Was soll das alles?

Philip Dulle

Ich bin Philip Dulle, Journalist in Wien, und in meinem Podcast "Was soll das alles?" spreche ich mit Künstlerinnen, Musikerinnen und Filmemacher*innen über ihre Arbeit, ihre Inspiration und die Zweifel, die sie begleiten. Es geht um Kunst, Kreativität und die großen wie kleinen Fragen des Lebens – offen, direkt und persönlich.

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Was soll das alles? - Staffel 1 (Trailer)

Was soll das alles? Philip Dulle spricht im Podcast mit Künstlerinnen, Musikern, Filmemacherinnen und Kunstschaffenden über ihren Antrieb, ihre Arbeit, das Zweifeln und Hadern – und die großen und kleinen Fragen des Lebens.

Was soll das alles? - Staffel 1 (Trailer)

Der Nino aus Wien spielt endlich Wienerlieder

Seinen Großvater, den Heurigenmusiker Rudolf Mandl, hat der Wiener Liedermacher Nino Mandl nie kennengelernt. Heute stellt er sich vor, wie die Stimme seines Opas wohl geklungen hat und widmet ihm sein aktuelles Album “Endlich Wienerlieder”. Im Gespräch mit Philip erzählt Der Nino aus Wien, wie er seinen Vater in einem Lied verewigt hat, warum es dazugehört, Songs auch manchmal zu verlieren und warum er beim Kochen so grantig drein schaut.

Der Nino aus Wien spielt endlich Wienerlieder

Ankathie Koi tanzt sich rein

Die Wiener Musikerin Ankathie Koi hat nicht nur ein neues Album (unmissverständlicher Titel: “Pikant”!) veröffentlicht, sondern ihr Solo- später Duo-Projekt Ankathie Koi mittlerweile zur Band ausgebaut. Denn nach Ausgebranntheit, Therapie und Pandemie wollte sie nur eines: zurück auf der Bühne (“Tanz dich rein”). Mit Philip spricht sie über Cougar-Songs (“Baby Boy”), Popmusik mit 40, Instagram-Prüderie und ihr Leben zwischen “Rockstar”-, Mama-Dasein und Spielplatz. Ein Leben zwischen den Welten.

Ankathie Koi tanzt sich rein

Reiner Riedler hält die guten Jahre fest

Der Fotograf Reiner Riedler erfüllt sich einen Jugendtraum und bringt seinen ersten Dokumentarfilm in die Kinos. In “Die guten Jahre” begleitet er seinen Freund, den Fotografen Michael Appelt, bei einer ganz speziellen Mission. Appelt, selbst von einem längeren Krankenhausaufenthalt und Depression gezeichnet, zieht wieder bei seiner Mutter ein, bei der eine beginnenden Demenzerkrankung diagnostiziert wurde. Mit Philip spricht Reiner über die universelle Kraft des Kinos, Pflege als Fulltime-Job und pragmatische Lebensentscheidungen.

Reiner Riedler hält die guten Jahre fest

Mira Lu Kovacs sucht die Balance zwischen Spannung und Entspannung

Die Musikerin und Sängerin Mira Lu Kovacs liebt ihre Rituale, hat ihr Glück im Kochen von Ofengemüse gefunden, ist süchtig nach Serien und ist dabei immer wieder auf der Suche nach Stille an ungewöhnlichen Orten. Mit Philip spricht Mira über Meditation als aktive Pause von den eigenen Gedanken, über das Songschreiben und bewusstes Atmen, ihre Band-Projekte My Ugly Clementine und 5K HD – und warum sie jetzt wieder Songs unter ihrem eigenen Namen veröffentlicht. Sie sagt: “In meinem Leben geht es um Spannung, Entspannung und eine gute Balance dazwischen zu finden.”

Mira Lu Kovacs sucht die Balance zwischen Spannung und Entspannung

Rap-Duo Kreiml & Samurai setzt alles auf eine Karte

Das Wiener Rap-Duo Kreiml & Samurai sagen “Ranz oder gar nicht” und gehen mit ihrem neuen Album all in, machen sich aus Pop, Protest und Nonsens ihren ganz eigenen Reim zur aktuellen Weltlage. Denn ein Song ist auch immer nur eine Momentaufnahme, wie die beiden sagen. Eine Alternative zur Musik gibt es für die beiden auch nach den Pandemie-Jahren nicht. Im Gespräch mit Philip sprechen Kreiml & Samurai über politische Tracks in aufwühlenden Zeiten (“Oh du mein Österreich”), das Akzeptieren von Fehlern – und warum sie jetzt bei ihren Konzerten mit Band auftreten werden. Oder wie es Kreiml & Samurai sagen würde: Die Häutung des Schweinehundes findet statt.

Rap-Duo Kreiml & Samurai setzt alles auf eine Karte

Conny Frischauf liebt Geheimnisse in ihren Songs

Die Wiener Musikerin Conny Frischauf will mit dem Alte-Weiße-Männer-Genre Krautrock lieber nicht assoziiert werden und spielt lieber elektronische Musik zwischen Experiment und Pop. Denn in eine Schublade will sie mit ihrem neuen Album “Kenne Keine Töne” nicht gesteckt werden. Lieber bricht Frischauf mit patriarchalen Strukturen, wundert sich im Song “Nordwestwind” über die Eigenheiten der Wiener:innen und will sich in ihren Shows mehr auf die Performance konzentrieren.

Conny Frischauf liebt Geheimnisse in ihren Songs

Baits-Frontfrau Sonja Maier will auf die größten Bühnen

Sonja Maier führt ein Doppelleben: Am Tag ist sie Lehrerin und Klassenvorständin an einem Wiener Gymnasium (Hauptfach Englisch), am Abend tourt sie mit ihrer Rockband von Stadt zu Stadt. Als Widerspruch will die gebürtige Kärntnerin das aber nicht verstehen. Denn Baits ist für Sonja mehr als nur ein Hobby und Ausgleich vom Schulalltag. Ziel der aus Christopher Herndler, Fazo, Bernd Faszl und Maier bestehenden Band (aktuelles Album: “All Filler No Killer”) sind die größten Bühnen der Welt. Mit Philip spricht sie über die Amadeus-Nominierung, Schüler:innen bei ihren Konzerten, Freunderlwirtschaft in der Musikbranche – und warum sie mit Taylor Swift nicht sehr viel anfangen kann.

Baits-Frontfrau Sonja Maier will auf die größten Bühnen

Comic-Autor Franz Suess zeichnet Wien wie es ist

An polierten Magazin- und Filmgesichtern will sich der Wiener Comic-Autor Franz Suess nicht abarbeiten. Lieber zeichnet er die Menschen so, wie er sie tagtäglich sieht. In der Straßenbahn, an den Bahnhöfen, der Fleischhauerei oder den Randbezirken Wiens. Seine Zeichnungen, die mal melancholisch, mal schön sind, versteht er als Anti-Liebes-Geschichten; in seinem aktuellen Sammelband “Drei oder vier Bagatellen” (Avant-Verlag) erzählt er von Alltagshelden und dem Trost kleiner Siege. Suess, Gewinner des diesjährigen Comicbuchpreises der Berthold Leibinger Stiftung, spricht im Podcast über seinen Weg vom Zeichenlehrer zum Comic-Autor, seine Faszination für Toiletten, Humor in düsteren Geschichten und seine neueste Arbeit: die ökologische Schuld-und-Sühne-Erzählung “Jakob Neyder”.

Comic-Autor Franz Suess zeichnet Wien wie es ist

OSKA will Menschen berühren und freut sich auf Coldplay

Singen war in der Familie von OSKA immer ein großes Thema – und für die Singer-Songwriterin der Weg, ihre Gefühle in Worte zu fassen. Denn Maria Burger, wie die Musikerin eigentlich heißt, kommt aus einer großen Familie im Waldviertel, in der man Emotionen nicht verstecken musste und stets viele irische und englische Balladen gesungen wurden. Die Melancholie, aber auch der schwarze und lebensnahe Humor aus diesen Texten, spiegeln sich in ihrer Musik wider. Im Podcast spricht OSKA über ihr aktuelles Leben zwischen Niederösterreich und London, Abnabelungen im Erwachsenenalter, ihre Anfänge als Straßenmusikerin in Wien – und wie man sich auf Konzerte mit Coldplay vorbereitet.

OSKA will Menschen berühren und freut sich auf Coldplay

Robert Stadlober besingt die Utopie zwischen Glück und Unglück

Robert Stadlober ist Schauspieler, Musiker, Autor, Hörbuchsprecher und lässt sich mit Sicherheit in keine Schublade stecken. Aktuell ist der 42-Jährige nicht nur im Kinofilm “Führer und Verführer” (neben Franziska Weisz und Fritz Karl) als Joseph Goebbels zu sehen, sondern veröffentlicht ein Musikalbum mit den antifaschistischen Texten des Berliner Dichters Kurt Tucholsky. Denn im Leben eines Künstlers geht es auch darum, sich eine Rolle wieder abzustreifen. Folgerichtiger Titel der Indiepop-Songsammlung: “Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut” (erscheint beim Berliner Label Staatsakt). Im Podcast spricht Robert über die Absurdität des Menschseins, die Schönheit politischer Utopien, seinen Karrierestart als ”Bravo”-Poster-Boy und sein neues Filmprojekt mit Regisseur Adrian Goiginger.

