
Nie war unsere Welt wirtschaftlich so vernetzt wie heute – und davon profitiert auch Deutschland. Denn wirtschaftliches Wachstum bedeutet mehr Wohlstand für große Teile unserer Gesellschaft. Zumindest bis jetzt: Seit dem 24. Februar 2022 ist nichts mehr, wie es war. Russlands Angriff auf die Ukraine hat die Welt verändert. Geopolitische Spannungen nehmen zu und ökonomische "Big Player" wie China oder die USA denken strategisch um. Was muss Deutschland jetzt tun, um in der Wirtschaftswelt von morgen noch eine wichtige Rolle zu spielen? Von wem sind wir abhängig? Welche Länder profitieren von der neuen Weltlage? Das diskutiert Andrea Sellmann im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" mit relevanten Expertinnen und Experten. Und was die Wirtschaft bewegt, tangiert oft auch die Finanzwelt. Heißt, bei uns gibt es auch viele wichtige Infos für Anlegerinnen und Anleger, die sich für Börse und Trading interessieren: Das ntv-Telebörsenteam informiert in diesem Podcast jede Woche über die neuesten Entwicklungen an den nationalen und internationalen Finanzmärkten: Vor welchen Herausforderungen steht der Dax? Lohnt sich ein Investment in den chinesischen Aktienmarkt? Und wie entwickelt sich die Stimmung an der Wall Street? Jeden Donnerstag liefern wir Antworten auf all diese Fragen. Feedback und Themenvorschläge können Sie gerne an www@ntv.de schicken. Redaktion: Andrea Sellmann, Ulrich Reitz; Produktion und Sounddesign: Wei Quan Dieser Podcast wird vermarktet durch die Ad Alliance: audio-sales@ad-alliance.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
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Wieder was gelernt: Warum treffen sich Trump und Putin ausgerechnet in Alaska?
158 Jahre nach dem Verkauf an die USA kommt erstmals ein russischer Staatschef nach Alaska. Grund für den Amerika-Besuch von Wladimir Putin ist sein Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump. Die "nutzlose Gefriertruhe" ist ein Ort, dessen Symbolik Putin gefallen dürfte. Sie wollen "Wieder was gelernt" abonnieren? Hier geht's zu RTL+, hier zu Spotify und hier zu ApplePodcasts. Moderation? Kevin Schulte Sie haben Fragen? Schreiben Sie eine E-Mail an podcasts@ntv.de Sie möchten "Wieder was gelernt" unterstützen? Dann bewerten Sie den Podcast gerne bei Apple Podcasts oder Spotify. Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/wiederwasgelernt Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Wieder was gelernt: Das ist das bizarre Urlaubsresort von Kim Jong Un
Der neue Stolz von Kim Jong Un ist keine Rakete, sondern ein Urlaubsresort. An der nordkoreanischen Ostküste warten Sandstrand und Wasserpark auf Gäste und Urlauber. Damit will der nordkoreanische Diktator den Tourismus ankurbeln. Bislang dürfen aus dem Ausland nur Russen kommen. Sie wollen "Wieder was gelernt" abonnieren? Hier geht's zu RTL+, hier zu Spotify und hier zu ApplePodcasts. Moderation? Kevin Schulte Sie haben Fragen? Schreiben Sie eine E-Mail an podcasts@ntv.de Sie möchten "Wieder was gelernt" unterstützen? Dann bewerten Sie den Podcast gerne bei Apple Podcasts oder Spotify. Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/wiederwasgelernt Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Albanien wird neuer Touristen-Magnet - Re-Upload
Albanien zählte über Jahrzehnte zu den isoliertesten Ländern der Welt. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Das Balkanland präsentiert sich weltoffen wie nie zuvor. Mit seiner Riviera und den albanischen Alpen lockt es nicht nur Reisende, sondern der Tourismus schafft vor allem auch neue Arbeitsplätze. Doch das reicht nicht aus, um Abwanderung zu verhindern. Albanien ist nicht mal so groß wie Brandenburg. Aktuell leben dort rund 2,4 Millionen Menschen. Anja Quiring, Albanien-Expertin beim Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft, spricht im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" von einem Bevölkerungsverlust von 14 Prozent innerhalb von 12 Jahren. "Die Zahlen sind dramatisch", sagt Quiring. Pflegekräfte etwa werden in Albanien direkt für den deutschen Markt ausgebildet. Was uns im Kampf gegen den Fachkräftemangel hilft, stellt das Land selbst jedoch vor Probleme. Denn auch dort braucht man Pflegekräfte - gerade auch, weil viele Albaner, die lange im Ausland gearbeitet haben, nun ihren Lebensabend im Heimatland verbringen möchten, beobachtet Anja Quiring. Wie schwer trifft der Brain-Drain, also die Abwanderung von gut ausgebildeten Arbeitskräften, das Land? Und womit ist in Zukunft zu rechnen? Der Unternehmensberater Stefan Wings versucht, ausländische Investitionen nach Albanien zu ziehen, damit Arbeitsplätze vor Ort geschaffen werden. "Wenn gute Arbeitgeber dort bereit sind, ein mittleres Gehalt zu bezahlen", dann ist das für Wings - angesichts der hohen Lebenshaltungskosten in Deutschland - ein gutes Argument für Albanien. Wo entstehen neue Chancen? Wie weit ist Albanien auf dem Weg in die Europäische Union? Und wie steht das Land eigentlich zu Russland? Diese und viele weitere Fragen diskutiert Host Andrea Sellmann mit Anja Quiring und Stefan Wings in der neuen Podcast-Folge. Anja Quiring hat Albanien als Regionaldirektorin Südosteuropa beim Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft genau im Blick. Stefan Wings ist Repräsentant für Albanien und Kosovo beim Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e. V. (BVMW). In seinem Büro in Tirana ebnet er deutschen Mittelständlern den Weg nach Albanien und vernetzt Unternehmen beider Länder miteinander. Bei dieser Folge handelt es sich um einen Re-Upload. Die Folge haben wir erstmals am 19. September 2024 veröffentlicht. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

China vs. Indien: Wer hat mehr Macht über die Malediven? - Re-Upload
Mit ihren weißen Sandstränden und einer bunten Unterwasserwelt präsentieren sich die Malediven gerne als Top-Ziel für den Traumurlaub. Vielen Reisenden bleibt dabei allerdings eines verborgen: Der Inselstaat im Indischen Ozean ist geostrategisch von großer Bedeutung. China und Indien ringen dort um Einfluss. "Historisch gesehen waren die Malediven immer in einer sehr engen Partnerschaft mit Indien", sagt Tobias Scholz, Südasien-Wissenschaftler der Stiftung Wissenschaft und Politik, im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Scholz hat den Indischen Ozean und die Malediven ganz genau im Blick und weiß, dass auch China den Inselstaat verstärkt im Fokus hat. Vor gut einem Jahr hat der pro-chinesische Präsidentschaftskandidat Mohamed Muizzu mit einer "India-out"-Kampagne im Wahlkampf Punkte gemacht - und die Wahl dann auch gewonnen. "Da sind in Indien alle Alarmglocken angegangen", erinnert sich Scholz. Man habe befürchtet, "dass das Land jetzt endgültig in die Hände Chinas fallen könnte". Indische Soldaten, die in der Seenotrettung und bei der Überwachung des Meeres zum Einsatz kamen, wurden abgezogen und durch ziviles Personal ersetzt. Doch das neue Personal erledige immer noch die gleichen Aufgaben, so Scholz. Und auch das technische Gerät der Inder - also etwa Radaranlagen und Hubschrauber zur Überwachung des Indischen Ozeans - sei weiterhin im Einsatz. Beobachter fragen deshalb, ob sich nur nach außen hin etwas geändert hat. Denn sie befürchten, dass sich militärische oder geheimdienstliche Kräfte unter dem neuen Personal befinden könnten. Auch Scholz fragt sich, wie sehr Indiens Einfluss auf die Malediven tatsächlich reduziert wird. Auf der anderen Seite zweifelt aber auch Indien an den chinesischen Interessen. Etwa daran, was ein chinesisches Forschungsschiff auf den Malediven tatsächlich erforscht hat. Geht es China tatsächlich um Wissenschaft oder etwa um die Erkundung kritischer Infrastruktur - etwa darum, wo die für ein funktionierendes Internet essenziell wichtigen Unterseekabel verlaufen? Der geostrategische Machtpoker ist jedenfalls längst in vollem Gange. Der Westen schaut zu - und stellt sich dabei auch die Frage, wie sehr die hoch verschuldeten Malediven überhaupt unabhängig agieren können: China sei der wichtigste Schuldner der Malediven, erzählt Scholz in der neuen Podcast-Folge. "Über eine Milliarde US-Dollar schulden die Malediven dem chinesischen Staat und chinesischen Banken", so Scholz. "Und dadurch sind die Malediven natürlich in verschiedener Perspektive sehr abhängig von China geworden." Wie lange könnten sich die Malediven ohne Unterstützung aus China und aus Indien finanziell über Wasser halten? Wie ist die zunehmende Radikalisierung einzuschätzen? Der Islam ist Staatsreligion auf den Malediven, die Scharia Teil der Verfassung. Und wie positioniert sich das Land zu den Kriegen in Nahost und in der Ukraine? Das und mehr ist Thema in dieser Podcast-Folge. Seit Oktober 2024 ist Gast Tobias Scholz Südasien-Wissenschaftler an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Zudem ist er Non-Resident Fellow am Global Public Policy Institute (GPPi) in Berlin. Bei dieser Folge handelt es sich um einen Re-Upload. Die Folge haben wir erstmals am 28. November 2024 veröffentlicht. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Die Macht der Türkei: "Erdogan hat uns ein Stück weit in der Hand" - Re-Upload
Es braucht viel Mut, um in der Türkei zu protestieren. Da ist sich Martin Lück sicher. Der Volkswirt beobachtet mit großem Interesse, was am Bosporus passiert: Seit Ekrem Imamoglu am 19. März festgenommen, in Untersuchungshaft gesteckt und als Istanbuler Bürgermeister abgesetzt wurde, kritisieren dessen Anhänger den zunehmend autoritären Kurs von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Weit über 800 Menschen wurden inzwischen angeklagt. Europa, meint Lück, könnte mehr Kante zeigen. Imamoglu ist innenpolitisch der schärfste Konkurrent Erdogans. Offiziell geht es um Korruptions- und Terrorunterstützung, doch für die Unterstützer des Oppositionsführers sind diese Vorwürfe politisch motiviert. "Erdogan hat entschieden, Imamoglu aus dem Spiel zu nehmen", sagt Türkei-Kenner Lück im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Er hält den Zeitpunkt der Festnahme für keinen Zufall: Imamoglu sollte wenig später von seiner Partei als Kandidat für die nächste Präsidentschaftswahl aufgestellt werden. Aus Deutschland kommen kritische Rufe nach schneller Aufklärung. Doch diese Stimmen sind "bemerkenswert leise", sagt Lück. Die Türkei ist ein Land, das aus europäischer Sicht strategisch enorm wichtig ist. So ist Erdogan zwar auf der einen Seite Partner des Westens, zugleich pflegt er einen guten Draht zu Putin. Was auf ersten Blick kaum zusammenpasst, stärkt die Verhandlungsposition des türkischen Präsidenten gegenüber seinen europäischen Partnern: "Erdogan weiß um seine Macht", sagt der Volkswirt. "Ich würde fast sagen, er hat uns in gewisser Hinsicht in der Hand." Denn seit US-Präsident Donald Trump die Weltordnung durcheinanderwirbelt, ist die Türkei aus europäischer Perspektive wichtiger denn je: für Handelsrouten und Flüchtlingsdeals, aber auch für sicherheitspolitische Aspekte. Denn die Türkei ist Nato-Partner mit enormer Schlagkraft. Das Land verfügt nach den USA über die zweitgrößte Truppenstärke aller Bündnispartner. Für Lück steht fest: Erdogans Lust an der Macht ist groß. Das Vorgehen des türkischen Präsidenten gegen Imamoglu hält er für einen Schritt in Richtung Diktatur. Mit einem schärferen Vorgehen gegen türkische Propaganda auf deutschem Boden könnte man Erdogan "vielleicht ein bisschen weh tun". Ausreichen werde das aber nicht. Vor allem hofft Lück deshalb auf den Mut der Menschen in der Türkei - und dass sie sich auch in Zukunft nicht einschüchtern lassen. Denn auch Erdogan "wird nicht ewig an der Macht sein". Bei dieser Folge handelt es sich um einen Re-Upload. Die Folge haben wir erstmals am 10. April 2025 veröffentlicht. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Lithium oder Demokratie: Verspielt die EU ihre Sympathien in Serbien? Re-Upload
Ob Belgrad, Novi Sad oder Niš: Die Bilder, die uns in diesen Tagen aus Serbien erreichen, zeigen friedlichen Protest. Mit ihren Handys verwandeln Zehntausende die nächtlichen Straßen in ein Lichtermeer. Ihre Forderung: Recht und Gesetz sollen für alle Menschen in Serbien gelten - auch für diejenigen, die ganz oben im Staat stehen. Auslöser für die Massenproteste war der Einsturz eines Bahnhofsvordachs in Novi Sad Anfang November. 15 Menschen verloren dabei ihr Leben. Für die Studierenden, die seitdem demonstrieren, ist der Vorfall nicht einfach ein tragisches Unglück, sondern Folge unsachgemäßer Renovierungsarbeiten durch ein chinesisches Unternehmen. Sie kritisieren, dass die serbische Regierung zunächst versucht habe, das Unglück zu vertuschen und Verantwortung abzuweisen. "Korruption tötet", so der Slogan, der auf vielen Plakaten zu lesen ist. Florian Bieber ist Leiter des Zentrums für Südosteuropastudien an der Universität Graz. Er beobachtet die Situation in Serbien sehr genau: Es gehe den Studierenden nicht um einen Umsturz, wie Präsident Aleksandar Vučić behauptet, sondern um Transparenz und um Rechtsstaatlichkeit. "Das sind wirklich die großen Probleme, mit denen Serbien seit über einem Jahrzehnt zu kämpfen hat", sagt Bieber im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Längst gehen nicht mehr nur Studierende auf die Straße, sondern auch Anwälte, Ärzte und viele andere Berufsgruppen. Gerade erst haben sie den Rücktritt des serbischen Ministerpräsidenten Miloš Vučević erreicht. Doch der ist für Bieber "kein bedeutendes Schwergewicht in der serbischen Machtkonstellation", sondern eher eine Art Bauernopfer. Dennoch sieht er den Rücktritt als Indiz dafür, "dass sich das Regime im Moment bedroht fühlt". In der neuen Podcast-Folge erklärt der Professor für Geschichte und Politik Südosteuropas, wie das "System Vučić" funktioniert: Zwar liege die Macht formal beim Ministerpräsidenten, doch in der Praxis habe es Vučić geschafft, die wichtigen Institutionen des Landes zu übernehmen. Seine Macht gehe dabei nicht von der Verfassung aus, sondern von der Partei und seiner Person. "Er könnte theoretisch morgen als Präsident zurücktreten und weiterhin die gleiche Macht ausüben", sagt Bieber. Das passe nicht mit dem Status eines EU-Beitrittskandidaten, den Serbien seit zehn Jahren innehat, zusammen, kritisiert Bieber. "Serbien ist im letzten Jahrzehnt sehr viel weniger demokratisch geworden." Stattdessen beobachtet er "größere Missachtung von Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit". Deutschland und die EU müssten sich dagegen stellen - und ihre Prinzipien auch beim Aushandeln wirtschaftlicher Deals verfolgen. Ansonsten sieht Bieber die Gefahr, dass die EU ihre Sympathien bei vielen Menschen in Serbien verspielt. Im Sommer 2024 haben Serbien und die EU einen Lithium-Deal abgeschlossen. Dabei geht es um die Förderung von Lithium im serbischen Jadartal durch den Bergbaukonzern Rio Tinto. Serbien würde gerne die komplette Wertschöpfungskette vom Abbau des Lithiums bis hin zur Produktion von E-Autos im Land konzentrieren. Die EU will das Vorhaben fördern und beim Thema Lithium weniger abhängig von China werden. Für Bieber rutscht die EU jedoch in eine neue Abhängigkeit, der serbische Präsident Aleksandar Vučić ist für ihn "kein zuverlässiger Bündnispartner". Das Lithium-Abkommen "hat der Europäischen Union und Deutschland auf dem Balkan einen Riesen-Schaden zugefügt", konstatiert Bieber. Viele Menschen haben seiner Beobachtung zufolge inzwischen das Gefühl, dass die EU ihre Forderungen nach mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nicht wirklich unterstütze, sondern stattdessen ihre eigenen Interessen verfolge. "Viele Menschen sagen, die EU ist nicht anders als China, die wollen nur unsere Rohstoffe." Dass die EU auf höhere Umweltauflagen setzt als China, lässt der Südosteuropa-Experte übrigens nicht gelten. Denn für ihn fehlen angemessene Kontrollmechanismen. Schon jetzt würden in vielen Fällen, etwa beim Bau von Fabriken, selbst die serbischen Auflagen nicht eingehalten. "Warum sollte das bei einem Minenprojekt einer multinationalen Firma anders sein?", gibt Bieber zu bedenken. Bei dieser Folge handelt es sich um einen Re-Upload. Die Folge haben wir erstmals am 30. Januar 2025 veröffentlicht. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Die Ostsee ist keine "lauwarme Badewanne" mehr - Re-Upload
Die Zeiten, in denen manch einer die Ostsee vom Strandkorb aus mit einer "lauwarmen Badewanne" verwechselt hat, sind vorbei. Das ruhige Wasser spiegelt für den Politikwissenschaftler Sebastian Bruns etwas ganz anderes wider: "In der Ostsee sehen wir wie unter dem Brennglas die Geopolitik im 21. Jahrhundert", sagt der Marine-Experte des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel. Ein Blick auf die Landkarte zeigt: Von den neun Ostsee-Anrainern sind acht Staaten Mitglieder der Nato. Dazu kommt Russland, das neben seiner Küstenline bei Sankt Peterburg auch über die Exklave Kaliningrad verfügt. Zu Zeiten des Kalten Krieges sicherte die Nato in der Ostsee die Freiheit der Seewege vor dem Warschauer Pakt, erinnert Bruns im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Heute geht es nicht nur um internationales Seerecht, sondern vor allem um den Schutz kritischer Infrastruktur, also um Pipelines, Windparks und Unterseekabel. Ganz zentral an dieser neuen Lage ist der Umgang mit hybriden Bedrohungen, etwa mit der russischen Schattenflotte: Die veralteten Schiffe, die nach und nach auf Sanktionslisten der EU landen, stehen nicht nur im Fokus, weil Putin auf diese Weise seine Kriegswirtschaft versorgt: "Wir gehen davon aus, dass diese Schiffe auch für andere Aktivitäten genutzt werden", erklärt Bruns. Spionage mit Drohnen und Sabotage an Unterseekabeln sieht er als zentrale Gefahren, denn die Ostsee ist enorm wichtig für die europäische Energie- und Datensicherheit. Diese neuen Gefahren haben auch den Fokus des Nato-Manövers "Baltic Operations" verändert, an dem dieses Jahr 9000 Soldatinnen und Soldaten aus 17 Ländern beteiligt sind. Die Übungen in der Ostsee seien viel komplexer, sagt Bruns: "Es geht um komplizierte U-Boot-Jagdmanöver und um die Einbindung von Heer und Luftwaffe". Die Nato-Übung hat Anfang Juni in Rostock begonnen. Dort ist seit Ende 2024 die "Commander Task Force Baltic" angesiedelt, ein taktisches Hauptquartier, das von der Deutschen Marine geführt wird. Deutschland hat die größte Marine aller Nato-Staaten im Ostseeraum. "Daraus leiten wir eine Verantwortung ab", sagt Bruns - nicht ohne zu betonen, dass das "amerikanische Commitment" für die europäischen Partner von großer Bedeutung ist. Denn - und auch hier zeigt sich die Geopolitik des 21. Jahrhunderts - der Schwerpunkt der USA liegt immer stärker auf dem Pazifik: "Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass die Amerikaner jetzt Ernst machen mit ihrem Fokus auf China", warnt Bruns. Das Ziel: Mehr Verantwortung tragen, die USA aber trotzdem im Boot behalten. "Wir müssen schneller ausrüsten und aufrüsten, sichtbarer sein, ohne die Fahne zu sehr in den Wind zu halten", erklärt Bruns. Dabei sollte man aber eines nicht vergessen: Es dauert lange, Schiffe zu beschaffen und Besatzungen zu trainieren. Denn bei der maritimen Sicherheit, so der Experte, sei der Fortschritt kein Sprint, sondern ein Marathonlauf. Bei dieser Folge handelt es sich um einen Re-Upload. Die Folge haben wir erstmals am 12. Juni 2025 veröffentlicht. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Lagos überrascht deutsche Mittelständler mit Professionalität - Nigeria ist mehr als Öl und Gas
Lagos ist eine riesige Hafenstadt und das wirtschaftliche Zentrum Nigerias. Wie viele Menschen in der wichtigsten Metropole der afrikanischen Westküste leben, lässt sich nur schätzen. Mehr als 16 Millionen sind es allemal, wahrscheinlich ein paar Millionen mehr: Nigerias Bevölkerung wächst rasant. Aus deutscher Perspektive ist Nigeria der wichtigste Wirtschaftspartner an der afrikanischen Westküste. Marc Zander ist Nigeria-Experte beim Mittelstandsverband BVMW. Er berät deutsche Unternehmen seit vielen Jahren beim Schritt in das Land, auch als Geschäftsführer von Africon, seinem eigenen Unternehmen. Die Menschen in Nigeria beschreibt Zander als aktiv, offen und gesprächsbereit: "Das gefällt mir sehr gut an Lagos", erzählt er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Rund 90 deutsche Unternehmen sind bereits in Nigeria vertreten. Darüber hinaus beobachtet Zander ein wachsendes Interesse, meist gepaart mit wenig Wissen über das Land. Beim ersten Besuch sind ihm zufolge viele Mittelständler überrascht, wie professionell es in Lagos zugeht. Ob beim Banking oder bei Transport und Logistik: In Nigeria beschäftigen sich viele junge Unternehmen damit, den Alltag der Menschen zu verbessern. Lagos beherbergt eine große Startup-Szene, die auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schon besucht hat. Mit "Nollywod" verfügt Nigeria zudem über eine große Filmindustrie, die bei der Zahl der Produktionen "Hollywood" schon übertrumpft hat. Das schafft Arbeitsplätze, die in dem bevölkerungsreichen Land dringend benötigt werden. Doch die schnell wachsende Bevölkerung birgt auch Chancen für deutsche Unternehmen: Abfüllanlagen für Lebensmittel und Getränke sind laut Zander sehr gefragt. Im Infrastruktur-Bereich wird dringend Zement benötigt: "In Nigeria wird im Moment so viel gebaut wie noch nie." Angesichts der aktuellen geopolitischen Weltlage wird Nigeria von der deutschen Wirtschaft mehr denn je wahrgenommen. Die Risiken aber bleiben: Das Land steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten, die Inflation ist hoch, der Status als größte Volkswirtschaft Afrikas inzwischen passé. Die Wirtschaft Nigerias wird dominiert durch den Export von Rohöl. Schwankt der Ölpreis, schlägt das aufs Land durch. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Die Ostsee ist keine "lauwarme Badewanne" mehr
