Der Gangster, der Junkie und die Herrin

SWR3, Maximilian Pollux, Roman Lemke, Nina Workhard, Steffi Lingscheidt

Ein Ex-Gefängnisinsasse, ein Ex-Drogenabhängiger und eine Domina sitzen gemeinsam am Tisch... Das könnte eine Filmszene sein. Bei uns ist es der Anfang vieler spannender Gespräche! Zwischen Maximilian Pollux, Roman Lemke und – seit der 3. Podcast-Staffel – Nina Workhard. Die drei haben Erfahrungen gemacht, die andere nur aus dem Fernsehen oder dem Internet kennen. Oft jenseits der Legalität. Gemeinsam mit Gästen aus unterschiedlichen Bereichen sprechen sie offen und authentisch miteinander und stellen Fragen, die man selbst nicht wagen würde, zu fragen. In der ersten Staffel erzählen Maximilian, Roman und Ex-Prostituierte Tara das entlang der sieben Todsünden: Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Faulheit. Denn genau dazwischen hat sich ihr Leben abgespielt. In der zweiten Staffel geht es um das „Tier in uns“: Was ist ein „Hai“ unter Gangstern? Wann musste Roman den „Hasen machen“? Und warum fühlte sich Tara manchmal wie ein Waschbär? In der dritten Staffel sprechen Maximilian, Roman und Neuzugang Nina zusammen mit spannenden Gäste über ihre „Leichen im Keller“. Welche Geheimnisse belasten das Gewissen schon lange und sollen endlich begraben werden? Die vierte Staffel befasst sich mit vermeintlich guten Ideen. Pläne, die im Kopf völlig genial erscheinen und in der Realität mitunter völlig daneben gehen. Und die nun 5. Staffel widmet sich den schnell dahin gesagten Worten: „Ist das krank!?“ Der Gangster, der Junkie, die Herrin und ihre Gäste schauen genau hin: Denn wann ist etwas wirklich krank? Oder ist es etwas ganz Normales, über das sich nur niemand traut, offen zu sprechen? Ein Tabu? Über den Themen aller Staffeln steht das Motto: „Ihr seid nicht allein!“ Jeden Donnerstag gibt es eine neue Folge auf SWR3.de, in der ARD-Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt!

Alle Folgen

Anonymes Bordell mit Sexpuppen: Ist das krank?

In Berlin hat ein Künstler 2020 ein Hotel eröffnet, in dem man mit lebensechten Puppen sexuelle Phantasien ausleben kann. Nina Workhard, die selbst Sexarbeiterin ist, stellt zur Debatte: Ist das krank oder die Zukunft? Und was macht das im schlimmsten Fall mit dem Frauenbild? Hauptsächlich Männer nehmen das anonyme Angebot in Anspruch. Größe, Typ und Styling der Real Dolls sind frei wählbar, selbst Fabelwesen sind möglich. Während Roman den Reiz lebloser Dinge kaum nachvollziehen kann, sieht Maximilian prinzipiell keinen Unterschied zu normalem Sexspielzeug. Nina besorgt die Anonymität des Ganzen. Sie fürchtet, dass Kunden irgendwann nicht mehr differenzieren können zwischen Puppe oder Lebewesen. Normalisiert so ein Hotel Gewaltfantasien? Was macht es langfristig mit unserer Sexualität, wenn der menschliche Faktor verschwindet? Die Drei diskutieren über sexualisierte Ästhetik, fehlende Reflexion und das Verbot von Kinderpuppen. Als Max den Vergleich zu Bordells mit echten Frauen gegenüberstellt, ändert sich der Blick. Ist die Objektifizierung bei Prostituierten nicht viel schlimmer, als bei Puppen? „Der Tätertyp findet das Spiel, aber nicht jeder Spieler wird zum Täter“ sagt er. Ähnlich wie beim Umgang mit Ballerspielen, scheint es Charaktersache zu sein. Die Einführung KI-gesteuerter Sexpuppen, die Sadisten motivieren könnte, wirkt auf jeden Fall beängstigend. Nina wird diese Entwicklung weiter beobachten und differenziert betrachten. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Podcasttipp „Innenwelt“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/innenwelt-der-psychologie-podcast-von-wdr-5/urn:ard:show:1ed47ad24053fa4d/

Anonymes Bordell mit Sexpuppen: Ist das krank?

Roman: Erst ADHS-Hyperfokus, dann null Bock auf Hobbys oder Job?

Es scheint normal, dass man im Leben Dinge ausprobiert und wenn sie nicht gut sind, lieber was Neues anfängt. Roman Lemke hat sich seit seiner Jugend in viele Themen und Jobs total reingehängt. Und obwohl es richtig gut lief, erlosch sein Interesse oft schon nach zwei Jahren. Er wiederholt dieses Muster immer wieder und fragt sich: Ist das eigentlich krank? Roman hat Vogelspinnen gezüchtet, ist Photoshop-Experte geworden und erfolgreicher Vertriebler. Zusammen mit Maximilian und Nina versucht er zu ergründen, warum ihm der Ehrgeiz für Projekte, in die er sich anfangs leidenschaftlich vertiefen konnte, so bald abhanden kam. Was haben ihm die Interessen gebracht? Was war sein Ziel dabei: Anerkennung, Erfolg, Geld? Hat er eine Ahnung, warum er abbricht? Sicher ist es ein Merkmal von Romans ADHS: Sobald das Belohnungszentrum im Hirn nicht mehr den Reiz des Neuen spürt, fehlt der Dopamin-Kick. Eine weitere wichtige Spur finden die Drei mit der Frage nach der persönlichen Motivation. Roman wollte immer gesehen werden. 2019 hat er begonnen, in Podcasts offen über seinen Drogenkonsum zu sprechen. Herauszufinden, was die Ursache von schwierigen Konsummustern ist, brachte seinem Publikum Konsumkompetenz nahe und hat ihn selbst gerettet. Doch er kann nicht ewig die immer gleichen Fragen stellen. Nach 6 Jahren Austausch mit grandiosen Menschen, beginnt für ihn nun ein neues Kapitel. Genau weiß er nur, dass ihm eine Arbeit zum reinen Geldverdienen nicht reicht. Er braucht weniger Rausch, weniger mediale Aufmerksamkeit, weniger materielle, dafür mehr einfache Dinge. Er muss den Job gern machen, etwas lernen können und Spaß dabei haben. Herauszufinden was man wirklich will, ist ein nötiger Schritt der Persönlichkeitsentwicklung. Den eigenen Weg zu finden, kann nicht krank sein – da sind sich Roman, Nina und Max einig. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Podcasttipp „CHEATS – Wer zerstört Counter-Strike?“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/cheats-wer-zerstoert-counter-strike/urn:ard:show:16d7f8950e911f8c/

Roman: Erst ADHS-Hyperfokus, dann null Bock auf Hobbys oder Job?

Stephie Rubberdoll: Trans und bi – auf Umwegen zur eigenen Identität

Stephie ist in Bayern aufgewachsen. Sie wurde dort als männliche Person geboren und ist traditionell erzogen worden. Als Kind des Bürgermeisters hatte sie ganz besonders das Gefühl, immer alle gesellschaftlichen Erwartungen erfüllen zu müssen. Obwohl sie bereits mit 16 Jahren das Gefühl hatte im falschen Körper zu stecken, hat sie früh geheiratet, ein Kind bekommen und diesen Teil ihres Lebens weiter unterdrückt. Als die Ehe nach langer Zeit auseinanderbrach, war das für Stephie der Impuls ihr Leben so zu führen, wie sie es eigentlich immer wollte. Nach einer erfolgreichen Geschlechtsumwandlung ist Stephie heute auch offiziell als Frau eingetragen und versucht unter anderem als Domina Menschen zu helfen, die diesen Weg noch vor sich haben und außerdem in der Gesellschaft darüber aufzuklären. Im Podcast erzählt sie Max, Nina und Roman von ihrem persönlichen Weg, den vielen Hürden, den Anfeindungen, den systematischen Diskriminierungen und wie sie mit all dem fertig geworden ist.

Stephie Rubberdoll: Trans und bi – auf Umwegen zur eigenen Identität

Nina: Windelfetisch und was das mit „normalen“ Beziehungen zu tun hat

Ein erwachsener Mann trägt aus freien Stücken Windeln, geht damit bewusst in die Öffentlichkeit, um bloßgestellt zu werden: Ist das nicht krank?! Domina Nina Workhard lädt uns ein, genauer hinzuschauen. Sie sagt: Männer in traditionellen Beziehungen erwarten oft automatisch von ihren Frauen, „gepampert“ zu werden. Gemeint ist: Care-Arbeit und Beziehungsmanagement bleiben vermehrt an den Frauen hängen. Nina nimmt uns mit auf eine Session mit ihrem Sklaven Marvin. Der liebt es, als Frau gestylt, Windeln anzuziehen und die auch zu füllen! Die Herrin führt Marvin, der in die Rolle eines Kindes schlüpft, auf einen Jahrmarkt und umsorgt ihn komplett. Marvin lebt auf diese Art seine kindliche Seite aus und kann jegliche Verantwortung abgeben. Obwohl es teilweise entwürdigend scheint, bezahlt er viel Geld für das extreme Szenario und erlebt dadurch eine große Befreiung. Nina zwingt Maximilian und Roman über Ablehnung und Ekel hinauszugehen und sich mit den tieferen Bedürfnissen hinter dem Rollenspiel auseinanderzusetzen. Sie diskutieren über ihre eigenen unbewussten Erwartungen an ihre Partnerinnen, die Rolle von Geld und die absolute Wichtigkeit des beiderseitigen Einverständnisses. Nina würde es ablehnen, in ihrer persönlichen Beziehung Geliebte, Therapeutin, Putzfrau, Sekretärin und mehr zu sein. Aus der Perspektive der Domina erscheint ihr der Windelfetisch kaum kränker, als manche unbewussten Beziehungsmuster. Die Parallele wird mit dieser Folge vielleicht verständlicher: Was im Spiel die Windel ist, ist im echten Leben der mentale Rucksack, der einer Frau oft ungefragt umgeschnallt wird. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Podcasttipp „Hateland“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/hateland/urn:ard:show:7ae4f72cbe4a75e2/

Nina: Windelfetisch und was das mit „normalen“ Beziehungen zu tun hat

Prof. Dr. Jens Amendt: Kriminalfälle klären mit Insekten

Krimifans wissen auf jeden Fall, dass der ungefähre Todeszeitpunkt eines Mordopfers mit Hilfe von Fliegenmaden bestimmt werden kann. Doch wer will sich wirklich genau vorstellen, wie die Arbeit mit verwesten Leichen im Detail abläuft? Erscheint die intensive Beschäftigung mit ekelerregenden Krabbeltieren und übelriechenden, zerfressenen Körpern nicht grauenhaft und irgendwie krank? Zu dieser Frage haben Maximilian, Roman und Nina Professor Dr. Jens Amendt eingeladen. Er ist Forensiker am Institut für Rechtsmedizin in Frankfurt am Main und erzählt begeistert von seiner Forschungs- und Ermittlungsarbeit. Während seines Biologie-Studiums entwickelte er als Hilfskraft im Naturmuseum eine Faszination für Insekten. Nach einem internationalen Kongress vor 25 Jahren wollte er mehr mit diesem Knowhow anfangen und schlug den Weg in die Rechtsmedizin ein. Gemeinsam sprechen die Vier über deutsche Bestattungsgesetze, Körperspender für Anatomiekurse und sogenannte Bodyfarmen in den USA. Das sind Gelände, die Wissenschaftlern als Freiluft-Labore zur Erforschung der menschlichen Verwesung dienen. Jens Amendt würde gerne auch in Deutschland so ein Forschungsgelände anlegen, stößt aber bisher auf Bedenken. Er liebt das Nichtalltägliche an seinem Beruf. Sein Verhältnis zum Tod hat sich dadurch nicht verändert und er ist auch nicht immun gegen Verwesungsgeruch geworden. Krank, tabuisiert oder nur sehr speziell? Entscheidet selbst. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Podcasttipp: Y-Kollektiv – Der Podcast https://www.ardaudiothek.de/sendung/y-kollektiv-der-podcast/urn:ard:show:8fc9608ab910f6ee/

Prof. Dr. Jens Amendt: Kriminalfälle klären mit Insekten

Maximilian: verflixter Hang zu selbstschädigendem Verhalten

Warum tut man etwas, was einem offensichtlich schadet? Warum kann man nicht damit aufhören, tut es sogar immer wieder? Ist das nicht krank!? Maximilian Pollux spricht in dieser Folge über Rückfälle. Nicht als Straftäter, es geht um Substanzmissbrauch und ihre Ursachen. Schon als 16-Jähriger hat Maximilian Pollux eine Menge Drogen konsumiert, mit Vorliebe aufputschende Substanzen. Heute, mit 42 tut er es nur hin und wieder. Er glaubt, konsumkompetent zu sein. Aber es gibt Ausrutscher. Auf eine Technoparty zu gehen, ohne Amphetamine, scheint undenkbar. Als Ausnahme wäre das für ihn okay. Aber er konsumiert immer wieder so viel, dass es ihm danach schlecht geht und er sich krank fühlt. Er braucht dann 1 bis 2 Tage, um zu regenerieren. Darüber zu sprechen, fällt ihm nicht leicht. Zusammen mit Nina und Roman versucht er herauszufinden: Wie fühlt sich so ein „Rückfall“ an? Was ist überhaupt ein Rückfall? Und vor allem: Was ist das eigentliche Bedürfnis dahinter? Gemeinsam kommen sie der Ursache näher: Max holt sich so eine Auszeit von sich selbst! Als selbst definierter High Performer erlaubt er sich eigentlich nie Entspannungspausen. Wahrscheinlich braucht er die Überdosis, die ihn quasi krank macht, als Legitimierung, einfach mal nichts zu tun. Zusammen ziehen die Drei ein Fazit: Ein Rückfall bedeutet nicht automatisch, gescheitert zu sein, sondern ist Teil eines Veränderungsprozesses. Max hat erkannt, dass er lernen müsste, sich Auszeiten zu gönnen. Wahrscheinlich könnte er dann den Zwang, zu viel zu konsumieren, überwinden. Schreibt uns unter gjh@swr3.de.

Maximilian: verflixter Hang zu selbstschädigendem Verhalten

Kong: Therapie statt Strafe

Habt ihr euch schon mal krankschreiben lassen, obwohl ihr eigentlich nicht krank wart? Unser Gast hat das quasi in extrem gemacht. Kong ist einer von Max ältesten Freunden, sie haben gemeinsam Drogen gedealt, Körperverletzungen begangen, waren gemeinsam auf Flucht, standen zusammen vor Gericht. Aber sie waren nur teilweise gemeinsam im Gefängnis, denn Kong bekam ein anderes Urteil. Er wurde nach Paragraf 64 des Strafgesetzbuchs für die letzten Jahre seiner Haftstrafe in einer Entziehungsanstalt untergebracht. Vor Gericht und beim Gutachter konnte er davon überzeugen, dass eine Drogensucht Ursache für seine Straftaten war, obwohl er die Drogen in Wahrheit nur gedealt und nicht selbst konsumiert hat. Kong hatte nur Gras geraucht, was damals noch illegal war, aber nicht für eine Therapie gereicht hätte. Somit verkürzte sich seine Haftstrafe und nach fünf Jahren wechselte er in die Entziehungsanstalt. Doch das entpuppte sich nicht unbedingt als die bessere Alternative. Gemeinsam mit anderen Straftätern machte er eine Art Zwangstherapie: Bei Verstößen ging es direkt zurück in Haft und die Therapeuten, denen gegenüber er sich öffnen sollte, waren dieselben Personen, die ihn für falsches Verhalten bestraften. Eine paradoxe Situation, finden Max, Roman und Nina. Kann eine Therapie unter Zwang überhaupt funktionieren? Schreibt uns unter gjh@swr3.de.

Kong: Therapie statt Strafe

Ninas erste „Kaviar”-Session

„Kaviar“, „Schokolade”, „Pralinen” - das sind szenetypische Synonyme für Kot im BDSM-Bereich. Beim „Scat”-Fetisch dreht sich alles um die Exkremente von anderen und die Aufnahme von diesen. Diesen Fetisch bedient auch Domina Nina und berichtet von ihrer ersten „Kaviar”-Session. Gemeinsam mit Roman und Max geht es um die besondere Verantwortung, die Nina dabei übernehmen muss. Neben ernährungstechnischen und gesundheitlichen Faktoren spielen auch die körperliche und psychische Vor- und Nachversorgung eine große Rolle. Nina beschreibt ihr Kunden als ganz unauffällige, durchschnittliche Menschen. Der Wunsch nach “Scat” reift oft über Jahrzehnte hinweg und entwickelt sich häufig aus einem geringen Selbstwertgefühl und dem Wunsch erniedrigt zu werden. Für Ninas Kunden bedeutet eine Session oft Erregung und Erleichterung zugleich, was Nina wiederum Freude bereitet. Schreibt uns unter gjh@swr3.de.

Ninas erste „Kaviar”-Session

Roman: Ist es krank, ständig auf das Handy zu schauen?

Wenn Roman morgens aufwacht, geht der erste Griff zum Handy, um erstmal Instagram zu checken. Als Content-Creator ist das Teil seiner Arbeit, aber dann wird doch noch ein bisschen Content konsumiert und schwupp sind 30 Minuten am Morgen vorbei. Für viele ist der morgendliche Griff zum Handy völlig normal. Social-Media-Konsum ist allgemein eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen in Deutschland. Und wenn alle etwas machen, kann es dann überhaupt krank sein? Auch Max und Roman checken ihre Bildschirmzeiten und stellen fest, wie viele Stunden sie pro Tag am Smartphone hängen. Denn Handys bieten für jeden Suchtpotential, ob über Arbeit, Social Media oder Games. Obwohl alle drei wissen, dass Social Media ihrer Stimmung nicht gut tut und auch Langzeitfolgen wie Fehlhaltungen bekannt sind, geht der Griff in jeder freien Minute ganz intuitiv zum Handy in der Hosentasche. Roman ist sich seinem Verhalten bewusst und möchte das auch ändern. Für ihn ist das ein klassischer Fall von Suchtverlagerung: Psychische und sozialen Funktionen, die z. B. durch den Konsum von Substanzen erfüllt wurden, werden jetzt durch anderes Verhalten erfüllt. Seit seinem Drogenentzug führt eine Suchtverlagerung zur anderen, von Drogenkonsum, zu exzessivem Essen, exzessivem Arbeiten oder Social Media Konsum. Um aus diesem Kreis rauszukommen, müssen die Ursachen bekämpft werden, statt die eine Sucht durch eine andere zu ersetzen. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Podcasttipp “Reisegruppe Gamescom”: https://www.ardaudiothek.de/sendung/reisegruppe-gamescom/urn:ard:show:161e39a5d031080b/

Roman: Ist es krank, ständig auf das Handy zu schauen?

Dr. Pablo Hagemeyer: Ab wann ist Narzissmus krank?

Zu Gast ist Dr. Pablo Hagemeyer, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie mit Schwerpunkt Persönlichkeitsstörungen, besonders Narzissmus. Er behauptet, selbst ein Narzisst zu sein, und zwar ein netter und kein krankhafter. Gibt es das überhaupt oder ist das schon wieder krank? Wie schon in der Narzissmus-Folge mit Maximilian erwähnt, hat jeder Mensch narzisstische Anteile. Deshalb kann eine klare Trennlinie zwischen gesunden und krankhaftem Narzissmus nur schwer gezogen werden. Doch Pablo ist es wichtig, Narzissmus nicht automatisch mit Boshaftigkeit gleichzusetzen. Es gibt verschiedene Typen. Er beschreibt, warum ein fragiles Selbstwertgefühl dazu führen kann, welche Rolle Aufmerksamkeit spielt und warum er als Psychiater sehr viel häufiger die Opfer von pathologischem Narzissmus erlebt, als die eigentlich Betroffenen. Nina, Roman und Maximilian wollen von Pablo wissen, wo sie selbst auf der Narzissmus-Skala stehen und unterziehen sich dazu einem Test mit 5 Kriterien. Die Drei haben viele Fragen: Warum wirkt ein Narzisst am Anfang oft so sympathisch? Wie trägt Social Media dazu bei, dass sich narzisstische Anteile stärker ausbilden? Kann ein Narzisst überhaupt reflektieren und Empathie lernen? Pablo Hagemeyer sagt: Ja, kognitive, also geistige Empathie ist möglich. Die Krankheit, also eine Persönlichkeitsstörung, liegt dann vor, wenn die selbstsüchtigen Eigenschaften so ausgeprägt sind, dass sie zu Leiden oder deutlichen Beeinträchtigungen im Umgang mit anderen führen. Demnach leidet Pablo selbst nicht. Ob ihr ihn nun nett findet, dürft ihr selbst entscheiden. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Podcasttipp Annelies Royale Welt: https://www.ardaudiothek.de/sendung/annelies-royale-welt/urn:ard:show:1c44240e68b90631/

Dr. Pablo Hagemeyer: Ab wann ist Narzissmus krank?

Nina: Ab wann ist ein Fetisch krank?

Als Domina bietet Nina Workhard Fetische an, die für andere Anbieterinnen ihrer Branche nicht in Frage kämen. Sie bedient zum Beispiel sexuelle Vorlieben, die mit Fäkalien oder Schmerzen zu tun haben. Doch bei welchen Wünschen ist auch bei ihr eine Grenze erreicht, die sie als krank empfinden und nicht überschreiten würde? Dafür bringt sie zuerst ein internationales Regelwerk – die ICD – ins Spiel, die psychische und körperliche Krankheiten klassifiziert. Bis 2022 waren darin Fetische wie Sadomasochismus als psychische Störung gelistet. BDSM galt als krank, egal ob jemand darunter litt oder nicht. Das ist nicht mehr so. Entscheidend ist vor allem, ob Leid entsteht oder nicht. Unbedingte Voraussetzung ist natürlich, dass die Dominanz- und Unterwerfungsspiele einvernehmlich sind. Nina mag skurrile Dinge und bewertet die Fetisch-Anfragen von Kunden nicht. Es erfüllt sie sogar mit Freude, wenn sie Masochisten ein Ventil geben kann. Mit Maximilian und Roman spricht sie offen über Ballbusting und den Keuschheitsfetisch und kommt dann zu einer Schatten-Seite des BDSM-Bereichs: Menschen, die sich nach absoluter Entwertung sehnen und davon träumen, im Müll zu enden. Die Drei diskutieren tiefgründig über Lust durch Schmerzen, Sterbehilfe und Kannibalismus. Wo hört sexuelle Freiheit auf und wo beginnt die Selbstzerstörung? Wenn Nina den Eindruck hat, dass die Person nicht mehr selbst entscheiden kann, wo diese Grenze liegt, steht sie als Domina nicht zur Verfügung. Und würde lieber zu einer Therapie raten. Sie ist klar der Meinung, dass ein Fetisch nicht krank ist, wenn er jemanden nicht krank macht oder leiden lässt. Ganz wichtig ist ihr, dass über solche Dinge gesprochen werden kann, ohne zu stigmatisieren. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Podcasttipp: Neongrau - Cyberpunk-Hörspiel-Serie https://www.ardaudiothek.de/sendung/neongrau-cyberpunk-hoerspiel-serie/urn:ard:show:b7806bd83f5c8672/ Was ist BDSM? https://www.smjg.org/jugend-und-bdsm/bdsm-was-ist-das-ueberhaupt/ Hilfe nach Gewalt: https://weisser-ring.de/ Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/

Nina: Ab wann ist ein Fetisch krank?

Maximilian: Wie krank ist Narzissmus?

Ex-Gangster Maximilian Pollux weiß um sein großes Ego, aber für einen Narzissten hätte er sich nicht gehalten. Doch bei einer Therapiesitzung kommt raus: Er ist sehr wohl ein Narzisst, ziemlich typisch sogar. Immer und bei jeder Gelegenheit zuerst an sich zu denken, ist das krank? Für ein Buchprojekt beschäftigt sich Maximilian tiefgehend mit narzisstischen Mördern, Sexualstraftätern und Hochstaplern. Er will über diese Leute schreiben und erkennt widerstrebend, dass er selbst auf dem narzisstischen Spektrum sehr weit vorne liegt. Fakt ist: jeder Mensch hat narzisstische Anteile. Maximilian erklärt, wie sich gesunder Narzissmus bei kleinen Kindern äußert und was zu einer krankhaften Entwicklung führen kann. Er beschreibt typische Verhaltensweisen von pathologischen Narzissten und warnt vor Gefahren im Umgang mit ihnen. Zusammen mit Roman und Nina ergründet er: Wie schafft es seine Ehefrau, sich gegen seine Persönlichkeitsstörung abzugrenzen? Warum sind besonders emphatische und harmoniebedürftige Menschen so stark gefährdet, mit Narzissten in eine negative Beziehungsdynamik zu geraten? Maximilian nervt der inflationäre Umgang mit dem Begriff Narzissmus. Die Diagnose ist für ihn aber kein Urteil sondern ein Arbeitsauftrag. Das heißt Therapie. Da Heilung nicht möglich ist, geht es dabei um die Verbesserung der Lebensumstände, vor allem für seine Mitmenschen. Er ist ein Self-Aware-Narzisst geworden: ein bewusster Narzisst. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Podcasttipp: „Raus aus der Depression“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/raus-aus-der-depression/urn:ard:show:93ca346649b48631/ Selbsttest: Toxische Beziehung – Merkmale & Anzeichen erkennen: https://www.swr3.de/aktuell/service/toxische-beziehung-test-104.html Hilfe bei häuslicher Gewalt: https://www.malteser.de/aware/hilfreich/richtig-verhalten-bei-haeuslicher-gewalt.html#c748847 Frauen gegen Gewalt e. V. Hilfe & Beratung: https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/hilfsangebote.html

Maximilian: Wie krank ist Narzissmus?

