Unser Geld

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Juliane Nagiller und Till Koeppel beschäftigen sich mit Fragen der Geldpolitik. Es geht um die Rolle der Europäischen Zentralbank für das Geldsystem und um die Fragen: Wie eine zu hohe Inflation zustande kommt; welche Rolle Schulden in unserer Wirtschaft spielen und ob Kryptowährungen und der digitale Euro das Bargeld verdrängen werden.

Alle Folgen

Das Ende des Bargelds

Statt mit Bargeld bezahlen wir immer öfter mit Kreditkarte, paypal oder Apple Pay: Digitale Bezahlsysteme sind im Vormarsch. Die Infrastrukturen, die ihnen zugrunde liegen, bleiben aber meist im Verborgenen. Zentralbanken wollen dem entgegenwirken und entwickeln digitales Bargeld. Eine brauchbare, öffentliche Alternative? Das ist Folge 1 der 3. Staffel zum Thema "Digitale Währungen". In Ö1 gesendet am 27. Jänner 2025.

Das Ende des Bargelds

Die EZB als digitale Geldgeberin

Der Trend zum digitalen Bezahlen führt zu massiven Umbrüchen in unserem Geldsystem. Er geht einher mit einer Verschiebung von "öffentlichem Bargeld" hin zu "privatem Buchgeld". Eine Machtverschiebung, der die Europäische Zentralbank entgegenwirken möchte. Mit dem digitalen Euro will sie eine staatlich gesicherte Bezahlalternative schaffen, die sicher und für alle zugänglich ist. Ein Bezahlsystem, das uns als Bürgerinnen und Bürger adressiert und nicht als Konsumentinnen und Konsumenten. Damit will die Zentralbank Souveränität zurückgewinnen - gegenüber ausländischen Technologiekonzernen und externen Zahlungsanbietern. Das ist Folge 2 der 3. Staffel zum Thema "Digitale Währungen". In Ö1 gesendet am 28. Jänner 2025.

Die EZB als digitale Geldgeberin

Eine öffentliche Bezahlinfrastruktur

Mit Bitcoin wurde 2009 die erste Kryptowährung eingeführt. Eine Währung, die heute mehr als Anlageobjekt, denn zum Bezahlen dient, die aber die Blockchain-Technologie als Basis für neue Währungs- und Bezahlsysteme etabliert hat. Auch Zentralbanken setzen auf diese Technologie, wenn sie digitale Währungen konzipieren. Die Liste der technischen Anforderungen ist lang. Ein digitales Währungssystem muss höchsten Sicherheitsstandards entsprechen und gleichzeitig Datenschutz garantieren. Das ist Folge 3 der 3. Staffel zum Thema "Digitale Währungen". In Ö1 gesendet am 29. Jänner 2025.

Eine öffentliche Bezahlinfrastruktur

Die Zukunft digitaler Währungen

"Wir müssen unsere Währung auf die Zukunft vorbereiten", sagte EZB-Chefin Christine Lagarde zur Einführung des digitalen Euros. Der digitale Euro ist eine CBDC (Central Bank Digital Currency). Vergleichbare Projekte werden bereits in über 130 Ländern entwickelt. Trotz unterschiedlicher Motivationen, für die Europäische Union sind die Unabhängigkeit von internationalen Zahlungsanbietern und die Währungshoheit über den Euroraum hervorzuheben, scheint die Zukunft den digitalen Währungen zu gehören. Das ist Folge 4 der 3. Staffel zum Thema "Digitale Währungen". In Ö1 gesendet am 30. Jänner 2025.

Die Zukunft digitaler Währungen

Die Schuldenfalle

Die Corona-Pandemie hat den globalen Schuldenberg massiv vergrößert, die hohen Energiepreise führen zu Privatinsolvenzen und die Klimakrise verlangt Milliarden-Investitionen: Sind Schulden dringend nötig oder gefährlich? Wie viele Schulden darf ein Staat machen? Und wer bezahlt wessen Schulden? Till Koeppel und Juliane Nagiller haben in Erfahrung gebracht, welche Wege in die Schuldenfalle und wieder herausführen. Das ist Folge 1 der 2. Staffel zum Thema "Wie umgehen mit Schulden?" In Ö1 gesendet am 18. September 2023.

