Projektionen Kinogespräche

Marcus Stiglegger, Benjamin Johann

Welche Rolle spielen Räume bei David Lynch? Haben die Filme von Lars von Trier einen problematischen Umgang mit Frauenfiguren? Was ist intensives Kino? Und wie verändert sich das Kino in Zeiten von Streaming und Internet? Die Projektionen, das sind Benjamin Johann (Kulturtheoretiker und Autor) und Marcus Stiglegger (Filmwissenschaftler). Ein Podcast an der Schnittstelle von Kunst, Kritik und Filmwissenschaft. Viel Spaß beim Entdecken und Hören. Das Impressum findet sich unter: http://www.sebastianseidler.com

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Wer sind die WOLFEN?

1982 startete auch in den deutschen Kinos der zweite Film des WOODSTOCK-Regisseurs Michael Wadleigh, WOLFEN, nach einem Roman von Whitley Strieber. Damals ein verheerender Flop, erwies sich der Film über die Jahre als globaler Kultfilm, der nicht nur die Karriere von James Horner, Gregory Hines und Diane Venora startete, sondern auch noch heute aktuelle Aussagen über die ökologische Krise und den Verfall des urbanen Lebensraums zu bieten hat. Anlässlich der neuen Bluray-Veröffentlichung von Plaion diskutieren Marcus Stiglegger und der Luxemburger Filmkritiker Marc Trappendreher den Film. - Die Musik der Episode stammt vom Album Vortex - "Moloch" (Cyclic Law).

Wer sind die WOLFEN?

Furcht, Scham und Trauma - APRIL von Dea Kulumbegashvili

Auch mit ihrem zweiten Spielfilm kehrt die georgische Filmemacherin Dea Kulumbegashvili in die ländliche Region ihrer Heimat zurück. APRIL handelt von der Gynäkologin und Geburtshelferin Nina, die in der christlich-orthodox geprägten Provinz heimlich Schwangerschaftsabbrüche durchführt und sich damit nicht nur strafbar macht, sondern gegen ein patriarchale und frauenfeindliche Ordnung auflehnt. Doch was nach simplem Sozialrealismus klingt, geht weit darüber hinaus. Der mit surrealen Elementen versetzte Film wird zu einer rätselhaften Meditation über Weiblichkeit und Mutterschaft, deren mythologische Verklärungen er präzise dekonstruiert. Ein außergewöhnlich eigenständiger Film einer der aufregendsten Filmemacherinnen ihrer Generation.

Furcht, Scham und Trauma - APRIL von Dea Kulumbegashvili

Der Ausdruck des Ausdruckslosen - Chantal Akermans JEANNE DIELMAN

Das Jahr 1975: Spielberg erfindet mit DER WEISSE HAI das Hollywoodkino neu, Laura Mulveys bis heute einflussreicher Essay "Visual Pleasure and Narrative Cinema" wird veröffentlicht - und ein radikal unkonventioneller Film einer gerade mal 25jährigen Belgierin stellt die Frage, was fortan überhaupt noch als Filmisch gilt. Chantal Akermans JEANNE DIELMAN, 23, QUAI DU COMMERCE, 1080 BRUXELLES stürzt sich in die Alltagsroutine einer Hausfrau und bricht thematisch wie ästhetisch mit den Konventionen des klassischen Erzählkinos. Ein Paradebeispiel für ein feministisches Kino? Eine Projektionsfläche für reduktionistische Interpretationen? Ein Vorreiter des Slow Cinema? Eine Alternative gegen, oder für das Erzählkino? Zusammen mit Dr. Bernd Aschenbrenner werden Benni und Marcus diesen Fragen nachspüren.

Der Ausdruck des Ausdruckslosen - Chantal Akermans JEANNE DIELMAN

Unterweltreisen - Postmoderne Märchenfilme von del Toro bis Oz Perkins

Gerade pünktlich zum Start der Aschenputtel-Variation THE UGLY STEPSISTER hat sich Marcus mit Volkskundlerin Janin Pisarek (Die Folkloristin) über postmoderne Märchenfilme unterhalten. Bereits in den 1980er Jahren hatte Neil Jordan THE COMPNAY OF WOLVES nach den psychosexuellen Märchen von Angela Carter gedreht. 2006 mischte Guillermo del Toro die Karten neu, als er den realen Horror der Geschichte (Francos Spanien) mit der Unterweltreise eines junge Mädchens zusammenführte (PAN'S LABYRINTH). An den aktuellen Beispielen ERRIMENTARI und GRETEL AND HANSEL werden die Zusammenhänge zwischen Folklore, dem Unbewussten, dem Grauen und Meta-Narrativen diskutiert.

Unterweltreisen - Postmoderne Märchenfilme von del Toro bis Oz Perkins

Surrealismus und Genrekino

In der Filmkritik werden Genrefilmen der 1960er und 1970er Jahre oft mit dem Adjektiv surreal beschrieben. Dabei geht es vor allem darum, Filmen wie Mario Bavas oder Dario Argentos Gothichorror eine Traumlogik zu attestieren, die deren Brüche mit einer rationalen Weltwahrnehmung Rechnung trägt. Doch sind die Filme wirklich surreal? Oder gar surrealistisch? In dieser Folge wird Marcus im Gespräch mit dem Braunschweiger Film- und Literaturwissenschaftler Dr. Christoph Seeliger dieser Frage auf den Grund gehen. Als Beispiele dienen DIE STUNDE WENN DRACULA KOMMT (1960) und ÜBER DEM JENSEITS (1981).

Surrealismus und Genrekino

Der Kampf gegen Windmühlen und die Chronik der Gefühle - Laura Laabs ROTE STERNE ÜBERM FELD

Laura Laabs ROTE STERNE ÜBERM FELD ist eine Mischung aus Heimat-, Reise- und Gespensterfilm. Die Gespenster, das sind die der Geschichte - Unerledigtes, Fortwirkendes, Trauma, Funken der Hoffnung. In Form einer sprunghaften Collage verbindet sich die Zeit des Zweiten Weltkriegs mit dem Ende der DDR und die Dritte Generation der RAF mit dem Polit-Aktivismus der Gegenwart. Eine andere Form der Geschichtsschreibung und eine Geschichte Deutschlands entlang von Widerständen, Brüchen, Verzweigungen. Was das mit Walter Benjamin, Alexander Kluge und Radu Jude zu tun hat, und ob das nur schmissiger Zeitgeist ist, dazu mehr in der aktuellen Folge der PROJEKTIONEN.

Der Kampf gegen Windmühlen und die Chronik der Gefühle - Laura Laabs ROTE STERNE ÜBERM FELD

German Noir - Kann Deutschland Gangster?

Deutschland und Genre-Kino? Vielen gilt dieses Begriffspaar nach wie vor als unvereinbar. Zu Unrecht! Thomas Arslans VERBRANNTE ERDE (2024) und Daniel Rakete Siegels & Dennis Moschittos SCHOCK (2023) stellen sich nicht nur in die Tradition des Kriminalfilms, sondern atmen und reflektieren amerikanisches wie europäisches Genre-Kino. Wie diese sehr unterschiedlichen Filme das gegenwärtige Deutschland reflektieren, die Figur des Gangsters im Wandel der Zeit begreifen und ob man vom Phänomen des German Noir sprechen könnte - all das besprechen Benni und Marcus in der neuen Folge der PROJEKTIONEN.

German Noir - Kann Deutschland Gangster?

Folkhorror und Cinemythologie

Folkhorror boomt. Aktuell sind WHEN EVIL LURKS und STARVE ACRE in Deutschland erschienen. Es ist also an der Zeit, diese Entwicklungen in einer zweiten Podcast Folge seit 2020 zu erkunden. Marcus hat dazu den Literatur- und Kulturwissenschaftler Sascha Seiler eingeladen, der aktuell ein Buch zum Thema schreibt. Zusammen diskutieren sie den Zusammenhang zwischen Film, Folklore, Mythologie und Urängsten.

Folkhorror und Cinemythologie

Über Begehren und die (Un-)Möglichkeit der Liebe in Luca Guadagninos QUEER.

Luca Guadagnino ist ein Filmemacher des Begehrens. In seinem neuen Film QUEER, basierend auf William S. Burroughs gleichnamiger Novelle, widmet er sich der Faszination der Anziehung, dem Schmerz der Zurückweisung, der Unergründlichkeit der Sexualität und der Sehnsucht nach der Verschmelzung mit dem Anderen. Marcus und Benni begeben sich in der aktuellen Folge auf die Spuren der existenziellen Dimensionen des Begehrens und die Suche nach den einsamen Inseln wahrhaftiger Begegnung.

Über Begehren und die (Un-)Möglichkeit der Liebe in Luca Guadagninos QUEER.

Style as Substance: Nosferatu

Robert Eggers ist ein Meister der Form, das hat er in seinen vier Filmen THE WITCH, THE LIGHT HOUSE, THE NORTHMAN und NOSFERATU hinlänglich bewiesen. Kaum ein historisch basierter Film weist aktuell eine so detaillierte Hingabe an das jeweilige Sujet auf wie dieser Hybride aus Horrorfilm, Historiendrama und radikalem Autorenkino. In der neuen Episoden erkunden Dr. Lioba Schlösser, Prof. Dr. Lars Grabbe und Marcus, die alle drei an der Münster School of Design lehren, die Frage, wie Eggers Stil als vielschichtiges Zeichensystem begriffen werden kann, das die eigentlich Essenz seiner Filme über Bild- und Tondesign vermittelt.

Style as Substance: Nosferatu

Warum überhaupt (noch) Film?

Wieso beschäftigen wir uns eigentlich mit Film? Wie kamen wir zum Film und wieso halten wir gegenwärtig nach wie vor an ihm fest? Anstatt sich zum Jahresende mit uninteressanten Rankings und Bilanzierungen aufzuhalten, versuchen Benni und Marcus durch persönliche und theoretische Perspektiven der Frage nach der Bedeutung, dem Platz, der Funktion des Films in unserer Gesellschaft nachzuspüren. Gibt es keine Geschichten mehr? Ist das Kino am Ende? Haben Serien und soziale Medien unsere Aufmerksamkeit gekapert? Über erste Filmerfahrungen, den Tod und die Zukunft des Kinos - in der aktuellen Folge der Projektionen.

Warum überhaupt (noch) Film?

Die Gewalt der Gewalt - Coralie Fargeats THE SUBSTANCE

Feministische Kritik? Philosophische Reflexion von Körperlichkeit? Ein Film über die Mechanismen des Selbsthasses und das hartnäckige Begehren nach Sichtbarkeit? Coralie Fargeats REVENGE beschäftigte sich mit äußerer Gewalt gegen Frauen und wendete sich mit emanzipatorischer Kraft und der Umstülpung des Rape & Revenge Genres gegen diese. Ihr neuer Film THE SUBSTANCE setzt sich vor dem Hintergrund von Schönheits- und Jugendwahn mit der Gewalt im Inneren, mit internalisierter Gewalt auseinander. Über die ästhetische Maschine namens Body Horror und das Monströse in uns sprechen in der aktuellen Folge der PROJEKTIONEN @benjamin.a.johann und @stiglegger. Musik für die Folge komponierte Oliver Freund für grifter.2185.

