
Musik, Kabarett, Parodie, Comedy - hier gibt`s Beschreibungen und Analysen zu allerlei kulturelle Live-Angebote. Autor: Ralf Kohler (ralfkohler2000@gmail.com).
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Paul Colman
Mit 55 Jahren hat Musiker Paul Colman aus Melbourne in Australien noch immer Lust auf viel Kontakt zum Publikum - und auch auf Shows Tausende von Kilometern von der Heimat entfernt. Colman hat einen hohen Wiedererkennungswert. Seine Kompromisslosigkeit mag dem einen oder der anderen arrogant erscheinen, aber eigentlich sollte doch klar werden, dass er ein Guter ist - in jeder Hinsicht. Colman schöpft aus dem Leben, er muss nicht über Herz-Schmerz-Dinge singen, um zu punkten - und er greift sogar in so einigen Liedern auf Jesus, Gott und ganz einfach das Thema Religion zurück. So nah am Menschen, wie er ist, scheut Colman auch nicht vor intensivem Kontakt zu Personen im Publikum zurück.

Florian Ostertag
Er singt Englisch, so merkt man Florian Ostertag nicht an, dass er ein schwäbischer Musiker ist. Mit spontanen Aktionen geizt er gewiss nicht, denn zumindest jenseits der Musiktitel gibt es ständig etwas zu improvisieren. Hier tritt ein Lebenskünstler in Erscheinung, der diejenigen gut unterhält, die sich auf ihn einlassen, der dem gesamten Publikum dabei jedoch auch etwas zumutet.

Matze Knop "Mut zur Lücke"
Matze Knop ist bekannt geworden, weil er bei Fernseh-Auftritten Prominente parodiert und imitiert. Eine besondere Nähe hat er zum Fußball. Wer seine Bühnen-Show besucht, wird aber bemerken, dass der Mann aus Lippstadt noch mehr Talente hat.

Heather Nova
Heather Nova, die Sängerin und Gitarristin hat sich über Jahre einen Platz in der Musik-Szene erspielt. Neben eigenen tiefgründigen Titeln bietet die Frau von Bermuda Cover-Songs, die sie auf eigene Art intoniert und den Künstlern auf niveauvolle Art die Ehre erweist.

Philipp Lumpp
Lebe deine Träume - das sagt Philipp Lumpp aus Heilbronn auch nachdem er sich kurz vor Corona ganz der Musik verschrieben hat. Unter anderem steht er für Lieder über sehr persönliche, schmerzhafte Liebeserfahrungen.

Blond
Die Gesichter und Stimmen von "Blond" sind Lotta und Nina Kummer aus Chemnitz. Sie stehen für progressive Musik bei hoher Interaktion mit dem - vorwiegend weiblichen - Publikum.

Heidi Frank
Heidi Frank ist so etwas wie eine schwäbische Weltbürgerin. Reisen haben sie zu einigen Titeln inspiriert, doch ebenso schöpft sie für ihr Programm aus ihrem Leben in der Heimat. Mit ihrem Gesang, ihrer Gitarre und gewiss mit ihrer offenen Art erreicht sie die Herzen - wobei die Musik auch noch tiefer gehen kann.

Fritz Hutchison
Fritz Hutchison aus Kansas City bietet eine Menge: Ruhigere Programmteile gibt es auch, doch im Lauf eines Abends kann er das Publikum mitreißen.

Ennio Marchetto "The Living Paper Cartoon"
Mit Masken aus Papier und Pappe bietet der Italiener Ennio Marchetto eine rasante Show. Auf der Bühne verkörpert er jeweils kurzzeitig eine Vielzahl an Prominenten - Männer wie Frauen und sogar Gruppen! Wichtig für sein pantomimisches Verwandlungs-Feuerwerk sind auch die Wechsel von Hell und Dunkel, eine präzise Ausleuchtung der Bühne und das Zusammenspiel der Darbietung mit musikalischen Einspielungen.

