ABBA: Musik aus Schweden erobert die Welt
Nach unzähligen Nummer-Eins-Songs sind die skandinavischen Popstars lebende Legenden. Ihre Hits kennt jeder, sie sind Ikonen der Popmusik. 40 Jahre lang pausierte ABBA, die meisten Fans hofften wohl kaum mehr auf neue Musik. Doch 2021 veröffentlichte die schwedische Popgruppe doch noch ein weiteres Album!
Die Geburt einer Poplegende
Im Jahr 1966 trafen sich Björn Ulvaeus und Benny Andersson bei diversen Aufführungen und hatten die Idee, zusammen Musik zu machen. Ulvaeus war zu dem Zeitpunkt bei den „Hootenanny Singers” und Andersson bei den „Hep Stars”. Agnetha Fältskog hatte bereits mehrere Erfolge als Sängerin, als sie Ulvaeus kennenlernte und 1970 heiratete. Die Norwegerin Anni-Frid Lyngstad war eine Größe im Jazz- und Folkbereich. Sie kam mit Andersson zusammen, und die beiden Paare beschlossen, eine Band zu gründen.
ABBA Bandmitglieder
- Björn Ulvaeus: Gesang, Gitarre
- Benny Andersson: Gesang, Keyboard, Klavier
- Agnetha Fältskog: Gesang
- Anni-Frid Lyngstad: Gesang
Schwedische Popmusik wird zum Kassenschlager
1972 kam die erste ABBA-Single „People need love” in die Geschäfte, noch unter dem Namen Björn & Benny, Agnetha & Anni-Frid, und wurde ein Achtungserfolg in der Heimat der Musiker. Das zugehörige Album „Ring Ring” verkaufte sich so gut, dass ABBA den nächsten Karriereschritt wagen konnte: den legendären Auftritt beim „Grand Prix Eurovision de la Chanson” 1974. Ihr Song „Waterloo” gewann den Wettbewerb, von nun an waren ABBA in aller Munde. Weitere Alben mit Hits wie „Mamma Mia”, „Dancing Queen”, „Chiquitita“, „Voulez-Vous“ oder „The winner takes it all” folgten.
Anfang der Achtziger Jahre, nach dem Album „The Visitors” (1981), legten die vier Musiker eine Pause ein, die 40 Jahre dauern sollte. In dieser Zeit gab es Anfang der Neunziger ein ABBA-Revival in Form einer Best-of-CD, die das bestverkaufte ABBA-Album aller Zeiten werden sollte: „ABBA Gold“. 2021 veröffentlichte ABBA das Album „Voyage“ und eroberte sofort die Chartspitze in Europa.
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Der personifizierte Pop
Nach nur wenigen Jahren hatte ABBA einen komplett eigenen Stil gefunden. Auf ihren Studioalben lieferte die Band mit den jeweiligen damals verfügbaren Mitteln perfekt produzierte Popmusik: von energetisch hoch aufgeladenen Mitsing-Liedern wie „Take a chance on me” über Balladen wie „Thank you for the music” zu melancholisch angehauchten Hits wie „The winner takes it all” oder „One of us”.
Dabei kamen Ende der Siebziger einige Disco-Elemente in die Musik, etwa bei „Summer Night City” oder „Voulez-Vous”. Später wurde mehr Synthesizer eingesetzt, so in „The Visitors” oder „Gimme! Gimme! Gimme!”. Der Hook vom Letzteren wurde 2005 von Madonna in „Hung up” und 2019 von Ava Max in ihrem Stück „Torn” aufgegriffen.
Das Album „Voyager” bedient sich der typisch-klassischen ABBA-Arrangements wie den mehrstimmigen Gesang von Agnetha und Anni-Frid.