Die Gewalt der Gewalt - Coralie Fargeats THE SUBSTANCE

Der Existenzialismus ist ein Realismus: das Kino von Josh & Benny Safdie

Die Filme der Brüder Josh und Benny Safdie sind voll von Spielern, Süchtigen, Kriminellen, Außenseitern - Figuren, denen alle Zeit der Welt oder überhaupt keine Zeit mehr bleibt. Es sind Erzählungen vom Fliehen und Hetzen, die in hochdynamische Ästhetiken übersetzt werden. Forderndes bis überforderndes Kino, das voller filmhistorischer Spuren (New Hollywood, nouvelle vague, italienischer Neorealismus) ist und zugleich neue Routen für ein Kino von morgen schafft. Kino als audio-visuelles Ereignis, das sich ebenso bewusst den komplexen Verhältnissen der Gegenwart und menschlicher Erfahrung darin stellt.

Der Existenzialismus ist ein Realismus: das Kino von Josh & Benny Safdie

Existential Horror - Fragen des Bösen, der Angst und der Endlichkeit im neuen Horrorfilm

Der Horrorfilm ist das älteste Genre der Filmgeschichte. Filme über Urängste begleiten uns seit über 120 Jahren. Mit dem Medientheoretiker Prof. Dr. Lars C. Grabbe diskutiert Marcus die philosophische Dimension des Genres: den Unterschied zwischen Angst und Furcht, die Konfrontation mit der Endlichkeit und den Konstruktivismus des Bösen. Als Beispiele dienen LONGLEGS, IMMACULATE, THE FIRST OMEN, MIDSOMMAR, THE EMPTY MAN u.a.

Existential Horror - Fragen des Bösen, der Angst und der Endlichkeit im neuen Horrorfilm

Picknick in der Zone - Andrzej Tarkowskijs STALKER

Tarkowskij hinterließ mit seinem Schicksalsfilm STALKER nicht nur eine radikale Adaption des Roman der SF-Pioniere Strugatzki, einen Klassiker des dystopischen Films, einen Vorläufer des Slow Cinema und die Inspirationsquelle für eine Game-Reihe - der Film brachte ihm und seinem Team zugleich den frühen Tod, denn bei den Dreharbeiten war das Team mit Chemiekloake konfrontiert. STALKER muss erfahren werden, erduldet werden und wiederholt gesehen werden. Für den Schriftsteller und Musiker Hendrik Otremba (Sänger der Band MESSER) ist er eine ewige Quelle, sei es musikalisch oder motivisch. Doch was ist die mythische Zone, in die die Reise geht? Im intensiven Gespräch erkunden Marcus und sein Gast diesen russischen Klassiker.

Picknick in der Zone - Andrzej Tarkowskijs STALKER

Ruhelos - Ein Gespräch mit Lilith Stangenberg über Kino, Kunst und Schauspiel

Das Kino des polnischen Filmauteurs Andrzej Zulawski ist geprägt von einer atemlosen Unruhe. Die Kamera ist in ständiger Bewegung, bemüht, mit den panisch agierenden Schauspierinnen und Schauspielern Schritt zu halten. Seine Inszenierung ist inspiriert von Grotowskis Theaterkonzept und strebt nach einer ekstatischen Wahrheit. 1996 drehte Zulawski noch einmal einen Film, der sein Werk von Grund auf neu definieren sollte: SZAMANKA, die Schamanin. Dieser kontroverse Film steht im Zentrum eines Gesprächs zwischen Marcus Stiglegger und der Schauspielerin Lilith Stangenberg, deren eigene Schauspieltechnik in Theater und Film als außergewöhnlich gilt.

Ruhelos - Ein Gespräch mit Lilith Stangenberg über Kino, Kunst und Schauspiel

Jugend, Extremismus, Film

Warum Filme nicht automatisch politisch sind, wenn sie sich politischen Themen widmen - diese Überlegung zieht sich durch die aktuelle Folge der Projektionen, in welcher sich Benni und Marcus mit filmischen Repräsentationen politischer Subkultur und des Aktivismus beschäftigen. Mit UND MORGEN DIE GANZE WELT (Julia von Heinz) und JE SUIS KARL (Christian Schwochow) werden zwei deutsche Produktionen der jüngeren Vergangenheit untersucht, die sowohl in ihren formalästhetischen Verfahren als auch thematischen Fokussierungen gänzlich unterschiedliche Perspektiven auf unsere Gegenwart und junge Menschen zwischen politischem Engagement und Extremismus entwerfen.

Jugend, Extremismus, Film

Kriegsbilder/Bilderkrieg: Alex Garlands CIVIL WAR

Alex Garlands Werk interessiert sich für Zerfall und Auslöschung ebenso wie für Transformation und Neubeginn und rückt dabei Gesellschaft wie Individuum gleichermaßen in den Fokus. In seinem neuesten Film, CIVIL WAR, herrscht Bürgerkrieg in Amerika. Aber wer kämpft hier eigentlich gegen wen, und wofür? Krieg, das ist immer woanders. Jetzt aber wird Amerika selbst davon heimgesucht und die Grenzen verwischen. Indem der Film buchstäblich durch die Linse der Kriegsfotografie auf die Ereignisse blickt wird er zur Auseinandersetzung mit den Bildern des Krieges, mit dem Krieg der Bilder und stellt die Frage nach der Ethik und der Gewalt der Bilder. In dieser Folge diskutiert Benjamin zusammen mit Marcus und dem Gast Danilo Vogt. Die Musik stammt von der kommenden EP von Hor Cheret.

Kriegsbilder/Bilderkrieg: Alex Garlands CIVIL WAR

Marvin Kren - Genre Maverick

Der Wiener Regisseur Marvin Kren hat in Hamburg studiert und in Kreuzberg einen Zombiefilm für das ZDF gedreht: RAMMBOCK. Diese ungewöhnliche Konstellation beschreibt den Ausnahmestatus des Filmemachers bereits recht gut, dem es in der Folge gelang, in BLUTGLETSCHER John Carpenter in den Alpen Tribut zu zollen, in MORDKOMMISSION BERLIN 1 die Serie BABYLON BERLIN vorwegzunehmen, in 4 BLOCKS die deutsche Krimiserie neu zu definieren und mit FREUD und CROOKS nun auf Netflix ein internationales Publikum zu gewinnen. Mit einem festen Ensemble, Wiener Schmäh und Freude am Genre erweist sich Kren in der neuen Folge als spannender Partner im Gespräch mit Marcus Stiglegger.

Marvin Kren - Genre Maverick

Jonathan Glazers THE ZONE OF INTEREST. Grundrauschen des Unerträglichen.

Der kleinbürgerliche Traum familiärer Idylle nur durch eine Mauer vom Unerträglichen des industriellen Massenmords getrennt. Rudolf Höß, der Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz, lebt samt Familie im penibel umsorgten Paradies. Der Schrecken rückt in den Hintergrund, wird gewöhnlich, verschwindet tendenziell, und zwar während er stattfindet. Ohne in die Fallen von Psychologisierung und Historisierung zu tappen, schafft Jonathan Glazers THE ZONE OF INTEREST für diese Gleichzeitigkeit eine komplexe filmische Form und damit einen Film, der die Spuren des Vergangenen bis in die Jetztzeit verfolgt.

Jonathan Glazers THE ZONE OF INTEREST. Grundrauschen des Unerträglichen.

Foucault - Friedkin - Cruising

William Friedkin died in 2023. He had been a solitary icon of New Hollywood Cinema in the 1970s with films like THE EXORCIST and THE FRENCH CONNECTION. In 1980 he directed the often marginalized copthriller CRUISING with Al Pacino. Here we witness a series of murders terrorizing the gay leather subculture of NYC. Reactions on the making of this film grew political amongst the gay liberation movement, and the AIDS-crisis was already there. Jack Fritscher, PhD, from Berekley University, has been the editor of DRUMMER magazine, central to the leather scene in the 1970s. As a writer and film maker he is a witness to at least 5 decades of subculture. In this podcast he is openly discussing the subculture, its history and icons (from Pasolini to Michel Foucault), and the meaning of CRUISING as a document of an era. Jack Fritscher Website: https://jackfritscher.com/

Foucault - Friedkin - Cruising

Kinogespräche: Harmony Korine, Gummo und das Werk eines Grenzgängers

Blutjung gelingt ihm 1995 mit dem Drehbuch zu Larry Clarks KIDS der Durchbruch. Nur zwei Jahre später, 1997, erscheint sein eigener Debütfilm, GUMMO, ein poetischer Bewusstseinsstrom voller Absurditäten und Provokationen , der die Kritik heftig spaltet. Es folgen fünf weitere Spielfilme, ein Roman, Drehbücher, Gemälde, Arbeiten für das Fernsehen, Musikvideos für Sonic Youth und Rihanna. 2023 premierte sein jüngster Spielfilm, AGGRO DR1FT, der mithilfe hochauflösender Infrarotkameras, gaming engines, Künstlicher Intelligenz und 3D-Technologie entwickelt wurde. Was kann Film sein? Was ist die Zukunft des Films? Diese Fragen sind Konstanten im Werk Harmony Korines. Im Gespräch widmen sich Benjamin und Marcus insbesondere GUMMO, der als Korines poetische Blaupause verstanden werden kann.

Kinogespräche: Harmony Korine, Gummo und das Werk eines Grenzgängers

Liliana Cavani - Visionärin im Abseits

Die neue Folge widmet sich einer der großen Vergessenen der 1970er Jahre: Liliana Cavani (*1933) erhielt 2023 in Venedig den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk. Die Laudatio hielt Charlotte Rampling, die Hauptdarstellerin des bekanntesten Films von Cavani DER NACHTPORTIER. Das provokante Kunstwerk – damals in Italien als „unmoralisch und obszön“ zensiert – schildert die sadomasochistische Beziehung einer KZ-Überlebenden mit ihrem ehemaligen SS-Peiniger. Gewalt und Nazismus, Leidenschaft und Sex prägten auch die weiteren Filme ihrer sogenannten Deutschland-Trilogie: JENSEITS VON GUT UND BÖSE (1977) und LEIDENSCHAFTEN (1985). Ein weiteres Thema, das Cavani immer wieder beschäftigte, ist die ungleiche Verteilung von Reichtum ‒ auch des Reichtums der Kirche. Mit insgesamt drei Verfilmungen zu Franziskus von Assisi (1966, 1989 und 2014) und mit DIE HAUT (1981) verwies sie auf soziale Missstände und plädierte für nachhaltige Veränderungen. In ihrer Verfilmung des Patricia-Highsmith-Romans RIPLEY’S GAME (2002) wiederum setzte sie bewusst andere Akzente als zum Beispiel Wim Wenders mit seiner Adaption DER AMERIKANISCHE FREUND (1977). Marcus Stiglegger spricht mit Dr. Bernd Aschenbrenner über Cavanis Lebenswerk, das beide bereits auf dem Mannheimer Filmseminar am 12.-14.1.24 diskutierten. Marcus kuratierte zudem die deutsche Bluray-Edition des Films DER NACHTPORTIER.

