
Von der Macht digitaler Plattform, über die Strategien des Neo-Faschismus bis zum Verhältnis von Internet und Sexualität. In Staffel 2 des re:publicast spricht Host Jonas Ross mit einigen der Menschen, die auf der Bühne, in Gesprächen und mit Vorträgen auf der re:publica 2025 die Themen unserer Zeit verhandelt haben. Unter dem Motto "Generation XYZ" beleuchtet der re:publicast die unterschiedlichsten Themen. Wie schleichen sich 100 Jahre alte faschistische Schriften in unsere Social Media Timelines? Wie wird sich unsere Kreativität durch KI verändern? Ist ethische Pornographie im Internet möglich? Und was ist eigentlich ein Meme? All das und so viel mehr finden wir in diesem Podcast heraus. Ein Podcast der re:publica, produziert und moderiert von Jonas Ross.
Alle Folgen
Die Macht des Tabus: Wie ethisch kann Pornografie sein, Denise Kratzenberg (Cheex)?
Sexualität ist ein Tabu. Über Generationen hinweg gibt es ein paradoxes Verhältnis zu diesem zutiefst menschlichen Thema: Viele wollen nicht darüber reden, weibliche Sexualität wird verklärt und gleichzeitig findet sich Sex in Film, Werbung und vor allem im Internet. In Form von Pornografie ist Sex im Internet häufig wie ein Produkt des Massenkonsums. In dieser Folge geht es um neue Perspektiven auf Lust, Körper und Sichtbarkeit, um die Frage, wie große Plattformen heute Sexualität erzählen – und beeinflussen – und die Frage, ob das so bleiben muss… Denise Kratzenberg ist Chefredakteurin von Cheex, einer Online-Plattform für sexuelle Unterhaltung und Aufklärung. Cheex ist mehr als eine „Porno-Seite“. Kratzenberger und ihrem Team geht es um einen „zeitgemäßen und diversen Raum für Pornografie“ mit dem Ziel, Pornografie neu zu denken. Ethisch, sozial, fair und divers. Im Gespräch mit Jonas Ross geht es um die Unterschiede zwischen Plattform-Logiken im Mainstream und den kuratierten Formaten von Cheex. Es geht um sexuelle Bildung, die weiß Gott nicht im Klassenzimmer enden sollte. Und es geht um das Verhältnis zwischen Körpern und Algorithmen, um die Schwierigkeit, als Plattform für Pornografie Reichweite zu bekommen, und wie Ethik und Fairness in die Porno-Industrie Einzug erhalten können.

Das Unbehagen der Gegenwart: Was ist Neo-Faschismus, Natascha Strobl?
In dieser Folge geht es um Faschismus. Seit dem Zerfall der faschistischen Systeme in Deutschland, Italien und später in Spanien tendiert man in der Öffentlichkeit dazu, den Faschismus als historisches, als vergangenes Phänomen zu betrachten. Und die Gästin in dieser Folge meint, das ist ein großer Fehler. In einer Zeit, in der politische Rhetorik radikaler wird, soziale Netzwerke rechte Narrative befeuern und der Kulturkampf zur Strategie geworden ist, lohnt sich ein genauer Blick auf die Mechanismen, die dahinterstehen. Natascha Strobl ist Politikwissenschaftlerin, Autorin und eine der wichtigsten Stimmen, wenn es darum geht, rechte Sprache und politische Dynamiken zu entschlüsseln. In dieser Folge spricht sie über die Ideengeber des historischen Faschismus – und warum deren Gedanken in modernen Gewändern zurückkehren. Sie analysiert, wie sich rechte Bewegungen Begriffe aneignen, welche Rolle „radikalisierter Konservatismus“ dabei spielt und warum es nicht reicht, Faschismus als historisches Phänomen zu betrachten. Im Gespräch mit Jonas Ross geht es um alte Bücher und neue Strategien, um politische Kommunikation im digitalen Zeitalter, um Memes und Märtyrer, um kulturelle Codes und kalkulierte Provokationen. Es geht aber auch um Verantwortung – darum, wie Gesellschaften auf Bedrohungen reagieren, welche Begriffe wir schärfen sollten und warum ein klarer antifaschistischer Kompass gerade jetzt so wichtig ist. Eine Folge über das Unbehagen der Gegenwart. Und darüber, wie man ihm begegnet – mit Wissen, Haltung und einem wachen Blick. Und es geht um die entscheidende Rolle von „Kulturkampf“ in der Strategie des „Neo-Faschismus“.

KI & Storytelling: Wie arbeiten wir künftig kreativ, Franziska Hansel?
Kreativprozesse im Wandel? Durch KI wird Kreativarbeitenden nicht nur Arbeit abgenommen, ihre Art des kreativen Arbeitens könnte sich ändern. Das gilt für Fleißarbeit, aber zum Beispiel auch für unsere Hormonausschüttung im Kreationsprozess. Wer hätte das gedacht? Künstliche Intelligenz kann heute Texte schreiben, Bilder generieren und im Prinzip ganze Filme produzieren. Und um die Zukunft der Filmproduktion geht es in dieser Folge. Darum, was passiert, wenn KI nicht nur Werkzeug ist, sondern Co-Autorin? Wenn sie mitredet bei Ideen, Emotionen und Erzählstrukturen. Können wir die KI nutzen, ohne unsere Vorstellungskraft zu verlieren? Franziska Hansel ist AI-Filmemacherin, Teamlead und Ethics & Bias Officer bei Storybook Studios – der ersten Produktionsfirma Europas, die KI in allen Schritten des Filmemachens einsetzt. Auf der Bühne der re:publica 2025 und im re:publicast mit Jonas Ross erzählt sie, wie sich kreative Arbeit verändert und verändert wird. Was geschieht, wenn Maschinen „mitschreiben“. Und wie muss beim Einsatz von KI auch ganz neu über Verantwortung, Vielfalt und Kontrolle nachgedacht werden? Frani Hansel spricht über Produktionsprozesse und ethische Stolperfallen, über den Unterschied zwischen künstlicher Effizienz und echter Kreativität – und über eine neue Generation von Filmemacher*innen, die nicht gegen, sondern mit KI arbeiten will. Keine Sorge, es geht nicht nur um technische Spielereien, sondern um Haltung: Wer entscheidet, welche Geschichten erzählt werden? Eine Folge über das, was KI schon heute kann.