Roman: Wie ihm feste Strukturen helfen, besser mit ADHS umzugehen

Ex-Junkie Roman hat ADHS, eine bekanntermaßen anerkannte psychische Störung. Aktuell unterwirft er sich freiwillig einem stark strukturierten Tagesplan mit sehr viel Sport. Dabei hat er Struktur lange als Gefängnis für seine individuelle Freiheit betrachtet. Doch jetzt stellt er fest, wie viel Halt ihm der Plan im Alltag gibt und wie positiv sich das auf sein ADHS auswirkt. Er kann fast komplett auf Medikamente verzichten! Ist das nicht krank? Roman erlebt, wie gut es tut, sich nur auf einzelne Aufgaben zu konzentrieren und Pausen und gesundes Essen einzubauen. Nina ist ein großer Fan von To-Do-Listen. Maximilian hat ebenfalls ADHS, weiß um die Notwendigkeit von Struktur und kämpft – wie wir alle – immer wieder damit. Sein größter Feind dabei: das Handy. Was bei Roman funktioniert, muss nicht für alle gelten. Gerade bei jungen Betroffenen kann es herausfordernd sein, Struktur schmackhaft zu machen. Regeln und Disziplin sind erstmal nicht cool. Was könnte Lehrern dabei helfen? Warum ist es wichtig, ein Ziel zu haben? Wie gewöhnt man sich am besten an neue Routinen? Und welcher Satz aus der Therapie hilft Nina heute noch? Beim Thema Konsumkompetenz konzentriert sich Roman mittlerweile nicht mehr nur auf psychotrope Substanzen, sondern schaut auch auf Ernährung, Medienkonsum, Stress- und Energiemanagement. Das klingt schon mal sehr gesund und muss nun nur noch im Berufsalltag standhalten. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Podcasttipp „1LIVE Ikonen“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/1live-ikonen/urn:ard:show:21b8b6099f66ffe3/

Roman: Wie ihm feste Strukturen helfen, besser mit ADHS umzugehen

Forensikerin Nahlah Saimeh: Sind extreme Gewalttaten krank?

Zu Gast ist die forensische Gutachterin Nahlah Saimeh. Seit zwei Jahrzehnten beurteilt sie für deutsche Gerichte Straftäter, die durch extreme Gewalt und psychische Störungen aufgefallen sind. Dazu führt sie mehrstündige Gespräche mit Tätern in Gefängnissen oder psychiatrischen Einrichtungen. Sie beurteilt, ob ein Gewalttäter durch eine psychische Krankheit eventuell vermindert schuldfähig ist und liefert als Psychiaterin neutral aufbereitetes Fachwissen, mit dem das Gericht eigenständig Urteile sprechen kann. Nahlah erklärt den Begriff Forensik, wann jemand strafmündig oder schuldunfähig ist und wie unser zweispuriges Strafsystem funktioniert. Sie sieht klar, wann jemand krankhaft – also pathologisch – handelt und geht auch auf pädophile Veranlagung ein. Nina, Maximilian und Roman haben viele Fragen: Wie laufen Begutachtungen ab? Können sich Täter verstellen? Was beeinflusst Täterbiografien? Sie sprechen gesunde und krankhafte Formen von Narzissmus und Gründe für Hass im Netz. Nahlah wollte eigentlich Chirurgin werden und erzählt, welches berührende Erlebnis dazu führte, sich mit psychischen Störungen zu beschäftigen und was genau sie bei ihrer Arbeit antreibt. Wichtig findet sie, sich ehrlich die Frage zu stellen: Könnte mir das auch passieren? Ihren Job hat sie dann gut gemacht, sagt sie, wenn sich Täter in ihrem Gutachten wiedererkennen, auch wenn es nicht schmeichelhaft ist. Fazit: Extreme Gewalttaten beruhen selten auf psychischer Krankheit, Schuldunfähigkeit von Tätern ist die absolute Ausnahme. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Podcasttipp: „Telephobia - Dieser eine Anruf“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/telephobia-dieser-eine-anruf/urn:ard:show:e13974e2a7cbbebd/

Forensikerin Nahlah Saimeh: Sind extreme Gewalttaten krank?

Nina: Rechtliche Herausforderungen bei der Arbeit als Domina

Wer legal leben will, braucht Arbeit, Wohnung und ein Bankkonto. Nina Workhard arbeitet legal als Domina. Doch mit ihrem Beruf stößt sie an Grenzen, wenn es um Wohnungssuche und Finanzen geht. Da wird Sexarbeit oft ausgeschlossen. Ist das krank? Oder nachvollziehbar? Oder krankt das System, wenn man mit seiner Arbeit nur überlebt, in dem man trickst? Seit 2014 arbeitet Nina selbstständig als Domina. Sie hat Stundensätze für reale Treffen und Online-Sessions, bietet Onlinecontent zum Runterladen an. Sie zahlt Steuern. Aber sie bekommt keine Kreditkarte und kein Paypal-Konto. Denn Allgemeine Geschäftsbedingungen schließen Erotikdienstleistungen aus. Um Zahlungen ihrer Kunden abzuwickeln, muss sie in Grauzonen ausweichen, Lücken im System finden. Bei Wohnungsbesichtigungen hätte sie keine Chance, wenn sie ehrlich angibt, womit sie ihr Geld verdient. Da wäre Lügen einfacher. Eigentlich möchte Nina aber nichts Illegales tun. Mit Maximilian und Roman diskutiert sie über gesperrte Paypal-Konten, das Strafmaß für Urkundenfälschung und kreative Lösungen. Warum werden Finanztransaktionen für das Rotlicht-Gewerbe erschwert? Was ist Deplatforming? In welcher Weise ist die Cannabis-Branche davon genauso betroffen? Wenn man Steuern auf etwas bezahlen soll, dann sollte man die gleichen Rechte haben, wie alle anderen, finden die Drei. Nina kann gut mit Geld umgehen. Selbstständig zu arbeiten, gibt ihr das Gefühl frei zu sein. Deswegen nimmt sie Papierkram, Ärger mit säumigen Kunden und auch die besonderen finanziellen Herausforderungen ihrer Branche weiterhin in Kauf. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Podcasttipp „Based on a true Story – Die Könige von Malle“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/based-on-a-true-story-die-koenige-von-malle/urn:ard:show:1f142786eabca2e3/

Nina: Rechtliche Herausforderungen bei der Arbeit als Domina

Maximilians Kleptomanie

Wenn jeder Mensch absolut ehrlich wäre, käme vielleicht heraus, dass jeder schon mal gestohlen hat. Aber was ist, wenn jemand in einen Laden geht und nicht anders kann, als immer heimlich etwas einzustecken? Maximilian Pollux war früher so ein zwanghafter Dieb. Die drohende Strafe war dem Ex-Straftäter komplett egal. Ist das krank? Ab wann ist das eine psychische Störung? Kleptomanie? Mit 9 Jahren wird Max das erste Mal erwischt, als er ein Päckchen Süßigkeiten klaut. Doch er hört nicht auf damit, lässt jahrelang massenweise Kleinkram mitgehen und schleust mit schauspielerischer Unverschämtheit sogar Elektrogeräte an Supermarkt-Kassen vorbei. Obwohl er die Sachen nicht wirklich braucht, obwohl er Geld hat, sie zu kaufen und immer wieder geschnappt wird. Im Gegenteil, er perfektioniert seine Methoden, fühlt sich als Versager, wenn er einen Tag nichts abgestaubt hat. Irgendwann wird ihm bewusst, dass er ein Problem hat. Doch Aufhören ist nicht so einfach. Nina und Roman wollen wissen, wie er es trotzdem geschafft hat. Max erzählt, wie wichtig Einsicht, Information, Austausch und Therapie für ihn waren. Mit welchen Tricks konnte er seine fehlende Impulskontrolle überlisten? Und welche Rolle spielt ein schwarzer Riesendildo dabei? Was hat Kleptomanie mit selbst verletzendem Verhalten gemeinsam? Maximilian hatte damals kein Unrechtsbewusstsein. Eine Erkenntnis, die für seine heutige Arbeit mit jugendlichen Straftätern wesentlich ist. Seine Abkehr vom Gangstertum führte zu der Überzeugung: „Ich klau nichts mehr, weil ich nichts haben will, dass ich mir nicht verdient habe!“ Schreibt uns unter gjh@swr3.de.

Maximilians Kleptomanie

Romans Fetisch-Fantasie

Ist das krank!? Worte, die schnell gesagt sind. Aber wann ist etwas wirklich krank? Oder handelt es sich um etwas Normales, über das sich nur niemand traut, offen zu sprechen, ein Tabu? Um solche vermeintlich „kranken Sachen“ geht es in der neuen Staffel von „Der Gangster, der Junkie und die Herrin“. Den Anfang macht Roman mit einer Geschichte, die so intim ist, dass es ihm noch heute unangenehm ist, sie zu erzählen. Er dachte jahrelang, dass er es nicht verdient, sexuelle Erfahrungen auf Augenhöhe zu machen. Dass er „gerade mal wert ist, angepisst zu werden“. Ist das krank? Aufgewachsen in einer lauten, alkohol- und gewaltreichen Umgebung, himmelt der 11-jährige seine attraktive Deutschlehrerin an. Der verbotene Gedanke, von ihr dominiert zu werden, wird lustvoll, nistet sich in seinen Kopf ein und wird immer wieder verdrängt. In der Jugend fängt Roman an, Drogen zu konsumieren, hat mit Mitte 20 eine Freundin und mit der viel Spaß beim Sex. Scheinbar ideal, um auch seine Fantasie von der „golden shower“ irgendwann in der Realität auszuleben. Doch dieses erste Mal wird für ihn ein absoluter Flop. Domina Nina und Maximilian wissen warum. Was sollte man beachten, um Fetisch-Fantasien entspannt und genussvoll ausleben zu können? Was ist die wohl häufigste sexuelle Fantasie, die sich in der Realität als Reinfall rausstellen kann? Woher kommen Fetisch-Fantasien und worum geht es Menschen mit einem Toilettenfetisch? Roman hat keinen Bedarf mehr daran. Er ist über die Erniedrigungsfantasie hinaus gewachsen. Und war so mutig, ehrlich und ohne Scham über Vorlieben, Grenzen und Irrwege zu reden. Schreibt uns unter gjh@swr3.de.

Romans Fetisch-Fantasie

Gernot Rücker: Drogenkonsum nicht verbieten, sondern sicherer machen

„Rausch in einer Demokratie zu verbieten, ist Blödsinn!“, sagt der Anästhesist und Notfallmediziner Gernot Rücker. Statt den Konsum von Rauschmitteln wie Alkohol, Cannabis, MDMA und Co. zu verbieten, plädiert Rücker dafür, ihn sicherer zu machen. Eine Maßnahme, wie das laut Rücker möglich sei, wäre, flächendeckendes Drug-Checking einzuführen, damit Konsumentinnen und Konsumenten schnell und sicher erfahren, was in ihren Pillen in welchen Mengen enthalten ist. Personen, die ihre Drogen in solchen Einrichtungen untersuchen lassen, erhalten eine Risikobewertung der Substanz und können die Auswirkungen der Einnahme besser einschätzen und Überdosierungen so vermeiden. Der Schlüssel liegt für Rücker also in der Konsumkompetenz. Ein Thema, das auch Ex-Junkie Roman sehr am Herzen liegt. Mit Roman, Max und Nina spricht Gernot Rücker über seine Erfahrungen als „Drug-Checker“ (in Mecklenburg-Vorpommern wurden 2023 per Verordnung die rechtlichen Rahmenbedingungen für Modellvorhaben zum Drug-Checking geschaffen) und warum er es für eine gute Idee hielt (und Spoiler: immer noch hält!), dass Drug-Checking auf Festivals einzuführen. Er berichtet über den aktuellen Forschungsstand zum Thema Konsum und Mortalität von Drogen und warum die Legalisierung von Substanzen wie Cannabis, MDMA und LSD aus seiner Sicht relativ unbedenklich wäre. Schreibt uns unter gjh@swr3.de Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: ARD - Twitch Informationen zum Thema Drogenkonsum in Deutschland: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/sucht-und-drogen/ Bundesverband Suchthilfe: https://suchthilfe.de/ Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS): https://www.dhs.de/ Druck-Checking MV (Universität Rostock): https://rechtsmedizin.med.uni-rostock.de/drug-check-mv

Gernot Rücker: Drogenkonsum nicht verbieten, sondern sicherer machen

Roman: Safe Space für den LSD-Trip

Roman hat einen Freund bei einem LSD-Trip, einem sogenannten “Candyflip”, also der Kombination von LSD und MDMA, begleitet. Das sind beides Substanzen, die in Deutschland illegal sind und unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Dennoch haben sich die beiden für diesen Trip entschieden, in dessen Rahmen sie sich mit sich selbst und vorbereiteten Fragen zu ihrem Leben auseinandersetzen wollten. Wie in vielen Fällen war die Erfahrung abhängig von Set und Setting, daher war es Romans Aufgabe, einen Safe Space zu kreieren: eine genaue Dosierung, angenehme Atmosphäre, Liegemöglichkeiten, Zugang zur Natur, Musik, leichtes Essen, ausreichend Wasser, eine Übernachtungsmöglichkeit und genügend Zeit für Aftercare. Roman berichtet von seinen Erfahrungen, Selbstreflexion, Deep Talk und gewonnenen Erkenntnissen. Gemeinsam mit Maximilian und Nina geht es um Parallelen bei ersten BDSM-Erfahrungen und darüber, was Maximilian bei seiner Microdosing-Erfahrung, von der er in einer der letzten Folgen berichtet hat, alles hätte besser machen können. Schreibt uns unter gjh@swr3.de

Roman: Safe Space für den LSD-Trip

OnionDog: über Trash-TV, Reaction-Videos und abwertende User-Kommentare

Zu Gast ist Alex, früher Lehrer und seit 2022 hauptberuflich Youtuber. Als OnionDog parodiert und kommentiert er deutsche Reality-Show-Formate. Nina, Roman und Maximilian haben ihn eingeladen, weil Nina in einem kürzlich hochgespülten Reaction-Video von ihm sehr negativ dargestellt wurde. Sozusagen eine echte menschliche Konfrontation als Reaktion auf eine reaction. Nina hat 2020 die gute Idee, bei einer TV-Dating-Show mitzumachen. Da führt sie noch ihr Domina-Doppelleben und nimmt beim Fernsehen gerne Rollen an, wenn sie halbwegs passen. In der Corona-Zeit freut sie sich, rauszukommen, als sie für „First Dates“ angefragt wird. Die Dating-Doku-Soap ist anders als viele Trash-Formate nicht gescriptet. Der Datingpartner ist nicht ihr Traummann, aber der Dreh ist nett. Das darauf folgende Reaction-Video von OnionDog ist es nicht. Er stellt Nina als hochnäsige Zicke dar und in den User-Kommentaren mehren sich abwertende, frauenfeindliche Kommentare, die er nicht unterbindet. OnionDog stellt sich mutig der Kritik und gibt Einblick in die Arbeit der Contentcreator. Die Vier sprechen über Polarisierung als Mittel zum Erfolg, über die ins Negative kippende Stimmung in Kommentaren und die Verantwortung der Creator. Für Nina bleibt die Idee gut, sie würde es wieder tun, denn TV-Produktionen machen ihr Spaß. Und für alle zusammen bleibt genügend Stoff, um die eigene Meinung immer wieder zu hinterfragen. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2416885459 „Hochnäsige Zicke???“ Das Reaction-Video: https://www.youtube.com/watch?v=6Sr1fbdmHCE

OnionDog: über Trash-TV, Reaction-Videos und abwertende User-Kommentare

Maximilian: Body Modification – Tattoos und Implantate

Maximilian Pollux dachte, es ist eine gute Idee, sich zusammen mit seinen Kumpels gegenseitig temporäre Tattoos zu stechen. Also Tätowierungen, die nach 6-24 Monaten komplett verblassen. Sollten. Da war er 16. Die ganze Truppe hat sich wild alles Mögliche gestochen, in dem Glauben, dass es wieder verschwindet. Spoiler: die Tattoos gibt es heute noch. Und klar, das war nicht die einzige tolle Idee. Da sind auch noch selbst geschnitzte Keramikteile, die Max sich im Knast unter die Haut implantiert hat, in sein bestes Stück! Nina und Roman liefern „wundervolle“ eigene Ideen zu dem Thema dazu. Ein wilder Ritt, der mitunter heftig unter die Haut geht. Die Drei sprechen über die Beweggründe, seinen Körper verändern zu wollen, über Selbstbestimmung und Selbstzerstörung. Was sind die die „gesünderen“ Formen von Body Modification? Welche Funktion spielt der Schmerz? Und welche krassen BodMods hat Nina als Domina schon gesehen oder selbst gemacht? Für Max war die pubertäre Tätowieraktion ganz klar keine gute Idee. Er empfiehlt heute, zu vertrauenswürdigen Experten zu gehen und sich genau darüber klar zu werden, warum man die Körperveränderung machen will. Denn die Grenze liegt dort, wo etwas nicht mehr rückgängig zu machen ist. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2410799722?filter=all&sort=time

Maximilian: Body Modification – Tattoos und Implantate

Johannes Nicolay: gewagte Umstellung – das erste vegane Hotel in Deutschland

Eine live aufgezeichnete Folge vom SWR Podcastfestival in Mannheim: Zu Gast ist Koch und Hotelier Johannes Nicolay, der im Leben oft originelle Wege ging. 2012 hatte er die tolle Idee, den 130 Jahre alten Familienbetrieb auf vegan umzustellen. Damals konnten sich viele noch nicht vorstellen, komplett tierfrei zu essen, geschweige denn, vegan zu leben. Seine Idee kostete 3.500 Stammgäste und nicht nur einmal hörte er: „Du treibst uns in den Ruin“. Mit 16 hat Johannes keinen Bock mehr auf seinen verkorksten Französisch-Lehrer. Er bewirbt sich mit einer gemalten Bewerbung bei einem Freiburger Hotel und bekommt eine Lehrstelle in der Sterne-Gastronomie. Die Arbeit ist hart, der Lebenstil ungesund, doch er ist stolz auf sein Schaffen. Als Sternekoch arbeitet er in Top-Restaurants, bildet sich weiter und wird Küchenchef und später Geschäftsführer im Hotel der Eltern, das in fünfter Generation besteht. Druck und Verantwortung sind hoch, er trinkt zu viel Alkohol, leidet an Allergien und wird zum typischen Arschloch-Chef. Eines Tages verweigert eine Praktikantin ihm, einen Milchkaffee zu machen, weil sie Veganerin ist. Ein unerwarteter Wendepunkt. Mit Nina, Roman und Maximilian spricht er offen über Lebenskrisen, Drogenkonsum in der Gastrobranche und sein fundamentales Umdenken in Sachen Tierleid. Nach vier höllischen Anfangsjahren mit seinem veganen Sterne-Restaurant und einem überstandenen Herzinfarkt, hatte er vor 2 Jahren das erste Mal mehr Gäste, als seine Eltern jemals zuvor. Er kann heute sagen, dass seine Idee gut war. Auch in den schlimmsten Tagen war er sich sicher, dass es richtig ist, was er tut. Mittlerweile kommen Gäste aus der ganzen Welt. Das deutschlandweit erste vegane Hotel hat Preise bekommen und durch Johannes' motivierende Herangehensweise leben heute sogar seine Eltern vegan. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2405633377 Podcasttipp: „CUT – Das Virus, das uns trennt“ https://www.ardaudiothek.de/sendung/cut-das-virus-das-uns-trennt/13010059/ Verzeichnis der Suchtberatungsstellen in Deutschland: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Telefon- und Online-Beratung bei möglichen Alkoholproblemen: https://www.kenn-dein-limit.de/alkoholberatung/ Hilfe, wenn ihr bei einer anderen Person ein Alkoholproblem vermutet: https://www.kenn-dein-limit.de/alkoholberatung/wie-kann-ich-anderen-helfen/ Vegan Hotel Nicolay 1881 in Zeltingen: https://www.hotel-nicolay.de/ueber-uns/

Johannes Nicolay: gewagte Umstellung – das erste vegane Hotel in Deutschland

Simone: Leben mit einem schwerstbehinderten Kind

Zu Gast ist Simone Braunsdorf-Kremer, 47 Jahre alt, aus dem Westerwald. Eine inspirierende Frau, die Klartext spricht und gelernt hat, Schicksalsschläge in etwas Positives zu verwandeln. Denn ihre Mutter starb früh, ebenso wie der Vater ihres ersten Kindes. Zusammen mit einem neuen Partner hat Simone mit Mitte 30 die Idee, ein zweites Kind zu bekommen. Nach einer Fehlgeburt klappt es. Allerdings kommt Sohn Jonathan mit einem seltenen Gendefekt auf die Welt, trotz gründlicher Vorsorgeuntersuchungen. Er hat MOPD1, eine extreme Form von Kleinwuchs und wiegt bei der Geburt nur 490 Gramm. Seine Lebenserwartung liegt bei nur 9 Monaten. Für Kinder mit MOPD1 kann jeder Schnupfen tödlich sein. Doch Jonathan ist heute fast 10 Jahre alt und damit eines der ältesten Kinder mit diesem Gendefekt. Wie Simone und ihr Mann damit umgegangen sind, wie sie anderen Eltern Mut machen und warum es völlig legitim ist, sich gegen ein Leben mit einem behinderten Kind zu entscheiden, darüber spricht sie mit Nina, Roman und Maximilian. Es geht um die enorme persönliche Belastung durch die Pflege und um das Thema Tod. Aber es geht auch um Jonis Humor, seinen fiesen Musikgeschmack und die wunderbare menschliche Hilfe durch ebenfalls Betroffene. Für Simone bleibt es trotz ihres Lebens an der Belastungsgrenze definitiv eine gute Idee, ein zweites Kind zu bekommen zu haben. Durch Jonathan hat sie den Sinn in ihrem Leben gefunden, weil sie mit ihrem Verein anderen helfen kann. Und mehr als vielen anderen ist ihr bewusst, wie wichtig es ist, im Hier und Jetzt zu leben. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2399630505 Instagram: Jonathan – ein Leben mit MOPD1: https://www.instagram.com/jonathan_ein_leben_mit_mopd1/?hl=de MOPD1 – Ein Kinderleben mit Einschränkungen: https://www.compass-pflegeberatung.de/aktuelles-medien/einblicke/mopd1-ein-kinderleben-mit-einschraenkungen Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Podcasttipp: https://1.ard.de/hoellenrausch

Simone: Leben mit einem schwerstbehinderten Kind

Janne Bach: Tierliebe mit Leidenschaft und Hingabe

Zu Gast ist der 25-jährige Janne Bach, Mitgründer des Erlebnishofs Gerhardsbrunn bei Kaiserslautern. Seine gute Idee war es, mit 19 völlig spontan auf einen sanierungsbedürftigen Bauernhof zu ziehen, um später dort mit seinem Chef, einem Tierarzt, eine Katzenpension zu gründen. Mit 6 Jahren fragt Janne seine Mama, woher die Salami kommt. Ab da isst er kein Fleisch mehr und hilft jedes Wochenende im Tierheim. Sein Geld verdient er mittlerweile als tiermedizinischer Fachangestellter in einer Tierarztpraxis und widmet den Rest seiner Zeit der Rettung und Pflege von Tieren. Auf dem Hof leben 250 bis 350 Tiere, 14 verschiedenen Arten, vor allem Katzen, Hunde, Kaninchen, aber auch Waschbären und Ponys. Harte Arbeit ohne Ende und maximal 3 Tage Urlaub im Jahr: Der Erlebnishof ist eine gemeinnützige GmbH, die ohne die Hilfe von Freiwilligen, Jannes Frau und Familie nicht funktionieren könnte. Maximilian, Nina und Roman sind völlig begeistert von Jannes selbst aufopfernden Willen und Gemeinschaftssinn. Neben interessanten Facts über vegane Ernährung, Tierseuchen und Pflichten von Katzenhaltern geht es um traurige Tierschicksale und Gründe, warum Menschen ihre Haustiere schlecht behandeln oder aussetzen. Trotzdem bereut Janne nichts. Er ist glücklich mit Tieren und Kindern zu arbeiten und jedes Jahr rund 500 Tieren das Leben zu retten. Er würde nicht alles nochmal genauso machen, aber grundsätzlich schon. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2393547456 Erlebnishof Gerhardsbrunn: https://erlebnishof-gerhardsbrunn.de/ Panikattacken: Was hilft im akuten Fall und langfristig? https://www.malteser.de/aware/hilfreich/was-tun-bei-panikattacken.html „Der Gangster, der Junkie und die Herrin“ beim SWR Podcastfestival am 14. März 2025 in Mannheim: https://www.swr.de/home/swr-podcastfestival-100.html Podcasttipp: https://www.ardaudiothek.de/sendung/ugly-pforzheim/14164777/

Janne Bach: Tierliebe mit Leidenschaft und Hingabe

Roman: Extrem peinliche erste Übernachtung bei den Schwiegereltern

Roman dachte, es wäre eine gute Idee, mit den Eltern seiner Freundin in der Kennenlernphase mal so richtig einen zu saufen. Roman lernt in der ersten Zeit mit seiner jetzigen Frau Jenny auch das Konzept Familie ganz neu kennen. Denn Jenny und ihre Eltern sprechen viel miteinander, treffen sich regelmäßig. Ganz ohne Streit! Nach und nach wächst Roman da rein. An einem genialen Sommerabend ist es soweit, dass er und Jenny das erste Mal gemeinsam bei Jennys Eltern übernachten. Dummerweise hat Roman beim Grillabend mit der Familie zu viel getrunken. Er kann sich nicht richtig an den Abend erinnern, aber neben seinem Bett hat sich jemand übergeben. Und peinlicher geht es kaum – offenbar hat dieser Jemand nachts die Tür zum Bad mit der Tür zum Schrank verwechselt. Warum der Alkoholexzess keine gute Idee war, warum es dutzenden Menschen ähnlich geht, wie Roman heute dazu steht und warum er Alkohol für eine der gefährlichsten Drogen hält, darum geht es hier in unserem Präventionspodcast. Besser wir reden darüber – ihr seid nicht allein! Alle haben diese Geschichten, auch Nina und Maximilian. Sie fragen sich: Wie lernen wir trinken? Warum ist Konsumkompetenz bei Alkohol so schwer zu erlernen? Und was müsste anders laufen? Roman hätte bei diesem „Schwiegersohntest“ eigentlich durchfallen müssen. Dafür, dass er nicht rausgeflogen ist, ist er Jennys Eltern unendlich dankbar. Er hat Therapie gemacht, war einige Jahre abstinent und das hat auch zu einem bewussteren Umgang bei Jenny und ihrer Familie beigetragen – sie trinken heute weniger. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2387397363 Verzeichnis der Suchtberatungsstellen in Deutschland: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Hilfe und Beratung: https://www.gesundheitsinformation.de/wo-bekomme-ich-rat-und-hilfe.html Kontakte zur Telefon- als auch zur Online-Beratung bei möglichen Suchtproblemen: https://www.kenn-dein-limit.de/alkoholberatung/ Hilfe, wenn ihr bei einer anderen Person ein Alkoholproblem vermutet: https://www.kenn-dein-limit.de/alkoholberatung/wie-kann-ich-anderen-helfen/ Podcast-Tipp: KINO.TO - Die verbotene Streamingrevolution https://www.ardaudiothek.de/sendung/kino-to-die-verbotene-streamingrevolution/13769851/

