Reggae

Essenzielle Reggae-Alben

Reggae-Musik: Karibische Rhythmen und „positive vibrations“

Reggae-Musik ist eine ursprünglich jamaikanische Musikrichtung. Sie entstand gegen Ende der 1960er Jahre und verbreitete sich über Großbritannien weltweit. Der Musikstil ist untrennbar mit dem Namen Bob Marley verbunden, hat aber durchaus andere Varianten und Vertreter. Seit 2018 gehört die jamaikanische Reggae-Musik zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO.

Die Anfänge des Reggae

Ska und Rocksteady einerseits und amerikanische Radio-Musik wie Soul, R&B, Country und Jazz andererseits sind die Wurzeln der Reggae-Musik in Jamaika. Der Grundrhythmus entstand Ende der 60er durch gecoverte R&B-Songs, bei denen die Musiker den Rhythmus verlangsamten und eine neue Betonung auf den zweiten und vierten Taktteil legten. Reggae war die Tanzmusik der mobilen Discos in Jamaika. Diese sogenannten Sound Systems und ihre Produzenten trugen maßgeblich zur Verbreitung der Reggae-Musik bei. Als erster eigentlicher Reggae-Song gilt „People Funny Boy“ von Lee „Scratch“ Perry, der erste große internationale Erfolg war „The Israelites“ von Desmond Dekker.

Reggae-Musik in Großbritannien

Der Early Reggae war in Großbritannien die Musik der jungen britischen Skinhead-Bewegung, die 1969 von weißen Arbeitern und farbigen jamaikanischen Einwanderern begründet wurde. Vertreter dieses Skinhead-Reggae waren The Charmers, The Corporation oder Joe The Boss. Die Bedeutung dieser Szene nahm jedoch ab und parallel zum Roots-Reggae in Jamaika entstand in Großbritannien eine eigene Reggae-Form mit Elementen des Punk, New Wave und Pop, wie sie The Police, The Clash oder The Specials spielten.

Roots-Reggae in und aus Jamaika

Bob Marley, der wohl berühmteste Reggae-Musiker überhaupt und jamaikanischer Nationalheld, verband Reggae mit der damals noch seltenen Rastafari-Religion. Neben Ska und Rocksteady beeinflussten afrikanische Rhythmen diese Musik. Damit schuf er den klassischen Roots-Reggae der 70er-Jahre, der unter den Reggae-Musikern in Jamaika viele Nachahmer fand und rund um den Globus Erfolge feierte.

Neuere Formen der Reggae-Musik

In der Folge entwickelten sich verschiedene Varianten der Reggae-Musik. Wichtig ist der Dub, gekennzeichnet von elektronischen Studioeffekten und fast ohne Gesang. Weiterentwickelt wurde er von Deejays, die Dub-Versions mit Live-Sprechgesang begleiteten. Aus diesem „Toasting“ entstanden der Raggamuffin und parallel – in New York – der Hip-Hop.

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Musikalische Merkmale des Reggae

Typisch für den eher langsamen Reggae-Rhythmus ist der Offbeat, bei dem die rhythmusbegleitenden Instrumente wie Gitarre oder Keyboard/Hammond-Orgel die zweite und vierte Taktzeit betonen. Das Schlagzeug wiederum betont die dritte Taktzeit. Häufig wird es von Percussions unterstützt. Das Gegengewicht zum Offbeat bildet der Basslauf, teilweise als Hauptthema des Songs.

Berühmte Reggae-Schlagzeuger sind Carlton Barrett und Sly Dunbar. Zu den bekanntesten Bassisten gehören Aston Barrett und Robbie Shakespeare. Als große Keyboarder sind Tyrone Downie oder Bernard „Touter“ Harvey zu nennen. Da die Gitarren eher eine rhythmusbegleitende Funktion haben, stellen die Musiker ihr Können vor allem in den Soli unter Beweis. Herausragende Reggae-Gitarristen sind Al Anderson, Peter Tosh oder Junior Marvin.

Reggae-Musik in Deutschland

Etwa ab Ende der 70er-Jahre gab es auch deutsche Musiker, wie Spliff, die sich im Reggae versuchten. Erste Reggae-Songs mit deutschsprachigen Texten schrieb Hans Söllner in den 80er-Jahren. Im folgenden Jahrzehnt nahm die Zahl deutscher und deutschsprachiger Reggae-Bands stetig zu. Seit der Jahrtausendwende sind sie immer wieder in den Charts vertreten, wie Gentleman, Culcha Candela oder Seeed beweisen.

Häufige Fragen zu Reggae-Musik

Woher kommt der Name Reggae?

Die genaue Herkunft des Wortes „Reggae“ ist unklar. Einige leiten es vom lateinischen „rex“ (König) ab. Andere vermuten, es sei eine Ableitung von „streggae“, einem jamaikanischen Slang-Ausdruck für eine Prostituierte.

Was ist Dancehall-Reggae?

Dancehall-Reggae ist genaugenommen keine Stilrichtung, sondern bezeichnet Reggae-Varianten, die aktuell in jamaikanischen Dancehalls beliebt sind. Gemeinsam ist diesen Varianten ein besonderer, stark synkopierter Rhythmus.

Was zeichnet die Texte in der Reggae-Musik aus?

Der Roots-Reggae zeichnet sich durch sozialkritische Texte und die Berufung auf afrikanische Wurzeln und die Rastafari-Religion aus. Vielfach sind „love, peace & unity“ Songthemen, genauso wie der Genuss von Marihuana. Im Kontrast zueinander stehen der moderne Dancehall-Reggae mit deutlich sexuellen und gewalttätigen Texten und der Conscious Reggae mit sozialen, politischen und religiösen Themen.

Reggae Musik auf einen Blick

Entstehungszeit

  • Ende der 1960er-Jahre

Herkunftsland

  • Jamaika, Großbritannien

Typische Instrumente

  • Bass, Gitarre, Keyboard/Hammond-Orgel, Blasinstrumente, Schlagzeug/Percussions

Beliebteste Künstler

Zu den bekanntesten Reggae-Musikern gehören:

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