KULTFILME

The St. George Herald

Monty Arnold & Torben Sterner unternehmen einen hilfreichen Streifzug durch die Filmgeschichte, zunächst am Beispiel der Kultfilme – von „Metropolis“ (1927) bis „Pulp Fiction“ (1994). In der laufenden zweiten Staffel halten sie pro Folge einen Kultfilm-Azubi und einem Geheimtipp parat.

Alle Folgen

Der letzte Tango in Paris - und andere Sexgeschichten

Vor etwas mehr als 50 Jahren wurde das Kino so freizügig, dass ein solcher Film vorübergehend möglich war. Auf der ganz großen Leinwand. Entstehen konnte er nur in Europa, aber gesehen hat man ihn auf der ganzen Welt. Sexualität ist in französischen Filmen allgegenwärtig, weitaus präsenter jedenfalls als in deutschen, britischen oder amerikanischen. Der heutige Geheimtipp geht der Sache etwas freundlicher auf den Grund … A) Der letzte Tango in Paris / L’ultimo Tango a Parigi Französisch-Italienisches Drama von 1974 Nach dem Selbstmord seiner Frau trifft der verstörte amerikanische Hotelier Paul bei einer Wohnungsbesichtigung in Paris die 19jährige Jeanne. Der alternde Mann und das in den Tag hineinlebende Mädchen erliegen einer seltsamen Faszination füreinander und lieben sich in der leeren Wohnung. Sie treffen sich nun regelmäßig, um hemmungslos ihre sexuellen Fantasien auszuleben. Sie vereinbaren, sonst nicht nach dem Leben des anderen zu fragen. Das geht nur ein paar Tage lang gut … Bernardo Bertlouccis Körper- und Seelen-Striptease ist der populärste aller Skandalfilme, ein „Casablanca“ des gehobenen Schweinkrams. Marlon Brandos Partnerin Maria Schneider hat später offenbart, sie sei tatsächlich vor der Kamera vergewaltigt worden, was Bertolucci erst 2013 öffentlich zugab – zwei Jahre nach dem Tod der Schauspielerin. In die Skandalgeschichte des Films ließ sich dieses Detail gut integrieren. Gato Barbieris Soundtrack wurde unabhängig von seiner Quelle zum Klassiker. B) Ein Mann sieht rosa / Le Placard Französische RomCom von 2001 Der herzensgute, langweilige Francois Pignon arbeitet als Buchhalter einer Fabrik für Kautschukprodukte. Als er durch Zufall von seiner bevorstehenden Entlassung erfährt, verliert er den letzten Lebensmut – vor zwei Jahren ist bereits seine Ehe gescheitert – und will sich vom Balkon stürzen. Sein neuer Nachbar, der pensionierte Psychologe Belone, hält ihn davon ab und macht ihm einen Vorschlag: wenn er sich geschickt als Schwuler ausgäbe, entstünde der Eindruck, man wollte ihn genau aus diesem Grund entlassen. Den Vorwurf einer solchen Diskriminierung würde eine Firma, die vor allem Kondome produziert, nicht riskieren. Pignon streut das betreffende Gerücht behutsam aus. Obwohl er seinen Job tatsächlich behält und er keineswegs wirklich schwul wird, bleibt in seinem Leben kein Stein auf dem anderen. Seit „Tootsie“ hatte es keine so gescheite und joviale Komödie über Genderthemen mehr gegeben - und seither keine weitere auf diesem Niveau. Der größte Erfolg desselben Regisseurs Francis Veber „Ein Käfig voller Narren“ nimmt sich neben deren feinem Witz aus wie der Komödiantenstadl. Fast alle blamieren sich irgendwann im Verlauf dieser wendungsreichen Geschichte, doch nahezu jedem und jeder widerfährt die Gnade einer zweiten Chance. Man gönnt es ihnen von Herzen, besonders dem Hauptdarsteller Daniel Auteuil. Der erweist sich einmal mehr als der oszillierendste Biedermann der zeitgenössischen Filmbranche. Nächste Woche: „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ und „Das letzte Ufer“

Der letzte Tango in Paris - und andere Sexgeschichten

After The Hunt - Aktuelle Filmkritik

"After The Hunt"von Luca GuadagninoAb heute ist Julia Roberts in einem neuen Film zu sehen. Und da man mit RomComs und Komödien schwerlich einen Oscar gewinnt und Roberts in diesem Abschnitt ihrer Karriere noch keinen bekommen hat, erleben wir sie von einer sehr ernsten Seite.Alma Olsson ist Philosophieprofessorin an der US-Eliteuniversität Yale. Ihre Professur auf Lebenszeit ist in Reichweite, doch dann gerät auf den letzten Metern alles ins Schleudern. Nachts, nach einem Fest im Hause Olsson, steht plötzlich Maggie Price im Hausflur, eine von Almas Doktorandinnen. Sie berichtet völlig aufgelöst davon, wie ihr Dozent Hank Gibson ihr gegenüber sexuell übergriffig geworden sei, nachdem er sie von der Party nach Hause begleitet hat und noch auf ein Glas mit in ihre Wohnung gekommen ist. Alma zögert, dem Mädchen ihre Solidarität zuzusichern, und rät ihr sogar, die Sache für sich zu behalten. Ohne genau zu wissen, was sich zugetragen hat, sieht sie ihren Aufstieg in Gefahr, wenn sie sich auf eine Seite schlägt. Außerdem ist sie mit dem jungen Kollegen Hank in einer On-Off-Beziehung, was ihr loyaler Ehemann Frederik, ein Psychotherapeut, zu dulden scheint. Maggie schweigt jedoch nicht, meldet die Vorwürfe dem Dekan, und Hank verliert seine Stellung. Für Alma und ihre Universität bricht ein gesellschaftlicher Konflikt offen aus, der auf ihrer Party noch ein philosophisches Gedankenspiel gewesen war …

After The Hunt - Aktuelle Filmkritik

Tron und andere Parallelwelten

Weltenverschiebung, Weltenverwirrung Das Kinopublikum unterscheidet längst nicht mehr zwischen Sequels, Prequels und Remakes, Hauptsache, man muss sich nicht vor Überraschungen fürchten. Seit gestern verströmt „Tron: Ares“ diese wohlige Wirkung. Der dritte Teil der Urfassung von 1982 lässt diese wieder nach Kult duften. Wir haben uns das Original nochmals angeschaut. A) Tron Amerikanischer Science-Fiction-Film von 1982 Computergenie Flynn arbeitet bei einem mächtigen Kommunikationsnetzwerk namens Encom. Als er seinen Vorgesetzten Dillinger des geistigen Diebstahls verdächtigt, versucht er, in dessen Computernetzwerk zu gelangen. Ein Kollege, der wegen eines solchen Kummers schon früher aus der Firma geflogen ist, unterstützt ihn dabei. Flynn wird vom Sicherheitssystem MPC entdeckt, per Laserstrahl in seine elektronischen Komponenten aufgelöst und ins System integriert. Als Spielfigur muss er in diesem Cyberspace einen Gladiatorenkampf bestehen. Die „guten“ Programme kämpfen darin gegen die „bösen“ … Seinerzeit ein Nischen-Spaß für die Freunde von Daddel-Automaten, ein buntes Spektakel zwischen Computeranimation, Zeichentrick, Videospiel und Spielfilm, sind dieser Disney-Produktion längst Subtexte, Geheimbotschaften und Meta-Ebenen zugefallen, die sich Regisseur Steven Lisberger vor mehr als 40 Jahren nicht hätte träumen lassen. B) Harry außer sich / Deconstructing Harry Satirische US-Filmkomödie von 1997 Bestsellerautor Harry Block hat sechs Therapeuten, drei Ehefrauen und unzählige Geliebte verschlissen. Zwar hat er das Glück, dieses Treiben literarisch vergolden zu können, doch sein soziales Umfeld reagiert zunehmend feindselig. Als ihn nun eine Schreibblockade befällt, wirft das nicht nur finanzielle Probleme auf – der letzte Verlagsvorschuss ist längst aufgebraucht –, sie raubt Harry auch sein wichtigstes seelisches Ventil. Zu allem Übel verbünden sich nun auch noch reale und erfundene Figuren gegen ihn … Woody Allens über Jahrzehnte gepflegte fleißige Tradition, pro Jahr einen Film herauszubringen, hat dazu beigetragen, dass selbst Juwelen seines Schaffens dazwischen versunken bzw. in den Online-Diensten „nicht verfügbar“ sind. In Allens Heimatland, den USA, kann „Harry außer sich“ schon wegen der deftigen Vokabeln und der ganz besonders deftigen Eröffnungsszene nicht funktioniert haben. Dieser Film wirkt wie ein Gruß an seine europäischen Fans. Nächste Woche: „Der letzte Tango in Paris“ und „Ein Mann sieht rosa“

Tron und andere Parallelwelten

TRON: ARES - Aktuelle Filmkritik

Ab heute im Kino: Tron: AresEin Konzern entwickelt auf der Basis des legendären Tron-Programms, die Möglichkeit, dessen digitale Bewohner in unsere reale Welt zu transportieren, um sie dort als Supersoldaten und -waffen einzusetzen. Nach einem vielversprechenden Start tauchen unerwartete Probleme auf. Das KI-Masterprogramm "Ares" entwickelt ein eigenes Bewusstsein und stellt seinen Auftrag in Frage. Auch einigen unabhängigen Entwicklern sind die Pläne des Konzerns unbehaglich.Offiziell ist "Tron: Ares" die zweite Fortsetzung des Klassikers "Tron" von 1982. Wäre "Tron" ein Mensch, würde dieser Film ihm also einen Enkel bescheren. Anders gesagt: der alte Film wird dadurch zum Teil einer Trilogie, was heute vermutlich noch größere Rührung verursacht. Ich habe in diesem Zusammenhang schon Kinofreunde von einem Franchise reden hören. Morgen nehme ich mir diesen Filmstart zum Anlass, mit meinem Kollegen Torben Sterner im Kultfilm-Podcast über das Original zu sprechen – „Der letzte Tango in Paris“ und „Ein Mann sieht rosa“ verschieben sich um eine Woche. Heute unterhält sich Monty Arnold mit zwei Kollegen, die den neuen „Tron“ vorab gesehen haben: Volker Robrahn und Ronny Fanta.

TRON: ARES - Aktuelle Filmkritik

The Smashing Machine - Aktuelle Filmkritik

The Smashing Machine von Benny Safdie „Auch noch den Hamlet spielen wollen“ ist eine altmodische Redensart, mit der einst Schauspieler bezeichnet wurden, die sich an einer Rolle verheben, die niemand von ihnen verlangt hat. Arnold Schwarzenegger war dafür viel zu schlau, und er hat sich in seinem Film „The Last Action Hero“ sogar über solche Kollegen lustig gemacht. Dwayne „The Rock“ Johnson ist ein Star in Arnies Fußstapfen, auch er ein ehemaliger Sportler, der als liebenswürdiger Kraftmeier in liebenswürdigen Kraftmeier-Filmen Karriere gemacht hat. Jetzt will er unbedingt den Hauptrollen-Oscar, und den kriegen heutzutage nur Leute aus dem dramatischen Fach.Der gefeierte Mixed Martial-Arts-Kämpfer Mark Kerr hat zunehmend mit den Schattenseiten seines Sports zu kämpfen. Während er im Ring als unbesiegbar gilt, plagen ihn Erfolgsdruck, Verletzungen und in der Folge Schmerzmittelabhängigkeit. Sein Leben außerhalb des Käfigs droht ihm zu entgleiten, die Beziehung zu seiner Freundin Dawn ist problematisch. Der Film zeigt den Verfall hinter der Fassade der „Smashing Machine“.Dieses biografische Sport-Doku-Drama unter der Regie von Benny Safdie, ist ein Herzensprojekt von Dwayne Johnson, der auch als Produzent fungiert. Während der Held in den Ring steigt, kämpft der Darsteller offensichtlich um einen Sieg bei der Oscarverleihung. Johnsons Partnerin ist Emily Blunt.Torben Sterner hat den Film gesehen und erzählt uns alles!

The Smashing Machine - Aktuelle Filmkritik

Was geschah wirklich mit Baby Jane? - und noch 'ne Horror-WG

Familien-WG des Grauens Ein Klassiker des untergehenden Studiosystems, ein Film über Hollywood und die Vergänglichkeit seines Glamours, ein „Sunset Boulevard“ mit Horrormaske, trifft auf ein Drama aus dem Wien der Gegenwart. Das Problem beider Geschichten: es leben Verwandte länger zusammen als es ihnen selbst zuträglich ist. A) Was geschah wirklich mit Baby Jane? / Whatever Happened To Baby Jane? Amerikanischer Psychothriller von 1962Jane und Blanche, zwei alte Schwestern aus dem Showbusiness, wohnen zusammen in einer Hollywood-Villa. Sie fühlen sich tragisch aneinandergekettet: durch gegenseitige Abhängigkeit, durch tiefen Hass und durch einen weit zurückliegenden mysteriösen Unfall, der Blanche in den Rollstuhl befördert hat. Als Jane auf die absurde Idee kommt, ihre Bühnenlaufbahn wieder aufzunehmen, eskaliert die alte Rivalität der beiden in den blanken Irrsinn. „Baby Jane“ ist ein Klassiker des Horrors wie auch der schwarzen Komödie und die künstlerische Gipfelleistung des Camp. Die verfeindeten Diven in den Hauptrollen starteten damit beide in ihre Alterskarrieren: Bette Davis (die irre Jane) in ein beachtliches, vielseitiges Spätwerk mit Selbstironie und ungebrochener Schauspielkunst, Joan Crawford (die leidende Blanche) in eine wüste Kette unfreiwillig komischer Hauptrollen in immer trashigeren Horrorfilmen, deren sinkende Qualität sich schon an den Titeln ablesen lässt. Robert Aldrichs Glanzstück wird bis heute gedeutet, parodiert und nacherzählt, und doch ist es ein Unikat geblieben. B) Die Klavierspielerin Deutsch-österreichisch-französisches Drama von 2001 Die 36jährige Erika Kohut ist Klavierlehrerin am Wiener Konservatorium und lebt bei ihrer kontrollsüchtigen Mutter, von der sie als Kind zum Klavierspielen gezwungen wurde. Eingeengt von der Dominanz der narzisstischen alten Dame ist Erika nicht in der Lage, Beziehungen zu anderen Menschen einzugehen. Nur im sadomasochistischen Verhältnis zu einem ihrer Klavierschüler sieht sie einen Ausweg. Dabei verstrickt sie sich jedoch immer tiefer in grausame Machtspiele. Wie die Filme seines Kollegen, Landsmannes und Zeitgenossen Ulrich Seidl sind auch die von Michael Haneke von dokumentarischem Realismus und entführen uns in die tiefstmöglichen menschlichen Abgründe. Im Gegensatz zu Seidl ist Haneke jedoch weder voyeuristisch noch prätentiös noch herz- noch geschmacklos. Die Klavierspielerin ist ein fast beliebiges Beispiel für das bravouröse Spätwerk dieses Kinoerzählers unmittelbar vor dem Aufstieg zu flüchtigem Weltruhm.Nächste Woche: Der letzte Tango in Paris und Ein Mann sieht rosa