Robert Stadlober besingt die Utopie zwischen Glück und Unglück
Trailer

Was soll das alles? - Interview-Podcast (Trailer)

Willkommen bei "Was soll das alles?" von Philip Dulle: Hier erzählen Musikerinnen, Filmemacher und Autorinnen wie Sven Regener, Ruth Beckermann, Alex Beer, Robert Stadlober, Mira Lu Kovacs oder Andreas Prochaska über ihren Antrieb, ihre Arbeit und das Zweifeln und Hadern.

Was soll das alles? - Interview-Podcast (Trailer)

"Favoriten": Ruth Beckermann porträtiert Frau Idiskut und ihre Klasse

Drei Jahre lang hat die Filmemacherin Ruth Beckermann ("Waldheims Walzer", "Die Geträumten") eine Volksschulklasse in Wien-Favoriten begleitet. Das Besondere an der Klasse: jedes der Kinder hat eine Migrationsgeschichte – und bringt unzählige Erfahrungen und Herausforderungen mit sich. Der heimliche Star des Dokumentarfilms “Favoriten” ist die Klassenlehrerin Ilkay Idiskut. Denn neben Sprachproblemen, Vorurteilen, zu wenig Personal und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten brauchen die Kinder vor allem jemanden, der an sie glaubt. Im Podcast spricht Beckermann über ihre Faszination für diese Klasse, die Herausforderungen beim Dreh, ihre eigene Schulzeit im Wien der Nachkriegszeit – und wie sie sich selbst mit neuen Projekten bei Laune hält.

"Favoriten": Ruth Beckermann porträtiert Frau Idiskut und ihre Klasse

Adele Ischia und Hjörtur Hjörleifsson suchen nach der Zukunftsutopie

Eine Band, die noch an Utopien glaubt, braucht sich vor einer ungewissen Zukunft nicht zu fürchten. „Leave me to the future" heißt das Debüt der Wiener Rockband ischia – und klingt nach zeitlosem Shoegaze, Postpunk und Dreampop. Die Musiker:innen Adele Ischia, Hjörtur Hjörleifsson, Lena Kauntz und Philipp Hackl erzählen von unerfüllbaren Erwartungen an Frauen (“Sorry Mama”), falschen Freunden (“Fake”) und der Unerträglichkeit einer patriarchalen Gesellschaft, ohne auf die nötige Ironie (und den Fun!) zu vergessen. Frontfrau Adele und Hjörtur (beide spielen auch bei den Indie-Überfliegern Endless Wellness) erzählen im Gespräch von musikalischem Perfektionismus, politischem Indierock und ihrem (Rockstar-)Leben zwischen zwei Bands.

Adele Ischia und Hjörtur Hjörleifsson suchen nach der Zukunftsutopie

Autorin Maria Bidian zeigt uns ihr Rumänien

Dass sie Schriftstellerin werden wollte, wusste Maria Bidian schon als Teenagerin und wollte Fantasy-Romane schreiben. Dennoch arbeitete sie zunächst als Kulturjournalistin in Berlin, führte viele Interviews, wusste aber stets, dass sie lieber auf der anderen Seite sitzen würde. Jetzt ist ihr sehr persönliches Romandebüt “Das Pfauengemälde” (Zsolnay Verlag) erschienen. Es erzählt eine Geschichte zwischen Deutschland und Rumänien, von alten Familienwunden, Trauerarbeit und Selbstermächtigung. Im Podcast spricht Maria Bidian von ihrem Aufwachsen als Tochter eines rumänischen Vaters und einer deutschen Mutter in Mainz, dem jahrelangen Schreibprozess, ihrem Bezug zu Rumänien und politischen Erweckungserlebnissen.

Autorin Maria Bidian zeigt uns ihr Rumänien

Krimi-Autorin Alex Beer erzählt von der Zwischenkriegszeit und blickt ins Hier und Jetzt

Die Begeisterung für Krimis war bei Alex Beer immer schon da. Als Kind hat sich die gebürtige Vorarlbergerin in den “Fünf Freunde”-Büchern von Enid Blyton verloren, später im “cosy crime” von Agatha Christie. Es stand außer Frage, dass sie selbst auch Kriminalgeschichten schreiben würde. Zudem lässt sich Spannung in einem Krimi recht einfach erzeugen, so Beer: Zuerst gibt es einen Mordfall und dann strickt man daraus eine Handlung. Ihre ersten Bücher hat sie noch unter ihrem bürgerlichen Namen Daniela Larcher veröffentlicht. Heute schreibt die studierte Archäologin vor allem historische Krimis, die mal in Berlin, mal in Nürnberg oder in Wien spielen. “Die weiße Stunde”, der sechste und aktuellste Band dieser Reihe rund um die Ermittler August Emmerich und Ferdinand Winter, spielt im Wien des Jahres 1923. Im Podcast erzählt Beer, warum akkurate Recherche so wichtig ist, wie sich Wien in der Zwischenkriegszeit angefühlt haben muss – und wie sich ökonomische Überlegungen auf ihre Bücher auswirken.

Krimi-Autorin Alex Beer erzählt von der Zwischenkriegszeit und blickt ins Hier und Jetzt

Tatjana Lackner würde ihre Stimme nicht an eine KI verkaufen

Tatjana Lackner ist Kommunikationsexpertin, Sprachausbildnerin sowie Autorin und hat vor 30 Jahren “Die Schule des Sprechens” in Wien gegründet. Angefangen hat die gebürtige Münchnerin ganz klassisch im Radio, etwa bei Ö1, Ö3 und Radio Niederösterreich. Im Podcast verrät sie neben ihren Lieblingssendern (Stichwort: 100 Jahre Radio in Österreich), auch, wie man zwischen Regionalberichterstattung, Pop- und Hochkultur changiert und warum sie Menschen mit Lampenfieber gut verstehen kann. Außerdem erzählt Tatjana, wie wir mit Künstlicher Intelligenz umgehen werden, was Spitzenpolitiker:innen sprachlich voneinander unterscheidet und wie sich der Sprecher:innenberuf in den letzten Jahrzehnten verändert hat.

Tatjana Lackner würde ihre Stimme nicht an eine KI verkaufen

"Love Sucks"-Regisseur Andreas Prochaska will zurück auf die große Leinwand

Zehn lange Jahre hat Regisseur Andreas Prochaska (“Das finstere Tal”) keinen Kinofilm mehr gedreht, dafür an umso mehr TV-Serien (“Das Boot”, “Alex Rider”) gearbeitet. Schön, dass der 59-Jährige 2025 mit dem Thriller “Welcome Home, Baby!” wieder auf die große Leinwand zurückkehren wird. Zuerst startet aber die neue Vampir-Serie “Love Sucks” auf ZDFneo und Andreas erzählt im Podcast, wie es ist, mit einer neuen Generation von Schauspieler:innen (Havana Joy, Damian Hardung) zu drehen, warum er selbst mit dem Horrorgenre hadert, wie es ist, mit Kunstblut zu filmen – und warum es wohl keinen dritten Teil von “In 3 Tagen bist du tot” geben wird.

"Love Sucks"-Regisseur Andreas Prochaska will zurück auf die große Leinwand

Sven Regener spielt mit Element of Crime immer noch im Hier und Jetzt

Den Fernseher aus dem Fenster werfen? Lieber nicht! „Typische Rock’n’Roll-Klischees kommen bei uns nicht vor“, sagt Sven Regener. “Das wäre auch eine Enttäuschung.“ Er ist seit fast vier Jahrzehnten Bandkopf und Texter der Berliner Band Element of Crime, über die es jetzt eine Dokumentation zu sehen gibt. Die Gefahr, dass man mit einer Doku zur eigenen Musealisierung beitrage, bestehe zwar, erzählt der Musiker und Autor im Podcast-Gespräch, aber da müsse man sich bei Element of Crime keine Sorgen machen. Denn die Berliner Band ist noch immer stark im Hier und Jetzt verankert – und spielt weiter Live-Konzerte von kleinen Clubs bis zur großen Freiluftarena. Der Schauspieler Charly Hübner, der die Band seit den 1980er-Jahren verfolgt, hat jetzt einen Film über die Band rund um die Musiker Jakob Ilja, Richard Pappik und Regener gedreht und versucht dem Phänomen der Elements auf die Schliche zu kommen. Titel der überaus sympathischen Konzert- und Doku-Rundschau: „Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin“. Sven Regener erzählt im Interview, wie es ist, zum Anschauungsobjekt eines Films zu werden, wie er gerade in Westberlin zum Songschreiber fand – und warum Element of Crime kein Abspielautomat ihrer eigenen Geschichte ist.

Sven Regener spielt mit Element of Crime immer noch im Hier und Jetzt

Kurdwin Ayub will mit ihren Filmen aufwühlen und dekonstruiert patriarchale Strukturen

Sonne, Mond und Sterne: Die Wiener Filmemacherin und Künstlerin Kurdwin Ayub (“Sonne”, 2022) hat für ihre neueste Kinoarbeit “Mond” Performance-Star Florentina Holzinger als Hauptdarstellerin gecastet. “Unserer beider Kunst geht unter die Haut”, sagt Kurdwin Ayub im Podcast über die Zusammenarbeit. Holzinger spielt in ihrem Filmdebüt eine ehemalige Martial-Arts-Kämpferin, die in Jordanien die drei Töchter einer reichen Familie trainieren soll – und tauscht die Wettkampfarena gegen einen goldenen Käfig. Denn der lukrative Job kollidiert schnell mit den patriarchalen Strukturen einer fremden Welt und den Spannungen zwischen West und Nahost. Im Podcast spricht Kurdwin über das Brechen von Erwartungshaltungen, ihren eigenen Vater, der vom Patrichaten zum Feministen wurde – und über ihre eigene Fluchtgeschichte aus dem Irak.

