Charles Mingus – Virtuose des Kontrabasses
Charles Mingus zählt zu den herausragenden amerikanischen Jazzmusikern des letzten Jahrhunderts. Seine Musik war von den verschiedensten musikalischen Strömungen wie Free Jazz, Third Stream und Gospel beeinflusst. Sein bevorzugtes Instrument war der Kontrabass, auf dem er eine beeindruckende Virtuosität erreichte. Neben seiner musikalischen Karriere war Mingus auch für sein Engagement für Bürgerrechte und seine kritische Haltung gegenüber den sozialen und politischen Problemen seiner Zeit bekannt. Seine Werke enthalten oft eine starke soziale und politische Aussage, die er durch seine Musik zum Ausdruck brachte.
Charles Mingus Weg zur Musik
Geboren wurde Charles Mingus am 22. April 1922. Durch den frühen Tod seiner Mutter – sie starb kurz nach seiner Geburt – war die prägende Figur in seinem Leben seine Stiefmutter. Sie war musikbegeistert und gab diese Leidenschaft an Charles weiter. Mit neun Jahren begann er Posaune und Flöte zu spielen. Inspiriert durch eine Rundfunkaufnahme von Duke Ellington begann er Cello und später Klavier zu lernen. Schon nach kurzer Zeit beherrschte Charles das Cellospiel und spielte bald sogar in einem Orchester. Er begeisterte sich nicht nur für Jazz, sondern hörte auch Debussy, Ravel und Richard Strauss. Am Ende seiner Schulzeit sollte er nach dem Willen seines Vaters in den Postdienst eintreten. Charles Mingus weigerte sich jedoch und begann als Musiker zu arbeiten. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte er 1941.
Wichtige Wegbegleiter und erste musikalische Höhepunkte
Seinen ersten Erfolg hatte Charles Mingus mit der Mitgliedschaft in der Band von Louis Armstrong. Gleichzeitig schrieb er sich am New York City College ein, um seine musikalischen Kenntnisse zu erweitern. Ab Mitte der 40er Jahre war er hauptsächlich als Studiomusiker tätig und machte auch erste Aufnahmen. 1947 und Anfang 1948 spielte er mit Lionel Hampton. In dieser Zeit lernte er auch Benny Goodman und Billie Holiday kennen. 1946 traf er Miles Davis und Charlie Parker, mit denen er ab 1951 enger zusammenarbeitete. 1952 gründete Mingus (zusammen mit Max Roach) sein erstes Label, das er Debut Records nannte. Dieses musste jedoch 1957 wieder schließen.
Mit dem Mingus-Sound zum Ruhm
Ab Mitte der 50er Jahre entwickelte Charles Mingus den typischen Mingus-Sound. In seiner Band spielten die unterschiedlichsten Musiker. Vor allem Künstler, die sich nicht am Mainstream orientierten, waren in seiner Formation vertreten.
Doch der Künstler hatte auch Probleme, denn er galt als cholerisch und es kam immer wieder zu Übergriffen auf andere Musiker. Auch das Publikum beschimpfte er oft. In dieser Zeit experimentierte Mingus außerdem mit Mariachi-Klängen. 1958 erschienen zwei erfolgreiche Alben: „The Clown“ und „East Coasting“. Ab 1960 verdiente Charles Mingus so gut, da sich nicht nur seine Alben hervorragend verkauften, sondern auch Tantiemen flossen. In dieser Zeit erschien eines seiner bekanntesten Alben, „Blues & Roots“.
1962 nahm Charles Mingus unter chaotischen Bedingungen seine Suite „Epitaph“ auf. Ende des Jahres erschien sein großes Werk mit dem Titel „The Black Saint and the Sinner Lady“.
In den 70er Jahren wurden seine Auftritte immer seltener. Noch 1974 gab er ein großes Konzert in der Carnegie Hall. Seine letzten Jahre waren von gesundheitlichen Problemen geprägt. Muskelschwund zwang ihn in den Rollstuhl. Er starb am 5. Januar 1979.
Charles Mingus auf einen Blick
Geburtstag
- 22. April 1922
Todestag
- 5. Januar 1979
Genre
Bekannte Alben
- „Mingus at the Bohemia” (1956)
- „The Clown” (1957)
- „East Coasting” (1957)
- „Blues and Roots” (1960)
- „Mingus Ah Um“ (1959)
Podcastfolgen zu Charles Mingus
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