Roman: Extrem peinliche erste Übernachtung bei den Schwiegereltern

Philippe Mesin: Geigensupertalent mit Gangsterdoppelleben

Zu Gast ist der 47-jährige Profi-Musiker und klassische Violinist Philippe Mesin, auch „Fila“ genannt. Er galt als Musikwunderkind und hatte in seinem Leben eine Menge wilde Ideen: So schmuggelt er auf einer Konzertreise nach New York Diamanten, um an Heroin zu kommen. Auf einer Tournee mit seinem Orchester hat er die Droge für den Eigenbedarf dabei. Und wird wegen einer versäumten Geldstrafe am Flughafen in Handschellen gelegt. Den Stoff versteckt er in der Ritze eines Polizeisofas... Fila wächst in einer wohlhabenden, aber dysfunktionalen Familie auf. Seine Mutter gibt ihm die Liebe zur klassischen Musik mit. Mit 7 entdeckt er sein Geigentalent, mit 11 wird er Meisterschüler. Und genießt das Wunderkindleben: keine Schule, essen in Restaurants und mit 13 die erste eigene Wohnung. Doch das tägliche Übungspensum ist enorm. Fila ist ein Freigeist und nicht so fleißig, wie es für die höchste Perfektion notwendig wäre. Und ein Leben als Rennfahrer oder Gangster stellt er sich cooler vor. Mit 13 Jahren trinkt er Alkohol, mit 15 probiert er alle Drogen, die es gibt. Schmeißt das Geigenspiel hin, wird kriminell und lebt auf der Straße. Der Vater wendet sich ab. Die Oma stirbt, die Mutter wird krank, muss das Haus auflösen. Da findet er zurück, holt seine Schule nach und startet mit 18 ein Studium an der Musikhochschule. Zufällig erfährt er fünf Jahre später, dass er adoptiert ist. Maximilian, Nina und Roman staunen über Filas Gelassenheit. Warum trauert er den versäumten Möglichkeiten nicht nach? Sie wollen wissen, warum er trotz stabiler Einkünfte krumme Dinger gedreht und wie sich alles mit seinem Konsum vertragen hat. Seit dem ersten Lockdown 2020 ist er nüchtern. Seine „tollen“ Ideen findet er heute nur deshalb gut, um davon zu erzählen. Als Geiger macht er im Moment eine Schaffenspause, genießt Bach und Vivaldi für sich und schläft gerne aus. Er will zurück auf die Bühne, aber ohne das akademische Korsett. Möchte Künstler sein, kein Roboter. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/ard/video/2381122095 Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Hier geht's zu unserem Podcast-Tipp „Durchgefallen – Wie Schule uns als Gesellschaft spaltet“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/durchgefallen-wie-schule-uns-als-gesellschaft-spaltet/14075067/

Philippe Mesin: Geigensupertalent mit Gangsterdoppelleben

Lorra: Hochzeit im Knast

Zu Gast ist Lorra Sophie. Sie 27, Model und Influencerin. Sie dachte, es wäre eine gute Idee, einem völlig unbekannten Gefängnisinsassen in Amerika frohe Weihnachten zu wünschen. Heute – 1,5 Jahre später – ist sie mit Joshua verheiratet, einem jungen Mann, der wegen Drogenverkauf mit Todesfolge verurteilt ist. 2023 lebt Lorra in Dubai. Wegen Visa-Problemen kann sie an Weihnachten nicht nach Deutschland fliegen und sitzt allein in ihrer WG. Zufällig landet sie auf einer Website, die Brieffreundschaften mit Strafgefangenen anbietet. Sie will etwas Gutes tun, hat bis dahin keine Berührungspunkte mit der kriminellen Welt. Das zweite Profil, dass sie anklickt, gefällt ihr, denn Joshua gibt an, dass er Gedichte schreibt. Sie fragt ihn, ob sie die lesen dürfte. Ein paar Tage später telefonieren sie zum ersten Mal. Intensiver Deep Talk, denn etwas anderes geht kaum. Nach zwei Monaten gibt’s einen Heiratsantrag – nach sieben Monaten eine Hochzeit im Knast. Nina Workhard und Roman Lemke sind elektrisiert. Ist das romantisch oder furchtbar naiv, sogar lebensgefährlich? Sie löchern Lorra mit Fragen: In was hat sie sich zuerst verliebt? Wie konnte sie Vertrauen fassen? Hat sie sich Red Flags gesetzt, bevor sie sich tiefer auf die Beziehung einließ? Wie hat ihr Umfeld reagiert? Ist es möglich, dass Männer, die Gewalt als einzige Sprache gelernt haben, sich wirklich ändern? Und: Konnten Lorra und Joshua schon jemals intim miteinander sein? Als Ex-Häftling steht Maximilian Pollux dem Thema sehr kritisch gegenüber. Gefängnisinsassen leben in einer anderen Welt, sagt er, sind ausgehungert nach Kontakten. Er hat miterlebt, wie die meisten Inhaftierten die Internet-Partnerinnen wieder verlieren und wie katastrophal das für sie ist. Lorra glaubt fest daran, dass ihre Idee gut wird. Joshua soll Ende 2025 auf Bewährung frei kommen und dann wollen sie in den USA zusammen leben. Sie betont, nicht naiv gewesen zu sein und rät dringend davon ab, diese Geschichte zu romantisieren. Um vor den Gefahren zu warnen, macht sie einen eigenen Podcast. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2375040311 Hier geht's zu unserem Podcast-Tipp „Weird Animals“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/weird-animals/13490917/ Podcast „Prison Heartbreak“ von Lorra Sophie: https://www.podcast.de/podcast/3510334/prison-heartbreak

Lorra: Hochzeit im Knast

Maximilian: Durchgeknallte Flucht nach Tschechien

Macht euch gefasst auf eine wilde Fluchtgeschichte! Denn Maximilian Pollux dachte, es wäre es eine gute Idee nach Tschechien zu fliehen, als er vor 20 Jahren in Deutschland per Haftbefehl gesucht wird. Stellt euch den Irrsinn wie einen Guy-Ritchie-Film vor. Denn der „Vertrauensmann“, der alles klarmachen soll, ist ein Meth-Junkie. Und der damalige Mittäter und Begleiter von Max dominant und gewaltbereit. Letztendlich landen sie in Tschechien, ohne Sprachkenntnisse, ohne Kontakte und fast ohne Geld. In einer gefährlichen Gegend, mit riesigem Straßenstrich und extremer Armut. Auf abenteuerliche Weise finden sie ein Zimmer. Um zu überleben, dealen sie und rauben andere aus. Und leben als bewaffnete Gangster selbst in ständiger Lebensgefahr. Eine Zeit, die Maximilian traumatisiert hat. Damals wollte er Abenteurer und Pirat sein. Doch „es war eine scheiß Idee“ sagt er heute und rät jugendlichen Straftätern, sich lieber zu stellen. Denn Flucht bedeutet enorme Unfreiheit und Menschen in Extremsituationen zeigen sich nicht von ihrer besten Seite. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2368770424 Drogen-, Gewalt- und Kriminalprävention im gesamten deutschsprachigen Raum: https://www.sichtwaisen-ev.de/ Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/ Hier geht's zu unserem Podcast-Tipp „Internet Girl – der Popkultur Podcast mit Valentina Vapaux“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/internet-girl-der-popkultur-podcast-mit-valentina-vapaux/13961579/

Maximilian: Durchgeknallte Flucht nach Tschechien

Curvy Model Céline Denefleh: über Castingshows und Model-Branche

Einfach mal bei einer Castingshow als Sängerin bewerben und dann bis zum 11. Platz durchmarschieren. Guter Anfang, aber Céline Denefleh aus Mannheim wollte mehr! 2016 dachte sie, es ist eine gute Idee, sich für eine vorher noch nie ausgestrahlte Model-Casting-Show zu bewerben: „Curvy Supermodel“. Nach dem Gewinn der Show hat sich Célines Leben komplett verändert. Wie wir uns das genau vorstellen können und welche Tiefen sie auch erlebte, erzählt sie in dieser Podcast-Episode. Mit Nina, Maximilian und Roman spricht sie über Vorurteile, mit denen sie als Plus-Size-Model konfrontiert wird. Es geht um Oberflächlichkeit und Diversität im Mode-Business, um Bodyshaming und Gefahren, die vor allem sehr junge Menschen im Castingshow-Rummel unterschätzen. Welche Vorzüge hat dagegen eine klassische Berufsausbildung? Was heißt Selbstliebe für Céline? Und warum heißt mehrgewichtig zu sein, nicht gleich ungesund zu leben? Für Céline war es eine gute Idee, bei der Model-Castingshow mitzumachen. Als Siegerin ist sie seitdem ein international gefragtes Model. Sie ist froh, dass sie schon 23 und ihre Persönlichkeit reifer war, als sie zu modeln begann. Und sie ist wahnsinnig dankbar, dass ihr die Unterstützung der Familie bei allem immer sicher war. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/ard/video/2362416984 Hier geht's zu unserem Podcast-Tipp „Zwei Seiten“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/zwei-seiten-der-podcast-ueber-buecher-wdr/14045781/

Curvy Model Céline Denefleh: über Castingshows und Model-Branche

Roman: Psychotrip mit Cannabis-Edibles

Roman dachte, es ist eine gute Idee, Cannabis-Edibles aus Tschechien auszuprobieren. Edibles sind THC- oder CBD-haltige Lebensmittelprodukte wie Kekse oder Gummibärchen. Laut Inhaltsangabe hätten die keinen anderen Effekt haben dürfen, als sein medizinisches Cannabis. Aber die Wirkung wurde für ihn ein wenig beängstigend. Zusammen mit Nina und Maximilian diskutiert er deshalb Fragen wie: Woher bekommt man Konsumkompetenz? Was tut man am besten, um sich zu beruhigen, wenn man spürt, dass die Dosis offenbar zu hoch war? Wie entstehen Psychosen, was können Auslöser sein oder erkennbare Vorzeichen? Wie kann man Menschen davor bewahren, die gleichen Fehler zu machen? Warum sind THC-Edibles in Deutschland trotz Legalisierung verboten? Gemeinsam kommen sie der wahrscheinlichen Ursache seines Bad Trips näher. Klar wird: Für Roman war es keine gute Idee, mit ausländischen Edibles zu experimentieren, statt auf sein Medikament zu vertrauen. Nach dem Konsum hatte er wahrscheinlich einen psychotischen Schub oder einfach einen angstbesetzten Rauschzustand. Er hat gelernt, Produktdosierungen lieber einmal mehr zu hinterfragen. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2355925874 Wir sind ein Präventionspodcast. Es gibt dutzende ungesunde Konsummuster, auch solche, die nichts mit Drogen zu tun haben. Darum klären wir hier auf, ungeschönt und unvoreingenommen. Wir wollen ein gesundes Bewusstsein für Konsum schaffen und dabei enttabuisieren. Wir verherrlichen aber weder Drogen noch deren Konsum. Jede Substanz, aber auch fast jede Verhaltensweise kann problematisch werden, wenn sie missbräuchlich genutzt oder angewendet wird. Wenn ihr also was ausprobieren wollt, setzt Euch VORHER damit richtig auseinander. Darüber klärt Roman auch in seinem eigenen Podcast auf: https://suchtundordnung.com/ Hier geht's zu unserem Podcast-Tipp „Die Rea Garvey Show – The songs you picked for me“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/die-rea-garvey-show-the-songs-you-picked-for-me/13745795/

Roman: Psychotrip mit Cannabis-Edibles

Doc Simpson: Sein geheimes Gaming-Comedy-ADHS-Leben

Zu Gast ist der 33-jährige Patrick, der sich im Internet Doc Simpson nennt. Er dachte, es sei eine gute Idee, im Nebenjob Content Creator auf TikTok, YouTube und Insta zu werden. Seit er denken kann, ist Patrick mit Herz und Seele Gamer. Und schon in der Grundschule ist er offenbar hyperaktiv. Die Lehrer gehen wunderbar normal damit um. Doch ab der 5. Klasse wird er damit zum Problemkind, bekommt eine ADHS-Diagnose und Ritalin verordnet. Ein „Teufelszeug“, wie er heute sagt. Neben seinem Fulltimejob fängt er irgendwann an, Tutorials mit Social-Media-Tipps zu machen und Gaming-Sketche für TikTok zu drehen. Weil er das selbst nerdig findet und Schubladendenken fürchtet, erzählt er nur dem engstem Familienkreis von seinem Hobby. Seine Videos werden erfolgreich und der Blick auf Klicks, Views und User-Zahlen bringen ihm krasse Dopamin-Kicks. Doch wenn die Zahlen fallen, kommt er mental an seine Grenzen. Welche Rolle ADHS dabei spielt, erörtert er mit den ebenfalls Betroffenen Maximilian und Roman. Auch Nina als Content Creatorin steuert ihre Erfahrungen aus dem Business bei. Sie sprechen über den gesunden Umgang mit Analyse-Tools, Kritik und negativen Kommentaren und geben wichtige Tipps für junge Creator. Warum ist es so wichtig Inhalte zu machen, die man selbst gut findet? Warum bleibt das Offline-Leben so wichtig? Und was tun, wenn große Ziele Bauchschmerzen bereiten? Für Doc Simpson war das Onlinegame eine gute Idee. Er muss nicht von dieser Arbeit leben und bekam von einem Gaming-Publisher sogar schon mal eine Reise nach London spendiert. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2349599725 Doc Simpson findet ihr zum Beispiel unter: http://tiktok.com/@doc_simpson?lang=de-DE https://www.youtube.com/@gamer.comedy

Doc Simpson: Sein geheimes Gaming-Comedy-ADHS-Leben

Nina: Wenn die Freundin nur ein Deep Fake ist

Ninas Story hat erstmal als ganz alltägliche Sache angefangen: Sie dachte, es wäre eine gute Idee, einer netten Followerin auf Insta einfach mal zu antworten. Auf lustige GIFs, die genau Ninas Humor getroffen haben, folgten erste einzelne Chatgespräche. Diese wurden immer regelmäßiger, irgendwann täglich – blieben anfangs inhaltlich immer seicht, leicht und lustig. Schnell wurde klar, dass es einige Parallelen und Gemeinsamkeiten gab. Sogar optisch sah die Followerin Nina ein bisschen ähnlich. Langsam entwickelte sich eine richtige „Brieffreundschaft“. Die neu gewonnene Freundin gab auch immer regelmäßig Feedback zum Podcast. Und teilte dann – passend zum Podcast-Motto in Staffel 3 – ihre Leichen im Keller mit Nina. So kamen krasse, persönliche, emotionale Geschichten über ihre Familie, tödliche Unfälle, Suizide, Drogenkonsum und ein Doppelleben zur Sprache. Es folgten Bilder, Sprachnachrichten, Telefonate, Kontakte zu Freunden und Familie. Die Freundschaft wurde immer enger, die Themen immer krasser und Nina wurde langsam zur Co-Abhängigen. Nach eineinhalb Jahren und immer wieder verschobenen Treffen im echten Leben wurde dann klar: Diese Person gibt es gar nicht. Die Followerin flog auf. Nina ließ alle Kontakte und Nummern kontrollieren: Alles war fake! Was waren die Beweggründe der Person, die hinter all dem steckte? Nina, Maximilian und Roman mutmaßen, dass es ein Mann war, der durch Deep-Fake-Technologien Bilder und Stimme bearbeitet hat. Ein klassischer Deep Fake, um Aufmerksamkeit zu bekommen und Teil des Lebens eines anderen zu werden? Das stereotype Verhalten eines Betrügers, die Maximilian noch gut aus seiner Haftzeit kennt? Nina weiß bis heute nicht, wer dahinter steckte, hat aber Vermutungen und weiß, wie sie sich in Zukunft davor schützen kann.

Nina: Wenn die Freundin nur ein Deep Fake ist

Maximilian: „Mikrodosing“ in großen Mengen – live vom BR Podcastfestival 2024

Diese Folge wurde live beim BR Podcastfestival in Nürnberg am 17.10.2024 aufgenommen. Für Maximilian Pollux ist das ein Heimspiel. Er ist in Nürnberg aufgewachsen und kennt durch seine kriminelle Vergangenheit auch die dunklen Ecken der Stadt. An jeder U-Bahn-Haltestelle hat er schon ein Verbrechen begangen, fast jede Polizeiwache von innen gesehen. Als Jugendlicher hat Maximilian Pollux hier schon mit Drogen gedealt und auch selbst genommen. In dieser Folge nimmt uns Maximilian mit in eine Geschichte über eine aktuelle Drogenerfahrung. Er dachte es wäre eine gute Idee, am Abend vor einem wichtigen Interviewtermin LSD-Mikrodosing auszuprobieren. Aus dem vermeintlichen Mikrodosing wurde jedoch durch ständiges Nachlegen schnell eine größere Dosierung. In diesem Fall ist durch die Hilfe von Maximilians Frau und Roman Lemke zum Glück alles noch gut ausgegangen. Es hätte aber auch alles anders enden können. Für Nina Workhard ein eindeutiges Beispiel, warum sie lieber die Finger von solchen Experimenten lässt.

Maximilian: „Mikrodosing“ in großen Mengen – live vom BR Podcastfestival 2024

Sku: Online blind zocken Dank eigenem Add-On

Kai wusste schon in seiner Jugend, dass er aufgrund einer Erbkrankheit im Laufe seines Lebens erblinden wird. Seinen Hobbies kann er Dank seiner eigenen Initiative weiter nachgehen. In der WoW-Community ist Kai bekannt unter dem Namen “Sku”. Denn so heißt nicht nur sein Account, sondern auch ein Add-On für das Online-Rollenspiel “World of Warcraft”. Diese Erweiterung für das Spiel hat Sku gemeinsam mit Freunden entwickelt und es ermöglicht ihm und anderen blinden Menschen durch eine komplexe Sprachaussage und auditive Wegpunkte WoW zu spielen. Maximilian Pollux, Roman Lemke und Nina Workhard kriegen eine Einführung in die Welt von WoW und dürfen zuschauen – und besonders zuhören – wie sich Sku durch die Online-Welt bewegt. Für die Drei ist die Sprachaussteuerung in doppelter Geschwindigkeit zunächst maximal überfordernd, zeigt aber beispielhaft, wie blinde Menschen die Welt wahrnehmen. Während Sku nebenher durch die Welt von WoW läuft, diskutieren die Vier über den Alltag von blinden Menschen und das vorurteilsbehaftete Verhalten anderer gegenüber blinden Menschen im Offline-Leben. Wer Lust hat auf Sku und seine Mitspielenden findet mehr Infos unter „Flügel an Flügel Spiel-Gemeinschaft“.

Sku: Online blind zocken Dank eigenem Add-On

Benjamin Gnahm: Vom Hacker zum Chef einer Cyber-Security-Firma

Zu Gast ist Benjamin Gnahm, früher Hacker, heute Spezialist für IT-Sicherheit. Vor Jahren hatte er die geniale Idee, Sicherheitsprodukte einer israelischen Firma zu hacken, um sich dann damit dort zu bewerben. Benjamin ist als Kind extrem introvertiert und wird in der Schule zum Außenseiter. Schon mit 9 beginnt er, sich mit Computern zu beschäftigen. In einer Zeit noch ohne Internet findet er andere Nerds und kommt übers cracking zum hacking. Er ist hoch talentiert und wird Teil der illegalen Szene. Zusammen besorgen sie sich teure Software, knacken, kopieren und verkaufen sie. Erwischt wird er nie. Mit formaler Bildung tut er sich schwer, quält sich durchs Fachabitur, fängt Studien an und bricht alle wieder ab. Doch irgendwann möchte er aus dem Schattendasein in ein legales Leben switchen. Da ihm entsprechende Zeugnisse fehlen, kommt ihm die Idee mit der Bewerbung, mit der er heute wahrscheinlich im Knast landen würde. Benjamin erzählt von der Motivation von Hackern, von gefährdeter kritischer Infrastruktur und seiner Sicht auf KI. Mit Maximilian und Nina spricht er über Verschlüsselung und Überwachung. Die beiden wollen wissen: Was hat ihn gehindert, schwer kriminell zu werden? Warum sieht er TikTok so kritisch? Und welche Tipps gibt er als Insider, um sich privat gegen verbrecherisches Hacking zu schützen? Mit der Bewerbung bei der von ihm gehackten Firma hatte er großes Glück. Er wurde eingestellt. Heute hat er eine eigene Cyber-Security-Firma. So kann er seine Fähigkeiten nutzen, um auf der guten Seite Wichtiges zu tun und muss schon länger kein Doppelleben mehr führen. Schreibt uns unter gjh@swr3.de „Benjamin Gnahm – Mit Hacken zum Top-Verdiener“ in der ARD Mediathek: https://www.ardmediathek.de/video/money-maker/folge-3-benjamin-gnahm-mit-hacken-zum-top-verdiener-s02-e03/ard/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL21vbmV5LW1ha2VyLzIwMjMtMDEtMTFfMjEtNDUtTUVa Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2326398044

Benjamin Gnahm: Vom Hacker zum Chef einer Cyber-Security-Firma

Marc Wallert: Zurück in den Alltag nach 140 Tage Geiselhaft?

In dieser Folge sprechen wir über einen echten True-Crime-Fall. Es geht um die Entführung von Marc Wallert. Ostern 2000 macht er mit seinen Eltern Tauchurlaub auf einer malaysischen Insel. Als er abends am Strand sitzt, schaut er plötzlich nicht mehr in den Sonnenuntergang, sondern in die Mündung einer Bazooka. Vor ihm stehen bewaffnete Entführer. Sie nehmen 21 Geiseln – darunter ihn und seine Eltern und verschleppen sie unter Todesdrohungen auf Boote und dann in den Dschungel. Erst nach 140 ungewissen, lebensbedrohlichen Tagen kommt Marc Wallert wieder frei. Seine vermeintlich gute Idee: nach der Entführung so weitermachen wie vorher – zurück in sein Leben als rastloser Workaholic, der sich von einer zur nächsten Affäre hangelt. 5 Jahre später kommt der Zusammenbruch. Roman, Maximilian und Nina wollen alles über die Geiselnahme wissen: über den Moment, als der Traumurlaub zum Alptraum wurde, die Zustände auf den Booten, den unterschiedlichen Umgang der Geiseln mit der Angst und die menschliche Ebene zu den Entführern. Was empfand Marc während der Geiselnahme? Was hat ihm geholfen, durch diese Extremsituationen zu gehen? Und: Wie hat er nach seinem Zusammenbruch den Weg zu sich selbst und seiner Berufung gefunden? Für Marc war es keine gute Idee nach dem traumatischen Erlebnis mit Vollgas wieder in den alten Job einzusteigen. Er sagt, er hätte die Chance besser nutzen können, um aus seiner Entführung zu lernen. Das eigentlich Happy End ist für ihn nicht die Befreiung aus der Geiselhaft, sondern dass er heute als Resilienz-Experte Menschen helfen kann und dass er seit 10 Jahren in einer festen Beziehung lebt. Schreibt uns unter gjh@swr3.de Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2319726635

Marc Wallert: Zurück in den Alltag nach 140 Tage Geiselhaft?