Kurdwin Ayub will mit ihren Filmen aufwühlen und dekonstruiert patriarchale Strukturen

Franz Adrian Wenzl hat Gänsehaut mit Austrofred

Seit knapp einem Vierteljahrhundert tourt Franz Adrian Wenzl als Austrofred durch die Lande und mischt Austropop-Texte mit den Evergreens von Queen. In seinem neuesten Buch "Gänsehaut. Unerklärliche Phänomene erklärt" erzählt der Freddie-Mercury-Interpret nicht nur, was ein Rockstar von Vorarlberg bis Oberösterreich auf Reisen so alles erlebt (Weissagungen des „Mostradamus“), sondern gibt einen Einblick in urbane Legenden und hält mit Faktenchecks gegen Verschwörungsmythen. Wenzl, der auch bei der Wiener Rockband Kreisky aktiv ist, gibt im Podcast Einblick in die Kunstfigur Austrofred, erzählt von seiner lebenslangen Queen-Liebe - und warum auch eine Lesung in einer Buchhandlung ein toller Bühnenexzess sein kann.

Franz Adrian Wenzl hat Gänsehaut mit Austrofred

Kenji Araki und YBsole reflektieren mit enns ihr eigenes Ich

Ist das experimenteller Clubsound, Cloud-Rap oder doch Postpunk der alten Schule? Die Wiener Musiker und Produzenten Kenji Araki und Yuri Binder (alias YBsole) haben mit ihrem neuen Band-Projekt enns einen Sound geschaffen, der sich um Genres und Schubladen keine Gedanken macht. Denn gute Popmusik, so die beiden im Podcast-Gespräch, kann heute mal nach einem klassischen Rockkonzert, im nächsten Moment nach dem angesagtesten Club der Stadt klingen – oder nach einem Track, den man sich als verträumter Twentysomething auf dem Rechner zusammengeschraubt hat. Für die beiden Musiker und Klangkünstler heißt das: Musik ist Reflexion des eigenen Ichs, nimmt Millionen Einflüsse auf und speit sie wieder aus. Zu hören auf ihrem Album “Everyone's trying so hard, it breaks my heart”. Im Podcast sprechen Kenji und Yuri über das Finden eines gemeinsamen Sounds, wie man mit Erwartungen von Zuhörer:innen umgeht – und warum sie Songs nicht für eine bestimmte Playlist schreiben.

Kenji Araki und YBsole reflektieren mit enns ihr eigenes Ich

“Please, Save Yourself”: Mira Lu Kovacs kämpft weiter für Demokratie und Menschenrechte

„Save Yourself“ steht am blauen Eingang zum Souterrain in Wien-Hernals. Seit zwei Jahren hat die Musikerin und Songwriterin Mira Lu Kovacs ihr eigenes Tonstudio-Refugium. Hier hat sie all ihre Instrumente, kann spontan aufnehmen, zur Ruhe finden oder Gesangsunterricht geben. Bereits zum zweiten Mal ist Mira zu Gast in „Was soll das alles?“ und erzählt von ihrem aktuellen Album “Please, Save Yourself“, von neuen Instrumenten und warum es im Kampf um Menschenrechte und Demokratie darum geht, im Dialog zu bleiben. Viel erhellende Freude mit der aktuellen Folge.

“Please, Save Yourself”: Mira Lu Kovacs kämpft weiter für Demokratie und Menschenrechte

Lisa Schmid und David Poglin spielen “Bittersüß” von der Donaustadt bis zum Zentralfriedhof

“Bittersüß” heißt das neue Album der Wiener Musikerin und Kabarettistin Lisa Schmid und des Gitarristen David Poglin. Der Name ist Programm: einerseits kreisen die Songs des Liedermacher-Duos um ein melancholisches Wien und seine Bewohner:innen, andererseits haben sich Lisa und David auf einen eingänglichen (sprich: poppigen!) Sound verständigt, wie sie im Podcast erzählen. Im Gespräch mit Philip sprechen die beiden über das Tabuthema Tod, was Lisa vom “Beerdigungs-Crashen” mit ihrer Oma gelernt hat und wie es ist, als Frau in die männlich-dominierte Liedermacher-Szene vorzudringen.

Lisa Schmid und David Poglin spielen “Bittersüß” von der Donaustadt bis zum Zentralfriedhof

Florian Horwath sucht das gute Leben

Ein Faible für Vintage-Luxus-Kleidung, besondere Uhren und Designer-Jacken hatte Florian Horwath schon immer. Über das Suchen und Finden feiner Designer-Mode hat der Musiker sein erstes Buch geschrieben. Dabei geht es dem „Magic Man“ nicht nur um das Jagen, Sammeln und Weiterverkaufen besonderer Gegenstände, wie Florian erzählt, sondern vielmehr um die Frage, welche Verheißung in Mode steckt (eine Verbindung aus Vergänglichkeit und Ewigkeit) und wie ein gutes Leben zwischen Konsum-Wahnsinn, Lohnarbeit und Kauf-dich-glücklich-Versprechen möglich ist.

Florian Horwath sucht das gute Leben

Bernadette La Hengst und Peta Devlin feiern Die Braut haut ins Auge

Die Hamburger Band Die Braut haut ins Auge war immer irgendwie dazwischen: Für die einen zu poppig und zu wenig verkopft, für die anderen zu wenig Mainstream. Dabei haben die Musikerinnen Bernadette La Hengst, Peta Devlin, Karen Dennig, Katja Böhm und Barbara Haß zwischen Pop, Diskurs, Feminismus und guter Laune in den 1990er-Jahren wahrliche Pionierinnenarbeit geleistet. Fast ein Vierteljahrhundert nach Ende der Band sind die wegweisenden Alben der Band jetzt im Stream (und auf Vinyl!) verfügbar und die Musikerinnen La Hengst und Devlin spielen die zeitlosen Bräute-Songs (“Was nehm ich mit (Wenn es Krieg gibt)”) in ausgewählten Konzerten. Im Podcast sprechen Bernadette und Peta über die Politisierung der Hamburger Schule, ihre Vorbildwirkung für junge Musikerinnen und was sie bis heute antreibt, Kunst zu machen.

Bernadette La Hengst und Peta Devlin feiern Die Braut haut ins Auge

Soul-Musikerin Ami Warning gönnt uns eine "Auszeit"

Eigentlich war die Podcast-Folge mit Ami Warning für die schönste Zeit des Jahres geplant: den Frühherbst. Dabei passt “Auszeit”, das aktuelle Album der Münchner Musikerin, auch perfekt in den Advent. Ami, die ihre Songs zwischen Soul, Singer-Songwriter und Raggea verortet, lässt uns mit ihrer Musik durchatmen, das Jahr reflektieren und bringt die Sonne zurück in die viel zu grauen Tage. Im Podcast spricht sie über gesunde Verweigerungshaltung, ihre neuen Songs zwischen Aufbruch und Rückblick, Social-Media-Druck und ihre Leidenschaft für Bob Marley.

Soul-Musikerin Ami Warning gönnt uns eine "Auszeit"

Jan Rohrweg singt versöhnliche Protestlieder

Weniger Abwehr, mehr Empathie: Der Wiener Liedermacher und Poet Jan Rohrweg stellt sich in seinen Songs die großen Fragen. Bei ihm geht es um stereotype Männlichkeitsbilder, Vaterschaft, Mut zur Selbstkritik – und wie eine gerechtere Gesellschaft für alle gelingen kann. Für sein Debütalbum “Am Sand” hat er sich durchaus Zeit gelassen und nicht nur einmal ist ihm das Leben dazwischengekommen, wie er im Podcast erzählt. Hier spricht Jan über Humor als Überlebensstrategie, sein Faible für eine gesunde Fehlerkultur und die Kunst loslassen zu können.

Jan Rohrweg singt versöhnliche Protestlieder

Verena Giesinger singt mit dem Schmusechor Neujahrskonzerte

Mehr Optimismus wagen: Mit ihrem Schmusechor will Chorleiterin Verena Giesinger Menschen zusammenbringen, setzt sich für mehr Diversität in der Musiklandschaft ein und denkt Neujahrskonzerte neu. In den letzten zehn Jahren hat sich ihr queer-feministischer Pop-Chor zu einem Fixstern der heimischen Musik- und Performancelandschaft entwickelt und mit politischen Aktionen für Aufmerksamkeit gesorgt. Dabei hat Verena selbst viele Jahre gebraucht, um sich selbst als Maestra, als Dirigentin ihres Schmusechors zu bezeichnen, wie sie im Gespräch erzählt. Jetzt hat das rund 40-köpfige Kollektiv ihr erstes Live-Album veröffentlicht und singt Interpretationen von Songs von Radiohead, Miley Cyrus bis Billie Eilish. Im Podcast “Was soll das alles?” spricht Verena über ihre Neujahrskonzerte im Wiener Volkstheater, Leistungsdruck in der Klassik, wie sich gesellschaftliche Prozesse in ihrem Chor spiegeln – und wie Punk sie durch ihre Jugend am Land in Vorarlberg begleitet hat.

Verena Giesinger singt mit dem Schmusechor Neujahrskonzerte

Marion Brasch erlebt Abenteuer mit ihren Büchern

In dieser Folge spreche ich mit der Autorin und Moderatorin Marion Brasch. Wir tauchen ein in die Welt ihres Kinderbuchs “Winterkind und Herr Jemineh” und unterhalten uns über ihre außergewöhnliche Familiengeschichte. Ihre drei Brüder, ihre Eltern und ihre Tochter Lena, die die künstlerische Energie der Familie in die nächste Generation trägt, stehen dabei im Mittelpunkt. Außerdem sprechen wir über das Aufwachsen in der DDR, ihre langjährige Tätigkeit im Radio, die Bedeutung des Lesens für Kinder und wie Bücher ihre Vorstellungskraft anregen können. Ein weiteres Thema unseres Gesprächs sind die aktuellen Kürzungen in der Berliner Kulturszene und ihre möglichen Auswirkungen.

