herum.
Jacques Offenbach auf einen Blick
Geburtstag / Todestag
- 20. Juni 1819 / 5. Oktober 1880
Musikgenre
Erstes Bühnenwerk
- „Pépito (Das Mädchen von Elizondo)“ (1853)
Bekannteste Stücke
- „Cancan“, „Barcarole“
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