Die Zeiten, in denen manch einer die Ostsee vom Strandkorb aus mit einer "lauwarmen Badewanne" verwechselt hat, sind vorbei. Das ruhige Wasser spiegelt für den Politikwissenschaftler Sebastian Bruns etwas ganz anderes wider: "In der Ostsee sehen wir wie unter dem Brennglas die Geopolitik im 21. Jahrhundert", sagt der Marine-Experte des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel. Ein Blick auf die Landkarte zeigt: Von den neun Ostsee-Anrainern sind acht Staaten Mitglieder der Nato. Dazu kommt Russland, das neben seiner Küstenline bei Sankt Peterburg auch über die Exklave Kaliningrad verfügt. Zu Zeiten des Kalten Krieges sicherte die Nato in der Ostsee die Freiheit der Seewege vor dem Warschauer Pakt, erinnert Bruns im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Heute geht es nicht nur um internationales Seerecht, sondern vor allem um den Schutz kritischer Infrastruktur, also um Pipelines, Windparks und Unterseekabel. Ganz zentral an dieser neuen Lage ist der Umgang mit hybriden Bedrohungen, etwa mit der russischen Schattenflotte: Die veralteten Schiffe, die nach und nach auf Sanktionslisten der EU landen, stehen nicht nur im Fokus, weil Putin auf diese Weise seine Kriegswirtschaft versorgt: "Wir gehen davon aus, dass diese Schiffe auch für andere Aktivitäten genutzt werden", erklärt Bruns. Spionage mit Drohnen und Sabotage an Unterseekabeln sieht er als zentrale Gefahren, denn die Ostsee ist enorm wichtig für die europäische Energie- und Datensicherheit. Diese neuen Gefahren haben auch den Fokus des Nato-Manövers "Baltic Operations" verändert, an dem dieses Jahr 9000 Soldatinnen und Soldaten aus 17 Ländern beteiligt sind. Die Übungen in der Ostsee seien viel komplexer, sagt Bruns: "Es geht um komplizierte U-Boot-Jagdmanöver und um die Einbindung von Heer und Luftwaffe". Die Nato-Übung hat Anfang Juni in Rostock begonnen. Dort ist seit Ende 2024 die "Commander Task Force Baltic" angesiedelt, ein taktisches Hauptquartier, das von der Deutschen Marine geführt wird. Deutschland hat die größte Marine aller Nato-Staaten im Ostseeraum. "Daraus leiten wir eine Verantwortung ab", sagt Bruns - nicht ohne zu betonen, dass das "amerikanische Commitment" für die europäischen Partner von großer Bedeutung ist. Denn - und auch hier zeigt sich die Geopolitik des 21. Jahrhunderts - der Schwerpunkt der USA liegt immer stärker auf dem Pazifik: "Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass die Amerikaner jetzt Ernst machen mit ihrem Fokus auf China", warnt Bruns. Das Ziel: Mehr Verantwortung tragen, die USA aber trotzdem im Boot behalten. "Wir müssen schneller ausrüsten und aufrüsten, sichtbarer sein, ohne die Fahne zu sehr in den Wind zu halten", erklärt Bruns. Dabei sollte man aber eines nicht vergessen: Es dauert lange, Schiffe zu beschaffen und Besatzungen zu trainieren. Denn bei der maritimen Sicherheit, so der Experte, sei der Fortschritt kein Sprint, sondern ein Marathonlauf. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Soldaten und Investitionen: Für Litauen ist Deutschland so wichtig wie nie
Ein Blick auf die Landkarte zeigt, warum die Sorge vor einem russischen Übergriff in Litauen zur neuen Normalität zählt: Im Süden ist das Land eingekeilt zwischen der russischen Exklave Kaliningrad und Putins Verbündetem Belarus. Die Menschen in Litauen diskutieren viel über einen Nato-Bündnisfall. Dabei wird klar: Deutschland ist für Litauen als Partner so wichtig wie nie zuvor. Dominic Otto ist stellvertretender Geschäftsführer der Deutsch-Baltischen Handelskammer und lebt seit rund zwei Jahrzehnten in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" erinnert er sich an den feierlichen Aufstellungsappell der Panzerbrigade 45, dem ersten Großverband in der Geschichte der Bundeswehr, der fest im Ausland stationiert ist. Als Ende Mai hunderte Bundeswehrsoldaten auf dem Kathedralenplatz in Vilnius in Position gingen, war auch er unter den Zuschauern. Die Reden von Bundeskanzler Friedrich Merz und Litauens Präsidenten Gitanas Nausėda haben bleibenden Eindruck bei Otto hinterlassen: "Beide Seiten haben sich gegenseitiges Vertrauen und Unterstützung zugesichert", erinnert sich der Wirtschaftsexperte. Merz habe die Verteidigung Litauens mit der Verteidigung Berlins gleichgesetzt und damit unterstrichen, "dass Deutschland im Ernstfall bereit und auch willens ist, die Nato-Ostflanke hier in Litauen und auch im gesamten Baltikum zu verteidigen". Bis 2027 sollen 4800 Soldatinnen und Soldaten und weitere 200 zivile Kräfte in Litauen im Einsatz sein. Wenn auch deren Familienangehörige dauerhaft im Land leben, ist das "für litauische Verhältnisse eine mittelgroße Kleinstadt, die aus dem Boden gehoben werden muss", erklärt Otto. Sein Eindruck: Die litauische Bevölkerung freut sich auf die Deutschen. Gerade in Zeiten, in denen viele Menschen die Unterstützung der USA als wackelig wahrnehmen, "wird Deutschland eine stärkere Führungsrolle zugesprochen und auch abverlangt." Ganz gleich, ob er mit dem litauischen Wirtschaftsminister spricht oder mit Vertretern der Stadtverwaltung Vilnius: Für Dominic Otto hat die litauische Seite stets großes Interesse daran, wirtschaftliche, freundschaftliche und auch touristische Beziehungen zu stärken. Der Hintergedanke dabei: Mit zunehmender wirtschaftlicher Verflechtung zwischen beiden Ländern steige die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland Litauen im Ernstfall verteidige. Litauen ist offen für Investitionen aus dem Ausland, Deutschland ist dabei längst ein "gern gesehener Partner". Neben dem Rüstungsbereich reicht das Spektrum von Maschinenbau über IT, Fintechs und Biotechnologie hin zum Ausbau der Energieinfrastruktur. Beim Thema Energie steht aktuell das Thema Nachhaltigkeit im Fokus. Denn was die Souveränität gegenüber Russland angeht, hat Litauen gerade erst einen wichtigen und lange angestrebten Schritt erfolgreich zurückgelegt: Seit Februar 2025 hängt das Land nicht mehr am russischen Stromnetz, sondern ist an das westeuropäische Kontinentalnetz angedockt. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

EU-Zentralasien-Gipfel: Usbekistan lockt mit seltenen Erden
Usbekistan ist ein Land mit einer bewegten Historie: Die Stadt Samarkand war früh ein wichtiges Handelszentrum der alten Seidenstraße. Unzählige Karawanen zogen vorbei, die Kulturen kreuzten sich. Eine Tradition, die bis heute nachwirkt: Neben dem Reichtum an Rohstoffen ist Usbekistan für Europa noch immer wegen der Handelsrouten nach Asien und China spannend. Stefan Meister ist Leiter des Zentrums für Ordnung und Governance in Osteuropa, Russland und Zentralasien der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP): Für ihn konkurrieren aktuell Kasachstan und Usbekistan um "eine Art Vorherrschaft" in der Region: Kasachstan habe seinen Öl- und Gassektor früh für westliche Investitionen geöffnet. "Usbekistan ist jetzt das zweite Land, das versucht, Kontakte Richtung Europa zu knüpfen", sagt Meister im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Den Wunsch, sich enger zu vernetzen, sieht Meister auf beiden Seiten. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat ihn intensiviert: Usbekistan als postsowjetisches Land wolle sich "wegdiversifizieren vom russischen Einfluss", sagt der Experte. Das passt zum Interesse der EU und Deutschlands an alternativen Handelsrouten, die an Russland vorbei nach Asien und China führen. Und es steht genauso im Einklang mit dem europäischen Bestreben, sich bei den für die Hightech-Industrie so wichtigen seltenen Erden breiter aufzustellen: "Da gibt es einiges an Lagerstätten." Gerade erst war Samarkand Schauplatz des EU-Zentralasien-Gipfels. Die EU, Usbekistan, Kasachstan, aber auch Kirgisistan, Tadschikistan und Turkmenistan haben in der drittgrößten Stadt des Landes ihren Willen nach einer engeren Zusammenarbeit bekundet. Im Rahmen von "Global Gateway", dem europäischen Alternativprojekt zur neuen chinesischen Seidenstraße, sollen künftig Milliardensummen nach Zentralasien fließen. Wann und in welcher Form bleibt allerdings noch vage. Während die EU weiter plant, ist China schon jetzt ein großer Player in der Region. Stefan Meister sieht den Vorsprung der Volksrepublik gelassen: Der Ausbau des mittleren Handelskorridors könne von unterschiedlichen Seiten aus vorangetrieben werden, sagt er. "Letztlich geht es darum, dass man große Investitionen von verschiedenen Seiten her stemmt." Chinesische Investitionen sind für ihn "nicht per se negativ". Davon könne letztlich auch Europa profitieren. Fest steht: In Usbekistan ist Raum für deutsche Investitionen. Das Land möchte vor Ort höherwertige Arbeitsplätze schaffen. Außerdem ist es bestrebt, seine Abhängigkeiten zu China und Russland zu reduzieren. Sicher ist aber auch, dass es sich um ein autoritäres Regime handelt, welches beim Thema Rechtsstaatlichkeit Nachholbedarf hat. Das mache die Investitionsbedingungen aus deutscher Perspektive "nicht unbedingt attraktiv", konstatiert Meister. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Indien und Pakistan: Ist die Kriegsgefahr in Kaschmir vorerst gebannt?
Fruchtbare Böden zwischen hohen Gletschern, die Wasser für die Landwirtschaft liefern, dazu die Lage auf einer wichtigen Handelsroute: Kaschmir hat einst eine wohlhabende Gesellschaft hervorgebracht. Heutzutage ist die Region vor allem reich an Konflikten. Indien und Pakistan streiten schon seit Jahrzehnten um den Grenzverlauf, der nach der Teilung Britisch-Indiens 1947 entstanden ist. Die Region ist stark militarisiert. Es gab mehrere Kriege zwischen beiden Staaten. Anfang April hat sich die Situation zwischen den beiden Atommächten wegen eines Anschlags auf indische Touristen im indischen Teil Kaschmirs zuletzt auch militärisch zugespitzt. "Beide Länder waren in einer merkwürdigen Spirale der Eskalation", sagt Hermann Kreutzmann im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Der emeritierte Professor für Humangeografie der Freien Universität Berlin und Experte für den Kaschmir-Konflikt ist froh, dass durch Vermittlung der USA eine Waffenruhe zwischen Indien und Pakistan zustande gekommen ist: Eine Seite macht etwas, daraufhin verlangt die Öffentlichkeit im anderen Land eine Reaktion darauf. Die USA als "Broker" hätten beiden Seiten geholfen, einzulenken, ohne das Gesicht zu verlieren. Der Geograf hat selbst jahrelang im Norden Pakistans gelebt und kennt auch Indien durch viele Forschungsreisen. Er glaubt, dass es den Kontrahenten nicht darum geht, sich kriegerisch zu bekämpfen. "Beide Länder wissen, dass sie Kaschmir nicht erobern können", sagt Kreutzmann. Zudem sei Indien und Pakistan bewusst, dass sie "auf friedvollem Wege wesentlich mehr gewinnen könnten". Laut Schätzungen der Weltbank bietet der Handel zwischen Indien und Pakistan ein Potenzial von 37 Milliarden US-Dollar. Wirtschaftliche Annäherung würde daher "für beide Länder einen kleinen wirtschaftlichen Aufschwung bringen". Die Wirtschaft als Anker, um sich anzunähern? Der Weg dorthin wirkt weit, denn das Verhältnis zwischen Indien und Pakistan bleibt problematisch: Die Wasserversorgung birgt Konfliktpotenzial. Auch wird die Kaschmir-Frage von indischen Hindu-Nationalisten ausgenutzt, um innenpolitisch Stimmung gegen Muslime zu machen. Auch wenn die Waffen in Kaschmir tatsächlich schweigen, bleibt die Situation fragil. Indien und Pakistan setzen weiterhin auf hohe Militärpräsenz - und damit auf Abschreckung, die sowohl in Indien als auch in Pakistan bis zu Atomwaffen reicht. Hermann Kreutzmann glaubt dennoch fest an die Vernunft beider Seiten: "Auch die Nuklearfrage ist damit verbunden, diese Abschreckung aufrechtzuerhalten, damit beide Länder eigentlich nicht in einen Krieg kommen können." Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

"Epochenbruch" mit Folgen: Trump treibt China nach Europa
Seit US-Präsident Donald Trump zum zweiten Mal ins Weiße Haus eingezogen ist, verändert sich die Weltordnung radikal: Die transatlantische Bande werden schwächer, das Interesse an Europa nimmt ab. Stattdessen konzentrieren sich die USA stärker auf China: In der Zollpolitik ist die Volksrepublik der Hauptgegner der USA. Das hat auch für uns Konsequenzen: Denn Trump treibt China förmlich nach Europa - und damit nach Deutschland. Horst Löchel ist Professor für Volkswirtschaftslehre und Co-Vorsitzender des Sino-German Centers der Frankfurt School of Finance & Management. "Chinas Interesse ist völlig klar: mehr Europa", sagt Löchel im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" über den neuen Handelskrieg. Dabei sieht er nicht nur Risiken, sondern hauptsächlich Chancen. Sollten die Chinesen ihre US-Exporte nach Europa umleiten, könnten europäische Unternehmen in Bedrängnis geraten. Der Wunsch, Einkommen und Arbeitsplätze zu verteidigen, ist auch für Löchel nachvollziehbar. Doch er geht pragmatisch an die neuen Handelsrouten heran: "Eine potenzielle Lösung könnte sein, die Chinesen dazu zu bringen, mehr in Europa zu investieren", sagt er. So könnten neue Arbeitsplätze entstehen und einer Exportflut aus China würde entgegengewirkt. "Das ist gut für unser Einkommen und unseren Wohlstand." Handelspolitisch wäre China gerade für Deutschland "der ideale Partner": Beide seien Exportnationen, beide wollten Freihandel und beide respektierten internationale Institutionen wie etwa die Welthandelsorganisation. Für Löchel ist das ein gutes Match: "Wir Deutschen sind die Perfektionisten, wir machen die Produkte perfekt", sagt er. "Die Chinesen machen sie entweder billig oder sehr innovativ." Voraussetzung sei jedoch, dass sich Europa stärker als bisher in Richtung China öffne: Aktuell sind wir nach wie vor "eher abweisend" auf jegliche chinesische Direktinvestitionen auf europäischem Boden, kritisiert Löchel. Kritiker argumentieren mit Sicherheitsrisiken wie auch mit politischen Risiken. Auch die Sorge vor einem militärischen Konflikt Chinas mit Taiwan steht im Raum. In dieser Frage hat sich Deutschland jedoch klar positioniert: Im neuen Koalitionsvertrag ist festgehalten, dass eine Wiedervereinigung Taiwans mit China nur friedlich erfolgen darf. Den Koalitionsvertrag hat Löchel mit Blick auf die deutsche Außenpolitik genau im Blick. Die transatlantische Karte werde seiner Ansicht nach von deutscher Seite viel zu sehr gespielt: Er sieht die zweite Präsidentschaft von Donald Trump als "Epochenbruch", aus dem wir Lehren ziehen sollten, um strategische Autonomie in Europa und Deutschland sicherzustellen. Wie soll das gehen? "Wir müssen uns nach Osten wenden", mahnt Löchel. Und meint damit nicht nur China, sondern Asien insgesamt. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Die Macht der Türkei: "Erdogan hat uns ein Stück weit in der Hand"
Es braucht viel Mut, um in der Türkei zu protestieren. Da ist sich Martin Lück sicher. Der Volkswirt beobachtet mit großem Interesse, was am Bosporus passiert: Seit Ekrem Imamoglu am 19. März festgenommen, in Untersuchungshaft gesteckt und als Istanbuler Bürgermeister abgesetzt wurde, kritisieren dessen Anhänger den zunehmend autoritären Kurs von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Weit über 800 Menschen wurden inzwischen angeklagt. Europa, meint Lück, könnte mehr Kante zeigen. Imamoglu ist innenpolitisch der schärfste Konkurrent Erdogans. Offiziell geht es um Korruptions- und Terrorunterstützung, doch für die Unterstützer des Oppositionsführers sind diese Vorwürfe politisch motiviert. "Erdogan hat entschieden, Imamoglu aus dem Spiel zu nehmen", sagt Türkei-Kenner Lück im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Er hält den Zeitpunkt der Festnahme für keinen Zufall: Imamoglu sollte wenig später von seiner Partei als Kandidat für die nächste Präsidentschaftswahl aufgestellt werden. Aus Deutschland kommen kritische Rufe nach schneller Aufklärung. Doch diese Stimmen sind "bemerkenswert leise", sagt Lück. Die Türkei ist ein Land, das aus europäischer Sicht strategisch enorm wichtig ist. So ist Erdogan zwar auf der einen Seite Partner des Westens, zugleich pflegt er einen guten Draht zu Putin. Was auf ersten Blick kaum zusammenpasst, stärkt die Verhandlungsposition des türkischen Präsidenten gegenüber seinen europäischen Partnern: "Erdogan weiß um seine Macht", sagt der Volkswirt. "Ich würde fast sagen, er hat uns in gewisser Hinsicht in der Hand." Denn seit US-Präsident Donald Trump die Weltordnung durcheinanderwirbelt, ist die Türkei aus europäischer Perspektive wichtiger denn je: für Handelsrouten und Flüchtlingsdeals, aber auch für sicherheitspolitische Aspekte. Denn die Türkei ist Nato-Partner mit enormer Schlagkraft. Das Land verfügt nach den USA über die zweitgrößte Truppenstärke aller Bündnispartner. Für Lück steht fest: Erdogans Lust an der Macht ist groß. Das Vorgehen des türkischen Präsidenten gegen Imamoglu hält er für einen Schritt in Richtung Diktatur. Mit einem schärferen Vorgehen gegen türkische Propaganda auf deutschem Boden könnte man Erdogan "vielleicht ein bisschen weh tun". Ausreichen werde das aber nicht. Vor allem hofft Lück deshalb auf den Mut der Menschen in der Türkei - und dass sie sich auch in Zukunft nicht einschüchtern lassen. Denn auch Erdogan "wird nicht ewig an der Macht sein". Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Berauschende Nische: In Lesotho blüht das Cannabis-Business
Lesotho ist ein kleines Königreich mitten in Südafrika. Es ist reich an Diamanten. Als Bergland steht reichlich Wasser zur Verfügung. Beides, Wasser und Diamanten, sind wichtige Exportprodukte. Doch damit nicht genug: Hoch in den Bergen gedeiht ein berauschendes Business: Dort wird medizinisches Cannabis kultiviert. Als erstes Land in Afrika hat Lesotho 2017 eine entsprechende Anbaulizenz vergeben. Das Geschäft funktioniert - und reicht bis nach Deutschland. Marcus Knupp ist Wirtschaftsexperte von Germany Trade & Invest, der Außenwirtschaftsagentur des Bundes. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" berichtet er von seinem Trip zu den Hanffarmen in den Bergen: Wie im schottischen Hochland sehe es dort aus, einsam und rau. Im Winter falle auch mal Schnee. Knupp erzählt von kleinen, speziell gesicherten Farmen, in denen die Pflanzen in Gewächshäusern heranwachsen. "Cannabis hat es gerne warm und möglichst hell", sagt Knupp. Die Betreiber hätten von Anfang an mitgedacht, dass weder Heizung noch Licht ausfallen dürften. Ein Stausee und ein nahes Wasserkraftwerk sichern eine dauerhafte Stromversorgung. Diese ist nicht nur für eine gute Ernte wichtig, sondern auch für die Zertifizierung als Medizinprodukt: Der Anbau muss ganz bestimmte Standards einhalten. Das gilt auch für die weitere Verarbeitung. Knupp erzählt von Produktionsanlagen, in denen die Blüten gezupft werden. "Die einzelnen Blütenteile werden grammgenau verpackt", sagt er. "Da kommt man nur mit Schutzkleidung herein, damit nichts verunreinigt werden kann." Die Lieferkette des medizinischen Cannabis reicht bis nach Europa: "Deutschland ist einer der wesentlichen Abnehmer", sagt Knupp. Die Kooperation zwischen Partnern bei uns und in Lesotho funktioniert für den Experten bestens, von Beginn an: Ganz am Anfang, so erinnert er sich, habe eine Zulassungsbehörde in Lesotho gefehlt, um das Geschäft starten zu können. Produzent, Importeur und die Verantwortlichen in Lesotho hätten eine solche Behörde dann gemeinsam auf den Weg gebracht - mit Standards, die den Kriterien der deutschen Behörden entsprechen, "die natürlich akribisch darauf achten, dass alle Papiere und Lizenzen und Prüfungen vorliegen." Hoch in den Bergen von Lesotho ist so ein neuer Wirtschaftsbereich entstanden - mit Arbeitsplätzen, die es in dieser Form vorher nicht gab. Das steigert die wirtschaftliche Vielfalt, ändert jedoch nichts daran, dass Lesotho weiterhin zu den armen Ländern dieser Welt zählt. Denn die positiven Effekte für die Wirtschaft Lesothos sind überschaubar: "Selbst der relativ große Betrieb, den ich besichtigt habe, hat nur knapp 300 Mitarbeiter", sagt Knupp. Dass der Anbau von Medizinalhanf der Wirtschaft des gesamten Landes einen entscheidenden Push nach vorne geben könnte, ist also bisher ein Traum geblieben. Das Cannabis-Business blüht, doch es bleibt eine wirtschaftliche Nische in Lesotho. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Störfaktor Milei: Kippt Argentinien den EU-Mercosur-Deal?
