The Bee Gees: Mit "Saturday Night Fever" an die Spitze der Disco-Ära
Die britische Band The Bee Gees bestand von 1958 bis 2006 aus den britischen Brüdern Barry, Maurice und Robin Gibb. Sie wurden auf der britischen Isle of Man geboren, lebten als Kinder jedoch jahrelang mit ihren Eltern in Australien. 1966 kehrten sie nach Großbritannien zurück.
Barry Gibb ist der älteste des Trios und wurde 1946 geboren, die Zwillingsbrüder Robin und Maurice sind drei Jahre jünger. Ihr Talent zeigte sich schon sehr früh. Schon mit sechs beziehungsweise neun Jahren standen sie erstmals auf der Bühne. Ihren ersten Hit hatten sie mit "Wine and Women" im Jahr 1965. Ein Jahr später kehrte die Familie nach Großbritannien zurück. Bei Robert Stigwood, der gerade dabei war, die Band Cream groß herauszubringen, unterschrieben sie einen Plattenvertrag. Zu diesem Zeitpunkt konnten sie bereits Erfolge vorweisen: Die Single "Spicks and Specks" war im fernen Australien zur Nummer 1 aufgestiegen.
The Bee Gees Besetzung
- Gesang, Klavier: Robin Gibb
- Gesang, Rhythmusgitarre: Barry Gibb
- Gesang, Bass, Keyboard, Piano: Maurice Gibb
Woher kommt der Name Bee Gees?
Der Name The Bee Gees geht auf die Anfänge ihrer musikalischen Karriere zurück. 1960, in Australien, arbeiteten sie für den Motorradrennen-Promoter Bill Goode als Gesangsgruppe auf einer seiner Strecken. Der stellte sie dem lokalen Radiomoderator Bill Gates vor. Nun waren auf einmal ganz schön viele B's und G's zusammen, schließlich hieß der älteste der Gibb-Brüder ja Barry. Gates soll deshalb schließlich vorgeschlagen haben, dass sich die Drei von nun an, wegen der gleichen Konsonanten und des stimmigen Wohlklangs, nur noch The Bee Gees nennen sollten. Vorher waren die Brüder bereits unter einer Vielzahl von anderen Namen aufgetreten. Die Idee war originell - und so blieb es dabei.
Erste Erfolge mit "To Love Somebody" und "Massachussetts"
Stigwood sollte auch mit den Bee Gees sein gutes Händchen beweisen. Kaum unter Vertrag, begannen die drei Brüder Songs am Fließband zu schreiben. In nur fünf Jahren nahmen sie acht Alben auf, komponierten Welthits wie "To Love Somebody" und "Massachussetts", die sie schon Ende der 60er Jahre zu einem großen Namen im Musikgeschäft machten - und das, obwohl sie sich zwischenzeitlich ordentlich gestritten hatten und Robin kurz aus der Band ausgestiegen war. Doch 1970 hatten sie sich wieder zusammengerauft und es ging mit hohem Tempo weiter.
Allerdings begann ihr Erfolg ab 1973 abzunehmen und sie landeten wieder in den kleinen Clubs ihrer Anfangsjahre. Ein Neustart war nötig. Sie zogen nach Miami und begannen auf dringendem Anraten von Robert Stigwood, ihrem treuen Promoter, mit der Aufnahme von Songs im Disco-Stil. Der Titel "Kung Fu Fighting" war gerade durch die Decke gegangen, ebenso "Rock Your Baby". Gloria Gaynor und Diana Ross hatten riesigen Erfolg mit Disco-Hymnen.
1976 brachten The Bee Gees ihr erste Disco-Album heraus: "Children of the World" hatte eine Nummer auf der Tracklist, die ein Jahr später zu ihrem Auftritt in dem Film "Saturday Night Fever" führte. John Travolta tanzte zu den treibenden, optimistischen Rhythmen der Bee Gees im bunten Stroboskop-Licht und verschaffte Disco damit weltweit den ganz großen Durchbruch.