Was geschah wirklich mit Baby Jane? - und noch 'ne Horror-WG

A Big Bold Beautiful Journey - Aktuelle Filmritik

A Big Bold Beautiful Journey ist eine Produktion, die man in früheren Zeiten als Fantasy-Romanze bezeichnet hätte. „Fantasy“ bedeutet in diesem Fall nicht Einhörner, Drachen und Heldenreise, sondern einen kleinen phantastischen Twist, der ganz normale Menschen trifft. Ein bißchen Heldenreise ist aber schon drin, denn ein Road Movie ist das ganze möglicherweise auch.Das GPS-System seines Mietwagens sorgt dafür, dass David Sarah wiedertrifft, die er auf einer Hochzeitsfeier kennengelernt hat. Sarah hat eine Panne, und die beiden treten die Rückreise gemeinsam an. Die KI-Stimme fragt sie, ob sie eine große, wagemutige, wunderschöne Reise antreten wollen. David und Sarah lassen sich darauf ein. Es wird ein metaphysischer Trip in beider Vergangenheit.„A Big Bold Beautiful Journey“ ist der dritte Spielfilm des südkoreanisch-US-amerikanischen Filmemachers Kogonada, der gern mit phantastischen Elementen arbeitet. Dass das GPS-System Colin Farrell und Margot Robbie anblickt wie HAL, der einfühlsam-irre Computer aus dem Klassiker „2001: Odyssee im Weltraum“, mag den einen Verheißung, den anderen eine Warnung sein.Viktor Hacker hat sich den Film angeschaut.

A Big Bold Beautiful Journey - Aktuelle Filmritik

Momo - Aktuelle Filmkritik

Darum geht es in "Momo" von Christian Ditter: Das Waisenmädchen lebt in den Ruinen eines alten römischen Amphitheaters. Als sich ein finsterer Konzern daranmacht, die Zeit der Menschen zu stehlen, hat plötzlich auch niemand mehr Zeit für sie, nicht einmal ihr bester Freund Gino, der lieber als Internet-Star Karriere macht. Die Schildkröte Kassiopeia führt Momo zu Meister Hora, dem Hüter der Zeit. Er erklärt ihr, wie sie den Kampf gegen die grauen Bösewichte aufnehmen kann.

Momo - Aktuelle Filmkritik

One Battle After Another - Aktuelle Filmkritik

One Battle After Another von Paul Thomas AndersonDer Ex-Aktivist Bob (Leonardo DiCaprio) hat den Barrikadenkampf hinter sich gelassen und lebt mit Teenager-Tochter Willa zurückgezogen in der Natur. Die Entführung Willas durch seinem alten Widersacher Colonel Lockjaw zwingt ihn, erneut mit seinen alten Kampfgefährten in Kontakt zu treten. Leider kann er sich an das vor Urzeiten vereinbarte Passwort nicht erinnern. Seine Bemühungen, Willa zu retten, rühren ein dunkles Geheimnis wieder auf.Paul Thomas Anderson bewegt sich einmal mehr auf seinem Spezialgebiet, dem komplexen Charakterkino. Was als klassisches Vater-Tochter-Drama beginnt, entwickelt sich zu einem Mix aus Politthriller, Actiondrama und tragikomischer Selbstfindung. Sean Penn glänzt als Bösewicht.Darüber unterhalten sich Monty Arnold, Torben Sterner und Lennart Fabian Müller

One Battle After Another - Aktuelle Filmkritik

Blade Runner / Sein Leben in meiner Gewalt

Zwei Helden, die den Hard Bolied Detective der klassischen amerikanischen Kriminalliteratur weiterdenken und in andere Epochen der Popkultur versetzen, beschäftigen uns heute. Ihre Darsteller sind Kultstars höchsten Ranges, aber nur der erste von ihnen gibt uns genau das, was wir von ihm erwarten.A) Blade Runner Science-Fiction-Parabel von 1982 Im Jahre 2019 ist Los Angeles ein verkommenes, überbevölkertes Drecksloch mit Schietwettergarantie, ein Sinnbild für das Scheitern des Kapitalismus und des amerikanischen Traumes – für alle, die diese Botschaft schätzen. Der früh verbitterte Expolizist Rick Deckard ist darauf spezialisiert, Replikanten aufzuspüren, menschliche Androiden, die geschaffen wurden, um fremde Planeten bewohnbar zu machen. Er bekommt den Auftrag, sechs von ihnen auszuschalten, die sich nach einer Revolte widerrechtlich auf der Erde aufhalten. Als Deckard persönlich mit ihnen zu tun bekommt, machen ihm ihre humanen Qualitäten die Arbeit schwer ... Der bienenfleißige Schriftsteller Philip K. Dick starb unmittelbar vor dem Erscheinen des Films, der ihn mittelfristig berühmt machen und zu einem der beiden meistverfilmten zeitgenössischen Science-Fiction-Autoren machen sollte. Für Harrison Ford war es nur ein weiterer Schritt auf dem Weg zum ikonischen Kinohelden der 80er Jahre. „Blade Runner“ ließ den Optimismus von „Star Trek“ verfliegen, machte die Science-Fiction wieder zu dem, was sie die längste Zeit gewesen ist - ein dystopisches Genre - und den Cyberpunk zu einer kulturellen Strömung. B) Sein Leben in meiner Gewalt / The Offence Britisches Drama von 1972 Seit genau zwanzig Jahren dient der ehrgeizige Sergeant Johnson glanzlos im Polizeidienst Ihrer Majestät. Der andauernde Blick auf Dreck und Gewalt bereitet ihm ein Gefühl der Sinnlosigkeit, seine Ehe ist am Ende. Nun treibt ein Kinderschänder sein Unwesen. Als ein Verdächtiger aufgegriffen wird, will Johnson an ihm ein Exempel statuieren. Er vernimmt ihn allein, was gegen die Vorschrift ist. Als der Mann ihn verhöhnt und allzu tief in seine Seele blickt, brennt bei dem frustrierten Beamten die letzte notdürftige Sicherung durch. Er prügelt den Verdächtigen zu Tode und wird nun selbst Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens … 1971 ließ sich Sean Connery noch einmal rumkriegen, die ihm verhasste Rolle des James Bond zu spielen. Zur Belohnung mussten ihm United Artists zwei persönliche Projekte finanzieren, die sich als 007-Gegendarstellung verstanden. „The Offence“, basierend auf dem John-Hopkins-Drama „Diese Geschichte von Ihnen“, brachte in Deutschland nicht einmal die Synchronisations- und Kopierkosten wieder herein, in Frankreich fand er keinen Verleih, und insgesamt war er ein solcher Misserfolg, dass man von Connerys zweitem Entschädigungs-Projekt nie etwas gehört hat. Nächste Woche: „Was geschah wirklich mit Baby Jane?“ und „Die Klavierspielerin“

Blade Runner / Sein Leben in meiner Gewalt

TV-Special Nr. 3: Aliens und ein netter Mad Scientist

Die wichtigste SF-Folge aus der Serie „The Twilight Zone“ trifft auf einen der großen H. G. Wells-Stoffe: „Der Unsichtbare“. Auch die Steven-Spielberg-Produktion „Unheimliche Schattenlichter“ wird behandelt in diesem Gespräch mit Volker Robrahn.A) „Das Buch der Kanamiter“ („To Serve Man“) „The Twilight Zone“ vom 2.3.1962Ein Menschheitstraum wird wahr, als hochbeinige, humanoide Aliens auf der Erde landen und die Menschen einladen, ihre Welt touristisch zu erschließen und sich dort verwöhnen zu lassen. Letztes Misstrauen angesichts eines solch verlockenden Angebotes will ein Wissenschaftler des Geheimdienstes ausräumen, indem er ein Buch aus der Sprache der Kanamiter ins irdische Englisch übersetzt. Während er bei der Arbeit ist, heben die ersten Touri-Raumschiffe bereits ab, seine Expertise kommt zu spät: die Passagiere fliegen geradewegs in den Schlachthof ihrer Gastgeber, das rätselhafte Dokument ist ein Kochbuch!Die Serie „The Twilight Zone“ hat ungewöhnlich viele Folgen, die ihren Legendenstatus mehrten und selbst zu Klassikern wurden: komische, tragische, weise und allegorische, nicht wenige der besten schrieb der Showrunner Rod Serling selbst. „To Serve Man“ ist ein Highlight der für die Serie so wichtigen Programmfarbe Science-Fiction und kann für sich in Anspruch nehmen, dass die „Simpsons“ ihr schon in ihrem ersten Halloween-Special in netter Form eins draufgaben. Der Botschafter aus dem All wird von Richard Kiel verkörpert, später der mörderische „Beißer“ in zwei James-Bond-Filmen. B) Klimpergeld (Pin Money) aus der Serie „Der Unsichtbare“ („The Invisible Man“) vom 1.12.1975Dr. Daniel Westin entwickelt eine Apparatur, die unsichtbar machen kann. Als die Regierung diese Erfindung für militärische Zwecke nutzen will, unternimmt er eine Selbstbehandlung, zerstört die Maschine und flieht. Ein befreundeter Gesichtschirurg stellt ihm eine Maske und Handschuhe her, die er fortan im Alltag tragen muss. Diese sind so überzeugend, dass Westin seine Unsichtbarkeit geheimhalten und für detektivische Spezialeinsätze nutzen kann. Die Serie begann dramatisch und wurde zunehmend selbstparodistisch. Die Episode „Klimpergeld“ ist die Geschichte eines umgekehrten Banküberfalls. Das Geld, das eine liebenswerte kleptomanische Lady gestohlen hat, soll heimlich in den Tresor zurückgeschmuggelt werden. Nun geraten mehrere Teams von echten und falschen Bankräubern aneinander, die unpraktischerweise alle Frankenstein-Masken tragen. Die kurzlebige Universal-Serie "Der Unsichtbare" lief 1978 im regionalen Vorabendprogramm der ARD, ihr Hauptdarsteller David McCallum hatte schon eine legendäre Serienrolle hinter sich: in "Solo für O.N.C.E.L.". Er war außerdem Britpopper und sollte bis ins hohe Alter weiterspielen, vor allem im Fernsehen, zuletzt in „Navy CIS“.Nächste Folge: "Blade Runner" und "Sein Leben in meiner Gewalt"

TV-Special Nr. 3: Aliens und ein netter Mad Scientist

Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba Infinity Castle - Teil 1

Demon SlayerVon Haruo Sotozaki Das Echo auf heiß erwartete Medienereignisse wie „Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba Infinity Castle - Teil 1“ hat eine Besonderheit, ich möchte von einem Nachteil sprechen. Solche Filme werden von ihrer Blase bedingungslos abgefeiert, während ringsum Ratlosigkeit oder Desinteresse herrschen. Das bedeutet, dass einer der angesagtesten Beiträge der beginnenden Herbstsaison sich jeder kritischen Analyse entzieht. Selbst der Berliner Werbechef von Sony, der den Film dieser Tage vorab in der Hauptstadt präsentierte, stand dem Produkt erkennbar hilflos gegenüber, wie wir gleich erfahren werden. In diese entsetzliche Lücke will der heutige Podcast hineinhüpfen. Da ich selbst nicht zu den sattelfesten Dämonenjägern gehöre, will ich den Blick von außen übernehmen. Für die Innenansicht habe ich mir zwei Kenner der japanischen Popkultur dazugeholt. Ich begrüße zum Gespräch meinen Redakteur für Soziales Ronny Fanta und den Autor, Sprecher und Humoristen Viktor Hacker. Im Japan der Taisho-Ära. Der junge Tanjirō muss erleben, dass ein bösartiger Dämon seine geliebte Familie tötet. Nur er und seine kleine Schwester Nezuko überleben, doch Nezuko verwandelt sich durch den Angriff selbst in einen Dämon. Getrieben von dem Wunsch, diesen Fluch zu bannen, schließt sich Tanjirō einer Gruppe von Dämonenjägern an, dem Demon Slayer Corps. Er will sich zu einem Hashira ausbilden lassen, dem ranghöchsten Dämonenjäger, um Rache zu üben und seine Schwester zu retten. Gefährliche Missionen erwarten ihn, bis der finale Kampf zwischen Dämonenjägern und Dämonen entbrennt.Im Artikel eines Kulturteils wurde kürzlich zusammengefasst, wie Filme aus der Zeit vor der Jahrtausendwende auf heutige Zuschauer wirken: „Mein Gott, wie lang das dauert! Und wie alt das ist! Das Frauenbild, das Männerbild, das ewige Standbild!“ Umgekehrt wirkt auf erfahrenere Filmfans fast alles Heutige wie das andere Extrem. Insofern ist „Demon Slayer“ ein sehr typisches Produkt auf der Höhe unserer Zeit. Er ist kein einzelner Film, er repräsentiert ein Kulturphänomen. Und wie in gewissen Systemen der Einzelne nichts ist und nur die Masse zählt, ist heute ein Abend im Kino nichts, wenn er sich nicht in ein großes multimediales Konzept einfügt, das auf Jahre angelegt ist. Man braucht Vorwissen, also die Kenntnis der Manga-Reihe und der Anime-Fernsehserie „Demon Slayer“. Dies ist der erste von drei Filmen, die die Fernsehserie abschließen sollen. Für einen spontanen Betrachter ist die erste Stunde ein einziges Schlachtgetümmel, dem eine Handlung nicht anzumerken ist und deren Kombattanten sich ebensowenig auseinanderhalten lassen wie ihre Motivationen. Freund und Feind rasen durch ein an M. C. Escher geschultes Labyrinth aus unzähligen identischen Architekturbausteinen, das titelgebende „Infinity Castle“, das „unendliche Schloss“. Der zweite Teil / der zweite Akt erzählt die an sich abendfüllende Geschichte eines der drei Gegner des Abends: des Elitekämpfers Akazar. Wie sich das im Kino der Gegenwart gehört, darf er nicht einfach böse sein, und so wird seine tragische Biographie aus- und aufgerollt. Akazar ist selbst ein Opfer barbarischer Vorgänge, die den Heimsuchungen und Motiven Tanjirōs genau gleichen. Der Rest des Films erzählt, wie Akazar nach seiner Enthauptung wieder und wieder die Oberhand gewinnt und ebensooft von den Kämpfern des Corps‘ niedergerungen wird. An ein tatsächliches Finale mag man nicht glauben, angesichts der Zuverlässigkeit, mit der jeder abgeschlagene Körperteil nachwächst, jeder und jede Tote wieder aufsteht, jeder Fluch sich wieder auflöst, um einem neuen Platz zu machen. Das Happy End – einst ein Wesensmerkmal des Kinos an sich – ist abgeschafft. Denn dann wäre ja auch das jeweilige Franchise am Ende. Der Begriff „Infinity Castle“ ist treffend. Wer dort war, ahnt, was Aussichtslosigkeit bedeutet. Und bei allem Tempo könnte man auf den Gedanken kommen, auf der Stelle zu treten.

Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba Infinity Castle - Teil 1

Jeanne Dielman / Dolores

A) Jeanne Dielman - 23 Quai du Commerce, 1080 BruxellesBelgisch-französischer Experimentalfilm von 1975Jeanne ist eine junge, verwitwete Frau, die mit ihrem 16-jährigen Sohn in einer Brüsseler Wohnung lebt. Ihr Alltag ist von Routinen geprägt: Kochen, sich waschen, das Bett machen. Zu diesen Routinen gehören auch gelegentliche Besuche von Männern, an die sie sich prostituiert. Mit Veränderungen oder Abweichungen von ihren Gewohnheiten tut sie sich schwer. So lassen verkochte Kartoffeln oder Musik sie unruhig werden. Drei Tage verfolgen wir Jeanne bei ihrem alltäglichen Tun, bis ihr Leben beim Besuch des dritten Mannes in ein neues Stadium tritt. Alle 10 Jahre stellt das britische Magazin Sight & Sound die Frage nach dem besten Film aller Zeiten. Befragt werden 1600 Filmkundige auf der ganzen Welt, sodass diese Umfrage als belastbar gilt, quasi als die offizielle Wahl des besten Films aller Zeiten. Nachdem 50 Jahre lang „Citizen Kane“ diese Liste anführte, siegte zuletzt 2012 Hitchcocks „Vertigo – Aus dem Reich der Toten“. Bei der jüngsten Befragung 2022 gab es einen überraschenden neuen Gewinner: Chantal Akermans „Jeanne Dielman“. Trotz dieser Auszeichnung wird der Film in Deutschland nur selten gezeigt und ist bisher nicht auf Tonträger veröffentlicht worden. B) Dolores / Dolores Claiborne Amerikanisches Drama von 1995 Zweiundzwanzig Jahre lang hat Dolores Claiborne in einem Ostküstenstädtchen einer tyrannischen Millionärin den Haushalt geführt, ihre Bosheiten ertragen und die zuletzt Bettlägerige gepflegt. Als die alte Lady bei einem Treppensturz ums Leben kommt, wittert Detective John Mackey seine große Chance. Schon einmal hat er Dolores des Mordes überführen wollen und ist gescheitert: damals, als ihr Mann während einer Sonnenfinsternis mysteriös verunglückte. Der darauffolgende Freispruch prangt seither als Schandfleck auf Mackeys ansonsten makelloser Mord-Aufklärungsrate. Mithilfe ihrer entfremdeten Tochter Selena will er nun Rache üben und Dolores endlich hinter Gitter bringen. Selena reist aus New York an, um ihre Mutter widerwillig zu unterstützen: auch sie hält sie für die Mörderin ihres Vaters. Doch die Wahrheit viel verzwickter … Nachdem Kathy Bates als irre Krankenschwester für „Misery“ den wohlverdienten Oscar bekommen hatte, schien es eine gute Idee, sie in diesem Film eine weitere Stephen-King-Hauptfigur spielen zu lassen und viele kleine Anspielungen einzustreuen. Das Ergebnis verpuffte so kläglich an der Kinokasse, dass Bates ihre Kunst von nun an nur noch in Nebenrollen ausleben durfte. Nächste Woche: „Blade Runner“ und „Sein Leben in meiner Gewalt“

Jeanne Dielman / Dolores

Chihiros Reise ins Zauberland / The Innocents

Little Girls Lost Zwei Filme, die aus der Sicht von Kindern erzählt sind, einen tiefen Einblick in die Kinderseele gewähren und in die Abgründe beider Welten: der kindlichen und der erwachsenen. A) Chihiros Reise ins Zauberland / Sen to Chihiro no kamikakushi Japanischer Zeichentrickfilm von 2001 Die zehnjährige Chihiro zieht mit ihren Eltern in eine neue Stadt. Auf dem Weg verfahren sie sich und entdecken einen verlassenen Vergnügungspark, den sie neugierig erkunden. Während ihre Eltern sich unerlaubt auf das dort bereitstehende Essen stürzen, erhält das quengelnde Mädchen die Warnung, vor Einbruch der Dunkelheit von hier zu fliehen. Doch als sie zu ihren Eltern zurückkommt, haben die sich in Schweine verwandelt. Mit zunehmender Dunkelheit wird dieser Ort immer unheimlicher. Chihiro findet Aufnahme im magischen Badehaus der Hexe Yubaba, doch sie darf hier nicht gratis unterschlüpfen. Harte Arbeit, schwere Prüfungen und schauerliche Rätsel warten auf sie und geben ihr das Gefühl, für die Sünden ihrer Eltern bestraft zu werden.Jeder Fan des Ghibli-Zeichentrick-Studios hat einen eigenen Lieblingsfilm. „Das wandelnde Schloss“ wird vielleicht am häufigsten genannt. Der erste Titel, der ein größeres Publikum außerhalb der Fanblase erreichte, war „Prinzessin Mononoke“. Aber es war sein Nachfolger, der sich nicht nur allgemein als der erfolgreichste Film des Studios herausgestellt hat, er gilt als die künstlerische Gipfelleistung des Genres Anime schlechthin. „Chihiros Reise ins Zauberland“ ist für den japanischen Zeichentrickfilm das, was „Terminator 2“ für den Actionfilm und was „Mit Schirm, Charme und Melone“ für das lineare Serienfernsehen ist. B) The Innocents / De uskyldige Norwegischer Horrorthriller von 2021Ein junges Elternpaar zieht mit seinen beiden Töchtern in einen öden Apartmentkomplex. Die Große, Anna, gibt nur unartikulierte Laute von sich und zeigt keine Emotionen, weshalb ihre kleine Schwester Ida sich einen Spaß daraus macht, ihr schmerzhafte Streiche zu spielen. Ida lernt Ben kennen, der kleinere Gegenstände mit bloßer Gedankenkraft bewegen kann. Als Ben im Spiel eine Katze tötet, wird er Ida erstmals unheimlich. Mit einem weiteren Kind aus der Nachbarschaft, der kleinen Aisha, kann ihre Schwester Anna gedanklich über größere Entfernungen kommunizieren. Unter ihrem Einfluss beginnt sie sogar zu sprechen – ein unerklärliches Glück, das ihre Eltern nicht fassen können. Fasziniert trainieren die Vier Kinder im Wald ihre Talente und bauen ihr geistiges Netzwerk weiter aus. Als Ben sich eines Tages über die Mädchen ärgert, nutzt er seine inzwischen beträchtlichen Fähigkeiten für überzogen grausame Racheakte. Es kommt zu einem tödlichen Konflikt, dessen Hintergründe das erwachsene Umfeld gar nicht mitbekommt.„The Innocents“ – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen 60er Jahre-Gruselfilm von Jack Clayton – versickerte bei den Filmfestspielen von Cannes. Ohne das Konkurrenzprogramm näher zu untersuchen, kann ich mir nicht vorstellen, dass es auf diesem Festival einen preiswürdigeren Beitrag gegeben hätte. Das ist umso seltsamer als diese norwegische Mischung aus Horrorfilm und Sozialdrama unzählige Gesellschaftsthemen würdig verhandelt. Um nur einige zu nennen: Inklusion, Erziehung und Kindeswohl, Autismus, Gruppendynamik, Einsamkeit, Kommunikationsprobleme, Superkräfte, Freundschaft, Entfremdung und Tod. Nächste Woche: „Jeanne Dielman“ (der amtierende „Beste Film aller Zeiten“) und „Dolores“

Chihiros Reise ins Zauberland / The Innocents

E.T. – Der Außerirdische / Der unheimliche Besucher

Von draußen aus der Dunkelheit Zwei Filme um einen Fremden, der das Leben einer Familie auf immer verändert. Der Originaltitel des zweiten passt für alle beide: "The Night Visitor".A) E.T. – Der Außerirdische / E.T. – The Extra-Terrestrial Amerikanisches Science-Fiction-Märchen von 1982 Als ein Raumschiff aus einer fernen Galaxis seinen Erkundungsflug zur Erde Hals über Kopf beendet und abfliegt, bleibt einer der Passagiere in einem Waldgebiet nahe Los Angeles zurück. Der kleine runzlige Kerl versteckt sich in einem Geräteschuppen, wo er vom Sohn der Familie Toomey entdeckt wird. Der zehnjährige Elliott nimmt E.T., den Extra-Terrestrischen, heimlich mit auf sein Zimmer, füttert ihn mit Schokolade und bringt ihm Sprechen bei. Während E. T. ein Funkgerät zusammenbastelt, um seine Artgenossen zu Hilfe zu rufen, macht sich die Regierung auf die Suche nach ihm. Sie hat von seiner Ankunft Wind bekommen und möchte ihn konfiszieren. Es stellt sich heraus, dass E.T. die Anwesenheit auf der Erde gesundheitlich nicht bekommt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt – und der uralte Kampf der unschuldigen Kinderseele gegen die korrupte Welt der Erwachsenen. Über Steven Spielbergs alles überragenden Welterfolg ist kaum etwas Freundliches ungesagt geblieben. Hier kommt ein stellvertretendes Zitat von vielen, die die Begeisterung teilten. Das Filmlexikon des Katholischen Filmdienstes freute sich über ein Werk, das die unbeschwerte Trivialität des Comicstrip, die technische Phantasie des Science-Fiction-Films und familienfreundliche Sentimentalität zur perfekten Kinounterhaltung verarbeitet. B) Der unheimliche Besucher / The Night Visitor Amerikanischer Gruselthriller von 1971 Der schweigsame schwedische Bauer Salem sitzt in einer festungsartigen Irrenanstalt ein. Sie gilt als ausbruchsicher, was man angesichts der mittelalterlich-robusten Bauweise sofort glaubt. Der unschuldige Salem wurde nach einer Intrige seiner Schwester Ester und ihres Mannes Dr. Jenks hier eingekerkert, die ihm einen gemeinsam begangenen Mord untergejubelt haben, um sich die Erbschaft unter den Nagel zu reißen und ein Verbrechen zu vertuschen. Sie haben ihn in der Psychiatrie verschwinden zu lassen, um eine mögliche Begnadigung auszuschließen. Salem mimt den netten Bastler, der friedlich mit seinem Kerkermeister Schach spielt. Doch das täuscht. Wie wir schon in der ersten Szene sehen können, bricht er regelmäßig aus - und wieder ein, die zahlreichen Sicherheitsvorkehrungen trickreich umgehend. In der Zwischenzeit unternimmt er, durch ein perfektes Alibi geschützt, einen blutigen Rachefeldzug … In einer winterlichen Landschaft und mit einem Ensemble, das eher an Ingmar Bergman erinnert, drehte Laslo Benedek ein stimmungsvolles Vergeltungsdrama, dessen autistischer Held tatsächlich wie ein Alien wirkt.Nächste Woche: Chihiros Reise ins Zauberland und The Innocents (De uskyldige)

E.T. – Der Außerirdische / Der unheimliche Besucher

Caught Stealing - Aktuelle Filmkritik

Caught Stealing - US-Thriller - FSK 16 - 107 Minmit Austin Butler, Zoë Kravitz, Regina KingRegie: Darren AronofskyHank, ein junger Kalifornier, der in Brooklyn als Barmann arbeitet, gerät im Hausflur an ein Gangsterkommonado, das eigentlich seinen Nachbarn Russ, einen Punk, auf der Kimme hat. Wie sich zeigt, hat dieser vor dem Antritt einer Reise einen Schlüssel bei ihm deponiert, auf den es gleich mehrere verfeindete Gangs abgesehen haben. Hanks Leben versinkt in einer Spirale der Gewalt, in der es irgendwann nur noch darum geht, Rache für die Dinge zu üben, die nicht mehr zu ändern sind. Dass er kein Talent hat, Freund und Feind auseinanderzuhalten, macht die Sache nicht einfacher ... Was der Film taugt, darüber diskutieren nach einer Kurzkritik Monty Arnold und Volker Robrahn.