Donald Trump bringt die bisherige Weltordnung ins Wanken: Mit Territorialforderungen, Kritik an der EU und einem guten Draht zu Putin sorgt er für Unsicherheit. Auch aus europäischer Perspektive bröckeln Vertrauen und Verlässlichkeit der USA. Der Politologe Peter Birle hält die aktuelle Situation für "brandgefährlich". Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" spricht er sich dafür aus, unseren Blick für Partnerschaften in Lateinamerika zu schärfen. Birle ist Leiter der Forschungsabteilung des Ibero-Amerikanischen-Instituts in Berlin. Von einer strategischen Partnerschaft sei schon lange die Rede, sagt Birle im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit", doch die gelte es mit Leben zu füllen. Luft nach oben gibt es für ihn dabei reichlich: "Wenn Europa und Lateinamerika in Zukunft eine regelbasierte internationale Ordnung wollen, müsste man sehr viel stärker ins Gespräch kommen", fordert Birle. Ein erster wichtiger Schritt wäre es, das Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay zu ratifizieren. Durch den EU-Mercosur-Deal würde eine der größten Freihandelszonen der Welt mit über 700 Millionen Menschen entstehen. Mehr als zwei Jahrzehnte wurde verhandelt, dann hat die EU im Dezember 2024 den Abschluss vermeldet. Auf den ersten Blick ein Erfolg, und doch fehlen die Ratifizierungen. Dabei könnte Argentinien zum Störfaktor werden, sagt Birle. "Argentiniens Präsident Javier Milei schießt immer wieder gegen den Mercosur", erklärt Birle. Zum anderen denke Milei laut darüber nach, "im Sinne einer Anpassung an die US-Politik" aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen. "Wenn Argentinien das tun sollte, dann ist der EU-Mercosur-Deal vom Tisch", so seine Warnung. Auch angesichts der aktuellen Weltlage ist für Birle eine schnelle Ratifizierung, weil Europa und ein Teil Lateinamerikas dadurch Position "für eine regelbasierte internationale Ordnung und gegen die wachsende Verunsicherung" beziehen würden. In Deutschland und auch in Europa hat man das wirtschaftliche Potenzial Lateinamerikas erkannt. Vor allem der russische Angriffskrieg auf die Ukraine macht deutlich, wie wichtig Rohstoffpartnerschaften auch mit dieser Region sind. Doch diese Partnerschaft wird Birle zufolge nicht gelebt. Im Klartext heißt das, "dass man Technologietransfer zulässt, Lieferketten gemeinsam aufbaut und nicht wieder in den traditionellen Kolonialwarenhandel zurückfällt". Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Kann Mexiko Trump wirklich Kontra geben?
Wenn US-Präsident Donald Trump nach Lateinamerika schaut, kommt Mexiko geografisch an erster Stelle: Beide Länder sind direkte Nachbarn und schon durch die über 3000 Grenzkilometer findet Mexiko aktuell viel Beachtung. Migration, Zölle und auch die Fentanyl-Problematik sind "zentrale Themen der Trumpschen Agenda", sagt Politologe Peter Birle: "Davon ist Mexiko mehr betroffen als jedes andere lateinamerikanische Land." Birle hat die internationalen Beziehungen Lateinamerikas genau im Blick. Mehr denn je ist für ihn dabei das Verhältnis zu den USA von Interesse. "Es gibt Regierungen, die haben sich sehr darüber gefreut, dass Trump die Wahlen gewonnen hat und andere, die sind damit nicht so richtig glücklich", sagt Birle, der schon seit vielen Jahren die Forschungsabteilung des Ibero-Amerikanischen Instituts in Berlin leitet. Auch wenn der Trump-Faktor ganz unterschiedlich ausfällt: "Grundsätzlich versuchen bislang alle, ein gutes Verhältnis zu den USA aufrechtzuerhalten", konstatiert Birle im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum steht derzeit stark im Fokus. Auch Peter Birle beobachtet ihren Umgang mit Trump sehr genau. Seiner Ansicht nach gelingt es Sheinbaum, sowohl die Souveränität Mexikos zu betonen als auch stetige Gesprächsbereitschaft zu signalisieren. So habe Mexiko etwa Drogenbosse an die USA ausgeliefert, möglichen Interventionen der USA auf mexikanischem Boden aber zugleich einen klaren Riegel vorgeschoben. Dazu sei die Verfassung ergänzt worden. "Trump hatte davon gesprochen, dass man ja auch militärisch gegen Drogenlabore in Mexiko vorgehen könne", erinnert Birle. Sheinbaum lasse "den Gesprächsfaden mit Trump nicht abreißen" und wahre dabei ihren Status als harte Verhandlungspartnerin. Kolumbien hingegen sei im Zollstreit mit Trump schnell eingeknickt, und auch Panama habe inzwischen Zugeständnisse gegenüber den USA gemacht. So habe Panamas Präsident José Raúl Mulino etwa kostenlose Durchfahrt für US-Militärboote durch den Panamakanal zugesagt, vor allem aber den Rückzug aus der chinesischen neuen Seidenstraße verkündet. Trump stößt sich bekanntlich an dem großen Einfluss Chinas in Lateinamerika. Dass Panama den USA in diesem Punkt entgegenkommt, ist für Birle "eindeutig ein Erfolg der Trumpschen Droh- und Erpressungspolitik". Doch Trump hat auch Fans in Lateinamerika, etwa in Argentinien und El Salvador. Javier Milei und Nayib Bukele, die Präsidenten dieser beiden Länder, sind laut Birle "richtige Trump-Freunde". Die Kettensäge etwa, mit der Javier Milei in seinem eigenen Wahlkampf radikale Kürzungen des argentinischen Staatsapparats angekündigt hatte, wurde zum Präsent für den Trump-Vertrauten Elon Musk. Bukele, der Präsident von El Salvador, stehe Trump vor allem in Fragen der Sicherheitspolitk "sehr nah", sagt Birle. Bukele hat im Zuge der Bekämpfung krimineller Banden große Gefängnis-Kapazitäten aufgebaut. Das Land ist nun zwar sicherer, doch haben dabei Beobachtern zufolge auch die demokratischen Strukturen stark gelitten. Birle erinnert im Podcast an Bukeles Vorschlag, Deportierte aus den USA "gegen ein gewisses Entgelt" aufzunehmen. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Neuer Selbstwert dank Trump? Grönland erkennt sein geopolitisches Gewicht
Grönland ist reich an seltenen Erden und von großer Bedeutung für die militärische Kontrolle der Arktis. US-Präsident Donald Trump wird nicht müde, seine territorialen Forderungen zu wiederholen. Was die Bevölkerung der riesigen Eisinsel wollen, interessiert ihn wenig. Bis jetzt hat er vor allem eines geschafft: Die Grönländer sind sich über die geopolitische Bedeutung ihrer Insel bewusster denn je. Ebbe Volquardsen ist Associate Professor für Kulturgeschichte an der Universität Grönlands. Er kennt sich aus mit der Kolonialgeschichte Grönlands, das heutzutage weitgehend autonom ist, offiziell aber zu Dänemark gehört. Trumps aktuelle Forderungen sind für ihn ein "Bruch des Selbstbestimmungsrechts" der grönländischen Bevölkerung. Grönland versuche, sich von der ehemaligen Kolonialmacht Dänemark zu lösen: "Das Letzte, was man möchte, ist, die alte Kolonialmacht durch eine neue zu ersetzen", sagt Volquardsen im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Rund 57.000 Menschen leben in Grönland, angesichts des internationalen Interesses kennen sie den geopolitischen Wert ihrer Heimat inzwischen genau. Für Ebbe Volquardsen öffnet sich dadurch "ein Fenster der Möglichkeiten", um die Unabhängigkeit von Dänemark voranzutreiben. Kurz vor der Parlamentswahl am 11. März beobachtet er einen Wettstreit der Parteien, um diese "unschöne und belastende Situation" zum Wohl der grönländischen Bevölkerung zu nutzen. Dabei, so Volquardsen, gehe es um mehr Gleichberechtigung innerhalb des dänischen Staates oder auch um eine völlige Neuausrichtung dieser Beziehungen. Ergibt mehr Unabhängigkeit in der aktuellen Situation Sinn? Wäre es strategisch klug zusammenzurücken? "Grundsätzlich sehe ich eine gute Chance, dass diese Zeit der Unsicherheit für Grönland auch im Verhältnis zu Dänemark Chancen eröffnet, die wir vor einigen Jahren so noch als völlig abwegig betrachtet hätten", sagt Volquardsen: "Nämlich einen Weg zu einer völlig neu gestalteten Form der Zusammenarbeit, die man dann eventuell sogar eine Föderation nennen könnte." Ökonomisch will sich Grönland durchaus breiter aufstellen. Aktuell ist Dänemark der mit Abstand wichtigste Handelspartner - und Fisch das wichtigste Exportprodukt. Von daher ist der wirtschaftliche Blick gen Westen, also Richtung Kanada und USA, für Grönland von großem Interesse. Neben dem Ausbau des Handels geht es dabei auch um mögliche Investitionen im Bergbau. Die brauche es, "um das grönländische Wirtschaftssystem auf ein vielfältigeres Fundament zu stellen", erklärt Volquardsen. Auch die Europäische Union hat das erkannt, unter anderem eröffnete EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine Repräsentanz in der grönländischen Hauptstadt Nuuk. Doch bei der Auswahl seiner Partner ist Grönland wählerisch: Die Bevölkerung stammt weitgehend von den Inuit ab, die bereits vom Klimawandel betroffen sind. Traditionelle Jagdtechniken etwa werden gefährlicher, wenn das Eis schmilzt. Deshalb schätzen und schützen die Menschen in Grönland ihre Umwelt und setzen für den Abbau seltener Erden hohe Standards. "Insofern müssen sich alle künftigen Investoren im Klaren darüber sein, dass sie grönländischen Gesetzen Folge zu leisten haben", fasst es Ebbe Volquardsen zusammen. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Diamanten, Eisenerz, Bauxit: In Sierra Leone sichert sich China die Rohstoffe
Fußball ist beliebt in Sierra Leone: Wenn die Nationalmannschaft aufläuft, tragen die Spieler Trikots in den Nationalfarben blau, weiß und grün. Aber ausgerechnet neben dem Nationalstadion in der Hauptstadt Freetown, wo die "Leone Stars" nach aufwendigen Renovierungsarbeiten bald wieder auflaufen wollen, sind die Nationalfarben von Sierra Leone unsichtbar. Stattdessen weht die rote chinesische Flagge - ein Hinweis darauf, dass die größte Spielstätte des Landes von China gebaut und finanziert wurde. "Da wehen 20 chinesische Flaggen und keine von Sierra Leone", schildert der auf Afrika spezialisierte Wirtschaftsjournalist Julian Hilgers im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". China ist schon seit vielen Jahren Wirtschaftspartner Nummer eins für Sierra Leone und im Alltag der Menschen stark vertreten, berichtet Hilgers. "Man hat das Gefühl, China hat hier sein eigenes Nationalstadion." Sierra Leone ist für den Journalisten und Afrika-Podcaster ein "Brennglas für das, was China auf dem afrikanischen Kontinent macht". Ganz gleich, ob im sportlichen Alltag, beim Thema Infrastruktur oder beim Abbau von Rohstoffen: Die Chinesen nehmen schon seit vielen Jahren eine zentrale Rolle in dem westafrikanischen Land ein. Dabei profitieren sie von den Bodenschätzen. Sierra Leone ist reich an Diamanten, Eisenerz und Bauxit. Erze und seltene Erden sind die wichtigsten Exportprodukte des Landes. Trotzdem zählt Sierra Leone zu den ärmsten Ländern der Welt. Für Julian Hilgers ist der Rohstoffreichtum eher Fluch als Segen. Die größte Eisenerzmine des Landes wird von einem chinesischen Unternehmen betrieben. Hilgers hat sich auf den Weg gemacht und mit Beschäftigten der Tonkolili-Mine gesprochen. In der neuen Podcast-Folge berichtet er von Unzufriedenheit, die sich aber nicht nur gegen die Chinesen richte, sondern auch gegen die Regierung Sierra Leones, die die Betreiber unterstütze. "Als die Menschen dort streiken wollten, hat die Regierung Druck gemacht und gesagt, sie sollen das mal lieber lassen", erzählt Hilgers. Die Menschen dort könnten nur schwer dagegen halten, "weil natürlich jeder Job hilfreich ist, auch wenn er sehr, sehr schlecht bezahlt ist". Chinas Dominanz in Sierra Leone ist für Europa kaum aufzuholen. Das bilaterale Handelsvolumen zwischen Deutschland und Sierra Leone ist im Jahr 2024 zwar nach vorläufigen Zahlen auf 73,4 Millionen Euro angestiegen. Doch in der Rangfolge der Handelspartner Deutschlands liegt Sierra Leone damit abgeschlagen auf Platz 152. Was hindert deutsche Unternehmen am Handel mit Sierra Leone? Die Erinnerung an den brutalen Bürgerkrieg, der von 1991 bis 2002 das Land lahmlegte? Oder Sorge vor einer neuen Ebola-Epidemie? Für Hilgers ist es noch viel einfacher: Sierra Leone bleibt trotz Rohstoff-Reichtum eines der ärmsten Länder der Welt, es fehle schlichtweg der Absatzmark. "Es gibt keinen Mittelstand, der sich einen deutschen Traktor kaufen könnte", erklärt Hilgers, der in seinem Podcast "55 Countries" vom afrikanischen Kontinent berichtet. Auf der anderen Seite heißt das aber auch, dass das Ausbaupotenzial in Sierra Leone sehr groß ist. Deshalb gibt es sehr wohl Unternehmen, die ihre Chancen in Sierra Leone suchen und diese auch finden. So bietet etwa der Ausbau des Stromnetzes riesiges Potenzial. Ein Ansatz, der nicht nur wirtschaftlich Sinn ergeben könnte, sondern vor allem auch den Menschen vor Ort helfen würde. An der Dominanz der Chinesen im Land wird das kaum etwas ändern. Das hat auch Julian Hilgers bemerkt. Von einem kleinen Jungen wurde er selbst für einen Chinesen gehalten - und mit einem "ni hao, chinese man" freundlich gegrüßt. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Ukraine-Krieg: "Trump macht Putin im Moment stark"
Donald Trump sieht sich selbst gerne als Dealmaker. Der US-Präsident hat sich vorgenommen, den Ukraine-Krieg so schnell wie möglich zu beenden. Kurz vor dem dritten Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine hat er zwar geschafft, dass sich etwas bewegt. Doch bei seinem Deal mit Russland bleibt eines außen vor: Es war Putin, der die Ukraine angegriffen hat. Noch diesen Monat will sich Trump persönlich mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin treffen. Wie einen Aggressor behandelt er ihn aber nicht. Die Ukraine selbst und auch Europa bleiben in den Gesprächen bislang außen vor. Ulrich Schneckener, Vorstandschef der Deutschen Stiftung Friedensforschung, beobachtet die aktuelle Situation mit großer Sorge. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" erklärt Schneckener, warum Trumps Vorgehen seiner Ansicht nach die Welt nicht friedlicher, sondern nur gefährlicher mache. "Trump macht Putin im Moment stark", sagt der Friedensforscher. Der US-Präsident habe "eine ganze Reihe von Positionen, die man eigentlich erst am Verhandlungstisch klären würde, gleich vom Tisch genommen". Schon jetzt ist klar, dass die USA einen Waffenstillstand nicht mit eigenen Truppen überwachen würden. Auch einem möglichen NATO-Beitritt der Ukraine haben die USA bereits eine Absage erteilt, genau wie einer Rückkehr zu den Grenzen vor 2014, als Russland die Krim annektiert hat. "Das spielt Moskau extrem in die Karten", sagt Schneckener. Druck könne Trump auf diesem Weg nicht auf Putin ausüben. Die aktuelle Situation sei "extrem gefährlich" für Europa analysiert der Professor für Internationale Beziehungen und Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Osnabrück. Es würden derzeit "die falschen Signale nach Moskau gesendet". Schneckener sieht die große Gefahr, dass Putin sich in seinem Kurs bestätigt fühlt und seinen Kurs fortsetzt. "Wenn Trump das nicht sieht oder nicht sehen will oder es ihm schlicht egal ist, dann wird das für Europa extreme Folgen haben", mahnt der Friedensforscher. "Und wir werden in Europa einen hohen Preis dafür zahlen, dass wir in den letzten drei Jahren die Ukraine nicht ausreichend unterstützt haben." Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Wirtschaftspartner Peru: Deutschland setzt auf Flughafen, China auf Tiefseehafen
Der internationale Flughafen Jorge Chávez in Lima ist für viele Reisende aus Europa die erste Station in Peru. Direktflüge nach Deutschland gibt es zwar nicht, doch trotzdem sind Frankfurt und Lima eng miteinander verbunden, weil der Flughafen in der peruanischen Hauptstadt seit 2001 von der Fraport-Tochter Lima Airport Partners betrieben wird und damit das Drehkreuz des Fraport-Konzerns in Südamerika ist. Für mehr als zwei Milliarden US-Dollar wird der Flughafen massiv ausgebaut. Eine zweite Landebahn ist längst fertig, ebenso ein neuer Tower. Am 30. März soll nun auch das neue Terminal in Betrieb gehen, durch das die Kapazitäten massiv steigern soll. Das freut nicht nur die Tourismusbranche, sondern auch Federico Thielemann, den Geschäftsführer der deutsch-peruanischen Industrie- und Handelskammer in Lima. "Als deutsche Kammer sind wir sehr stolz, dass das eine Direktinvestition von Fraport ist", erklärt Thielemann im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Der Ausbau des Airports hat nicht nur große wirtschaftliche Bedeutung, sondern ist auch ein europäischer Gegenpol zu chinesischen Infrastrukturprojekten in dem Andenstaat. Denn die chinesische neue Seidenstraße reicht längst bis Peru: Im November 2023 hat Chinas Staatspräsident Xi Jinping gemeinsam mit Perus Präsidentin Dina Boluarte einen neuen Megahafen eingeweiht. Der Puerto de Chancay ist als Tiefseehafen auch für große Containerschiffe geeignet. Die Fahrtzeit zwischen Shanghai und der peruanischen Pazifikküste wird sich künftig deutlich verkürzen. Das senkt die Frachtkosten und ist damit ein großer Vorteil für China. Fest steht: Der Hafen Chancay wird auch Peru wirtschaftlich nutzen. Doch wie sehr, das ist für Thielemann aktuell schwer einzuschätzen. Denn trotz der Einweihung im November soll der Betrieb erst in diesem Monat so richtig losgehen. Der Hafen ist noch längst nicht so gut an den Rest des Landes angebunden, wie es nötig wäre: Es gibt noch keine Bahnverbindung, die Zufahrt zum Hafen ist ebenfalls schwierig. Eine Sonderwirtschaftszone wird diskutiert, ist aber zurzeit eher noch ein Zukunftsplan. Chancay "kann eine sehr gute Chance werden", sagt Thielemann, "aber ich glaube, man muss noch ein bisschen abwarten". Wirtschaftlich hat Peru vor allem Kupfer zu bieten: Im vergangenen Jahr war das Bergbau-Land mit einer Minenproduktion von 2,6 Millionen Tonnen nach Chile und dem Kongo der drittwichtigste Kupferproduzent weltweit. Aus deutscher Sicht ist Kupfer das wichtigste Produkt, das wir aus Peru beziehen. Im Gegenzug liefern wir Maschinen, die dort in den Minen zum Einsatz kommen - eine Win-win-Situation für beide Seiten. Und doch schafft Deutschland es nicht in die Top 10 der wichtigsten Handelspartner Perus. China dagegen war bereits 2023 mit einem Exportanteil von knapp 30 Prozent der mit Abstand wichtigste Handelspartner für den Andenstaat - Tendenz steigend, dank des Hafens in Chancay. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Russischer Einfluss: Ist Georgiens Traum von der EU ausgeträumt?