Liliana Cavani - Visionärin im Abseits

Kinogespräche: Saltburn//Ökonomie und Begehren

Nachdem Emerald Fennell in PROMISING YOUNG WOMAN toxischer Männlichkeit und Rape Culture auf den stinkenden Laib gerückt ist, taucht die britische Regisseurin in ihrem neuen Film SALTBURN (bei Amazon Prime erschienen) in den Maschinenraum der britischen Klassengesellschaft hinab. Queere Liebesgeschichte trifft auf einen zeitgemäßen Wiedergänger des talentierten Mr. Ripley. Benni und Sebastian diskutieren den mitunter provokativen Film.

Kinogespräche: Saltburn//Ökonomie und Begehren

Kinogespräche: Napoleon Is Afraid

Ridley Scott ist ein Filmemacher, der immer groß denkt. Hat er sich bei seinem NAPOLEON verhoben? Marcus und Sebastian diskutieren den viel kritisierten, aber auch viel geliebten Film zunächst im Kontext von Scotts Filmografie. Doch stehen auch weitere Fragen auf dem Plan: Ist die Zeit dieser Großfilme möglicherweise vorbei? Wie soll man mit dem Historischen oder eben der Fiktion in NAPOLEON umgehen? Und findet Scott einfach nicht die richtige Perspektive in diesem Film ohne dramaturgisches Maß?

Kinogespräche: Napoleon Is Afraid

Positionen: Der Mythos Conan

Es reicht ein Name: CONAN. Der legendäre Film von Regisseur John Milius ist nur ein Aspekt dieser Welt – basiert dieser doch auf Motiven des Autors Robert Ervin Howard. Gemeinsam mit dem Film- und Literaturwissenschaftler Dr. Kai Naumann (Universität Siegen) taucht Marcus in diese mythische Welt ein. Das Coverartwork für diese Folge stammt von Comic-Künstler Chris Undirheimar.

Positionen: Der Mythos Conan

Kinogespräche: Unterdrückung und Befreiung in Dea Kulumbegashvilis Beginning.

Lediglich dreimal schwenkt die Kamera in diesem hochkonzentrierten Film, der dennoch alles andere als starr und unbewegt ist. Er erzählt von Unterdrückung und Befreiung, von Auflehnung und ja, auch vom Glauben. Beginning - das kristallklare Porträt einer undurchsichtigen Frau in existenzieller Krise.

Kinogespräche: Unterdrückung und Befreiung in Dea Kulumbegashvilis Beginning.

Kinogespräche - Driften in der Zwischenzone. Stars at Noon von Claire Denis.

Figuren, die rätselhaft bleiben. Geschichten, die fast zu verschwinden scheinen. Bewegungen, die ins Unbestimmte verlaufen. Stars at Noon ist alles andere als Spektakel oder Unterhaltung. Es ist existenzialistisches, es ist unvergleichlich sinnliches Kino. Claire Denis jüngster Film ist eine betörende Meditation über das Unausgesprochene und das Uneindeutige.

Kinogespräche - Driften in der Zwischenzone. Stars at Noon von Claire Denis.

A Man in a Garden - with a Gun: Paul Schraders MASTER GARDENER

Das Drehbuch zu TAXI DRIVER machte Paul Schrader einst zur berühmten Ikone des New Hollywood. Als Regisseur gelangen ihm mit EIN MANN FÜR GEWISSE STUNDEN und KATZENMENSCHEN beachtlich Erfolge, und mit MISHIMA eines der großen Biopics der 1980er Jahre. Und während er kontinuierlich Filme drehte, gelang es ihm im fortgeschrittenen Alter nun tatsächlich, an seine frühere Bedeutung anzuknüpfen. Mit der 'Man in a Room'-Trilogie setzt er sich mit Männlichkeitsdefinitionen angesichts einer eskalierenden Weltlage auseinander: Klimakrise, Abu Graib, Neonazis. Und fast unbemerkt kam jetzt der Abschluss dieses 'magnum opus' auf den deutschen Heimmedienmarkt: MASTER GARDENER. Diesen Film an der schmalen Grenze zwischen Ästhetik und Gewalt, Liebe und Rassismus loten Sebastian und Marcus in einem intensiven Gespräch aus.

A Man in a Garden - with a Gun: Paul Schraders MASTER GARDENER

Positionen: BARBIE Diskurs 2

Barbie ist ein Diskursfilm, das hat sich deutlich erweisen. Und somit reichte eine Episode zum Thema nicht aus. Um das Bild zu erweitern, haben wir mit der Medienwissenschaftlerin und Managementforscherin Prof. Dr. Brigitte Biehl aus Berlin gesprochen, die in BARBIE durchaus das Potenzial eines positiven Rollenbildes für Female Leadership sieht. Weitere Infos: „Gender und Leadership“, Videoserie von Brigitte Biehl und der FernUniversität in Hagen https://video.fernuni-hagen.de/Browse/Category/95 Tagung „Jenseits von Wonder Woman und Superman – Zukunftsweisende Führung in Film und Serien“ https://www.fernuni-hagen.de/gleichstellung/veranstaltungen/zukunftsweisende-fuehrung.shtml (Vorträge u.a. von Brigitte Biehl und Marcus S. Kleiner) - „Unmöglich, eine Frau zu sein“: Gender und Leadership im Barbie-Kinofilm, Beitrag von Brigitte Biehl auf „Leadership Insiders“ https://www.leadership-insiders.de/unmoeglich-eine-frau-zu-sein-gender-und-leadership-im-barbie-kinofilm/

Positionen: BARBIE Diskurs 2

Positionen: BARBIE Diskurs 1

Pink is Punk? Der Medienwissenschaftler Marcus S. Kleiner ist da etwas skeptisch – zumindest was BARBIE angeht. Marcus und Marcus sprechen über ihre Probleme mit diesem Film. Aber können sie als Männer überhaupt etwas dazu sagen? Das Gespräch ist der erste Teil einer breiteren Auseinandersetzung mit diesem Kinoereignis. Im zweiten Teil wird die Medienwissenschaftlerin und Managementforscherin Prof. Dr. Brigitte Biehl über das Frauenbild und Female Leadership sprechen.

Positionen: BARBIE Diskurs 1

Kinogespräche: Die Frau im Nebel

Der Weise erfreut sich am Wasser, der Barmherzige an den Bergen. Dazwischen raubt der Nebel nicht nur die Sicht, sondern löst alles auf. Liebe scheint unmöglich zu sein, in Park Chan-Wooks jüngstem Film. Ob diese von fragiler Intimität durchzogene Geschichte über die Obsessionen des Begehrens ein gereiftes Meisterwerk, oder eine dröge Stilübung ist, darüber sprechen Marcus und Benni in dieser Folge.

Kinogespräche: Die Frau im Nebel

Romantische Komödien - mit Gewalt? Die genrebeugende Komik von Edgar Wright

Durch die "Cornetto-Trilogie" in den Geschmacksrichtungen Zombie-Apokalypse (SHAUN OF THE DEAD), Mystery-Cop-Thriller (HOT FUZZ) und Alien-Invasion (THE WORLD'S END) wurde Edgar Wright weltweit zum Kultregisseur. Was seine Filme so originell, amüsant und doch so anspruchsvoll macht, diskutiert Marcus mit der Mainzer Filmwissenschaftlerin Kathrin Zeitz - mit einem speziellen Blick auf LAST NIGHT IN SOHO.

Romantische Komödien - mit Gewalt? Die genrebeugende Komik von Edgar Wright

Kinogespräche: Oppenheimer, die Zeit und die Bombe

Der Regisseur und Autor Paul Schrader lobte den Film als Meisterwerk. Da können wir bei den Projektion nicht mitgehen. Während Marcus jedoch viele positive Aspekte in Christopher Nolans OPPENHEIMER entdecken kann, ist Sebastian skeptisch. Aber hört selbst.

Kinogespräche: Oppenheimer, die Zeit und die Bombe

Kinogespräche: Fabrice Du Welz - Schmerzhafte Beziehungsweisen

Manchmal versteht man es einfach nicht: Da dreht eine Regisseur*in über Jahre großartige Filme – doch kaum jemand kennt sie oder ihn. Fabrice Du Welz ist einer dieser europäischen Unbekannten. Sicher, im Kreis der Genre-Liebhaber*Innen wird der Name gehandelt. Aber auch hier gilt er eher als Geheimtipp. Marcus, Benjamin und Sebastian nehmen sich das erschütternde Debüt CALVAIRE (2004) und den poetischen ADORATION (2019) vor, in der Hoffnung, die Aufmerksamkeit auf diesen fantastischen Filmemacher zu lenken. In seinen Filmen ist die Liebe ein Wahnsinn, eine mörderische Kraft. Was das mit APOKALYPSE NOW zu tun und welche Rolle die Landschaft spielt, darum geht es in dieser Episode.

Kinogespräche: Fabrice Du Welz - Schmerzhafte Beziehungsweisen

Kinogespräche: Im Lehrerzimmer mit Regisseur İlker Çatak und Autor Johannes Duncker

DAS LEHRERZIMMER gehört schon heute zu den ganz großen Filmen des Jahres. Auf dem Deutschen Filmpreis gehörte das Thriller-Drama über eine junge Lehrerin, die an ihrem Idealismus zu zerbrechen droht, zu den großen Gewinnern: Bester Film, Auszeichnung für Regie und Drehbuch, die Hauptdarstellerin Leonie Benesch und die Editorin Gesa Jäger. Marcus und Sebastian haben Regisseur İlker Çatak und seinen Co-Autor Johannes Duncker als Gäste. Gemeinsam spricht man über die Rezeption des Films, die Enge der filmischen Räume und die Arbeit am Drehbuch. Hefte raus, Klassenarbeit!

Kinogespräche: Im Lehrerzimmer mit Regisseur İlker Çatak und Autor Johannes Duncker

Kinogespräche: Aftersun, das Zarte und die Erinnerung

AFTERSUN, der beeindruckende Debütfilm der Regisseurin Charlotte Wells, ist von komplexer Tiefgründigkeit: ein ergreifendes und berührendes Porträt einer Erinnernden, die versucht, sich ein Bild von ihrem Vater zu machen. Sebastian und Benjamin sprechen über die Form dieses Films, seine untergründige Musik und den Status der Bilder: Welche Wahrheit wirkt durch diesen Film? Und welche Dunkelheit steigt auf?

Kinogespräche: Aftersun, das Zarte und die Erinnerung

Positionen: Karim Hussain

Immer noch gilt die Aufmerksamkeit beim Film vor allem den Schauspieler*Innen und den Filmemacher*Innen. Dabei ist Film immer eine komplexe Gemeinschaftsarbeit. Karim Hussain ist Cinematographer, das heißt Kameramann. Sein Stil, seine Art Bilder einzufangen, gibt Filmen eine ganz eigene Note. Seine Zusammenarbeit mit Regisseur Brandon Cronenberg (ANTIVIRAL, POSSESSOR, INFINITY POOL) hat etwas Zwingendes, ist von eigenwilliger Schönheit. Außerdem stand er bei Filmen wie ORPHAN: FIRST KILL und HOBO WITH A SHOTGUN hinter der Kamera. Karim hat aber auch selbst Filme als Regisseur inszeniert: SUBCONSCIOUS CRUELTY, ASCENSION, THE BEAUTIFUL BEAST. Marcus hat mit dem Bilderkünstler gesprochen.