Caught Stealing - Aktuelle Filmkritik

Lola rennt / Der Fänger

Schmetterlingsffekte A) Lola renntDeutscher Actionthriller von 1998 Der junge Berliner Kleinganove Manni meldet sich aus einer Telefonzelle bei seiner Freundin Lola. Es ist ein Notruf: Manni hat eine Tüte mit 100.000 Mark in der U-Bahn liegenlassen - und das ist nicht das erste Mal, dass er seinen Chef, den grauenvollen Hehler Ronnie, verärgert hat. Lola rennt los, um die Summe in den verbleibenden 20 Minuten aufzutreiben, damit Manni nicht wahlweise den gegenüberliegenden Supermarkt überfällt oder von Ronnie gekillt wird. Wie die Geschichte ausgeht, wird uns in drei Varianten erzählt, bei denen winzige Zufälle dem Lauf der Dinge eine neue Wendung geben.„Lola rennt“ war ein Welterfolg für den leidgeprüften Deutschen Film und bedeutete den internationalen Durchbruch für Regisseur Tom Tykwer und seine damalige Lebensgefährtin Franka Potente alias Lola. Das größte Kompliment, das ihm abgesehen von zahlreichen Preisen zuteilwurde, ist sein Widerhall in der Popkultur: als Zitat oder Anspielung, in Parodien und Hommagen in Filmen, TV-Serien und Musikvideos. B) Der Fänger / The Collector Psychologisches US-Kammerspiel von 1965 Der verklemmte zwanzigjährige Bankangestellte Freddie Clegg gewinnt beim Pferde-Toto 200.000 Pfund. Das ermöglicht es dem Sonderling, sich in Sussex ein einsam gelegenes Bauernhaus mit einem verliesartigen Anbau zu kaufen. Im Haus pflegt er seine große Sammelleidenschaft: Schmetterlinge, die er auf den umliegenden Feldern einfängt. Im Verlies wird er dieser Sammlung ein besonders schönes Exemplar hinzufügen: die Kunststudentin Miranda Grey, die er seit langem heimlich verehrt. An ihr möchte er etwas erproben, was sich mit den Schmetterlingen nicht machen lässt: er will geliebt werden, und zwar um seiner selbst willen. Dieses aussichtslose Unterfangen wird bis zum bitteren Ende ausgetragen. Nur einer der beiden wird den Schauplatz lebend verlassen.Terence Stamp und Samantha Eggar bespielen die Schattenseite der „Swinging Sixties“ und ahnen das blutige Ende des „Summer Of Love“ voraus. Wäre William Wylers Kammerspiel nur wenige Jahre später entstanden, hätte es auf die Technicolor-Farben verzichten müssen, die nicht nur den blühenden Sommer optimal herausstellen, sondern auch die Dunkelheit des Kerkers brodeln und funkeln lassen. Auch Filmkomponist Maurice Jarre befand sich in jenen Tagen auf der Höhe seiner Kunst.Nächste Woche: "E. T. - Der Außerirdische" und "Der unheimliche Besucher" (USA 1971)

Lola rennt / Der Fänger

Der eiskalte Engel / Der Detektiv

Räuber und Gendarm Die Ganoven sind kein bisschen Schlimmer als die Bullen, die sie jagen. Das demonstrieren uns Ende der 60er Jahre die Filmhelden, die uns heute im Podcast beschäftigen werden: ein französischer Killer und ein amerikanischer Ermittler. Und beide sind verdammt einsam.Der 2. Teil ist ein Crossover mit Andi Latuska und Dieter Landuris, den Kollegen Berliner des Podcasts „Die Guten von gestern“. A) Der eiskalte Engel / Le SamouraiFranzösischer Thriller von 1967 Killer Jeff Costello wird von der Sängerin Valerie dabei erwischt, wie er nach der Ermordung ihres Chefs, eines Nachtclub-Besitzers, vom Tatort flüchtet. Dennoch bestreitet sie der Polizei gegenüber, ihn gesehen zu haben. Der Kommissar glaubt ihr ebensowenig wie Jeffs unglücklicher Geliebter Jeanne, die ihm ein Alibi gibt. Als seine Auftraggeber ihren Vertrag brechen, begibt Jeff sich auf einen persönlichen Rachefeldzug – mit der gleichen kalten Präzision. Jean-Pierre Melvilles stilsichere, einfühlsame Würdigung des fernöstlichen Kinos mit Anleihen beim Film Noir in komplett französischem Ambiente ist aus heutiger Sicht eine prophetische Tat. Über Jahrzehnte war „Le Samourai“ hierzulande der am meisten geschätzte Film mit Alain Delon und das gefühlte Hauptwerk des französischen Kriminalfilms. Der Kult verblasste erst, als Filmklassiker an sich bedeutungslos wurden. Der Detektiv / The Detective Amerikanischer Polizeifilm von 1968 Der New Yorker Ermittler Joe Leland (Frank Sinatra) soll den brutalen Mord am Spross einer wohlhabenden Familie aufklären, einflussreiche Leute, die die homosexuellen Neigungen ihres Sohnes diskret behandelt wissen wollen. Unbeeindruckt und unvoreingenommen nimmt Leland seine Nachforschungen auf, präsentiert in Rekordzeit einen Schuldigen und wird befördert. Bald darauf bringt ihn der Selbstmord eines Geschäftsmannes in Verlegenheit. Viel spricht dafür, dass Leland den Falschen auf den elektrischen Stuhl gebracht hat … Der Komödienregisseur Gordon Douglas und der größte Entertainer des Abendlandes schufen gemeinsam ein mitleidsloses, grimmiges Drama, das die trostlose Situation der Homosexuellen am Ende der 60er Jahre parabelhaft einfängt, unmittelbar bevor die Schwulenbewegung mit den Stonewall-Unruhen in eine neue Phase treten sollte. In Nebenrollen glänzen Lee Remick, Lloyd Bochner und William Windom. Nächste Woche: "Lola rennt" und "Der Fänger"

Der eiskalte Engel / Der Detektiv

Thelma & Louise / Der Agentenschreck

Durch dick und drahtig Das geflügelte Wort, nach dem es die wahre Liebe nur unter Männern gibt, wird im ersten Beitrag unseres Podcasts von zwei unvergessenen Kinoheldinnen in Frage gestellt. Danach kommt ein klassisches Comedy-Duo noch einmal darauf zurück. A) Thelma & Louise Amerikanisches Road-Movie-Drama von 1991 Hausfrau Thelma und Kellnerin Louise wollen ein Wochenende ohne Männer verbringen. Als eine der beiden von einem Macho belästigt wird und die andere ihn erschießt, fliehen sie in ihrem Ford-Thunderbird-Cabrio vor dem FBI – und sind überrascht, was mit ihnen geschieht. Thelma erweist sich als Früchtchen mit einem Talent zur Anarchie. Die beiden Frauen lassen sich die Selbstachtung nicht rauben – weder von der Polizei noch von irgendeinem Kerl. Je schneller ihr Wagen Fahrt aufnimmt, desto klarer wird: sie werden den Rückwärtsgang nicht einlegen. Ridley Scotts feministischer Western räumte gehörig mit Hollywoods gängigen Macho-Stereotypen auf. Erstmals saßen zwei Frauen am Steuer und bestimmten, wohin die Reise geht. Und während die Heldinnen ihren zivilen Ungehorsam mit dem Leben bezahlen – Hollywood bleibt Hollywood -, zieht Brad Pitt sich in einer Nebenrolle aus und wird für Jahrzehnte zum „sexiest man alive“ und einem Idol für alle Geschlechter*innen. B) Der Agentenschreck / Artists And Models Amerikanisches Filmmusical von 1955 Rick und Eugene, zwei Freunde seit Jugendtagen, sind ins New Yorker Künstlerviertel Greenwich Village gezogen, um ihr Glück zu machen: Rick als Maler, Eugene als Kinderbuchautor. Durch Eugenes Ungeschicklichkeit verlieren die beiden immer wieder die Jobs, die Rick an Land zieht. Eugene ist vernarrt in die Superhelden-Comics um die „Vampir-Lady“, deren Zeichnerin Abigail nebst Modell zufällig im selben Haus wohnt. Als Abigail den Job verliert, weil ihr Verleger mehr Blut in den Comics sehen will, kann Rick ihren Job ergattern. Für die Künstlerin selbst interessiert er sich aber auch. Seine Ideen klaut Rick von den irren Alpträumen seines nerdigen Mitbewohners. Das geht so lange gut, bis Eugene eine geheime Raketenformel träumt, die Rick ahnungslos in seinen Comics veröffentlicht. Die Geheimdienste beginnen ihnen nachzustellen – die inländischen und die feindlichen. Der vom Trickfilm kommende Regisseur Frank Tashlin trifft hier erstmals mit Jerry Lewis zusammen. Inhaltlich nimmt er ein aktuelles Phänomen auf die Schippe: die eben in den USA einsetzende Comic-Zensur, die so lange Bestand haben sollte, bis sich Stan Lee in seinen Marvel-Comics erfolgreich dagegen auflehnte. Auch Shirley MacLaine und Dean Martin – später häufig gemeinsam vor der Kamera – begegnen einander zum ersten Mal. Die Partnerschaft von Martin & Lewis hingegen hatte bereits begonnen, sich aufzulösen, was bei diesem künstlerischen Höhepunkt ihrer gemeinsamen Filmarbeit zu keiner Zeit sichtbar ist. Nächste Woche: "Der eiskalte Engel" und "Der Detektiv" (1968). Zu Gast sind Andi Latuska und Dieter Landuris vom Podcast "Die Guten von gestern".

Thelma & Louise / Der Agentenschreck

TV-Special Nr. 2: To Star Trek And Beyond

Die kultigste Episode der kultigsten TV-Serie schlechthin trifft auf ein im All verschollenes Juwel. Heute im Gespräch: Hennes Bender A) Kennen Sie Tribbles? / The Trouble With Tribbles Raumschiff Enterprise-Abenteuer vom 29.12.1967 Um eine Ladung genetisch verbesserten Getreides zu bewachen, wird die Enterprise per Notruf zur Raumstation K-7 gerufen. Da dieser Vorrat dazu bestimmt ist, eine Hungernot auf der Sherman-Planetengruppe zu verhindern, besteht Föderationssekretär Barris darauf, dass Kirk eine Wache dafür abstellt. Die klingonischen Außenposten sind nicht weit, und Barris befürchtet Sabotage. Die Besatzung bummelt durch die Raumstation, und Lt. Uhura lässt sich von einem windigen Händler ein kleines Pelztierchen schenken, einen Tribble. An Bord der Enterprise wie auch auf K-7 beginnt sich diese niedliche Spezies sprunghaft fortzupflanzen. Schließlich fallen die Tribbles auch über den Getreidevorrat her – wodurch sie sich noch hemmungsloser vermehren. Stecken hinter der Invasion der kleinen Wesen etwa die Klingonen, die sich inzwischen auch auf der Raumstation eingefunden haben? Die beliebteste Folge der klassischen „Star Trek“-Serie ist bezeichnenderweise eine, in der der stets gepflegte Humor die Oberhand gewinnt, eine Sitcom innerhalb einer Dramaserie. Ausgerechnet hier treten erstmals die Klingonen auf, die wichtigsten Feinde der Föderation der Vereinigten Planeten. Dass diese hier noch gar nicht wir richtige Klingonen aussahen, wurde später in der Nachfolgeserie „Deep Space Nine“ ironisch aufgearbeitet. B) Class Of ’99 (ohne deutsche Fassung) Fernsehspiel aus der anthologischen Horror- und Science-Fiction- Serie „Rod Serling’s Night Gallery“ vom 22.9.1971 Schauplatz ist der stilisierte, hell erleuchtete Hörsaal einer nicht benannten Akademie. Als Prüfer tritt der Gruselfilmstar Vincent Price auf, um die mündliche Abschlussprüfung durchzuführen. Nach einigen Fragen zu allgemeinen Themen, geht er dazu über, den Charakter seiner Studenten zu testen. Er fordert sie dazu auf, ihren Antipathien untereinander freien Lauf zu lassen, was bald lebensgefährliche Formen annimmt. Wer Skrupel hat, seinen niedrigen Instinkten nachzugeben, droht durchzufallen … Die „Night Gallery“ blieb der einzige Versuch des früh verstorbenen visionären Autors und Selbstdarstellers Rod Serling, an seinen historischen Erfolg als Showrunner der „Twilight Zone“ anzuknüpfen, einen Meilenstein der Fernsehgeschichte. Für Serling war das Projekt ein persönliches Desaster, für die Nachwelt bedeutungslos. Dabei ist „Rod Serling’s Night Gallery“ ein Inka-Schatz der Satire, des Nervenkitzels und der verwegenen Regiekonzepte. Die Episoden bestehen aus Geschichten, die exakt so lange dauern wie nötig: zwischen drei Minuten und einer knappen Stunde.Nächste Woche: "Thelma & Louise" und "Der Agentenschreck"

TV-Special Nr. 2: To Star Trek And Beyond

Die nackte Kanone (2025) - Filmkritik

Worum geht’s? Es ist Sommer, und somit heiß genug, trotzdem kommt aus Hollywood nur Aufgewärmtes auf den Tisch. Heute: das Remake einer sehr vergnüglichen Pannenserie aus den 80er und 90er Jahren. Auch die Neuauflage trägt den Titel „Die nackte Kanone“, der Held heißt weiterhin Frank Drebin und ist ein schusseliger Polizeiermittler, der Hauptdarsteller heißt immerhin fast genauso wie früher, nämlich Liam Neeson statt Leslie Nielsen. Sein Gegenspieler ist ein Tech-Milliardär im Format eines James-Bond-Bösewichts. Aber mehr muss man zur Handlung auch nicht vorher wissen. Was taugt der Film?