Die Schuldenfalle

Die Pleitewelle

Wenn Firmen Pleite gehen, dann muss innerhalb einer Frist von 60 Tagen Insolvenz angemeldet werden. Danach bestehen zwei Möglichkeiten: Entweder die Firma eröffnet ein Konkursverfahren, das die Schließung und Verwertung des Unternehmens zur Folge hat, oder es wird ein Sanierungsverfahren eingeleitet. Im Jahr 2023 hat sich die Anzahl der Insolvenzanträge in ganz Europa und speziell in Österreich drastisch erhöht. Betroffen waren Millionenkonzerne, aber auch der Mittelstand und die Startup-Branche. Der Grund waren gestiegene Energiekosten, steigende Zinsen aber auch ein rückläufiger Konsum. Till Koeppel und Juliane Nagiller haben sich angesehen, welche Auswirkungen die Pleitewelle mit sich bringt und was dagegen gemacht wird. Das ist Folge 2 der 2. Staffel zum Thema "Wie umgehen mit Schulden?" In Ö1 gesendet am 19. September 2023.

Die Pleitewelle

Die "schwarze Null"

2023 betrugen Österreichs Schulden 350 Milliarden Euro. Hieß es während der Pandemie: "Koste es, was es wolle", wurde danach wieder eine "schwarze Null", ein ausgeglichenes Staatsbudget, angestrebt. Man könne auf Dauer nicht mehr ausgeben, als man einnimmt, heißt es dann oft. Doch ein Staatshaushalt ist nicht vergleichbar mit Privathaushalten, sondern eher mit einem Unternehmen. Der Staat nimmt Geld auf, um damit Krankenhäuser, Schulen oder öffentliche Verkehrsnetze zu bauen. Er verbessert die Standortbedingungen für Unternehmen und stärkt das Wirtschaftswachstum. Wichtiger als die absolute Höhe der Schulden ist daher die Schuldenquote eines Landes: Die Staatsschulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung. Übersteigt das Wirtschaftswachstum den Zinssatz für die Staatsschulden, dann wächst der Staat aus seinen Schulden heraus. Das ist Folge 3 der 2. Staffel zum Thema "Wie umgehen mit Schulden?" In Ö1 gesendet am 20. September 2023.

Die "schwarze Null"

Die Verteilungsfrage

Wird ein Kredit vergeben, dann wird damit auch Vertrauen ausgesprochen. Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit des anderen. Kreditbeziehungen sind daher nie rein ökonomische Beziehungen, sondern auch ein soziales Austauschverhältnis, das gesellschaftliche Strukturen und Hierarchien erzeugt. Die Schulden der einen sind das Vermögen der anderen. Wächst der Schuldenberg eines Staates, dann verdienen daran jene, die dem Staat Kredit gewähren, indem sie Staatsanleihen kaufen. Gleichzeitig zahlen jene für die Schulden, die mit ihren Steuerabgaben die Zinszahlungen finanzieren. In den letzten Jahrzehnten sind nicht nur die Schulden, sondern auch die privaten Vermögen gestiegen. Die Schuldenfrage ist immer auch eine Verteilungsfrage - und sie ist eine Machtfrage. Das ist Folge 4 der 2. Staffel zum Thema "Wie umgehen mit Schulden?" In Ö1 gesendet am 21. September 2023.

Die Verteilungsfrage

Die Ursachen der Inflation

Der Begriff "Inflation" kommt vom lateinischen "inflatio" und meint "aufblähen" oder "aufblasen". In der modernen Wirtschaft wird mit dem Begriff die Entwertung des Geldes durch einen allgemeinen Preisanstieg beschrieben. Ein Preisanstieg allein muss aber nicht gleich eine Inflation zur Folge haben. Schwanken die Preise nur, wie beispielsweise bei Öl und anderen marktüblichen Produkten, bei denen ein stabiles Angebot auf schwankende Nachfrage trifft, dann ist nicht gleich von Inflation die Rede. Verfestigt sich der Preisanstieg hingegen dauerhaft, dann spricht man von Inflation. Liegt sie über 50 Prozent wird sie als Hyperinflation bezeichnet. Viele Länder Europas durchlebten eine solche in den 1920er Jahren. Inflation zu bekämpfen, ist Aufgabe der Zentralbanken. Das ist Folge 1 der 1. Staffel zum Thema "Wie funktioniert Geldpolitik?" In Ö1 gesendet am 12. Juni 2023.