Bekannte Alben von ABBA
- „Waterloo“ (1974): Mit dem gleichnamigen Hit holte sich ABBA den ESC-Titel
- „ABBA – The Album“ (1978): Auf dem fünften Studioalbum der Band sind Hits wie „Thank you for the music“ und „Take a chance on me“ zu hören
- „Super Trouper“ (1980): „The winner takes it all“ und “Super Trouper” wurden Welthits
- „ABBA Gold – Greatest Hits” (1992): Die Zusammenstellung der größten Hits wurde das kommerziell erfolgreichste Album der Band – und das obwohl es erst nach der Trennung erschien
- „Voyage“ (2021): Nach 40 Jahren Pause bringt ABBA ein neues Album auf den Markt
ABBA mal anders
ABBA hatte während ihrer Hoch-Zeit in den Siebzigern und Achtzigern nur wenig Berührungspunkte mit anderen Künstlern. Auf einer US-Promotiontour kam es dann jedoch zu einer Jam-Session mit Andy Gibb und Olivia Newton-John. Als ABBA pausierte, gab es seit den 1990ern ungezählte Cover-Versionen, unter anderem von Erasure über U2 bis hin zu Portishead. Die englische Musikerin Little Boots ist übrigens Teil der zehnköpfigen Live-Band der „Voyage”-Show.
ABBA live: Erlebnisse der besonderen Art
ABBA-Fans konnten sich bei Konzerten und Auftritten stets auf ausgefallene Kostüme freuen: Die Bandmitglieder schlüpften in auffällige Plateau-Stiefel, glänzende Ein- oder Zweiteiler, enge Leggins oder sogar Aerobic Anzüge. Doch nicht nur aufwändige Glitzeroutfits hingen bei ABBA in der Garderobe. Etwas gediegener ging es zum Beispiel 1976 am Vorabend der Hochzeit des schwedischen Königs Carl Gustaf und Silvia zu. ABBA performte „Dancing Queen” in spätbarocken Kostümen.
Die wenigen Tourneen von ABBA setzten sich mit herausragenden Bühnenshows von dem bisherigen Standard ab. In Australien spielten die Skandinavier 1977 elf Konzerte, die insgesamt von rund 145.000 Fans besucht wurden. 1979 folgte eine Tour durch Nordamerika und Europa.
Ausgezeichnete Popmusik
Neben Platin-, Gold- und Diamant-Schallplatten, hat ABBA eine ganze Reihe weitere Auszeichnungen erhalten. Hier sind einige davon:
- Goldener Löwe (Radio Luxemburg, 1974)
- World Music Award (Luxemburg, 1993)
- Aufnahme in die Vocal Group Hall of Fame (Pennsylvania, 2002)
- Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame (New York/Cleveland, 2010)
Filme mit ABBA
Schon 1977 kam der Film „ABBA - The Movie” in die Kinos, der hauptsächlich aus Konzertmitschnitten und Behind-the-Scenes-Material bestand, um das eine lose Rahmenhandlung gesponnen wurde. Regie führte der spätere Oscar-Gewinner Lasse Hallström, der bis dahin fast alle ABBA-Musikvideos gedreht hatte. 1999 entstand unter Mitwirkung von Ulvaeus und Andersson das Musical „Mamma Mia!” mit ABBA-Hits. 2008 wurde die Bühnenshow erfolgreich mit einer Starbesetzung verfilmt, 2018 folgte die Fortsetzung. ABBA-Songs kommen darüber hinaus in zahllosen Filmen vor, etwa in „Muriels Hochzeit”.
Häufig gestellte Fragen zu ABBA
Ist ABBA Voyage eine Live-Show?
Im Jahr 1982 sangen die vier ABBA-Mitglieder das letzte Mal gemeinsam vor Publikum, Konzerte gab es seitdem keine mehr. Im Londoner East End treten die vier Musiker seit 2022 als virtuelle Avatare zusammen mit einer realen Band auf. Die ABBA-Performance wird dabei als Hologramm mit digital verjüngten Protagonisten aufgeführt.
Wann gewann ABBA den Grand Prix Eurovision de la Chanson?
ABBA gewann mit dem Song „Waterloo“ 1974 den Grand Prix Eurovision de la Chanson. Das war aber nicht ihr erster Berührungspunkt mit der Show: Anni-Frid Lyngstad und Benny Andersson traten getrennt voneinander schon 1969 beim schwedischen Vorentscheid zum ESC an. Zwar konnten sie sich nicht gegen die anderen Musiker durchsetzen, doch bei diesem Event lernten sich die beiden kennen. Im Jahr 1973 nahm ABBA am Vorentscheid teil, belegte aber nur Platz 3.
ABBA auf einen Blick
Gründungsjahr der Band:
- 1972
Erstes Album:
- „Ring Ring“ (1973)
Musikgenre:
Auszeichnungen:
- unter anderem Goldener Löwe, World Music Award, Goldene Schallplatten
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