Sido: Rap-Star mit und ohne Maske
Paul Hartmut Würdig, wie der Rapper Sido mit bürgerlichem Namen heißt, wird im Jahr 1980 im damaligen Ost-Berlin geboren. Sein Heimat-Kiez in den ersten Lebensjahren ist das heutige Künstlerviertel Prenzlauer Berg. Danach erlebt er zahlreiche Wohnungswechsel: 1988 zieht er mit seiner alleinerziehenden Mutter und der jüngeren Schwester von Ost- nach West-Berlin (ein Ausreisantrag aus der DDR wurde genehmigt), eine Asylunterkunft ist seine erste Heimat. Es folgt eine kurze Ansiedlung in Lübeck, dann die Rückkehr nach West-Berlin.
Noch als Teenager tritt Sido mehrmals als Rapper in einer Berliner Kellerkneipe auf. Dort formieren sich auch die Kontakte, die 2003 zur Gründung des später berühmten Labels Aggro Berlin führen sollen. Sido unterschreibt hier als erster Künstler und bringt schon bald seine erste Single unter einem standesgemäßem Titel heraus: Der sogenannte "Arschficksong" geriet im Jahr 2002 in eine breite öffentliche Diskussion und brachte den Newcomer-Rapper zum ersten Mal im ganzen Land in die großen Medien. Den endgültigen Durchbruch erlebt Sido dann schließlich mit der nächsten Single, "Mein Block", die im Jahr 2004 endlich zu seinem ersten richtig großen Hit wird - auch wegen der Maske, die der Berliner Rapper im Video zum Song trägt und die bis zur Demaskierung zwei Jahre später zum Markenzeichen von Sido werden sollte.
Stefan Raab trägt Sido in den Mainstream
In diesen Jahren wird Sido auch vom so erfolgreichen wie einflussreichen Moderator und TV-Produzenten Stefan Raab immer häufiger mitten hinein in den Mainstream platziert: Beim von Raab veranstalteten "Bundesvision Song Contest" im Februar 2005 erreicht Sido den dritten Platz für seine Heimatstadt Berlin; er tritt mehrmals in Raabs erfolgreicher Sendung "TV Total" auf und zudem nimmt mit vielen anderen Prominenten an der von Raab veranstalteten quotenstarken "Wok-WM" teil.
Dann wird aber sein Album "Maske" indiziert. Sido bringt es daraufhin unter dem Titel "Maske X" in abgeänderter Form einfach erneut in den Handel. Zusammen mit dem Rapper Harris bringt er in dieser Zeit auch "Dein Lieblingsalbum" heraus, das es bis auf Platz 2 der deutschen Charts schafft und damit zum bis dahin größten Erfolg der beiden Künstler wird. Doch es kommt noch besser: Sidos zweites Soloalbum "Ich" wird schon zwei Tage nach der Veröffentlichung mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet - ein Megaerfolg für den Musiker! 2008 steigt Sidos Musik dann sogar noch höher. "Ich und meine Maske" geht auf Platz 1 der deutschen Albumcharts.
Sidos Plattenlabel Aggro Berlin schließt - Sidos Erfolg geht dennoch weiter
2009 beendet Aggro Berlin seine Aktivitäten als Plattenlabel, doch Sido findet schnell einen Ersatz und kommt bei Sony unter, wo er zusammen mit Rapper Bushido, seinem langjährigen Dauerrivalen, das Erfolgsalbum "23" herausbringt. Auch seine nächsten Veröffentlichungen sind große Hits, mit der Single "Astronaut", eine Kooperation mit Andreas Bourani, erzielt er sogar seinen ersten Nr. 1-Hit in Deutschland. Das Album "Royal Bunker", auf dem Sido mit seinem Kollegen Kool Savas zusammenarbeitet, erreicht 2017 Platz 1., 2019 folgt mit "Ich und keine Maske" eine weitere Nr. 1 in den Album-Charts.
Auftritte als Juror in Casting-Shows
Schon 2007 tritt Sido zum ersten Mal als Jurymitglied bei einer Casting-Show im Fernsehen auf: Premiere feiert er bei "Popstars" auf Pro7, es folgt "Helden von morgen" im ORF, und auch bei "The Voice of Germany" auf VOX war er in dieser Funktion zu sehen. In den beiden Streifen "Blutzbrüdaz" (2011) und "Spätzünder 2 - Der Himmel soll warten" (2013) übernimmt er zudem noch Rollen als Filmschauspieler.
Ende 2022 erscheint mit "Paul" das persönlichste Album von Sido
Als "Paul" im Dezember 2022 erscheint, hat Paul Würdig alias Sido eine wochenlange Bekenntnis-Tour durch die deutschen Medien hinter sich. Die Scheidung von seiner langjährigen Frau, der Moderatorin Charlotte Würdig, habe vor allem mit seinem Drogenkonsum während der Corona-Jahre zu tun gehabt, sagt er - ein Rückfall, dessen er erst durch eine Entzugstherapie im Sommer 2022 Herr geworden sei. Darüber und auch über seine schwierige Kindheit ohne seinen Vater singt Sido auf seinem Album "Paul", das sein bis dahin persönlichstes geworden ist und von vielen Rap-Fans als sein Meisterwerk gefeiert wird.
Alle Alben von Sido
Studioalben:
- 2005: "Maske X"
- 2006: "Ich"
- 2008: "Ich und meine Maske"
- 2009: "Aggro Berlin"
- 2013: "30-11-80"
- 2015: "VI"
- 2016: "Das goldene Album"
- 2019: "Ich und keine Maske"
- 2022: "Paul"
Kollaborationen:
- 2005: "Dein Lieblings Album" (mit Harris)
- 2011: "23" (mit Bushido)
- 2017: "Royal Bunker" (mit Kool Savas)
Die größten Single-Hits von Sido
- "Mein Block" (2004)
- "Schlechtes Vorbild" (2006)
- "Hey Du" (2009)
- "Der Himmel soll warten" (2009)
- "Astronaut" (2012)
- "Versager" (2022)
Sido - weitere Informationen
Bekannteste Songs
"Mein Block", "Astronaut"
Erste Single
"Mein Block"
Erstes Album
"Maske"
Musikgenre
Ähnliche Künstler
Magst du Sido lieber mit oder ohne Maske? Egal, wie du dich entscheidest - seine Songs kannst du jetzt auf RTL+ abrufen!