Marion Brasch erlebt Abenteuer mit ihren Büchern

Nachtblende-Kurator Julian Stockinger feiert die verbindende Kraft der Midnight Movies

In dieser Episode dreht sich alles um die Magie der späten Stunden. Ich hatte das Vergnügen, mit Julian Stockinger, dem Kurator der Reihe Nachtblende im Wiener Gartenbaukino, über ein faszinierendes Kapitel der Filmgeschichte zu sprechen: die legendären Midnight Movies. Filme wie “El Topo”, “Eraserhead” oder die “Rocky Horror Picture Show” schrieben in den 1970er-Jahren in New York Geschichte, als sie sich zu wahren Kultphänomenen entwickelten. Was machte diese Filme so besonders? Warum entfalten sie gerade um Mitternacht ihre größte Wirkung? Und welche Bedeutung haben sie heute noch für das Kino und seine Community? Darüber hinaus spricht Julian mit mir über das aktuelle “Nachtblende”-Programm mit dem Titel "No Place Like Home". Diese Staffel präsentiert Filme wie “Ich seh ich seh”, “What Ever Happened to Baby Jane?” und “Visitor Q”, die die Idee von Heimat und Zuhause aus ungewöhnlichen und oft schonungslosen Perspektiven beleuchten.

Nachtblende-Kurator Julian Stockinger feiert die verbindende Kraft der Midnight Movies

Reinhold Bilgeri und sein ungebrochenes Wutherz

In der neuesten Episode meines Podcasts spreche ich mit dem Vorarlberger Multitalent Reinhold Bilgeri. Der Musiker, Autor und Filmemacher, der heuer 75 Jahre alt wird, gibt Einblicke in sein neues Buch “Das Gewissen der Tauben”. Wir reden über seine unerschütterliche Liebe zur Rockmusik, Literatur und zum Film, aber auch über die Rückschläge und Niederlagen, die ihn geprägt haben. Bilgeri erzählt von seiner Kindheit in Vorarlberg, seiner Zeit in einem katholischen Internat, seinem Hadern mit der Kirche, das ihn bis heute begleitet, und seiner Politisierung in den Jahren der Nachkriegszeit. Doch es bleibt nicht nur bei Kunst und persönlichen Lebensstationen: Gemeinsam diskutieren wir die Gefahr eines politischen Rechtsrucks – sowohl in Österreich als auch international – und was Donald Trump damit zu tun hat. Ein Gespräch über Vergangenheit, Gegenwart und die Verantwortung für die Zukunft.

Reinhold Bilgeri und sein ungebrochenes Wutherz

Onk Lou liebt Abenteuer um Mitternacht

Für Onk Lou steht fest: Stillstand hat in seiner Karriere keinen Platz. Dafür ist ihm seine Arbeit als Musiker viel zu wichtig. In der aktuellen Folge von "Was soll das alles?" spreche ich mit dem Singer-Songwriter über seinen beeindruckenden Werdegang und die Gründe, sein eigenes Label „MoreThanBones Records“ zu starten und die Kunst, wirtschaftliche Skills mit künstlerischer Leidenschaft zu verbinden. Onk Lou gibt Einblicke in die Entstehung seines Albums „Midnight“, das er gemeinsam mit seinem Bruder aufgenommen hat und das die Faszination für nächtliche Abenteuer und Sehnsüchte einfängt. Wir reden über die Herausforderungen einer kreativen Phase, die oft erst nach Mitternacht beginnt und was er vom legendären Metallica-Drummer Lars Ulrich über Disziplin und kreative Ausdauer gelernt hat.

Onk Lou liebt Abenteuer um Mitternacht

Rebekka Salomea Ziegler sucht Hoffnung mit ihrer Musik

Rebekka Salomea Ziegler verbindet musikalische Vision mit künstlerischem Ausdruck. Mit ihrer Kölner Band Salomea setzt sie neue Maßstäbe im Spannungsfeld zwischen Neo-Soul, R’n’B, Hip-Hop und zeitgenössischem Jazz. Ihr aktuelles Album “Good Life” ist nicht nur ein Statement, sondern eine Klangutopie – eine Reise zwischen Schmerz und Schönheit, zwischen Widerstand und Zugehörigkeit. In dieser Podcast-Folge sprechen wir über die Entstehung des Albums, über Musik als Trauerarbeit, die Herausforderungen und Chancen der unabhängigen Musikszene und den Mut, musikalische und gesellschaftliche Grenzen zu überschreiten. Welche Geschichten stecken hinter den Songs? Wie entstehen intime, persönliche Texte, die gleichzeitig universelle Themen berühren? Und warum ist Zuhören so wichtig – in der Musik wie im Leben?

Rebekka Salomea Ziegler sucht Hoffnung mit ihrer Musik

Andreas Dorau und Mwita Mataro wundern sich über Austropop

Im grauen Wiener Winter treffen zwei Künstler aufeinander, die Österreich aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten: Andreas Dorau, Hamburger NDW-Legende, hat Wien ein ganzes Album gewidmet, während Mwita Mataro mit "Schwarzem Austropop" die Szene von innen aufmischt. Doch was verbindet sie? Und wie gehen sie mit ihrer Rolle als "Außenseiter" um? Andreas Dorau betrachtet Wien mit neugierigem Blick von außen – ohne Klischees, aber mit Humor und einer Prise Ironie. In seinen Liedern erzählt er von Telefonseelsorge, Riesenrädern und anderen kulturellen Besonderheiten, die ihn inspirieren. Mwita Mataro hingegen lebt in Wien, kennt aber auch die Herausforderungen, die mit der Identifikation als "Schwarzer Österreicher" in der Musikszene einhergehen. Sein Solo-Projekt, das sich vom Indie-Rock seiner Band At Pavillon hin zu elektronischen Klängen verlagert hat, setzt sich bewusst mit Fragen von Identität und Zugehörigkeit auseinander. Austropop wird oft mit Heimatverbundenheit assoziiert – aber wer definiert eigentlich, was dazugehört? Andreas und Mwita hinterfragen beide tradierte Vorstellungen: Dorau mit seinem schalkhaften Blick von außen, Mataro mit einem musikalischen Zugang, der sich bewusst der Diversität widmet. Beide sprechen darüber, welche Chancen und Herausforderungen die österreichische Musikszene für neue Perspektiven bietet. Ob als norddeutscher Musiker, der ein Wien-Album macht, oder als schwarzer Musiker in der Austropop-Szene – beide Gäste erleben das Spannungsfeld zwischen Außenseiterstatus und künstlerischer Freiheit. Sie diskutieren, ob diese Position nicht sogar mehr kreative Möglichkeiten eröffnet und welche gesellschaftlichen Entwicklungen sie in Österreich beobachten. Von "Fred vom Jupiter" bis "Schwarzer Hase" – wir sprechen über Hits, Botschaften und die Herausforderung, Erwartungen zu entkommen.

Andreas Dorau und Mwita Mataro wundern sich über Austropop

Timm Völker bricht mit ostdeutschen Klischees und singt von Land und Leuten

Im Januar 2025 spielte Timm Völker zwanzig Konzerte in drei ostdeutschen Bundesländern. Dabei brachte der Leipziger Musiker nicht nur seine einzigartige Mischung aus Country, Dub und Blues auf die Bühne, sondern auch den gleichnamigen Film "Falke überm Haus", der seine Tour von 2022 dokumentiert. Regisseur Stefan Nöbel-Heise begleitete Völker und den Gitarristen Patrice Lipeb dabei auf ihrer Reise durch den Osten Deutschlands, von Kirchen in Bad Schmiedeberg bis hin zu Hausfluren in Tröchtelborn. Der Film ist ein stilles, poetisches Porträt einer Region, die oft im Schatten der großen Städte steht und in der dennoch eine lebendige Kulturszene existiert. Wir sprechen über die besondere Ästhetik und die Inspiration hinter seinen Songs, die von der kargen Weite Sachsen-Anhalts, Industriekulissen und nostalgischen Erinnerungen geprägt sind. Timm beschreibt die Gegend als seine "nordamerikanischen Great Plains" – eine Landschaft, die seine Musik durchdringt und die ihn immer wieder auf Reisen schickt. Wir tauchen ein in die Geschichten hinter Songs wie "Flammen auf dem Fluss" und "Gib die Sonne auf", die sich mit Vergänglichkeit, Freundschaft und der Magie des Unterwegsseins befassen. Außerdem sprechen wir über die Herausforderungen und Besonderheiten, durch kleine Orte und außergewöhnliche Veranstaltungsorte zu touren, über Nostalgie als kreativen Antrieb und die Verbindung zwischen Landschaft, Musik und Identität. Darüber hinaus diskutieren wir die aktuellen Krisen, die Bundestagswahl in Deutschland, sein Aufwachsen als Wendekind der DDR und die verbindende Kraft der Musik. Ein Gespräch über Musik, Erinnerung, die Kraft der kleinen Orte und einen ganz eigenen Zugang zum Blues.