Bei den aktuellen Protesten in Tiflis wehen die Flaggen Georgiens und der EU direkt nebeneinander. Denn Tausende Menschen sehen den proeuropäischen Kurs ihres Landes in Gefahr. Ihre Demos sind ein klares Statement gegen den aktuellen Kurs der nationalkonservativen Regierungspartei "Georgischer Traum". Der Politologe Hannes Meissner beobachtet die Lage sehr genau: Er ist wenig optimistisch, dass die georgischen EU-Befürworter Neuwahlen durchsetzen können. Für ihn fehlt "die kritische Masse an Personen, um tatsächlich einen Umsturz zu erzwingen". Als Experte für postsowjetische Länder erklärt Hannes Meissner im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" die Ausgangslage in Georgien: Seit 2012 regiert dort die Partei "Georgischer Traum", der ein zunehmend autoritärer Kurs vorgeworfen wird. Bei der Parlamentswahl im Herbst hat sie sich erneut zum Wahlsieger ausgerufen. Dabei steht der Vorwurf der Wahlmanipulation im Raum: Die Regierung habe die Wahl massiv beeinflusst, sagt selbst ein Bericht des Europarates. Auch die bisherige proeuropäische Staatspräsidentin Salome Surabischwili wurde inzwischen ersetzt. Die Regierungspartei versuche, die Proteste auszusitzen und die Zivilgesellschaft einzuschüchtern, sagt Meissner im Podcast. Gerade erst wurden mehrere Oppositionspolitiker festgenommen. Viele Beobachter fürchten, dass Russland in Georgien an Einfluss gewinnt. Die ehemalige Sowjetrepublik im Südkaukasus ist seit 1991 selbstständig. Im Norden teilt sich das Land eine lange Grenze mit Russland. Seit einem kurzen Krieg im Jahr 2008 kontrolliert Russland die Teilrepubliken Abchasien und Südossetien, die an dieser Grenze liegen. Der Westen hat damals nicht eingegriffen. Auf diese Situation kommt Hannes Meissner in der neuen Podcast-Folge zu sprechen: Russland habe damals ein klares Signal an Georgien gesendet, das er so zusammenfasst: "Wenn wir wollen, dann überrennen wir euch militärisch." Diese Erfahrung habe Politik und Gesellschaft "nachhaltig geprägt". Das erklärt den proeuropäischen Kurs vieler Menschen genauso wie die pragmatische Einstellung zu Russland. Denn nicht nur sicherheitspolitisch ist Georgien von Russland abhängig, auch ökonomisch gibt es enge Beziehungen. Dabei ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine für Georgien wirtschaftlich von Vorteil. Das Land hat sich den westlichen Sanktionen gegen Russland nicht angeschlossen. "Viele Dienstleistungen sind von Russland nach Georgien verlagert worden", so Meissner. Zudem profitiere Georgien von Sanktionsumgehungen über den Südkaukasus. Das habe einen "wirtschaftlichen Boom" eingeleitet: "Das erste Mal seit Jahrzehnten sieht das Land einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung", konstatiert Meissner. Welche Pläne verfolgt der Milliardär Bidsina Iwanischwili, der die Partei Georgischer Traum einst gegründet hat? Der reichste Mann Georgiens ist in Russland aufgewachsen. Ökonomisch und zu einem hohen Grad auch politisch spreche man "im wahrsten Sinne des Wortes eine gemeinsame Sprache", so Meissner. Aber was genau bedeutet nun eine Annäherung Georgiens an Russland ganz konkret? Vertritt Iwanischwili eine eher pragmatische Haltung oder agiert er offen prorussisch? Und wie weit gehen die hybriden Einflussnahmen Russlands? Das gilt es im Blick zu haben. "An einer Aufgabe der Souveränität Georgiens und der bedingungslosen Eingliederung in die russische Welt hat auch Iwanischwili mit Sicherheit kein Interesse", so Meissner. Was heißt das aus europäischer Perspektive? Georgien ist von jeher eine wichtige Handelsroute zwischen Asien und Europa. Der sogenannte "mittlere Korridor" der neuen chinesischen Seidenstraße, der durch Georgien führt, hat seit dem Ukraine-Krieg stark an Bedeutung zugelegt. Gewinnt Russland dort weiter an Einfluss, wird laut Meissner "der Westen geostrategisch aus diesem Raum herausgedrängt". Dabei steht für ihn primär das Thema Energie im Fokus: Die Route über Aserbaidschan und Georgien sei einst ausgebaut worden, um die energietechnische Abhängigkeit Europas von Russland zu reduzieren. Der Politologe Hannes Meissner ist Experte für postsowjetische Länder an der Hochschule für Wirtschaft, Management und Finance und an der Universität Wien. Außerdem berät er Unternehmen zu politischen Risikomanagementstrategien in diesen Ländern. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Lithium oder Demokratie: Verspielt die EU ihre Sympathien in Serbien?
Ob Belgrad, Novi Sad oder Niš: Die Bilder, die uns in diesen Tagen aus Serbien erreichen, zeigen friedlichen Protest. Mit ihren Handys verwandeln Zehntausende die nächtlichen Straßen in ein Lichtermeer. Ihre Forderung: Recht und Gesetz sollen für alle Menschen in Serbien gelten - auch für diejenigen, die ganz oben im Staat stehen. Auslöser für die Massenproteste war der Einsturz eines Bahnhofsvordachs in Novi Sad Anfang November. 15 Menschen verloren dabei ihr Leben. Für die Studierenden, die seitdem demonstrieren, ist der Vorfall nicht einfach ein tragisches Unglück, sondern Folge unsachgemäßer Renovierungsarbeiten durch ein chinesisches Unternehmen. Sie kritisieren, dass die serbische Regierung zunächst versucht habe, das Unglück zu vertuschen und Verantwortung abzuweisen. "Korruption tötet", so der Slogan, der auf vielen Plakaten zu lesen ist. Florian Bieber ist Leiter des Zentrums für Südosteuropastudien an der Universität Graz. Er beobachtet die Situation in Serbien sehr genau: Es gehe den Studierenden nicht um einen Umsturz, wie Präsident Aleksandar Vučić behauptet, sondern um Transparenz und um Rechtsstaatlichkeit. "Das sind wirklich die großen Probleme, mit denen Serbien seit über einem Jahrzehnt zu kämpfen hat", sagt Bieber im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Längst gehen nicht mehr nur Studierende auf die Straße, sondern auch Anwälte, Ärzte und viele andere Berufsgruppen. Gerade erst haben sie den Rücktritt des serbischen Ministerpräsidenten Miloš Vučević erreicht. Doch der ist für Bieber "kein bedeutendes Schwergewicht in der serbischen Machtkonstellation", sondern eher eine Art Bauernopfer. Dennoch sieht er den Rücktritt als Indiz dafür, "dass sich das Regime im Moment bedroht fühlt". In der neuen Podcast-Folge erklärt der Professor für Geschichte und Politik Südosteuropas, wie das "System Vučić" funktioniert: Zwar liege die Macht formal beim Ministerpräsidenten, doch in der Praxis habe es Vučić geschafft, die wichtigen Institutionen des Landes zu übernehmen. Seine Macht gehe dabei nicht von der Verfassung aus, sondern von der Partei und seiner Person. "Er könnte theoretisch morgen als Präsident zurücktreten und weiterhin die gleiche Macht ausüben", sagt Bieber. Das passe nicht mit dem Status eines EU-Beitrittskandidaten, den Serbien seit zehn Jahren innehat, zusammen, kritisiert Bieber. "Serbien ist im letzten Jahrzehnt sehr viel weniger demokratisch geworden." Stattdessen beobachtet er "größere Missachtung von Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit". Deutschland und die EU müssten sich dagegen stellen - und ihre Prinzipien auch beim Aushandeln wirtschaftlicher Deals verfolgen. Ansonsten sieht Bieber die Gefahr, dass die EU ihre Sympathien bei vielen Menschen in Serbien verspielt. Im Sommer 2024 haben Serbien und die EU einen Lithium-Deal abgeschlossen. Dabei geht es um die Förderung von Lithium im serbischen Jadartal durch den Bergbaukonzern Rio Tinto. Serbien würde gerne die komplette Wertschöpfungskette vom Abbau des Lithiums bis hin zur Produktion von E-Autos im Land konzentrieren. Die EU will das Vorhaben fördern und beim Thema Lithium weniger abhängig von China werden. Für Bieber rutscht die EU jedoch in eine neue Abhängigkeit, der serbische Präsident Aleksandar Vučić ist für ihn "kein zuverlässiger Bündnispartner". Das Lithium-Abkommen "hat der Europäischen Union und Deutschland auf dem Balkan einen Riesen-Schaden zugefügt", konstatiert Bieber. Viele Menschen haben seiner Beobachtung zufolge inzwischen das Gefühl, dass die EU ihre Forderungen nach mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nicht wirklich unterstütze, sondern stattdessen ihre eigenen Interessen verfolge. "Viele Menschen sagen, die EU ist nicht anders als China, die wollen nur unsere Rohstoffe." Dass die EU auf höhere Umweltauflagen setzt als China, lässt der Südosteuropa-Experte übrigens nicht gelten. Denn für ihn fehlen angemessene Kontrollmechanismen. Schon jetzt würden in vielen Fällen, etwa beim Bau von Fabriken, selbst die serbischen Auflagen nicht eingehalten. "Warum sollte das bei einem Minenprojekt einer multinationalen Firma anders sein?", gibt Bieber zu bedenken. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Feuerpause in Gaza: Welche Interessen hat Trump in Nahost?
"America first" ist das Motto von Donald Trump. Seit seiner Amtseinführung lässt der neue US-Präsident auf Worte Taten folgen: Rechtsradikale Angreifer des Kapitols sind frei, Migranten bangen um ihre Zukunft. Beim Thema Strafzölle stehen China, Mexiko und Kanada als Erstes auf seiner Agenda. Auch den Nahen Osten hat Trump im Blick: Schon vor seiner Vereidigung forderte er in markanten Worten ein Ende der Kämpfe in Gaza. Eines ist immer gleich: Trump hat die eigenen Interessen im Fokus. Andreas Reinicke ist Direktor des Deutschen Orient-Instituts in Berlin und beobachtet die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten seit Jahrzehnten sehr genau. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" beschreibt er Trumps Blick auf die Region so: "Es geht um das Interesse Israels, es geht um das humanitäre Leid. Aber es geht auch um wirtschaftliche Interessen, ganz eindeutig." Für die USA, so Reinicke, sei "die Unruhe in der gesamten Region ein Problem". Vor allem gehe es dabei um das Verhältnis zwischen Saudi-Arabien und Iran. Sollte sich das verschärfen, könnte sich das auf die Ölmärkte auswirken. Denn würde der Iran die Durchfahrt dieser für Öltanker so wichtigen Seeroute blockieren, wären die Folgen weltweit zu spüren: Der Ölpreis würde steigen, und Benzin würde auch in den USA teurer werden. "Diese Art von Destabilisierung der Weltwirtschaft kann auch ein Trump nicht haben wollen", erklärt Reinicke. "Deswegen ist das Grundsatzinteresse, dass hier eine friedliche Lösung entsteht, für alle Seiten, auch für ihn." Trumps Gesprächsstil wirkt dabei von außen wenig friedlich: Er hat gedroht, im Nahen Osten werde "die Hölle losbrechen", wenn die von der Hamas entführten israelischen Geiseln nicht bis zu seiner Amtseinführung zurück seien. Das werde nicht gut sein für die Hamas, "und es wird - offen gesagt - für niemanden gut sein", so Trumps Worte. Sie richteten sich an die Hamas, aber indirekt auch an Israel, einen Vorschlag für die Waffenruhe ebenfalls zu akzeptieren. In der Diplomatie brauche es manchmal einen deutlichen Ton, erklärt Reinicke. Der Trump-Faktor hat für ihn eine wichtige Rolle gespielt, um zu der Waffenruhe in Gaza zu kommen - die "sehr ausgeklügelten diplomatischen Verhandlungen vorher" allerdings ebenso. Die USA unter dem ehemaligen Präsidenten Joe Biden, aber auch Katar und Ägypten hatten monatelang daran gearbeitet. Und jetzt? Andreas Reinicke ist ehemaliger Diplomat und bezeichnet sich in der neuen Podcast-Folge als "berufsmäßigen Optimisten": "Ich sehe zunächst einmal die Chancen in dieser Entwicklung, denn ohne einen Waffenstillstand wird es nicht weitergehen", erklärt der Nahost-Experte: "Aber das ist natürlich eine wackelige Angelegenheit, und es ist unklar, in welche Richtung sich das entwickeln wird." Die Gefahr für Störungen ist groß, und radikale Kräfte gibt es auf beiden Seiten. Ohne Druck von außen ist für Reinicke eine Einigung kaum denkbar. Die internationale Gemeinschaft müsse eine klare Linie vorgeben, fordert Reinicke - und sieht damit nicht nur die USA, sondern auch die Europäer und Deutschland in der Pflicht. Andreas Reinicke ist Direktor des Deutschen Orient-Instituts in Berlin. Als ehemaliger EU-Sonderbeauftragter für den Friedensprozess im Nahen Osten hat er die Europäische Union im damaligen Nahost-Quartett vertreten. Reinicke ist ehemaliger Diplomat und war er sowohl in Tel Aviv als auch in New York tätig. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Wie groß denkt Trump? "Der Panama-Kanal ist ein enorm bedeutendes Territorialobjekt"
Der riesige amerikanische Kontinent ist in der Mitte ganz schmal. In Panama sind es nur gut 80 Kilometer Landmasse, die Atlantik und Pazifik voneinander trennen. Anfang des 20. Jahrhunderts hievten die Vereinigten Staaten von Amerika die historische Handelsroute durch den Bau des Panama-Kanals auf ein neues Niveau. Seit 1914 verkehren Schiffe zwischen den beiden Ozeanen. Heutzutage ist der Panama-Kanal eine wichtige Handelsroute. Seit 1999 liegen Betrieb und Kontrolle komplett bei Panama. Die USA haben keine Hoheitsrechte mehr. Noch vor seinem Einzug ins Weiße Haus hat der designierte US-Präsident Donald Trump zu hohe Gebühren für US-Frachter kritisiert und eine Vorzugsbehandlung gefordert. Trumps Aussage, den Panama-Kanal ansonsten womöglich zurückzufordern, kommt für den Historiker Christian Cwik wenig überraschend: Man verstehe den Slogan "Make America great again" jetzt etwas besser, konstatiert Cwik im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Bis zur Übergabe des Kanals an Panama im Jahr 1999 sei die Wasserstraße "eines dieser Mosaiksteinchen, die die USA in ihrem Hegemonialbereich, nämlich dem Doppelkontinent der Amerikas, immer angestrebt haben", so Cwik weiter. Für die Vereinigten Staaten von Amerika war der Panama-Kanal einst essenziell, um die Erschließung der US-Ostküste voranzutreiben. Auch heutzutage ist er wichtig für den Warenverkehr innerhalb der eigenen Grenzen. Vor allem aber ist die Wasserstraße eine bedeutende Verbindung für Containerschiffe, die zwischen der US-Ostküste und Asien verkehren. "Es geht darum, dass die USA den Panama-Kanal möglicherweise in einer Art kolonialen imperialen Akt zurückholen wollen, denn in dem Kanal steckt sehr viel Rendite drin", vermutet der Cwik. "Der Panama-Kanal ist ein enorm bedeutendes Territorialobjekt", so der Experte weiter, und deshalb habe der künftige US-Präsident Interesse daran. Hat Trump nur den falschen Ton erwischt? Oder wie groß denkt er wirklich? In Panama sind Trumps territoriale Äußerungen jedenfalls auf wenig Gegenliebe gestoßen. Der Präsident des Landes, José Raúl Mulino, sei eigentlich ein "Freund der USA", sagt Cwik, und habe die Trump etwa bei dem Versuch unterstützt, Migrationswellen einzudämmen. Jetzt habe Mulino "ganz klar Partei gegen Trump ergriffen", so der Experte: "Ich denke, dass das auch dazu führen kann, dass so eine Politik die Panameños in die Hände der Chinesen treibt." Cwik liefert in der neuen Podcast-Folge vielfältige Informationen zur historischen Handelsroute. Der Wunsch nach einem Wasserweg hat überhaupt erst zur Gründung von Panama geführt. Internationale Arbeitskräfte haben den Staat in der Folge stark geprägt. Auch damals schon hat es Einflüsse aus China gegeben. Schon am Kanalbau waren chinesische Arbeitskräfte beteiligt. Aus europäischer Perspektive ist der Kanal übrigens eine zentrale Verbindung zur Westküste Südamerikas und auch zum Westen der USA. "Deswegen ist Deutschland auch sehr daran interessiert, dass dort Ruhe herrscht", erklärt der Experte. Christian Cwik ist Historiker, Lateinamerikanist und Karibist am Centrum für Jüdische Studien (CJS) an der Universität Graz in Österreich. Außerdem fungiert er als Präsident des Forschungs- und Kulturvereins für Kontinentalamerika und die Karibik mit Sitz in Wien. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Hohe Hürden, große Chancen: Wie weltoffen ist Syriens neue Führung wirklich?
Gut ein Monat ist seit dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien vergangen: Der neue starke Mann im Land ist Ahmed al-Scharaa von der HTS-Miliz. Er formiert eine Übergangsregierung und empfängt internationale Politiker. Seinen früheren islamistischen Kampfnamen hat er abgelegt. Die Herausforderungen, die auf ihn warten, sind riesig. Ein staatliches Gewaltmonopol herzustellen, ist "eine gigantische Aufgabe in einem Land, das 13 Jahre brutalsten Krieg erlebt hat", fasst es Nahost-Experte Carsten Wieland im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" zusammen. Die Zerstörung ist groß, ebenso die Polarisierung. Wieland bezeichnet Syrien als "Mosaik verschiedener Religionen, Ethnien und Weltanschauungen". Das müsse sich im Regierungshandeln widerspiegeln, sagt Wieland. Und dieser Test ist "noch nicht bestanden". Raus aus dem Kampf, rauf aufs politische Parkett: Wie glaubwürdig kann das sein? Das ist die erste Frage, der sich Ahmed al-Scharaa stellen muss und die erst mit der Zeit zu beantworten sein wird. Wieland sieht durchaus "richtige Signale" gegenüber ethnischen und religiösen Minderheiten, die Zukunft Syriens mitzugestalten. Rachefeldzüge nach dem Sturz Assads seien ausgeblieben, auch der Staatsapparat sei nicht verfolgt worden. Doch die Störfaktoren sind groß: Zum einen versuchen verbliebene Assad-Anhänger die Lage zu destabilisieren, zum anderen möchten radikale Islamisten ihre Positionen durchsetzen. Ahmed al-Scharaa wird sich daran messen lassen müssen, wie er damit umgeht: "Jetzt muss er das Gewaltmonopol gegenüber denjenigen durchsetzen, die in seiner Koalition und Bewegung sind", sagt Wieland. Die Ernennung eines Hardcore-Islamisten als Justizminister sei auch in Syrien auf Kritik gestoßen. Bleibt zu beobachten, ob Ahmed al-Scharaa an ihm festhält oder seine Personalentscheidung angesichts der Proteste korrigiert. Die deutsche Position zur Beteiligung von Minderheiten und auch zu Frauenrechten ist in Damaskus jedenfalls bekannt: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihr französischer Amtskollege Jean-Noël Barrot haben sie persönlich kundgetan. Bei der Betrachtung ihres Syrien-Besuchs zählt für Wieland übrigens der Inhalt mehr als die Frage nach einem Handschlag für die deutsche Außenministerin: Seiner Ansicht nach hat Deutschland einiges an Expertise zu bieten - bei der Aufarbeitung von Kriegsverbrechen und in wirtschaftlicher Hinsicht. International wirken die syrischen Machthaber aktuell offener, als es manch einer erwartet hat. "Es ist klar herauszulesen, dass sie momentan keinen Konflikt haben möchten", sagt Wieland. "Auch nicht zu Israel", fügt er hinzu. Gibt es vielleicht sogar eine Chance, dass sich das Verhältnis zwischen Syrien und Israel verbessert? Für Wieland kommt es auch darauf an, wie sich die israelische Regierung zu Syrien positioniert. Im besten Fall könnte "ein neues Kapitel der Nachbarschaft zu Syrien" aufgeschlagen werden. Der Nahost-Experte Carsten Wieland ist ehemaliger Berater dreier UN-Sonderbeauftragter für Syrien und hat über Jahre aktiv dabei geholfen, im syrischen Bürgerkrieg zu vermitteln. Er arbeitet als Autor und Politikberater. Weiterhin ist er Fellow am Genfer Institut für Sicherheitspolitik (GCSP) sowie am Osloer Friedensforschungsinstitut (PRIO). Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Bhutan und das gute Leben: Ist Glück wirklich wichtiger als Geld?