Positionen: Karim Hussain

Kinogespräche: Cronenbergs „Infinity Pool“

Was passiert, wenn man die Möglichkeit hat, einer Todesstrafe zu entgehen, indem man einen Klon von sich in den Tod schicken kann? Der Haken daran: Man muss der Exekution beiwohnen, dem Tod ins Spiegelbild blicken. Darum geht es in Brandon Cronenbergs INFINITY POOL. Bleibt der Film unter seinen Möglichkeiten? Handelt es sich wirklich nur um eine blutige Satire über Tourismus? Oder steckt doch mehr in diesem mitunter rohen Werk? Sebastian und Benny sprechen mit dem Filmkritiker Marcus Fiedler und dem Kollegen Janick Nolting, den einige auch von CUTS kennen dürften. Auch POSSESSOR, der Vorgängerfilm, wird Thema sein. Fröhliches Klonen, wünschen wir!

Kinogespräche: Cronenbergs „Infinity Pool“

Kinogespräche: THE MENU - Mehr als Satire!

THE MENU von Mark Mylod ist einer der besten Filme des vergangenen Jahres, wurde allerdings sehr schnell darauf reduziert, eine sehr eindeutige Kritik an der Haute Cuisine anzubringen. Satire also. Doch THE MENU ist der bessere TRIANGLE OF SADNESS, weil er viel tiefer in die Verwirrungen und Doppeldeutigkeiten des Systems hinabsteigt, als es der Film von Ruben Östlund tut. Letztere befriedigt eine ganz klare Sichtweise, ist eine fatalistische Genugtuung, in der letztlich alles so bleibt, wie es ist. THE MENU aber zwingt uns, die Rollen, die wir innerhalb der Produktion einnehmen, zu hinterfragen. Marcus, Benjamin und Sebastian dekonstruieren die Lasagne. Viel Spaß.

Kinogespräche: THE MENU - Mehr als Satire!

Kinogespräche: TETRIS. Vom Paranoiathriller zum paranoiden Film?

Die 1970er Jahre in Hollywood sind geprägt vom Paranoiathriller, der das Individuum als Spielball einer alptraumhaften Verschwörung zeichnete. Mit den späten 1990er Jahren veränderten sich die Spielregeln. Analog zum Internet und dem neuen Terrorismus entstand das paranoide Kino, das die Gesellschaft selbst als ein Netzwerk verschwörerischer Strukturen schildert und dabei selbst paranoid erscheint. TETRIS nun erzählt vom Ende des Kalten Krieges nach 1988 mit den Mitteln des gegenwärtigen paranoiden Kinos. Julia und Marcus tauchen in dieser Folge tief in die irritierenden Strukturen einer Welt unsicherer Relationen.

Kinogespräche: TETRIS. Vom Paranoiathriller zum paranoiden Film?

Positionen: AVATAR und die Zukunft des Kinos?

Der überwältigende globale Erfolg des Films AVATAR - THE WAY OF WATER von James Cameron ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert: Er sicherte im Alleingang den Betrieb der großen Kinos nach der Corona-Krise – allenfalls flankiert von TOP GUN MAVERICK. Andererseits wird der komplett digital überarbeitete Science-Fiction-Film als eine Variante einer Zukunft des Kinos diskutiert. Marcus sprach mit dem Medienphilosophen Prof. Dr. Lars Christian Grabbe (msd | muenster school of design) über film- und medienwissenschaftliche Perspektiven, die Auswirkung von digitaler Technik auf die Filmkunst und die Zukunft des Mediums allgemein. www.larsgrabbe.com www.movingimagescience.com https://www.fh-muenster.de/msd/personen/personenprofile/dr_grabbe.php https://twitter.com/Image_Studies https://www.instagram.com/larsgrabbe_msd_mediatheory/ https://www.instagram.com/msd_symposium/ https://www.facebook.com/larschristian.grabbe.7

Positionen: AVATAR und die Zukunft des Kinos?

Im Labyrinth von TÁR

Todd Fields aktueller Film TÁR mit Cate Blanchet in der Titelrolle ist viel diskutiert und wurde durchaus kontrovers aufgenommen. Was der "letzte Film" des Regisseurs sein könnte, wartet mit einer komplexen Bildsprache auf: Das Resultat ist ein fiktives Biopic im Modus des Mysterythrillers. Den tragischen Fall der gefeierten Dirigentin Lydia Tár diskutiert Marcus in dieser Folge mit dem Bonner Filmwissenschaftler Lucas Curstädt, der mit Die Zweite Produktion einen eigenen Videopodcast betreibt. Info: www.youtube.com/@diezweiteproduktion/ und www.instagram.com/realcurstaedt/

Im Labyrinth von TÁR

Kinogespräche: Hören und Sehen bei Brian De Palma

Brian De Palmas Kino ist ein Kino der Sinne. In dieser Episode diskutieren wir zwei der zentralen Werke des amerikanischen Regisseurs – BLOW OUT (1981) und DER TOD KOMMT ZWEIMAL (BODY DOUBLE, 1984). Während bei BLOW OUT das Hören im Zentrum steht, dreht sich bei BODY DOUBLE alles um die Lust am Sehen. Was ist Illusion? Welche Rolle spielt die Wahrheit? Wie gelingt es De Palma, das Hören in Bildern zu inszenieren? Sebastian, Marcus und Benny beleuchten einzelne Szenen und arbeiten die Kunstfertigkeit dieses grandiosen Filmemachers heraus.

Kinogespräche: Hören und Sehen bei Brian De Palma

Kind of romantic. Peter Strickland on Sound and Vision

Der britisch-griechische Filmemacher Peter Strickland hat durch Filme wie Katalin Varga (2009), Berberian Sound Studio (2012), The Duke of Burgundy (2014), In Fabric (2018) und Flux Gourmet (2022) eine signifikante Spur im internationalen Kino hinterlassen. Virtuos spielt er mit metafilmischen Reflexionen und den Genres. IN dieser Episode spricht Marcus mit dem Filmemacher über den starken Einfluss von britischer Post-Industrial-Musik auf sein Werk und seine eigene Formation The Sonic Catering Band. Diese Episode hat erstmals keine Eigenkomposition als Titelthema, sondern das Stück „White Light from an Oven Above“ von der CD „A Gourmet's Slumber“ (The Sonic Catering Band 2012).

Kind of romantic. Peter Strickland on Sound and Vision

Kinogespräche: Too Old To Be A Cowboy in Copenhagen // Die Serien von Nicolas Winding Refn

„Too Old To Die Young“ dürfte eine dieser Serien sein, die kaum jemand gesehen hat. Amazon hat diese Serienperle versteckt – da hat jemand nasse Füße bekommen. Regisseur Nicolas Winding Refn hat in der Tat einen Monolithen geschaffen, ein wütendes, apokalyptisch-feministisches Monster. Mit „Copenhagen Cowboy“ scheint sich der Däne in einer ähnlichen Welt zu bewegen und Netflix lässt die Gangster-Superheldinnen-Serie auch das sein, was sie ist: ein irrwitziger Trip. In dieser Episode wagen wir einen Tauchgang in die Serienwelt von Nicolas Winding Refn und versuchen Zugänge zu diesen sperrigen Meisterwerken zu legen: Marcus, Benjamin und Sebastian sprechen mit Filmkritiker und Kulturjournalist Jens Balkenborg (Freitag, epd Film, NZZ am Sonntag).

Kinogespräche: Too Old To Be A Cowboy in Copenhagen // Die Serien von Nicolas Winding Refn

Transitionen: Desire & Lust

In der ersten Episode des Jahres stehen alle Zeichen auch Crossover: Julia Weigl eröffnet mit Sebastian Seidler und Benjamin Johann die Themenreihe Lust & Desire. Über das gesamte Jahr verteilt soll dieses Thema filmisch eingerahmt und divers diskutiert werden. Was ist Begehren? Worin liegt der Unterschied zu Lust? Und braucht es die Liebe? Zum Auftakt wird es um drei Filme gehen: Alfred Hitchcocks VERTIGO, DER SEIDENE FADEN von Paul Thomas Anderson und Ninja Thybergs kontroversen PLEASURE. Verführung und Objektifizierung, ökonomischer Austausch und die Dosis der Gabe – darum wird sich vieles drehen. Viel Spaß und ein frohes neues Jahr wüschen die Projektionen.

Transitionen: Desire & Lust

Kinogespräche: Luca Guadagnino – Gefühl und Genre

Luca Guadagnino ist hauptsächlich für seinen zärtlich-sommerlichen und queeren Liebesfilm „Call me by your name“ bekannt. Doch gehört der italienische Regisseur zu den eigenwilligsten Filmemachern der Gegenwart, der es vermag, sich mühelos die unterschiedlichsten Stoffe und Genres einzuverleiben, sie zu verwandeln und über sich selbst hinauszutreiben. Seine Interpretation von Argentos „Suspiria“ ist ein sinnlich-choreographierter Fiebertraum über das Matriarchat, politischen Wahn und Trauma. Und das Kannibalen-Roadmovie „Bones and All“ ist mitunter das Spannendste, was das Kinojahr 2022 hervorgebracht hat. Sebastian und Marcus sprechen in dieser Episode über mäandernde Erzählstränge, tanzende Kameras und verzehrende Metaphern.

Kinogespräche: Luca Guadagnino – Gefühl und Genre

Transitionen: Found Footage Feels – ein Blick in vier unterschiedliche Familienarchive

Anfang 30 – und etwas lost. Kennen wir dieses Gefühl nicht alle? Die großen Fragen des Lebens lauern um die Ecke oder haben den Alltag längst vereinnahmt. Ein Blick ins eigene Familienarchiv spürt Parallelen zu den Eltern auf oder versucht das eigene, vergangene Ich über die Bildoberfläche hinaus zu begreifen. Glückliche Kindheiten, verzerrte Erinnerungen, Camcorder-Nostalgie. Erstaunlich viele Filme spielen derzeit wunderbar kreativ mit Archivmaterial. Ob Found Footage Film in diesem Fall wirklich der passende Begriff für diese Werke ist, erkunden Bianca Jasmina Rauch und Julia Weigl in ihrer neuen Transitionen-Folge. Mal sind es die Bilder aus der eigenen Kindheit der jungen Regisseurin Faustine Cros, die in A LIFE LIKE ANY OTHER der Depression ihrer Mutter nachgeht. Mal sind es, wie in ANNIE ERNAUX – DIE SUPER-8 JAHRE, die Archivbilder einer jungen kreativen Frau, die auf der Suche nach ihrem selbstbestimmten Leben ist. Mal sind es die Kindheitserinnerungen der Protagonistin, in dem wunderbaren Regiedebüt AFTERSUN von Charlotte Wells, der am 15. Dezember bundesweit in die deutschen Kinos kommt. Und zuletzt sind es die Bilder des Regisseurs Faraz Shariat, die er in seinem Spielfilmdebüt FUTUR DREI einbaut, und die Normen von Archivierung und Geschichtsschreibung indirekt infrage stellen. AFTERSUN: Kinostart 15. Dezember 2023 FUTUR DREI: Bei unterschiedlichen Streamern abrufbar ANNIE ERNAUX – DIE SUPER-8 JAHRE: Kinostart 30. Dezember A LIFE LIKE ANY OTHER: Derzeit leider noch nicht verfügbar

Transitionen: Found Footage Feels – ein Blick in vier unterschiedliche Familienarchive

Positionen: Kino-Reisen: Interview mit der Filmtouristin Andrea David

Sie reist zu den Orten, an denen unsere Lieblingsfilme gedreht wurden. Auf ihrem Blog schreibt sie darüber. Nun hat Andrea David ein Buch veröffentlicht: „SZENE FÜR SZENE die Welt entdecken“ ist im Conbook-Verlag erschienen und ist mehr als ein einfacher Reiseführer. Mit Andrea taucht man in die Verschränkung aus Welt und Fiktion ein. Genau darüber hat sie mit Sebastian in dieser Episode gesprochen. Was hat Reisen mit Kino zu tun? Und was macht das mit uns?