The Bee Gees werden für "Saturday Night Fever" engagiert
Obwohl The Bee Gees stets mit dem Filmklassiker von John Badham assoziiert werden, gehörte ihre Single ursprünglich nicht zum Soundtrack von "Saturday Night Fever". Erst als die Dreharbeiten bereits beendet waren und die Produzenten noch nach einigen Krachern für die Tanznummern von John Travolta suchten, kamen die Bee Gees dank der Kontakte von Robert Stigwood an Bord. Sechs Songs von ihnen schafften es auf das Album zum Film: "Stayin Alive", "How Deep Is Your Love", "More Than A Woman" und "You Should Be Dancing" waren in dem Film, der sich an den Kinokassen zu einem unerwarteten Blockbuster entwickelte, auch an prominenter Stelle zu hören. "Saturday Night Fever" löste überall einen gigantischen Disco-Boom aus und die Bee Gees waren hauptsächlich verantwortlich dafür. Fortan sollte die Band für immer mit diesem Erfolg identifiziert werden. Der Soundtrack zum Film verkaufte sich weltweit über 40 Millionen Mal und gehört damit zu den Top 10 der erfolgreichsten Alben aller Zeiten.
Comeback mit "You Win Again"
Anfang der 80er Jahre schrieben The Bee Gees eine Reihe von Songs für andere Sänger und Sängerinnen, die sich zu Welthits entwickelten: "Woman in Love" für Barbra Streisand", "Heartbreaker" für Dionne Warwick, "Islands in the Stream" für Dolly Parton und Kenny Rogers, "Chain Reaction" für Diana Ross.
The Bee Gees selbst konnten den Erfolg, den sie mit dem Soundtrack zu dem Film "Saturday Night Fever" hatten, nie wiederholen. 1979 hatten sie mit "Tragedy" zwar erneut einen großen Nr. 1-Hit, aber schon das Nachfolgealbum "Living Eyes" von 1981 brachte keine Hit-Single hervor und verkaufte sich nur mäßig. Schon besser lief es mit dem Nachfolgealbum "E.S.P." von 1987, das mit "You Win Again" wieder eine Nr. 1 für die Band hervor brachte, und das auch in Deutschland.
In den 90ern veröffentlichten The Bee Gees weitere Alben, gerieten jedoch zunehmend stärker aus dem Fokus. Grunge und Hardrock waren die dominierenden Stile jener Zeit. 2001 erschien ihr letztes Album.
2003 starb Maurice Gibb völlig unerwartet an einem Herzinfarkt. Er wurde nur 53 Jahre alt. Seine beiden Brüder beschlossen daraufin, dass die Band The Bee Gees Geschichte sei. 2012 starb auch Robin Gibb an Leber- und Nierenversagen. Barry Gibb arbeitet an einem Bee Gees-Film, zusammen mit dem Regisseur Kenneth Branagh.
Weltweit haben die Bee Gees wohl um die 120 Millionen Alben verkauft, die Angaben variieren hier. Ihr Sound und ihre Harmonien haben aber definitiv zahlreiche Stars der Gegenwart inspiriert und gehören auch heute noch zu den Ohrwürmern der Disco-Zeit.
Alle Alben von The Bee Gees
- 1965: The Bee Gees sing and play 14 Barry Gibb Songs
- 1966: Spicks and Specks
- 1967: Bee Gees' 1st
- 1968: Horizontal
- 1968: Idea
- 1969: Odessa
- 1970: Cucumber Castle
- 1970: 2 Years On
- 1971: Trafalgar
- 1972: To Whom It May Concern
- 1973: Life in a Tin Can
- 1974: Mr. Natural
- 1975: Main Course
- 1976: Children of the World
- 1977: Saturday Night Fever (Film-Soundtrack)
- 1979: Spirits Having Flown
- 1981: Living Eyes
- 1987: E.S.P.
- 1989: One
- 1991: High Civilization
- 1993: Size isn't Everything
- 1997: Still Waters
- 2001: This is where I came in
Die größten Single-Hits von The Bee Gees
- 1967: Massachussets
- 1976: You should ce Dancing
- 1977: Stayin Alive
- 1977: More than a Woman
- 1977: How deep is your Love
- 1979: Tragedy
- 1987: You win again
The Bee Gees – weitere Informationen
Bekannteste Songs
"Stayin Alive"
Erste Single
Three Kisses of Love
Erstes Album
The Bee Gees Sing and Play 14 Barry Gibb Songs
Musikgenre
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