David Blair
David Blair ist ein musikalischer Sympathieträger. Der Kanadier zog 2013 nach Berlin und fand in Deutschland sein privates Glück. Seinem Publikum hat der Sänger und Songwriter viel zu bieten.

Passenger
"Let her go" war 2012/2013 der Titel, der Passenger vom kleinen Musiker zu einem Star der Branche werden ließ. Seine Wurzeln hat er nicht vergessen unfd setzt auch nicht auf Show, sondern auf kleine Gesten.

Reinhold Beckmann "Auf Herz wär` was gegangen"
Reinhold Beckmann ist ein Mann mit verschiedenen Talenten. Vom Fernseh-Talk und auch von der ARD-"Sportschau", der er einst mit "ran" bei Sat.1 Beine gemacht hat, hat er sich schon lange verabschiedet. Dafür tritt er nun als Kulturschaffender in Erscheinung. Die Musik, die in seinem Leben lange Zeit zurückstehen musste, kommt nun noch zur Geltung. Beckmann ist auf positive Weise nachdenklich - und dankbar: Mit seiner vertrauten Stimme kann er die, die zu ihm kommen, auf (s)ein neues Feld mitziehen.

Debbie Kammerer - mit viel Lachen am Abgrund entlang
Debbie Kammerers Lieder entstehen oft nachts, doch die düsteren Titel sind eingängiger als die Anflüge von Gute-Laune-Musik. Die Künstlerin aus Baden-Württemberg hat viel Ernstes zu präsentieren und tut das betont heiter.

Hayley Reardon - Junge Künstlerin mit tiefgründigen Titeln
Mit Hayley Reardon hat eine zierliche Person, ein junges Gesicht, eine starke Präsenz auf der Bühne. Dabei vermittelt sie, wie sich alles ändern kann, sogar schnell: Neue Eindrücke können viel bewirken, doch mindestens genauso sehr kann Unsicherheit offensichtlich werden - ob sie nun von ihnen herauskommt oder durch äußere Einflüsse also zum Beispiel durch die Pandemie mit heftigen Restriktionen von 2020 bis 2022.

"Jubel, Trubel, Heiserkeit"
Das Fernsehen hat ihm zu Bekanntheit verholfen, doch Späße von Johann König kommen im vollen Saal besonders gut zur Geltung, wenn das Publikum zum Beispiel mit erwartungsvollem Kichern für einen Klangteppich sorgt, dafür sorgt, dass einem Königs Pausen und Wiederholungen nicht zu lange werden. Hier spricht einer, der zu wissen glaubt, was richtig und was falsch ist: Auch seine Besucher lässt er das spüren in "Jubel, Trubel, Heiserkeit".

"Richling 21"
Der Schwabe Mathias Richling ist als Kabarettist inzwischen seit Jahrzehnten gefragt und immer wieder im Fernsehen vertreten. Dass ihm die Bühne in Zeiten einer sehr vorsichtigen deutschen Politik gegen Corona gefehlt hat, wird in der Interaktion mit Publikum dennoch schnell deutlich.

"Obacht Miller"
Kabarettist Rolf Miller hat den Odenwälder Dialekt auf die Bühne gebracht. Leicht hält man den Typ, der sich da in seinen Stuhl zurücklehnt, für einen Hinterwäldler. Doch der erste Eindruck täuscht, denn in seinem Kosmos haben auch Größen der Promi-Welt Platz, wie Journalist Ralf Kohler feststellt. (In der Corona-Zeit hat Miller zudem sein Zitate-Buch "Gesicherte Ahnungen" geschrieben).

Trailer
Der "Bühne frei"-Podcast informiert über kulturelle Wort- und Musikangebote. Die Bekanntheit der Künstler oder Musikgruppen spielt für Initiator Ralf Kohler keine wesentliche Rolle - im Gegensatz zur Wirkung von Live-Erlebnissen.