Maximilian & Nina auf der Erotikmesse

Ist es eine gute Idee, wenn das GJH-Team zusammen zur Erotikmesse geht? Nina Workhard und Maximilian Pollux direkt so: „JAAAA!“. Roman Lemke eher so: „Och Nööö!“ Also ziehen Max und Nina los zur „Venus Berlin“ und Roman lässt sich in dieser Folge – stellvertretend für uns alle – ein paar Highlights erzählen. Damit Max sein ersehntes Backstage-Tickets bekommt, wird er verpflichtet, auf einer der vielen Bühnen ein kleines erotisches Rollenspiel mitzumachen. Sein Glück, dass Nina ihn aus dieser Szene retten kann. Dafür steht er sofort parat, als Nina und ihr Sklave im Hundekostüm in eine heikle Situation mit einem angetrunkenen Besucher geraten. Die beiden berichten von einer ungewöhnlichen Mischung aus Stripclub, Volksfest und Fetisch, von vielen coolen toleranten Leuten und aber auch von unangenehmen Menschen und Tendenzen. Denn überall sind nackte Frauen, viele Männer vergessen da leider ihre gute Erziehung, vor allem wenn Alkohol im Spiel ist. Für Nina war es ein aufregendes und bereicherndes Wochenende, anstrengend, aber positiv. Für Max war der erste Tag heftig, aber insgesamt war die Messe für ihn eine neue und gute Erfahrung. Alle sind sich einig: An ihrer Konsumkompetenz und ihrem Wissen über BDSM-Regeln müssen einige Messebesucher unbedingt arbeiten! Schreibt uns unter gjh@swr3.de Was ist BDSM? https://www.smjg.org/jugend-und-bdsm/bdsm-was-ist-das-ueberhaupt/ Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2314058472 Hier geht's zu unserem Podcast-Tipp „Fanta Vier Forever, Baby!?!“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/fanta-vier-forever-baby/13908433/

Maximilian & Nina auf der Erotikmesse

Roman: Treffen mit der Vergangenheit

Erst kürzlich hatte Roman die Idee, sich mit Jugendfreunden zu treffen, mit denen er früher hart konsumiert hat. Klingt eher nach einer schlechten Idee. Doch die Chance, mehr über seine eigene Vergangenheit zu erfahren, reizte ihn. Denn seine Erinnerungen sind durch heftige Konsummuster und Trauma ziemlich löchrig. Vor einem halben Jahr meldet sich David über Instagram. Ein fast vergessener Künstlertyp, in dessen völlig vermülltem Kinderzimmer Roman und seine Kumpels damals öfter abhängen. Was die Jungs am meisten verbindet, ist Perspektivlosigkeit, Bier, Gras und Graffiti. Über die Probleme, die sie daheim haben, sprechen sie nicht, knallen sich lieber zu. Taugt das für ein Wiedersehen 20 Jahre später? Nina, Maximilian und Roman antworten dazu nacheinander erstmal ehrlich auf folgende Fragen: Was habt ihr zwischen 13-17 zusammen mit Freunden gemacht? Mochtet ihr euch selbst als jugendliche Person? Was hättet ihr gebraucht, was hat euch gefehlt in eurer Jugend? Und wie habt ihr schließlich gelernt, über Gefühle zu reden? Sie diskutieren über Ordnung in Jugendzimmern, Gewalt- und Konsumkompetenz und warum junge Männer sich so schwer tun, über ihr Inneres zu reden. Roman hat David und seinen Kumpel Fuchs jetzt nüchtern kennengelernt. Sie haben ewig gequatscht. Ohne die coole Fassade von früher fühlt sich das anders an. Roman ist dankbar, zwei Puzzleteile wiedergefunden zu haben. Die Drei haben ihren Weg gemacht, und alte Fotos sind auch aufgetaucht! Schreibt uns an gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2308382841

Roman: Treffen mit der Vergangenheit

Anna Genger: „Meine schärfste Waffe ist dreckiges Putzwasser und meine Stimme!“

Zu Gast ist Anna Genger – Künstlerin, St.-Pauli-Original & Tour-Guide sowie passionierte Putzfrau. Sie hatte die vermeintlich gute Idee, in der denkmalgeschützten Apotheke ihrer Mutter in Hamburg ein Sextoy-Museum zu eröffnen. Anna ist auf St. Pauli geboren und wächst in dem Szenekiez auf. Mit 19 verlässt sie Deutschland, um in London Kunst zu studieren. Sie will eigentlich nie wieder zurückkehren, lebt zeitweise in New York, auf Kuba, in Paris und etabliert sich als freischaffende Künstlerin in Berlin. 2018 erhält sie die Nachricht, dass ihre Mutter mit 83 ihre Apotheke schließen muss. Anna gibt ihr Künstlerleben auf, um zu Hause ihre Mutter zu pflegen. Sie investiert viel Geld, kämpft sich durch die Coronazeit und eröffnet 2022 in der ältesten Apotheke auf St. Pauli Deutschlands erstes Museum für historisches Sexspielzeug. Plötzlich beendet der Vermieter den Pachtvertrag. Ein juristischer Formfehler, an dem nichts mehr zu ändern ist. Nina, Maximilian und Roman sind schockverliebt in Anna und ihre markigen Sprüche, wenn sie erzählt, warum sie so gerne im Elbschlosskeller als Putzfrau arbeitet, wie sie Obdachlose in den Arm nimmt und Väter anschreit, die sich unvorsichtig mit ihren Kindern auf St. Pauli bewegen. Die Drei wollen alles über ihren Umgang mit herben Schicksalsschlägen wissen und warum sie aufgehört hat, Alkohol zu trinken. Die Museumsidee ging schmerzhaft schief, doch Anna hat wichtige Menschen kennengelernt, die sie sonst nie getroffen hätte. Sie ist nun sogar froh über ihre wiedergewonnene Freiheit und versucht sich demnächst neben der Malerei mit Standup-Comedy und als Trauerrednerin. Ein ungewöhnliches Gesamtkunstwerk! Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2302595673

Anna Genger: „Meine schärfste Waffe ist dreckiges Putzwasser und meine Stimme!“

Justin Peach: Ein Dokumentarfilmer und die Straßenkinder von Nepal

Zu Gast ist Weltenbummler und Kameramann Justin Peach. Der Deutschamerikaner stammt aus Kaiserslautern. Er dachte, es wäre eine gute Idee, für seinen Abschlussfilm an der Hochschule einen Kindersoldaten aus Kathmandu zu porträtieren. Anhand dessen krasser Lebensgeschichte will er die politische Situation in Nepal erklären. Für die geplante Reportage bekommt der finanzschwache Student sogar eine Förderung. So fliegt Justin zwei Jahre, nachdem er den Jungen kennengelernt hat, in die nepalesische Millionenstadt Kathmandu. Als er dort den Jungen wiederfindet, gesteht dieser: „Die Geschichte ist so nicht passiert“. Justin steht kurz davor, das Projekt abzubrechen. Da fällt ihm ein Straßenjunge auf, der mit einer blutigen Bandage am Kopf an ihm vorbei rennt. So lernt er eine Gang von Straßenkindern kennen, die ihn an ein Wolfsrudel erinnern, süß und abgebrüht zugleich. Diese „kleinen Wölfe“ werden nach Wochen zu Protagonisten seiner Doku, mit der er unerwarteten Erfolg erlebt. Mit Maximilian, Nina und Roman spricht Justin über das Elend der Kinder, über die Drogen, die sie schnüffeln, das schicksalsbestimmende Kastensystem, aber auch über ihren Zusammenhalt und die vermeintliche Freiheit auf der Straße. Justins gute Idee konnte – etwas verändert – mit Zufall und viel Glück umgesetzt werden. Mit seinem Master in Journalismus ist ihm bewusst, dass er den Kodex, Distanz zu den Protagonisten zu wahren, nicht eingehalten hat. Er wurde Teil des Wolfsrudels. Weshalb ihn die Schicksale der Straßenkinder auch sein Leben lang nicht loslassen werden. 2020 hat er den Verein Kleine Wölfe e.V. gegründet. Der sorgt dafür, dass ausgesuchte Kinder nachhaltig Hilfe bekommen, damit sie aus dem Abwärtsstrudel ausbrechen können, angefangen mit Bildung. „Ein Tropfen auf den heißen Stein“ – sagt Justin. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2296822975 Doku: Kleine Wölfe - Straßenkinder von Kathmandu Nepal https://www.youtube.com/watch?v=b6MhwP9wvFc

Justin Peach: Ein Dokumentarfilmer und die Straßenkinder von Nepal

Andrea M.: Eine Ex-Großdealerin über ihr Leben im Milieu

Zu Gast ist Andrea: Schulschwänzerin, aber Berufsausbildung mit Auszeichnung, Gangsterbraut, Mutter, Pflegemutter und die zentrale Figur beim Thema Cannabis im Wien der 90er Jahre. Als Teenagerin dachte sie, es ist eine gute Idee im Rotlichtmilieu zu kellnern. Hier im Podcast erzählt sie – stellenweise sehr drastisch und mit Wiener Schmäh – was sie dahin gebracht hat und wie sie später zur Großdealerin wurde. Als Andrea im Jahr 2000 verhaftet wurde, gab es einen Sommer lang kaum Haschisch in Wien. Als Teil eines Drogenrings handelte sie im großen Stil damit und behauptete sich in einem Milieu, in dem Frauen selten sind. Maximilian, Roman und Nina interessieren sich besonders für ihre Kindheit, ihre ungewöhnliche Angstlosigkeit, ihre langjährige Beziehung zu einem Bordellboss und ihren Umgang mit der allgegenwärtigen Gewalt. Mittlerweile arbeitet sie als Trauma-Therapeutin, hat ihr Leben aufgearbeitet und mit Drogen nichts mehr zu tun. Ihr Glück: Sie war nie süchtig und verblüffend unantastbar. Deshalb muss sie ihren Weg nicht bereuen, manches klingt fast ein bisschen verherrlichend. Doch ihr ist bewusst, dass das auf keinen Fall normal ist. Denn sie sagt auch, dass Kriminalität immer im Knast endet und die Zeit ihrer Flucht das Furchtbarste war, was sie je erlebt hat. Währungsrechner für Österreichischen Schilling: https://www.finanzen100.de/devisen/waehrungsrechner/?kurs=osterreichischer-schilling-euro-ats-eur-9351754 Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2291042431 Podcast: Shit Happens | Erinnerungen einer Großdealerin: https://www.ardaudiothek.de/sendung/shit-happens-erinnerungen-einer-grossdealerin/90203754/ Mailadresse für Rückfragen an Andrea: shithappens@andrea@gmail.com

Andrea M.: Eine Ex-Großdealerin über ihr Leben im Milieu

Nina: privates Treffen mit Sklaven im Schlepptau

Nina Workhard dachte, es wäre eine gute Idee, bei ihrem ersten persönlichen Treffen mit Maximilian Pollux einen Sklaven dabei zu haben. Nina führt lange ein Doppelleben. 2020 hält sie ihre Arbeit als Domina noch vor Familie und Freunden geheim. Ab und zu nimmt sie kleine Schauspieljobs in Berlin an. Und weil es bequem erscheint, darf sie ihr Sklave Markus auf einer Reise begleiten. Er hat den Fetisch, ihr Diener sein zu wollen. Zu der Zeit folgt Maximilian Nina schon per Instagram. Nach einer lustigen Story beginnen sie sich Direktnachrichten zu schreiben und stellen fest, dass sich beide aktuell im selben Kiez befinden. Natürlich wollen sie sich treffen! Und Nina findet Max vertrauenswürdig genug, um ihm die Wahrheit über ihren Begleiter zu offenbaren. Doch unklare Regeln und Mischkonsum führen dazu, dass der Sklave zu später Stunde aus der Rolle fällt. Der Einblick in Ninas Berufsalltag als Domina wirft viele Themen auf: die Geheimhaltung der Arbeit im Rotlicht oder zyklusbasiertes Arbeiten von Frauen. Und: Was genießt der Mensch mit einem Diener-Fetisch? Was ist dabei das Anstrengende für die Domina? Welche Bedeutung spielen Traumata und Nachsorge bei erotischen Rollenspielen? Auch wenn Nina sich an diesem Abend blamiert fühlte, konnte sie bei Maximilian einen so guten Eindruck hinterlassen, dass sie heute im Team dieses Podcasts ist. Sie findet: Definitiv war es eine gute Idee, sich so real kennenzulernen! Schreibt uns unter: gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2285080404

Nina: privates Treffen mit Sklaven im Schlepptau

Leo Martin: wie ein Ex-Geheimagent Vertrauen definiert

Zu Gast ist Leo Martin, einer der ehemals erfolgreichsten Agenten Deutschlands, der 10 Jahre beim Verfassungsschutz – also beim deutschen Inlandsgeheimdienst war. Für die Bekämpfung organisierter Kriminalität hat er V-Leute angeworben und geführt. Ursprünglich hatte er die gute Idee, Sozialpädagoge zu werden. Denn seine Tante leitete ein Jugendheim und war sein prägendstes Vorbild in Sachen Vertrauensbildung. Doch er geht zur Polizei. Mit Topleistungen und Ehrgeiz landet er beim Nachrichtendienst, lernt das kriminelle Milieu von staatlicher Seite aus kennen und ist fasziniert davon. Leo kann den Unterschied in der Arbeit von Nachrichtendienst und Polizei wunderbar erklären, oder wie man zu V-Leuten eine professionelle Freundschaft aufbauen und trotzdem Distanz wahren kann. Maximilian, Roman und Nina als Milieu-Kenner der „anderen Seite“ sind geflasht und stellen Fragen, die man einem Geheimagenten schon immer einmal stellen wollte: Hat man als Agent noch ein Privatleben? Wie funktioniert mit diesem Beruf eine Liebesbeziehung? Und verdient man dafür wenigstens enorm viel Geld? Leo Martin arbeitet heute als Kommunikationsprofi für Unternehmen. Was er in seinen Agentenjahren über das Thema Vertrauen lernen konnte, spielt auch da die größte Rolle: Was macht Vertrauen aus und wie kann man es definieren? Was ist der Unterschied zwischen Manipulation und Führung? Wie formuliert man Feedback, dass es motivierend wirkt? Auch wenn Leo findet, dass er als Sozialpädagoge ungeeignet wäre, er scheint ein Magier zu sein. Er gesteht, dass die Abgründe der menschlichen Psyche in der Realität oft wesentlich härter sein können, als es im Kino oft gezeigt wird. Trotzdem ist es ihm gelungen, ein positives Menschenbild zu behalten. Schreibt uns unter: gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2279243136 Der Link zum Podcast-Tipp „ Raus aus der Depression“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/raus-aus-der-depression/90479748/

Leo Martin: wie ein Ex-Geheimagent Vertrauen definiert

Künstlerin Maris: cooler Umgang mit Hatern und fragwürdigen Messages

Zu Gast ist Malerin Maris Rauch, die im Netz als Volane und VolaneArt bekannt ist, vor allem auch, weil sie so witzig und charmant kommentiert, was Hater ihr schreiben. Wie sie dabei so cool bleiben kann, über Mobbing in der Schule und vor allem von einer etwas zweifelhaften Idee erzählt sie uns in dieser Folge. Denn sie bekommt eine Anfrage über Instagram, ob sie malen möchte, bei einer Kinofilmpremiere mit Scarlett Johansson und Channing Tatum. Sie beschließt darauf einzugehen – obwohl solche Anfragen oft Fake sind. Nina, Maximilian und Nina sind schockverliebt in Volanes selbstbestimmte und toughe Art. Sie staunen wie Maris damit umgeht, wenn ihre Kinder gemobbt werden und über ihre Antworten auf Fragen wie: Brauchen Künstler Talent? Oder kann jeder alles lernen? Welche Eigenschaften brauchen Influencer? Warum ist Angst vor Ideen-Klau unsinnig? Und wieso werden Frauen im Netz oft persönlich und sexistisch beleidigt? Ihre Idee musste Maris nicht bereuen, auch wenn ihr dafür andere Herausforderungen drohen, denn sie mag nicht gerne reisen... Schreibt uns unter: gjh@swr3.de Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2273392559 Der Link zum Podcast-Tipp „OMG! Meine Mudder!“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/omg-meine-mudder/13694265/

Künstlerin Maris: cooler Umgang mit Hatern und fragwürdigen Messages

Roman: Süßkram mit bitteren Folgen

Auf einer Cannabis-Fachtagung einfach mal in eine fremde Süßigkeitentüte greifen? Roman dachte, das wäre eine gute Idee. Doch dummerweise war das Zeug mit Cannabis versetzt – und zwar in einer Dosis, die Roman nach (zu diesem Zeitpunkt) zwei Jahren Abstinenz einfach umgehauen hat. Wie es dazu gekommen ist und warum das generell keine gute Idee ist, einfach was zu nehmen, wenn man nicht weiß, was genau drinnen steckt, das hört ihr in dieser Folge. Und Max, Roman und Nina unterhalten sich über Prohibition, was ein guter Weg wäre, um mehr Kompetenz in Sachen Konsum zu bekommen und warum es wichtig ist, dass wir hinterfragen, warum wir oft einfach zugreifen, wenn eine Tüte mit Naschkram vor uns steht. Schreibt uns unter: gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2267531202

Roman: Süßkram mit bitteren Folgen

Domina Nina: mit einem Sklaven ins Nagelstudio

Nina gibt uns in dieser Folge Einblick in ihren Berufsalltag als Domina und erzählt von der Idee, mit ihrer Sissy Tina ein Nagelstudio zu besuchen. Männer, die eine sexuelle Vorliebe dafür haben, heimlich Damenwäsche zu tragen, werden Sissys genannt. Sissyfication oder Feminisierung ist für Nina ein geläufiger Fetisch. Als Herrin hat sie ihrer Sissy Tina beigebracht, sich zu schminken, zu kleiden und sogar zu sprechen wie eine Frau. Für den besonderen Kick soll Tina nun in ihrer weiblichen Aufmachung zur Pediküre gehen. Doch sie kippt plötzlich vom Stuhl und die Reaktionen anderer Kundinnen sind teilweise befremdlich. Nina, Maximilian und Roman beantworten Fragen der Twitch-Community: Was ist der Unterschied zwischen einem Kink und einem Fetisch? Warum wollen manche Männer eine Sissy sein? Wieso hat es weniger mit der geschlechtlichen Identität zu tun und warum ist es so ein großes Tabu? Nina ist der Meinung, dass es eine Befreiung sein kann, einen Fetisch auszuleben und versucht, dafür mehr Verständnis zu schaffen. Trotz des peinlichen Vorfalls bereuen sie und Tina die Idee nicht, sich mit ihrem Rollenspiel in die Öffentlichkeit begeben zu haben. Schreibt uns unter: gjh@swr3.de Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2261787379

Domina Nina: mit einem Sklaven ins Nagelstudio

Lukas Klaschinski: Knapp überlebt und zutiefst dankbar

Zu Gast ist Psychologe, Podcaster und Autor Lukas Klaschinski, der immer wieder gute, sehr gute und auch schon richtig riskante Ideen hatte. Offen spricht er über seine Neigung, zu viel zu arbeiten und sich seine Adrenalin-Kicks beim Sport zu holen. Er erzählt von dem Experiment, mit seinem besten Freund geschäftlich zusammenzuarbeiten und von einigen „Ich-dachte-es-ist-eine-gute-Idee-Sportunfällen“, wovon einer äußerst glimpflich verläuft. Beim Kiten übersieht er, dass die Leinen seines Schirms verheddert sind. Er wird in den Himmel katapultiert, so dass für ihn einen Moment klar scheint: Ich sterbe! Im Krankenwagen laufen ihm später die Tränen übers Gesicht. Es geht vor allem um den Umgang mit unangenehmen Gefühlen und welche Folgen ihre Verdrängung hat. Wie Menschen unterdrückte Gefühle fatalerweise kompensieren und wie sich das Verhältnis zu den Mitmenschen entspannen kann, wenn Gefühle zugelassen werden. Lukas kann sehr treffend erklären, warum Glück so schwer fassbar ist, was Menschen wirklich zufrieden macht und warum unser Raubtiergehirn so schwer mit unserer Überflussgesellschaft zurecht kommt. Maximilian, Nina und Roman wollen wissen: Warum reagieren Männer besonders häufig mit Wut und Zorn? Was kann in einer ausweglosen Situation überhaupt noch helfen? Und war Lukas seit dem Unfall noch einmal kiten? Die Antwort: Seitdem war er nur surfen, wird es aber bald wieder wagen. Das Gefühl von Freiheit lockt ihn. Doch die Erfahrung war extrem lehrreich und er wird auf jeden Fall vorsichtiger sein. Schreibt uns unter: gjh@swr3.de . Falls ihr Hilfe oder einfach nur jemanden zum Reden braucht, dann meldet euch anonym bei der Nummer gegen Kummer - 116 111 - (für Kinder und Jugendliche Mo - Sa von 14 bis 20 Uhr). Hilfe und Ansprechpartner*innen findest du auch bei der Telefonseelsorge: 0800 1110111 oder 0800 1110222 (Anrufe sind kostenlos) oder auf telefonseelsorge.de. Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2255983552 „Der Gangster, der Junkie und die Herrin“ beim BR Podcastfestival im Oktober 2024 in Nürnberg: https://www.br.de/unternehmen/inhalt/veranstaltungen/br-podcastfestival/index.html

Lukas Klaschinski: Knapp überlebt und zutiefst dankbar

Maximilian: Urlaub mit Freundin, geheimer Ex-Affäre und ihrem Mafia-Daddy

Maximilian Pollux dachte, es wäre eine gute Idee, zusammen mit seiner Freundin und einer Ex-Affäre zu verreisen, ohne seiner Freundin die Wahrheit zu sagen. Ein aufregender Urlaub, der ein Besuch bei dem Vater der Ex-Affäre war, einem unberechenbaren Mafia-Mitglied. Maximilian ist gerade aus dem Gefängnis raus, hat viele Dates mit Frauen und ist gerne in der Swingerszene unterwegs. Bei einem Vierer lernt er die supercoole Bella kennen. Nach ein paar gemeinsamen Partys entsteht eine Freundschaft. Nach langer Funkstille bittet Bella ihn, sie bei einem Treffen zu begleiten. Bella kennt ihren Vater kaum, nun kommt er aus Italien und will sie sehen. Max geht mit und kann den Wunsch nach Schutz nachvollziehen: Der Vater ist ein Gangster. Am Ende lädt der sie beide in seine Heimat ein. Zu dem Zeitpunkt hat Max aber eine feste Freundin. Kein Problem meint Bella, nimm sie mit! Da Max knapp bei Kasse ist, findet er die Idee nicht schlecht. Und weil der Umgang mit der Exbeziehungen für die Freundin heikel sein kann, denkt er sich eine Notlüge aus. Ein Urlaub voller gefährlicher Situationen und heftiger Gewissenskonflikte, in dem jeder seinen eigenen Film schiebt. Nina und Roman fiebern mit und löchern Max mit Fragen. Es geht um Drogen in Verbindung mit starken Emotionen, den riskanten Umgang mit Waffen und um Männer, die leicht übergriffig werden. Maximilian hat den Urlaub unbeschadet – wenn auch sehr gestresst – überstanden. Doch er verteufelt die Idee nicht, denn die Erfahrung war wichtig für seine Entwicklung, für die Art, wie er heute lebt. Nur noch schöner wäre dieser Trip gewesen, wenn er seine Freundin damals nicht hätte anlügen müssen. Schreibt uns unter: gjh@swr3.de . Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/ Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2250133413 „Der Gangster, der Junkie und die Herrin“ beim BR Podcastfestival im Oktober 2024 in Nürnberg: https://www.br.de/unternehmen/inhalt/veranstaltungen/br-podcastfestival/index.html

Maximilian: Urlaub mit Freundin, geheimer Ex-Affäre und ihrem Mafia-Daddy

Comedian Nikita Miller: der Türsteher, der Philosophie studiert

Zu Gast ist Comedian Nikita Miller, der ungewöhnlich tiefe Einblicke in sein Leben und sein Verhältnis zu Gewalt gibt. Er dachte, es ist gute Idee, als Türsteher sein Studium zu finanzieren. Als Einwandererkind hat es Nikita schwer: Probleme mit Mobbing, Drogen, er bleibt sitzen, wird von den Eltern erniedrigt und in einem Club hart verprügelt. Freunde drängen ihn zur Revanche und werden zu Vorbildern. Deshalb hört er mit 18 auf zu trinken, zu rauchen und trainiert nur noch. Er wird Landesmeister im Taekwondo, studiert Informatik, Philosophie und Rhetorik, nur um zu Hause rauszukommen. Um sein Studium zu finanzieren, hätte er bessere Jobs als den des Türstehers haben können. Aber er kann nicht ruhig im Büro sitzen, Frieden verunsichert ihn. Doch die Türsteherszene hat eine große Nähe zu Gewalt und organisierter Kriminalität. Darum geht es vor allem im Gespräch mit Maximilian, Nina und Roman. Welche unmoralischen Angebote gab es? Wie funktionieren Deeskalationsstrategien und wann sind sie sinnlos? Hätte Nikita dem Messerangriff, den er 2023 erlebte, entgehen können? Hat sich unser Sicherheitsgefühl im Gegensatz zu früher verändert? Nikita erzählt, was er über gewaltfreie Erziehung denkt, was ihn in die Depression getrieben hat und wie er heute mit Wut und Frustration umgeht. Sein Studium als Türsteher zu finanzieren, war für ihn damals eine gute Idee. Er hat viel gelernt und erlebt, was seiner Kunst heute zugutekommt. Schreibt uns unter: gjh@swr3.de . Drogen-, Gewalt- und Kriminalprävention im gesamten deutschsprachigen Raum: https://www.sichtwaisen-ev.de/ Hilfe bei häuslicher Gewalt: https://www.malteser.de/aware/hilfreich/richtig-verhalten-bei-haeuslicher-gewalt.html#c748847 Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/ Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2244196308 „Der Gangster, der Junkie und die Herrin“ beim BR Podcastfestival im Oktober 2024 in Nürnberg: https://www.br.de/unternehmen/inhalt/veranstaltungen/br-podcastfestival/index.html

Comedian Nikita Miller: der Türsteher, der Philosophie studiert

Nina: der neue Freund mit der Knarre im Bett

Nina ist 18, als sie das erste Mal einen Mann trifft, der ihr richtig gut gefällt, groß und muskulös. Aber nicht nur optisch: Darek holt sie mit seinem Humor und Verwöhnprogramm emotional komplett ab. Einziges Problem: Er wohnt 500 Kilometer weit weg. Natürlich fährt Nina ihn besuchen und hilft zum Start des Wochenendes seine Einliegerwohnung in der Kfz-Werkstatt frisch zu machen. Beim Bettenüberziehen fällt ihr plötzlich eine Knarre in die Hand. In der Hoffnung, dass ihr neuer Freund kein Serienkiller ist, hält sie erstmal den Mund und versteckt die Waffe unter ihrem Kopfkissen. Mit Maximilian und Roman zusammen überlegt sie nun, ob das wirklich eine gute Idee war. Wie verhängnisvoll kann es sein, wenn der Männergeschmack zu sehr in Richtung Gangster neigt? Und wie wichtig ist es, für junge Mädchen, ihren Wert zu kennen und sich eigene psychische Muster bewusst zu machen? Nina hatte Glück mit Darek und musste ihre „Idee“ nicht bereuen. Er war weder ein toxischer Manipulator, noch waren Drogen im Spiel. Schreibt uns unter: gjh@swr3.de .