Glück ist ein wichtiges Thema in Bhutan. Das kleine Königreich im Himalaya erhebt regelmäßig eine ganz besondere Kennzahl: das Bruttonationalglück. Auch in den fernsten Dörfern des Landes werden die Menschen befragt, wie es um ihre Zufriedenheit steht. Von Bedeutung sind gutes Regieren und gerechtes Wirtschaften, aber auch ökologische Nachhaltigkeit und die Förderung des kulturellen Lebens. Uwe Dräger von der Deutschen Bhutan Himalaya Gesellschaft weiß, wie diese Erhebungen ablaufen: "Es werden 33 Aspekte abgefragt", berichtet er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". So wird etwa die Work-Life-Balance erhoben, auch Bildungschancen spielen eine Rolle. Bhutans Glückswerte können sich laut Dräger sehen lassen: Sie liegen regelmäßig bei "weit über 90 Prozent". Zum Glücklich sein gehört weit mehr als Geldverdienen. Dennoch ist ein erfüllender Job, der genug Geld einbringt, ein wichtiger Faktor für das eigene Wohlbefinden. Daher suchen auch in Bhutan gerade junge Leute ihr finanzielles Glück im Ausland: Etwa 20.000 bis 25.000 junge, meist gut ausgebildete Bhutaner sollen inzwischen in Australien leben, erzählt Dräger im Podcast. Angelockt durch Devisen arbeiten sie überwiegend in der Gastronomie, der Pflege oder sind als Reinigungskräfte und Erntehelfer im Einsatz. Dabei gibt es auch in Bhutan viel zu tun, etwa im Handwerk. Doch manuelle Tätigkeiten seien bisher wenig beliebt, sagt Dräger. Ihm zufolge streben die Menschen stattdessen nach Büroarbeit. "Die sogenannten Blue-Collar-Jobs werden in Bhutan ganz viel von Indern gemacht." Die Regierung habe das Potenzial der gewerblichen Ausbildung allerdings inzwischen erkannt und versuche, sie zu pushen. Das geschieht auch mit deutscher Unterstützung. Eine Delegation aus Bhutan holte sich dafür bereits Anregungen direkt in Deutschland, etwa bei einem Besuch der Handwerkskammer in Frankfurt am Main. Zimmerleute, Tischler und Elektriker werden inzwischen vor Ort ausgebildet, erzählt Dräger, der in der neuen Podcast-Folge auch über seine eigene Arbeit in verschiedenen Projekten im Land berichtet. Ein bisschen Unterstützung für Bhutans Bruttonationalglück kommt also tatsächlich aus Deutschland. Doch auch wir können durch den Blick nach Bhutan nur gewinnen - zum Beispiel, wenn wir darüber nachdenken, welche Werte für uns persönlich wirklich zählen. Bei Uwe Dräger hat das bereits funktioniert: Er hat sein Glück im Himalaya gefunden. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Ghana hält sich mit Gold über Wasser - auch illegal
Wer auf Ghana schaut, kommt am Thema Gold nicht vorbei: Denn das Edelmetall ist das mit Abstand wichtigste Exportgut des westafrikanischen Landes. Doch es stammt nicht nur aus großen Goldminen, sondern wird auch in Handarbeit abgebaut. "Galamsey" wird diese Praktik genannt, frei nach dem englischen Ausdruck "gather them and sell". In vielen kleinen Projekten sammeln Einzelpersonen Gold und verkaufen es anschließend. Julian Hilgers ist Wirtschaftsjournalist und Afrika-Experte. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" berichtet er von seinen Recherchen zum Goldabbau in Handarbeit. Der wird auch als "Small-Scale-Mining" bezeichnet - und ist mit einer entsprechenden Lizenz erlaubt. "Das ist theoretisch legal", sagt Hilgers: "Praktisch ist es aber so, dass es kaum überblickt wird, wer hier eigentlich gerade eine Lizenz hat und wer auch innerhalb seiner Lizenz operiert." Goldabbau in Handarbeit macht etwa 30 Prozent der Goldexporte Ghanas aus, berichtet Hilgers. Ein wichtiger Faktor, denn schließlich steckt das Land in einer schweren Wirtschaftskrise. Durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg kam es zur Inflation und steigenden Lebensmittelpreisen. Der Goldpreis ist hoch und gepaart mit einem Mangel an Jobs bietet der Goldabbau für viele Menschen eine Chance. Rund eine Million Menschen sind seinen Recherchen zufolge direkt in diesem Bereich tätig, weitere vier bis fünf Millionen profitieren indirekt. Was genau mit dem Gold weiter passiert, bleibt meist im Dunkeln. Normalerweise muss "das ganze Gold über die Zentralbank in Ghana das Land verlassen", sagt Hilgers. "Aber auf dem Weg dahin verschwimmt illegales und legales Gold komplett", berichtet er. Ghana exportiere Gold in die Vereinigten Arabischen Emirate, aber auch nach Indien und China. Zudem werde das Edelmetall in großem Maßstab außer Landes geschmuggelt. Ist es erst einmal als legal klassifiziert, kann auch illegal abgebautes Gold wieder bei uns in Europa landen. "Ghana wird es möglicherweise nicht alleine schaffen, da den Daumen drauf zu halten und diese Regeln strenger zu kontrollieren", analysiert Hilgers. Hilfreich könne sein, die "anderen Länder bei diesem Thema stärker in die Pflicht zu nehmen". Und auch die Verbraucherinnen und Verbraucher könnten verstärkt Informationen beim Goldkauf einfordern. Bis dahin bleibt der illegale Goldabbau ein massives Problem für Ghana, und das gleich in doppelter Hinsicht: Zum einen kommt es zu schweren Umweltbelastungen durch Chemikalien, die die Landwirtschaft schädigen und verteuern. Auch Kakao ist als Exportgut von großer wirtschaftlicher Bedeutung für das Land. Zum anderen entgehen Ghana immense Steuereinnahmen. "Dabei wäre ein wirtschaftlicher Aufschwung für dieses Land wirklich wichtig", mahnt Hilgers, "damit die vielen jungen Menschen irgendwie Arbeit finden." Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Solar, Wind und die WM 2030: Marokkos Wirtschaft wartet auf den großen Kick
Auf einem Basar in Marokko gehört es zum guten Ton, um den Preis zu feilschen. Aber auch im Business ist es von Vorteil, die eigene Verhandlungstaktik entsprechend auszurichten. Denn auch dort könne man "dieses Phänomen wiederfinden", berichtet Kristina Holzhäuser. Sie ist Regionalleiterin für Afrika bei der Commerzbank - und kennt sich aus in der Geschäftswelt des nordafrikanischen Landes. Das Wirtschafts- und Bankenzentrum Marokkos ist Casablanca – und somit ein Ort, an dem auch bei Business-Meetings gerne hart verhandelt werden darf. Holzhäuser hält die marokkanische Ausgangsposition für eine gute: "Marokko ist die am besten geratete große Volkswirtschaft in Afrika", berichtet sie im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Mit einer Bonität von BB+ liege das Land dabei sogar noch vor Südafrika, dem größten Handelspartner Deutschlands auf dem afrikanischen Kontinent. "Von daher haben die Marokkaner alle Möglichkeiten, in einem sehr umkämpften Markt hart zu verhandeln", so Holzhäuser weiter. An der Meerenge von Gibraltar sind es nur 14 Kilometer, die Marokko von der iberischen Halbinsel trennen. Diese geografische Nähe zur Europäischen Union macht das nordafrikanische Land zu einem interessanten Partner, der gerne auch als "Gateway to Africa", also als Tor zu unserem Nachbarkontinent, bezeichnet wird. Kurze Lieferketten, niedrige Lohnkosten und gut ausgebildete Fachkräfte machen Marokko als Unternehmensstandort attraktiv. Seit der Corona-Krise steht das "Nearshoring", also die Verlagerung von Produktionsstandorten in möglichst benachbarte Länder, auch bei deutschen Unternehmen verstärkt im Fokus. "Handelskorridore verschieben sich", beobachtet Kristina Holzhäuser. Und seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wird Marokko von deutscher Seite immer stärker als Energiepartner wahrgenommen. Das Land hat Sonne satt und setzt auf ein riesiges Solarkraftwerk in der Wüste, zudem wird auch die Windkraft ausgebaut. Die Produktion von grünem Wasserstoff ist ein wichtiges Zukunftsthema für Marokko, das es auch aus deutscher Perspektive spannend macht. Chancen für deutsche Unternehmen sieht Holzhäuser auch beim Ausbau der Infrastruktur: Wenn 2030 die Fußball-Weltmeisterschaft erstmals auf drei Kontinenten stattfindet, soll Marokko einer der Austragungsorte der Spiele sein. Der marokkanische Staat habe rund 200 Infrastrukturprojekte in der Pipeline, um das Land für die WM fit zu machen, berichtet Holzhäuser. Der Bau von Stadien und Straßen biete auch für die deutsche Bauwirtschaft Potenzial. Für Marokko sind Spanien und Frankreich traditionell die wichtigsten Wirtschaftspartner. Im vergangenen Jahr gingen rund 40 Prozent der Exporte Marokkos in diese beiden Länder. Deutschland hingegen kam nicht mal auf fünf Prozent. "Da ist noch sehr viel Luft nach oben", sagt Kristina Holzhäuser in der neuen Podcast-Folge. Sie freut sich darüber, dass Marokkos Potenzial auch in Deutschland immer besser erkannt wird. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gerne an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

China vs. Indien: Wer hat mehr Macht über die Malediven?
Mit ihren weißen Sandstränden und einer bunten Unterwasserwelt präsentieren sich die Malediven gerne als Top-Ziel für den Traumurlaub. Vielen Reisenden bleibt dabei allerdings eines verborgen: Der Inselstaat im Indischen Ozean ist geostrategisch von großer Bedeutung. China und Indien ringen dort um Einfluss. "Historisch gesehen waren die Malediven immer in einer sehr engen Partnerschaft mit Indien", sagt Tobias Scholz, Südasien-Wissenschaftler der Stiftung Wissenschaft und Politik, im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Scholz hat den Indischen Ozean und die Malediven ganz genau im Blick und weiß, dass auch China den Inselstaat verstärkt im Fokus hat. Vor gut einem Jahr hat der pro-chinesische Präsidentschaftskandidat Mohamed Muizzu mit einer "India-out"-Kampagne im Wahlkampf Punkte gemacht - und die Wahl dann auch gewonnen. "Da sind in Indien alle Alarmglocken angegangen", erinnert sich Scholz. Man habe befürchtet, "dass das Land jetzt endgültig in die Hände Chinas fallen könnte". Indische Soldaten, die in der Seenotrettung und bei der Überwachung des Meeres zum Einsatz kamen, wurden abgezogen und durch ziviles Personal ersetzt. Doch das neue Personal erledige immer noch die gleichen Aufgaben, so Scholz. Und auch das technische Gerät der Inder - also etwa Radaranlagen und Hubschrauber zur Überwachung des Indischen Ozeans - sei weiterhin im Einsatz. Beobachter fragen deshalb, ob sich nur nach außen hin etwas geändert hat. Denn sie befürchten, dass sich militärische oder geheimdienstliche Kräfte unter dem neuen Personal befinden könnten. Auch Scholz fragt sich, wie sehr Indiens Einfluss auf die Malediven tatsächlich reduziert wird. Auf der anderen Seite zweifelt aber auch Indien an den chinesischen Interessen. Etwa daran, was ein chinesisches Forschungsschiff auf den Malediven tatsächlich erforscht hat. Geht es China tatsächlich um Wissenschaft oder etwa um die Erkundung kritischer Infrastruktur - etwa darum, wo die für ein funktionierendes Internet essenziell wichtigen Unterseekabel verlaufen? Der geostrategische Machtpoker ist jedenfalls längst in vollem Gange. Der Westen schaut zu - und stellt sich dabei auch die Frage, wie sehr die hoch verschuldeten Malediven überhaupt unabhängig agieren können: China sei der wichtigste Schuldner der Malediven, erzählt Scholz in der neuen Podcast-Folge. "Über eine Milliarde US-Dollar schulden die Malediven dem chinesischen Staat und chinesischen Banken", so Scholz. "Und dadurch sind die Malediven natürlich in verschiedener Perspektive sehr abhängig von China geworden." Wie lange könnten sich die Malediven ohne Unterstützung aus China und aus Indien finanziell über Wasser halten? Wie ist die zunehmende Radikalisierung einzuschätzen? Der Islam ist Staatsreligion auf den Malediven, die Scharia Teil der Verfassung. Und wie positioniert sich das Land zu den Kriegen in Nahost und in der Ukraine? Das und mehr ist Thema in dieser Podcast-Folge. Seit Oktober 2024 ist Gast Tobias Scholz Südasien-Wissenschaftler an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Zudem ist er Non-Resident Fellow am Global Public Policy Institute (GPPi) in Berlin Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gerne an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Aserbaidschan pflegt "engste Bande" zu Russland
Die Flame Towers in Baku sind mehr als markante Wolkenkratzer: Die drei Hochhäuser symbolisieren dank nächtlicher Lichteffekte zündelnde Flammen - und sind Symbol dafür, wie die Republik Aserbaidschan wirtschaftlich tickt: Das Land im Südkaukasus verfügt über Öl und Gas - und Aserbaidschans Exportwirtschaft basiert zu 90 Prozent auf diesen fossilen Energierohstoffen. Für den Politologen Hannes Meissner stärkt der Reichtum an Ressourcen nicht nur das Wirtschaftssystem des Landes, sondern auch die Macht des Präsidenten Ilham Aliyev: "Öl- und Gasressourcen werden dazu verwendet, das autoritäre Herrschaftssystem zu unterhalten und zu stabilisieren", erklärt Meissner im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Meissner ist Experte für postsowjetische Länder an der Hochschule für Wirtschaft, Management und Finance sowie an der Universität Wien. Außerdem berät er Unternehmen zu politischen Risikomanagementstrategien in diesen Ländern. 2008 und 2009 war er selbst einige Zeit in Baku vor Ort und hat erlebt, wie dort die ersten Hochhäuser errichtet wurden. "Das war die Zeit, als das große Öl- und Gasgeld gerade das Land geflutet hatte", erzählt er in der neuen Podcast-Folge. "Der Repressionsapparat wurde ausgebaut, genährt aus Einkünften aus dem Öl- und Gasexport", so Meissner. Mit gravierenden Folgen: "Die Zivilgesellschaft wurde langsam zur Ruhe gestellt, inhaftiert, aus dem Land gedrängt und nach 2012 dann de facto auch völlig zerschlagen", so der Experte. Mit Großveranstaltungen wie der UN-Klimakonferenz, dem Eurovision Song Contest oder großen Sportereignissen gibt sich Baku heutzutage gerne einen modernen Anstrich. Doch hinter der Fassade regiert Präsident Aliyev das Land mit harter Hand. Zu Russland unterhält Aserbaidschan dabei ein gutes Verhältnis. Meissner spricht von "engsten Beziehungen" zwischen beiden Ländern: Eine postsowjetische, russischsprachige Elite beherrsche das Land und teile geschäftliche Interessen. "Im gegenwärtigen geopolitischen Konflikt mit dem Westen und im Ukraine-Krieg kann sich Russland ganz auf die Unterstützung Aserbaidschans verlassen", so Meissner. Und der Westen? Durch den Ukraine-Krieg hat Aserbaidschan für die Europäische Union als alternativer Gaslieferant zu Russland an Bedeutung gewonnen. Förderkapazitäten sollten ausgebaut werden, doch es fehlte die nötige Infrastruktur für den Transport in die EU. "Auffällig war allerdings, dass nach Abschluss dieses Abkommens Aserbaidschan auch mit Russland ein Abkommen geschlossen hat über die Einspeisung russischen Gases ins aserbaidschanische Pipelinesystem", so der Politologe: "Und so ist es jetzt alles andere als ein Geheimnis, dass auch russisches Gas über Aserbaidschan nach Europa fließt." Das Spannungsfeld ist klar: Einerseits ist Aserbaidschan ein wichtiger Energielieferant, andererseits ein autoritär regierter Staat, der keinerlei Kritik zulässt. In der neuen Podcast-Folge spricht Host Andrea Sellmann auch über die Risiken, die deutsche Unternehmen sehen müssen, wenn sie mit Aserbaidschan wirtschaften. Von Bakus imposanten Flame Towers sollten sie sich jedenfalls nicht blenden lassen. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gerne an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Liechtenstein kann viel mehr als Finanzen
Liechtenstein ist mit nur 160 Quadratkilometern das sechstkleinste Land der Welt. Reich und weltoffen - mit diesen Begriffen lässt sich der Zwergstaat beschreiben. Die Hauptstadt Vaduz ist als internationaler Finanzplatz bekannt. Doch eines wird oft übersehen: Die Industrie ist wirtschaftlich für das Fürstentum von größerer Bedeutung als die Banken. Wirtschaftsexperte Thomas Gitzel hat das kleine Land zwischen der Schweiz und Österreich genau im Blick: "Liechtenstein ist primär ein Industriestandort", erklärt er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Als Chefvolkswirt der dortigen VP Bank kennt Gitzel die Zahlen: 42 Prozent der Bruttowertschöpfung stammen aus dem Industrie- und Gewerbesektor, lediglich elf Prozent aus dem Finanzsektor, erklärt er in der neuen Podcast-Folge. Gitzel berichtet von Unternehmen, deren Produkte auch in Deutschland Verwendung finden: Hilti etwa produziert Bohrmaschinen, Hilcona steht für Pasta. "Das muss man erst mal hinbekommen, in einem der reichsten Länder der Welt für den heiß umkämpften deutschen Lebensmittelmarkt Tortellini herzustellen", lacht Gitzel. Aber auch Gelenkachsen für Autos oder auch Zahnfüllungen kommen aus Liechtenstein. Und wie steht es um den Finanzsektor, der anderen wichtigen Säule des Fürstentums? Seit der Liechtensteiner Steueraffäre, die in Deutschland durch die Verwicklung des ehemaligen Post-Chefs Klaus Zumwinkel im Jahr 2008 Schlagzeilen schrieb, hat sich einiges geändert. Liechtenstein sei "neu gestartet" und verfolge nun eine "konsequente Weißgeldstrategie", sagt Gitzel. In der neuen Podcast-Folge spricht Host Andrea Sellmann mit Thomas Gitzel über Unternehmen und Banken in Liechtenstein, das wirtschaftliche Potenzial des kleinen Landes, aber auch über Liechtensteins Beziehungen zur EU und wie es sich sonst in dem Land lebt. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Botsuana baut auf das Diamanten-Business
