Genesis: Mit Peter Gabriel und Phil Collins zu den meistgespielten Hits im Radio
Was 1965 als fünfköpfige britische Progrock-Band begann, stieg Mitte der 1980er als zeitgemäße Popband zu ungeahntem Erfolg auf. Genesis verkaufte durch Hits wie "Invisible Touch", "Land Of Confusion", "Mama" und später auch "I Can't Dance" oder "Jesus He Knows Me" über 150 Millionen Alben. Dafür gab es 2010 einen musikalischen Ritterschlag: die Aufnahme in die "Rock and Roll Hall of Fame".
Genesis: Epische Kompositionen aus Godalming
Im Jahr 1963 lernten Peter Gabriel (Gesang) und Tony Banks (Klavier) sich an der englischen Privatschule Charterhouse School in Godalming, Surrey kennen. Um aus dem strengen Schulalltag auszubrechen, spielten sie mit Klavier und Gesang gängige Rock- und Popsongs nach und fingen mit dem Komponieren eigener Stücke an. 1964 kam Mike Rutherford (Gitarre) an die Schule. Während Gabriel und Banks die Band The Garden Wall gründeten, startete Rutherford die Band Anon. Bei einem Schulkonzert 1966 traten beide Bands auf, wobei es teilweise Überschneidungen in den Bandbesetzungen gab, an die sich die Bandmitglieder im Nachhinein nicht mehr genau erinnern können. 1968 formte sich aus den talentierten Musikern der Charterhouse School schließlich die Band Genesis. Im September des gleichen Jahres nahmen sie in London im Regent Studio in nur anderthalb Tagen das Debütalbum "From Genesis to Revelation" auf. Aufgrund der Namensgebung wurde das Album in den Plattenläden fälschlicherweise als "religiöse Musik" geführt, was zu schwachen Verkaufszahlen von nur etwa 650 Stück führte.
Gensis wachsen: Professionelle Ambitionen und das Album "Trespass"
Nach dem Schulabschluss und verschiedenen Umbesetzungen zogen Gabriel, Banks, Rutherford und Lead-Gitarrist Anthony Philips sich von Oktober 1969 bis April 1970 in ein Wochenendhaus zurück, um erste neue Songs zu komponieren, die später auf "Trespass" (1970) erscheinen sollten. Mit neuen, komplexeren Songstrukturen entwickelten sich Genesis in die gleiche Progrock-Richtung, die zu der Zeit auch Bands wie King Crimson, Yes, Aphrodites's Child oder Pink Floyd verfolgten. Die Verkaufszahlen des Albums waren trotz guter Kritiken jedoch mäßig, was zu neuen Umbesetzungen und der ersten großen Bandkrise führte.
Erfolgsbesetzung von Genesis: Der Einstieg von Phil Collins und Steve Hackett
Mit den neuen Bandmitgliedern Phil Collins (Drums) und Steve Hackett (Gitarre) starteten Gabriel, Banks und Rutherford ab 1971 frisch durch. Diese Besetzung wird weitgehend als die "klassische" Besetzung von Genesis angesehen und brachte im selben Jahr das Album "Nursery Cryme" hervor. Damit ging es auf Tour durch Europa. Nicht lange danach lieferte das folgende Album "Foxtrot" mit "Supper's Ready" und "Watcher of the Skies" 1972 den endgültigen Durchbruch. Die Verkleidungen und Masken, die Peter Gabriel zu der Zeit trug, sowie die später verwendeten Licht- und Lasereffekte (ab 1974) brachten der Band zusätzliche Beachtung. Mit "Selling England by the Pound" präsentierten Genesis Ende 1973 ihr bis dahin erfolgreichstes Album, mit poppigen Anklängen, mehr Virtuosität und der ersten Hitsingle "I Know What I Like".
Genesis formen sich neu: Gabriels Ausstieg und der Wandel zur Pop-Band
1975 stieg Gründungsmitglied Peter Gabriel aus der Band aus - einerseits, weil er sich mehr um seine Familie kümmern wollte, andererseits, weil er nach Auffassung der Band als vermeintlicher Bandleader zu sehr in der Öffentlichkeit stand. Ein neuer Sänger wurde nicht gesucht, denn Schlagzeuger Phil Collins übernahm den Part. Er hatte zu diesem Zeitpunkt ohnehin schon als Background-Sänger fungiert.
Auch Gitarrist Hackett fühlte sich ein paar Jahre später durch den immer mehr von Keyboards dominierten Sound musikalisch eingeschränkt und verließ Genesis im Jahr 1977. Das 1978 erschienene Album des neuen Trios wurde daher passenderweise "...And Then There Were Three..." getauft. Der stetig wachsende Erfolg von Genesis mit den nachfolgenden Alben war auch den kürzeren, prägnanteren Songs geschuldet, die sich mehr und mehr vom ursprünglichen Prog-Rock-Aufbau entfernten. Ein Höhepunkt des Erfolges war das Album "Invisible Touch" von 1986, dass sich über 9 Millionen Mal verkaufte und zahlreiche Hitsingles abwarf. Der Nachfolger "We Can't Dance" (1991) setzte nochmal einen drauf: mit über 11 Millionen Verkäufen erreichten Genesis hiermit ihren kommerziellen Höhepunkt.
Nach einer Wiedervereinigung 2007, inklusive Tournee, kamen Genesis auch 2022 nach 14 Jahren Pause noch einmal zusammen. Ihre "The last Domino?"-Tournee sollte die höchstwahrscheinlich letzte Tournee von Genesis sein. Nicht zuletzt, da Sänger Phil Collins mit gesundheitlichen Problemen kämpft und sich aus dem Rampenlicht zurückgezogen hat.
Alle Alben von Genesis
- From Genesis to Revelation (1969)
- Trespass (1970)
- Nursery Cryme (1971)
- Foxtrot (1972)
- Selling England by the Pound (1973)
- The Lamb Lies Down on Broadway (1974)
- A Trick of the Tail (1976)
- Wind & Wuthering (1976)
- ...And Then There Were Three... (1978)
- Duke (1980)
- Abacab (1981)
- Genesis (1983)
- Invisible Touch (1986)
- We Can't Dance (1991)
- ...Calling All Stations... (1997)
Aktuelle und ehemalige Bandmitglieder von Genesis
- Tony Banks: Keyboard (1967-)
- Mike Rutherford: Bass, Gitarre (1967-)
- Phil Collins: Gesang, Schlagzeug (1970-1966, 2006-)
- Peter Gabriel: Gesang, Flöte (1967-1975)
- Anthony Phillips: Gitarre (1967-1970)
- Chris Stewart: Schlagzeug (1967-1968)
- John Silver: Schlagzeug (1968-1969)
- John Mayhew †: Schlagzeug (1969-1970)
- Mick Barnard: Gitarre (1970)
- Steve Hackett: Gitarre (1971-1977)
- Ray Wilson: Gesang (1997-1999)
Bekannteste Songs von Genesis
- Invisible Touch (1986)
- Land of Confusion (1986)
- I Can't Dance (1991)
- Jesus He Knows Me (1992)
Weitere Informationen
Erste Single
- The Silent Sun
Erstes Album
- From Genesis to Revelation
Musikgenre
Label
- Virgin
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