Nina: der neue Freund mit der Knarre im Bett

Simon: unschuldig für Mord verdächtigt

Gast Simon ist in seiner Jugend mitten in einem True-Crime-Mordfall als Tatverdächtiger gelandet. Er soll seine 14 Jährige Freundin umgebracht haben. Alles begann damit, dass er dachte es wäre eine gute Idee in seiner Jugend mit möglichst viel Rebellion mehr Aufmerksamkeit von seinen Eltern zu bekommen. Bald hat er in der ganzen Gegend einen Ruf als Mischung aus Gangster und Junkie. Es geht los mit frühem Alkoholkonsum, Rauchen, dann Gras, Ritalin, Schlägereien und Diebstählen. Mit 15 Jahren verliebt er sich in die erst 14 Jährige Hannah. Die hat zwar einen Freund, aber für sie reißt er sich zusammen: die Schulnoten bessern sich rasant und sein Leben scheint eine gute Wendung zu nehmen. Doch dann wird Hannah als vermisst gemeldet. Fünf Tage später wird sie tot und vergewaltigt aufgefunden. Schnell gilt der damalige Rowdy Simon als verdächtig. Die Mordkommission nimmt ihn in Handschellen mit. Kurz darauf ist klar, dass Simon unschuldig ist. Die Polizei überführt den wahren Täter per DNA. Doch Schuldgefühle plagen Simon, da er Hannah nicht retten konnte. Nach diesen traumatisierenden Ereignissen fällt Simon wieder in alte Gangster- und Konsummuster zurück. Lange Zeit bleibt er darin stecken. Mit Maximilian, Roman und Nina geht es im Gespräch über jungen Alkoholkonsum in Familien, über Rebellion in der Jugend, was ein schlechter Ruf und Vorverurteilung mit einem machen und wie man aus dieser Spirale wieder rauskommt. Schreibt uns unter: gjh@swr3.de Simon als Gast in Romans Podcast: https://suchtundordnung.com/simon-batta-vater-pushte-meine-kriminalitat/ Für diejenigen die mehr zum Fall wissen wollen: WDR Lokalzeit Mordorte - Mord in Königswinter https://www.youtube.com/watch?v=UquH1OErPEE Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/ Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Hilfe in Lebenskrisen und bei Selbsttötungsgefahr: https://www.ak-leben.de/

Simon: unschuldig für Mord verdächtigt

Tatjana: Essstörungen

Gast Tatjana ist 32 Jahre alt und leidet seit zehn Jahren an Essstörungen verbunden mit Zwangs-, Angst- und Panikstörungen sowie Depression. Zur Behandlung ging sie nach einem langen Weg in eine stationäre Fachklinik. Was zunächst nach einer guten Idee klang, hat für sie leider nicht so gut funktioniert. Stattdessen fand Tatjana einen anderen Weg, um sich helfen zu lassen. Bereits in der Kindheit wurde bei Tatjana in der Familie das Essen und das Gewicht immer wieder thematisiert. Auch in der Schule wurde Tatjana Opfer von Mobbing, wegen ihres höheren Gewichts. Durch geregelten Ablauf bei ihrer Ausbildung und dann ihrer Arbeit nahm sie immer mehr ab. 2013 lernte sie den Vater ihrer Tochter kennen und rutschte dann schließlich in die Magersucht und später in die Bulimie ab. Ihr Partner führte ein Doppelleben mit einer weiteren Frau und zwei Kindern und Tatjana war für ihn das „ Vorzeigepüppchen”. So entwickelte sich das Gefühl, immer schlanker werden zu müssen. Als Tatjana schwanger wurde, wollte sie ihr Kind behalten, der Vater aber nicht. Tatjana flüchtet, trennt sich und bringt ihre Tochter zur Welt. Durch ihre Tochter und schließlich eine neue Partnerin, geht es langsam bergauf. Nach verschiedenen therapeutischen Versuchen und negativen Erfahrungen in einer stationären Fachklinik, scheint die ambulante Tagesklinik die richtige Lösung für sie zu sein. Maximilian, Roman und Nina berichten von ihren eigenen Therapieerfahrungen und verstehen, dass es bei Essstörungen viel um Kontrolle geht. Außerdem wollen sie wissen, woran man bei sich selbst und anderen eine Essstörung erkennen und wie man als außenstehender helfen kann. Schreibt uns unter: gjh@swr3.de Hilfe bei häuslicher Gewalt: https://www.malteser.de/aware/hilfreich/richtig-verhalten-bei-haeuslicher-gewalt.html#c748847 Frauen gegen Gewalt e. V. Hilfe & Beratung: https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/hilfsangebote.html Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/ Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Hilfe in Lebenskrisen und bei Selbsttötungsgefahr: https://www.ak-leben.de/

Tatjana: Essstörungen

Maximilian: Gefängnisausbruch

Als Maximilian nach zwei Jahren Flucht schließlich in den Niederlanden geschnappt wurde, kam er zunächst in ein niederländisches Gefängnis. Da er wusste, dass er in wenigen Tagen schon in ein deutsches Gefängnis überführt werden soll, dachte er es sei eine gute Idee aus dem niederländischen Gefängnis auszubrechen. Der Plan war einfach: ein selbstgebautes Seil mit Enterhaken, ein kurzer Moment beim Hofgang und dann ab ins Tierheim den Hund holen und weiter auf Flucht. Maximilian schildert detailreich wie der Ausbruchversuch ablief und mit welchen harten Konsequenzen er endete. Roman und Nina hören gespannt zu und fragen sich, wie groß die Verzweiflung sein muss, damit man sich auf so einen waghalsigen Plan einlässt. Denn obwohl in Deutschland ein Gefängnisausbruch an sich nicht bestraft werden darf und im Laufe einer Haftstrafe sicherlich viele Häftlinge irgendwann darüber nachdenken, gibt es in Deutschland nur extrem wenige Ausbruchversuche. Maximilian erklärt warum: Ein Ausbruch läuft nie ohne sogenannte Begleitstraftaten ab, die natürlich offiziell bestraft werden. Außerdem setzt man Alles aufs Spiel - denn falls der Ausbruch gelingt, gibt es kein Zurück mehr zum alten Leben, keinen Kontakt mehr zur Familie und es wird ein Leben lang nach einem gefahndet. Und wenn man scheitert, wird man jahrelang dafür bestraft: Verlegung in eine andere Anstalt, Isolation, keine Privilegien mehr, kein Fernseher, keine Bewährung. So viel vorab: Nach Maximilians Geschichte fragen sich Roman und Nina, wie hart Konsequenzen für Häftlinge sein dürfen und ob Gewalt gegenüber Gefangenen überhaupt eine Option sein darf. Schreibt uns unter: gjh@swr3.de . Hilfe bei häuslicher Gewalt: https://www.malteser.de/aware/hilfreich/richtig-verhalten-bei-haeuslicher-gewalt.html#c748847 Frauen gegen Gewalt e. V. Hilfe & Beratung: https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/hilfsangebote.html Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/ Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/

Maximilian: Gefängnisausbruch

Romina: endgültiger Schritt aus der Sucht mit bestandener MPU

Zu Gast ist die 37-jährige Romina. Sie hatte die gute Idee, die Medizinisch-Psychologische Untersuchung bestehen zu wollen, um ihren Führerschein wieder zu bekommen. Das klingt bei ihrer krassen Drogengeschichte banal, doch erst als sie die Fahrerlaubnis verliert, wird ihr bewusst, dass sie von den Drogen loskommen muss, um nicht ihre komplette Freiheit zu verlieren. Als ihr dann das Jugendamt auch noch ihre Tochter abnimmt, schafft sie den Ausstieg aus der Abwärtsspirale. Denn davor, als 24-jährige Studentin hatte sie „Ideen“, die sich im Nachhinein als extrem ungut herausstellen, vor allem: sich mit einem heroinsüchtigen Mann einzulassen und selbst harte Drogen zu probieren. Oder später: die Beziehung trotz erlittener Gewalt retten zu wollen und nach dem Scheitern wieder bei ihrem Vater einzuziehen. Maximilian, Nina und Roman sind betroffen und wollen wissen: Wie kam es dazu, dass es Romina psychisch so schlecht ging? Was fehlte ihr? Warum war sie anfällig für den Mann, der ihr überhaupt nicht guttat? Die Drei verdammen die langen Wartezeiten für Therapieplätze und loben die Sozialarbeiter, die Romina nicht aufgegeben haben. Sie bekommt ihre Tochter zurück, macht jede Therapie, die sie kriegen kann und beginnt woanders ein neues Leben ohne Stoff und ohne Mann. Heute ist sie psychologische Beraterin für Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen und kann ihre schlimmen Erfahrungen positiv nutzen. Der Führerschein mit 18 war ein Riesending für sie, die Rückgabe des Führerscheindokuments nach bestandener MPU das Allergrößte, sozusagen ihr „Therapiediplom“. Schreibt uns unter: gjh@swr3.de . Hilfe bei häuslicher Gewalt: https://www.malteser.de/aware/hilfreich/richtig-verhalten-bei-haeuslicher-gewalt.html#c748847 Frauen gegen Gewalt e. V. Hilfe & Beratung: https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/hilfsangebote.html Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/ Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Hilfe in Lebenskrisen und bei Selbsttötungsgefahr: https://www.ak-leben.de/

Romina: endgültiger Schritt aus der Sucht mit bestandener MPU

Roman: Hochprozentiges am Arbeitsplatz

Roman kam auf die tolle Idee, Rumkugeln mit zur Arbeit zu bringen. Es ist Weihnachtszeit und er arbeitet im Vertrieb, verkauft im Großraumbüro bei viel Lärm und Druck Handyverträge. Seine Frau Jenny liebt Weihnachten und hat zu Hause viel zu viele Rumkugeln produziert, ausnahmsweise mit Whisky statt Rum. Ohne sich über den Alkoholgehalt im Klaren zu sein, nimmt Roman eine ganze Dose mit ins Büro. Alle freuen sich und sind zunehmend gut drauf. Bis auf Romans Chef. In dieser unterhaltsamen Folge diskutieren Nina, Maximilian und Roman über leichtfertigen Umgang mit Alkohol und auch Cannabis. Wieviel Alkohol wird heute noch laut Statistik am Arbeitsplatz konsumiert? Welche Dosis sollten THC-unerfahrene Menschen nicht überschreiten? Roman geht mit seinem schlechten Beispiel voran, aber sagt heute, er würde sich vorher informieren und: Wir brauchen Konsumkompetenz zu jeglichen Substanzen! Schreibt uns unter: gjh@swr3.de. Informationen rund um das Thema Alkohol, Alkoholkonsum & Alkoholsucht: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.: https://www.dhs.de/suechte/alkohol Suchthilfeverzeichnis der Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.: https://www.dhs.de/suechte/alkohol Bundesweite Sucht & Drogen Hotline telefonisch unter 01806 313031: https://www.bundesdrogenbeauftragter.de/service/beratungsangebote/ Online-Selbsthilfe-Portal der AOK: https://www.selbsthilfealkohol.de/Portal Alkoholberatung „Kenn dein Limit!“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: https://www.kenn-dein-limit.de/alkoholberatung/ Bundesweites Sorgentelefon für Angehörige von Menschen mit Suchtproblemen unter 06062/607 67: https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/gesundheit-und-praevention/suchtberatung/

Roman: Hochprozentiges am Arbeitsplatz

Nina: Mit 15 nachts ohne Fahrerlaubnis unterwegs

Eine aus heutiger Sicht richtig schlechte Idee hatte Nina als Teenagerin. Im Alter von 14 bis 15 Jahren kann sie die Spannungen zu Hause kaum noch ertragen. Regelmäßig schleicht sich das taffe Mädchen mit der Punkerfrisur nachts aus dem Haus. Eines Abends verabredet sie sich per ICQ mit einem Kumpel fünf Dörfer weiter. Obwohl sie weder Führerschein noch Fahrpraxis hat, nimmt sie einfach den gammligen Motorroller aus der Garage und düst los. Als sie sich kurz vor Mitternacht mit 25 km/h den letzten Berg hochkämpft, taucht ein Polizeiwagen hinter ihr auf und zwingt sie zu halten. Weil sie minderjährig ist und keine Papiere dabei hat, stecken die Beamten sie ins Auto, um sie zu Hause abzuliefern. Die absolute Katastrophe für Nina. Sie bietet all ihre kommunikativen Fähigkeiten auf und erweckt bei einem der Polizisten den Eindruck, ihr Vater würde ihr Schlimmes antun. Und ist mit diesem Manipulationsversuch erfolgreich. Maximilian und Roman bewundern Ninas kühlen Kopf in Stresssituationen und staunen, wie die Prägung in Kindheit und Jugend schon zu ihrem heutigen Beruf als Domina beiträgt. Gemeinsam diskutieren sie über Flucht oder Lügen als Überlebensstrategie. Warum ist es anstrengend zu lügen? Und warum lohnt es sich mehr, ehrlich zu sich selbst und anderen zu sein? Obwohl Nina glimpflich davon gekommen ist, sagt sie heute: Das war eine richtig beschissene Idee. Und sie würde es nicht noch einmal machen. Fahren ohne Führerschein oder unter Substanzeinfluss ist absolut fahrlässig und kann ein Leben lang unglücklich machen, falls ein Mensch zu Schaden kommt. Ihr hört den Mitschnitt unseres Twitch-Streams. Bei Twitch waren wir damit am 19.7.24 live, unsere Podcaster von daheim aus, die Technik in Baden-Baden. An der Soundqualität werden wir weiter feilen. Wenn ihr wissen wollt, was wir für die Podcast-Folge rausgeschnitten haben, hier der Link zur kompletten Aufzeichnung aus Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2201868024 Schreibt uns unter gjh@swr3.de

Nina: Mit 15 nachts ohne Fahrerlaubnis unterwegs

Debbie: Dieser Podcast hat ihre Ehe gerettet!

GJH-Podcast-Hörerin Debbie hatte die gute Idee, die Kommunikation mit ihrem Mann auf eine neue Ebene zu heben, nachdem sie erfuhr, dass ihr Mann heimlich bei einer Prostituierten war. Debbie geht es im Winter psychisch sehr schlecht. Im „Zombiemodus“ schafft sie es gerade noch, zur Arbeit zu gehen und sich um ihren Hund zu kümmern. Ausgerechnet in dieser Zeit ist ihr Mann beruflich stark unter Druck und wochenlang auf Seminaren. Ihre Beziehung leidet total. Sie leben am Wochenende stumm nebeneinanderher. An Sex ist nicht zu denken. Für Debbies Mann ein Problem: Er geht zu einer Prostituierten und will es seiner Frau für immer verschweigen. Doch unter Alkoholeinfluss gesteht er und rechnet damit, dass sie ihn verlässt. Aber Debbie reagiert anders. Wie schwierig der Weg war und ist, was für Lösungen die beiden gefunden haben, erzählt sie in dieser Folge. Nina, Maximilian und Roman bewundern Debbies Reflektiertheit. Sie diskutieren über die Kommunikation sexueller Bedürfnisse und den Umgang mit Geschlechtskrankheiten. Wo genau liegt die moralische Grenzüberschreitung und welche Alternativen gibt es, den Partner nicht zu betrügen? Debbies Idee, mit ihrem Partner zu sprechen, sich tief mit Bedürfnissen und Kommunikation auseinanderzusetzen, hat ihre Ehe gerettet. Inspiriert hat sie dazu dieser Podcast. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Deutsche Depressionshilfe: https://www.deutsche-depressionshilfe.de/start In dieser Podcast-Staffel könnt ihr live dabei sein, wenn wir die Folgen aufzeichnen. Auf der Video-Plattform Twitch https://www.twitch.tv/ard könnt ihr direkt eure Fragen ans Team stellen. Am Freitag, dem 19.7.24 von 20 bis 22 Uhr gibt’s den nächsten Twitch-Stream zum Eingrooven, ab September dann jeden Freitagabend. „Der Gangster, der Junkie und die Herrin“ beim BR Podcastfestival im Oktober 2024 in Nürnberg: https://www.br.de/unternehmen/inhalt/veranstaltungen/br-podcastfestival/index.html

Debbie: Dieser Podcast hat ihre Ehe gerettet!

Markus: Traumberuf Straßenmusiker

Zu Gast ist der 25-jährige Markus, der die gute Idee hatte, Straßenmusiker zu werden. Ein Leben, dass er zurzeit mit Begeisterung und Klarheit lebt. Dabei waren für den ADHS-ler in der Schulzeit Drogen die große Versuchung und Gefahr. Der Junge braucht etwas zum Auspowern und hat musikalisches Interesse – das spüren seine Eltern früh. So beginnt Markus mit sieben Jahren Schlagzeug zu spielen. Seine erste Lieblingsband: die Ärzte. Er ist laut, stürmisch und braucht eine klare Linie, engen Lehrerkontakt. Auf dem Gymnasium gibt es das nicht mehr, er schreibt fast nur noch Fünfen, muss die 7. Klasse wiederholen und wechselt die Schule. Er raucht, kifft, später entdeckt er Ecstasy und Acid. Sein Freundeskreis ist mehr auf Konsum als auf Musizieren aus. Seine Eltern sind für ihn da, haben scheinbar aber keinen Plan. Und irgendwann dreht sich das Leben von Markus nur noch um Drogen. Als er das mit 18 bei einem LSD-Horrortrip erkennt, findet er den Weg zurück zur Musik. Mit Maximilian, Roman und Nina geht es um Fragen wie: Was haben die Eltern von Markus richtig gemacht? Warum hat er trotzdem Drogen genommen? Wie entsteht eine Paranoia und was wäre die Aufgabe eines Tripsitters? Markus hat herausgefunden, was er gut kann, was ihm Spaß macht und was ihm schadet. Er hat eine soziale Ader, liebt die Einfachheit und das Vagabundenleben – Eigenschaften, die gut zu einem Straßenmusiker passen. Jetzt, wo er seine Berufung gefunden hat, verdient er endlich Geld mit dem, was ihm Freude macht, startet durch mit Kursen und Auftritten. Viel Glück und Erfolg! Schreibt uns unter gjh@swr3.de Broschüre Rauschmittelkonsum im Jugendalter: https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/Broschueren/Rauschmittelkonsum_im_Jugendalter.pdf Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Drogen-, Gewalt- und Kriminalprävention im gesamten deutschsprachigen Raum: https://www.sichtwaisen-ev.de/ „Der Gangster, der Junkie und die Herrin“ beim BR Podcastfestival im Oktober 2024 in Nürnberg: https://www.br.de/unternehmen/inhalt/veranstaltungen/br-podcastfestival/index.html

Markus: Traumberuf Straßenmusiker

Rita: Vatersuche mit DNA-Datenbanken

Rita dachte, es ist eine gute Idee, ihren Vater per Gen-Datenbank zu finden. Ihre Story hätte das Zeug für eine dramatische Krimi-Serie. Der Plot: Ritas Mutter Claudia ist schwer drogenabhängig und finanziert ihren Konsum mit Prostitution. Erst im 7. Monat wird entdeckt, dass sie schwanger ist. Sie macht sofort einen Entzug. Der Vater ihres Babys ist unbekannt. Doch die kleine Rita ist die einzige Afrodeutsche in einem weißen Umfeld und ihre Herkunft wird immer wieder in Frage gestellt. Als sie älter wird, will sie wissen: Wer ist mein Dad, aus welchem Land kommt er? Sie wird zur Detektivin in eigener Sache und beginnt eine aufwühlende Suche mit Hilfe internationaler DNA-Datenbanken. Roman und Maximilian kennen bzw. kannten ihre Erzeuger ebenfalls nicht, Nina hat ihre genetische Herkunft aus Neugier analysieren lassen. Sie sprechen darüber, wie Internet-DNA-Datenbanken funktionieren und welche Gefahren sie mitbringen. Worauf sollte man sich einstellen, wenn man selbst auf die Suche gehen will? Von welchen Vorstellungen sollte man sich verabschieden und warum? Obwohl die Recherche langwierig und mitunter frustrierend war, hat Rita ihre Idee nie bereut. Sie hat nun Klarheit über das Herkunftsland ihres Vaters und sogar zwei Cousinen gefunden. Das war wichtig für ihre Identität und Persönlichkeitsentwicklung. Neue Welten haben sich geöffnet, auch wenn sich der wahrscheinliche Vater bis heute verleugnet. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Verwandtensuche mit DNA-Datenbanken: https://www.spenderkinder.de/verwandtensuche/verwandtensuche-mit-hilfe-von-dna-datenbanken-und-weiterer-werkzeuge/ DNA-Datenbanken – Verbrechensaufklärung versus Datenschutz: https://katapult-magazin.de/de/artikel/vorfahren-gesucht-moerder-gefunden Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis

Rita: Vatersuche mit DNA-Datenbanken

Maximilian: Karrierestart als Profi-Pokerspieler

Maximilian hatte die „gute Idee“, nach seiner Zeit im Knast, Pokerprofi zu werden. Denn im Gefängnis pokert er jeden Tag, verborgen vor den Vollzugsbeamten in wechselnden Zellen. Unter seinen Mitspielern – vom Kunsträuber, Heroinhändler bis zum Doppelmörder – sind gute, schlechte und unberechenbare Spieler. Es macht ihm Spaß, er hat den Durchblick und verdient für Knastverhältnisse viel Geld. In den Jahren wandelt sich Poker auch weg vom Gangster-Image zum anerkannten Sport. So kommt er auf die Idee, nach der Entlassung Profi-Pokerspieler zu werden, glaubt, wie gemacht zu sein für den Lifestyle. Kaum in Freiheit steigt er in das Online-Glücksspiel ein. Aber er stellt sehr schmerzhaft fest, dass es für ihn nicht wie erhofft funktioniert. Nina und Roman sind beeindruckt von so viel Selbstreflexion. Zusammen ergründen sie: Was macht die Faszination von Poker aus? Was ist der große Unterschied zwischen Live- und Onlinespiel? Warum hat es ein so hohes Suchtpotential? Welches Verhältnis zu Geld müssen die erfolgreichsten Profis haben? Woher weiß man, dass man drogen- oder spielsüchtig ist? Für Max war seine Idee im Nachblick keine gute. Er musste sich von seiner neu gewonnenen Identität verabschieden, weil er seine Fähigkeiten falsch eingeschätzt hatte. Doch wenn er es nicht versucht hätte, hätte er das unmöglich herausfinden können. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung – Glücksspielsucht: Was können Angehörige tun? https://www.check-dein-spiel.de/hilfe-fuer-angehoerige/was-koennen-angehoerige-tun/ Sascha Heilig: kostenloser Ratgeber zu Spielsucht: https://www.sascha-heilig.com/ratgeber Caritas – Fachstelle Glücksspielsucht: www.glueckspielsucht.de Spielsucht: Das sind Symptome und so können Sie helfen (MDR) https://www.mdr.de/brisant/ratgeber/spielsucht-hilfe-therapie-104.html Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/

Maximilian: Karrierestart als Profi-Pokerspieler

Roman: Die peinlichste und beste Hochzeitsrede dank $ick

Roman dachte, es ist eine grandiose Idee, seinen Freund Andre Welter alias „$ick“ seine Hochzeitsrede halten zu lassen. Ein Grimmepreisträger und Bestsellerautor! Highlight dieser Podcast-Folge ist diese Rede, gelesen von Nina Workhard und Maximilian Pollux. Nach 10 Jahren Zusammensein wollen Roman und Jenny heiraten. Roman ist dankbar, dass Jenny den größten Teil der Hochzeitsplanung übernimmt. Die Trauredner, die sie sich anschauen, sind entweder uncool oder verdammt teuer. Da fällt Roman sein Freund $ick ein – jemand, der gut quatschen kann und einwilligt. Dann am großen Tag, nach Standesamt in Neukölln, Fototermin und Flaniertour im Chevrolet trifft sich die Hochzeitsgesellschaft in der Partylocation. Dort wird es kurz ein wenig stressig. Dann beginnt $ick seine Rede und packt vor versammelter Verwandtschaft so viele Insider über Roman aus, dass der vor Scham im Boden versinken möchte. Doch vor allem seine Braut lacht sich total kaputt und alle feiern ausgelassen bis in die Morgenstunden. Auch wenn die Rede für Roman ein bisschen peinlich war, er würde $ick wieder engagieren. Ab dieser Podcast-Staffel könnt ihr live dabei sein, wenn wir die Folgen aufzeichnen. Auf der Video-Plattform Twitch könnt ihr direkt eure Fragen ans Team stellen. Anfangs machen wir das testweise, um uns einzugrooven. Ab September 2024 gibt’s den Twitch-Stream dann jeden Freitagabend. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Link zum Mitschnitt dieser ungekürzten Folge bei Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2171098486 „Der Gangster, der Junkie und die Herrin“ beim BR Podcastfestival im Oktober 2024 in Nürnberg: https://www.br.de/unternehmen/inhalt/veranstaltungen/br-podcastfestival/index.html

Roman: Die peinlichste und beste Hochzeitsrede dank $ick

Nina: Selbst gestochenes Nasenpiercing mit 11

Neuer Titel, neues Motto und mit Livestream: „Der Gangster, der Junkie und die Herrin“ widmen sich in dieser 4. Staffel krassen, überraschenden und lehrreichen Geschichten zum Thema „Ich dachte, es ist eine gute Idee...“. Nina Workhard startet mit einer Story aus einer Zeit, in der sie sich ziemlich alleine fühlt. Sie ist erst 11 und in ihrem Dorf eine kleine Rebellin, mit lackierten Fingernägeln, knalligen Outfits und vier Ohrlöchern auf jeder Seite. Ihr größter Wunsch ist ein Nasenpiercing – für ihre Eltern völlig indiskutabel. Nach einem halben Jahr erfolgloser Bettelei beschließt sie nach einem Kacktag in der Schule: Ich stech' es mir selber! Es folgt eine mehrstündige schmerzhafte Tortur im Kinderzimmer. Sie zieht es durch und ist danach überglücklich. Am Morgen entwischt sie der Mutter und erlebt in ihrer Schule den absoluten Respekt, regelrechten Superstarstatus. Doch sie hat nicht mit der Reaktion ihres Klassenlehrers gerechnet. Und der ihres Vaters... Zusammen mit Maximilian und Roman spricht sie über selbstverletztendes Verhalten, Warnsignale für Eltern wie Lehrer und unbewusste Ventile für fehlende Aufmerksamkeit. Warum hat jemand das Bedürfnis etwas an seinem Körper zu verändern? Was ist das Geile am Piercen? Welche Effekte kann Schmerz erzeugen? Nina hat ihr Piercing geliebt und es erst mit 20 für einen seriösen Job abgelegt. Ihre Idee fand sie damals großartig und muss sie auch nicht bereuen. Diese Macht über den eigenen Körper kann ihr keiner mehr nehmen. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. 1. Stream auf Twitch am 13. Juni 2024 19 bis 21 Uhr: https://www.twitch.tv/ard Selbstverletztendes Verhalten https://www.westpfalz-klinikum.de/psyso/hilfen/tipps-und-strategien/selbstverletzendes-verhalten „Der Gangster, der Junkie und die Herrin“ beim BR Podcastfestival im Oktober 2024 in Nürnberg: https://www.br.de/unternehmen/inhalt/veranstaltungen/br-podcastfestival/index.html