Positionen: Kino-Reisen: Interview mit der Filmtouristin Andrea David

Transitionen: Mehr Diversität in der Verleihlandschaft: KINEMA 21 & „Medusa"

Die Filmlandschaft befindet sich im Wandel. Die Kinolandschaft befindet sich im Wandel. Das sind Sätze, die momentan auf unzähligen Panels, Symposien, Konferenzen zu hören sind. Doch was können wir tun? Einfach aufgeben, nichts? Uns zurückziehen und uns gemütlich auf den Sofas von Streaminginhalten berieseln lassen? Oder einfach aktiv werden, wie die drei Österreicher:innen Martina Genetti, Julian Stockinger und Otto Römisch: Sie gründeten ihren eigenen Verleih, KINEMA 21, auf Vereinsbasis, mit Sitz in Wien. Ihr Antrieb ist ihre eigene Filmleidenschaft, ihr vorrangiges Ziel, "die Programmkino-Landschaft vielfältiger zu gestalten und marginalisierte Perspektiven zeitgenössischer Filmkunst zu fördern und sichtbar zu machen", wie sie es selbst auf ihrer Webseite formulieren. Dabei wollen sie vor allem Debüts, Werke von Regisseurinnen*, sowie Filme mit starken Genrebezügen in den Fokus rücken. Nun bringen sie zum 1. Dezember ihren ersten Film ins Kino: "Medusa" von Anita Rocha da Silveira. Junges, wildes brasilianisches Kino, das sich ungern in Schubladen stecken lässt, in sich Horror, politisches Kino und Pop-Musical vereint. Wir sprachen mit Martina Genetti und Julian Stockinger über ihre Pläne für das österreichische Kino und über „Medusa", über den wir alle ins Schwärmen gerieten.

Transitionen: Mehr Diversität in der Verleihlandschaft: KINEMA 21 & „Medusa"

Kinogespräche: Neoliberale Räume // HIGH RISE von Ben Wheatley

Der Wohnturm reicht bis in die Träume der Wolken hinein. Stabil ist diese soziale Anordnung allerdings nicht. Kleine Störungen genügen und ein Chaos aus Sex, Gewalt und Mord greift um sich: Ben Wheatleys fulminante JG Ballard-Verfilmung HIGH RISE zeigt in eindrücklichen Bildern die Topographie des Neoliberalismus und inszeniert die ständige Verschiebung, die Brüche und Bewegungen einer Ordnung ohne Zentrum. Als der Film 2015 in die Kinos kam, waren die Kritiker*Innen eher wenig begeistert. Im Gespräch mit dem Theoretiker Benjamin Johann arbeiten Marcus und Sebastian heraus, warum der Film zu den wichtigsten Filmen den britischen Kinos der Gegenwart gehört. Bei der Aufnahme der Episode hatten wir etwas mit technischen Problemen zu kämpfen. Kann passieren. Spaß macht es trotzdem.

Kinogespräche: Neoliberale Räume // HIGH RISE von Ben Wheatley

Positionen: Get Out! – Politisches Genrekino von Jordan Peele

Vom Komiker zum Filmemacher: Mit nur drei Spielfilmen hat sich Jordan Peele als Genre-Erneuerer etabliert. In GET OUT entlarvt er den versteckten Rassismus der Südstaaten, in US entwickelt er eine beängstigende Metapher für die ‚inneren Klassengrenzen’ der USA – und mit NOPE kreuzt er Metafilm und Hollywoodkritik, Western und Science Fiction auf frappierende Weise. Mit der Mainzer Filmwissenschaftlerin Kathrin Zeitz (Film- und Medienbewertung) diskutiert Marcus das Werk dieses ungewöhnlichen Regisseurs.

Positionen: Get Out! – Politisches Genrekino von Jordan Peele

Kinogespräche: Slow Cinema feat. Christian Kaiser

Warum nur so langsam? Und wieso ist die Einstellung so lange? Wo bleibt der Schnitt? Die Bezeichnung Slow Cinema ist zu einem geflügelten Ausdruck geworden: Die Namen Béla Tarr, Apichatpong Weerasethakul oder Carlos Reygadas stehen für ein Kino der Langsamkeit oder der langen Dauer. Ernsthaft und reduziert, ja minimalistisch kommen diese Filme daher. Aber ist es so einfach, all diese so unterschiedlichen Filmemacher_Innen unter ein Label zu bringen? Darüber diskutieren Marcus und Sebastian mit Christian Kaiser, der sich in seiner Forschung intensiv mit der langen Einstellung auseinandergesetzt hat.

Kinogespräche: Slow Cinema feat. Christian Kaiser

Kinogespräche: Die Abgründe des William Friedkin

Er ist der Maverick des amerikanischen Kinos: William Friedkin. Seine Filme sind roh und unerbittlich; Hoffnung sucht man oft vergebens. Ob nun die dunkle Seite New Yorks in "French Connection", der dämonische Horror in "The Exorcist" oder die unerbittliche Natur in "Sorcerer" – das Schicksal meint es selten gut. Marcus und Sebastian diskutieren das beeindruckende Werk der Amerikaners.

Kinogespräche: Die Abgründe des William Friedkin

Positionen: Die Klimakrise und das Genre-Kino feat. Tim Fehlbaum

2011 brachte Tim Fehlbaum mit Unterstützung des Blockbuster Mavericks Roland Emmerich seinen ersten Spielfilm "hell" in die Kinos. Darin hat die Sonne unsere Erde weitgehend ausgetrocknet. Über Jahre blieben die Ernten aus, die Gesellschaft ist zusammengebrochen. Der Film spielt mit der Doppeldeutigkeit des Titels, und lässt uns die verzweifelte Suche einer kleinen Familie nach einem Refugium in den Bergen mit erleben. Sieht man den Film heute, ist seine Aktualität beklemmend. In einer Welt der Waldbrände, dem Austrocknen der Flussläufe und der Energiekrise erscheinen solche Ereignisse plötzlich ungeahnt real. In seinem zweiten Spielfilm "Tides" im Jahr 2021 kehrt ein Astronaut auf die von Wasser überflutete Erde zurück, um zu ergründen, ob diese wieder bewohnbar wäre. Anlässlich seiner beiden Science-Fiction- Filme diskutiert Markus mit dem Schweizer Regisseur über die Klimakrise und das Genre-Kino in Deutschland.

Positionen: Die Klimakrise und das Genre-Kino feat. Tim Fehlbaum

Transitionen: Indigene Perspektiven im US-Kino

Während unsere Filmlandschaft stark von Produktionen aus Nordamerika geprägt ist, werden filmische Erzählungen von und mit Native Americans im Zentrum nur sehr wenig behandelt oder landen gar nicht erst am europäischen Markt. Die Coming-of-Age-Spielfilme „War Pony" (2022), „Songs My Brother Taught Me" (2016), „Beans" (2020) und die Teenie-Serie „Reservation Dogs" (seit 2021) sind nur einige Beispiele aktueller Produktionen, die indigene Stimmen und Geschichten aus erster Hand auf die Leinwand bringen. Wir werfen einen Blick auf die Produktionsprozesse und einige Aspekte der gewählten Filme. Zwei davon spielen etwa im sozial prekären Pine Ridge Reservat in South Dakota, einige thematisieren nebenbei historische Ereignisse, die im Gros der Filmgeschichten ausgelassen werden, für die Native Community aber von wesentlicher Bedeutung sind - z.B. das Massaker von Wounded Knee.

Transitionen: Indigene Perspektiven im US-Kino

Positionen: Film//Vermittlung feat. Christoph Gröner, Julia Weigl

Wie entdeckt man heute Film? Was dringt zu uns vor und was übersehen wir? Wie wichtig sind Festivals? Und sprechen wir auf eine gute Weise über Filme? Wie wichtig sind heute Marken? Und ist Kritik gleich Urteil? Viele Fragen liegen auf dem Tisch. Gemeinsam mit Julia Weigl (Filmfest München) und Christoph Gröner (Filmfest München) spricht Sebastian darüber, ob der Film zum Publikum muss – oder das Publikum zum Film?

Positionen: Film//Vermittlung feat. Christoph Gröner, Julia Weigl

Kinogespräche: Helden/Figuren

Das Kino ist voller Helden. Vor allem Superhelden retten jeden Monat die Welt. Was aber ist das genau? Wann ist ein Held ein Held? Welche Rolle spielt die Figur und welche Funktion erfüllt er? Anhand von DUNE, The BATMAN und THE NORTHMAN sprechen Marcus und Sebastian über den Heldenbegriff und nähern sich den Unterschieden zwischen den drei Filmen an.

Kinogespräche: Helden/Figuren

Positionen: 90's Action feat. //Denise Bucher und Christian Eichler//

In den 90ern explodierte der Actionfilm auf der ganz großen Leinwand. "Lethal Weapon" wird fortgesetzt, Bruce Willis stirbt weiterhin langsam und Arnold Schwarzenegger erzählt wahre Lügen. Ausgehend von SPEED, CON AIR und FACE OFF wird sich in dieser Episode alles um die Besonderheiten dieses Actionkinos drehen: Kann man das heute überhaupt noch anschauen? War die Action damals gar besser als im Kino der Gegenwart? Und wird Tom Cruise sich eigentlich bald Klonen? Fragen über Fragen, auf die Sebastian mit zwei wundervollen Gästen die Antworten sucht. An den Mikrofonen: Christian Eichler vom Cuts-Podcast und die Schweizer Filmkritikerin Denise Bucher. Anschnallen und einsteigen.

