In Teil 1 des Podcasts über "Recht und Justiz im Dritten Reich" geht es um die "Demontage des Rechtsstaats und der Bürgerrechte". Die Demontage des Rechtsstaats und der Bürgerrechte war kein Prozess, der erst mit der Machtübernahme der Nazis am 30. Januar 1933 begann und sich dann zwangsläufig und kontinuierlich entwickelte. Der Anfang vom Ende der Weimarer Republik sowie von der Demontage des Rechtsstaats und der Bürgerrechte lag früher. Man sieht ihn heute im Sturz der Regierung Hermann Müller (SPD) am 27. März 1930. Die Regierung Müller stürzte übrigens über die Frage der Beitragserhöhung zur Arbeitslosenversicherung. Daraufhin wurde Heinrich Brüning von dem greisen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Brüning hatte von vornherein keine eigene Mehrheit im Reichstag. Mit ihm begann die Ära der autoritären Präsidial-kabinette. Diese Kabinette waren nicht entscheidend von den Mehrheitsverhältnissen im Reichstag abhängig, sondern vielmehr vom Wohlwollen des Reichspräsidenten – daher auch der Name „Präsidial“kabinett ...