Nina: Selbst gestochenes Nasenpiercing mit 11

Roman: Neuanfänge als ADHSler

Roman hat eine Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung. Für ihn ist eigentlich jeder Tag ein Neustart. Wenn er einen Text schreiben will, sogar jede Minute. Oder alle 2 Jahre, wenn ihm ein Thema langweilig wird, in das er sich vorher extrem vertiefen konnte. Als Kind hat er nicht wissen können, was bei ihm anders ist: die Fülle an Gedanken, die leichte Ablenkung, das Zappeln und die fehlende Impulskontrolle. Aber in seinen Zeugnissen kann man schon nachlesen, wie schwer es ihm fällt, Erwartungen einzuhalten. Fatal, dass solchen Schülern so leicht Böswilligkeit unterstellt wird. Diese Erfahrung hat auch Maximilian gemacht, der ebenfalls betroffen ist. Als Erwachsene ließen sich beide diagnostizieren. Gemeinsam mit Nina sprechen sie über das Krankheitsbild und Methoden zur Diagnose, über Defizite und „Superkräfte“, Versuche der Selbstmedikation. Und warum der Gedanke, dass es sich verwächst, falsch sein muss. Roman und Max geben Antworten auf Fragen wie: Welche Probleme ergeben sich durch AD(H)S in Beziehungen? Wie kann man sie durch gezielte Kommunikation verbessern? Kann man fehlende Impulskontrolle trainieren? Was würden sie Eltern mit ADHS-Kindern empfehlen? Und welchen illegalen Drogen entspricht das ADHS-Medikament Ritalin? Mit dieser Folge endet die Ministaffel zum Thema Neuanfang. Das GJH-Team dankt für eure Aufmerksamkeit und Treue und ist mächtig gespannt, ob wir uns mit einem Neuanfang in einer 4. Staffel wiederhören oder -sehen! Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Das solltest du über ADHS wissen: https://www.quarks.de/gesellschaft/psychologie/das-solltest-du-ueber-adhs-wissen/ Informationen und Hilfen zum Thema ADHS im Jugendalter: https://www.adhs.info/uebersicht/

Roman: Neuanfänge als ADHSler

Ghenet 3. Folge: Das letzte Lebenjahr ihres Sohnes

Im Mai 2024 wäre der Sohn von Ghenet 16 Jahre alt geworden. Er wurde mit 14 Jahren inhaftiert und beging mit 15 Suizid. In dieser Folge erzählt Ghenet, wie hoffnungsvoll und deprimierend die Zeit kurz davor war. David darf in die sogenannte U-Haft-Vermeidung. Nach 1,5 Jahren ohne Beschulung in der Corona-Zeit freut sich seine Mutter, dass er in eine Einrichtung für Jugendliche kommt. Es gibt therapeutische Betreuung, Schule und Freizeitangebote. David nutzt alle Chancen. Seine Betreuer sind begeistert und alle hoffen auf Strafmilderung bei der Hauptverhandlung. In einem Gutachten offenbart er Suizidversuche und ist bereit, mindestens 9 Monate in eine geschlossene Abteilung zu gehen. Das Jugendamt bewilligt die Kosten, aber die Staatsanwaltschaft fordert eine höhere Strafe. David muss wieder ins Gefängnis. Sie gehen in Berufung. Alles sieht super aus. Er schreibt tolle Noten und verliebt sich. Doch dann kommt das Beziehungsaus und eine Kurzschlussreaktion beendet Davids Leben. Roman, Nina und Maximilian als Ex-Häftling erörtern die Situation. Was wird von einer Gefängnisstrafe erwartet? Warum ist vor Gericht so schwer zu erkennen, dass jemand therapeutische Hilfe braucht? Wieviele Chancen sollte ein 14-jähriger bekommen? Nach dem langen Kampf mit tragischem Ende ist Ghenet zum Neustart gezwungen. An Davids Grab klingelt ihr Handy und Ghenet entscheidet: Sie will ab jetzt anderen Angehörigen und Jugendlichen helfen, die in den gleichen Abwärtsstrudel geraten. Damit sie da rauskommen, bevor es zu spät ist. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Drogen-, Gewalt- und Kriminalprävention im gesamten deutschsprachigen Raum: https://www.sichtwaisen-ev.de/ Infos über Haft und alles, was damit verbunden ist: https://www.knastforum.de/ Hilfe in Lebenskrisen und bei Selbsttötungsgefahr: https://www.ak-leben.de/

Ghenet 3. Folge: Das letzte Lebenjahr ihres Sohnes

Ghenet 2. Folge: 15-jähriger Sohn nimmt sich im Gefängnis das Leben

Allen Rettungsversuchen seiner engagierten Mutter zum Trotz, landet der 14-jährige David im Gefängnis. Unser Gast, seine Mutter Ghenet, erzählt in dieser Folge, wie verteufelt schwer für ihn der Neustart in ein Leben ohne Kriminalität wird. Ghenet schreibt Anträge, wälzt Akten, tut alles, um ihren Sohn zu unterstützen. Nach 6 Wochen darf er unter strengen Auflagen nach Hause. Anfangs läuft es super, doch er leidet an Panikattacken. Dass er im Knast war, verschweigt er allen, die es nicht wissen. Ausgerechnet durch die Polizei erfährt es die ganze Kleinstadt. „Normale“ Freunde distanzieren sich. Die ehemaligen Gangsterkollegen finden es schick und tragen dazu bei, dass David bald wieder einkassiert wird. Maximilian als Ex-Häftling weiß: Warum ist ein berühmtes Gefängnis wie Stammheim schlecht für junge Straftäter in Untersuchungshaft? Warum wiegt die lange Bearbeitungsdauer von Anträgen für Jugendliche besonders schwer? Worin liegt der Sinn von Abschreckung durch Strafen und wie schädlich ist es, wenn gute Führung nicht belohnt wird? Nina, Maximilian und Roman fühlen zutiefst mit Ghenet, als sie der Geschichte vorgreift und von dem Tag berichtet, als ihr die Nachricht vom Selbstmord ihres Jungen überbracht wird. In Folge 3 erfahrt ihr von Davids letzter hoffnungsvoller Lebensetappe und wie sie und ihre Tochter mit dem Verlust weiterleben. Bis heute ist Ghenet Teil einer Angehörigengruppe von Häftlingen, die sich gegenseitig unterstützen. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Drogen-, Gewalt- und Kriminalprävention im gesamten deutschsprachigen Raum: https://www.sichtwaisen-ev.de/ Infos über Haft und alles, was damit verbunden ist: https://www.knastforum.de/ Hilfe in Lebenskrisen und bei Selbsttötungsgefahr: https://www.ak-leben.de/ Informationen und Hilfe bei suizidalen Gedanken und Verhalten: https://www.telefonseelsorge.de/ https://www.projuventute.ch/de/eltern/familie-gesellschaft/selbstmord https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/gesundheitsprobleme-von-kindern/psychische-erkrankungen-bei-kindern-und-jugendlichen/suizidales-verhalten-bei-kindern-und-jugendlichen

Ghenet 2. Folge: 15-jähriger Sohn nimmt sich im Gefängnis das Leben

Ghenet: minderjähriger Sohn wird Gangmitglied

Neuanfänge sind nicht immer positiv. Nach der Trennung von ihrem Mann – eigentlich ein guter Schritt – durchläuft unser Gast Ghenet zwei Jahre totale Angst um ihren Sohn David. Am Anfang passiert fast alles gleichzeitig: Die Familie verlässt den Vater, es kommt ein Lockdown und der bis dato gute Schüler und Sportler wird Teil einer Gang. Mit 13 probiert er illegale Drogen und fängt an zu klauen, weil er glaubt, eine neue, bessere Familie gefunden zu haben. Doch David merkt, dass das Gangsterleben nicht zu ihm passt. Er wird immer verschlossener und fängt an, sich zu ritzen. Ghenet liefert die Sicht einer Mutter, die versucht, ihrem Sohn zu helfen und an den unterschiedlichsten Stellen scheitert. Allen Bemühungen zum Trotz landet er schließlich im Knast. Nina, Roman und Maximilian bewundern Ghenet für ihren aufopfernden Kampf, sie sprechen über das schwierige Verhältnis zum Vater, die Erschwernisse von Pubertät und Coronazeit und die heftigen Wartezeiten auf Therapien. Max gibt als Insider Einblick in die Problematik minderjähriger Täter, die noch strafunmündig sind. In Teil 2 wird Ghenet erzählen, wie es mit David im Gefängnis weiter geht. Tränenüberströmt sagt er im Gerichtssaal zu ihr: „Ich schaff das nicht!“. Schreibt uns unter gjh@swr3.de Drogen-, Gewalt- und Kriminalprävention im gesamten deutschsprachigen Raum: https://www.sichtwaisen-ev.de/ Infos über Haft und alles, was damit verbunden ist: https://www.knastforum.de/ Hilfe in Lebenskrisen und bei Selbsttötungsgefahr: https://www.ak-leben.de/

Ghenet: minderjähriger Sohn wird Gangmitglied

Jay: Neustart nach dem Knast

Nach 15 Jahren im Gefängnis hat Jay keine Ahnung, was Freiheit überhaupt bedeutet. Unser Gast „ist der Dude, der in der Zeitkapsel war und nicht mal weiß, was ein Smartphone ist.“ Er erzählt vom Tag seiner Entlassung, seinem ersten Ausflug in den Wald und von der Überforderung im Supermarkt. Alles neu, alles schwer – doch er schaut nach vorn und bekommt für seinen Neuanfang bestmöglichste Unterstützung von seinem Freund und Ex-Mithäftling Maximilian Pollux und dessen Frau. Sie verhelfen ihm zu Wohnung und Arbeit in ihrem Verein Sichtwaisen. Jay macht eine Ausbildung zum Antigewalttrainer. Er möchte etwas weitergeben, schlechte Erfahrungen für andere verhindern und mit Jugendlichen arbeiten, die eigentlich schon abgestempelt sind: als problematisch, schwer erziehbar, lernschwach, kriminell, gewaltbereit. Er ist dankbar für diese Möglichkeit und entgeht damit dem naheliegenden Rückfall ins Milieu. Seine Perspektive wechselt von „ich muss“ zu „ich darf“. Im Gespräch mit Nina, Roman und Max wird deutlich: Wie unterschiedlich verhalten sich Menschen in Freiheit oder in Gefangenschaft? Warum sollte man ein Gefängnis niemals mit einem Hotel vergleichen? Was verlangt Arbeit im sozialen Bereich Menschen persönlich ab? Jay möchte in Zukunft nicht mehr nur als Antigewalttrainer arbeiten. Als gelernter Metallbauer sehnt er sich nach einer Arbeit mit härterem Körpereinsatz und hofft auf einen Arbeitgeber, der ihm als Ex-Häftling eine Chance gibt. Das soll dann der nächste Neustart sein, den Jay angeht. Schreibt uns unter gjh@swr3.de Drogen-, Gewalt- und Kriminalprävention im gesamten deutschsprachigen Raum: https://www.sichtwaisen-ev.de/

Jay: Neustart nach dem Knast

Jay: Neuanfang hinter Gittern

Zu Gast ist Jay, Maximilians bester Freund. Schon als Teenager hat Jay sieben Neuanfänge hingelegt. Sein Leben beginnt wie ein Horrortrip: Er erlebt Gewalt im Säuglingsalter, die alkoholkranke Mutter gibt ihn in ihrer Not beim Jugendamt ab. Es folgt ein Ritt durch verschiedene Pflegefamilien. Der stille Junge passt nirgends rein, wird gemobbt, bekommt wieder Schläge statt Liebe. Er entwickelt panische Angst vor der Schule und der Pflegemutter. Mit 12 haut er von zu Hause ab, wird kriminell. Gewalt scheint irgendwann die einzige Lösung für seine Probleme zu sein. In Panikmomenten rastet er aus. Drogen kommen hinzu und so landet er mit 24 wegen eines Kapitalverbrechens im Knast. Er akzeptiert die Strafe. Max und Jay haben sich im Knast kennen- und lieben gelernt. Sie geben einen Einblick in das Leben im Hochsicherheitsgefängnis. Nina und Roman bewegen Fragen wie: Warum sehnen sich Kinder, die Gewalt erleben, trotzdem nach ihrem Zuhause? Wie bekommt man den Hass auf ein toxisches Elternhaus los? Was macht völlige Fremdbestimmung mit einem Menschen? Jay erzählt von einem Jahr in Isolationshaft, wie er sein Denken bewusst geändert und einen lebensverändernden Entschluss gefasst hat. Heute ist er gelernter Metallbauer mit Einser-Abschluss und systemischer Antigewalttrainer. In Teil 2 der Podcast-Doppelfolge geht es um den nächsten Neustart in Jays Leben. Schreibt uns unter gjh@swr3.de Gewalt an Kindern – Prävention und Hilfsangebote: https://www.swr3.de/podcasts/gewalt-kinder-praevention-hilfsangebote-100.html Drogen-, Gewalt- und Kriminalprävention im gesamten deutschsprachigen Raum: https://www.sichtwaisen-ev.de/ Hilfe bei häuslicher Gewalt: https://www.malteser.de/aware/hilfreich/richtig-verhalten-bei-haeuslicher-gewalt.html#c748847 Hilfe nach Gewalt: https://weisser-ring.de/ Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/

Jay: Neuanfang hinter Gittern

Nina: Neustart – zurück ins Rheinland

Sie kennt keine Zweifel oder Ängste und weiß immer genau, was sie tut. Das ist das Image, das Domina Nina nach außen transportiert. Aber auch Nina kennt diese Unsicherheiten und wusste lange Zeit nicht, was sie in ihrem Leben beruflich machen will. Bereits mit 16 Jahren zog Nina von zuhause aus und suchte sich ihre ersten Jobs im fernen Hamburg. Mit 19 Jahren fängt Nina an nebenher als Domina zu arbeiten und verdient sich auf einem Online-Portal einen kleinen Nebenverdienst. Damals macht sie in Hamburg ihre Ausbildung zur Verkäuferin in einem Luxus-Autohaus und braucht das zusätzliche Geld, um über die Runden zu kommen. Nach ihrer Ausbildung probiert sie viele verschiedene Dinge aus: Verkäuferin bei einer Immobilienfirma, Nachtschicht in der Autofabrik, Einzelhandelsverkäuferin im Supermarkt. Im Gespräch mit Max und Roman geht es um die schlechten Erfahrungen, die Nina in diesen Berufen machen musste. Mit keinem der Berufswege ist Nina zufrieden und das Domina-Business läuft weiterhin nur nebenher. Schließlich zieht sie zurück ins Rheinland, zu ihren Eltern, ins alte Kinderzimmer und beginnt eine Ausbildung zur Heilpraktikerin. Für Nina ein großer Rückschritt. Als sie schließlich durch die Heilpraktikerin-Prüfung durchfällt, erleidet sie den nächsten großen Rückschlag. Doch wo sich eine Tür schließt, öffnet sich bekanntlich eine neue: Als Nina durch Zufall einen jemanden, der sie bei ihrem Domina-Business unterstützt, ändert sich ihr Leben schlagartig. Wie genau, hört ihr im Gespräch mit Max und Roman. Schreibt uns unter gjh@swr3.de

Nina: Neustart – zurück ins Rheinland

Maximilian: Neustart in die polyamore Beziehung

Max hat uns eine Geschichte über einen Neuanfang mitgebracht, den wohl wichtigsten in seinem Leben. Nach dem Scheitern einer tiefen Liebe, steht für ihn fest: Eine monogame Beziehung kommt nie wieder in Frage! Er kann nicht nur eine einzige Frau lieben, nur mit einer Sex haben. Er hat versucht, sich in diese Schublade zu quetschen, das Ergebnis: er hat gelogen und betrogen. Wurde ein Mensch, der er nicht sein will. Von alternativen Beziehungskonstrukten weiß er da noch nichts. Er findet sich damit ab, dass es für ihn keine feste Beziehung gibt. Nach der langen Zeit in Haft hat er Dates, One-Night-Stands, Freundschaft-plus mit Frauen, mit denen er sich gut versteht. So verliebt er sich in Cat. Beide sind außerdem in Laura verliebt, die schön und sexy ist und in einer Art polyamoren Familie lebt, mit Leuten aus der Swinger- und Fetischszene. In der wechselvollen Wochenend-Kommune kommen sich Max und Cat näher, sie verbringen bald auch darüber hinaus viel Zeit miteinander. Da entdecken sie, dass sie beide nicht monogam leben wollen und gemeinsam bestimmen können, wie sie ihre Liebe leben wollen. Mit Roman und Nina geht Max wichtigen Fragen nach: Braucht eine offene Beziehung Regeln? Was sind die wirklich wichtigen Parameter in einer Beziehung? Gibt es mit mehreren Partnern kein Gefühl der Überforderung? Max erzählt, was ihn und Cat zusammenschweißt, was er am Anfang falsch gemacht hat und gibt Tipps für polyamore Neuanfänger. Der größte und unglaublichste Neustart in Max' Leben hat für ihn die schönsten Konsequenzen: Er muss sich nicht mehr verstellen und er empfindet und genießt tiefes Vertrauen. Cat und er sind nun fast 10 Jahre zusammen und seit vielen Jahren verheiratet. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. 7 Prinzipien einer polyamoren Beziehung: https://www.couplecare.de/artikel/sieben-prinzipien-der-offenen-beziehung Orientierungshilfe Polyamorie und alternative Beziehungsformen: https://www.polyamorie.ch/ Deutsches Netzwerk PAN e.V. (Das Polyamore Netzwerk), Organisation von Poly-Treffen: http://www.polyamory.de/

Maximilian: Neustart in die polyamore Beziehung

Gast HaGue: Neustart auf allen Ebenen

Unser heutiger Gast HaGue hat einen Neuanfang geschafft. Davor reihte sich bei ihm eine persönliche Katastrophe an die nächste. Erst ein lebensbedrohlicher Moment ließ ihn erkennen, was er an seinem Leben ändern kann und muss, um wieder glücklich zu werden. Hans Günter, HaGue genannt, fängt nach einem abgebrochenen Studium im Jahr 2000 an, im Vertrieb zu arbeiten. Als Versicherungsvertreter steht er unter extremen Umsatzdruck und trotz Workaholism bald vor einem Berg Schulden. Die Schwangerschaft seiner Frau endet mit einem schweren Verlust und dann kommt der Burnout. HaGue macht trotzdem weiter, hofft auf zukünftigen Erfolg, fast wie ein Spielsüchtiger. Ein Jahr später weist ihn sein Hausarzt zu einer Not-OP ins Krankenhaus ein. Es geht um Leben und Tod. Plötzlich ändert sich sein Denken. HaGue findet einen Coach und nicht nur einen neuen Job, sondern seine Berufung. Er nimmt mit seiner Frau zwei Pflegekinder auf, kann die Schulden abbauen, während er zum Stressabbau Spiele-Würfel sammelt und designt. Mit Maximilian, Roman und Nina spricht HaGue über die Tücken der Vertriebsbranche, Fluchtmöglichkeiten aus der Realität und die Notwendigkeit von Therapie und Selbstfürsorge. Die Drei wollen wissen: Was sind seine Empfehlungen für den Umgang mit seelischen Schmerzen? Wie geht HaGue mit seinen Pflegekindern um? Nicht nur Pflegeeltern rät HaGue als Gangster-Junkie-Hure-Fan: Seid neugierig, hört Podcasts und fangt heute an zu suchen! Schreibt uns unter gjh@swr3.de Mehr Infos zu Fehlgeburten: https://www.swr3.de/aktuell/service/fehlgeburt-kein-tabu-100.html Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/

Gast HaGue: Neustart auf allen Ebenen

Roman: Neustart ohne seine Mutter

Ein Neuanfang braucht manchmal erst einen Schlussstrich, damit überhaupt etwas Neues entstehen kann. So wie bei Roman, der kürzlich den Kontakt zu seiner Mutter abgebrochen hat und damit den ersten Schritt für mehr Selbstfürsorge macht. Ende 2023 erfährt er vom Tod seiner Großmutter. Sie war die gute Seele in einer Familie, in der es viele Streitereien gab und Probleme mit Alkohol betäubt wurden. Roman möchte sich von der Oma verabschieden und auf ihre Beerdigung gehen. Doch er erfährt, dass er dort dem Täter gegenübertreten müsste – der Person, die ihn mit 18-19 sexuell genötigt hat. Von seiner Mutter, die davon seit 2 Jahren weiß, bekommt er keine Unterstützung. Er ist tief verletzt, wütend und traurig. Er beschließt, der Familienfeier fernzubleiben und bricht den Kontakt zu seiner Mutter ab. Nina und Maximilian bestärken ihn bei seiner Entscheidung. Die Drei sprechen darüber, wie individuell Trauer sein kann. Wie entkommt man toxischen Familienstrukturen und gefährlichen Konsummustern? Ist psychische Arbeit eine Generationenfrage, oder Umdenken auch noch im Alter möglich? Von seiner Oma wird sich Roman auf seine Weise verabschieden. Er achtet nun mehr auf Taten, als auf Worte und lernt Verantwortung für sich zu übernehmen, indem er seine schweren Gefühle aushält und neue Schlüsse daraus zieht. Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Arten von Trauer verstehen: https://www.happiness.com/magazin/gesundheit/arten-von-trauer-verstehen/ Kontaktabbruch mit den Eltern: https://www.familie.de/familienleben/eltern/kontaktabbruch-eltern/

Roman: Neustart ohne seine Mutter

Nina: Neuanfang in Norddeutschland

Mit dieser Bonusfolge starten wir eine Ministaffel zum Thema Neuanfang. Denn wir haben Größeres vor... Und jeder Neuanfang beginnt mit einem ersten Schritt. So wie bei Nina, die mit 16 zu Hause auszog, um ein neues Leben zu beginnen. Nina ist ein rebellischer Teenie und die Welt ihres Heimatdorfes viel zu klein für sie. Sie zieht in die Stadt und sucht sich Jobs. Hat zeitweise vier gleichzeitig, um über die Runden zu kommen. Aber sie will ihrer Familie beweisen, dass sie es allein schafft, verkauft Mode, macht Promotion und kellnert. Der nächste, große Schritt: Nina zieht nach Bremen und mit ihrem neuen Freund zusammen. Im Norden geht es bergauf. Sie bekommt einen Job in einem coolen Fitnessstudio und macht sich in Ruhe auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz. Zielstrebig findet sie ihre Traumstelle in einem Luxusautohaus und geht nach Hamburg. Doch die Miete dort ist mit Azubigehalt und Promojobs nicht zu stemmen. Sie muss sich etwas Neues einfallen lassen. Und meldet sich bei „ihrem ersten Schmuddelportal“ an. So entdeckt sie eine verborgene Welt und ungeahnte Seiten an sich selbst. Mit Maximilian und Roman spricht sie über das Zusammenziehen von Paaren, die Wichtigkeit einer Ausbildung und das Finden einer Berufung. Wie leicht bzw. schwer ist es, mit Fetischanfragen Geld zu verdienen? Welche Ängste sind mit einem Doppelleben im Milieu verbunden? Und wie sieht die Zukunft von Webcam-Diensten wahrscheinlich aus? Nina hat sich früh aus der Komfortzone bewegt. Geldsorgen zwangen sie, hart zu arbeiten und ungewöhnliche Wege zu gehen. Durch Ausprobieren und Machen konnte sie dafür viel über sich selbst lernen. Vor 10 Jahren hätte sie niemals geglaubt, dass sie heute mit Spaß als Domina arbeitet. Wie Max sagt: Wer irgendwohin will, muss los gehen. Den ersten – noch so kleinen – Schritt machen. Schreibt uns unter gjh@swr3.de

Nina: Neuanfang in Norddeutschland

Wir begraben die „Leichen im Keller“ mit Bestattungshelferin Laura

Leute, die Folge wird hart! Es ist die letzte der Staffel „Leichen im Keller“ und Nina, Roman und Maximilian haben dafür jemanden vom Fach eingeladen. Laura aus Bayern hat früh einen geliebten Menschen verloren und einen ungewöhnlichen Weg der Trauerbewältigung gefunden: Sie arbeitet nebenberuflich als Bestatterin. 2016: Im Freundeskreis von Laura und ihrer Schwester kursieren Partypillen. Beim ersten Mal geht alles gut, doch ein paar Feten später ist Lauras Schwester tot. Sie stirbt mit 22 an den Folgen einer Ecstasy-Überdosis, während Laura in Asien im Urlaub ist. Wie betäubt fliegt Laura nach Hause, fährt vom Flughafen direkt zum Bestatter. Sie – die bis dahin kaum Berührung mit dem Tod hatte – erlebt die schlimmsten Momente ihres Lebens. Sie erzählt, wie es für sie war, ihre Schwester verabschieden zu müssen, welches Wesen ihr unerwartet Trost schenkte und warum sie heute ausgerechnet immer wieder bei dem Bestatter aushilft, der ihre Schwester beigesetzt hat. Es geht um bedrückend scheinende Fragen wie: Wann „darf“ jemand gehen? Wie wichtig kann es sein, seine toten Angehörigen noch einmal zu sehen? Welche Gegenstände darf man im Sarg mitgeben? Und womit kann jeder Mensch im Hinblick auf den eigenen Tod seinen Liebsten einen großen Gefallen tun? Aber auch: Wie verhält man sich im Drogen-Notfall? Was können Tiere besser als Menschen? Und wie kann man Abschiede gestalten, dass sie weniger düster sind? Vom abgeblasenen Mordauftrag, plötzlicher Obdachlosigkeit bis zum Verlust von Kindern – in dieser Staffel wurden viele Leichen aus Kellern der Sprachlosigkeit und Scham befreit. Mit Lauras Abschiedszeremonie lassen wir die berührendsten Momente noch einmal Revue passieren und ehrwürdig gehen. Licht für die Leichen im Keller von jedem von euch! Seid gewiss: Ihr seid nicht allein! Nummer gegen Kummer: http://www.nummergegenkummer.de Schreibt uns unter gjh@swr3.de. Vorsorgevollmacht – Deshalb ist sie wichtig: https://www.swr3.de/aktuell/service/vorsorgevollmacht-deshalb-ist-sie-wichtig-100.html Formulare und Vordrucke des Bundesministeriums der Justiz zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht/Betreuungsverfügung: https://www.bmj.de/DE/service/formulare/formulare_muster_node.html So schreibst Du Dein Testament: https://www.finanztip.de/testament-checkliste/ Infos zu Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung: https://www.juradirekt.com/produkt/gesamtvollmacht