Die nackte Kanone (2025) - Filmkritik

The Big Lebowski / Der Mann, der zweimal lebte

In der heutigen Folge des Podcasts betrachten wir zwei Filme, in denen es einen Mann zweimal gibt – und das ist ärgerlich für alle Vier. A) The Big Lebowski Amerikanische Komödie von 1998 Jeff Lebowski, der sich schlicht The Dude nennt, ist der wohl trägste Mensch von Los Angeles, ein schlaffer Alt-Hippie, der sich ausschließlich von White-Russian-Cocktails ernährt, am liebsten Walgesänge hört und den Joint nur selten aus der Hand legt. Die verbleibende Zeit widmet er gemeinsam mit seinen Freunden Walter und Donny dem Bowling. Das Trio wird verkörpert von Jeff Bridges, John Goodman und Steve Buscemi. Lebowskis Bummelei hat ein Ende, als er von zwei brutalen Figuren mit einem gleichnamigen Millionär verwechselt wird. Erst pinkeln die Kerle auf seinen Lieblingsteppich, dann wird er von ihnen verprügelt, um Schulden seiner angeblichen Frau Bunny bei ihm einzukassieren. Als ebendiese Bunny entführt wird, heuert der echte Mr. Lebowski seinen Namensvetter als Lösegeldkurier an. Der Dude vermasselt die Geldübergabe natürlich, und nun geht es richtig rund … Während in der großen Welt Einigkeit darüber herrscht, dass die kultisch verehrten Coen-Brüder wesentlich bessere Filme gedreht haben (z.B. Fargo) oder künstlerisch wertvollere (etwa No Country For Old Men), wird in ihrer Fan-Blase keiner so abgefeiert wie The Big Lebowski. Wer hat recht? B) Der Mann, der zweimal lebte / Seconds US-Psychothriller von 1966 Der früh gealterte Banker und Ehemann Arthur Hamilton bekommt im Gedränge des städtischen Feierabends ein Stückchen Papier mit einer Adresse in die Hand gedrückt, das ganz unmissverständlich für ihn bestimmt ist. Außerdem meldet sich ein Mann mit nächtlichen Anrufen, der glaubhaft machen kann, ein totgeglaubter alter Freund zu sein. Ich lebe, und ich bin lebendiger als je zuvor! prahlt der Anrufer und lockt seinen früheren Tennispartner zu der notierten Adresse. Hamiltons saturiertes Leben in der Vorstadt, seine Ehe mit einer braven, loyalen Gattin – die ihn zu seinem Leidwesen noch immer begehrt – drücken ihn nieder, und so treibt ihn die Neugier zum verabredeten Ort. Auf Umwegen wird er in ein ominöses Gebäude gebracht, wo man ihm anbietet, für 30.000 Dollar seinen Tod zu inszenieren und ihm eine neue Identität zu verschaffen. - Das ist viel Geld, aber schließlich müssen wir eine Leiche besorgen, die Ihren körperlichen Gegebenheiten weitgehend entspricht …, erklärt man ihm. Um dem noch unentschlossenen Kunden auf die Sprünge zu helfen, erpresst man ihn mit einem Film, der ihn als Vergewaltiger zeigt. – Das Publikum hat diese Szene schon gesehen und für eine Wahnsequenz gehalten, nachdem man Mr. Hamilton einen mit Drogen versetzten Tee gereicht hat. Endgültig überzeugt ist er allerdings erst, nachdem ihn ein leiser alter Herr – der Gründer und Leiter der makaberen Institution – in eine Art Gesprächstherapie verwickelt: Hamiltons Leben könnte in all seiner geregelten Gemütlichkeit nicht trister und frustrierender sein. Als er sich das von der Seele geredet hat, unterschreibt er. Die Transformation kann beginnen. Er beginnt ein neues Leben, das ganz nach seinen penibel protokollierten Wünschen und Launen in Kalifornien eingerichtet wurde. Und ahnt bald, dass das Skalpell des besten Chirurgen nicht zur entscheidenden Stelle seiner selbst vordringen konnte: seiner Persönlichkeit … Mit diesem kompromisslosen, finsteren Drama wollte sich Rock Hudson aus seinem Rollenfach des führenden romantischen Komödienhelden der 60er Jahre freikämpfen. Das gelang ihm gründlich: das Projekt führte ihn in die Versenkung. Alle engeren Freunde und befreundeten Kollegen haben den Film gehasst, hatten dem Schauspieler gar davon abgeraten, und das Publikum sah es genauso. Die Zeit ist gekommen, ein differenzierteres Urteil zu fällen!Nächste Woche: ein weiteres TV-Special mit dem Gast Hennes Bender. Es geht um "Star Trek" ("Kennen Sie Tribbles?") und "Rod Serling's Night Gallery"

The Big Lebowski / Der Mann, der zweimal lebte

Forrest Gump / Buster Keaton - Wie Hollywood ein Genie zerbrach

The Hole in the Donut Zwei Filme mit einem Helden, der völlig aus der Welt gefallen ist und sich doch erstaunlich planvoll in ihr bewegt, einer davon eine Kunstfigur, der andere der Erfinder seiner selbst. A) Forrest Gump Amerikanische Komödie von 1994 Auf einer Parkbank in Savannah unweit einer Bushaltestelle sitzt ein Mann namens Forrest Gump. Er ist angereist, um eine Jungendfreundin zu überraschen und hat als Präsent für sie eine Schachtel Pralinen auf dem Schoß. Den wechselnden Passanten, die im Laufe des Films neben ihm platznehmen werden, erzählt er seine wechselvolle Lebensgeschichte: seine Entwicklung vom gehbehinderten Außenseiter im amerikanischen Süden mit einem IQ von 75 zum Supersprinter, sein Einsatz im Vietnamkrieg, seine Karriere als Pingpong-Meister, seine Arbeit als Shrimps-Fischer, die unerfüllte Liebe zu Jenny, die ihn wegen seiner sexuellen Unreife nicht als festen Partner in Erwägung zog. Der Zufall führt Forrest mit Elvis Presley, John Lennon, der Hippie-Bewegung und mehreren US-Präsidenten zusammen. Unverdrossen bewahrt er sich Zuversicht und Optimismus und hält sich an Lebensweisheiten von der Sorte: Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen – man weiß nie, was man bekommt. Trotz seines schwermütigen Helden und dessen mühsamen Lebensweges wurde Forrest Gump zu einem der größten Feelgood-Movies der Jahrtausendwende: die Geschichte eines reinen Toren, der sein Land liebt und seinem Herzen folgt. Hauptdarsteller Tom Hanks hatte die sprichwörtliche Rolle seines Lebens gespielt, erhielt den zweiten Hauptrollen-Oscar hintereinander und beschränkte sich für den Rest seiner Karriere hauptsächlich auf positive Helden und leichte Stoffe. B) Buster Keaton - Wie Hollywood ein Genie zerbrach Französische TV-Doku von 2016 Buster Keaton zählte neben Charles Chaplin und Harold Lloyd zu den erfolgreichsten Komikern der Stummfilmzeit und hat letzteren in der heutigen Bewertung meilenweit hinter sich gelassen. 1928 ist er auf dem Höhepunkt seiner Karriere – und sieben Jahre später ganz unten: ein arbeitsloser Alkoholiker, den die Ehefrau aus der gemeinsamen Villa und aus der Familie verstoßen hat. Der entscheidende Auslöser dieses Absturzes ist eine einzige tragische Fehlentscheidung. Keaton wird in Hollywood nie wieder zu alter Größe aufsteigen, doch er wird sich berappeln und sogar ein Glück erfahren, das nur wenigen zuteilwird: das Miterleben der eigenen Wiederentdeckung durch die Nachwelt. Kunstvoll verwebt die Dokumentation Bilder aus Keatons Filmen zu einer biographischen Erzählung und – das ist das Ungeheuerliche – zu einem weiteren Film des großen Poeten der Stummfilmzeit. Handlung: das Schicksal eines Künstlers, der im Räderwerk des alten Studiosystems zerrieben wird.

Forrest Gump / Buster Keaton - Wie Hollywood ein Genie zerbrach

Superman (2025) - Sonderausgabe mit Hennes Bender

SUPERMAN - Der Start des neuen DC Cinematic UniverseDie Fakten Supermans Erzfeind Lex Luthor tritt als waghalsiger Tech-Milliardär auf, der nun auch nach politischer Macht strebt. Mit Waffenlieferungen und Fake-News-Kampagnen unterstützt er einen autoritären Balkan-Staat bei dessen Eroberungskrieg gegen ein schwächeres Nachbarland. Kern seiner Kampagne ist es, Superman als Bedrohung – als interstellaren Einwanderer - zu brandmarken. Die Rechnung geht auf. Mit staatlicher Genehmigung sperrt Luthor den Helden in ein privates Zwischenweltgefängnis ein. Doch Superman wird nicht nur von Lois Lane vom „Daily Planet“ unterstützt, sondern auch von der „Justice Gang“ – und von Krypto!Seit 1938 rettet Superman die an New York angelehnte Planstadt Metropolis. Zu seiner multimedialen Erfolgsgeschichte zählen - Gastauftritte mitgerechnet - insgesamt 15 Filmauftritte. Seine aktuelle Mission ist larger than life. Mit seinem neuen Film soll er für DC ein Cinematic Universe begründen, dessen Marvel-Vorbild gerade die Abenddämmerung erlebt. Die Wahrheit dazu gibt’s in unserem Gespräch mit dem Gast HENNES BENDER!

Superman (2025) - Sonderausgabe mit Hennes Bender

Apocalypse Now / Der Mann, der König sein wollte

Dicke Luft in der Wildnis Zwei Männer mit großen Plänen ziehen sich an einen entlegenen Ort zurück, um gottgleiche Macht an sich zu reißen. A) Apocalypse Now Vietnam-Kriegsfilm von 1979 Captain Willard erhält von seiner Stabsstelle den Auftrag, in den Wirren des Vietnamkriegs nach Colonel Kurtz zu suchen, einem Elitekrieger, der eines Tages im Dschungel Kambodschas untertauchte und - offenbar verrückt geworden – ein Terrorregime errichtet hat. Für die US-Army ist er außerdem ein Sicherheitsrisiko. Willards Eintauchen in den Urwald wird zu einem Trip in die eigenen Abgründe und zur sprichwörtlichen Reise ins Herz der Finsternis.Ungeachtet seines Ruhmes, seines Erfolges und dem Prädikat, der wichtigste aller Vietnam-Filme und ein Meisterwerk des Kinos zu sein, wird immer wieder punktuelle Kritik an Apocalypse Now geübt, der sehr freien und doch treffenden Verfilmung einer Erzählung von Joseph Conrad. Auch sein Regisseur Francis Ford Coppola hat die Welt immer wieder irritiert: mit der immensen Kluft zwischen schimmernden Ruhmestaten – wie Der Pate 1 und 2 – und Murks – wie One From The Heart, Megalopolis oder Der Pate III.B) Der Mann, der König sein wollte / The Man Who Would Be KingAmerikanische Literaturverfilmung von 1975 Indien 1882: als Beschmutzer der Ehre ihrer Krone sollen die abgemusterten britischen Soldaten Danny Dravot und Peachy Carnehan eigentlich in den Knast. Doch die Fürsprache eines Logenbruders ermöglicht es ihnen, ins ferne Kafiristan zu ziehen, um ihr Glück zu machen. Dort, wo man seit Alexander dem Großen keinen Weißen mehr zu Gesicht bekommen hat, schlummern sagenhafte Reichtümer. Am Ziel einer strapaziösen Reise helfen die fröhlichen Taugenichtse dem Bürgermeister eines Bergdorfes beim Kampf gegen die benachbarte Stadt, und durch einen Zufall gerät Danny dabei in den Ruf der Unsterblichkeit. Man erklärt ihn zum Gott und krönt ihn zum König. Peachy möchte am liebsten so schnell wie möglich die Reichtümer zusammenraffen, die man ihnen nun zu Füßen legt, und in die Heimat zurückreisen. Doch Danny hat längst Gefallen an der Verehrung gefunden, die ihm entgegenschlägt, und träumt davon, ein Großreich zu gründen. Er überredet Peachy, noch zu bleiben, bis er eine schöne Eingeborene geehelicht hat. Ein fataler Fehler … Der Erstling von Regisseur John Huston war der Film-Noir-Klassiker „Die Spur des Falken“ - wir behandelten wir in unserer ersten Staffel „Alle 42 Kultfilme“. Für ein knappes halbes Jahrhundert blieb er eine der respektiertesten und gefeiertesten Persönlichkeiten des US-Kinos und bespielte souverän alle dramatischen Genres.

Apocalypse Now / Der Mann, der König sein wollte

TV-Special: Alfred Hitchcock presents & Misfits

TV-Special Nr. 1: Hitchcock und andere Briten In den gelegentlichen TV-Specials des Podcasts begrüßt Monty Arnold einen Studiogast, mit dem er sich eine Kult-Episode der Fernsehgeschichte vornimmt, wie üblich gefolgt von einem Geheimtipp. Heute im Gespräch: Volker Robrahn A) Mordwaffe Lammkeule / Lamb To The Slaughter aus der amerikanischen TV-Serie „Alfred Hitchcock Presents“, Erstausstrahlung am 13. Apr. 1958 In zwei Tagen inszenierte Alfred Hitchcock diese Folge seiner anthologischen TV-Serie, die zur populärsten und am häufigsten zitierten seiner zehnjährigen Fernseharbeit werden sollte. Die deutschen Zuschauer mussten bis zum 100. Geburtstag des Regisseurs warten, um sie zu sehen. Die Geschichte um eine Polizistengattin, die ihren untreuen Ehemann mit einer gefrorenen Lammkeule erschlägt und dann sehr geschickt die Tatwaffe beseitigt, stammt aus dem Kurzgeschichtenschatz von Roald Dahl. Dass Hitchcock persönlich Regie führte, war Zufall. Er nahm die Skripte wie sie kamen, erzählte er. Die übrigen setzte ein Stab von Hausregisseuren um. In der Hauptrolle ist Barbara Bel Geddes zu sehen, die im selben Jahr in „Vertigo“ auftrat und später als Clanmutter Miss Ellie in der Serie „Dallas“ eine schöne Alterskarriere machte. B) Endlich berühmt aus der BBC-Serie Misfits, Erstausstrahlung unter dem Titel „Episode Six“ am 16.12.2010 Simon, Nathan, Curtis, Kelly und Alisha sind fünf Jugendliche aus der englischen Unterschicht, die wegen verschiedener Verfehlungen in einem Gemeindezentrum Sozialstunden ableisten müssen. Nach einem kosmischen Gewitter stellen sie übernatürliche Fähigkeiten an sich fest. In der vorletzten Folge der 2. Staffel stellt sich heraus, dass es im Umkreis vereinzelt noch andere Mitbürger erwischt hat. Außerdem erfährt die Öffentlichkeit von den besonderen Fähigkeiten der fünf Kids, deren Bewährungsprogramm gerade abläuft. Eine taffe PR-Agentin nimmt sich ihrer an. Sie hat zu diesem Zeitpunkt schon einen pausbackigen Knaben unter Vertrag, der per Gedankenkraft Milch bewegen kann – auch eine Superkraft, wenn auch eine vergleichsweise uncoole. Da sich Mrs. Banleys Stall nun mit immer edleren Lichtgestalten füllt - z.B. mit einem Mädchen, das durch Handauflegen heilen kann -, hat sie längst begonnen, ihren „Magic Milk Magician“ zu vernachlässigen. Als sie ihn unmittelbar vor einer wichtigen PR-Aktion gar hinauswirft, entfesselt sie ihn zu einem psychopathischen Superschurken. Die Misfits erleben die Konfrontation mit ihrem persönlichen Gegenspieler, und sie müssen buchstäblich all ihre Kräfte zusammenlegen … Während diese Serie, die im Serienboom der 2000er Jahre etwas untergegangen ist, als kenntnisreiche, unromantische Sozialstudie verblüfft, irritiert sie uns mit ihrem derben Sprachwitz und der Drastik ihrer Handlung. Die vorletzte Folge der 2. Staffel ist ein eigenständiges Werk, eine Mediensatire innerhalb der Parabel.