Die Ursachen der Inflation

Die Europäische Zentralbank

Geldnoten sind im Prinzip nichts anderes als Schuldscheine. Wir vertrauen darauf, dass sie als Tauschmittel akzeptiert werden und einen Wert haben. Ein Vertrauen, das sich über Jahrhunderte herausgebildet hat. Im 17. Jahrhundert wurde die Amsterdamer Wisselbank gegründet, eine bedeutende Vorläuferin heutiger Zentralbanken. Hier konnten nur Geld "guter Qualität" eingezahlt werden und Amsterdamer Kaufleute wurden gezwungen, Wechselgeschäfte mit höheren Beträgen über die Wisselbank abzuwickeln. Im 19. und 20. Jahrhundert etablierten sich dann viele der heutigen Zentralbanken. Neben der Gewährleistung eines effizienten Zahlungsverkehrs, liegen die Hauptaufgaben in der Sicherung der Preisstabilität und in der Unterstützung der Wirtschaft. Wie sich die Rolle der Zentralbanken seit der Finanzkrise 2008 verändert hat, fragen Juliane Nagiller und Till Koeppel. Das ist Folge 2 der 1. Staffel zum Thema "Wie funktioniert Geldpolitik?" In Ö1 gesendet am 13. Juni 2023.

Die Europäische Zentralbank

Die Instrumente der Geldpolitik

Die Überzeugung, dass Inflation in erster Linie ein monetäres Problem sei, geht auf den Ökonomen Milton Friedman zurück, einem der bekanntesten Vertreter des Monetarismus. Mit ihrer Niedrigzinspolitik und ihren Ankaufprogrammen habe die EZB in den letzten Jahren eine Geldschwemme verursacht, die die Preise nach oben treibe, wird argumentiert. Die Zahlen zeigen jedoch: Angestiegen ist in den vergangenen Jahren nur das Zentralbankgeld und nicht die Geldmenge. Zentralbankgeld ist ein ganz eigenes Geld, das die Banken als Sicherheiten für die Kreditvergabe benötigen und um untereinander abzurechnen. Erhöht die EZB den Leitzins, dann will sie damit nicht die Geldmenge reduzieren, sondern die Wirtschaft dämpfen, indem sie Kredite und damit Investitionen teurer macht. Das ist Folge 3 der 1. Staffel zum Thema "Wie funktioniert Geldpolitik?" In Ö1 gesendet am 14. Juni. 2023.

Die Instrumente der Geldpolitik

Die Folgen steigender Zinsen

Staaten müssen für das Geld, das sie in Form von Anleihen, aufnehmen, Zinsen bezahlen. Wenn Banken viele Staatsanleihen mit niedriger Verzinsung im Portfolio haben und bei steigenden Zinsen verkaufen müssen, weil die Kund:innen ihr Geld wollen, machen sie ein Minus-Geschäft. Das Ende der Niedrigzinsphase brachte auch Häuslbauer in Schwierigkeiten. Bei variablen Krediten liegen die Zinsen mittlerweile bei über drei Prozent. Laut OeNB hat sich dadurch die monatliche Zinsbelastung der Haushalte innerhalb eines Jahres verdoppelt. Eine Schuldenkrise ausgelöst durch massenhafte Kreditausfälle konnte 2023 noch vermieden werden, denn die Wirtschaft lief gut und die Arbeitslosigkeit war gering. Juliane Nagiller und Till Koeppel gehen der Frage nach, wer als Gewinner:in und wer als Verlierer:in aus dieser Krise hervorgeht. Das ist Folge 4 der 1. Staffel zum Thema "Wie funktioniert Geldpolitik?" In Ö1 gesendet am 15. Juni 2023.

Die Folgen steigender Zinsen
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Die Ö1 Redakteur:innen Juliane Nagiller und Till Koeppel beschäftigen sich mit Fragen rund um das Thema Geldpolitik.Produktion: ORF Wissen.

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