Folge 9 - Digitaler Nachlass – Warum Vorsorge wichtig ist

Einführung ins Thema: • Thorsten und Martin sprechen über die zunehmende Verschmelzung von digitalem und realem Leben. • Der digitale Nachlass umfasst Online-Konten, Abos, Vermögenswerte (z. B. Banken, PayPal, Kryptowährungen) und digitale Identitäten (z. B. Social Media). • Eine frühzeitige Regelung des digitalen Nachlasses erleichtert den Angehörigen die Abwicklung und reduziert Stress in einer ohnehin schwierigen Zeit. Herausforderungen des digitalen Nachlasses: • Durchschnittlich haben Nutzer rund 250 Online-Konten, die meist passwortgeschützt sind. • Erben stehen vor der Aufgabe, Zugang zu diesen Konten zu erhalten – oft mühsam, vor allem bei internationalen Anbietern. Rechtliche Grundlagen: • Das BGH-Urteil von 2018 (Facebook-Urteil) stellt klar: Erben haben Anspruch auf Zugang zu digitalen Konten, wenn sie bspw. einen Erbschein vorlegen können. • Dennoch bleibt die Umsetzung oft kompliziert. Praktische Tipps zur Vorsorge: • Passwortmanager nutzen: Masterpasswort oder Notfall-Codes an Erben/Vertraute geben. • Notfallkontakte: Bei großen Anbietern wie Google (Kontoinaktivitätsmanager) oder Facebook/Instagram können Nachlasskontakte hinterlegt werden. • Inventur: Identifiziere die wichtigsten Konten (z. B. Banken, Krypto, Social Media, Abos) und regle den Zugang für Erben. • Sicherung von Zugangsdaten: Optionen wie Masterpasswörter oder gedruckte Listen bspw. beim Notar hinterlegen. Spezielle Fälle: • Social Media: Nutzer können festlegen, ob Profile gelöscht oder weitergeführt werden sollen. Es gibt rechtliche Regelungen, die Erben eine eingeschränkte Nutzung erlauben. Klären: Was soll ggf. als Nachruf online gepostet werden?