John Coltrane – Zwischen Religion und Jazz
Der Saxophonist John Coltrane gehört zu den Vorreitern des Jazz und ist für viele seiner epochalen Sounds berühmt und bekannt geworden. Der amerikanische Musiker prägte durch seine innovative Spielweise und seine tief spirituellen Kompositionen maßgeblich den Sound der 50er und 60er Jahre in der dortigen Jazz-Szene und ist auch im deutschsprachigen Raum sehr bekannt.
John Coltranes musikalischer Werdegang
John William Coltrane wurde am 23. September 1926 in North Carolina geboren und entwickelte sich bereits früh zu einem kompetenten Musiker. Er begann im Alter von 12 Jahren Klarinette zu spielen und nahm klassischen Musikunterricht. Nach einigen familiären Schicksalsschlägen flüchtete sich John Coltrane vollständig in die Musik und begann auch Saxophon zu lernen. Nachdem er beim Militär in einer Jazz-Band spielte, studierte er nach seiner Zeit bei der Armee Jazz-Theorie. Er wurde als Künstler in der lokalen Musik-Szene akzeptiert und lernte neue Leute kennen.
Der ernsthafte Beginn der musikalischen Karriere liegt in gemeinsamen Musik-Sessions mit Miles Davis begründet. Dieser führte den noch jungen Coltrane nicht nur in die Musikszene ein, sondern halft auch beim Finden eines guten Plattenvertrags. Ab diesem Zeitpunkt konnte John Coltrane die verschiedenen Ideen ausprobieren und sich selbst immer wieder neu erfinden. Gemeinsam mit seiner Band konnte er als Saxophonist weit über die Grenzen seiner Stadt Bekanntheit erlangen und immer wieder neue und frische Alben auf den Markt bringen.
Musikalische Zusammenarbeiten von John Coltrane
Der Saxophonist war nicht nur alleine sehr erfolgreich, sondern verzeichnete seine größten Erfolge im Zusammenspiel mit anderen Musikern. Vor allem das John Coltrane Quartet trug erheblich zu seinem Ruhm bei und verzeichnete große Erfolge. In der letzten Besetzung des Quartetts waren neben John Coltrane als Saxophonist noch McCoy Tyner am Piano, Jimmy Garrison am Bass und Elvin Jones am Schlagzeug vertreten. Bis sich jedoch diese Gruppe gefunden hatte, spielte und arbeitete Coltrane über viele Jahre mit wechselnder Besetzung und den unterschiedlichsten Musikern zusammen. Als Saxophonist konnte er aufgrund seiner Fähigkeiten nicht nur als Begleitmusiker überzeugen, sondern auch in verschiedenen Soli glänzen. Da Coltrane zudem die Musikstücke für sich und auch für das Quartett selbst schrieb, konnte er innerhalb der Grenzen seines Könnens experimentieren. Titel wie „Giant Steps“ oder „A Love Supreme“ zeigen, wie wandelbar das Talent von John Coltrane war.
John Coltrane und der Free Jazz
Man kann die verschiedenen Werke John Coltranes gut den unterschiedlichen Epochen zuordnen. Vor allem zum Ende seiner Karriere beschäftigte sich Coltrane auf verschiedenen Alben mehrheitlich mit dem Free Jazz, einer Form des Jazz die als besonders ungebunden und frei gilt. Viele der Titel aus dieser Periode zeichnen sich durch viele Tempo- und Rhythmus-Wechsel aus. In dieser Zeit spielte Coltrane vornehmlich mit dem Schlagzeuger Rashied Ali. Auch Coltranes zweite Frau Alice wurde Teil der Band und spielte Piano und Harfe zu den verschiedenen Songs. Bis zu seinem Tod im Jahr 1967 war John Coltrane immer auf der Suche nach neuen Sounds und neuen Klängen und veröffentlichte innerhalb kürzester Zeit eine enorme Menge an Alben und neuen Songs.
John Coltrane und die spirituelle Suche
John Coltrane war bekannt für seine außergewöhnliche Technik und seine intensive Spielweise, die oft als „Sheets of Sound“ bezeichnet wurde. Seine Fähigkeit, schnelle, komplexe Passagen mit tiefem emotionalem Ausdruck zu kombinieren, bleibt bis heute unvergleichlich. Coltranes Musik war stark von seiner spirituellen Suche geprägt. Alben wie „A Love Supreme“ reflektieren seine spirituellen Überzeugungen und seine Suche nach höherem Bewusstsein. Er betrachtete Musik als ein Mittel zur Verbindung mit dem Göttlichen und zur Heilung. Dieses Album, eines der bedeutendsten Werke des klassischen Quartetts, zeigt deutlich Coltranes spirituelle Ausrichtung, die sich bereits im vorangegangenen, melancholischen Album „Crescent“ andeutete. Coltrane, der auch den psalmenartigen Text schrieb und sang, schuf „A Love Supreme“ nach der Lektüre von „The Greatest Thing in the World“ von Henry Drummond, einem evangelikalen Autor des 19. Jahrhunderts.
John Coltrane auf einen Blick
Geburtstag
- 23. September 1926
Todestag
- 17. Juli 1967
Musikgenre
- Jazz
Erstes Album
- „Traneing In“ (1957)
Bekannteste Songs
- „Giant Steps”
- „My Favorite Things”
- „Blue Train”
- „A Love Supreme“
Ähnliche Künstler
- Charles Mingus
- Duke Ellington and His Famous Orchestra
- Charlie Parker
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Podcastfolgen und Hörbücher über John Coltrane
- radioWissen: John Coltrane – Saxophonlegende und spiritueller Sinnsucher
- WDR 3 Giant Steps in Jazz: A Love Supreme – John Coltrane
- John Coltrane: Kurzbiografie kompakt
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