Vangelis: Der Komponist mit dem Synthesizer
Der griechische Komponist Vangelis galt in den 1970er-Jahren als einer der Vorreiter der elektronischen Musik. Unsterblich machte er sich mit synthesizerlastigen Melodien für große Filme, die Filmmusikgeschichte schrieben.
Der Weg zum ersten Soloalbum
Evangelos Odysseas Papathanassiou wurde 1943 in der Nähe von Athen geboren und studierte zunächst Malerei. 1967 gründete er gemeinsam mit Demis Roussos, Loukas Sideras und Anargyros Koulouris eine Band, mit der er Psychedelic / Progressive Rock spielte. Nach dem Putsch in Griechenland siedelte die Band ohne Gitarrist Koulouris 1968 nach Paris um, wo sie unter dem Namen Aphrodite’s Child große Erfolge feierte. 1971 trennte sie sich, in der Folge betrat Vangelis als Komponist und Sänger Solopfade. 1973 erschien sein erstes offizielles Soloalbum „Earth“.
Der Durchbruch für Vangelis: Als Komponist zu Weltruhm
In den Siebzigern siedelte Vangelis nach London um, wo er mehrere Soloalben veröffentlichte und später gemeinsam mit Jon Anderson als Duo Jon & Vangelis Erfolge feierte. Parallel dazu schuf Vangelis als Komponist zahlreiche instrumentale Stücke für Filmsoundtracks. 1981 komponierte er die Musik für den englischen Low-Budget-Film Chariots of Fire (Die Stunde des Siegers) über zwei britische Olympiagewinner von 1924. Der Film wurde zum Überraschungserfolg und gewann vier Oscars, darunter für den besten Film 1982 und für die Filmmusik von Vangelis. Im selben Jahr gelang dem Griechen ein weiterer Hit mit dem gefeierten Soundtrack des dystopischen Sci-Fi-Films Blade Runner von Ridley Scott.
Die bekanntesten Alben von Vangelis im Überblick
- Chariots Of Fire (1981): Die erste elektronische Filmmusik, die einen Oscar gewann
- Blade Runner (1982): Das filmische Meisterwerk von Ridley Scott
- 1492: Conquest Of Paradise („1492 – Die Eroberung des Paradieses“, 1992): Seither als Sportmelodie unsterblich
- Mythodea (2001): Musik zur Mars-Mission der NASA
Die NASA und Vangelis: Komponist für das Weltall
Als Komponist war Vangelis ausgesprochen breit aufgestellt: Er schrieb ebenso Musik für klassische griechische Schauspiele wie für große Sportevents, beispielsweise die Fußball-WM 2012, und nahm immer wieder Soloalben mit ungewöhnlichen Klängen auf. Dazu arbeitete er jahrelang mit der NASA zusammen: Seine Musik begleitete die Mission zum Mars 2001 und die Sonde Philae, die 2014 auf dem Kometen 67P landete. Auch sein letztes Album „Juno To Jupiter“ war dem Weltall gewidmet, inspiriert von der Sonde Juno, die den Jupiter umkreiste.
Häufig gestellte Fragen zu Vangelis
Wann ist der Komponist Vangelis gestorben?
Der zu diesem Zeitpunkt bereits schwer kranke Vangelis verstarb am 17. Mai 2022 im Alter von 79 Jahren in Paris an Herzversagen. Er wurde auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise bestattet.
Warum gibt es „Chariots Of Fire“ scheinbar doppelt?
Gleich zweimal war Vangelis Komponist für „Chariots Of Fire“: 1981 für den gleichnamigen Film, für dessen Soundtrack er mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, und 2012 für eine Bühnenadaption im Londoner West End anlässlich der Olympischen Sommerspiele. Für diese schrieb er neue Musik, die als Album „Chariots Of Fire – The Play“ veröffentlicht wurde.
Vangelis auf einen Blick
Geburtstag / Todestag
- 29. März 1943 / 17. Mai 2022
Musikgenre
Erstes Soloalbum
- „Earth“ (1974)
Bekannteste Kompositionen
- „Chariots Of Fire“, „Blade Runner“, „1492: Conquest Of Paradise“
Auszeichnungen
- u. a. Oscar für „Chariots Of Fire“, Goldene Palme in Cannes für „Missing“, World Music Awards, Ritter der französischen Ehrenlegion
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