Miles Davis – ein Vollblutmusiker mit Charisma
Miles Davis, geboren am 26. Mai 1926 in Alton (Illinois), war gerade einmal neun Jahre alt, als er seine Liebe zur Trompete entdeckte. Niemand ahnte damals, dass dies der Grundstein zu einer einzigartigen Karriere sein würde. Davis war eine Ikone des Jazz, der sich nicht nur als Trompeter, sondern auch als Flügelhornist, Bandleader und Komponist einen Namen machte. Der US-amerikanische Musiker gilt als einer der einflussreichsten Jazzmusiker des 20. Jahrhunderts. Er beeinflusste den Cool Jazz, den modalen Jazz, den Jazzrock und den Hard Bop. Sein unverwechselbarer, intimer und lyrischer Trompetenklang wurde zu seinem Markenzeichen. Trotz technischer Mängel in jungen Jahren überzeugte Miles Davis durch einen einzigartigen Ton, musikalische Fantasie und die Fähigkeit, mit wenigen Noten viel auszudrücken.
Seine ersten Erfolge konnte er als Bebop-Jazzer feiern. Als Sideman von Charlie Parker gelang es ihm, seine Berühmtheit zu manifestieren. Mit Alben wie „In A Silent Way“, „Tutu“ und „Kind of Blue“ schrieb Miles Davis Musikgeschichte. Insbesondere das 1959 auf Columbia Records erschienene 22. Studioalbum „Kind of Blue“ erlangte großen Ruhm. Es gilt als Meilenstein in der Geschichte des Jazz und ist das erfolgreichste kommerzielle Jazz-Album überhaupt.
Miles Davis und seine Erfolge mit „Kind of Blue“
„Kind of Blue“, das 1959 veröffentlichte Meisterwerk von Miles Davis, gilt als ein Grundpfeiler der Jazzgeschichte und ist ein Paradebeispiel für den Modal Jazz. Mit einer Besetzung, die aus Legenden wie John Coltrane, Cannonball Adderley und Bill Evans bestand, schuf Davis ein Album, das durch seine Spontaneität und die innovative Verwendung modaler Skalen besticht. Anstatt auf komplexe Akkordfolgen zu setzen, ermöglichten diese Skalen den Musikern eine größere Freiheit in der Improvisation, was zu einer offenen und atmosphärischen Klanglandschaft führte. Stücke wie „So What“ und „Flamenco Sketches“ demonstrieren diese Freiheit und sind bis heute wegweisend. „Kind of Blue“ war nicht nur ein kommerzieller Erfolg, sondern hat auch Generationen von Musikern und Musikerinnen beeinflusst und das Verständnis von Jazz nachhaltig verändert.
Die Miles Davis Quintetts
Von 1955 bis 1968 leitete Miles Davis die Miles Davis Quintetts. Das erste große Miles Davis Quintett (1955–1958), bestehend aus John Coltrane, Red Garland, Paul Chambers und Philly Joe Jones, setzte Maßstäbe im Hard Bop und schuf zeitlose Alben wie „Workin'“, „Steamin'“, „Relaxin'“ und „Cookin'“. Ihre Musik war geprägt von komplexen Harmonien und dynamischen Improvisationen. Das zweite große Quintett (1964–1968), mit Wayne Shorter, Herbie Hancock, Ron Carter und Tony Williams, brachte den Jazz in eine neue Ära des Modal Jazz und Post-Bop. Sie experimentierten mit rhythmischer und harmonischer Komplexität, was sich in wegweisenden Alben wie „E.S.P.“, „Miles Smiles“ und „Nefertiti“ widerspiegelt.
Bekannte und erfolgreiche Alben von Miles Davis
Miles Davis hat in seiner etwa 50-jährigen Karriere zahlreiche einflussreiche und kommerziell erfolgreiche Alben veröffentlicht. Dazu gehören unter anderem:
- „Milestones“ aus dem Jahr 1958 begeistert mit Songs wie „Dr. Jekyll“, „Sid's Ahead“ und „Billy Boy“.
- „Kind of Blue“ wurde 1959 in New York aufgenommen und enthält Titel wie „So What“, „Blue in Green“ und „All Blues“.
- „Four & More“ (1966) ist der Mitschnitt eines Live Concerts von 1964. Aus dem Konzertmitschnitt wurden zwei Alben zusammengestellt: Die schnellen Stücke wurden auf diesem Album veröffentlicht, während „My Funny Valentine“ (1965) aus den langsamen und mittelschnellen Stücken besteht
- „In A Silent Way“ (1969) ist das 35. Studioalbum von Miles Davis und enthält den gleichnamigen Titel „In a Silent Way“
- „Tutu“ (1986) wurde von Miles Davis nach dem farbigen Erzbischof Südafrikas Desmond Tutu benannt und begeistert mit Songs wie „Tutu“ oder „Don’t Lose Your Mind“
Miles Davis auf einen Blick
Geburtstag
- 26. Mai 1926
Todestag
- 28. September 1991
Genre
Bekannte Songs
- „So What”
- „Blue In Green”
- „Freddie Freeloader”
Auszeichnungen
- Bester Trompeter lt. Lesern des Down Beat Magazins 1955
- Bester Trompeter lt. Lesern des Down Beat Magazins 1957
- Bester Trompeter lt. Lesern des Down Beat Magazins 1961
- Grammy für die beste Jazzkomposition 1961
- und viele weitere Auszeichnungen und Ehrungen
Alben in der Grammy Hall of Fame
- Birth Of The Cool
- Bitches Brew
- In A Silent Way
- Kind Of Blue
- Miles Ahead
- Milestones
- Porgy And Bess
- Sketches Of Spain
Ähnliche Künstlerinnen und Künstler
Podcastfolgen zu Miles Davis
- WDR 3 Giant Steps in Jazz: Der Innovator des Jazz – Miles Davis
- radioWissen: Miles Davis – Kind of Blue
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