Timm Völker bricht mit ostdeutschen Klischees und singt von Land und Leuten

Die Wilde Jagd: Sebastian Lee Philipp sucht das Glück

In dieser Episode spreche ich mit Sebastian Lee Philipp, dem kreativen Kopf hinter Die Wilde Jagd, über sein neues, monumentales Werk "Lux Tenera – A Rite To Joy". Das Album, das vom renommierten Roadburn Festival in Auftrag gegeben wurde, verbindet hypnotische Klanglandschaften mit der orchestralen Wucht des Grammy-prämierten Metropole Orkest unter der Leitung von Simon Dobson. Die Wilde Jagd steht für eine einzigartige Mischung aus ritueller, tranceartiger Musik, die Elemente aus Krautrock, Minimalismus und experimenteller Elektronik vereint. Die Kompositionen sind oft hypnotisch und cineastisch, mit einem starken Fokus auf Atmosphäre und rhythmische Intensität. Wir sprechen über die Entstehung dieses einzigartigen Projekts, das 2024 in Tilburg uraufgeführt wurde. Wie hat sich der kreative Prozess von der ersten Idee bis zur Umsetzung entwickelt? Welche Herausforderungen brachte die Orchestrierung seiner Musik mit sich? Und wie hat sich die Zusammenarbeit mit Simon Dobson und dem Metropole Orkest auf den Sound von Die Wilde Jagd ausgewirkt? Sebastian gibt Einblicke in die konzeptionellen und klanglichen Entscheidungen des Albums. Warum fiel die Wahl auf den Titel "Lux Tenera", was bedeutet die Verbindung von Ritual und Musik für ihn, und welche Rolle spielen die ungewöhnlichen Instrumente wie die Carnyx und die Taiko-Trommeln? Freut euch auf ein faszinierendes Gespräch mit einem Künstler, der darüber spricht, wie dieses Projekt seine musikalische Welt erweitert und neue kreative Horizonte für Die Wilde Jagd eröffnet hat.

Die Wilde Jagd: Sebastian Lee Philipp sucht das Glück

Sodl träumt von Fabelwesen und sucht nach der Stille im Lärm

Sodl ist eine der spannendsten neuen Stimmen der österreichischen Musikszene – kompromisslos, eigenständig, voller Kontraste. Im Wiener Café Weidinger erzählt sie von ihrem Weg zur Musik. Gerade erst hat sie den FM4-Award der Amadeus Awards gewonnen. Aufgewachsen im Salzkammergut, in einer musikalischen Familie, war Musik für Anja Sodnikar von Anfang an die natürlichste Form des Ausdrucks. Angefangen hat sie mit Klavier, hat es aber nie richtig gelernt. Danach aber Akkordeon, mit 15 kam der Gesang und die Gitarre dazu. Ein Jahr später wurde sie bereits auf FM4 gespielt – mit Unterstützung ihrer Mutter, die sie ins Studio begleitete. Dass Musik mehr als nur ein Hobby ist, war von Anfang an klar. Ihr Sound bewegt sich zwischen Indie-Rock, Folk und experimentellen Klängen. Das Debütalbum „Flowers on the Moon“ war noch stark folkig geprägt, während das aktuelle Album „Sheepman“ zwischen treibendem Gitarrenrock und intimen Balladen wechselt. Sodl braucht diese Kontraste – besonders deutlich wird das in der Single „I am a Woman“, die zwischen zerbrechlicher Country-Strophe und eruptivem Refrain pendelt. Sodl nimmt ihre Texte direkt aus ihrem Leben. Sie streift gerne durch die Stadt oder über das Land, beobachtet Menschen und Tiere und lässt das auf sich wirken. Auch Natursalismus ist für sie ein wichtiges Thema. Die Kraft der Natur bringt ihr viele Themen, sie inspiriert sie und fließt in ihre Songs ein – oft ohne dass sie es bewusst plant. Gleichzeitig hat sie Schwierigkeiten mit dem Wiener Lärm, fühlt sich davon oft erdrückt. Doch auf der Bühne genießt sie es, selbst laut sein zu können – eine Art Aufbegehren gegen diese Geräuschkulisse. Mit ihrer Musik betreibt sie eine Form des Exorzismus – sie treibt innere Dämonen aus, verwandelt Schmerz in Klang und findet darin eine eigene Art von Erlösung. Inhaltlich setzt sich Sodl mit struktureller Gewalt gegen FLINTA-Personen, Feminismus und dem Aufbrechen von Geschlechterstereotypen auseinander. Ihre Musik ist ein Mittel, um Themen anzusprechen, die oft tabuisiert werden – so etwa weibliche Lust, wie in „Mary, the Anarchist“.

Sodl träumt von Fabelwesen und sucht nach der Stille im Lärm

Thomas Jarmer baut uns mit Garish einen Garten

Garish sind eine Institution. Seit über 25 Jahren trotzt die Band allen musikalischen Trends, bleibt sich treu und schafft es dennoch, sich immer wieder neu zu erfinden. Ihr achtes Studioalbum "Am Ende wird alles ein Garten" ist eine Reise durch Sinnsuche und Trost, durch das Aufbrechen alter Muster und das Finden neuer Wege. Sieben Jahre haben Garish an diesem Album gearbeitet – eine lange Zeit, geprägt von Herausforderungen, nicht zuletzt durch die Pandemie. Doch die Band hat sich eine gewisse Sturheit bewahrt, eine Beharrlichkeit, die sich durch ihre gesamte Karriere zieht. Ein eigener künstlerischer Kosmos, abseits von kurzlebigen Trends, der sich über die Jahre stetig weiterentwickelt hat. Garish hatten immer schon eine gute Streitkultur – Thomas Jarmer, Julian Schneeberger, Kurt Grath, Markus Perner führen produktive Auseinandersetzungen, die dazu gehören, um künstlerisch weiterzukommen. Heute passiert vieles innerhalb der Band intuitiv, ohne große Diskussionen, weil sie sich blind verstehen. In dieser Folge von "Was soll das alles?" spreche ich mit Sänger und Texter Thomas Jarmer über das neue Album, seine Art zu schreiben und die Eigenheiten einer Band, die so lange besteht. Was bedeutet es, über Jahrzehnte hinweg zusammen Musik zu machen? Wie verändert sich der kreative Prozess im Lauf der Zeit? Und warum ist es manchmal wichtig, alte Songs hinter sich zu lassen? Wir tauchen ein in die Bildsprache von Garish, sprechen darüber, wie Musik Trost spenden kann, ohne sich der Realität zu verschließen. Außerdem geht es um das Live-Spielen – wie sich Thomas im Laufe der Jahre immer mehr dem Publikum geöffnet hat und warum Konzerte heute für die Band eine noch größere Bedeutung haben als früher. Ein Gespräch über musikalische Intuition – und warum am Ende wirklich alles ein Garten werden könnte. Optimismus, ohne dabei naiv zu sein.

Thomas Jarmer baut uns mit Garish einen Garten

Autorin Amira Ben Saoud zeigt uns das Schweben

"Schweben" ist eine Dystopie: Der Klimawandel ist vollzogen, die Menschen leben isoliert voneinander, und eine Art Diktatur herrscht über das Land. Doch anstatt offener Rebellion begegnen die Figuren dieser neuen Realität mit einer beinahe beunruhigenden Lethargie. Ist das die Schattenseite unserer berühmten menschlichen Anpassungsfähigkeit? Spiegelt sich in dieser Resignation eine Haltung wider, die auch in unserer heutigen Zeit zu beobachten ist? In der neuesten Episode von "Was soll das alles?" spreche ich mit der Autorin Amira Ben Saoud über ihren Debütroman "Schweben". Ein Buch, das sie über Jahre hinweg für sich selbst geschrieben hat und das nun den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat. Wie fühlt es sich an, ein so persönliches Werk plötzlich mit der Welt zu teilen? Im Zentrum der Geschichte steht eine Frau, die sich beruflich in verschiedene Identitäten hineinversetzt. Sie schauspielert für Menschen, die nicht loslassen können – sei es eine verstorbene Mutter, eine verlorene Geliebte oder eine abwesende Freundin. Doch was bedeutet es, wenn wir für andere Menschen eine Rolle spielen? Und wie weit geht diese Selbstaufgabe, insbesondere bei Frauen, die sich in Care-Arbeit, Pflege und Erziehung oft selbst verlieren? Wir sprechen über die zentrale Frage des Romans: Wer bin ich? Und wie verändern sich unsere Beziehungen? Die Protagonistin bewegt sich zwischen Anpassung und Widerstand, zwischen Realität und Fantasie. Ist das titelgebende "Schweben" letztlich ein Akt der Befreiung? Amira erzählt, dass das Schreiben dieses Buches sie durch eine schwierige Phase ihres Lebens getragen hat. Sie hat sich oft im Stoff verrannt, gezweifelt und um Formulierungen gerungen. Sie meint nicht, dass das Buch perfekt ist, aber sie ist stolz darauf, ihr Debüt nun veröffentlicht zu haben. Wir diskutieren, wie sich das literarische Schreiben von ihrer bisherigen journalistischen Arbeit unterscheidet. Welche neuen Freiheiten bot ihr der Roman – und welche Herausforderungen brachte er mit sich? Zudem geht es um ihre eigene Lesebiografie: Welche Bücher haben sie geprägt? Was sucht sie selbst in der Literatur? Und mit welchem Gefühl möchte sie ihre Leser:innen zurücklassen? Ein Gespräch über Identität, Gesellschaft und die Macht der Fantasie – jetzt in der neuen Folge von "Was soll das alles?"