TV-Special: Alfred Hitchcock presents & Misfits

Color Of Night / Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse

Lauter schwierige Patienten Heute geht es um zwei Filme über ehrenhafte Mediziner, deren Patientenkreis sie in die Abgründe des Verbrechens führt. A) Color Of Night US-Erotikthriller von 1994 Nach dem Selbstmord einer Patientin gibt der Psychotherapeut Bill Capa gibt seine New Yorker Praxis auf. Er besucht seinen Kollegen Bob Moore, einen alten Studienfreund, in Los Angeles und lernt dessen Gesprächskreis kennen. Moore fürchtet, dass einer aus dieser Runde ihm die anonymen Morddrohungen geschickt hat, die er seit einiger Zeit erhält. Kurz darauf wird Moore bestialisch abgeschlachtet, und der Ermittler Lt. Martinez setzt alle Hoffnung auf Capa, ihm bei der Lösung des Falles zu helfen. Der zieht also in Moores Villa ein und übernimmt dessen Patienten. Bald trachtet man auch ihm nach dem Leben. Capas heiße Affäre mit der geheimnisvollen Rose ist als Ablenkung von der Mördersuche gedacht. Das erweist sich als gefährlicher Irrtum, es gibt da eine Verbindung … Die Macher von Color Of Night wollten ganz offensichtlich die unbescheidene Präambel von Michael Douglas in Basic Instinct übertrumpfen, hier gäbe es den Fick des Jahrhunderts zu sehen, und einen noch verstörenderen Erotik-Thriller mit einem noch cooleren Macker abliefern. Das Ergebnis war so peinlich, dass es die Filmfans noch Jahre später beschäftigte. Es spricht für Bruce Willis, dass dieser Film seine Karriere nicht augenblicklich beendet hat. Der Staub hat sich längst gelegt, und wir blicken sachlich auf diesen Film zurück.B) Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse / The Amazing Dr. Clitterhouse Amerikanische Kriminalkomödie von 1938 Der New Yorker Prominentenarzt Dr. Clitterhouse nutzt seine guten Kontakte zur High Society, um dort Juwelendiebstähle zu begehen. Dabei interessiert ihn weniger die Beute als die eigenen körperlichen Reaktionen auf seine Raubzüge, die er säuberlich dokumentiert. Er hofft, mittels seiner Studien eines Tages der Verbrechensbekämpfung zu nützen. Als der Doktor Kontakt zum besten Hehler der Stadt aufnimmt, um das lästige Diebesgut loszuwerden, steigt er zum kriminellen Mastermind auf, das für die Bande immer raffiniertere Raubzüge plant. Nebenbei führt ihm dieser Job eine Vielzahl von bereitwilligen Forschungsobjekten zu. Nach seiner Rückkehr ins Privatleben wird Clitterhouse von einem Bandenmitglied erpresst, das seine wahre Identität herausgefunden hat. So kommt der wehrhafte Arzt in die Verlegenheit, die berauschende Wirkung des größten Kapitalverbrechens zu erforschen … Humphrey Bogart ist hier noch ein kleiner Schurke, sein Gegenspieler der damals größere Star des klassischen Gangsterfilms: Edward G. Robinson. Diese Genreparodie entstand quasi am Originalschauplatz nach einem Drehbuch von John Huston: Breaking Bad im Nadelstreifen.

Color Of Night / Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse

Terminator 2 / Der Gigant aus dem All

Junge und ApparatIm Mittelpunkt stehen zwei Filme, in denen Halbwüchsige sich mit sehr mächtigen Androiden anfreunden. A) Terminator 2 – Tag der Abrechnung / Terminator 2 – Judgement Day Amerikanischer Science-Fiction- und Actionfilm von 1991 Intelligente Maschinen haben sich mit der Menschheit einen Atomkrieg geliefert und die Macht übernommen. In rauchenden Ruinen leisten die Rebellen um John Connor letzten Widerstand. Um diesen charismatischen Anführer auszuschalten, wird der Flüssigkristall-Droide T-1000 – ein Gestaltwandler – aus dem Jahr 2029 in das Los Angeles unserer Gegenwart, die frühen 90er, gesandt. Er soll Connor schon im Kindesalter ausschalten. Das umgepolte Auslaufmodell T-800 wird hinterhergeschickt, um ihm beizustehen. In den Kampf wird auch Johns Mutter Sarah verwickelt, die sich seit Teil 1 zu einer Elitekämpferin entwickelt hat, nun aber in der Klapsmühle sitzt weil sie zu eindringlich vor dem Krieg der Maschinen gewarnt hat … Terminator 2 bricht mit mehreren Naturgesetzen des kommerziellen Kinos: als einziger Actionfilm begeisterte er Mainstream und Kulturkritik gleichermaßen. Er bestand den Test Of Time besser als der Rest des Genres und ist einer der seltenen zweiten Teile, die noch besser sind als ihr Vorgänger. Der selbstironische Bodybuilder Arnold Schwarzenegger wurde damit zu einem der versiertesten Schauspieler des Unterhaltungskinos. B) Der Gigant aus dem All / The Iron Giant Amerikanischer Science-Fiction-Animationsfilm von 19991957 befinden sich die USA im Kalten Krieg. Dessen Nebenschauplatz ist der Wettlauf ins All, bei dem die Sowjets durch ihren Satelliten Sputnik gerade die Nase vorn haben. Im neuenglischen Hafenstädtchen Rockwell wünscht sich der kleine Hogarth ein Haustier, was seine Mutter ihm ausschlägt. Dieser Wunsch erfüllt sich im Übermaß, als Hogarth einen 15 Meter hohen Kampf-Droiden aus dem Weltraum – er sieht wirklich zum Fürchten aus – dabei erwischt, wie er im Wald das örtliche Elektrizitätswerk anknabbert. Nachdem er den Riesen vor einem gewaltigen Stromschlag gerettet hat, will er ihn auch behalten. Nun muss er ihn nicht nur vor seiner Mutter und den anderen Erwachsenen verstecken, sondern auch vor einem Regierungsbeamten, der eine russische Geheimwaffe in der ländlichen Idylle vermutet. Der nette Schrotthändler und Schrott-Künstler Dean ist der einzige, den Hogarth ins Vertrauen zieht. Doch auch er kann den erbarmungslosen Lauf der Dinge nicht aufhalten ... Diese märchenhafte Parabel ist besinnlich, ohne uns belehren zu wollen, rührend, ohne gleich rührselig zu werden, und ein Grund, den Umstand zu bedauern, dass Animationsfilme nicht länger Zeichentrickfilme sind.

Terminator 2 / Der Gigant aus dem All

Tanz der toten Seelen (Carnival Of Souls) / Die Nacht der tausend Augen

4. Spinnt sie oder spinnt sie nicht? Unser Service zu Freitag, dem 13.! Zwei Filme, in denen eine Frau, an deren Verstand wir gewisse Zweifel hegen, ganz allein mit ihren Problemen ist – und dann bricht auch noch die Dunkelheit herein. A) Tanz der toten Seelen / Carnival Of Souls Amerikanischer Indie-Horrorfilm von 1962Nachdem sie als einzige aus ihrer Klicke einen Autounfall auf einer Brücke überlebt hat, fährt die junge Organistin Mary Henry nach Salt Lake City, wo sie eine Stelle als Organistin in der Kirchengemeinde angenommen hat. Als sie auf dem Weg dorthin an einem alten, verlassenen Rummelplatz vorbeifährt, erscheint ihr das erste Mal das Gesicht eines Mannes im Fenster ihres Wagens. Dieser Untote sucht sie nun immer wieder und mit wachsender Intensität heim. Am Ziel angekommen nimmt Mary sich ein Zimmer und tritt ihre neue Stelle an. Aber ihre Visionen entfremden sie immer stärker ihrer Umwelt, von der sie sich abwechselnd bedroht und nicht wahrgenommen fühlt. Außerdem zieht sie der Pavillon des alten Rummelplatzes magisch an. Als sie sich schließlich wieder dorthin wagt, um ihren Ängsten auf die Spur zu kommen, erfüllt sich ihr Schicksal …Der Werbefilmer Herk Harvey schuf für‘n Appel und’n Ei einen konsequenten, außergewöhnlich irritierenden Film, einen abendfüllenden Alptraum, der von der Öffentlichkeit ignoriert wurde und der einzige Spielfilm des Regisseurs blieb. Erst 25 Jahre später brachten beinharte Fans das Werk wieder ins Kino und in die Fachpresse. Inzwischen hatte die ihrerseits von einer Story des Ambrose Bierce inspirierte Schauerballade längst unzählige ungleich erfolgreichere Filmprojekte angeleitet, von George A. Romeros „Nacht der lebenden Toten“ bis zum kompletten Lebenswerk von David Lynch. B) Die Nacht der tausend Augen / Night Watch US-Thriller von 1973 Die reiche Londonerin Ellen Wheeler leidet unter Schlaflosigkeit. Von ihrem Fenster aus blickt sie auf ein verlassenes Grundstück auf der anderen Straßenseite. Im oberen Stockwerk der vermoderten Bruchbude will sie die Opfer eines Mordes erspäht haben, als ein nächtlicher Sturm die Fensterläden aufklappen ließ und Blitze den Raum erleuchteten. Ihr Ehemann John glaubt ihr nicht, doch er verständigt die Polizei. Die untersucht das Haus und findet nichts. Ellen bleibt bei ihrer Darstellung. Als sie immer wieder Alarm schlägt, hat der Zuseher drei Optionen: will man die durch ein früheres Eheerlebnis traumatisierte Dame in den Wahnsinn treiben, ist sie tatsächlich verrückt, oder hat sie am Ende recht? – Wie sich herausstellt, gibt es noch eine vierte Möglichkeit … Dieser kleine Thriller der Autorin Lucille Fletcher gehört zu den vergessenen späteren Arbeiten der legendären Diva Elizabeth Taylor. Ein Kammerspiel, das menschliche Abgründe auslotet und uns bis zuletzt an seiner Heldin zweifeln lässt.

Tanz der toten Seelen (Carnival Of Souls) / Die Nacht der tausend Augen

Pretty Woman / Paper Moon

Die heutige Folge des Podcasts dreht sich um zwei Filme, in denen sich ein schlaues Mädchen aus pragmatischen Gründen einem deutlich älteren Mann anschließt – mit nicht absehbaren Folgen.A) Pretty WomanAmerikanische Liebeskomödie von 1990Der graumelierte New Yorker Millionär Edward (Richard Gere) verfährt sich mit dem Mietwagen in Los Angeles. Die Hure Vivian (Julia Roberts) steigt zu, lotst ihn zum Luxushotel Beverly Wilshire und bringt ihn mit einem Griff neben den Steuerknüppel in Stimmung. In der eleganten Suite angekommen, packt sie erst einmal ihre Profi-Ausstattung aus: Kondome in den Regenbogen-Farben. Edward bietet ihr an, für 3000 Dollar plus Boutiquenbummel mit der goldenen Kreditkarte die zehn Tage bis zu seiner Heimreise Tisch und Bett mit ihm zu teilen. Vivian, die pfiffige Bordsteinschwalbe, entwickelt sich zur Dame und verweist die Society-Susen auf die Plätze. Ein Märchen wird wahr …Overknee-Stiefel, die eine Modewelle auslösten, eine legendäre Shoppingtour zum kultigen Titelsong von Roy Orbison, eine klägliche Musicalversion, die ausgerechnet diesen Song nicht verwenden durfte - die 1990 erschienene Liebeskomödie „Pretty Woman“ von Garry Marshall ist bis heute der größte Kinoerfolg des Genres. Diese moderne Variante der Dirne mit dem Goldenen Herzen brachte Millionen zum Schluchzen und machte die 22-jährige Julia Roberts augenblicklich berühmt. Eine kuriose Besonderheit: die schwule Community, die in jenen Tagen so viele Filmerfolge mit starker Titelheldin zu verantworten hatte, mochte diesen Film überhaupt nicht!B) Paper MoonSatirische US-Komödie von 1973Die USA zur Zeit der Großen Depression. Am Grab einer Ex-Geliebten bekommt der charmante Trickbetrüger Moses (Ryan O’Neal) deren Tochter aufs Auge gedrückt – und mit Bestimmtheit wissen wir nur, dass es im wirklichen Leben auch seine eigene (Tatum O’Neal) ist. Addie soll bei einer Tante abgeliefert werden. Auf dem Weg dorthin nervt sie Moses mit ihrer schlechten Laune und ihrem Dickkopf. Bei dessen Fischzügen als betrügerischem Bibelverkäufer erweist sich die zigarettenrauchende Göre jedoch als hilfreiches Naturtalent. Dennoch lässt Moses keinen Zweifel daran, dass er sie wie geplant abliefern will. Addies Laune verfinstert sich noch mehr, als Moses eine vulgäre Cabaret-Sängerin zusteigen lässt, die ihn ganz offensichtlich längerfristig ausnutzen möchte …Tatum O’Neal wurde mit 9 Jahren die jüngste oscarprämierte Schauspielerin überhaupt, und an den Erfolg des Films schloss sich eine gleichnamige Fernsehserie an. Seither ist die Zeit gründlich über dieses Frühwerk von Peter Bogdanovich hinweggegangen. Heute wieder hervorgeholt, beweist der Film einen berühmten Ausspruch von Loriot: Altmodisches hält sich besser.