Wir begraben die „Leichen im Keller“ mit Bestattungshelferin Laura

Roman: Betteln ohne Not

Roman holt eine schambehaftete Leiche aus dem tiefen Keller seiner perspektivlosen Jugend in Brandenburg. Es geht um Bettelei, das Vortäuschen einer Notlage und wie übel sich echte Bedürftigkeit anfühlt. Es ist ein geiler Sommertag: Roman ist 15 und hat in der brütenden Mittagshitze keinen Bock mehr auf Schule, will nur noch raus an den See, chillen und Gras rauchen. Aber dafür hat er wie immer keine Kohle, findet auch niemanden, der ihm noch was leiht. Er gabelt bloß weitere Schnorrer auf. Im Supermarkt, wo gefühlt die ganze Dorfjugend klaut, heftet sich sofort ein neuer Ladendetektiv an ihre Fersen. So landen sie am Bahnhof und da kommt Roman eine glorreiche Idee: fremde Erwachsene unter falschen Vorwand nach Geld fragen. Und es klappt sogar! Doch er ist bis heute überhaupt nicht stolz darauf. Es ist ihm sogar peinlicher als Diebstahl. Weil er es nicht wirklich nötig hatte, wie zum Beispiel Obdachlose. Weil er damit seinen Drogenkonsum finanziert hat. Nina fühlt mit. Maximilian setzt Kontrapunkte. Sie diskutieren: Warum ist Betteln so demütigend? Wie kann man Bettlern oder Obdachlosen am besten helfen? Und kann man es einem Menschen wirklich ansehen, ob es ihm schlecht geht oder ob Not gespielt ist? Roman kann sich diese Leiche schwer vergeben. Er hat Mist gebaut. Aber er hat damit aufgeräumt und der falsche Bettler wird nun gemeinschaftlich begraben. Schreibt uns unter gjh@swr3.de Tipp: ARD-Doku Hiphop – Made in Germany https://1.ard.de/Hiphop_Made_in_Germany?d=pc

Roman: Betteln ohne Not

Maximilian: Lügen, die die Liebe töten

Maximilian Pollux ist nicht für eine klassische monogame Beziehung gemacht. Doch darüber war er sich noch nicht immer im Klaren. In dieser Folge holt er eine Leiche aus dem Keller, die ihm noch heute weh tut: Er hat eine Frau hintergangen, die er liebte und die nicht verdient hatte, angelogen zu werden. Maximilian sitzt als junger Mann 10 Jahre im Gefängnis, ohne Beziehung, ohne Sex. Er nimmt sich vor, nach der Haft so viele Frauen wie möglich zu daten. Doch dann schlittert er in der Entlassungsvorbereitungszeit in eine Beziehung rein. Trifft ein cooles Mädchen wieder, mit dem er vor der Haft zusammen war, ein tiefgründiger, verlässlicher Mensch. Sie lieben sich, er fühlt sich nach langer Zeit bei ihr zu Hause. Doch für sie bedeutet Liebe: Er darf keine andere anschauen, die einzige sexuelle Partnerschaft für immer. Max versucht ein treuer Mann zu sein. Aber es geht schief. So wie bei einem Drittel aller Ehen... Mit Nina und Roman diskutiert er über Treue, Monogamie und woher unsere Vorstellungen davon kommen. Bedeutet echte Liebe Verzicht? Oder müsste Treue eigentlich Ehrlichkeit und Loyalität heißen? Welche Rolle spielt Sex? Und warum glauben wir manchmal lieber Lügen, als die Wahrheit auszuhalten? Max lernt später alternative Beziehungsformen kennen und weiß heute: Er hat versucht, gegen sein Wesen zu leben. Und er hat erlebt, dass eine Lüge auch den Lügner vergiftet und sich deshalb entschlossen, dass er niemanden mehr hintergehen will. Keine Freunde, Geschäftspartner, erst recht niemanden, den er liebt. Seit fünf Jahren ist er verheiratet. Seine Frau war die Erste, die ihn akzeptiert, wie er ist. Herzlichen Glückwunsch! Damit ist die Leiche begraben, doch Max geht immer noch an dieses Grab. Schreibt uns unter gjh@swr3.de

Maximilian: Lügen, die die Liebe töten

Nina: die übergriffige Verführerin

Diesmal geht es um eine wahrgewordene Männer-Phantasie, und genau die ist eine Leiche im Keller von Nina. Die verkauft privat gern gebrauchte Kleidung über Kleinanzeigen im Netz. Eines Tages bekommt sie eine untypische Rückfrage. Ihr ist direkt klar, dahinter steckt ein Mann. Sie vermutet einen Wäsche-Fetisch. Das weckt die Jägerin in ihr. Bei Abholung des Artikels entwickelt sich eine prickelnde Situation – sie führt den Kleinanzeigenkunden in die Welt des Fußfetischs ein. Erst danach erfährt sie: Der Mann ist verheiratet. In der Folge geht’s um Macht, Fetisch und den sexuellen Kick: Kann man sich einfach nehmen, was man möchte, wenn es offenbar beide genießen? Und wer ist verantwortlich für die Konsequenzen? Es wird viel gelacht und hart diskutiert. Denn wo Roman partout keinen Grund für ein schlechtes Gewissen erkennen kann, klärt BDSM-Kenner Maximilian über Verantwortung der Mächtigeren auf. Was bedeutet Gleichberechtigung der Geschlechter im Fall der Verführung? Was macht den Unterschied bei Männern und Frauen? Oder anders gefragt: Darf eine Frau einem Paketboten nackt die Tür öffnen? Wo fängt sexuelle Nötigung an und wie könnte man stattdessen verantwortungsvoll kommunizieren? Nina weiß, was sie getan hat. Aber sie sieht sich nicht als Ehe-Zerstörerin. Darüber zu sprechen hilft, Gedanken zu sortieren und wahrscheinlich auch, zukünftige Fehler zu vermeiden. Ihre Leiche darf die getragenen Söckchen mitnehmen und entschwinden. Schreibt uns unter gjh@swr3.de Was ist BDSM? https://www.smjg.org/jugend-und-bdsm/bdsm-was-ist-das-ueberhaupt/

Nina: die übergriffige Verführerin

Steffi: Doppeltes Trauma

Zu Gast ist die 37-jährige Steffi: Sozialarbeiterin, Kinderbuchautorin und Mama von zwei Kindern. Die Leiche im Keller, die sie mitbringt, ist ihre Überangepasstheit, die aus ihrer belasteten Kindheit stammt und ihr erst im letzten Jahr bewusst werden konnte. Denn nach der Geburt ihres ersten Kindes kämpft sie lange mit einer posttraumatischen Belastungsstörung. Steffi ist Einzelkind und wächst mit einem schwerkranken Vater und einer berufstätigen Mutter auf. Sie versucht ihren Eltern immer alles recht zu machen, wird instrumentalisiert und opfert sich auf, bis in die Ausbildungs- und Erwachsenenzeit. Sie heiratet, wird schwanger und „funktioniert“ bis dahin gut. Acht Wochen vor dem Geburtstermin wird festgestellt, dass ihr Baby unterversorgt ist. Sie erleidet Ängste, ein Kaiserschnitt wird zum Albtraum. Ihr Sohn ist ein „fittes Frühchen“, doch nach 6 Monaten ist sie mit ihren Kräften so am Ende, dass ihr Mann sie zum Arzt schickt. Eine Traumatherapie mit EMDR hilft ihr. Doch erst Jahre später, nach Schicksalsschlägen, Coronazeit und Suchterfahrungen geht sie im Coaching einem alten Gefühl auf den Grund. Und begreift, dass sie nie gelernt hat, Grenzen zu setzen und sich um sich selbst zu kümmern. Nina kann das Phänomen gut erklären: Wenn Kinder in die Elternrolle gedrängt werden, nennt sich das Parentifizierung. Zusammen mit Roman und Maximilian diskutieren sie Fragen wie: Haben Eltern einen Anspruch darauf, dass sich ihre Kinder um sie kümmern? Wie wichtig ist Selbstfürsorge und wie schafft man es, Energie zu tanken, um überhaupt für andere da sein zu können? Steffi hat gelernt auf sich zu achten, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Im Moment meidet sie den Kontakt zu ihrer oft übergriffigen Mutter. Steffis „Leiche“ bleibt wie die Hand eines Vampirs, die immer noch nach ihr greifen will. Vielleicht wird sie übertätowiert, um immer daran zu erinnern, was man nie wieder haben will. Schreibt uns unter gjh@swr3.de Parentifizierung: Anzeichen und Spätfolgen: https://www.eltern.de/familie-urlaub/familienleben/parentifizierung--anzeichen-und-spaetfolgen--13552062.html Parentifizierung: Wenn Kinder Eltern sein müssen: https://www.big-direkt.de/de/gesund-leben/familie-kinder/parentifizierung Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/

Steffi: Doppeltes Trauma

Thomas Kundt: Der echte Tatort-Reiniger

Wenn es bei dieser Podcast-Staffel um „Leichen im Keller“ geht, darf ein echter Tatortreiniger natürlich nicht fehlen! Zu Gast ist Thomas Kundt, der seit 10 Jahren als Tatortreiniger und Desinfektor arbeitet. Er und seine Mitarbeiter beseitigen Spuren von Gewalt, Suiziden und Menschen, die einsam oder verwahrlost in ihren Wohnungen sterben. Mittlerweile ist Thomas auch Sachverständiger für Leichenfundorte und Buchautor. In dieser Folge spricht er unverblümt und humorvoll über sprichwörtliche und reale Leichen im Keller. Er erzählt von seinem ersten wirklich Comedy-reifem Reinigungseinsatz, von erotischen Fundstücken, Kriminalfällen und gibt mitfühlenden Einblick in die Welt von Messies. Maximilian, Nina und Roman wollen wissen: Wie wird man Tatortreiniger, was sind die Voraussetzungen für diesen sehr speziellen Job? Welche mentalen Strategien hat Thomas entwickelt, um mit schweren Schicksalen und schlimmen oder ekelerregenden Dingen, die er sieht, zurecht zu kommen? Denkt er durch seinen Job anders über das Leben und das Tabuthema Tod? Nicht zuletzt durch seine Einblicke in sehr private Bereiche ist Thomas überzeugt, dass jeder Mensch eine „Leiche im Keller“ hat. Sein größtes eigenes peinliches Geheimnis ist sein Antiquitätenfimmel. Doch er gelobt, nicht mehr alles aufzuheben und auf dem Weg der Besserung zu sein. Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung: Deshalb ist es wichtig! https://www.swr3.de/aktuell/vorsorgevollmacht-deshalb-ist-sie-wichtig-100.html Tipps für Angehörige von „Messies“: https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/psychologie/pathologisches-horten-umgang-mit-dem-messie-syndrom/ Verhaltenstherapie bei Messie-Syndrom: mehr Selbstkontrolle und Stärkung des Selbstwertgefühls: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/ratgeber-archiv/artikel/messie-syndrom-durch-verhaltenstherapie-mehr-selbstkontrolle-und-staerkung-des-selbstwertgefuehls/ Messie-Syndrom-Hilfe in ganz Deutschland: https://www.messie-hilfe-team.de/messie-hilfe-team.html Song „Unsichtbar“ von PTK und Thomas Kundt: https://www.youtube.com/watch?v=3ZfEtuyLaLw

Thomas Kundt: Der echte Tatort-Reiniger

Roman: Drogen für den kleinen Bruder eines Freundes

Drogen an Minderjährige weiterzugeben, ist verantwortungslos. Dieser klaren Meinung ist Roman heute und setzt sich für mehr Konsumkompetenz ein. Als junger Mann selbst maßlos und selbstzerstörerisch unterwegs, fehlte ihm dafür jedes Bewusstsein. Eine heftige „Leiche im Keller“, die er heute mit uns teilt. Roman macht eine Ausbildung, hat hohe Handy-Schulden und ist froh bei seinem Kumpel in der 1-Zimmerwohnung im Plattenbau unterzukommen. Das wenige Geld reicht für maximal einen Döner oder 2-3 Konservendosen am Tag. Denn eigentlich steckt er alles in Biermixgetränke, Gras und Amphetamine. Die Freunde konsumieren und zocken zugedröhnt tagelang. Einmal kommt der 15-jährige Bruder seines Kumpels vorbei und möchte Amphetamin probieren. Das finden sie lustig, legen ihm eine Linie nach der anderen, bis der Junge nur noch lallen kann. Nina, Maximilian und Roman diskutieren über Komasaufen und Auslachen, fehlende Grenzen und Perspektivlosigkeit. Was wären echte gute Vorbilder? Nützt Neinsagen bei Teenagern oder was kann man tun, um sie vor Extremerfahrungen zu schützen? Welche Rolle spielen eventuell unerkannte Krankheiten wie ADHS oder das fetale Alkoholsyndrom? Roman und schämt sich sehr für diese Geschichte. Dass er seine Erfahrungen heute mit vollem Bewusstsein nutzt, um glaubhaft Prävention zu betreiben, hilft ihm hoffentlich, diese Leiche zu begraben. Schreibt uns unter gjh@swr3.de Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/

Roman: Drogen für den kleinen Bruder eines Freundes

Maximilian: feige Trennung ohne Abschied

Maximilian Pollux holt eine Leiche aus dem Keller seiner Gangsterzeit. Es geht darum, wie man Menschen behandelt, die einem vertrauen und wie man mit unangenehmen Situationen umgeht. Er ist 19 und auf der Flucht in Tschechien, denn in Deutschland droht seine Verhaftung. Eine gefährliche Gegend, er dealt, hat keine Wohnung, kein Konto. Eher zufällig lernt er eine Prostituierte kennen, die ihm Unterschlupf in einem Bordell gewährt, sich um seinen Hund kümmert und Max pflegt, wenn er verprügelt und blutend von schlecht gelaufenen Terminen zurückkommt. Diese hübsche, rothaarige, 10 Jahre ältere Frau nennt sich Anna. Sie bekommt mit, wie tief Max' Traumata sitzen und dass ihr „Babygangster“ niemandem vertraut. Trotzdem unterstützt sie ihn und ist die Erste, bei der er eine Art Ruhe findet. Die beiden leben fast ein Jahr zusammen. Doch eines Tages geht Max. Er verlässt das Land, ohne ihr die Möglichkeit zu geben, sich von ihm zu verabschieden. Dafür schämt er sich heute. Absolution kann er sich dafür nicht selbst geben. Nur Anna könnte sagen, dass sie es versteht. Die Leiche bleibt da und erinnert Max für immer daran, wie weh solche Dinge tun und dass er heute nicht mehr so sein will. Dass Menschen Respekt gebührt, die einem Vertrauen beweisen und es nichts nützt, sich vor Abschieden zu drücken. Schreibt uns an gjh@swr3.de. Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/ Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/

Maximilian: feige Trennung ohne Abschied

Raumfahrtingenieurin und Sextherapeutin Dr. Meriam Axtmann: Sind wir Deutsche sexuell befreit?

Auf der Suche nach Freiheit und dem Wunsch, aus konventionellen Traditionen ihres Heimatlandes auszubrechen, kommt Meriam mit 19 aus Tunesien nach Deutschland. Mit nichts außer einem Koffer und einem Stipendium. Sie lernt Deutsch, studiert Luft- und Raumfahrttechnik und zieht durch, bis zum Ingenieursjob inklusive Doktortitel. Alles, um die Familie daheim stolz zu machen. Nicht weil ihr Herz daran hängt. Aber wo ist da die Freiheit, die sie gesucht hat? In diesem Zwiespalt geht sie in eine Therapie und merkt: Ich will auch Menschen helfen, sich zu entfalten. Also macht sie neben ihrem Ingenieursjob mit dem sicheren Gehalt auch noch eine Ausbildung zur Sexualtherapeutin. Sex und Frauen, die offen darüber reden, sind ein No-Go für eine Tunesierin, würde ihr traditionell denkender Vater sagen. Darum weiß der bis heute nichts davon. Um diese „Leiche im Keller“ geht es in dieser Folge. Mit der Arbeit als Sexualtherapeutin hat Meriam eindeutig ihre Berufung gefunden, dennoch wagt sie nicht, sich ihr ganz zu widmen. Mit Maximilian, Roman und Nina spricht sie über Tabus, Angst und kulturelle Unterschiede. Und über die Fragen: Wie offen sind wir Deutschen in Sachen Sexualität wirklich? Wie wichtig ist es, über schambehaftete Themen mit jemanden urteilsfrei sprechen zu können? Warum gibt es in Langzeitbeziehungen weniger Sex und wie kann man damit umgehen? Auch wenn die Leiche im Keller bleibt, eins ist sicher: Die Welt braucht freiheitsliebende und mutige Frauen wie Meriam!

Raumfahrtingenieurin und Sextherapeutin Dr. Meriam Axtmann: Sind wir Deutsche sexuell befreit?

Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke: Leben, Leichen, Legalisierung

Die aktuelle Staffel des Podcastes „Der Gangster, der Junkie und die Hure“ heißt „Leichen im Keller“. Einer der keine Leiche im Keller lässt, ist Dr. Mark Benecke – er ist ein beim FBI ausgebildeter, deutscher Kriminalbiologe und Spezialist für forensische Entomologie. Leichen, Leichenteile und die Tiere, die sich nach dem Ableben im und am Körper tummeln, sind also sein Geschäft. Er ist oft mittendrin, wenn es um die Spurensuche bei spannenden Kriminalfällen geht. Egal ob auf dem Seziertisch, im Labor oder unterm Mikroskop. In dieser Folge erklärt er, warum Leichen sein Business geworden sind und warum er sich für eine klügere Drogenpolitik und die Rechte von Sexarbeiterinnen einsetzt. Mark Benecke auf Youtube: https://www.youtube.com/@markito_benecke Podcast-Tipp: https://www.ardaudiothek.de/sendung/nicht-witzig-humor-ist-wenn-die-anderen-lachen/12662427/

Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke: Leben, Leichen, Legalisierung

Witzig & skurril: Ein vorweihnachtliches Best-of

Die Feiertage stehen an – und aus euren Mails wissen wir, viele von euch sind gerade mitten im Vorweihnachtsstress. Vielleicht gehört ihr aber auch zur Fraktion, die sagt: Ne, ich fühl das alles nicht. Deswegen haben wir uns gedacht, wir schenken euch heute Zeit für euch – in dem wir die Folge super kurz machen – und ein kleines Lächeln. Dazu haben unsere Redakteurinnen ein paar kuriose Geschichten aus den Presseberichten von Polizei, Feuerwehr oder vom Zoll rund ums Thema Sex, Drugs und Alltags-Crime rausgesucht. Viel Spaß beim Hören! Nächste Woche sind wir wieder wie gewohnt für euch da. Wir freuen uns über Feedback unter gjh@swr3.de. Podcast-Tipp: https://www.ardaudiothek.de/sendung/liebt-euch-der-unserding-dating-podcast/95618460/

Witzig & skurril: Ein vorweihnachtliches Best-of

Hüseyin Kahraman: Von der Straße vor die Kamera

Hüseyin Kahraman hat ein kleines Modegeschäft. Alles ist fein, bis er auf falsche Freunde setzt und ein paar Fehlentscheidungen trifft. So landet er für sich selbst gefühlt „über Nacht“ obdachlos auf der Straße. Zu stolz, um Freunde und Verwandte nach Hilfe zu fragen, bleibt er da auch erst mal – 14 Monate lang – er nimmt Drogen und wird kriminell, rutscht in die Beschaffungskriminalität. Ein Zufall hilft ihm dann wieder von der Straße wegzukommen. Die ganze Geschichte erzählt er in dieser Folge von "Der Gangster, der Junkie und die Hure". Wir freuen uns über Feedback unter gjh@swr3.de. Wohnungslosenhilfe Baden-Württemberg: https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/soziales/leistungen-unterstuetzung/soziale-leistungen/wohnungslosenhilfe Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V.: https://www.bagw.de/de/ Nationaler Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit: https://www.bmwsb.bund.de/Webs/BMWSB/DE/themen/stadt-wohnen/nap-gegen-wohnungslosigkeit/nap-gegen-wohnungslosigkeit-node.html Hüseyin Kahraman, Darsteller, Wien | Crew United: https://www.hueseyinkahraman.com/

Hüseyin Kahraman: Von der Straße vor die Kamera

Julija Pajic: Kampfsport rettet Mädchenseele

Zu Gast ist die 25-jährige Kampfsportlerin Julija Pajic. Schon als Kind wird sie von Flashbacks gequält. Sie weiß nicht, ob die Bilder real sind oder nur in ihrer Phantasie existieren. Die wahre Ursache dafür ist nur die Spitze eines ganzen „Leichenberges“, von dem sie in dieser Folge offen berichtet. Julija ist schon als Kleinkind mit Gewalt konfrontiert. Sie lebt zeitweise in Pflegefamilien, findet kurzfristig Stabilität im Kinderheim. In der Schule fühlt sie sich ausgegrenzt, es fällt ihr schwer, am normalen Leben teilzuhaben. Sie leidet zunehmend an Zwangsgedanken, beginnt sich selbst zu verletzen. Es folgen Medikamentenmissbrauch, suizidale Versuche, bis sie mit 18 in eine Jugendeinrichtung kommt und erstmals professionelle Hilfe erhält. Eine Sozialpädagogin begleitet sie beim ersten Schritt in Richtung Freiheit durch Selbsterkenntnis. Und Julija entdeckt Mixed Martial Arts: Um etwas zu haben, was sie stark macht, fängt sie mit dem Kampfsport an und wird Schritt für Schritt eine erfolgreiche internationale MMA-Kämpferin. Schließlich findet sie durch hartnäckige Recherche heraus, dass sie als Kind missbraucht wurde. Zusammen mit Maximilian, Nina und Roman spricht sie darüber, wie stark Sport dabei helfen kann, Selbstbewusstsein zu entwickeln und wie viel Geduld dafür notwendig ist. Und wie wichtig die richtige Therapie und die Fähigkeit zur Vergebung sind, damit eine geschundene Seele heilen kann. Die Missbrauchsleiche bleibt hinter Gittern. Julija selbst trägt ihre sichtbaren Narben heute mit Stolz und macht Jugendlichen Mut, auch aus einer schweren Vergangenheit Stärke zu ziehen. Schreibt uns an gjh@swr3.de. Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Das Hilfe-Portal und das Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/kinder-und-jugend/kinder-und-jugendschutz/schutz-vor-sexualisierter-gewalt/hilfs-und-beratungsangebote/hilfs-und-beratungsangebote-fuer-betroffene-angehoerige-und-fachkraefte-127338#:~:text=Unter%20der%20Nummer%200800%2022,bundesweit%2C%20kostenfrei%20und%20anonym%20erreichbar. Mehr zum Thema Gewalt gegen Kinder auf SWR3.de: https://www.swr3.de/aktuell/service/gewalt-kinder-persoenlichkeitsstoerung-weihnachten-102.html nora - Notruf-App | Die offizielle Notruf-App der Bundesländer https://www.nora-notruf.de/de-as/startseite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen https://www.hilfetelefon.de/

Julija Pajic: Kampfsport rettet Mädchenseele

Ex-Polizist Flo: vom Blaulicht zum Rotlicht

Zu Gast ist Fitnesscoach und Kampfsportler Florian. Flo stammt aus einem wunderbaren Elternhaus und erlebt eine bodenständige Jugend. Schon früh trainiert er Kampfsport, denn er hat einen Traum – er will unbedingt zur Polizei. Er macht die Ausbildung und wird Polizeiobermeister. Privat hängt er dauernd im Fitnessstudio. Da lernt er viele Leute kennen: Türsteher, Rocker, Sexarbeiterinnen und auch Leute, die auf der anderen Seite des Gesetzes stehen. Kein Problem für ihn, aber für seine Kollegen und Vorgesetzten bei der Polizei. Denn sein Äußeres und sein Livestyle ähneln dem eines Bad Boys und Flo gilt als Heißsporn. Eins kommt zum anderen und eine ungenehmigte Nebentätigkeit als Türsteher führt am bitteren Ende zur Verhaftung durch das SEK und zu seiner Suspendierung. Über diese Leiche im Keller erzählt er ausführlich in dieser Folge. Unser Ex-Gangster Maximilian, Ex-Junkie Roman und Domina Nina finden diese untypische Milieugeschichte natürlich hochspannend. Sie wollen wissen: Was reizte Flo an der Polizeiarbeit? Welche Talente braucht ein Polizist genauso wie ein Türsteher? Warum wirkt Florians markiges Äußere nicht nur auf Frauen im Milieu anziehend? Und wie kam er nach Scheitern seines Lebensplans wieder auf die Beine? Flo hat einen Plan B gefunden, viele tolle Sachen erlebt und Menschen kennengelernt. Seine Rotlicht-Leiche bleibt im Hinterhof beerdigt. Es sei denn, er schreibt doch noch ein Buch über sein Leben! Schreibt uns an gjh@swr3.de.

Ex-Polizist Flo: vom Blaulicht zum Rotlicht

Dirk: Wie setze ich Grenzen bei zu viel Arbeit?

Menschen, die im sozialen Bereich arbeiten, sind besonders gefährdet, auszubrennen. Das weiß unser Gast Dirk Gastauer (geborener Kratz) auch aus eigener Erfahrung. Der Diplompädagoge arbeitet hauptberuflich in der Suchthilfe und engagiert sich begeistert für gemeinnützige soziale Projekte, übernimmt gerne Verantwortung. Daraus schöpft er Kraft. Seine sogenannte Leiche im Keller: Erst wenn er sich keine Zeit mehr für sportlichen Ausgleich nimmt, völlig übermüdet ist und trotzdem seinen Urlaub streicht, dämmert ihm, dass er die Verantwortung für sich selbst vernachlässigt. Ein Thema, das Maximilian, Roman und Nina als selbstständige Unternehmer mit Berufung nur zu gut kennen. Die Parallele zu stofflichen Süchten liegt nahe. Gemeinsam versuchen sie zu ergründen: Ist für Selbstfürsorge jeder zu 100 Prozent selbst verantwortlich? Wann beginnt Arbeitssucht? Und warum ist Workaholism für Menschen, die im sozialen Bereich arbeiten, ein schwieriger, vielleicht sogar falscher Begriff? Selbstfürsorge heißt dann, andere zu enttäuschen oder im Stich zu lassen, sagt Maximilian. Dirk erklärt, wer sich im privaten Bereich für Feedback eignet, wie unentbehrlich Supervision im beruflichen Umfeld ist und was man tun sollte, wenn man bei anderen Signale für Überarbeitung erkennt. Die Burnout-Leiche ist schwer zu packen: Es bleibt zwiespältig, ab wann Engagement zur Sucht wird. Jeder muss für sich seine Grenzen erkennen und festlegen. Dirk glaubt daran, dass ihm eine äußere Struktur mit festen Prioritäten hilft. Ob gefährliches Konsum- oder Arbeitsmuster – wichtig ist, sich immer klar zu machen: Warum tue ich das? Schreibt uns an gjh@swr3.de. Ehrenamt – Wenn Helfen nicht mehr gut tut: https://www.diakonie-pfalz.de/fileadmin/user_upload/moechte_helfen/Ehrenamt/Wenn_Helfen_nicht_mehr_gut_tut.pdf Arbeitssucht erkennen: https://www.ikk-classic.de/gesund-machen/arbeiten/arbeitssucht-erkennen Workaholic Definition, Ursachen, Folgen und Behandlung: https://www.ardalpha.de/wissen/psychologie/workaholic-arbeitssucht-definition-ursachen-folgen-behandlung-100.html Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/

Dirk: Wie setze ich Grenzen bei zu viel Arbeit?