Autorin Amira Ben Saoud zeigt uns das Schweben

Diagonale: Filmemacherin Ivette Löcker zeigt uns das Leben

Die Diagonale widmet Ivette Löcker in diesem Jahr eine Personalie – ein besonderer Anlass, um über ihr Schaffen und ihren einzigartigen Zugang zum Dokumentarfilm zu sprechen. In ihren Werken stehen oft persönliche Geschichten im Mittelpunkt, die zugleich tief in gesellschaftliche Realitäten eingebettet sind. In der neuen Folge von "Was soll das alles?" spreche ich mit der Filmemacherin über ihren jüngsten Film "Unsere Zeit wird kommen", in dem sie die Lebensrealität eines österreichisch-gambischen Paares erforscht und die Hindernisse beleuchtet, die ihrer Beziehung im Weg stehen. Wie ist sie auf die Geschichte von Siaka und Victoria gestoßen? Wie gewinnt man das Vertrauen für eine so intime filmische Erzählung? Außerdem reden wir über Ivette Löckers filmische Herangehensweise, ihre persönliche Verbindung zu den Geschichten, die sie erzählt, und die Herausforderungen, die mit dem Dokumentarfilm verbunden sind. Was hat sie aus ihren Filmen über Beziehungen und gesellschaftliche Realitäten gelernt? Und warum interessieren sie insbesondere Paare als Protagonist:innen ihrer Filme? Ein besonderer Fokus liegt auf ihrem Film "Was uns bindet", in dem sie ihre Eltern im Lungau dokumentiert und sich mit Nähe und Entfremdung in familiären Beziehungen auseinandersetzt. Warum hat sie sich entschieden, diese sehr persönliche Geschichte einem größeren Publikum zu zeigen? Und wie hat es ihre Sicht auf das dokumentarische Filmemachen verändert? Wir sprechen auch über "Anja und Serjoscha", ihren Film über zwei junge Menschen in Mariupol, einer Stadt, die inzwischen durch den Krieg zerstört wurde. Wie blickt sie heute auf diesen Film zurück? Wie hat sich die Wahrnehmung des Werks seit seiner Veröffentlichung verändert? Und würde sie gerne zurückkehren, um einen neuen Film über die Region und ihre Menschen zu drehen? Ein spannendes Gespräch über das Erzählen von Wirklichkeit, das Zuhören, die Verantwortung der Dokumentarfilmkunst und die Frage, ob Filme tatsächlich etwas verändern können. Hört rein!

Diagonale: Filmemacherin Ivette Löcker zeigt uns das Leben

Voyage Futur: Wolfgang Lehmann spielt den Sound der Nacht

In der neuesten Folge von "Was soll das alles?" ist Wolfgang Lehmann (früher: Möstl) zu Gast. Der vielseitige Musiker und Produzent aus Wien hat sich in den letzten 15 Jahren mit Bands und Projekten wie Mile Me Deaf, Sex Jams, Melt Downer und Killed By 9Volt Batteries einen Namen gemacht. Doch auch als Solokünstler ist er aktiv und veröffentlicht unter dem Namen Voyage Futur gemeinsam mit seiner Frau Beate experimentelle Klangwelten, die von Ambient bis Vaporwave reichen. Ihr aktuelles Album Unseen Portal ist das analogste ihrer Karriere und eine Hommage an die Nacht. Im Gespräch erzählt Wolfgang von der Entstehung dieses besonderen Albums, das durch analoge Sounds, Jazz-Akzente und Krautrock-Klanglandschaften geprägt ist. Er berichtet, warum Voyage Futur auf digitale Plug-ins weitgehend verzichtet hat und wie die Tracks durch Bandschleifen und Samples eine fast filmische Atmosphäre erzeugen. Doch Wolfgangs Karriere verlief nicht geradlinig – immer wieder musste er seine musikalische Arbeit neu denken. Eine Zeit lang hatte er das Gefühl, dass Gitarrenmusik für ihn auserzählt sei, und suchte nach neuen Ausdrucksformen. Wir sprechen darüber, wie er diesen kreativen Wandel erlebt hat und welche neuen Perspektiven er als Produzent, unter anderem für Voodoo Jürgens, gewonnen hat. Außerdem erzählt Wolfgang, wie er gelernt hat, mit Panikattacken zu leben, und welche Rolle Musik für ihn dabei spielt. Und natürlich geht es auch um sein Leben als Vater eines Sohnes und wie er seine verschiedenen kreativen und persönlichen Rollen in Einklang bringt. Ein Gespräch über Musik, Gesellschaft und die Kunst, immer wieder neue kreative Wege zu gehen. Jetzt reinhören!

Voyage Futur: Wolfgang Lehmann spielt den Sound der Nacht

5/8erl in Ehr’n: Clemens Wenger brennt für die Kunst des Innehaltens

Clemens Wenger ist Pianist, Elektronikmusiker, Komponist – und einer der prägenden Köpfe hinter 5/8erl in Ehr’n, jener eigenwilligen Wiener Band, die Soul, Jazz, Pop und Wienerlied auf ganz eigene Weise verbindet. Ihr siebtes Album “Burn On!” ist ein musikalischer Weckruf an eine erschöpfte Gesellschaft – und eine Einladung, sich wieder dem Menschlichen zuzuwenden: dem Zuhören, dem Mitfühlen, dem gemeinsamen Schweigen. Im Gespräch mit Clemens geht es um das, was diese Band so besonders macht: die Suche nach dem Verbindenden, den Wiener Soul zwischen Motown und Margareten, musikalische Spagate zwischen Bläser-Orchester und Gitarrenpfeifen – und um die Frage, wie Kunst heute wirken kann, ohne sich anzubiedern. Clemens Wenger hat Jazz studiert, aber nie nur Jazz gemacht. Er hat mit dem Jazzorchester Vorarlberg gearbeitet, mit Mira Lu Kovacs das Projekt “The Urge of Night” produziert und als Mitgründer der Jazzwerkstatt Wien eine ganze Szene mitgeprägt. Auf seiner Website beschreibt er sich schlicht als: „composer for stage & media, performing artist“ – und auch das greift noch zu kurz. Wir sprechen auch über die schwieriger werdenden Rahmenbedingungen für kleine Kulturvereine, die abseits der großen Institutionen wichtige Räume für Experimente und Nachwuchsarbeit schaffen. Gerade in der aktuellen politischen Landschaft, in der Kulturförderung zunehmend unter Druck gerät, wird das Überleben für viele dieser Initiativen zur Herausforderung. Ein Gespräch über Burnout, Balsam, Bescheidenheit – und warum der zärtlichste Aufbruch oft der radikalste ist.

5/8erl in Ehr’n: Clemens Wenger brennt für die Kunst des Innehaltens

Steintor Herrenchor suchen die Schönheit im Herzschmerz

Mit ihrer aktuellen EP „oh scheiße Gefühle“ liefert die hannoversche Band Steintor Herrenchor einen intensiven, ehrlichen und erstaunlich unironischen Soundtrack für all jene, die sich schon mal in einem Gefühlschaos wiedergefunden haben – oder noch mittendrin stecken. In dieser Folge spreche ich mit Sänger Timon über Musik als Ventil und über das Bedürfnis, nicht alles kontrollieren zu wollen. Wir reden über emotional aufgeladene Post-Punk-Beats, zarte Hoffnungsmomente und über eine ganz eigene Art, sich musikalisch Raum für Schmerz, Sehnsucht und Rastlosigkeit zu schaffen. Timon erzählt, wie es war, aus einer zufälligen Zusammenarbeit eine richtige Band entstehen zu lassen, warum der Begriff „Neue Neue Deutsche Welle“ zwar praktisch, aber auch limitierend ist – und wie sich ihre Musik ganz ohne Rücksicht auf klassische Harmonielehre entwickelt. Außerdem sprechen wir über die ersten Gehversuche der Band, darüber, wie es sich anfühlt, bei Konzerten ein Gefühl der Gemeinsamkeit zu schaffen.

Steintor Herrenchor suchen die Schönheit im Herzschmerz

Ariel Oehl singt mit offenem Herzen "I love you"

Wo die Liebe hinfällt, da bleibt oft was zurück: ein Kuss, ein Riss, ein Lied. Ariel Oehl, der alte Verführer, hat mit „lieben wir“ ein ganzes Album über diese Zumutung von Gefühl gemacht – und wer einmal reinhört, merkt schnell: Das ist kein Zufall, sondern Absicht. 15 neue Songs, ein musikalischer Richtungswechsel, ein poetischer Blick auf das, was uns alle betrifft. Die Liebe – romantisch, freundschaftlich, gesellschaftlich. Und wie sie sich anfühlt, wenn man Vater ist, wenn die Welt brennt, wenn alles gleichzeitig zu viel und zu wenig ist. Im Gespräch erzählt Ariel über den neuen Sound, die Texte, das Vatersein, über Hoffnung als Konzept und darüber, warum „lieben wir“ ein sehr analoges Gegenmodell zur immer perfekteren KI-Musik ist – ohne Technik-Bashing, sondern mit Gefühl.

Ariel Oehl singt mit offenem Herzen "I love you"

Sophia Blenda erschüttert mit radikaler Sanftheit

Sophia Blenda ist Musikerin, Multiinstrumentalistin, Songwriterin – und eine der eindringlichsten Stimmen der deutschsprachigen Popmusik. Mit ihrem zweiten Soloalbum „Die Summe der Vereinzelung“ legt sie ein klug komponiertes, poetisch verschachteltes Werk vor, das sich mit Schmerz, Machtverhältnissen und kollektiver Erfahrung auseinandersetzt – und das dabei nie in Selbstmitleid kippt, sondern Widerstand formt. Im Gespräch geht es um weiblich gelesenen und queeren Schmerz, um das Schreiben gegen patriarchale Gewalt, um Sprache als Schutzraum – und darum, wie aus intimen Liedern plötzlich etwas Gemeinsames wird. Sophia Blenda erzählt, warum sie „Sad Girl Summer“ als Reality Check auf die Popkultur geschrieben hat, was Billie Eilish und Stefan Zweig miteinander zu tun haben – und wie es ist, sehr persönliche Songs auf die Welt loszulassen. Ihre Musik ist leise, aber klar. Zärtlich, aber radikal. Ein Gegenentwurf zur Verharmlosung, zur Vereinzelung – und ein Versuch, aus schweren Dingen etwas Schönes zu machen. Ein Gespräch über das Ich und das Wir, über Glorifizierung und Wahrheit, über Kunst als kollektives Erinnern.