Es waren glänzende Nachrichten, die Botsuana Ende August vermeldete: Ein Minenunternehmen hatte mithilfe moderner Röntgentechnik einen riesigen Rohdiamanten entdeckt - mit 2492 Karat der zweitgrößte der Welt. Bei der Regierung war die Freude über den Fund groß. Denn das Diamanten-Business, die Top-Branche des Landes, sorgt gerade eher für schlechtere Nachrichten. Der Grund sind die Folgen des Ukraine-Krieges. Botsuana verfügt nach Russland über die zweitgrößten Diamantenreserven der Welt. Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zählte das Land im südlichen Afrika kurzzeitig zu den Profiteuren, wie Botsuana-Experte Thilo Schöne berichtet. Dann aber sei die Wirtschaft weltweit eingebrochen und die Nachfrage nach Luxusprodukten wie Diamanten gesunken, so Schöne im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Der Fund ist für ihn daher "eine kleine Ausnahme in einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Zeit", weil Botsuana seine Diamanten "kaum noch exportiert" bekommt. Das verursache "arge Budgetprobleme". Wirtschaftsexpertin Wiebke Polomka kritisiert zudem die mangelnde Einbindung afrikanischer Länder, etwa bei der Diskussion der G7-Staaten über Herkunftskontrollen für Rohdiamanten im belgischen Antwerpen. Für Botsuana würde das bedeuten, dass der Ausbau der Wertschöpfungskette im Land selbst sehr viel schwerer wäre. "Länder wie Botsuana müssten mit den Konsequenzen leben", merkt Polomka an. Welche Folgen hat das genau für Botsuanas Wirtschaft? Schließlich sind die Diamanten der Grundstein für die Wirtschaftsentwicklung und damit auch für die Stabilität des Landes. Und was bedeutet das für die geopolitische Perspektive? "Seit Jahren reden wir von einem anderen Verständnis zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden", sagt Thilo Schöne. Bestrafe man jetzt Länder wie Botsuana, "die eigentlich auch sehr unterstützend" gegenüber der Ukraine waren? Über das und mehr spricht Host Andrea Sellmann mit ihren beiden Gästen in der neuen Podcast-Folge. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Albanien wird neuer Touristen-Magnet
Albanien zählte über Jahrzehnte zu den isoliertesten Ländern der Welt. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Das Balkanland präsentiert sich weltoffen wie nie zuvor. Mit seiner Riviera und den albanischen Alpen lockt es nicht nur Reisende, sondern der Tourismus schafft vor allem auch neue Arbeitsplätze. Doch das reicht nicht aus, um Abwanderung zu verhindern. Albanien ist nicht mal so groß wie Brandenburg. Aktuell leben dort rund 2,4 Millionen Menschen. Anja Quiring, Albanien-Expertin beim Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft, spricht im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" von einem Bevölkerungsverlust von 14 Prozent innerhalb von 12 Jahren. "Die Zahlen sind dramatisch", sagt Quiring. Pflegekräfte etwa werden in Albanien direkt für den deutschen Markt ausgebildet. Was uns im Kampf gegen den Fachkräftemangel hilft, stellt das Land selbst jedoch vor Probleme. Denn auch dort braucht man Pflegekräfte - gerade auch, weil viele Albaner, die lange im Ausland gearbeitet haben, nun ihren Lebensabend im Heimatland verbringen möchten, beobachtet Anja Quiring. Wie schwer trifft der Brain-Drain, also die Abwanderung von gut ausgebildeten Arbeitskräften, das Land? Und womit ist in Zukunft zu rechnen? Der Unternehmensberater Stefan Wings versucht, ausländische Investitionen nach Albanien zu ziehen, damit Arbeitsplätze vor Ort geschaffen werden. "Wenn gute Arbeitgeber dort bereit sind, ein mittleres Gehalt zu bezahlen", dann ist das für Wings - angesichts der hohen Lebenshaltungskosten in Deutschland - ein gutes Argument für Albanien. Wo entstehen neue Chancen? Wie weit ist Albanien auf dem Weg in die Europäische Union? Und wie steht das Land eigentlich zu Russland? Diese und viele weitere Fragen diskutiert Host Andrea Sellmann mit Anja Quiring und Stefan Wings in der neuen Podcast-Folge. Anja Quiring hat Albanien als Regionaldirektorin Südosteuropa beim Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft genau im Blick. Stefan Wings ist Repräsentant für Albanien und Kosovo beim Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e. V. (BVMW). In seinem Büro in Tirana ebnet er deutschen Mittelständlern den Weg nach Albanien und vernetzt Unternehmen beider Länder miteinander. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

"Viele deutsche Expats in Wien": Österreich ist unser Tor nach Osten
Wenn Georg Zachmann an die Zukunft denkt, richtet er den Blick gen Osten: Der Energiemarkt-Experte der Brüsseler Denkfabrik Bruegel sieht die nächste EU-Erweiterungsrunde mit dem Westbalkan als große Chance für Deutschland und Österreich: "Das ist eine der spannendsten Wachstumsstorys, die ich aktuell am Horizont sehen würde für beide Länder", sagt Zachmann im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Zachmann glaubt fest daran, dass die nächste EU-Erweiterungsrunde ökonomisch so organisiert werden kann, dass sie sowohl den jeweiligen Ländern hilft als auch uns selbst. Auf dem Westbalkan ist Österreich längst aktiv. Für deutsche Unternehmen ist die österreichische Hauptstadt dabei zu einem Sprungbrett gen Osten geworden. Gabriel Felbermayr, Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung, spricht im Podcast von vielen deutschen Expats, die in Wien vor Ort seien und denen es nicht nur um den österreichischen Markt gehe. Auch die Ukraine sei längst im Fokus der Experten und für Felbermayr interessanter, "weil das ein großer Markt ist und weil dort auch natürlich hoffentlich bald nach dem Ende eines Krieges große Wiederaufbauprojekte starten müssten". Strom- und Gasleitungen in Österreich sind stark auf die Ukraine ausgerichtet. Welche Potenziale bietet die Ukraine nach einem Ende des Krieges für die europäische Energieversorgung? Wie genau sehen die Weichenstellungen derzeit aus? Was wären die Vorteile eines gemeinsamen Strommarktes? Darüber spricht Host Andrea Sellmann mit den beiden Ökonomen in der neuen Podcast-Folge. Für Georg Zachmann hat die Ukraine "viele Möglichkeiten, günstig auch saubere Energie herzustellen, die nach Europa exportiert werden könnte." Die könnte dann über Österreich nach Zentral- und Mitteleuropa fließen. Zunächst braucht es aber eine klare sicherheitspolitische Perspektive für die Ukraine, damit privates Kapital dorthin fließt. Felbermayr bringt es im Podcast so auf den Punkt: "Niemand wird in Energieanlagen oder Fabriken investieren, wenn die Gefahr da ist, dass übermorgen eine Rakete aus Russland dort einschlägt." Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Österreich hängt noch immer am Tropf von Gazprom
Fast zweieinhalb Jahre sind seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine vergangen, und noch immer ist Österreich extrem abhängig von russischem Gas. Gabriel Felbermayr, Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), bringt es im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" auf den Punkt: Ein paar Prozente erreichten das Land über Deutschland, aber "de facto kommt das ganze österreichische Gas aus Russland." Ein Blick auf die Pipelines erklärt, wie Österreich in die Abhängigkeit geraten ist: Das Land befindet sich am Ende des Ukraine-Transits, über den weiterhin russisches Gas nach Europa kommt. Abgewickelt werden die österreichischen Importe über den Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV, der Verträge mit der russischen Gazprom bis zum Jahr 2040 unterhält. Um hier wirklich durchzugreifen, bräuchte man schon einen "echten politischen Akt", sagt Felbermayr in der neuen Podcast-Folge. Bei der Abkehr von russischem Gas könnte Österreich jedoch ein anderes Abkommen in die Hände spielen. Denn Ende des Jahres läuft der Gastransitvertrag der Ukraine mit Gazprom aus. Ohne Verlängerung könnte Österreich gar kein Gas mehr aus Russland beziehen, erklärt Felbermayr: "Wenn Gazprom nicht mehr liefern kann, wäre das eigentlich für Österreich und die OMV ganz gut", so sein Fazit. Angst vor einem kalten Winter ist seiner Ansicht nach aktuell nicht nötig. Die österreichischen Gasspeicher sind gut gefüllt - und alternative Versorgungswege längst ausgelotet. Allerdings rechnet der Ökonom mit kurzfristigen Preissteigerungen um 20 bis 25 Prozent, die gerade bei energieintensiven Industrien für "eine gewisse Nervosität" sorgen. Georg Zachmann ist Experte für Energiemärkte bei der Brüsseler Denkfabrik Bruegel. Für ihn wäre ein gemeinsamer europäischer Schritt der "Königsweg", um von russischem Gas loszukommen. Zachmann spricht sich dafür aus, russisches Gas auf europäischer Ebene zu sanktionieren: "Russische Gasimporte politisch zu stoppen, würde die Firmen aus der Verantwortung entlassen, Strafzahlungen verhindern und es würde gleichzeitig dafür sorgen, Glaubwürdigkeit für Investoren in der Zukunft zu schaffen", erklärt Zachmann. Denn die EU-Staaten könnten dann nur gemeinsam über die Wiederaufnahme von Gasimporten entscheiden. Wie stehen die Chancen dafür? Wieviel russisches Gas kommt überhaupt aktuell noch nach Europa? Und wie ist eigentlich die Lage bei uns in Deutschland? Über diese und viele weitere Fragen spricht Host Andrea Sellmann mit den Ökonomen Gabriel Felbermayr und Georg Zachmann. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Für Venezuela ist der Ukraine-Krieg "geopolitisch ein Geschenk"
Der Ausgang der Präsidentschaftswahl in Venezuela ist hochumstritten: Die regierungstreue Wahlbehörde kürte Nicolas Maduro mit rund 51 Prozent der Stimmen zum Sieger, allerdings ohne die Zahl der Stimmen im Detail offenzulegen. Die Opposition zweifelt das Ergebnis an - und hofft mehr als einen Monat nach der Wahl noch immer, Maduro mit friedlichem Protest und internationaler Hilfe absetzen zu können. Politisch ist einiges los in Venezuela, wo der autoritäre Präsident Maduro seit nunmehr elf Jahren das Sagen hat. Mauro Toldo, Finanzexperte der Dekabank, beobachtet Maduros Wirken schon seit Jahren und bringt dessen Prinzipien im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" folgendermaßen auf den Punkt: "Meine Freunde kriegen was, die anderen gehen leer aus." Die Wirtschaft des Landes ist für Toldo nur noch ein Schatten ihrer selbst. Venezuela steckt seit mehr als einem Jahrzehnt in einer schweren Wirtschaftskrise. In dem Land mit den größten gesicherten Erdölreserven weltweit habe es Zeiten gegeben, zu denen die Menschen kein Benzin mehr hatten, erinnert sich Toldo in der neuen Podcast-Folge. Inzwischen verzeichnet die Wirtschaft des Landes eine leichte Erholung, für die sich Maduro beim russischen Präsidenten Wladimir Putin bedanken kann: Denn venezolanisches Öl ist seit dem Ukraine-Krieg wieder gefragter. Das gelte nicht nur für traditionelle Partner Venezuelas, sondern auch für westliche Länder, erklärt Sabine Kurtenbach, Venezuela-Expertin des Giga-Instituts Hamburg. "Auch die USA möchten einigermaßen gute Beziehungen zu Venezuela, um das Öl zu importieren", so ihre Erklärung. Der Ukraine-Krieg sei "geopolitisch ein Geschenk für Venezuela und die Regierung Maduro". Wie sehen die Beziehungen zwischen Venezuela und Russland genau aus? Welche Rolle spielen Waffenlieferungen? Und wo steht Deutschland bei alledem? Für Sabine Kurtenbach ist der Wechsel auf nachhaltige Energien jedenfalls "das beste Rezept gegen solche autokratischen Herrscher, deren Macht auf Öl oder fossilen Brennstoffen beruht". Das und mehr bespricht Host Andrea Sellmann mit Sabine Kurtenbach und Mauro Toldo in der neuen Podcast-Folge. Dabei geht es um die Zukunft Venezuelas, die Chancen der Opposition auf einen Machtwechsel und die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Menschen im Land. Sabine Kurtenbach ist Interimspräsidentin des Giga-Institutes in Hamburg. Sie forscht dort zu Gewalt und sozialem Wandel, auch am Beispiel von Venezuela. Mauro Toldo ist Leiter Emerging Markets bei der Dekabank. Er ist zuständig für Länderrisikoanalyse - und er nimmt Venezuela auch deshalb so genau in den Blick, weil er selbst venezolanische Wurzeln hat. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Thailand steckt in "knallhartem Wettbewerb"
Wirtschaftlich ist Thailand viel mehr als ein Touristenziel: Das südostasiatische Land ist ein wichtiger Automobilproduzent und vor allem für japanische Hersteller ein wichtiger Standort. Aber auch einige deutsche Autobauer sind mit CKD-Fertigung in Thailand vertreten. Daniel Marek ist Wirtschaftsexperte für die ASEAN-Länder und kennt das Geschäft: "Man liefert Autoteile dorthin und setzt sie in Thailand zusammen", erklärt Marek im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Ziel ist es, Zollschranken aus dem Weg zu gehen. Für Thailand ist Deutschland der wichtigste Handelspartner in der EU. Im vergangenen Jahr lag das bilaterale Handelsvolumen bei rund 14 Milliarden Euro. Wir importieren Elektronik-Vorprodukte genauso wie Meeresfrüchte. Andersrum liefert Deutschland vor allem Maschinen, um Thailands "recht diversifizierte Volkswirtschaft weiter aufzubauen und auszubauen", erklärt Marek. Für den Wirtschaftsexperten steht Thailand dabei in starkem Konkurrenzkampf mit seinen Nachbarländern. Zugleich ist das Land gesellschaftlich tief gespalten. Diese Spaltung zeigt sich in vielen Bereichen: Die wirtschaftliche Entwicklung konzentriert sich auf bestimmte Regionen und lässt andere zurück. Konservative Kräfte beschränken die Demokratiebewegung. Kritik am Königshaus wird als Majestätsbeleidigung geahndet. Gerade erst wurde die progressive Move-Forward-Partei durch das thailändische Verfassungsgericht verboten. Vanessa Steinmetz hat Thailand für die Friedrich-Naumann-Stiftung im Blick: "Es müsste sich einiges verändern, um diesen Zirkel zu durchbrechen." Steinmetz schildert ihre Hoffnungen für Thailand im Podcast folgendermaßen: "Ich wünsche den Menschen hier, dass die progressiven Kräfte, wenn sie die Unterstützung der Mehrheit bekommen, dann auch wirklich etwas ändern können." Mit Paetongtarn Shinawatra hat Thailand jedoch gerade erst eine neue konservative Premierministerin bekommen. Wofür genau steht sie? Wo lässt sich Thailand im Spannungsfeld zwischen China und den USA positionieren? Das Land ist, wie Steinmetz erklärt, bekannt für seine sogenannte "Bambusdiplomatie". Statt klar Position zu beziehen, bleibt es lieber zu allen Seiten flexibel und hält sich verschiedene Optionen offen. Dabei hat die thailändische Außenpolitik auch wirtschaftliche Aspekte im Sinn. All das ist Thema der neuen Podcast-Folge, in der Host Andrea Sellmann mit Daniel Marek und Vanessa Steinmetz zwei Thailand-Kenner zu Gast hat. Daniel Marek ist Regionalmanager ASEAN beim Ostasiatischen Verein OAV - German Asia-Pacific Business Association. Er beobachtet Thailand von Hamburg aus. Und Vanessa Steinmetz arbeitet für die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in der thailändischen Hauptstadt Bangkok. Sie ist Projektleiterin für Thailand, Myanmar und Vietnam. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gerne an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Ölboom: Wird Guyana das Katar Lateinamerikas?
Guyana ist reich an Erdöl. Vor der Küste der Essequibo-Region liegen riesige Ölfelder, die erst in den letzten neun Jahren entdeckt wurden. Und das schwarze Gold lässt die Wirtschaft des Landes boomen: Im Jahr 2022 war Guyana mit einem Plus von rund 62 Prozent die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft weltweit. Aktuell legt Guyanas Wirtschaft um knapp ein Drittel jährlich zu. Bis zum Jahr 2029 erwarten Experten weiteres Wachstum von 20 Prozent pro Jahr. Für Edwin Schuh, Wirtschaftsexperte von Germany Trade & Invest, könnte Guyana im optimalen Fall vielleicht sogar "eine Art lateinamerikanischer Golfstaat" werden, sagt Schuh im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Größter Player beim guyanischen Ölboom ist das US-Unternehmen Exxon Mobile, das über die Förderlizenzen verfügt. Guyana selbst profitiert von Förderabgaben in Milliardenhöhe. Fließen diese Gelder künftig in den Ausbau des Gesundheitssektors, in Straßenbau und Infrastrukturprojekte, können laut Schuh auch deutsche Unternehmen profitieren. Doch anders als etwa der Bau von Krankenhäusern spalten Straßenbauprojekte die Bevölkerung. Denn Guyana besteht zu mehr als 80 Prozent aus schützenswertem Regenwald. Klimaschützer lehnen derartige Eingriffe vehement ab. Auch dem Lateinamerika-Kenner Christian Cwik liegt Guyanas Natur sehr am Herzen. Darüber hinaus hält Cwik eine Autobahn durch den Regenwald generell für wenig praktikabel: Diese Pläne kenne er schon seit Jahrzehnten, erzählt er im Podcast, und nicht mal eine Brücke sei bisher fertiggestellt worden: "Da ist das Geld in Korruptionssümpfen versunken", so seine Beobachtungen. Zudem warnt Cwik vor radikalen Veränderungen in Guyana: Die Einnahmen aus dem Ölboom sollten seiner Ansicht nach so verteilt werden, dass Guyana eine "sanfte Entwicklung" nehmen kann: "Wir werden sehen, ob sowas im 21. Jahrhundert vielleicht möglich ist", sagt der Historiker. "Im 20. Jahrhundert war das nicht möglich." Ist das Öl Fluch und Segen gleichermaßen? Welche Rolle spielt Deutschland vor dem Hintergrund der Energiewende als Abnehmer fossiler Energieträger? Und wie brisant ist eigentlich der Grenzstreit zwischen Guyana und seinem westlichen Nachbarland Venezuela, das die rohstoffreiche Essequibo-Region für sich beansprucht? Diese und viele weitere Fragen bespricht Host Andrea Sellmann mit ihren Gästen Edwin Schuh und Christian Cwik in der neuen Podcast-Folge. Edwin Schuh ist Wirtschaftsexperte für Mexiko und die Karibik bei Germany Trade & Invest, der Außenwirtschaftsagentur des Bundes. Er beobachtet die Entwicklung in Guyana von Mexiko aus. Christian Cwik ist Historiker am Zentrum für Inter-Amerikanische Studien an der Universität Graz. Auf seinen Forschungsreisen war er selbst in Guyana unterwegs. Er berichtet also aus eigener Erfahrung über das Land. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gerne an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Ist Moldau stark genug für den Weg in die EU?