Pretty Woman / Paper Moon

Tanz der Teufel / Telefon

A) „The Evil Dead“ / „Tanz der Teufel“ US-Horrorfilm von 1981 In "Tanz der Teufel" suchen fünf junge Leute eine abgelegene Hütte im Wald auf, um sich dort für einige Tage zu vergnügen. Im Keller finden sie das Necronomicon, ein mysteriöses Buch der Toten, und spielen eine Tonbandaufnahme ab, auf der ein Unbekannter die Beschwörungsformeln daraus vorliest. Durch diesen Jux werden uralte, böse Dämonen erweckt. Nach und nach ergreifen diese Mächte von den Freunden Besitz und verwandeln sie in mörderische Kreaturen. Ein blutiger Überlebenskampf entbrennt, bei dem nur einer von ihnen eine Chance hat, das Grauen zu überstehen. „The Evil Dead“ war ein grobkörniger 16mm-Film, das offensichtliche Werk von Amateuren, die nur einen Scheinwerfer hatten. Chef-Amateur war der damals 21jährige Sam Rami, der damit seine Hollywood-Karriere begründete. 1987 legte er eine Art Remake nach, an der sich der Charme der Urfassung gut nachvollziehen lässt. Der etwas voreingenommene Eli Roth bezeichnet „Tanz der Teufel“ in seiner Dokumentarreihe „History Of Horror“ als den einflussreichsten Kultfilm aller Zeiten. Zu seiner Wirkung auf die Fangemeinde hat sicherlich beigetragen, dass der Film 35 Jahre auf der Liste der jugendgefährdenden Medien zugebracht hat. B) „Telefon“ Amerikanischer Spionagethriller von 1977 Es ist die Blütezeit des Kalten Krieges. Der in Ungnade gefallene russische Spion Dalchimsky flieht in die USA, um die dort stationierten Schläfer in Tätigkeit zu setzen. Wir lernen jeden von ihnen rasch ein wenig kennen, ehe das Telefon klingelt und Dalchimsky den Code zu ihnen spricht, der sie in seelenlose Saboteure verwandelt. Die Worte stammen von Robert Frost: „Des Waldes Dunkel zieht mich an / doch muss zu meinem Wort ich stehn / und Meilen gehn / bevor ich schlafen kann.“ Der oder die Angerufene wird zum Zombie und führt präzise die Missetat durch, die ihm viele Jahre zuvor per Hypnose einprogrammiert wurde. Eine Mutter verlässt im Bademantel das Haus – ihre eben noch ausgeschimpften Kinder zurücklassend, ein humorvoller Pfarrer unterbricht eine Reparaturarbeit, ein muffiger Autoschlosser verwandelt sich in eine muffige Killermaschine. Wer nach der Tat noch dazu in der Lage ist, tötet sich mit Zyankali - eine verstörte Mitwelt zurücklassend. Der KGB schickt den Agenten Borzov (Charles Bronson) in den Westen, wo ihn Kollegin Barbara (Lee Remick) empfängt. Ihre Partnerschaft wird von Spannungen geprägt sein: von persönlichen und von solchen, die der Beruf mit sich bringt. Dass Dalchimsky eine voyeuristische Ader hat und aus sicherem Abstand dem jeweiligen Inferno lüstern zusehen will, gibt seinen Jägern immerhin die Chance, sich an seine Fersen zu heften. Doch die Zeit ist knapp …Das Skript zu Don Siegels Film schrieben Peter Hyams und Oscar-Preisträger Stirling Silliphant. Tyne Daly, später Teil des Teams Cagney & Lacey – stiehlt als Programmiererin nach Meinung einiger Kritiker allen die Show.

Tanz der Teufel / Telefon

Und täglich grüßt das Murmeltier / Das Dorf der Verdammten

Und täglich grüßt das Murmeltier / Groundhog DayAmerikanische Komödie von 1993Jedes Jahr reist der TV-Wetterfrosch Phil Connors (Bill Murray) aus Pittsburgh für eine Reportage in ein entlegenes Kaff namens Punxsutawney, wo traditionell ein Murmeltier den Beginn des Frühlings voraussagt. Er hasst dieses Ritual und nervt sein Team, zu dem auch die neue Aufnahmeleiterin Rita (Andie McDowell) gehört, mit seinem Zynismus.Dass das Murmeltier seinen Vornamen trägt, macht die Sache nicht besser.Phil, der Wettermann, möchte nach der kurzen Aufnahme sofort wieder abreisen, doch ein Schneesturm zwingt die Crew zur Übernachtung in Punxsutawney.Auch am nächsten Tag kommt Phil nicht aus der Nummer raus. Der Murmeltiertag wiederholt sich wieder und wieder: das gleiche Problem mit der Dusche, die gleichen Leute am Frühstücksbüffet, das gleiche Volksfest. Und jeden Tag sagen alle immer wieder dasselbe. Es ist wie ein Fluch.Phil versucht, diesem Zeitschleifen-Horror zu entkommen: durch Amokläufe, Sabotage, Selbstmord. Als all das nichts hilft und er immer wieder am 2. Februar in seinem muffigen Hotelzimmer zu den Klängen von „I Got You Babe“ erwacht, ändert er langsam seine Strategie ...Harold Ramis‘ kleine kommerzielle Kinokomödie hat geschafft, was so selten gelingt: noch Jahrzehnte später nennen viele diesen als ihren Lieblingsfilm, und der deutsche Verleihtitel von „Groundhog Day“ ging bei uns sogar in den Sprachgebrauch über. Auch dass dieser Film mit einer Allegorie arbeitet und die versteckte Botschaft enthält, dass wir an uns arbeiten sollten, wenn wir auf Bill Murrays Spuren geläutert werden möchten, hat seine Popularität nicht verhindert.Das Dorf der Verdammten / Village Of The DamnedEnglischer Gruselthriller von 1960 Während der Physiker Gordon Zellaby in seinem Büro im südenglischen Midwich Village mit seinem Schwager Alan Bernard im Kriegsministerium telefoniert, sinkt er plötzlich bewusstlos zu Boden. Da Bernard auch niemand anderen dort telefonisch erreichen kann, sieht er vor Ort nach dem Rechten. Ganz Midwich befindet sich in einer Art Tiefschlaf, von dem weiterhin jeder befallen wird, der dem Gebiet zu nahe kommt. Nach knapp vier Stunden endet das mysteriöse Phänomen so plötzlich wie es begonnen hat, und allen scheint es wieder gut zu gehen. Einige Wochen später stellt sich heraus, dass die gebärfähigen Frauen des Dorfes ein Kind erwarten, auch eine Frau, deren Mann das letzte Jahr auf See verbracht hat, eine unberührte 17jährige - und Mrs. Zellaby.Sechs Knaben und sechs Mädchen kommen zur Welt, die einander mit ihren weißblonden Haaren wie Geschwister gleichen. Sie entwickeln sich beunruhigend schnell. Im Alter von drei Jahren verfügen die Kinder bereits über den Verstand von 25jährigen, ihren Eltern begegnen sie mit Kälte und Verachtung.Bald sehen sich die Bürger von Midwich einer verschworenen Gemeinschaft mit übernatürlichen Fähigkeiten gegenüber, deren Hirne miteinander vernetzt sind. Es kommt zu Todesfällen unter jenen, von denen sich die eisig dreinblickenden Intelligenzbestien bedroht fühlen. Dr. Zellaby beschließt, gegen seinen eigenen Sohn David und die anderen „Midwich Cuckoos“ (so der Titel der Romanvorlage) vorzugehen, die offensichtlich die Vorhut einer Invasion bilden. Das ist nicht leicht, denn selbstverständlich können die Kleinen auch Gedanken lesen ...Diese ebenso gemütliche wie verstörende kleine Schwarzweißproduktion ist atmosphärisch irgendwo zwischen "Miss Marple" und „Gefahr aus dem Weltall“ angesiedelt.

Und täglich grüßt das Murmeltier / Das Dorf der Verdammten

Das Finale der ersten Staffel

Wie war’s, 42 Kultfilme zu sichten? • Kleine Feedbacks • Torbens Tops und Flops • Die unbenutzte Spoilerwarnung • Kultstars ohne Kultfilm • Erinnerungen an die VHS-Ära und das „Monster der Woche“ • Das Spielfilmsterben im Deutschen Fernsehen • Schon wieder vorbei: die Bluray • Wie geht es weiter? Das Konzept der 2. Staffel

Das Finale der ersten Staffel

Pulp Fiction

Alle wollten Filme drehen wie Tarantino • Was macht die Qualität dieses Films aus – und was nicht? • Folgerichtiger Vorgänger: „Reservoir Dogs“ • Western und Mafiafilme sind ideale Genres für faule Autoren • Die Magie der berühmten Tanznummer von John Travolta und Uma Thurman • Wie wichtig eine gute Besetzung ist • Das vergessene Vorleben von Christoph Waltz • Die gut versteckte hohe Moral • Bruce Willis in einer seiner zwei besten Rollen

Pulp Fiction

Dirty Dancing

Kuschelrock fürs Auge • Das wahre Leben der Animateure im Ferienlager • Die Magie des nicht Gezeigten • Die ungenannte Vorlage des Films • Heiß geliebt trotz Logik-Löchern, Klischees, Anschlussfehlern und pupsigen Dialogen • Die ungenannte Vorlage: „Marjorie Morningstar“ von Irving Rapper (1958)

Dirty Dancing

Zwölf Uhr mittags

Grace Kelly in ihrer ersten großen (und doch recht kleinen) Rolle • Quasi in Echtzeit erzählt • Ein Kammerspiel und doch einer der großen Edelwestern • Gary Cooper in einer zeitlosen Parabel (siehe auch „The Fountainhead“) • Wichtige Inspiration für „Rio Bravo“ • Famoses Frauenportrait: Katy Jurado • Moral ohne Predigt • Meilenstein der Soundtrack-Geschichte: das Songthema von Dimitri Tiomkin

Zwölf Uhr mittags

2001: Odyssee im Weltraum

Ein Meilenstein der Science-Fiction • Ein Film als „Geschenk des Himmels“ • Was ist die große Botschaft des Regisseurs? • Der irre Bordcomputer • Die Stimme von HAL und ein Chat mit „Don Camillo“ • „Meisterwerk des Kinos“ • Nach einer Vorlage von Arthur C. Clarke • Die Walzer tanzende Raumstation

2001: Odyssee im Weltraum

Uhrwerk Orange

Eine legendäre Gewalt- und Sadismus-Orgie – und was noch? • Berühmter Fall von nachträglicher Selbst-Zensur • Wie gefährlich sind Gewaltszenen als Vorlage für Nachahmer? • Eigene Kunst-Sprache: Nadsat • Was taugt das Ensemble? • Dieter Hallervorden und der Fall „Der Springteufel“

Uhrwerk Orange

Tote schlafen fest

Humphrey Bogart: der unangefochtene Kultstar des Kinos (4) • Spade & Marlowe: Die Zwillinge vom Film Noir • Ein Hauch von Pulp Fiction • Nicht mal der Autor hatte den Durchblick • Einer der beiden archetypischen harten Hunde des amerikanischen Kriminalromans: Philip Marlowe von Raymond Chandler

Tote schlafen fest

Tanz der Vampire

Von der Parodie zum Klassiker des Vampirfilms • Vielen nur durch seine spätere Musicalfassung bekannt • Das bemerkenswerte On-and-Off-Genie des Roman Polanski • Die Kunst der Klamotte • Der schwierige Weg des Films zu seinen Fans • Krzysztof Komeda: ein verhindertes Genie der Filmmusik • Hommage an den britischen Gruselfilm und seine Stars Christopher Lee und Peter Cushing

Tanz der Vampire

Spiel mir das Lied vom Tod

Die Unterschiede zwischen Edel-, Spät-, Naherholungs- und Italowestern • Sergio Leone macht seinen Weg • Henry Fonda, der anständige Kerl des alten Hollywood, als böse Überraschung • Filmmusik, die jeder hört: Ennio Morricone • Demontage des amerikanischen Western

Spiel mir das Lied vom Tod

Die Spur des Falken / Der Malteserfalke

Humphrey Bogart: der unangefochtene Kultstar des Kinos (3) • Regie-Debüt für John Huston • Immer wieder Peter Lorre, diesmal in seiner persönlichen Lieblingsrolle • Toxische Liebesverhältnisse im alten Hollywood • Schmerzlich vermisst: die Filmmusik von Adolph Deutsch • Das unschlagbare Team Lorre & Greenstreet • Der Film Noir geht an den Start • Die Magie des Filmrisses (siehe auch „Liebesgrüße aus Moskau“) • Das geschickte Spiel mit der kollektiven Zuschauererwartung • Blick zurück zu „Rattennest“ (Kultfilm Nr. 30) • Einer der beiden legendären harten Hunde des amerikanischen Kriminalromans und der sogenannten „Schwarzen Serie“: Sam Spade von Dashiell Hammett

Die Spur des Falken / Der Malteserfalke

Der schwarze Falke

Ein Film mit vielen prominenten Fürsprechern • John Wayne in seiner Lieblingsrolle: ein Mistkerl • Regie: John Ford • Ein Anti-Held à la Hannibal Lecter • Easter Eggs in der Besetzungsliste: Natalie Wood, Enterprise Ur-Captain Jeffrey Hunter, Cowboy-Opa Ken Curtis • Ein klassischer Edel-Western, aber ein kritischer

Der schwarze Falke

Der Schrecken vom Amazonas

Kommunismus-Angst und Alien-Horror • Die Magie des nicht Gezeigten • Sexuelle Präferenzen alter Filmmonster • Jack Arnold: amerikanischer König des Paranoia-Kinos und ewiger B-Filmer • Marilyn Monroe tat das Monster leid • Leidensgenosse von King Kong • Nicht Jack Arnolds bester Films, aber sein beliebtester

Der Schrecken vom Amazonas

Rattennest

Ein später Beitrag zum Film Noir – schmutziger und brutaler als die Klassiker • Ungewöhnlicher Beitrag zum Paranoia-Kino des Kalten Krieges • Beginnt als Thriller, endet in der Science-Fiction • Ermittler Ralph Meeker: ein grinsender Sadist • Zensurbemühungen • Das denkwürdige Finale

Rattennest

Psycho

„Hitchcocks Leichen sind die besten!“ • Auch gespoilert zum Fürchten • Warum stört es niemanden, dass „Psycho“ (wie auch „Vertigo“) heute nur noch verfälscht zu sehen ist? • Keine große Hilfe: Patricia Hitchcock • Im Grunde ein Fernsehfilm • Die berühmteste Mordszene des Kinos • Zum Weiterschauen: die Serien „Alfred Hitchcock Presents“ und „The Alfred Hitchcock Hour“ • „Psychos“ Auswirkung auf die US-Kinokultur • Tolle Fortsetzung, grauenvolles Remake, dann viele überflüssige Fortsetzungen

Psycho

Die Nacht der lebenden Toten

Der Film zur Pandemie • Definition des Wortes „Zombie“ einst und jetzt • Sind die lebenden Leichen von 1969 heute noch gruselig? • Die wichtigsten filmischen Vorläufer: „Die Vögel“ (1963) und „Tanz der toten Seelen“ („Carnival Of Souls“, 1962) • Das Spiel mit der kollektiven Zuschauererwartung

Die Nacht der lebenden Toten

Die Marx Brothers im Krieg

Unser einziger deutscher Film in der Liste, unser einziger Stummfilm • Große Dystopie und Klassiker der Science-Fiction • Die zwiespältige Moral des Films • Unbehauene politische Visionen am Vorabend des Nationalsozialismus • Meilenstein des phantastischen Films – und seines Designs • Die Schauspielkunst des Expressionismus • Jahrzehntelang sehr verstümmelt, erst 2010 wieder hergestellt • Der Regisseur: Fritz Lang • Die Zeit, in der deutsche Filme Weltklasse waren!