Thomas: „Ich gehöre einer Domina“

Unser Gast Thomas steht schon als Schulkind auf Strafarbeiten. Von Mädchen in den Arm gezwickt werden und Prügel einstecken: Das, was andere vermeiden würden, findet er klasse. Wenn Leute zu nett zu ihm sind, fängt er an, sie zu piesacken, bis er Ärger bekommt. Im Teenageralter erkennt er langsam, dass das sein Fetisch ist. Thomas (Name geändert) ist 52 und gelernter Metzger, ein devoter Heteromann, der bei der Bundeswehr war und eine Hooligan-Vergangenheit hat. Seine Leiche im Keller liegt wie Schneewittchen in einem Glassarg: Es ist sein Doppelleben als Sklave einer Domina. Außer einem guten Freund weiß quasi niemand davon. Vielen Menschen bereitet es Schwierigkeiten, zu verstehen, wieso sich jemand freiwillig unterwirft und Schmerzen zufügen lässt. Thomas vergöttert eine junge, hübsche und für ihn unerreichbare Frau und gibt uns damit Einblick in die Fetischwelt. Zusammen mit seiner Domina Nina und Maximilian und Roman versucht er zu ergründen, woher seine Neigung rührt. Welche Bedeutung haben die Geschlechterrollenbilder und Wünsche der Eltern? Woran sind Thomas' Beziehungen bisher gescheitert? Ist es möglich, Fetische in Beziehungen zu tragen? Inwiefern spielt Konsumkompetenz auch im Fetischbereich eine Rolle? Und was ist an dem Begriff Sklave problematisch? Zusammen stellen die Vier fest, wie wichtig es ist, sich von Geschlechter-Stereotypen zu verabschieden und auf keinen Fall zu lange damit zu warten, praktisch herauszufinden, was einen glücklich macht und den sexuellen Kick bringt. Thomas Leiche bleibt im Keller. Er wird weiter jeden Tag eine Rose auf den gläsernen Sarg legen und seine Domina anbeten. Doch sein Rucksack ist nach dieser Podcast-Session etwas leichter geworden. Schreibt uns unter gjh@swr3.de

Thomas: „Ich gehöre einer Domina“

Nina: sexuelle Belästigung durch Kollegen

Diesmal nimmt uns Nina mit in die Zeit kurz vor Ende ihrer Ausbildung. Es geht um einen sexuellen Übergriff und die Ohnmacht in dem Moment, in dem es passiert. Eine klassische Leiche im Keller: Die eigentlich toughe Nina spricht heute noch ungern darüber, fühlt sich immer noch benutzt und ist sauer auf sich selbst, dass sie nicht reagieren konnte – aus Angst mit einem Skandal ihr berufliches Ziel zu gefährden. Nina ist 20 und macht ihre Lehre in einem Sportwagenautohaus. Sie wird dort unter Tarif bezahlt, aber beißt sich durch. Nach Abschluss winkt ihr die Chance, als erste weibliche Verkäuferin übernommen zu werden. In einer absoluten Männerdomäne! Nach der stolz bestandenen Prüfung darf sie auf die erste große Schulung des Nobelkarossen-Herstellers, mit Fotoshooting, Geschenken und Übernachtung im Luxushotel. Als einzige Frau unter 30 Männern muss Nina sich dort anzügliche Sprüche anhören und verzieht sich lieber in den Wellnessbereich. Doch ein älterer Kollege folgt ihr und wird übergriffig. Maximilian und Roman sind empört und ergründen die Dynamik in bestimmten Männerhirnen und -gruppen. Wo fängt sexuelle Belästigung an? Warum fühlen sich Frauen davon bedroht und die meisten Männer nicht? Max geht mit Nina die einzelnen Eskalationsstufen für übergriffige Situationen durch und erklärt, warum das Aufzeigen der Grenzen so wichtig ist. Sein Tipp: Laut sein, aufschreiben, was passiert ist, Beweise sichern, Vorgesetzte einweihen. Bleibt die Leiche nun im Kofferraum? Nein, meinen Roman und Max, die junge Nina hat sich nichts vorzuwerfen und soll ihren Selbsthass begraben. Wir Menschen lernen schließlich durch Erfahrung. Wie würdet ihr vorgehen, was meint ihr? Schreibt uns an gjh@swr3.de. Hilfetelefon bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz: https://www.hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen/sexuelle-belaestigung-am-arbeitsplatz.html Sexuelle Belästigung am Arbeistplatz, Merkmale und Tatsachen - bff Frauen gegen Gewalt e.V.: https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/infothek/sexuelle-belaestigung-am-arbeitsplatz/merkmale-und-tatsachen.html Antidiskriminierungsstelle des Bundes - Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz https://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/ueber-diskriminierung/lebensbereiche/arbeitsleben/sexuelle-belaestigung-am-arbeitsplatz/sexuelle-belaestigung-am-arbeitsplatz-node.html Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/

Nina: sexuelle Belästigung durch Kollegen

Berufsschullehrer Till: So stärkt er das Selbstwertgefühl seiner Schüler

Immer wenn wir im Podcast über Schulthemen sprechen, wünscht ihr euch per Mail auch mal positive Beispiele. Darum haben wir Till Weinert eingeladen. Er ist Berufsschullehrer aus Leidenschaft. Und hat mit seinem Kollegen eine Schülerfirma gegründet, die den Lernstoff auf andere Art anpackt: Die Schüler führen selbständig eine Schul-Cafeteria. Als Lehrer möchte Till jungen Erwachsenen Mut machen, die genauso lost sind, wie er früher. Seine „Leiche“ ist sein Selbstwertgefühl, das ziemlich im Keller ist, als er heranwächst. Als Scheidungskind ohne Geschwister sehnt sich Till stark nach Zusammengehörigkeit. Und raucht mit 14 schon Gras. Nach einer harten Kochlehre in einer Sterneküche, zieht er mit 18 zu Hause aus und stürzt sich ins Partyleben. Dort erlebt er das erste Mal Zuneigung und hat nach zwei Jahren Techno-Exzess beträchtliche Geldschulden. Wie er da raus kommt, sein Abi nachholt, eine Familie aufbaut, ein Jahr seines Lebens beim Onlinespielen verzockt, einen Nervenzusammenbruch erleidet und schließlich seine Berufung findet, darüber spricht er in dieser Folge ganz offen. Nina, Maximilian und Roman interessieren die heftigen Bedingungen in Gastronomiebetrieben. Was hat Till selbst aus seiner Ausbildung mitnehmen können? Was brauchen Jugendliche, die schon oft gescheitert sind, besonders? Warum sind Lehrer mit einem echten Vorleben oft respektabler? Till weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig Zuhören, Vertrauen und Verantwortung sind, um Selbstwertgefühl zu entwickeln. Trotzdem rennt er selbst auch „immer mal wieder in das Zimmer, in dem seine Leiche aufgebahrt ist“. Aber er bleibt nicht mehr tagelang dort und nimmt viel mehr das mit, was richtig gut läuft. Schreibt uns unter gjh@swr3.de Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis

Berufsschullehrer Till: So stärkt er das Selbstwertgefühl seiner Schüler

Valentina: erfülltes Leben trotz chronischer Schmerzen

Zu Gast ist Valentina, eine energiegeladene, freudestrahlende Künstlerin aus Berlin. Man sieht ihr nicht an, dass sie jeden Tag Schmerzen aushält. Sie hat die chronische Schmerzerkrankung Fibromyalgie. Was das mit ihr macht und wie sie es schafft, damit umzugehen, erzählt sie in dieser Folge. Ihre sogenannte Leiche im Keller liegt bei ihren Eltern. Deren Erwartungen entspricht Valentina – unverheiratet, tätowiert und ohne „ordentlichen Job“ – in keiner Weise. Weder mit dem narzisstischen Vater noch mit der eigentlich süßen Mama ist eine offen-ehrliche und wertschätzende Kommunikation möglich. Valentina wird 1989 in eine katholische, italienische Großfamilie hineingeboren. Das ADS-Kind erlebt viel Müll: Trennung der Eltern mit 13, Rassismus, Mobbing und häusliche Gewalt. Als rebellische Jugendliche lebt sie eine Zeit lang auf der Straße und auch im Heim. Doch sie findet ihren Weg, geht in die Eigenverantwortung. Bei allen Herausforderungen hat sie diese fiesen körperlichen Schmerzen, ist immer müde. Es braucht drei Jahre, bis sie eine Diagnose dafür bekommt. Doch Valentina lehnt die Opferrolle bewusst ab und zeigt nach außen nicht, wenn es ihr schlecht geht. Wie geht das? Maximilian, Nina und Roman sind beeindruckt. Zusammen sprechen sie über Glaubenssätze, ungerechtfertigte Ansprüche von Eltern und Valentinas humorvolle, kreative Strategie. Welche Praxistipps hat sie, sich zu befreien? Zum belastenden Problem im Keller: Valentina möchte keinen radikalen Trennstrich zu ihren Eltern ziehen und wird wohl noch eine Weile weiterleben „mit denen, wie mit Zombies“. Schreibt uns unter gjh@swr3.de Fibromyalgie beim Bundesministerium für Gesundheit: https://gesund.bund.de/fibromyalgie#haeufigkeit Fibromyalgie-Syndrom (FMS): Welche Symptome vorkommen und wie es behandelt wird: https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/wissen/krankheiten-a-z/fibromyalgie-1141670 Fibromyalgie-Syndrom bei der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V.: https://www.schmerzgesellschaft.de/topnavi/patienteninformationen/schmerzerkrankungen/fibromyalgie-syndrom

Valentina: erfülltes Leben trotz chronischer Schmerzen

Tom: ein Kartenhaus aus Lügen

Tom lernt zwei Sachen sehr früh. Erstens: Mit Geld kannst du was bewegen. Und zweitens: Er entdeckt sein Talent, andere Leute so zu bequatschen, dass sie tun, was er möchte. Mit dieser Fähigkeit biegt er sich ein paar Regeln einfach so zurecht, dass er das bekommt, worauf er Lust hat – bis er es eines Tages zu weit treibt. Als 18-Jähriger strebt er eine Position bei der Bundeswehr in Kanada an. Das Problem: Für die Stelle braucht man Gastronomie-Erfahrung – die hat Tom nicht. Als ihm ein Freund, einen gefälschten Nachweis über seine angebliche Erfahrung in diesem Bereich ausstellt, erhält er die Zusage für die Stelle. In Kanada erschleicht er sich durch sein Manipulationsgeschick eine vielversprechende Position in einem Gastrobetrieb der Bundeswehr. Der Betrieb benötigt ein neues Kassensystem. Tom will sich darum kümmern - er erhält für die Umsetzung des Projekts 35.000 Euro. So weit, so gut. Da wäre nur ein Problem: Das Kassensystem existiert gar nicht und auch die Kohle ist bereits nach kurzer Zeit weg – Tom investiert das Geld lieber in wilde Party-Nächte. Doch die Militärführung wird schließlich stutzig. Tom wird klar: Langsam muss er sich etwas einfallen lassen... Ob und wie er sich aus dieser heiklen Situation herausmanövrieren konnte, hört ihr in dieser Folge. Schreibt uns unter gjh@swr3.de

Tom: ein Kartenhaus aus Lügen

Jason Steel: vom prügelnden Jugendlichen zum Pornostar

Mag sein, dass ein Pornodarsteller von vielen vorschnell in eine Schublade gesteckt wird. Doch unser Gast Jason Steel hat mehr zu bieten: Er hat ein abgeschlossenes Wirtschaftsstudium, produziert Drehs auf der halben Welt, ist charmant und abenteuerlustig. Seine „Leiche im Keller“ ist Gewalt – in seiner Jugend ein durchgehendes Thema. Jason wird als Jerome 1982 in Ostberlin geboren und schon als Kleinkind Opfer von Schlägen. Eine 30 cm lange Narbe am Bauch zeugt davon. Er wird nach der Wende ohne Vater groß. Und obwohl er gut in Mathe und Geschichte ist, Karate und Fußball trainiert, fühlt er sich bei den Ausgestoßenen und Abgestürzten auf der Straße am wohlsten. Er schlägt sich mit älteren Jungs und spielt selbst Polizei, mit den Fäusten. Er fährt früh auf Mädels ab, bricht das Gymnasium ab, fliegt mit 13 das erste Mal zu Hause raus und geht mit 17 endgültig. Als er 18 ist, wird er zufällig gefragt, ob er Lust hat, in einem Porno mitzumachen. Und merkt: Hey, das ist genau mein Ding! Sex hilft ihm Stress und Druck abzubauen. Maximilian, Nina und Roman löchern ihn mit Fragen: Mit wie vielen Frauen hat Jason geschlafen? Empfindet er bei privatem Sex noch etwas? Kommen Partnerinnen mit seinem Job zu recht? Jason gibt einen unterhaltsamen Einblick in die Branche und diskutiert mit den Dreien über das falsche Bild von Sex, dass bei Jugendlichen durch Pornokonsum entstehen kann. Seine Neigung zu Gewalt wurde durch Sex ersetzt, sagt er heute. Die Schläger-Leiche hat sich zu einem Straßenkavalier mit F*mentalität gewandelt. Schreibt uns unter gjh@swr3.de Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen https://www.hilfetelefon.de/ Hilfetelefon Gewalt an Männern https://www.maennerhilfetelefon.de/

Jason Steel: vom prügelnden Jugendlichen zum Pornostar

Toni und Nemanja: dissoziative Identitätsstörung

Zu Gast ist die 22-jährige Toni und später auch eine weitere Persönlichkeit, mit der sich Toni ihren Körper teilt: der männliche Nemanja. Bei Toni wurde eine dissoziative Identitätsstörung diagnostiziert, früher bekannt als multiple Persönlichkeitsstörung. Diese wird zu 90 Prozent durch entsetzliche lebensbedrohliche Erlebnisse in der Kindheit verursacht. Toni studiert Lehramt. Und lebt mit acht weiteren Persönlichkeitsanteilen wie in einer Art Körper-WG. Sie hat keine bis wenig Kontrolle darüber, welches System-Mitglied als nächstes das Ruder übernimmt. Toni kümmert sich um Arbeit und Uni, Mika kauft Alkohol, Nemanja verträgt ihn nicht und schüttet ihn weg. Bis auf enge Freunde weiß von der Diagnose niemand. Aus Angst vor Vorurteilen und Ablehnung ist das Tonis Leiche im Keller. Doch sie möchte Berührungsängste abbauen und gibt uns anonym Einblick in ihre komplizierte Welt. Nina, Maximilian und Roman dürfen alles fragen: Ist Toni ein Hauptcharakter? Wie fühlt sich eine Dissoziation – also eine Abspaltung – an? Welche Wege der Kommunikation gibt es zwischen den Persönlichkeiten? Wann fällt die Störung im Alltag auf und wie versuchen es Betroffene zu verstecken? Welche Probleme gibt es bei Freundschaften, mit Essensvorlieben, Sex und Drogen? Toni und Nemanja haben keinen Kontakt mehr zu dem missbräuchlichen Elternhaus, aber sie kennen den Verantwortlichen ihres Traumas bis heute nicht. Ihr Geheimhaltungsleiche wird nicht begraben und das ist gut so. Sie versuchen, für Verständnis zu werben und ein Thema zu erklären, was wirklich schwer nachzuvollziehen ist, dass jemand sagt: „Ich bin Viele!“ Trauma & Dissoziation: https://vielfalt-info.de/index.php/viele-sein/trauma-dissoziation Informationen für Helfende und Betroffene: Dissoziative Identitätsstrukturen: https://wissen-schafft-hilfe.org/informationen-fuer-alle/dissoziative-identitaetsstrukturen DocCheck Flexikon dissoziative Identitätsstörung: https://flexikon.doccheck.com/de/Dissoziative_Identit%C3%A4tsst%C3%B6rung Mehr zum Thema Gewalt gegen Kinder auf SWR3.de Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/

Toni und Nemanja: dissoziative Identitätsstörung

Max: Dem besten Kumpel die Freundin ausgespannt

Guten Freunden nimmt man nichts weg, schon gar nicht die Freundin. Das stand für Maximilian Pollux schon immer fest und dennoch hat er es getan. Was diese emotionale Leiche in seinem Keller mit ihm gemacht hat, erzählt er in dieser Folge. Als 13-Jähriger hängt Max viel mit dem 16-jährigen Bo ab. Der Typ ist ein Riese, spielt American Football und kommt aus einem kaputten Elternhaus – ein brutaler Kerl mit Hang zum Lügen. Bo mag Max, weil der dauernd Ärger macht. Und Max genießt seinen Schutz. Jeder kennt Bo, keiner mag ihn, aber er hat eine hübsche, jüngere Freundin: Dani, die aus ähnlich prekären Verhältnissen stammt. Als Bo für 6 Wochen in die USA geht, verliebt sich der frühreife Max in sie und die beiden werden ein Paar. Von da an fürchtet Max, dass Bo ihn nach seiner Rückkehr umbringt. Doch es geschieht etwas Unerwartetes. Zusammen mit Roman und Nina sprechen sie über über zwanghaftes Lügen, Dynamiken in Missbrauchsfamilien und coole Eltern von Teenagern. Maximilian kann seine Gewissensleiche heute begraben, weil er im Leben beide Perspektiven kennengelernt hat und dadurch heute anderen helfen kann. Schreibt uns unter gjh@swr3.de Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/

Max: Dem besten Kumpel die Freundin ausgespannt

Susanna: Prügel schon im Mutterleib

Zu Gast ist die 30-jährige Susanna, eine unglaublich positive Frau, obwohl sie nicht nur eine Leiche, sondern ein ganzes Krematorium im Keller hat. Angefangen mit einem gewalttätigen Vater, der ihrer Mutter in den Bauch tritt, als sie mit ihr schwanger ist. Der die 6-jährige Tochter Waffen zerlegen lässt, sie nach jahrelanger Bedrohung ihrer Mutter beinahe entführt und sie 12-jährig am Hals aus dem Fenster hält. Trotzdem hat sie ihren Vater lieb. Dazu kommen viele Umzüge, die ADS-Diagnose und zwei gescheiterte Ausbildungen, eine weil ihr Ex-Freund sie und ihre Mutter in den finanziellen Ruin stürzt. Maximilian, Roman und Nina können es kaum fassen. Hätte Susannas Mutter ihrem Kind den Kontakt zum Vater verbieten müssen, um sie zu schützen? Was hat sie gerettet und was gibt sie Menschen mit auf dem Weg, die vielleicht gerade mit ihrem Leben hadern? Susanna schwört auf Wertschätzung und Durchhaltevermögen, nimmt die Asche aus ihrem Leichenkeller und pflanzt symbolisch Blumen darauf, damit etwas Schönes daraus erwächst. Schreibt uns unter gjh@swr3.de Die 7 Säulen der Resilienz: https://www.mach-dich-unkaputtbar.de/ueber-resilienz/resilienz-saeulen Mehr zum Thema Gewalt gegen Kinder auf SWR3.de: https://www.swr3.de/aktuell/service/gewalt-kinder-persoenlichkeitsstoerung-weihnachten-102.html nora - Notruf-App | Die offizielle Notruf-App der Bundesländer https://www.nora-notruf.de/de-as/startseite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen https://www.hilfetelefon.de/ Hilfetelefon Gewalt an Männern https://www.maennerhilfetelefon.de/ Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/

Susanna: Prügel schon im Mutterleib

Sick: Suchtprävention durch „Schocktherapie”

Trigger-Warnung: Gewalt, Blut, Drogenkonsum. Zu Gast ist Sick. Auf seinem Youtube-Kanal „zqnce“ erzählt der Ex-Junkie schonungslos offen und ehrlich über sein Leben, das von Kriminalität, Gewalt und Drogenproblemen geprägt war. 2015 erhielt er für das Format „Shore, Stein, Papier“ den Grimme Online Award für außerordentliche journalistische Leistung. In dieser Podcast-Folge erzählt Sick von seiner Vergangenheit als Junkie und Dealer – und gräbt eine „Leiche” aus längst vergangenen Tagen aus: Während seiner Zeit als Dealer arbeitet sein Kumpel Eisi für ihn als Fahrer. Sick konsumiert zu diesem Zeitpunkt auch selbst – Eisi möchte das auch, um dazuzugehören. Um zu verhindern, dass Eisi selbst beginnt, Drogen zu konsumieren, greift Sick zu einem brutalen Mittel: Er zwingt Eisi, dabei zuzusehen, wie er sich gemeinsam mit einem Kumpel stundenlang vor ihm Stiche setzt. Die „Schocktherapie” ist zwar erfolgreich, aber zu welchem Preis? Wie die Geschichte weitergeht und wie Sick heute zu dem Vorfall steht, hört ihr im Podcast. Schreibt uns unter gjh@swr3.de Youtube-Kanal “zqnce”: https://www.youtube.com/@zqnce Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/

Sick: Suchtprävention durch „Schocktherapie”

Céline: Coach für Sex, Selbstliebe und Masturbation

Heute geht es ganz offen um das Thema Sex – vor allem um den weiblichen Orgasmus. Bodysex-Coach Céline, die in der letzten Folge berichtete, wie sie nach einer Lebenskrise zu ihrer Berufung fand, ist noch einmal zu Gast, räumt mit Sex-Mythen auf und lässt uns an ihrem Erfahrungsschatz teilhaben. In ihren Workshops und Retreats vermittelt Céline Manon ihren Teilnehmerinnen das ABC der weiblichen Lust, hilft ihnen zu erkennen, wie schön ihr Körper ist und wie sie endlich entspannt zum Orgasmus kommen. Auch hier startet sie mit einer kleinen Aufklärungsrunde. Warum finden Mädchen schwerer als Jungen zu einer liebevollen Beziehung zu ihrem Körper und ihren Sexualorganen? Welche Rolle spielt der Druck, perfekt sein zu wollen? Wieso sind Schönheitsoperationen an den Vulvalippen für Céline die letzte Option für sexuelles Selbstbewusstsein? Warum denken manche Frauen beim Sex an Einkaufslisten und ist das schlimm? Mit Maximilian, Roman und Nina diskutiert sie über Scham als eines der schlimmsten Gefühle, Stimulanzien und Performance-Druck. Warum nutzen Männer Masturbation viel selbstverständlicher zum Abbau von Spannungen als Frauen, sind manchmal regelrecht fixiert darauf? Geht es auch anders und funktioniert ein Orgasmus sogar ohne Körperkontakt? Céline arbeitet dafür, Tabus und Scham vollständig zu begraben, sie würde für sexuelle Gleichberechtigung sogar auf die Straße gehen. Sex ist keine Leiche, sondern Teil unseres menschlichen Seins und sollte für alle Menschen eigentlich das Normalste der Welt sein. Der Ursprung des weiblichen Orgasmus: https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/der-ursprung-des-weiblichen-orgasmus/ Infos zu Poppers: https://www.ptaheute.de/serien/vorsicht-missbrauch/poppers-die-schnueffeldroge Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/

Céline: Coach für Sex, Selbstliebe und Masturbation

Céline: Stille Geburt

Trigger-Warnung: In dieser Folge geht es um eine „Fehlgeburt“, auch stille Geburt oder kleine Geburt genannt. Heute arbeitet Céline Manon als Sexcoach, betreibt sexuelle Aufklärung und steht mit beiden Beinen mitten im Leben. Doch das war nicht immer so: Sie hat eine harte Schulzeit mit vielen Umzügen und Mobbing hinter sich, hinzu kam eine diagnostizierte emotional-instabile Persönlichkeitsstörung, besser bekannt als Borderline, die schließlich auch zu selbstverletzendem Verhalten führt. In jungen Jahren kommt sie mit ihrem Partner zusammen und wird mit 21 plötzlich ungewollt schwanger. Das nimmt sie zum Anlass endlich an ihrer psychischen Gesundheit zu arbeiten und sich selbst in eine Tagesklinik einzuweisen. Während sie sich selbst noch unsicher ist, ob sie überhaupt Kinder haben möchte, kommt es zu einer „Fehlgeburt”. Von ärztlicher Seite bekommt sie keine emotionale Unterstützung und da sie Angst hat, ihrem Partner davon zu erzählen, steht sie die Geburt ganz alleine, nur mit ihrem Hund, durch. Am Ende bleibt die Frage, ob die eigenen Zweifel Schuld an allem gewesen sein könnten. Gemeinsam mit Nina, Max und Roman geht es darum, warum man mehr über dieses weit verbreitete Tabu-Thema sprechen sollte und warum Celine den Begriff „Fehlgeburt” schrecklich findet und „stille Geburt” oder „kleine Geburt” viel passender sind. Mehr Infos zu Fehlgeburten: https://www.swr3.de/aktuell/service/fehlgeburt-kein-tabu-100.html Infos zum Thema Borderline: https://borderline-plattform.de/borderline/ Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/

Céline: Stille Geburt

Teaser: Der Gangster, der Junkie und die Hure

Ein Ex-Gefängnisinsasse, ein Ex-Drogenabhängiger und eine Ex-Prostituierte sitzen gemeinsam am Tisch... Maximlian, Roman und Tara stellen sich vor. Alle zwei Wochen gibt es eine neue Folge ihres Podcasts!

Teaser: Der Gangster, der Junkie und die Hure