Die Republik Moldau ist direktes Nachbarland der Ukraine und damit ganz nah dran am Krieg. Von Beginn an ließ die Regierung des Landes keinen Zweifel an ihrem pro-europäischen Kurs: Gerade erst wurden die EU-Beitrittsverhandlungen offiziell aufgenommen. Gleichzeitig aber sind die russischen Einflüsse in dem postsowjetischen Land immer noch groß. Der Politologe Hannes Meissner beobachtet die Situation in Moldau schon seit Jahren. "Russland versucht, das Land von innen heraus zu destabilisieren", sagt Meissner. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" spricht er über Moskaus hybride Kriegsführung - und von einer "Front innerhalb Moldaus". Prorussische Kräfte hätten noch immer viel Einfluss. Und die schwierige wirtschaftliche Situation des Landes spielt ihnen dabei in die Hände. Moldau ist eines der ärmsten Länder Europas und braucht dringend Reformen. Wichtigster Punkt sei dabei die Bekämpfung von Korruption, erklärt Ludwig Graf Westarp, der sich als Wirtschaftsexperte für die Beziehungen zwischen Deutschland und der Republik Moldau starkmacht. Und auch Meissner sagt, dass vor allem Justiz und Verwaltung dringend reformiert werden müssten. Denn gerade diese Bereiche seien besonders stark von alten Netzwerken durchzogen. Mehr Rechtssicherheit ist ein wichtiger Faktor, wenn Investoren über einen Schritt in die Republik Moldau nachdenken. Schafft das Land den Wandel und wird sich dabei auch die wirtschaftliche Situation des Landes verbessern? Bieten sich dabei Chancen auch für deutsche Unternehmen? Oder droht ein Umsturz im Sinne russischer Interessen? Über diese und viele weitere Fragen spricht Host Andrea Sellmann in der neuen Podcast-Folge mit Hannes Meissner und Ludwig Graf Westarp. Der Politikwissenschaftler Hannes Meissner ist Experte für postsowjetische Länder an der Hochschule für Wirtschaft, Management und Finance und an der Universität Wien. Außerdem berät er Unternehmen zu politischen Risikomanagementstrategien in diesen Ländern. Ludwig Graf Westarp beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit der Republik Moldau. Beim Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft (BVMW) leitete er unter anderem das Auslandsbüro Republik Moldau. Sein Fokus liegt auf der Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Moldau. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gerne an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Serbien wirft den Lithium-Turbo an
Serbien ist ein Land zwischen Ost und West. Deutschland war im vergangenen Jahr wichtigster Import- und Exportpartner und seit 2012 ist der Balkanstaat EU-Beitrittskandidat. Andererseits pflegt Serbien freundschaftliche Beziehungen zu Russland und China ist ein wichtiger strategischer Partner. Beim Thema Lithium setzt Serbien nun aber auf die Europäische Union. Gerade erst wurde ein Rohstoffabkommen geschlossen, um die Lithium-Vorkommen im serbischen Jadar-Tal gemeinsam zu erschließen. Für Michael Harms, Geschäftsführer beim Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, ist dieser Deal nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geopolitisch bedeutsam. "Man hat damit eine stärkere Rolle Chinas durchkreuzt", sagt Harms im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Durch den Lithium-Deal könnte Serbien zum ersten europäischen Land werden, das über die gesamte Wertschöpfungskette verfügt - vom Abbau des für Batterien so wichtigen Leichtmetalls bis hin zur Produktion von E-Autos. Zudem reduziert die EU ihre Abhängigkeit von China - und profitiert auch von kurzen Wegen. Wirtschaftlich lohnt sich der Deal demnach für beide Seiten. Doch wie steht es um die politische Bedeutung? Mario Holzner ist Balkan-Experte und Direktor des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche. Im Podcast spricht er vom Versuch des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić, sich die Rosinen herauszupicken, "wohl wissend, dass man der Europäischen Union nicht beitreten werde, solange das Kosovo-Problem nicht gelöst ist". Serbien erkennt die Unabhängigkeit des Kosovo anders als viele EU-Länder nicht an. Für Holzner gibt es bei dem Lithium-Deal um politische Interessen. "Wenn man bedenkt, dass Serbien den Westen dabei unterstützt, die Ukraine zu bewaffnen, dann gibt es hier Vorleistungen von der serbischen Seite, die natürlich entsprechende politische Gegengeschäfte einbeziehen", so Holzner. Beim Thema "Rechtsstaatlichkeit in Serbien" würden "beide Augen verschlossen", ebenso in der Causa Kosovo und bei der Frage, wie frei die Wahlen im Land sind. Derweil protestieren serbische Umweltaktivisten aus Sorge um Ackerböden und Grundwasser weiter gegen das Lithium-Projekt. Schieben wir diese Probleme einfach in ein Nicht-EU-Land ab? Und wer wird eigentlich die europäischen Abbaustandards in Serbien kontrollieren? Diese und viele weitere Fragen diskutiert Host Andrea Sellmann mit Michael Harms und Mario Holzner in der neuen Podcast-Folge. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gerne an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Dominikanische Republik: Deutsche Investoren hören den Ruf der Karibik
Als Touristenziel ist die Dominikanische Republik bestens bekannt: Im vergangenen Jahr lockte das Land rund zehn Millionen Gäste und ist damit Hotspot in der Karibik. Während Urlauberinnen und Urlauber die Traumstrände genießen, hat Wirtschaftsexperte Edwin Schuh Zahlen und Fakten im Blick: Gold und Zigarren, die klassischen dominikanischen Exportprodukte, stehen dabei nicht mehr an erster Stelle. "Inzwischen sind die Exporte von Medizintechnik die wichtigsten überhaupt", berichtet Schuh im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Auch deutsche Unternehmen haben den Ruf der Karibik längst erhört. Die Nähe zum US-amerikanischen Markt ist logistisch von Vorteil, dazu kommt ein niedriges Lohnniveau. Produziert wird in den sogenannten "Zonas Francas", den Freihandelszonen: "Deutschland ist der zweitwichtigste Investor in diesen Freihandelszonen hinter den USA", so Schuh in der neuen Podcast-Folge. Bei deutschen Unternehmen zu arbeiten, sei von den Arbeitsbedingungen her top - und nicht zu vergleichen mit informellen Arbeitsverhältnissen, die in dem Land ansonsten oft herrschten, erklärt der Politikwissenschaftler Gilbert Kluth. Gerade in der Landwirtschaft mangele es oft an rechtlicher Absicherung. Ganz besonders treffen prekäre Arbeitsverhältnisse Menschen aus dem benachbarten Haiti. Obwohl die dominikanische Wirtschaft auf diese Arbeitskräfte baut, wird die Stimmung ihnen gegenüber oft als feindselig beschrieben. Wie genau stellt sich die Situation zwischen der Dominikanischen Republik und Haiti aktuell dar? Wie stark ist die Abschottung und wie dicht die Grenze zwischen beiden Ländern? Das und mehr bespricht Host Andrea Sellmann mit Edwin Schuh und Gilbert Kluth in der neuen Podcast-Folge. Edwin Schuh ist Direktor für Mexiko und die Karibik bei Germany Trade & Invest (GTAI), der Außenwirtschaftsagentur des Bundes. Gilbert Kluth arbeitet für die Friedrich-Ebert-Stiftung in der dominikanischen Hauptstadt Santo Domingo. Er ist Büroleiter für die Dominikanische Republik und Kuba. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Laufen uns China und Russland in Bolivien den Rang ab?
Die Lithiumvorkommen von Bolivien sind riesig: Rund 23 Millionen Tonnen des "weißen Goldes" sollen sich in dem südamerikanischen Land befinden. Lithium ist wichtig für die Produktion von Akkus, ganz gleich ob in Smartphones, Laptops oder E-Autos, und damit auch vor dem Hintergrund der Energiewende in Deutschland unverzichtbar. Gemeinsam mit Chile und Argentinien bildet Bolivien das südamerikanische Lithiumdreieck. Der Politologe Jonas Wolff beschreibt im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" die große Hoffnung Boliviens: Ziel sei, Lithium nicht nur zu fördern, sondern auch im Land zu verarbeiten, "in mehreren Stufen bis hin zu Batterien". Bis dorthin ist es jedoch noch ein weiter Weg. Aktuell laufen erste Pilotprojekte gemeinsam mit Russland und China, erklärt Lithium-Experte André Wolf. Angesichts des hohen Wasserbedarfs stünden dabei nachhaltigere Fördertechniken im Fokus. Warum sind deutsche Unternehmen dabei bisher nicht stärker vertreten? Und inwieweit gibt es ein Interesse von bolivianischer Seite, sich in der Zusammenarbeit breiter aufzustellen? In der neuen Podcast-Folge spricht Host Andrea Sellmann mit ihren Gästen Jonas Wolff und André Wolf über die aktuelle Situation in Bolivien. Wie groß ist die wirtschaftliche Unsicherheit in dem Land? Was bedeutet das für Investoren? Und welche Rolle spielt der Putschversuch Ende Juni? Jonas Wolff ist Politikwissenschaftler sowie Friedens- und Konfliktforscher. In seiner Arbeit am Peace Research Institut Frankfurt (PRIF) zählt Bolivien zu seinen Forschungsschwerpunkten. Er beobachtet den Andenstaat schon seit rund 20 Jahren. André Wolf ist Fachbereichsleiter für technologische Innovation, Infrastruktur und industrielle Entwicklung am Centrum für Europäische Politik (cep). Für ihn ist Bolivien ökonomisch vor allem als Rohstofflieferant spannend, daher hat er ganz besonders die Entwicklung rund um die Lithiumvorkommen im Blick. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Aachener Studenten haben Omans Potenzial längst erkannt
Der Oman ist ein Wüstenstaat, der auf Wissen setzt. Viele Studierende der RWTH Aachen kennen das Land und seine Innovationskraft bereits ganz genau. Denn zwischen ihrer Hochschule und der German University of Technology (GUtech) in der omanischen Hauptstadt Maskat gibt es seit vielen Jahren enge Beziehungen. Robert Schmitt ist Professor an der RWTH Aachen und einer der Gründerväter der GUtech. Der Ingenieur ist schon lange wissenschaftlich mit Maskat verbunden. Für ihn ist der Oman "verwurzelt in klaren Wertvorstellungen, gleichzeitig umarmt er die Welt in Bezug auf Offenheit, Willkommenskultur und der Entwicklung neuer Technologien, die das Land voranbringen sollen", so Schmitt im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Die Umsetzung neuer Ideen ist schnell und pragmatisch. Im Podcast berichtet Schmitt von Häusern aus dem 3D-Drucker, die man an die speziellen Verhältnisse des Wüstenstaats angepasst habe. Dadurch sei die Bauzeit stark verkürzt worden. Für Schmitt ist klar, dass wir uns einiges im Oman abschauen können: "Wir unterschätzen die Dynamik dieser Entwicklung", sagt Schmitt in der neuen Podcast-Folge. Doch nicht nur wirtschaftlich, sondern vor allem auch geostrategisch ist der Oman für ihn ein verlässlicher Partner. Schließlich ist das Land schon seit Langem als besonnener Vermittler bekannt, etwa bei der Wiederannäherung zwischen dem Iran und Saudi-Arabien. Ohne viele Worte darüber zu verlieren, nutzt der Oman seine guten Drähte zu allen Seiten. Oman-Expertin Sousann El-Faksch lebt seit 20 Jahren im Land: Der Oman verfolge die Strategie, freundschaftliche Beziehungen zu jedem zu pflegen und sich niemanden zum Feind zu machen. Das hat für sie auch kulturelle Hintergründe. In der neuen Podcast-Folge spricht Host Andrea Sellmann mit Sousann El-Faksch und dem Ingenieur Robert Schmitt über das Sultanat Oman, das im Schatten der Glitzerwelten anderer Golfstaaten oft erst auf den zweiten Blick wahrgenommen wird. Beide Gäste sind schon seit Langem mit dem Land verbunden. Der Universitätsprofessor Robert Schmitt hat die Kooperation zwischen Aachen und Maskat mit aufgebaut. Seit 2008 ist er Rektorats-Abgeordneter für die Kooperation mit den arabischen Golfstaaten und Mitglied des Bord of Governance der GUtech. Sousann El-Faksch arbeitet für die Auslandshandelskammer und ist Repräsentantin und Büroleiterin des AHK-Büros in Maskat. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Zündet "Made in India" den Jobmotor?
Indiens Wirtschaft wächst. Die IT-Branche war über Jahrzehnte ein wichtiger Antrieb und hat das Land nach vorne gebracht. Doch im Vergleich zur Wertschöpfung beschäftigt dieser Sektor vergleichsweise wenig Menschen, sagt Indien-Experte Matthias Catón. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" bringt Catón es so auf den Punkt: "Das ist ein Teil der Erfolgsstory, aber auch ein Teil des Problems." Indiens Bevölkerung wächst so stark, dass die Suche nach einem Job eine immer größere Herausforderung für die Menschen darstellt. Es kommen schlichtweg mehr junge Leute nach, als Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Regierung unter Premierminister Narendra Modi hat deshalb verstärkt den Produktionssektor im Fokus. Diesen zu stärken, könnte mehr Leute in Beschäftigung bringen. Matthias Catón hat diese Entwicklung genau im Blick und sieht Erfolge, etwa in der Handyproduktion: "Apple ist der bekannteste Investor", berichtet Catón - und rechnet damit, dass andere Unternehmen folgen werden. Doch das ist nur ein kleiner Schritt. Viele junge Menschen suchen ihr Glück im Ausland - ein Trend, den auch Christoph Mohr, Indien-Experte der Friedrich-Ebert-Stiftung, beobachtet. Die USA sei der "traditionelle Sehnsuchtsort der wirklich gut ausgebildeten indischen Elite", erklärt Mohr. Aus sprachlichen Gründen seien auch Großbritannien und Australien gefragt. Aber Deutschland sei "zunehmend sehr interessant", sagt Mohr. "Ich glaube, da gibt es auf beiden Seiten ein starkes Interesse, das auszubauen." Dabei geht es nicht nur um junge Inder, die zum Studium nach Deutschland kommen. Mohr berichtet im Podcast von einem Programm zwischen dem indischen Bundesstaat Kerala und Deutschland, um Krankenschwestern und -pfleger auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren. "Das ist ein sehr kluges Programm, denn es kombiniert die Ausbildung in der deutschen Sprache mit der Anerkennung der indischen Abschlüsse in Deutschland", findet Mohr. Wie ausbaufähig sind solche Programme? Können sie helfen, den Fachkräftemangel in Deutschland zu lindern - und sind damit ein Win-win für beide Seiten? Deutschland ist Indiens wichtigster Handelspartner in Europa. Wo genau liegen die Potenziale für deutsche Unternehmen in Indien? Über diese und viele weitere Fragen spricht Host Andrea Sellmann mit ihren Gästen Matthias Catón und Christoph Mohr im zweiten Teil des Podcast-Doppels zu Indien. Matthias Catón leitet das Indo-German Centre for Business Excellence an der Frankfurt School of Finance & Management. Das ist ein Thinktank zu deutsch-indischen Wirtschaftsbeziehungen. Der Politikwissenschaftler beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Themen der internationalen Politik und Wirtschaft und ist unter anderem Gastgeber des Podcasts "Business Diplomacy Today". Christoph Mohr ist Leiter des Indien-Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Delhi. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" bringt Catón es so auf den Punkt: "Das ist ein Teil der Erfolgsstory, aber auch ein Teil des Problems." Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Indiens neuer Stolz: "Die eigene Stimme wird in der Welt gehört"
Indien ist Nummer eins - zumindest bei den Bevölkerungszahlen: Mehr als 1,4 Milliarden Menschen leben auf dem Subkontinent, aktuell sind es mehr als in China. Wirtschaftlich gesehen ist Indien die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Das Land ist auf Wachstumskurs und Premierminister Narendra Modi hat sich für seine neue Amtszeit viel vorgenommen: Indien soll drittgrößte Volkswirtschaft der Welt werden und damit Deutschland überholen. Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geopolitisch wird Indien immer wichtiger. Matthias Catón ist Leiter des Indo-German Centre for Business Excellence an der Frankfurt School. Er beobachtet diese Entwicklung ganz genau: In den wirtschaftlichen und politischen Eliten des Landes gebe es ein "großes Maß an Stolz über diese neue Sichtbarkeit", sagt Catón im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Dabei orientiert sich Indien in verschiedene Richtungen: So zählt das Land etwa zu den G20-Staaten und ist Teil des Quadrilateralen Sicherheitsdialogs, kurz: Quad. Gemeinsam mit den USA, Japan und Australien macht sich Indien hier für einen freien Indopazifik stark. Indien zählt allerdings auch mit Russland und China zu den BRICS-Staaten. Die Beziehungen zu Russland seien historisch gewachsen, erklärt Christoph Mohr, Indien-Experte der Friedrich-Ebert-Stiftung. Schon zu Sowjet-Zeiten habe es "sehr belastbare Kooperationen" gegeben. Welche wirtschaftlichen Abhängigkeiten stecken dahinter? Und wie ist Indiens wirtschaftliche Situation einzuschätzen? Das Land will uns zwar überholen, ist aber auch viel größer als Deutschland. Welche Bedeutung hat Indien und wo steht es im Vergleich zur Wirtschaftsmacht China? Über diese und viele weitere Fragen spricht Host Andrea Sellmann mit ihren Gästen Matthias Catón und Christoph Mohr im ersten Teil dieses Podcast-Doppels zu Indien. Matthias Catón leitet das Indo-German Centre for Business Excellence an der Frankfurt School of Finance & Management, einem Thinktank zu deutsch-indischen Wirtschaftsbeziehungen. Der Politikwissenschaftler beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Themen der internationalen Politik und Wirtschaft und ist unter anderem Gastgeber des Podcasts "Business Diplomacy Today". Christoph Mohr ist Leiter des Indien-Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Delhi. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Stark oder sterblich? Die EU steht vor "riesigen Aufgaben"
Es war eine ernste Warnung, die Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kürzlich zur Zukunft der Europäischen Union aussprach: "Wir müssen uns heute darüber im Klaren sein, dass unser Europa sterblich ist." Mikko Huotari, Direktor des Mercator Institute for China Studies (Merics), teilt die Sorge, spricht im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" von der "größten sicherheitspolitischen Krise Europas, die überhaupt erstmal überstanden werden muss." Für Huotari hat es höchste Priorität, "die europäische Sicherheit mit der Ukraine zusammen zu bewahren und herzustellen". Pünktlich zur Europawahl wagt die neue Podcast-Folge einen Blick von außen auf die EU. Für Julia Friedlander, Geschäftsführerin der Atlantik-Brücke, steht aus der Sicht der USA die Partnerschaft zu Europa im Vordergrund. Der chinesische Blickwinkel auf die EU ist hingegen ein anderer, wie Mikko Huotari beschreibt: "Ganz salopp gesagt, sie nervt", bringt der Merics-Direktor Pekings Perspektive auf den Punkt. Denn die EU übe Druck aus in großen strategischen Fragen wie Chinas Verhältnis zu Russland, ebenso durch ihre Handelspolitik und den Fokus auf Menschenrechtsfragen. Dabei richtet sich Pekings Blick auch nach Taiwan. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und droht damit, die demokratisch regierte Insel mit militärischen Mitteln mit China zu vereinigen. Für die USA ist diese Krise laut Friedlander viel konkreter als für die EU: In Washington gehe es nicht um die Frage, ob die Taiwan-Krise eskaliert, sondern wann. Muss die EU diese Gefahr noch viel stärker auf dem Schirm haben? Schließlich hätte eine Eskalation massive Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Wie kann die Europäische Union die finanziellen Herausforderungen angehen, die durch neue sicherheitspolitische Herausforderungen entstehen? Was kann sie sich dabei in den USA abgucken? Und wie handlungsfähig ist die EU mit ihren aktuell 27 Mitgliedsstaaten? Über diese und viele weitere Themen spricht Host Andrea Sellmann mit Julia Friedlander und Mikko Huotari. Julia Friedlander ist Geschäftsführerin der Atlantik-Brücke. Die US-Amerikanerin hat dabei nicht nur die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland im Blick, sondern denkt von jeher die europäische Komponente mit. Zu den Forschungsschwerpunkten von Merics-Direktor Mikko Huotari zählen die chinesisch-europäischen Beziehungen. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Blendet "Bitcoin-Dikator" Bukele in El Salvador die Krypto-Community?
El Salvador hat im September 2021 als erstes Land der Welt den Bitcoin als amtliches Zahlungsmittel eingeführt. Seitdem wird in El Salvador nicht nur der US-Dollar akzeptiert, sondern auch die Kryptowährung. Und der Präsident des Landes, Nayib Bukele, hat weitere Ideen. Der auch als "Bitcoin-Diktator" bekannte Landeschef träumt von Bitcoin-City, einer Stadt, die komplett aus Bitcoins finanziert und in der auch nur mit der Kryptowährung bezahlt werden soll. Für den Ökonomen Christian Ambrosius sind Bukeles Bitcoin-Pläne eher diffuse Ideen. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" berichtet er von seiner jüngsten Reise nach El Salvador. Von Bitcoin City habe er nichts gesehen, auch die Zukunft sieht er skeptisch: "Ich weiß nicht, ob irgendjemand noch daran glaubt", zweifelt Ambrosius in der neuen Podcast-Folge am ambitionierten Plan des Präsidenten. Auch wenn man an einigen Stränden mit Bitcoin bezahlen kann, führt die Kryptowährung bislang ein Nischendasein in dem zentralamerikanischen Land, berichtet Ambrosius. Die internationale Bitcoin-Community für El Salvador zu begeistern, habe ein klares Ziel: Es gehe darum, "ein anderes Image des Landes zu schaffen und vielleicht auch andere Leute anzuziehen und Geld ins Land zu locken." Über viele Jahre hinweg war El Salvador eines der gefährlichsten Länder der Welt. In vielen Vierteln hatten kriminelle Banden das Sagen, ein normales Leben war kaum mehr möglich, berichtet der Entwicklungsökonom José Salguero. Diese Bandengewalt hat Bukele mit einer großen Verhaftungswelle erfolgreich bekämpft, aber dabei auch demokratische Prinzipien ausgehebelt. Haben wir das ausreichend im Blick oder blendet Bukele die internationale Bitcoin-Community? Wofür steht der Präsident? Wie genau verändert Bukele das Land und welche Gefahren gehen davon für die Zukunft von El Salvador aus? Über diese und viele weitere Themen spricht Host Andrea Sellmann mit ihren Gästen Christian Ambrosius und José Salguero. Christian Ambrosius ist Ökonom und Experte für Zentralamerika von der Freien Universität Berlin. José Salguero ist Entwicklungsökonom sowie Sicherheits- und Friedensforscher. Er ist in El Salvador aufgewachsen und lebt seit neun Jahren in Deutschland. Aktuell forscht er zum Thema Refeudalisierung und Gewalt in El Salvador. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Estland ist der Cyber-Experte der NATO
Estland ist direkter Nachbar Russlands, diese geografische Nähe beeinflusst ganz real den Alltag der Menschen: Viele Freiwillige trainieren am Wochenende im Wald, um ihr Territorium mit der Waffe verteidigen zu können, sollte es zu einem Übergriff Putins kommen. Doch die Menschen bereiten sich nicht nur auf ein physisches Angriffsszenario vor, sie wappnen sich auch für den Cyber-Krieg. Die Esten sind aus Erfahrung schlau: 2007 gab es einen Cyber-Angriff, der Russland zugeschrieben wurde. Florian Marcus ist Digital- und Sicherheitsexperte in Tallinn und hat den estnischen Umgang mit diesem Vorfall genau im Blick: Für ihn war die Hacker-Attacke eine Art Weckruf, "dass man sich proaktiv mit dem Thema Cybersicherheit auseinandersetzen muss", sagt Marcus im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Genau das hat das Land getan: Tallinn ist heute Sitz des NATO Cooperative Cyber Defence Centre of Excellence (CCDCOE). In diesem NATO-Kompetenzzentrum für die Abwehr von Internetangriffen trainieren Experten aus verschiedenen Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, für den Ernstfall. Florian Marcus berichtet in der neuen Podcast-Folge von großen Übungen, bei denen sich die Cyber-Profis gegenseitig auf die Probe stellen und gemeinsam an der Abwehr arbeiten: "Diese Learnings kann man in den Rest des Bündnisses mit reinnehmen, weil besonders auf der digitalen Ebene der Angreifer eben nicht der Nachbarstaat sein muss, sondern der Angriff von der anderen Seite der Weltkugel kommen kann", so Florian Marcus. Von diesen Erkenntnissen profitiert auch die Wirtschaft. Das weiß David Hoffmann, Wirtschaftsexperte der Auslandshandelskammer Baltikum. Wie sehen die deutsch-estnischen Wirtschaftsbeziehungen darüber hinaus aus? Wo liegen Chancen für deutsche Unternehmen? Und trübt die Sorge über die Nähe zu Russland die Handelsbeziehungen? In der neuen Podcast-Folge diskutiert Host Andrea Sellmann mit Florian Marcus über unsere vielfältigen Beziehungen zu Estland, das auch im zivilen Bereich als Vorreiter im Bereich der Digitalisierung dienen kann. Tallinn und Tartu sind schließlich bestens bekannt für ihre starke Startup-Szene, und Skype und Bolt sind Erfolgsgeschichten estnischen Ursprungs. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Luxemburg ist ein Paradies für Pendler
Früher einmal stand Luxemburg für Eisen und Stahl. Heute ist das Land ein wichtiger internationaler Finanzplatz. Viele große Konzerne haben dort ihre Europa-Zentralen. Das Land zählt zu den Gründungsmitgliedern der Europäischen Union und bildet gemeinsam mit Brüssel und Straßburg das institutionelle Herz der EU. Gemessen an der Wirtschaftsleistung pro Kopf ist Luxemburg eines der reichsten Länder der Welt. Das Gehaltsniveau dort ist deutlich höher als in Deutschland. Das macht das kleine Land zu einem beliebten Arbeitsort für Grenzgänger aus Deutschland, Belgien und Frankreich, berichtet Wirtschaftsexperte Stefan Pelger im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit": Je nach Wohnort "macht das nicht immer viel Freude, weil die Autobahnen voll sind und die Arbeitswege damit mühsam und lang werden", sagt Pelger, der als Präsident der Deutsch-Luxemburgischen Wirtschaftsinitiative (DLWI) beide Länder bestens kennt. Dazu kommt, dass viele Luxemburger angesichts hoher Immobilienpreise in ihrem Land beim Hauskauf gerne ins deutsche Grenzgebiet blicken. Wie sehen die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Luxemburg ansonsten aus? Und wie positioniert sich unser kleinstes Nachbarland im Ukraine-Krieg? Und was hat das kleine Luxemburg der NATO zu bieten, zu deren Gründungsmitgliedern es gehört? In der neuen Podcast-Folge geht Host Andrea Sellmann gemeinsam mit Stefan Pelger und Lukas Spielberger auf Entdeckungsreise durch unser Nachbarland. Lukas Spielberger ist selbst Grenzgänger. Er lebt in Trier und forscht an der Universität Luxemburg zu europäischer politischer Ökonomie. Dabei hat er auch den dortigen Finanzplatz genau im Blick. Im Vergleich zu Frankfurt beschreibt er ihn als viel kleiner, aber durchaus innovativ. Luxemburg steht nicht nur für Fonds, sondern auch für Green Finance - und hat seiner Ansicht nach eine "klare Nische für sich selbst etabliert". Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Iran und Russland: Sanktionen - Abschreckung oder längst Alltag?