Die Marx Brothers im Krieg

Mach's noch einmal, Sam

Humphrey Bogart: der unangefochtene Kultstar des Kinos (2) • Welche Filme von Woody Allen machen uns eigentlich keinen Spaß? • Woodys Leinwandfigur im Larvenstadium • Gags für die Ewigkeit • Über wen macht sich Woody Allen eigentlich lustig?

Mach's noch einmal, Sam

Laura

Klassisches Kriminalmelodram Hollywood • Legendärer Titelsong und (im Deutschen) beschädigter Soundtrack von David Raksin • Die selbstbewusste, moderne und seltsam blasse Titelheldin • Waldo Lydecker: verkappter Homo und Parodie auf Alexander Woollcott, den gefürchteten Kulturkritiker des Broadway • Laura weckt drei verschiedene Begehrlichkeiten: sexuelle Attraktion, Opportunismus und eine enttäuschte Pygmalion-Beziehung • Unter den Nebendarstellern: Horror-Star Vincent Price

Laura

Metropolis

Unser einziger deutscher Film in der Liste, unser einziger Stummfilm • Große Dystopie und Klassiker der Science-Fiction • Die zwiespältige Moral des Films • Unbehauene politische Visionen am Vorabend des Nationalsozialismus • Meilenstein des phantastischen Films – und seines Designs • Die Schauspielkunst des Expressionismus • Jahrzehntelang sehr verstümmelt, erst 2010 wieder hergestellt • Der Regisseur: Fritz Lang • Die Zeit, in der deutsche Filme Weltklasse waren!

Metropolis

King Kong und die weiße Frau

Welches Genre wollen wir wählen? • Die guten und albernen Remakes und Fortsetzungen • Ein fünfeinhalb Meter großes Ungetüm – mal mehr, mal weniger • King-Kong-Fan Peter Jackson • Der bleibende Wert der alten Spezialeffekte • Ein Vorläufer des Öko-Thrillers

King Kong und die weiße Frau

Kinder des Olymp

Die Gaukler von Boulevard du Crime • Ein Film entsteht während der deutschen Besatzung • Lieblingsfilm der alten Kleinkünstler • Columbine, Pierrot und Harlekin – ein klassisches Trio • Der große Pantomime Jean-Louis Barrault • Die große Chansonnière Arletty • Der große Poet Jacques Prévert • Eine untergegangene Theaterkunst • Und was sagt Woody Allen dazu?

Kinder des Olymp

Höllenfahrt nach Santa Fé / Ringo

Alle 42 Kultfilme: https://blog.montyarnold.com/2024/05/15/25283/Literarische Vorlage: Heyne Filmbibliothek und Fernsehbibliothek, Nr.73, KultfilmeBonusfolge: Was ist ein Kultfilm? https://alle42kultfilme.letscast.fm/episode/was-ist-ein-kultfilmFolg uns auf Social Media:www.montyarnold.comwww.torben-sterner.dewww.instagram.com/torben_sterner -------------------------------------------------------------------- Unterstützt uns gerne auf Steady: https://steadyhq.com/de/alle-42-kultfilme/

Höllenfahrt nach Santa Fé / Ringo

Harold und Maude

Amerikanische Komödie auf den Spuren von Monty Python • Ruth Gordon, die alte Dame der Stunde • Schwarze Komödie • Vorläufer der Grufties • Lebenshilfe und Slapstick – passt das zusammen?

Harold und Maude

Graf Zaroff - Genie des Bösen

Künstlerisch wertvolle B-Filme • Erotik ohne nackte Haut • Der unwiederholbare Charme des frühen Tonfilm-Horrors • Das Vorleben von Donald Sutherland und Charlotte Rampling • Kürze und flottes Erzähltempo vor 100 Jahren • Sexuelle Perversion vor 100 Jahren

Graf Zaroff - Genie des Bösen

Dark Star - Finsterer Stern

John Carpenters Studentenfilm wird zu seinem Erstlingswerk im Kino • Der feine Unterschied zwischen Trash und Camp • Die Science Fiction: ein Genre dessen Werke besonders oft neu bewertet werden • Ist es charmant, keine Kohle zu haben? • Erstmalig: das Raumschiff als dreckiges Transportmittel • Das missing link zwischen „2001: Odyssee im Weltraum“ und „Alien“ • Klopapierwitze vor und nach der Corona-Zeit

Dark Star - Finsterer Stern

Die Ferien des Monsieur Hulot

Tati als Neuerfinder des filmischen Slapstick • Monsieur Hulot: ein Archetyp der Komik • Vorbild für Jerry Lewis, Monty Python, Loriot, Mr. Bean • Der laute Vorläufer aus Hollywood: „Hellzappoppin‘“• Das komödiantische Wimmelbild • Ehre für das Drehbuch

Die Ferien des Monsieur Hulot

Einer flog über das Kuckucksnest

Irrenhaus-Film, aber kein Horror • (Mal wieder eine) Glanzrolle für Jack Nicholson • Ein Hauch vom alten Studiosystem • Improvisation- nein, danke! • Lassen sich Psychiatrie-Patienten respektvoll abbilden? • Hoch lebe das Traum-Ensemble aus Christopher Lloyd, Danny DeVito, Brad Dourif und anderen späteren Berühmtheiten • Gut Ding will Weile haben • Die Tücken der Nouvelle Vague

Einer flog über das Kuckucksnest

Easy Rider - Die wilden jungen Männer

Motorradfilm • Durchbruch für Jack Nicholson • Was hat dieser Klassiker Nicht-Bikern zu sagen? • Abgesang auf die Flower-Power-Ära • Warum ist Dennis Hopper nach dieser legendären Arbeit „nur“ ein Filmstar geworden und kein großer Regisseur? • Der hilflose filmische Umgang mit dem Drogenthema • Die kuriose Schlusseinstellung

Easy Rider - Die wilden jungen Männer

Der dritte Mann

Großbritanniens größter Film • Ein Trümmerfilm wie Billy Wilders „A Foreign Affair“ und das Kabarettmusical „Berliner Ballade“ • Ein Finale mit aufgelöstem Timing • Der größte Auftritt als Schauspieler für den Regisseur Orson Welles: der Gangster Harry Lime • Viele Sprachen, zwei Synchronfassungen • Digitale Trümmer rauchen nicht! • Ist Film eigentlich Kunst?

Der dritte Mann

Duell

Spielbergs erster Kinofilm: eine Gegendarstellung zum Rest seines Werks • Mischung aus Roadmovie und Kammerspiel • Viele Wege führen zu Hitchcock • Die Missachtung des Zuschauerwunsches, mehr zu sehen • Dennis Weavers großartige Solo-Show

Duell

… denn sie wissen nicht, was sie tun

James Dean: jüngerer Vorläufer des Club 27 • Jugend damals und später • Der eigentliche Rebell ist Sal Mineo • Ehrliche Bilder in Kitschfarben • Wie frisch ist James Deans Schauspielkunst?

… denn sie wissen nicht, was sie tun

Diva

Letzte Station vor dem Beginn des schwulen Kinos der 80er • Märchenhafte Thriller-Romanze • Sittengemälde der 80er Jahre • Opernfilm für Nicht-Opernfans • Wilhelmenia Fernandez spielt sich selbst

Diva

Boulevard der Dämmerung

Ein Anti-Hollywood-Film aus Hollywood • Gloria Swanson (alias Norma Desmond) und Erich von Stroheim („the man you love to hate“) spielen sich quasi selbst • Komödienmeister Billy Wilder mit einem großen Drama • Was tun, wenn die Follower plötzlich ausbleiben? • Der Stummfilm als Metapher für die Vergänglichkeit aller Kulturphänomene • Anspielungen, die ohne Hintergrundwissen funktionieren: das Prinzip „The Simpsons“ • Das Stilmittel des eingebauten Spoilers • One-Liner ist nicht gleich One-Liner

Boulevard der Dämmerung

American Graffiti

Die Zeit vor „Star Wars“ (für George Lucas und Harrison Ford) und „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ (für Richard Dreyfuss) • Die letzte Nacht vor dem Ernst des Lebens • „Eis am Stiel“ auf Amerikanisch (auch mit Rock‘ n‘ Roll, aber ohne Sex)

American Graffiti

Bewegliche Ziele

Zeitmaschine: Jack Nicholson und Boris Karloff gemeinsam • Die Kultur der B-Pictures und Autokino-Premieren • Roger Corman • Der Sniper als neues Phänomen • Schauspieler als Filmhelden: ein Genre für sich • Peter Bodganovich und seine Doppelgänger • Schauspielerei und Theaterarbeit als Filmthema • Das Autokino als Premierentheater

Bewegliche Ziele

Außer Atem

Initialwerk der Nouvelle Vague • Jean-Paul Belmondo als New-Wave-Bogart • Ein antikes Paar von Antihelden • Der geheimnisvolle Laszlo Kovac • Von der Magie guter Standfotos • Jazzplatten und Existenzialismus • Immer wieder Bogart

Außer Atem

Casablanca

Humphrey Bogart: der unangefochtene Kultstar des Kinos (1) • Illustre deutsche Emigranten spielen illustre deutsche Emigranten • Tipp für alle, denen dieser Film gefällt: „Between Two Worlds“, die grimmige Schwester von „Casablanca“ • Der populärste aller Schwarzweißfilme • Abschiedsrolle für Conrad Veidt (ein Star seit dem Stummfilmklassiker „Das Cabinet des Dr. Caligari“)

Casablanca

Blues Brothers

Ein Dankeschön an Dan Aykroyd • Schauspieler und ihre Bands • Warum „sowas“ heute nicht mehr möglich ist • Ein TV-Kult erobert die Leinwand • Comedy im Sinne unseres heutigen Sprachgebrauchs • Ein komischer Katastrophenfilm • Sensationelle Gaststars der Black Music: Aretha Franklin, James Brown, Cab Calloway, Ray Charles, John Lee Hooker, Chaka Khan …

Blues Brothers

Die Dämonischen

Ein betäubter Wille frei nach Rilke • Kurze Sittengeschichte des Paranoia-Kinos • Kino grusel im Vergleich (mit Edgar Wallace) • Was hat das alles mit James Bond zu tun? • Logik-Löcher von Bombentrichtergröße

Die Dämonischen

Citizen Kane

• Welches sind deine Lieblingsfiguren • Was ist der Titel „Bester Film überhaupt“ heute wert? • Star der Bestenliste von „Sight And Sound“ • Was ist der Titel „Bester Film aller Zeiten“ heute wert?

Citizen Kane

Blow Up

Die veraltete Technik der Bildvergrößerung • Die Swinging Sixties: eine untergegangene Lebenseinstellung • Britischer Film von Michelangelo Antonioni • Ein Sittengemälde mit Jazz

Blow Up

Arsen und Spitzenhäubchen

Von der Schwierigkeit des zurückhaltenden Spiels • Peter Lorre und Raymond Massey spielen alle an die Wand • Wer war Cary Grant? • Die beiden Synchronfassungen • Das Glück einer guten Bühnenvorlage • Eine Boulevardkomödie – immerhin eine schwarze … • Warum Boris Karloff nicht das Frankenstein-Monster spielt • Frank Capra auf Abwegen • Elend und Größe des Genrebegriffs

Arsen und Spitzenhäubchen

Was ist ein Kultfilm?

Worum geht es in diesem Filmtalk? • Was ist ein Kultfilm? • Welches sind wirkliche Kultfilme, und wie kam die Auswahl zustande? • Wo fängt man an, wenn man vom heutigen Mainstream abweichen will, wie findet man sich im Wust der Filmgeschichte zurecht? • Warum sind „Pretty Woman“, „Harry und Sally“ und „Vom Winde verweht“ keine Kultfilme, „Diva“ und „Uhrwerk Orange“ aber schon?

Was ist ein Kultfilm?

Rocky Horror Picture Show

Der ultimative Kultfilm – und wie es dazu kam • Als Film mehr wert als auf der Bühne • Was ist eigentlich Trash? (z. B. „Glitter“ von Mariah Carey) • Wie hätte Mel Brooks es gemacht? • Inbegriff von Kult und Anspielung: eine Verneigung vor den B-Pictures des Horrors und der Science-Fiction • Tim Curry in seiner Glanzrolle

Rocky Horror Picture Show