Jan Delay: Der Beginner unterwegs auf Solopfaden
Mit den Beginnern ist er groß geworden, heute grooved sich Jan Delay auch Solo durch die Musikwelt. Auswahl hat er genug, denn dieser Künstler hielt noch nie etwas davon, sich in ein Genre zwängen zu lassen.
Woher kommt Jan Delay?
Jan Delay wurde 1976 in Hamburg geboren und heisst eigentlich Jan Philipp Eißfeldt. Seine Mutter war Künstlerin und Professorin, sein Vater ein Filmemacher und Berufsmusiker. Jan Delay ging auf ein Hamburger Gymnasium und machte dort Abitur. In der Zeit lernte er auch seine guten Freunde kennen, mit denen er später die Beginner (damals noch Absolute Beginner) gründen würde. Bei der Band wählte er jedoch einen anderen Spitznamen: Jan Delay war hier entweder als Eißfeldt oder Eizi Eiz unterwegs. Auch die Gruppierung La Boom gründete Delay in dieser Zeit.
Zu seinen größten musikalischen Einflüssen zählt Jan Delay vor allem Prince, die Blues Brothers, Rio Reiser und Udo Lindenberg.
Solo-Karriere nach den "Beginnern": Jan Delay startet allein durch
Das erste Soloalbum von Jan Delay war "Searching for the Jan Soul Rebels". Er nahm es mit der Sam Ragga Band auf und mischte auf der Platte verschiedene Musikstile. Der Titel war - wie alle anderen Titel danach auch - eine Anspielung, in diesem Fall auf das Album "Searching for the Young Soul Rebels" der Band Dexys Midnight Runners.
Album Nummer 2 - "Mercedes Dance" - ließ nicht lange auf sich warten und erschien 2006. Hier wurde Delay von seiner neuen Band Disko No. 1 supportet. Der Stil änderte sich hier eindeutig, wie schon das Intro der CD zeigt: "Reggae ist tot, jetzt ist Funk dran" sagt Jan Delay in seiner vertraut-nasalen Stimme. Die ist übrigens sein Markenzeichen geworden und zeichnet alle Songs des Künstlers aus. Auch wenn sich alles andere ändert - Jan Delays Stimme bleibt gleich. "Mercedes Dance" ist von Funk und Jazz dominiert und steigt in wenigen Wochen auf Platz eins der deutschen Charts. Die Texte sind unpolitischer als es noch bei "Searching for..." der Fall war.
Eurovision, Udo Lindenberg und immer wieder neue Stile
"Wir Kinder vom Bahnhof Soul" wird 2009 das dritte Soloalbum von Jan Delay, nachdem er mit Udo Lindenberg am Comeback-Album "Stark wie Zwei" gefeilt hatte. Auch hier dominierte wieder der Funk und der Soul-Sound. Delay sagte selber, dass er mit der Platte das vorhergehende Album "nochmal" und am liebsten "in richtig und richtig gut" machen wollte. Die Fans hatten zwar auch mit "Mercedes Dance" keine Probleme, quittierten seine Mühen aber einmal mehr mit Platz 1. Erfolgreiche Livetouren sollten folgen, darunter auch das Finale des Eurovision Song Contest 2011 in Düsseldorf. Hier trat Delay mit seiner Support-Band Disko No. 1 auf.
"Hammer & Michel" aus dem Jahr 2014 sollte Delay dann erstmals zum Rock bringen. Das Album ist gleichzeitig eine kleine Liebeserklärung an Jan Delays Heimatstadt Hamburg.
Jan Delay und die Politik: Die Message seiner Songs
Er hat keine Lust auf Megakonzerne, unterstützt Demos und wettert gegen die "deutsche Verklemmtheit": Besonders in seinen ersten Alben nimmt Jan Delay kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, seine Stimmung zu politischen und sozialen Themen zu äußern. Über die Jahre wurde sein Ton etwas sanfter, er positioniert sich dennoch eindeutig politisch. Delay unterstützt die "Fridays for Future" Bewegung, arrangiert sich nur widerwillig mit dem Kapitalismus und betrachtet Sachbeschädigung - in gewissen Fällen - als ein zulässiges Mittel, um seinen Unmut mit der grundlegenden Situation auszudrücken. Außerhalb seiner Musik ist Delay als Lesebotschafter für die Stiftung Lesen unterwegs und setzt sich für die Oxfam-Kampagne "Mit Essen spielt man nicht!" ein.
Woher kommt der Spitzname Jan Delay?
Das Pseudonym ist neben seiner Stimme ein Markenzeichen von Jan Delay geworden. Doch woher kommt es? Laut eigener Aussage ist der Name eine Anspielung auf die Rapperin Young Deenay, die in den 90ern kurz Erfolg hatte. Aber auch hier ist der Wortwitz drin: Das Wort "Delay" steht im Englischen für Verzögerung und bezeichnet einen speziellen Effekt im Reggae- oder Dancehall-Genre.
Alle Alben von Jan Delay
- 2001: Searching for the Jan Soul Rebels
- 2006: Mercedes-Dance
- 2009: Wir Kinder vom Bahnhof Soul
- 2014: Hammer & Michel
- 2021: Earth, Wind & Feiern
Auszeichnungen und Nominierungen (Auswahl)
- 1 Live Krone (2007 und 2009, in den Kategorien "Bester Künstler"und "Bestes Album")
- Comet (2010 als "Star der Stars")
- Echo Pop (2010, in den Kategorien "Bester HipHop Urban" und "Kritikerpreis")
- HANS - Der Hamburger Musikpreis (2009 und 2010, in den Kategorien "Herausragende Hamburger Künstlerentwicklung" und "Beste Produktion des Jahres")
- Auszeichnung als Krawattenmann des Jahres (2012)
- Nominierung für den Deutschen Animations-Sprecherpreis (2013, für seine Rolle als kleiner Rabe Socke)
- Radio Regenbogen Award (2015)
Sprechrollen in Filmen
- 2005: Die Rotkäppchen-Verschwörung (als Japeth die Ziege)
- 2010: Ich - Einfach unverbesserlich (Als Vector)
- 2012: Der kleine Rabe Socke (Als Rabe Socke)
- 2014: Die Biene Maja - Der Kinofilm (Als Willi)
- 2015: Der kleine Rabe Socke 2 - Das große Rennen (als Rabe Socke)
- 2019: Der kleine Rabe Socke 3 - Suche nach dem verlorenen Schatz (Als Rabe Socke)[58]
Jan Delay – weitere Informationen
Bekannteste Songs
"Oh Johnny"
Erste Single
Irgendwie, irgendwo, irgendwann
Erstes Album
Searching for the Jan Soul Rebels
Musikgenre
Funk
Ähnliche Künstler
Jan Delay erfindet sich immer wieder neu. Höre dir die ganze Entwickung des ehemaligen Beginners direkt hier auf RTL+ an!