Oliver Welter feiert die Wiedergeburt von Naked Lunch

„Soll ich Naked Lunch zu Grabe tragen oder soll da noch was kommen?“, hat sich Oliver Welter in den letzten Jahren immer wieder gefragt. Offenbar ist dem Musiker noch nicht danach. Zwölf Jahre nach “All Is Fever” kehrt die Indierock-Institution mit einem neuen Album zurück: “Lights And A Slight Taste Of Death” ist erneut eine jener Platten, bei denen es, wie immer bei dieser 1991 in Klagenfurt gegründeten Band, um alles zu gehen scheint. Zwischen Licht und Tod, Zärtlichkeit und Verzweiflung, Wiederauferstehung und musikalischer Radikalität erzählt Welter vom Schreiben und Verwerfen und von der fast magischen Begegnung mit dem Musiker und Produzenten Wolfgang Lehmann, die diese neue Platte erst möglich machte. Wir sprechen über die Notwendigkeit, Gefühle durch Musik auszudrücken, über seine lebenslange Leidenschaft für den Fußball, über die Karriere seines Sohns, des Musikers und Schauspielers Oskar Haag, und über das Menschsein als unabschließbares Projekt. “Lights And A Slight Taste Of Death” ist eine Tour de Force: fordernd, zärtlich, umarmend, manchmal (selbst-)zerstörerisch, immer wahrhaftig. Und es ist, wie fast alles bei Naked Lunch, größer als Musik.