Digitale Heimaten: Wie sozial sind unsere Netzwerke, Oğuz Yılmaz?
Alles begann mit einem Zoobesuch… Im Jahr 2005 entsteht das erste YouTube-Video – „Me at the Zoo“. Es ist der Beginn einer Revolution, die unsere Medienlandschaft für immer verändert. 20 Jahre später spricht Jonas Ross im re:publicast mit einem, der mittendrin war: Oğuz Yılmaz. Mit dem YouTube-Kanal Y-Titty wurde er zu einem der erfolgreichsten Creator*innen Deutschlands, tourte durch ausverkaufte Hallen und gewann 2014 den Echo. Dann wechselt er hinter die Kamera. Er ist Mitgründer des Talentmanagements YilmazHummel und kämpft für faire Bedingungen in der Creator Economy – und gegen die Machtmonopole großer Plattformen. In dieser Auftaktfolge der zweiten Staffel des re:publicast sprechen wir über digitale Karrieren und digitale Heimat. Über das goldene Zeitalter von YouTube – und seinen Wandel. Es geht auch um ein Paradox: Soziale Medien, die durch ihre Algorithmen soziale Bindungen verhindern. Oguz spricht darüber, wie Plattformen Creator*innen entmachten und was das mit digitalem Gemeinwohl zu tun hat. Zudem sprechen wir darüber, wie seine Leidenschaft für Onlinevideos begann – mit ICQ-Downloads und Bruce-Lee-Parodien – und Oguz erklärt, warum er sich heute als Vertreter versteht und versucht, jungen Talenten eine nachhaltige Karriere zu ermöglichen. Machtverhältnisse zwischen Plattformen und Content-Creatorinnen, Kurzformate, die gut funktionieren und gleichzeitig wenig einbringen, und Creator*innen, die sich zusammenschließen müssten, um nicht allein auf die Gnade des Algorithmus angewiesen zu sein – darum geht es in dieser Folge des re:publicast.

Digitale Utopien und Netzpolitik mit Markus Beckedahl
Wie soll man sich die digitale Zukunft eigentlich vorstellen? Mit re:publica-Mitgründer Markus Beckedahl wagen wir den Versuch: Und träumen von digitalen Utopien und einem Internet, das auf Open Source, einem fairen Miteinander und im Sinne der Nutzer*innen gestaltet ist. Wer über digitale Utopien spricht, spricht automatisch über Netzpolitik. Welche Entwicklungen lassen Markus Beckedahl optimistisch werden? Und wo hat er sich in 17 Jahren re:publica auch mal geirrt? Ihr hört es in dieser Folge.

Liebe und Hass mit Dr. Johanna Degen
Alle wollen beim Onlinedating eine gute Zeit haben, die wenigstens können es wirklich genießen. Warum ist das so? Darüber sprechen wir mit Dr. Johanna Degen a.k.a. “Dr Tinder”. Im Gespräch erklärt die Sozial- und Medienpsychologin, wie es zur „Dating-App Fatigue“ kommt, was man dagegen tun kann und warum Ghosting nie eine Option sein sollte. Wenn es um Liebe geht, dann geht es leider oft auch um Hass. Und davon gibt es im Internet gar nicht wenig. Und jetzt? Wir haben uns auf der re:publica Berlin umgehört, was gegen Hatespeech getan werden muss.

Trailer: Der re:publicast ist zurück mit Staffel 2 – Generation XYZ
Von der Macht digitaler Plattform, über die Strategien des Neo-Faschismus bis zum Verhältnis von Internet und Sexualität. In Staffel 2 des re:publicast spricht Host Jonas Ross mit einigen der Menschen, die auf der Bühne, in Gesprächen und mit Vorträgen auf der re:publica 2025 die Themen unserer Zeit verhandelt haben. Unter dem Motto "Generation XYZ" beleuchtet der re:publicast die unterschiedlichsten Themen. Wie schleichen sich 100 Jahre alte faschistische Schriften in unsere Social Media Timelines? Wie wird sich unsere Kreativität durch KI verändern? Ist ethische Pornographie im Internet möglich? Und was ist eigentlich ein Meme? All das und so viel mehr finden wir in diesem Podcast heraus. Ein Podcast der re:publica, produziert und moderiert von Jonas Ross.

Künstliche Intelligenz und Internet mit Eva Wolfangel
Eva, wie wickelt man einen Chatbot um den Finger? Und warum lohnt sich das? Und was machen wir, wenn eine Künstliche Intelligenz einem die Liebe gesteht? Genau das ist der Journalistin und re:publica-Sprecherin Eva Wolfangel passiert. Im Interview erzählt sie uns, wie es dazu kam – und ordnet ein, wo Künstliche Intelligenz in Form von Sprachmodellen unser Leben leichter macht. Und wo eben auch nicht. Ach ja, und ganz nebenbei erzählen wir, was 2007 so los war. Achtung, Spoiler: Wart ihr bei der ersten re:publica in der Kalkscheune dabei?