Positionen: 90's Action feat. //Denise Bucher und Christian Eichler//

Kinogespräche: Carpenter

John Carpenter – dieser Name ist Ikone. Wir fühlen dem Master of Horror auf den Zahn: Wie gut ist dieser Regisseur eigentlich? Und was bedeutet er für die Gegenwart des Horrorkinos? Da Sebastian verhindert war, spricht Marcus mit gleich zwei wundervollen Gästen über den Altmeister. An den Mikrofonen gruseln sich Medienwissenschaftler und cinephiler Kurator Pelle Felsch (Filmclub Bali) und der Filmwissenschaftler Andreas Rauscher; eine Generation, die frühe Filme von Carpenter sogar noch im Kino sehen durfte/konnte. Setzt die Sonnenbrillen auf - los geht's.

Kinogespräche: Carpenter

Positionen: Forms, Patterns and TITANE

Eugenie Brinkema is working on what form means in the context of film theory. She is Associate Professor of Contemporary Literature and Media at the Massachusetts Institute of Technology and with her writings she challenges concepts of film analysis we feel so used to. In her book THE FORMS OF THE AFFECTS she argued for a close reading of films: affects are not on the surface of a film, they are "written" in the form. With her new book LIFE DESTROYING DIAGRAMS, she is radicalizing her radical formalism: reading a film is an adventure in a formal analysis. Patterns, rhythms, lines and deadly grids. In this special and highly philosophical episode, Sebastian is talking with Eugenie about TITANE, philosophy, forms, colours and a lot more.

Positionen: Forms, Patterns and TITANE

Transitionen: Vom Skandal zum Hype

Welche Darstellungsformen, Entstehungs- und Rezeptionsgeschichten sowie Marketingtechniken verschaffen Filmen und Serien gesteigerte Aufmerksamkeit? Dynamiken und Wahrnehmungen innerhalb der Filmbubble bringen ein anderes Skandalpotenzial mit sich als Kinofilme zu einer Zeit, in der das Publikum noch mit anderen Sehgewohnheiten und Kommunikationskanälen ausgestattet war. Wir besprechen einige Skandale und Hypes der jüngsten Zeit sowie der Vorjahrzehnte und fragen uns, welche Verschiebungen stattgefunden haben, um Serien und Filme heute ins Licht der Aufmerksamkeit zu rücken.

Transitionen: Vom Skandal zum Hype

Kinogespräche: Die Romantik von Gaspar Noé feat. Christian Fuchs

Gaspar Noé gilt als Provokateur, als Berserker und Enfant terrible. All diese Labels verstellen den Blick auf ein lustvolles Kino, auf einen Regisseur, der sich in formale Abenteuer stürzt. Seine Filme sind ein Ereignis, sie entfalten sich mit einer Wucht, die es selten im Kino gibt. In dieser Episode wollen sich Sebastian und Marcus gemeinsam mit Christian Fuchs (FM4) dem Kino von Gaspar Noé nähern. In erster Linie ist Gaspar Noé nämlich einer der großen Meister der Form; jemand, der es versteht, mit neuen, überraschenden visuellen Mitteln zu erzählen. Und Christian meint sogar: Gaspar Noé ist ein großer Romantiker. Here we go!

Kinogespräche: Die Romantik von Gaspar Noé feat. Christian Fuchs

Positionen: Stephen King feat. Christoph Mathieu und Markus Fiedler

Stephen King ist ein Phänomen. Alle, auch diejenigen, die seine Bücher nicht gelesen haben, kennen seinen Namen. Der Name steht für Horror. Aber ist das so? Liegen die Qualitäten dieses Autors nicht woanders? Warum sind so viele der Verfilmungen misslungen? Und ist King womöglich der perverse Zwilling von Michael Ende? Es gibt einiges zu klären. Gäste in dieser Episode: Drehbuchautor Christoph Mathieu und Filmkritiker Markus Fiedler.

Positionen: Stephen King feat. Christoph Mathieu und Markus Fiedler

Transitionen: Gegenwärtige Filmikonen

Timothée Chalamet und Zendaya, beide Mitte der 90er geboren, sind aktuell zwei der beliebtesten und berühmtesten Filmschauspieler*innen Hollywoods. Ihre große Fangemeinde und öffentlichen Auftritte nutzen die beiden immer wieder, um ihre normkritische Haltung gegenüber Geschlechtervorstellungen zu äußern und auch direkt (modisch) zu verkörpern. Chalamets softboi-Image, das an seine Rollen ebenso geknüpft ist wie Zendayas Performance des rüpelhaften, etwas lost girl-next-door im burschikosen Look, scheinen Starbilder einer neuen Generation zu repräsentieren. Wir verknüpfen die filmischen bzw. seriellen Rollendarstellungen der beiden mit ihren öffentlichen (Selbst-)Inszenierungen und aktuellen gesellschaftskritischen/feministischen Diskursen. Außerdem stellen wir Vergleiche zu anderen Stars, deren Images sowie deren medialen Darstellungen an. Julia Weigl und Jasmina Bianca sind neu bei den PROJEKTIONEN und präsentieren die erste Folge der TRANSITIONEN. Das heißt mehr Diskurs, mehr Bezugnahmen und mehr POSITIONEN.

Transitionen: Gegenwärtige Filmikonen

Kinogespräche: Die nackten Tatsachen des Paul Verhoeven

Paul Verhoeven gilt als Provokateur. Seine Filme sind voller Gewaltszenen und Sex. Sein letzter Film "Benedetta" spaltet die Gemüter und auch Sebastian und Marcus sind sich bei diesem Film nicht einig. Beiden halten aber das Werk von Verhoeven für ungemein komplex und wichtig. So wird es in dieser Episode um Verbindungslinien zwischen dem Frühwerk des Niederländers ("Türkische Früchte" und "Der vierte Mann"), der amerikanischen Phase ("RoboCop", "Basic Instinct" und "Showgirls") und eben "Benedetta" gehen.

Kinogespräche: Die nackten Tatsachen des Paul Verhoeven

Positionen: Horrorkulturen mit Mariam Draeger

Wie wird Horror-Genrekultur gelebt und gepflegt? Welche Unterschiede gibt es zwischen Deutschland und dem internationalem Geschehen? Mariam Draeger ist Cross media horror producer aus Frankfurt und gibt Einblicke in eine spannende und geheimnisvolle Welt des Genrekults, in dem sich Cinephilie, Subkultur, Conventions und Fachkonferenzen treffen.

Positionen: Horrorkulturen mit Mariam Draeger

Positionen: Filmkritik leben // mit Patrick Wellinski

Filmkritik ist in den Projektionen ja immer wieder ein Thema. Was ist das eigentlich? Wie macht man das? Und wo findet sie statt? In dieser Hinsicht muss man sich selbst auch immer wieder hinterfragen. Patrick Wellinski ist ein Teil der tollen Radiosendung Vollbild (Deutschlandfunk) und reflektiert gemeinsam mit Marcus über den Zustand des Kulturjournalismus, über die Verengung auf Meinungen und Geschmacksurteile und deutsche Filmkultur. Patrick Wellinksi betreibt mit Susanne Burg zusammen das radiomagazin Vollbild, jeweils Samstags 14:30 auf Deutschlandfunk Kultur.

Positionen: Filmkritik leben // mit Patrick Wellinski

Black Cinema

What can BLACK CINEMA be? Julia Weigl (Filmfest München) and Sebastian are talking to two up-and-coming US-American directors: Merawi Gerima whose feature debut "Residue" celebrated its German premiere at Filmfest München and Skinner Myers who debuted his feature "The Sleeping Negro" at International Filmfestival Mannheim Heidelberg. Both filmmakers believe that making films has to be political. Where do they see themselves within the tradition of BLACK CINEMA? What has changed over the years? And how could we treat film more like a communal art form? A conversation about the film industry from the perspective of two African American artists.

Black Cinema

Episode 33_Listenfieber

Gerade am Ende des Kinojahres kann man sich vor Jahresbestenlisten gar nicht mehr retten. Was aber hat es damit auf sich? Welchen Sinn erfüllen diese Aufzählungen? Handelt es sich am Ende gar um eine Schwundstufe der Filmkritik? Marcus und Sebastian sprechen über ihre eigenen Listen, über verschiedene Kriterien und darüber, warum der Diskurs nicht vernachlässigt werden darf. Diese Episode ist also ein verspäteter Jahresrückblick mit kritischen Fußnoten.

Episode 33_Listenfieber

Projektionen on Demand: The Trouble With Being Born

In der letzten Folge des Jahren sprechen Bianca und Sebastian über einen kontroversen Film, der in Deutschland so dermaßen im Kino versenkt wurde, dass es eine Schande ist: "The Trouble With Being Born" ist ein Film, dem man in einem Atemzug mit Brandon Cronenbergs "Possessor" und Julia Ducournaus "Titaten" nennen muss. Unterkühlt und bis ins letzte Bild hinein unglaublich konsequent, hält uns der Film einen Spiegel vor: Nein, hier geht es nicht um die Frage, wann ein Android seine Menschlichkeit entdeckt. Vielmehr handelt der Film der Regisseurin Sandra Wollner von der Dunkelheit der Erinnerungen in uns. Der Film ist bei Kino-On-Demand.com abrufbar. Diese Episode beinhaltet Werbung für Kino-on-Demand.com.

Projektionen on Demand: The Trouble With Being Born

Episode 32_Der Humanismus von Bruno Dumont

In Frankreich werden seine radikalen Filme gefeiert. In Deutschland ist Bruno Dumont bislang kaum bekannt - obwohl im kommenden Jahr mit der großartigen Mediensatire France sein wohl zugänglichster Film in den Kinos. In der Arte-Mediathek kann man sich derzeit mit dem Schaffen von Bruno Dumont vertraut machen. Immerhin gehört der Regisseur zu den eigenwilligsten Filmautoren der Gegenwart. Über dessen herausforderndes Werk sprechen Marcus und Sebastian in dieser Episode: Welche Rolle spielen Landschaften? Warum arbeitet der Regisseur so häufig mit Laien? Und was soll eigentlich dieser Humor in den späteren Werken? Es wird abgründig; und wo es abgründig wird, da ist das Menschliche nicht weit. Diese Episode beinhaltet Werbung für Kino-On-Demand.com

Episode 32_Der Humanismus von Bruno Dumont

Projektionen on Demand: PIG

In dieser neuen Episode unserer Kooperation mit dem deutschen Streaminganbieter Kino On Demand sprechen Sebastian und Bianca über den grandiosen Film PIG, in dem Nicolas Cage einen Koch spielt, der sich in den Wald zurückgezogen hat. Dort lebt er allein mit seinem Trüffelschwein. Wie spielt dieser Film mit den Erwartungen? Welche Genre dreht er ineinander? Und warum spielt der Film in der Gastroszene? Auf diese und andere Fragen gibt es in dieser Folge eine Antwort. Der Film ist auf www.kino-on-demand.com zu leihen. Diese Episode beinhaltet Werbung für Kino-On-Demand.com

Projektionen on Demand: PIG

Projektionen On Demand: Jahrhundertfrauen und Bohnenstange

In dieser Kooperation mit dem deutschen Streaminganbieter "Kino On Demand" sprechen Sebastian und Bianca Jasmina Rauch über "Jahrhundertfrauen" von Mike Mills und "Bohnenstange" von Kantemir Balagow: Beide Filme erzählen Geschichte durch die Perspektive der Frauen. Wie wird mehr die Person, die man ist? Welche Spuren laufen durch unsere Körper? Und wie entkommt man dem Trauma? Beide Filme sind auf kino-on-demand.com zu leihen. Diese Episode beinhaltet Werbung für Kino-On-Demand.com

Projektionen On Demand: Jahrhundertfrauen und Bohnenstange

Episode 31_Kino, Stream und Kuratieren

Wo verlieben wir uns gegenwärtig eigentlich in den Film? Wo liegen die Chancen im Streaming und warum ist das Kuratieren eigentlich so wichtig? Marcus hat Filme im Fernsehen entdeckt. Für Sebastian war die Videothek in seinem Heimatort eine heilige Halle. Kino, das ist auch eine kulturelle Praxis, die sich um den Film herum einen Ort schafft. Das ist das Thema dieser Episode. Diese Episode beinhaltet Werbung für Kino-On-Demand.com

Episode 31_Kino, Stream und Kuratieren

Positionen_Dystopische Spiele feat Thomas Klein

"Squid Game" zelebriert die Todesspiele. Wie aber hängen Spiel und Dystopie zusammen? Wohnt dem Spiel nicht immer eine Gewalt inne? Und wie ist die Gewalt in dieser Serie zu bewerten? Darüber spricht Marcus mit dem Filmwissenschaftler und Experten für Nachhaltigkeitskommunikation Thomas Klein.

