Italienische Musik – Vielfalt auf ganzer Linie
Das moderne Italien gibt es erst seit 1861 - doch die Wurzeln der Musik gehen tiefer. Bis zum alten Rom lassen sich die Spuren der Musik in Italien zurückverfolgen. Das ist aber nicht alles - auch am Pop-Musik, im Schlager und EDM haben die Italiener so maches hervorgebracht.
Woher stammt die Musik Italiens?
Populäre Musik im italienischen Raum hat sich erst spät entwickeln können. Das liegt daran, dass die gehobene, klassische Musik in Italien strikt von der Volksmusik getrennt war und wenig Berührungspunkte vorweisen konnte. Erst die neapolitanische Volksmusik schaffte es, die regionalen Grenzen zu überschreiten und italienische Musik langsam populärer zu machen. In dieser Zeit gab es zusätzlich viele einschneidende Erlebnisse, die neuen Stoff für Musik boten: Massenemigration, Kolonialkriege und schließlich der Erste Weltkrieg sorgten dafür, dass die Menschen viel zu sagen hatten. Auch der amerikanische Einfluss verbreitete sich in dieser Zeit und brachte ein neues Musikgefühl in die italienische Musik.
Italo Disco, Oper und mehr: Welche italienischen Interpretinnen und Interpreten sind bekannt?
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die italienische Musik so richtig wiedererweckt. In den 1960er Jahren kamen neue Stilrichtungen hinzu, die Musik des Landes entwickelte sich weiter. In den 1980er Jahren wurde der italienische Musikmarkt dann plötzlich international interessant. Musiker wie Eros Ramazzotti wurden in Italien und weltweit zu Popstars. Rockerin Gianna Nannini wurde mit ihrer rauhen Stimme auch über die Grenzen Italiens berühmt. Als wohl bekanntestes italiensiches Paar, auch in der deutschen Schlagerwelt, gelten wahrscheinlich Albano und Romina Power. Auch das Genre des Italo Disco kam in dieser Zeit auf und fand Fans in der Welt. Vor allem DJ Gigi D'Agostino wurde Ende der 1990er Jahre über die Grenzen Italiens bekannt. Mit "Bla bla bla" landete er europaweit einen Top-10-Hit und auch das Album "L'amours Toujours" wurde ein großer Erfolg. Ein musikalisches Comeback feiert D'Agostino 2020 mit dem Song "Hollywood". Der aus Turin stammende DJ gilt außerdem als Erfinder des sogenannten "Lento-Violento-Stils". Weitere Künstlerinnen und Künstler aus der italienischen Popkultur die auch internationale Erfolge feierten sind unter anderem auch Zucchero, Laura Pausini, Paolo Conte und Nek.
Außerdem begann sich italienische Popmusik langsam zu verbreiten. Fremdsprachige Coverversionen von ursprünglich italienischen Liedern im Ausland lagen im Trend, Italiener und deren Nachkommen, die sich in anderen Ländern niedergelassen hatten, brachten das musikalische Lebensgefühl mit. Das war besonders in Nordamerika zu spüren. Die Genres der Italo Disco und des Italo Pop verbreiteten sich besonders in Lateinamerika, fanden aber auch Absatz in Osteuropa. Als die Disco-Welle die Welt ergriff, wurde das Genre auch in anderen Gegenden beliebter. Als einer der bekanntesten Musikproduzenten der den typischen Disco-Sound mitprägte gilt Giorgio Moroder. Er arbeitete in seiner Karriere mit unzähligen Stars zusammen und prägte unter anderem Musik von Donna Summer, David Bowie, Elton John und Chaka Khan. Als Stargast war war er an der Produktion des Daft Punk Albums "Random Access Memories" beteiligt.
Aber auch die Oper hatte immer wieder einen starken Effekt für die Popularität der italienischen Musik, vor allem mit Italienisch als klassische Sprache für viele Opern. Andrea Bocellis "Con te partirò" wurde 1995 in Sanremo präsentiert und später im Duett mit Sarah Brightman (als "Time to Say Goodbye") ein internationer Top-Hit. Bocelli sollte nicht der einzige Künstler seiner Art bleiben. die Mischung aus italinischer Oper oder Operette, starken Stimmen und bombastischer Musik fand auch im Ausland Anklang. Ein weiteres Beispiel für diese Musik, die in den USA unter dem Titel "Operatic Pop" läuft, ist der Sänger Luciano Pavarotti.
Moderne italienische Rockmusik: Måneskin rocken die Welt
Sie waren die Überraschungssensation des 65. "Eurovision Song Contest": die italienische Band Måneskin. Die Rockband aus Rom gewann Europas große Musikshow mit dem Track "Zitti e buoni" im Jahr 2021 in Rotterdam und ist seitdem der absolute Abräumer auf dem internationalen Musikmarkt. Die vier Bandmitglieder lernten sich schon in der Schule kennen und entschieden 2016, dass sie sich zu einer Band zusammenschließen wollten. Der Bandname bedeutet übrigens Mondschein auf Dänisch, da die Bassistin Victoria De Angelis eine dänische Abstammung hat. Der ungewöhnliche Name tut ihrem Hype aber keinen Abbruch: 2021 und 2022 tourten die Italiener durch verschiedene Clubs und ließen sich feiern. Sie bringen das italienische Dolce Vita mit einer großen Portion Rock direkt auf die Bühnen des In- und Auslands.
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