Helen Forrest – berühmte Stimme der Swing-Ära
Helen Forrest mag nicht sofort jedem Musikliebhabenden ein Begriff sein. Aber spätestens, wenn man an die großen Hits der Bigbands der 1920er und 1940er Jahre um Artie Shaw, Benny Goodman und Harry James denkt, erkennt man die Stimme der Bands mit großem Namen – die Stimme von Helen Forrest. Wie keine zweite ist Helen Forrest mit dem Erfolg der Swing-Ära verbunden. Und auch nach einer kurzen etwas stilleren Zeit, kehrte sie auf die Bühnen der Welt zurück.
Wie alles begann – die frühe Helen Forrest
Helen Forrest wurde als Tochter der traditionsbewussten jüdischen Familie Fogel geboren. Ihre Eltern stammten aus Russland, hatten sich aber in Atlantic City in New Jersey niedergelassen. Hier hatte Helen mit ihren drei Geschwistern keine schöne Kindheit. Der Vater starb früh an den Folgen einer Grippe. Der Stiefvater versuchte Helen zu vergewaltigen, als sie gerade vierzehn Jahre alt war. Helen Forrest wehrte sich mit einem Küchenmesser, verließ die Familie nach diesem Vorfall aber sofort und fand bei der Klavierlehrerin Honey Silverman Obdach.
Silverman war es auch, die Helen zum Singen und Klavierspielen brachte. Nachdem Helen zunächst in der Band ihres Bruders Ed erste Auftritte hatte, sollte sie bald schon mit den ganz großen ihrer Zeit auf der Bühne stehen. Für die ersten Engagements änderte sie ihren Namen von Fogel auf Forrest, unter dem sie dann auch weltbekannt wurde.
Helen Forrests Zusammenarbeit mit den großen Namen ihrer Zeit
Zunächst trat Helen Forrest unter diversen Künstlernamen in kleinen Bars auf und war in Radiowerbespots zu hören. Doch dann kam es zu einer Begegnung, die ihr Leben verändern sollte. Bei einem Auftritt im Madrillon Club, hörte und sah sie Artie Shaw. Artie suchte händeringend nach Ersatz für seine Vokalistin Billie Holiday und Helen Forrest sollte es werden. Titel wie „Deep Purple“, „Comes Love“, „All The Things You Are“ oder „Over the Rainbow“ entstanden in dieser gemeinsamen Zeit mit Artie Shaw.
1939 löste sich Shaws Bigband zumindest für einige Zeit auf und Helen Forrest kam beim ebenso berühmten Kollegen Benny Goodman unter. Mit Goodman entstanden 55 Singles, unter anderem „How High The Moon“ und auch „Perfidia“. 1941 verließ Helen Goodmans Bigband wieder. Nun folgten Zusammenarbeiten mit weiteren Musikern wie Lionel Hampton, Harry James und Nat King Cole. In den 1940er Jahren hatte Helen Forrest zusätzlich zu ihrem Erfolg mit den großen Musikern auch einige Gastgrollen in Hollywoodfilmen wie Springtime in the Rockies oder Two Girls and a Sailor.
Helen Forrests späten Jahre
Nach einem weiteren erfolgreichen Doppel von Helen mit dem Sänger Dick Haymes trat die bekannte Sängerin dann wieder mehr einzeln in Abendclubs und Kabaretts auf. Die Auftritte wurden weniger. Helen Forrest war in den 1950er Jahren nicht so präsent wie Ella Fitzgerald und andere Kolleginnen. Doch mit dem Revival des Swing in den 1960er und vor allem den 1970er Jahren war die Sängerin wieder da. Es entstanden noch einmal mehr als 70 Songs, bis Helen Forrest im Jahr 1983 ihre letzte Platte veröffentlichte. Durch ihre rheumatische Arthritis, die auch die Stimmbänder befiel, musste sich Helen Forrest viel früher als geplant aus dem Musikgeschäft wieder zurückziehen. Sie starb im Jahr 1999 mit 82 Jahren.
Helen Forrests Alben (Auswahl)
- “Voice Of The Name Bands” (1956)
- “Helen Forrest/The Crew Cuts – Stars For Defense” (1960)
- “Harry James And His Orchestra, Helen Forrest – The Uncollected Harry James, 1943-46” (1977)
- “Now And Forever” (1983)
Helen Forrest auf einem Blick
Geburtstag
- 12. April 1917
Todestag
- 11. Juli 1999
Genre
- Swing, Jazz
Erstes Solo-Album
- “Voice Of The Name Bands” (1956)
Bekanntester Song
- “I Had the Craziest Dream” (1982)
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