Positionen_Dystopische Spiele feat Thomas Klein

Positionen_Stadt als Film

Marcus hat gemeinsam mit Stefan Jung das Buch "Berlin Visionen" herausgegeben, das kürzlich im Martin Schmitz Verlag erschienen ist. Darin geht es um die filmischen Stadträume Berlin. Wie prägen die Filmbilder unsere Wahrnehmung dieser Stadt, unsere Vorstellungswelten? Und wie drängt sich die Stadt in die Filme? Um diese Fragen wird sich diese Episode der Positionen drehen.

Positionen_Stadt als Film

Projektionen On Demand: WILD und WHEN ANIMALS DREAM

In dieser Kooperation mit dem deutschen Streaminganbieter "Kino On Demand" sprechen Sebastian und Bianca Jasmina Rauch über "Wild" von Nicolette Krebitz und Jonas Alexander Arnbys "When Animals Dream". Es geht um Wölfe und Weiblichkeit, um animalisches Begehren und die Liebe. Dabei sind beide Filme alles andere als zahm. Beide Filme sind auf kino-on-demand.com zu finden. Diese Episode beinhaltet Werbung für Kino-On-Demand.com

Projektionen On Demand: WILD und WHEN ANIMALS DREAM

Episode 30_Ken Russells "The Devils"

THE DEVILS ist ein monströser Film. Die Geschichte der unheilvollen Verstrickung politischer Macht und religiöser Strukturen mündet in eine wilde Orgie aus sexueller Ausschweifung und Tod. Bis heute gibt es den Film von Ken Russell nicht in der eigentlich intendierten Fassung zu sehen. Marcus und Sebastian sprechen über Entweihung, Performance und die subversive Kraft dieses britischen Meisterwerks. Diese Episode beinhaltet Werbung für Kino-On-Demand.com

Episode 30_Ken Russells "The Devils"

Positionen_Die Entwicklung von Halloween feat Christoph Mathieu

John Carpenter hat mit HALLOWEEN eine Legende geschaffen. Nach einer Reihe mehr oder weniger fragwürdiger Sequels sollte mit David Gordon Greens Reboot eine neue Ära eingeleutet werden: Michael Myers sollte endlich wieder Schrecken verbreiten. Nun läuft HALLOWEEN KILLS in den Kinos und der maskierte Killer tötet wie nie zuvor. Was ist angelegt im Ur-Slasher? Wie entwickelt sich der Konflikt weiter? Und was passiert mit dem Charakter Michael Myers? All diese Fragen sollen in dieser Position beantwortet werden. Dafür hat sich Sebastian den Drehbuchautor Christoph Mathieu ins Boot geholt. Happy Halloween!

Positionen_Die Entwicklung von Halloween feat Christoph Mathieu

Positionen_Faszination DUNE feat Danilo Vogt

In dieser Episode der Positionen spricht Marcus mit dem Medienproduzenten Danilo Vogt über die lange Geschichte der DUNE-Adaptionen. Er war in die Restauration der 3-stündigen TV-Version des Lynch-Films in Deutschland involviert.

Positionen_Faszination DUNE feat Danilo Vogt

Episode 29_Titane von Julia Ducournau

Endlich startet Julia Ducournaus Film in den deutschen Kinos. "Titane" ist eine erfreuliche Zumutung, ein funkelndes Biest freudigster Subversion. Marcus und Sebastian sprechen über das Werden dieses FIlms, die Transformationen und das Verhältnis zu anderen Filmen. ACHTUNG: Es gibt massive Spoiler. Erst ins Kinos gehen, dann Projektionen hören.

Episode 29_Titane von Julia Ducournau

Episode 28_Terrorkino und die Dauer der Gewalt

Film und Gewalt sind untrennbar miteinander verbunden. Wie aber sind diese Bilder der Gewalt zu bewerten? Welche Haltung kann man ihnen gegenüber einnehmen? Und welche Mittel setzen Filme ein, um selbst zu einer Gewalt zu werden, die Zuschauerinnen und Zuschauer attackiert? Marcus und Sebastian sprechen über Terrorkino, "Saw" und "Hostel" und schlagen einen Bogen zu Michael Hanekes "Funny Games", der in Kontrast zu Gaspar Noés Skandalfilm "Irréversible" gesetzt wird.

Episode 28_Terrorkino und die Dauer der Gewalt

Positionen_Gothic Cinema feat. Dr. Katharina Rein

Die Kulturwissenschaftlerin Katharina Rein hat vor Kurzem mit GOTHIC CINEMA eine umfassende Einführung in dieses vielschichtige Horror-Genre veröffentlicht. In welcher Tradition bewegen sich diese Filme? Welche Moral und und welche Weltvorstellungen kommen in ihnen zum Ausdruck? Welche Rolle spielen Geschlechterverhältnisse? Gemeinsam mit der Autorin durchstreift Marcus diese dunkle filmische Welt.

Positionen_Gothic Cinema feat. Dr. Katharina Rein

Sonderfolge_Promising Young Woman

Mit PROMISING YOUNG WOMAN läuft gerade einer der spannendsten Filme des Jahres im Kino: Subversiv, poppig und durch und durch feministisch. Marcus und Sebastian analysieren den Film von Emerald Fennell unter Rückgriff auf die Episode zu FEMALE REVENGE. Wie entfaltet der Film sein verführerisches Potential? Und worin liegt die subversive Pointe? Es wird toxic ... ACHTUNG: Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte erst ins Kino gehen. SPOILER!

Sonderfolge_Promising Young Woman

Sonderfolge_Tröstende Filme

Manche Filme sind wie eine gute Tasse Kaffee, ein warmes Bett oder eine wohlige Umarmung. Was sind das für Filme, die uns Trost spenden? Wie gehen wir mit diesen Filmen um? Und wie verbinden sich diese Trostfilme mit unseren Leben? In dieser Sonderfolge nähern wir uns dem Thema TROST auf eine sehr persönliche und mehrstimmige Art und Weise. Gemeinsam mit vielen Mitstreiter_Innen lassen wir Geschichten aufscheinen. Als roter Faden fungiert ein Gespräch, das Sebastian mit dem Regisseur und Autor Till Kleinert ("Samurai", "Hausen") geführt hat. Mit dabei: Bianca Jasmina Rauch (Filmlöwin, NedWuascht), André Hecker (Devils&Demons, Schaubefehl, Genre Geschehen), Matze Holm (Schaubefehl, Welle Nerdpol), Lioba Schlösser (Filmwissenschaftlerin), Christoph Hochhäusler (Regisseur), Till Kleinert (Regisseur), Stefan Jung (Autor, Podcaster), Dominik Roth (Couch Tomatoes)

Sonderfolge_Tröstende Filme

Positionen_Über Drehbücher feat. Constantin Lieb

In dieser Episode der Positionen ist der Drehbuchautor Constantin Lieb ("Asphaltgorillas", "EDEN") zu Gast. In einer intensiven Zusammenarbeit mit Regisseur Dominik Graf hat Lieb Erich Kästners Roman "FABIAN" für die Leinwand adaptiert - wild, roh und empathisch zugleich nähert sich der Film den Figuren, die ihre Liebesverwirrungen in komplizierten Zeiten durchleben müssen. Eine Drecksgeschichte vor dem Hintergrund der Weimarer Republik und ihres Untergangs. Was ist das für eine Kunst, das Drehbuchschreiben? Wie lassen sich Bilder überhaupt schreiben? Und wie ist das Verhältnis zwischen Regisseur_In und Autor? Um all diese Fragen wird es in diesem Gespräch gehen.

Positionen_Über Drehbücher feat. Constantin Lieb

Episode 27_Ver-rückte Welt: Das Werk von Yorgos Lanthimos

Der griechische Regisseur Yorgos Lanthimos gehört zu den eigenwilligsten Filmemachern der Gegenwart. Von Kinetta (2005) bis zu The Favourite (2018) ziehen sich thematische rote Fäden: Es geht um Machtstrukturen, die Absurditäten der Kommunikation, die Banalitäten des Alltags und die Gewalt der Liebe. Aber wie funktionieren diese seltsamen Filme, die so ähnlich und gleichzeitig so unterschiedlich sind? Wie entfaltet Lanthimos seinen analytischen Schrecken, der immer auch von einem eigentümlichen Humor durchzogen ist? Und sind diese unterkühlten Filme nicht am Ende empathische Zeugnisse eines tiefen Humanismus? Gemeinsam mit dem Musiker und Podcaster Wolfram a.k.a. Phasenmensch versuchen versuchen wir uns über zwei Filme anzunähern: „Dogtooth“ (2009) und „The Killing of a Sacred Deer“ (2017). Ein Blick auf die anderen Film darf dabei nicht ausbleiben.

Episode 27_Ver-rückte Welt: Das Werk von Yorgos Lanthimos

Positionen_Bahnhofskino-Romantik feat. Pelle Felsch

Bali, die "Bahnhofslichtspiele", sind ein Phänomen der Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre. Analog zu den Grindhouses in den USA konnte man hier nonstop Sex, Gewalt und zotigen Humor erleben. Und manchmal verirrte sich auch ein Pasolini-Film unter die Sex- und Kung-Fu-Filme. Diese marginale Filmkultur lässt der Hagener Medienwissenschaftler und Cinephile Pelle Felsch (Mitherausgeber der Buches "Fulci. Filme aus Fleisch und Blut", 2019) im Filmclub Bali wieder aufleben. Marcus diskutiert mit ihm die muffige Romanik des Bahnhofskinos und die Notwendigkeit einer alternativen Filmgeschichtsschreibung...

