Deep Purple - Handgemachter Hardrock mit Hammond-Orgel
Die im April 1968 gegründete englische Rockband Deep Purple gilt als Mitbegründer des Hard Rock und Progressive Rock. Mit flinkem Hammond-Orgel-Spiel, komplexen E-Gitarren-Licks und einer äußerst kompetenten Rhythmussektion waren sie 1975 nicht nur die lauteste Band der Welt, sondern zählen mit 130 Millionen verkauften Alben auch zu den erfolgreichsten Rockbands der Welt.
Deep Purple: Rock-Urgestein mit vielen Besetzungswechseln
Nach beinahe 60 Jahren aufwirbelnder Bandgeschichte hat sich die Band um Sänger Ian Gillan, Gitarrist Ritchie Blackmore, Bassist Roger Glover, Organist Jon Lord und Schlagzeuger Ian Paice so oft reformiert und umbesetzt, dass die Fans die einzelnen Band-Phasen mit Mark I (April 1968 bis Juni 1969) bis Mark IX (seit September 2022) benannt haben. Aber auch darüber gibt es unter den Deep-Purple-Experten Uneinigkeit, wie am Beispiel der Gitarrenlegende Joe Satriani (1993-1994) deutlich wird. Dieser hat zwar zwei Live-Touren mitgespielt, durfte aber an keinem Studioalbum mitwirken. Gilt er dennoch als vollwertiges Mitglied der Band-Historie?
Der stetige Wechsel innerhalb der Gruppe scheint jedoch auch etwas Gutes zu haben: Während andere englische Bands aus der Gründungszeit von Deep Purple, wie Cream, Black Sabbath oder Led Zeppelin schon lange passé sind, bleiben Deep Purple als respektable Rock-Dinosaurier nach wie vor ihren Fans erhalten.
Deep Purple: Eine Band mit musikalischer Perfektion
Deep Purple wurden im April 1968 in London gegründet, nachdem sich Gitarrist Ritchie Blackmore, Organist Jon Lord und Schlagzeuger Ian Paice von der Band Roundabout verabschiedet hatten. Diese war eigentlich als Session-Band rund um den ehemaligen Searchers-Schlagzeuger Chris Curtis formiert worden. Mit Sänger Rod Evans und Bassist Nick Simper war die neue Truppe komplett und begab sich schon bald auf eine kurze Tour durch Skandinavien. Der Bandname bezieht sich auf den Jazzstandard gleichen Namens und sollte laut Jon Lord nie zu gesellschaftlicher Rebellion aufrühren, sondern strebte stets nach musikalischer Perfektion.
Deep Purple veröffentlichen drei Alben in zwei Jahren
Das erste Album "Shades of Deep Purple" erschien 1968 und war mit seinem harten Sound und der Komplexität von Jon Lords Orgelspiel ein lauter Gegenentwurf zur gefälligen Popmusik der Beatles. Noch im selben Jahr erschien auch das zweite Album "The Book of Taliesyn", welches erste Elemente des Progressive Rock zeigt, aber auch Zitate aus der klassischen Musik aufweist. Nur ein Jahr später folgt das nächste Album, schlicht "Deep Purple" betitelt, welches mit ausufernden Songs wie dem zwölfminütigen "April" die späteren Rocksuiten von Bands wie Genesis, Camel oder Emerson, Lake & Palmer vorweg nimmt.
1969 werden Evans und Simper durch den Sänger Ian Gillan und den Bassisten Roger Glover ersetzt, die zuvor gemeinsam bei Episode Six gespielt haben. Mit "Deep Purple in Rock" erschien 1970 auch das erste, kommerziell erfolgreiche Album der Band. Es landete in Großbritannien auf Platz vier und in Deutschland sogar auf dem ersten Platz. Songs wie "Speed King" oder "Child in Time" wurden international erfolgreich. 1972 erschien mit "Machine Head" das erfolgreichste Album der Band, es enthält Singles wie "Smoke on the Water" oder "Highway Star".
Deep Purple Mark III bis Mark IX
1975 verließ Ritchie Blackmore im Streit die Band und gründete Rainbow. In den folgenden Jahren (inklusive einer Bandauflösung im März 1976) gab es viele weitere Umbesetzungen, Streitigkeiten und juristische Gefechte um die Namensrechte. 1984 reformierte sich die Band und brachte mit "Perfect Strangers" noch einmal ein erfolgreiches Album heraus. Die weiteren Band-Evolutionen (darunter der Wiedereinstieg von Blackmore, der Ausstieg von Ian Gillan und vieles mehr) überschatten die nachfolgenden Veröffentlichungen maßgeblich. Dennoch blieb Deep Purple als Band bestehen und kann sich auch über 50 Jahren nach ihrer Gründung noch aktiv nennen. Hut ab!
Deep Purple Alben jetzt im Online-Stream hören
- Shades of Deep Purple (1968)
- The Book of Taliesyn (1968)
- Deep Purple (1969)
- Deep Purple in Rock (1970)
- Fireball (1971)
- Machine Head (1972)
- Made in Japan (1972)
- Who Do We Think We Are (1973)
- Burn (1974)
- Stormbringer (1974)
- Come Taste the Band (1975)
- Perfect Strangers (1984)
- The House of Blue Light (1987)
- Slaves and Masters (1990)
- The Battle Rages On (1993)
- Purpendicular (1996)
- Abandon (1998)
- Bananas (2003)
- Rapture of the Deep (2005)
- Now What ?! (2013)
- Infinite (2017)
- Whoosh! (2020)
- Turning to Crime (2021)
Bandmitglieder von Deep Purple
- Ian Gillan: Vocals, Mundharmonika (1969-1973, 1984-1989, 1992-)
- Roger Glover: Bass (1969-1973, 1984-)
- Don Airy: Hammond-Orgel, Keyboard (2002-)
- Ian Paice: Schlagzeug (1969-)
- Simon McBride: Gitarre (2022-)
Ehemalige BandMitglieder
- Rod Evans: Gesang (1969)
- Ritchie Blackmore: Gitarre (1969-1975, 1984-1993)
- Nick Simper: Bass (1969)
- Jon Lord †: Hammond-Orgel, Keyboard (1969-2002)
- David Coverdale: Gesang (1973-1976)
- Glenn Hughes: Bass, Gesang (1973-1976)
- Tommy Bolin †: Gitarre, Gesang (1975-1976)
- Joe Lynn Turner: Gesang (1989-1992)
- Steve Morse: Gitarre (1994-2022)
- Joe Satriani: Gitarre (1993-1994)
- Randy California † (1972)
Bekannteste Songs von Deep Purple
- Speed King (1970)
- Child in Time (1970)
- Smoke On The Water (1972)
- Highway Star (1972)
- Woman From Tokyo (1973)
- Knocking At Your Back Door (1984)
- All The Time In The World (2013)
Weitere Informationen zu Deep Purple
Erste Single
- Hush
Erstes Album
- Shades of Deep Purple
Musikgenre
Label
- Universal
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