Sophia Blenda erschüttert mit radikaler Sanftheit

Der Problembär: Stefan Redelsteiner und sein Weg zu Wanda (Teil 1)

Er hat Wanda entdeckt, Voodoo Jürgens aufgebaut und Der Nino aus Wien eine Bühne gegeben: Stefan Redelsteiner ist eine Schlüsselfigur des Neuen Austropop – und eine der prägendsten Stimmen hinter den Kulissen der heimischen Popkultur. In Teil 1 unseres Gesprächs erzählt Redelsteiner (jetzt ist das Buch "Der Problembär" mit Autor Gerhard Stöger) von seinen Anfängen als Musiker, von Außenseitertum, Pop als Utopie – und vom ewigen Spannungsfeld zwischen künstlerischem Anspruch, Eigensinn und Ego. Dabei wird seine tiefe Liebe zur Musik zum roten Faden: Sie war Rettung, Motor und Kompass zugleich. Er spricht offen über seine Kindheit im Wiener Gemeindebau, seine musikalische Sozialisation, erste Erfahrungen in der Musik – und darüber, warum er heute keinen Alkohol mehr trinkt. Außerdem verrät er, wie man eigentlich Musikmanager wird – und warum es dabei um weit mehr geht als um Businesspläne. Wir sprechen über die Gründung von Problembär Records, jenem Label, das Acts wie Der Nino aus Wien und Neuschnee eine erste Bühne gab, über neue Erfolge mit Mwita Mataro – und darüber, wie man als Manager mit der eigenen Eitelkeit umgeht, wenn man ständig im Hintergrund bleibt. Auch Voodoo Jürgens taucht bereits auf – als Teil einer Geschichte, die in Teil 2 weitergeht: mit Stefanie Sargnagel, Wanda und der Frage, was bleibt, wenn die Magie vorbei ist.

Der Problembär: Stefan Redelsteiner und sein Weg zu Wanda (Teil 1)

Wanda-Entdecker Stefan Redelsteiner: Von Stefanie Sargnagel bis Voodoo Jürgens (Teil 2)

Wie wurde aus der genialen Facebook-Autorin Stefanie Sargnagel eine gefeierte Schriftstellerin? Und was passiert, wenn Künstler:innen den Verlag oder das Label wechseln – bleibt da noch Platz für persönliche Bindungen? Im zweiten Teil des Gesprächs mit dem Musikmanager Stefan Redelsteiner geht es um die Gratwanderung zwischen Freundschaft und Profession, um Nähe und Distanz im Kulturbetrieb. Redelsteiner spricht offen über das Ende der Zusammenarbeit mit Wanda – warum nach drei erfolgreichen Jahren Schluss war, wieso ausgerechnet die ausverkaufte Stadthalle zum Problem wurde und wie die Maschine Wanda irgendwann zu groß wurde. Und er erzählt, warum er Voodoo Jürgens so lange begleiten will, wie es ihn gibt. Teil 1 des Gesprächs ist bereits online. Darin erzählt Stefan Redelsteiner von seiner Kindheit im Wiener Gemeindebau, seinen Anfängen als Musiker, der Gründung von Problembär Records und seiner Zusammenarbeit mit Der Nino aus Wien, Neuschnee, Voodoo Jürgens und Mwita Mataro. Es geht um Außenseitertum, Pop als Utopie, das Musikbusiness – und darum, wie man als Manager mit Eigensinn, Ego und dem eigenen Unsichtbarsein umgeht.

Wanda-Entdecker Stefan Redelsteiner: Von Stefanie Sargnagel bis Voodoo Jürgens (Teil 2)

Musiker Cid Rim bringt Leichtigkeit in krisenhafte Zeiten

Was passiert, wenn man der Kälte Wiens den Rücken kehrt, in Mexiko Boxunterricht im Park nimmt und sich täglich ins Studio setzt, ohne Plan – nur dem Gefühl folgend? Bei dem Wiener Musiker Clemens Bacher alias Cid Rim entstand daraus “Sprint”, ein farbenfrohes Album zwischen Jazz, Pop und Breakbeats, das nach Leichtigkeit und Aufbruch klingt. In dieser Folge erzählt der Produzent und Schlagzeuger, wie das Leben unter der mexikanischen Sonne seinen kreativen Prozess verändert hat, warum eine klare tägliche Routine – vom Frühstück bis zum Boxtraining am Nachmittag – für ihn der Schlüssel zu neuer künstlerischer Freiheit war, und wieso es Mut braucht, Perfektionsismus gegen Intuition zu tauschen. Wir sprechen über alte Arbeitsweisen und neue Rituale, Vertrauen, musikalische Generationenwechsel und darüber, warum die neuen Lieder sich anfühlen wie eine musikalische Dosis Optimismus in krisenhaften Zeiten. Ein Gespräch über das Loslassen, das Loslaufen – und die Kraft, einfach mal nicht zu verkopfen.

Musiker Cid Rim bringt Leichtigkeit in krisenhafte Zeiten

Paul Plut lässt seine Lieder atmen und sagt sich von Social Media frei

Paul Plut ist als Solokünstler bekannt für düstere Dialekt-Songs zwischen Apokalypse und Innerlichkeit – mit Viech zeigt er eine andere Seite. “Vollmond”, das neue Album des Band-Kollektivs, ist in einer nächtlichen Session entstanden. Was macht die Arbeit im Kollektiv mit ihm als Musiker und Songwriter? Wie fühlt es sich an, wenn plötzlich alle ans Mikro dürfen? Wir sprechen in der aktuellen Podcast-Folge über sein Aufwachsen in Ramsau am Dachstein, sein Verhältnis zu Leben und Tod, über geteilte Verantwortung im Studio und darüber, wie man Popmusik so gegen den Strich bürstet, dass sie trotz allem funktioniert. Paul erzählt, warum der Vollmond mehr als nur ein Aufhänger für die neue Songsammlung war, welche kreativen Unterschiede er zwischen Viech und seinem Solo-Schaffen sieht – und warum er sich ein Revival der Kassetten als Tonträger wünscht. Ein Gespräch über Gruppenprozesse, Grenzverschiebung und die Frage, ob man als Künstler jemals ganz bei sich – oder doch immer Teil von etwas Größerem ist.

Paul Plut lässt seine Lieder atmen und sagt sich von Social Media frei

Anna Mabo lebt die Kunst der mittelschweren Ekstase

Anna Mabo veröffentlicht im Herbst ihr viertes Album “Mittelschwere Ekstase” – ein poetischer, eigensinniger Aufbruch zwischen Zärtlichkeit, Aufbruch und Hoffnung. In dieser Folge spricht sie über Songwriting als Ventil, über die Bedeutung von Selbstironie und darüber, warum jedes ihrer Alben ein Neuanfang ist. Wir reden über das Verhältnis zum Publikum, über die Frage, wann ein Konzert mehr ist als nur Musik – und über die feine Linie zwischen Unterhaltung und Ehrlichkeit. Mabo erzählt von der Entstehung der neuen Songs, dem Spannungsfeld zwischen Theater und Musik, der Zusammenarbeit mit Ernst Molden und ihrer Vorstellung von Musik als Ausdruck größter Offenheit. Und natürlich geht es auch um die großen Themen hinter dem Albumtitel: die Gleichzeitigkeit der Dinge, das Schöne im Schweren und die stille Ekstase im Alltag.

Anna Mabo lebt die Kunst der mittelschweren Ekstase

Dani Lia feiert ihre Konzerte nach dem TikTok-Hype

Dani Lia schreibt Songs für alle, die zwischen Nostalgie und Neuanfang hängen – mal melancholisch, mal voller Energie, aber immer ehrlich. 2022 gelingt ihr mit “alles verloren” der virale Durchbruch auf TikTok; inzwischen zählt der Track über 16 Millionen Streams. Mit ihrer Debüt-EP “kratzer & wunden tape” (2024) und der aktuellen Single seele berührt hat sie ihren eigenen Stil gefunden: eine Mischung aus Indie-Vibes, R’n’B und Texten, die direkt ins Herz gehen. In dieser Folge von “Was soll das alles?” spreche ich mit Dani über die Entstehung ihrer Songs: Beginnt alles mit einer Emotion, einem Beat oder einem Textfragment? Muss sie ein Drama wirklich durchlebt haben, um darüber zu schreiben – oder reicht die Erinnerung? Wir reden über ihre frühen musikalischen Einflüsse, soziales Bewusstsein, ihre Zeit bei “Starmania”, Perspektiven im Pop, Selbstzweifel – und darüber, was es bedeutet, als junge Künstlerin im deutschsprachigen Soul- und R’n’B-Kosmos sichtbar zu sein.