Positionen_Bahnhofskino-Romantik feat. Pelle Felsch

Positionen_Austrian Darkness feat Marvin Kren

Mit "Rammbock" hat er den Zombiefilm im kleinen Fernsehspiel des ZDF platziert. Mit "Blutgletscher" holte er John Carpenters "Das Ding" in die österreichischen Alpen. "Mordkommission Berlin 1" nahm "Babylon Berlin" vorweg. "4 Blocks" hat die deutsche Gangsterserie neu definiert. Und mit "Freud" lotete er die Abgründe des Streamingformats intensiv aus. Die Rede ist von Marvin Kren. Marcus hat den Wiener Filmemacher getroffen, um über die Bedeutung der Filmgeschichte für die Praxis zu sprechen, über Filmleidenschaft und Intensitäten, über reale Gangster in Berlin und das okkulte Wien des späten 19. Jahrhunderts. Es wird spannend, nostalgisch und morbid. Eigentlich selbstverständlich. Immerhin begegnen sich hier zwei Österreicher ...

Positionen_Austrian Darkness feat Marvin Kren

Episode 26_Craig Zahler vs. Jeremy Saulnier feat Lioba Schlösser

In dieser Episode der Projektionen stellen wir das Schaffen zweier Regisseure gegeneinander: Die Filme von Jeremy Saulnier ("Green Room") gegen die Filme von S. Craig Zahler ("Dragged Across Concrete"). Beide Filmemacher arbeiten sich am Thema der Gewalt ab. Explizite Gewaltspitzen und konzentrierte Ruhe wechseln sich ab. Es ist eine Spirale der Eskalation, die sich ins dunkle Herz der USA dreht und dabei Konflikte offenlegt, die uns mit existentiellen Fragen konfrontieren. Zahler provoziert dabei heftigste Ablehnung. Wieso? Worin liegt der Unterschied zu Saulnier? Wie gehen beide mit ihren Figuren und Themen um? Und welche Rolle spielt der amerikanische Gründungsmythos? Nach der Episode über "Female Revenge" ist erneut die wundervolle Lioba Schlösser zu Gast. Die Schwerpunkte der Filmwissenschaftlerin sind kulturtheoretische Betrachtungen des Androgynen in Film und Mythos, Gender- und Queerstudies, Körper- und Normativitätsdebatten sowie Transgressions- und Ritualtheorie.

Episode 26_Craig Zahler vs. Jeremy Saulnier feat Lioba Schlösser

Episode 25_Female Revenge feat Lioba Schlösser

Im August startet (wenn alles gut geht) "Promising Young Woman" in den deutschen Kinos. Die britische Regisseurin Emerald Lilly Fennell schickt darin Carey Mulligan auf einen Rachefeldzug gegen toxische Männlichkeit und Rape Culture. Fünf Oscarnominierungen hat der Film erhalten und eine Auszeichnung für das beste Originaldrehbuch gewonnen. Den baldigen Kinostart wollen wir zum Ausgangspunkt nehmen, um über Female Revenge im Kino nachzudenken. Drei Filme bilden die Diskussionsgrundlage: „I Spit on Your Grave“ (2010) – das Remake des gleichnamigen Exploitationfilms von 1978 – „Art of Revenge/M.F.A.“ (2017) und „The Neon Demon“ (2016). Ausgehend vom Rape&Revenge-Subgenre ziehen wir die Linie von "They Call Her One Eye/Thriller" (1973) bis in die Gegenwart. Wie ist das Verhältnis von Rape & Revenge zu Female Revenge? Wie wird männliche Gewalt und Weiblichkeit verhandelt? Und wie subversiv kann Rache sein? Zu Gast: Die Filmwissenschaftlerin Lioba Schlösser. In ihrer Dissertation arbeitet sie zu Perspektiven filmischer Überwindung der bipolaren Geschlechternorm durch Rekurs auf mythisches Potenzial. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind das Androgyne in Film und Mythos, Genderstudies und Transgressionstheorie.

Episode 25_Female Revenge feat Lioba Schlösser

Episode 24_Lars von Trier: Die Trilogie der Depression feat Joachim Kurz

In dieser Episode widmen sich die Projektionen dem dänischen Regisseur Lars von Trier und seiner Trilogie der Depression: „Antichrist“ (2009), „Melancholia“ (2011) und „Nymphomaniac“ (2013). Alle drei Filme handeln von Weiblichkeit und Sexualität, von Schuld und Befreiung und den Abgründen der Seele. Keine leichte Kost, zumal die Dichte an Verweisen auf die Film- Kunst- und Geistesgeschichte überbordend ist. Allerdings geht es weniger um eine dezidierte Interpretation der einzelnen Filme als vielmehr um die verstellte Rezeption. Vehement hält sich der Vorwurf des Frauenhasses. Aber ist dies überhaupt haltbar? Was liegt hinter den expliziten Sexszenen und den unerträglichen Gewaltszenen? Und ist die Trilogie der Depression gar als feministische Studie zu interpretieren? In der Episode zu Gast: Joachim Kurz, kinoliebender Tausendsassa. Nach dem Studium der Film- und Theaterwissenschaften und der Kunstgeschichte in Bochum verdiente er sich als Lektor, Autor und Journalist. Er ist Mitbegründer des Arthouse-Filmportals kino-zeit.de und seit 2009 Mitglied in der Jury der Filmbewertungsstelle Wiesbaden. Außerdem ist er Festivalmacher und Kurator und baut gerade ein Filmfestival auf, das sich mit dem Begriff der Heimat auseinandersetzt – ein Festival als Diskursort, so die Idee. Und das passt natürlich wunderbar, der Diskurs und die Projektionen.

Episode 24_Lars von Trier: Die Trilogie der Depression feat Joachim Kurz

Episode 23_Die Figur des Gangsters feat Christoph Hochhäusler

In der Episode wird es um Zwielicht, Verbrechen und Melancholie gehen. Was ist das für eine Figur – der Gangster? Nicht einfach Verbrecher und dennoch jenseits des Gesetzes, nie ohne Ehre und doch im Taumel oder zumindest kurz davor, an den Rändern der eigenen Überzeugungen. Was verbinden wir mit dem Gangster? Was begehren wir an dieser Figur? Und welche gesellschaftlichen Strukturen scheinen auf? Besprochen werden THIEF von Michael Mann, SUPERMARKT von Roland Klick und ARMEE IM SCHATTEN von Jean-Pierre Melville Zu Gast: Der Regisseur Christoph Hochhäusler, der uns mit „Milchwald“ eine realistische und fremdartig beklemmende Aktualisierung von Hänsel und Gretel geschenkt, im großartigen „Unter dir die Stadt“ die Strukturen der Kapitalmacht erforscht und in „Die Lügen der Sieger“ einen Anti-Thriller gedreht hat, der sich den Exzessen der Deutlichkeit und den typischen Auflösungen verweigert.

Episode 23_Die Figur des Gangsters feat Christoph Hochhäusler

Episode 22.2_Das postmoderne Kino von Brian de Palma: Part Two

Mit „Carrie“ hat er eine der besten Stephen-King-Verfilmungen abgeliefert. Mit „Dressed to kill“ ist er tief in die Gewalt des Begehrens hinabgetaucht. Und in „Mission Impossible“ hat er den klassischen Suspense-Thriller mit adrenalingeladener Action vermählt. Die Rede ist von Brian de Palma, dessen Werk so umfangreich und komplex ist, dass sich Marcus und Sebastian einen Gast in die Sendung eingeladen haben, der Brian de Palma förmlich atmet: Filmwissenschaftler Andreas Rauscher (Institut für Medienkulturwissenschaft; Albert-Ludwigs-Universität Freiburg). In der zweiten Folge geht es um die Eigenheiten von De Palma, seine Fetische und den Split Screen.

Episode 22.2_Das postmoderne Kino von Brian de Palma: Part Two

Episode 22.1_Das postmoderne Kino von Brian de Palma: Part One

Mit „Carrie“ hat er eine der besten Stephen-King-Verfilmungen abgeliefert. Mit „Dressed to kill“ ist er tief in die Gewalt des Begehrens hinabgetaucht. Und in „Mission Impossible“ hat er den klassischen Suspense-Thriller mit adrenalingeladener Action vermählt. Die Rede ist von Brian de Palma, dessen Werk so umfangreich und komplex ist, dass sich Marcus und Sebastian einen Gast in die Sendung eingeladen haben, der Brian de Palma förmlich atmet: Filmwissenschaftler Andreas Rauscher (Institut für Medienkulturwissenschaft; Albert-Ludwigs-Universität Freiburg).

Episode 22.1_Das postmoderne Kino von Brian de Palma: Part One

POSITIONEN_Identity Politics, Frauen und Film feat Silvia Szymanski

Identity Politics ist ein kompliziertes Thema. Vereinfachend ausgedrückt, werden politische Forderungen aus den Bedürfnissen von spezifischen Gruppen abgeleitet; ganz besonders aus den Erfahrungen von Oppression, Gewalt und Missachtung. In der Gegenwart wird diese politische Position kontrovers diskutiert, weil die Gefahr besteht, dass die gemeinsame Suche nach Werten und Sinn immer weiter fragmentiert wird. Wie steht es um Identity Politics auf dem Feld des Films? Wie wirkt sich das auf die Filmkritik aus? Und wie lässt sich in dieser Debatte besser differenzieren? Darüber hat Sebastian in einer ersten Runde mit der Autorin und Filmkritikerin Silvia Szymanski gesprochen und den Fokus auf weibliche Perspektiven gelegt.

POSITIONEN_Identity Politics, Frauen und Film feat Silvia Szymanski

Episode 21_Die dunkle Poesie von Lynne Ramsay

Ganze vier Spielfilme hat die schottische Regisseurin Lynne Ramsay bislang nur gedreht. Und dennoch gehört sie mit ihren Filmen zu den ganz großen ihrer Zunft: "Ratcatcher" (1999), "Morvern Cellar" (2002), "We need to talk about Kevin" (2011) und „You were never really here / A beautiful day“ (2018). Diese komplexen Filme handeln von Erinnerung und Tod, von Trauma und Gewalt. Sie sind bevölkert von Außenseitern, erzählt mit einer poetischen Imaginationskraft und durchzogen von einer Hoffnung auf eine zweite Chance. Marcus und Sebastian tauchen ein in die Motive und die erzählerische Kraft dieses Werks.

Episode 21_Die dunkle Poesie von Lynne Ramsay

Projektionen-Trailer

Für Marcus Stiglegger und Sebastian Seidler ist das Kino Kunst. Das Sprechen (und auch das Schreiben) über Film gehört zum Kino dazu. Der kurze Trailer gibt einen Einblick, was euch erwartet.

Projektionen-Trailer

Episode 1_Anfaenge

Wie beginnt man einen Podcast? Indem man sich den Hörer_Innen erstmal vorstellt. Aber es geht ja nicht um uns, sondern um unsere Liebe zum Kino. Daher sprechen wir über die filmischen Erlebnisse unserer Kindheit und Jugend. Wir tauschen und darüber aus, warum das Kino früher ein so geheimnisvoller Ort war und wieso man sich das Kino auch erlesen kann.

Episode 1_Anfaenge