Dani Lia feiert ihre Konzerte nach dem TikTok-Hype

Natalie Halla zeigt uns Afghanistans letzte Botschafterin

In ihrem neuen Dokumentarfilm “Die letzte Botschafterin” begleitet Dokumentarfilmerin Natalie Halla die afghanische Diplomatin Manizha Bakhtari über mehrere Jahre – von der dramatischen Machtübernahme der Taliban im August 2021 bis in die Gegenwart. Halla erzählt, wie es zur ersten Idee kam, dieses außergewöhnliche Porträt zu drehen, warum sie trotz Hürden an dem Projekt festhielt und wie sie das Vertrauen ihrer Protagonistin gewann. Wir sprechen über die Herausforderungen einer Langzeitbeobachtung, die Balance zwischen filmischer Nähe und Respekt vor der Privatsphäre, die Arbeit mit Kamerafrau Judith Benedikt sowie über zentrale Bilder und Stilmittel des Films. Als Juristin ist es Halla ein Anliegen, Themen der Menschenrechte und der Menschenrechtsverletzungen sichtbar zu machen. Sie arbeitet bewusst autonom, oft mit kleinem Team, um unabhängig erzählen zu können. Besonders am Herzen liegt ihr das Daughters Program in Afghanistan, das junge Frauen und Mädchen unterstützt, die eine Perspektive brauchen und nur heimlich zur Schule gehen können. Im Gespräch erzählt Halla, was sie sich von ihrer Dokumentation erhofft, welche gesellschaftliche Wirkung sie anstrebt und welche Projekte sie in Zukunft noch realisieren möchte. Ein Gespräch über Widerstand, Kunst und Aktivismus, Migration, Hoffnung – und darüber, wie globale Geschichten in einer persönlichen Perspektive erzählt werden können.

Natalie Halla zeigt uns Afghanistans letzte Botschafterin

Nathan Trent: Neubeginn, ESC & die Suche nach dem eigenen Sound (Teil 1)

Mit einer italienischen Mutter und einem Wiener Vater in Innsbruck aufgewachsen, über Musical-Ausbildung und erste Schritte auf der Bühne – und dann der Sprung auf die große Bühne: Nathan Trent hat 2017 Österreich beim Eurovision Song Contest vertreten. Heute meldet er sich mit seiner neuen EP “Butterfly Effect” zurück. Im ersten Teil unseres Gesprächs erzählt er, warum die Zeit in London für ihn so schwierig war, weshalb er nun in Berlin ein Zuhause gefunden hat und wie er heute auf seine ESC-Erfahrung blickt. Nathan spricht über seine Anfänge in der Musik, den Moment, in dem er wusste, dass er eigene Songs schreiben muss, und erklärt, warum er seine Musik als „HyperRnB“ bezeichnet und seine Stimme mehr für ihn ist als nur ein Instrument. Teil 2 folgt nächste Woche.

Nathan Trent: Neubeginn, ESC & die Suche nach dem eigenen Sound (Teil 1)

Nathan Trent: Vom Song Contest bis “Butterfly Effect” (Teil 2)

Im zweiten Teil unseres Gesprächs geht es um die großen Fragen seiner Karriere und die Suche nach Sinn in der Kunst. Nathan Trent spricht über seine Arbeitsethik, warum Musik für ihn immer auch Zuflucht ist und wie lange ihn der Song Contest noch verfolgt hat. Wir reden darüber, was nach dem ESC kam, über den langen Produktionsprozess seiner neuen EP “Butterfly Effect” und warum diese Songs für ihn mehr als nur ein künstlerisches Statement sind. Außerdem erzählt Nathan, wie er Künstliche Intelligenz als praktisches Tool im Alltag nutzt – nicht als Ersatz, sondern als Hilfe beim Managen seiner Arbeit.

Nathan Trent: Vom Song Contest bis “Butterfly Effect” (Teil 2)

Aenne Schwarz glaubt an die verstörende Kraft des Kinos

Schauspielerin Aenne Schwarz glaubt an die verstörende Kraft des Kinos. In dieser Episode sprechen wir über Sprache als zentrales Ausdrucksmittel, darüber, wie Trauer auf der Leinwand sichtbar werden kann, und woran sie erkennt, dass ein Drehbuch so geschrieben ist, dass sie es unbedingt spielen möchte. Wir reden darüber, warum Aenne sich heute stärker im Film als im Theater zu Hause fühlt, über Altersarmut bei Schauspielerinnen, über Radikalität in der Politik, ihre Beziehung zu den USA und was sie sich für die Zukunft wünscht – für sich selbst, aber auch für die deutschsprachige Film- und Theaterlandschaft. Aktuell ist Aenne Schwarz im Kinofilm “Zweitland” (Regie: Michael Kofler, ab 5. September 2025 im Kino) an der Seite von Thomas Prenn und Laurence Rupp zu sehen. Der Film erzählt von Südtirol im Jahr 1961: Die norditalienische Region wird durch eine Serie von separatistischen Bombenanschlägen erschüttert. Inmitten von Gewalt, Repression und patriarchalen Strukturen spielt Aenne Schwarz Anna – eine Frau, die sich ihren eigenen Weg sucht. Sie erzählt, wie sie sich mit Dialekten vertraut macht, wie sie diese Figur für sich entdeckt hat und warum Annas Geschichte auch für unsere Gegenwart Bedeutung hat. Ein Gespräch über Kunst, Haltung und die Suche nach Selbstbestimmung – im Kino wie im Leben.

Aenne Schwarz glaubt an die verstörende Kraft des Kinos

20 Jahre Fettkakao: Andi Dvořák zwischen Punk, Metallica und Euphorie

Seit 2005 betreibt Andi Dvořák mit Fettkakao eines der eigenwilligsten und konsequentesten Indie-Labels Österreichs. Mit einer klaren Haltung und einer Liebe zur DIY-Kultur hat er ein Zuhause für Musiker:innen, Künstler:innen und Freundschaften geschaffen, jenseits von kapitalistischer Verwertungslogik. Im Gespräch geht es um seine musikalische Sozialisation in Wien, Stadionkonzerte und seine Leidenschaft für Metallica, ebenso wie um sein Aufwachsen in der Punk- und Hardcore-Szene. Wir sprechen über die Anfänge des Labels, die Rolle seiner eigenen Plattensammlung und seines DIY-Hintergrunds, die besondere Mission von Fettkakao und die Frage, wie man Musik und Kunst dokumentieren kann, ohne sich einem Genre oder Marktlogik zu unterwerfen. Außerdem reden wir über Vinyl, visuelle Gestaltung, die Wiener Underground-Szene, das Jubiläumsprogramm „Fettkakao 20“ mit Ausstellungen, Film und Konzerten und DJ-Sets. Eine Episode über Freundschaft in der Kunst, Musik und die Freude daran, eigene Wege zu gehen.

20 Jahre Fettkakao: Andi Dvořák zwischen Punk, Metallica und Euphorie

Filmemacher Thomas Arslan bleibt in Bewegung – aktuell im Filmmuseum

Thomas Arslan ist bekannt für lakonische Dialoge, eine klare Bildsprache und eine nüchterne Beobachtung gesellschaftlicher Realitäten. Seine Filme erzählen oft von urbanen Räumen, von Figuren am Rand der Gesellschaft und von stillen Spannungen, die sich im Alltag entfalten. Gleichzeitig hat er immer wieder mit Genreformen experimentiert – vom Western “Gold” über den Gangsterfilm “Im Schatten” bis zu seinem aktuellen Thriller “Verbrannte Erde”. Anlass für dieses Gespräch ist die große Retrospektive „In Bewegung – Die Filme von Thomas Arslan“, die derzeit im Österreichischen Filmmuseum in Wien (in Kooperation mit dem Berliner Arsenal on Location) läuft. Dort werden sämtliche wichtigen Arbeiten des Regisseurs gezeigt, von frühen Kurzfilmen bis zur Österreich-Premiere von Verbrannte Erde. Arslan gilt heute als einer der stilprägendsten Vertreter der Berliner Schule, jener filmischen Bewegung, die seit den 1990er-Jahren mit präziser Beobachtung, formaler Strenge und zurückhaltender Erzählweise den deutschen Film erneuert hat. Wir sprechen über seine Handschrift, über Berlin als zentralen Schauplatz, über das Erzählen in und mit Räumen, über Genre-Experimente – und darüber, warum Reduktion und Zurückhaltung in seinen Filmen oft mehr sagen als viele Worte.

Filmemacher Thomas Arslan bleibt in Bewegung – aktuell im Filmmuseum

Anda Morts spielt zwischen Punk, Politik und Biertrinken

Auf “Ans”, dem ersten Album von Anda Morts, geht es um Politik und Haltung, aber genauso ums Abhängen, ums Biertrinken, um das Leben zwischen Jugendclub und Autobahn. Seine Songs sprechen Dinge direkt aus, ohne Schnörkel und ohne Euphemismus. Im Gespräch erzählt Andi,wie er sich kurz nennt, warum politische Musik für ihn wichtig ist, aber nicht ausreicht und warum es ihm genauso darum geht, auf Demos zu gehen und dort Haltung zu zeigen. Wir sprechen über die Linzer Jugendclubs, die ihn geprägt haben und die für seine Band auch heute, trotz ausverkaufter Tourneen in Deutschland, den Boden bereiten. Andi erzählt, weshalb er seine Songs nicht im Dialekt singt, wie er als Kind vom Klavier zum Schlagzeug wechselte und warum er sich eigentlich gar nicht gerne im Rampenlicht sieht. Seine Musik ist direkt und kompromisslos, er selbst dagegen reflektiert und gelassen. Ein Gespräch über Punk als Haltung, über die Frage, was einen am Boden hält und darüber, warum Klarheit manchmal stärker wirkt als Lautstärke.

Anda Morts spielt zwischen Punk, Politik und Biertrinken