Der Iran gehört neben Russland und Nordkorea zu den weltweit am stärksten sanktionierten Ländern. Vom Angriff auf Israel hat ihn das nicht abgehalten. Auch Russland, gegen das seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine massiv Sanktionen verhängt wurden, setzt den Krieg nach mehr als zwei Jahren noch immer fort. Gerade bei großen Staaten sei eine unmittelbare Reaktion auf Sanktionen eher unwahrscheinlich, erklärt der Politologe Anton Peez im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Der Iran werde nicht aufhören, Drohnen zu bauen, die Produktion könne sich allerdings verlangsamen und verteuern, sagt er. Zudem müsse der Iran bei der Herstellung möglicherweise auf minderwertiges Material zurückgreifen. Sanktionen wirken über Jahre, nicht Tage. Haben Russland und Iran die Folgen der Sanktionen längst einkalkuliert? Treiben wir etwa die Länder damit nicht nur enger zusammen, sondern auch verstärkt nach China? Und: Hätte ein schärferes Durchgreifen nach der Annexion der Krim durch Russland 2014 Putin in die Schranken weisen können? In der neuen Podcast-Folge spricht Host Andrea Sellmann mit Anton Peez über Sanktionen, Schlupflöcher und auch darüber, ob man den Erfolg überhaupt seriös messen kann. Anton Peez ist Politikwissenschaftler an der Goethe-Universität Frankfurt. Er forscht am Peace Research Institute Frankfurt (PRIF), das ist das Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung. Anton Peez beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Wirtschaftssanktionen und mit Normen in der internationalen Politik. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Wie Feinde kommunizieren: Iran und Israel setzen auf Angriff mit Ansage
Die Lage ist brisant: Zum ersten Mal seit Bestehen der Islamischen Republik hat der Iran Israel direkt angegriffen. Israel lässt keinen Zweifel daran, auf diesen Angriff antworten zu wollen. Ein Spiel mit dem Feuer? Die Krisendiplomatie jedenfalls läuft auf Hochtouren. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" blicken wir auf die nahöstliche Logik, die die iranische Kommunikation nicht nur im Alltag, sondern auch in Kriegs- und Krisensituationen durchzieht. Andreas Reinicke ist Direktor des Deutschen Orient-Instituts in Berlin und verfügt über jahrzehntelange diplomatische Erfahrung. In der neuen Podcast-Folge spricht Host Andrea Sellmann mit ihm über die Besonderheiten der indirekten Kommunikation, die wir im Westen nicht immer sofort verstehen. Für den Iran, so Reinicke, war der Großangriff auf Israel eine "sehr ernste Warnung", die aber "keinen zerstörerischen Charakter" haben sollte. Welche Denkweise steckt dahinter? Wie schmal ist der Grad, auf dem sich die beiden verfeindeten Länder bewegen? Sollte sich die Situation verschärfen, hätte das Folgen auch für den Welthandel. Hat der Iran indirekt bereits eine Drohung ausgesprochen, die für Öltanker so wichtige Straße von Hormus zu blockieren? Mit Blick auf Jordanien und auch auf Saudi-Arabien wagt Reinicke aber auch zu träumen: Nie zuvor hätten arabische Staaten Israel aktiv verteidigt. In einer zwar fernen, aber idealen diplomatischen Welt könnte sich daraus eine "neue Chance für kollektive Sicherheit im Nahen Osten entwickeln." Andreas Reinicke ist Direktor des Deutschen Orient-Instituts in Berlin. Der Botschafter a.D. startete seine diplomatische Laufbahn in der Botschaft in Tel Aviv und war im Generalkonsulat in New York tätig. Die deutschen Interessen hat er als Botschafter im syrischen Damaskus und in Tunis vertreten. Weiterhin war er EU-Sonderbeauftragter für den Friedensprozess im Nahen Osten und Leiter des Vertretungsbüros bei der Palästinensischen Autonomiebehörde. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Medicon Valley als Erfolgsrezept: Abnehmspritze lässt dänische Wirtschaft zulegen
Die Brücke über den Øresund ist eine wichtige Landverbindung zwischen Dänemark und Schweden: Das imposante Bauwerk sorgt für einen direkten Anschluss per Straße und Schiene zwischen Kopenhagen und Malmö. Es verbindet nicht nur die Menschen beider Länder, sondern auch das Medicon Valley. Benny Egholm Sørensen vom BVMW-Auslandsbüro Skandinavien beobachtet die Region schon lange: Im Bereich Life Science sei das Medicon Valley heute das zweitstärkste Cluster in Europa, erzählt er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Der Run auf Diabetesmedikamente, die auch beim Abnehmen helfen, hat den Börsenwert des Pharmaunternehmens Novo Nordisk wachsen lassen. Und der Erfolg der Branche treibt auch die dänische Wirtschaft insgesamt an. Doch es geht nicht nur um Profit, weiß Philipp Schröder, Professor für internationale Wirtschaft an der Universität Aarhus: Im Medicon Valley gebe es viele Stiftungen, die an die dänische Volkswirtschaft gebunden seien. Das ermögliche "Grundlagenforschung, die nicht unmittelbar einen wirtschaftlichen Gewinn hervorbringt", sagt Schröder in der neuen Podcast-Folge. Der Erfolg des Medicon Valleys lockt auch deutsche Unternehmen. Beim Schritt nach Skandinavien gilt es dabei aber einige Besonderheiten auf dem Schirm zu haben: Duzen ist Pflicht, berichten die Dänemark-Profis, und Statussymbole sind überflüssig: "Du darfst nicht mit dem großen Auto vorfahren", gibt Sørensen eine erste Hilfestellung für deutsche CEOs. Dafür braucht es umso mehr Vertrauen, denn das ist sozusagen die Währung der dänischen Wirtschaft. In der neuen Dänemark-Folge diskutiert Host Andrea Sellmann mit ihren beiden Gästen, welche Vorteile sich aus der dänischen Art und Weise des Wirtschaftens ganz konkret ergeben und wo die Stolpersteine für deutsche Chefs liegen könnten. Philipp Schröder stammt aus Berlin, lebt aber schon lange in Dänemark. Er ist Professor für internationale Wirtschaft an der School of Business and Social Sciences - Universität Aarhus. Und Benny Egholm Sørensen ist beim BVMW-Auslandsbüro im dänischen Silkeborg Ansprechpartner für deutsche Mittelständler, die sich für Skandinavien interessieren. Insgesamt berät er schon seit mehr als 30 Jahren deutsche Unternehmen beim Schritt auf den dänischen Markt. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Energie, Rüstung, Reedereien: Dänen und Deutsche kooperieren wie nie zuvor
Bis auf die Landgrenze zu Deutschland grenzt Dänemark an allen Seiten ans Meer, und da pfeift der Wind oft ziemlich ordentlich: Schon 1991 haben die Dänen vor der Küste von Lolland den ersten Offshore-Windpark der Welt errichtet. Seither hat das Land stark an Expertise gewonnen und ist ein guter Energiepartner für Deutschland geworden. Benny Egholm Sørensen ebnet seit mehr als drei Jahrzehnten deutschen Unternehmen den Schritt nach Dänemark. Gerade im Energiesektor ist das Potenzial für grenzüberschreitende Kooperationen "unendlich". Deutsche Unternehmen "streben stark nach Dänemark, weil sie wissen, dass wir in diesem Bereich sehr stark sind", erzählt der Däne in der neuen Podcastfolge von "Wirtschaft Welt & Weit". Ein Trend, der sich seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine weiter intensiviert hat. Europa strebe nach "strategischer Autonomie", bestätigt Philipp Schröder, Professor für internationale Wirtschaft an der Universität Aarhus. So hat auch die Umwandlung von Windkraft in grünen Wasserstoff hohe Priorität in Dänemark. Das gilt nicht nur für Forschung und Entwicklung, sondern auch für die Infrastruktur: Eine Pipeline soll die deutsch-dänische Kooperation stärken. Wo rücken Deutschland und Dänemark ansonsten noch zusammen? In der neuen Podcastfolge schaut Host Andrea Sellmann mit ihren Gästen Benny Egholm Sørensen und Philipp Schröder auch auf den Bereich Rüstung, denn im militärischen Bereich sind unsere Nachbarn vor allem für ihre Radar- und Überwachungstechnik bekannt. Wie wichtig ist das für den Westen? Und was genau planen die Großreedereien? Die deutsche Hapag-Lloyd und die dänische Maersk wollen ab nächstem Jahr mit einem Teil ihrer Flotte partnerschaftlich unterwegs sein. Philipp Schröder stammt aus Berlin, lebt aber schon lange in Dänemark. Er ist Professor für internationale Wirtschaft an der School of Business and Social Sciences - Universität Aarhus. Und Benny Egholm Sørensen ist beim BVMW Auslandsbüro im dänischen Silkeborg Ansprechpartner für deutsche Mittelständler, die sich für Skandinavien interessieren. Insgesamt berät er schon seit mehr als 30 Jahren deutsche Mittelständler beim Schritt auf den dänischen Markt. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Hat die internationale Gemeinschaft in Haiti versagt?
Haiti war der erste freie Staat in Lateinamerika. Nach einem geglückten Sklavenaufstand wurde der Ostteil der Karibikinsel Hispaniola bereits im Jahr 1804 unabhängig. Haiti hatte anderen Staaten damals viel voraus, berichtet Andrea Steinke, Haiti-Expertin am Centre for Humanitarian Action, im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Denn allen Personen, die sich im Staatsgebiet aufhielten, wurden Bürgerrechte zugestanden. Zum damaligen Zeitpunkt haben das "weder die Republik Frankreich getan noch die Vereinigten Staaten von Amerika", konstatiert Steinke. Für sie ist Haiti damit "der erste wirklich moderne Staat". Trotzdem trägt Haiti bis heute schwer an seinem kolonialen Erbe. Denn auch nach der Unabhängigkeit 1804 waren die französischen Besitzansprüche nicht plötzlich vom Tisch. Haiti musste sich die Eigenständigkeit förmlich erkaufen. 1825 stimmte die junge Republik zu, hohe Entschädigungszahlungen an Frankreich zahlen. "Der Verlust des französischen Eigentums waren die versklavten Menschen", erklärt Steinke. "Dafür musste die Republik Haiti 150 Millionen Franc bezahlen." Das entspreche heutzutage einem Umtauschwert von 30 Milliarden Euro. Das Land musste "Kredite bei französischen Banken aufnehmen, die noch bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts bezahlt wurden", beschreibt Steinke. Wenn heutzutage Gangs in der Hauptstadt Port-au-Prince kämpfen, dann ist dies ohne ausführlichen Blick in die Historie nicht einzuordnen. In der neuen Podcast-Folge spricht Host Andrea Sellmann deshalb mit Andrea Steinke und der Berliner Soziologin Carole Sambale über die schwierigen Startchancen des Karibikstaates, sein Verhältnis zu Frankreich, zu den USA und auch zu uns. Hat die internationale Gemeinschaft versagt - oder orientiert sie sich zu sehr an eigenen Interessen? Wie fremdbestimmt ist Haiti auch heute noch? Carole Sambale ist selbst in Haiti geboren und bringt uns das Land aus ihrer Perspektive näher. Sie bemängelt eine "gläserne Decke", die auch heute noch im Land existiere - und zu Aufstand oder aber auch zur Flucht aus dem Land führe. Können es Haitianerinnen und Haitianer wie sie, die im Ausland eine Heimat gefunden haben, schaffen, dass Haiti nicht nur auf dem Papier ein souveräner Staat ist, sondern auch als solcher behandelt wird? Und warum läuft es in der benachbarten Dominikanischen Republik besser? Die aktuelle Podcast-Folge liefert Hintergründe, die helfen, die aktuellen Nachrichten aus dem Karibikstaat, besser einordnen zu können. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

"72 Prozent Ferienwohnungen" in Top-Lage von Lissabon
Portugal ist auch für deutsche Touristen ein beliebtes Reiseland. Nach dem Corona-Tief verzeichnet das Land inzwischen wieder Besucherrekorde. Das zeigt sich nicht nur an den Stränden der Algarve, sondern auch in Lissabon. Fabian Schmiedel ist Büroleiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Lissabon. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" berichtet er von einem Gespräch mit dem Bezirksbürgermeister von Santa Maria Maior, einem zentralen Bezirk Lissabons: "Dieser Bürgermeister hat uns erzählt, dass in seinem Einzugsgebiet 72 Prozent der Wohnungen Ferienwohnungen sind", berichtet Schmiedel. Hohe Mieten treiben die lokale Bevölkerung aus der Stadt - und sind auch ein Grund für den Rechtsruck bei den Neuwahlen, die gerade erst in Portugal stattfanden. Die rechtspopulistische Chega-Partei kam dabei auf 18 Prozent der Stimmen. Was bedeutet das für die Wirtschaft in Portugal? Diese Frage ist Thema der neuen Podcast-Folge. Schließlich sind die deutsch-portugiesischen Wirtschaftsbeziehungen beim Tourismus längst nicht ausgereizt. Kurze Wege und gut ausgebildete Arbeitskräfte, aber auch das vergleichsweise niedrige Lohnniveau machen Portugal zu einem guten Partner. Mehr als 600 deutsche Unternehmen haben in Portugal rund 70.000 direkte Arbeitsplätze geschaffen. Thorsten Kötschau leitet die Deutsch-Portugiesische Industrie- und Handelskammer und hat die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen genau im Blick. Für ihn hat Portugal den Status einer "verlängerten Werkbank" längst verlassen: Oben auf der Exportliste der Portugiesen stünden Präzisionsteile für den Maschinenbau, Fahrzeuge und chemische Erzeugnisse, nicht etwa Textilien oder Lebensmittel, berichtet Kötschau. Für ihn sind es auch die vielen kleinen Unternehmen, die das Land stark machen: So sei Portugal etwa "führend in der Produktion von Fahrrädern geworden". Und Portugal hat auch vor dem Hintergrund der Energiewende reichlich Potenzial: Mithilfe von Solarenergie lässt sich grüner Wasserstoff produzieren. Außerdem verfügt das Land über riesige Lithiumvorkommen, mit denen man laut Kötschau "pro Jahr ungefähr eine halbe Million Batterien für Elektroautos herstellen könnte". Wie steht es um diese Projekte? Das diskutiert Host Andrea Sellmann mit ihren Gästen Fabian Schmiedel und Thorsten Kötschau in der neuen Podcast-Folge. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Nicaragua kopiert Putins Gesetze
Freiheit und Demokratie sind Fremdwörter für die Menschen in Nicaragua: Seit 2007 lenkt Präsident Daniel Ortega die Geschicke des von Armut geprägten Landes. Und er hat dabei vor allem die Interessen seines Familienclans im Blick. Wer Ortegas Regime kritisiert, muss Haft und Enteignung fürchten. Viele politische Gegner, aber auch Journalisten, wurden unter Aberkennung der Staatsangehörigkeit abgeschoben. Die Basis dafür schafft sich Ortega selbst. Désirée Reder beschäftigt sich intensiv mit Nicaragua. Seit dort vor sechs Jahren die Protestbewegung blutig niedergeschlagen wurde, hat die Friedens- und Konfliktforscherin des German Institute for Global and Area Studies in Hamburg (GIGA) das Land verstärkt im Fokus. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" berichtet sie von einem Gesetz in Nicaragua, das inoffiziell "Ley Putin" genannt werde, weil es "eins zu eins abgeschrieben ist von einem russischen Gesetz". Daniel Ortega bedient sich also bei Russland, um staatliche Repression zu legitimieren. Auf der anderen Seite sei er selbst Vorbild für andere Regime, beispielsweise in El Salvador, wie Reder in der Podcast-Folge ausführt. Wie genau also lernen autokratische Herrscher voneinander? Und wie gefährlich ist das? Darüber diskutiert Host Andrea Sellmann mit Désirée Reder und Elisabeth Maigler Kluesserath, die für die Friedrich-Naumann-Stiftung mit Regimekritikern im Exil in Kontakt steht. Was berichten Ortegas Gegner über die Verhältnisse in Nicaragua? Was hat es mit der Präsenz russischer Soldaten in dem Land auf sich? Und welche Rolle spielt all das für die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Nicaragua? Die neue Podcast-Folge geht diesen Fragen nach. Elisabeth Maigler Kluesserath ist Projektleiterin für Zentralamerika bei der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Sie hat die Entwicklung in Nicaragua von Guatemala aus genau im Blick. Désirée Reder arbeitet für das GIGA-Institut in Hamburg. Ihr Forschungsschwerpunkt ist Frieden und Sicherheit in Zentralamerika. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Gut organisiert, top vernetzt: Ruanda ist der "place to be" in Ostafrika
Das Land ist top organisiert, die Hauptstadt Kigali überzeugt durch saubere Straßen, aufgrund der Höhenlage erinnert selbst das Klima eher an Europa als an Afrika. Auch darüber hinaus klingt vieles in Ruanda sehr fortschrittlich: Im Parlament sitzen mehr Frauen als Männer, Plastiktüten sind seit 2008 verboten. Das 13-Millionen-Einwohner-Land ist der "place to be" in Ostafrika. Auf der Liste der Handelspartner Deutschlands liegt das ostafrikanische Binnenland zwar nur auf Platz 154. Der Blick auf die Wirtschaft lohnt aber trotzdem, vor allem im Bereich Gesundheit: Denn das deutsche Pharmaunternehmen Biontech baut dort gerade eine Impfstofffabrik für den afrikanischen Markt. Ein erster Teil wurde schon eröffnet. Insgesamt sollen umgerechnet rund 138 Millionen Euro investiert werden. Im Jahr 2025 sollen dort 100 Beschäftigte arbeiten. Ruanda-Kenner Lars Person beobachtet den Fortschritt des Werks ganz genau: "Das ist ein Leuchtturm-Projekt für das Land", sagt er in der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit". Denn das Werk sei nicht nur für Ruanda, sondern für ganz Afrika wichtig. Für Ostafrika-Expertin Asmau Nitardy gehört auch die gute Digitalisierungsrate zu den Vorteilen des Landes. Wie kriegt Ruanda das hin? Und können wir uns vielleicht sogar etwas abgucken? Ist wirklich alles so positiv in Ruanda, wie es auf den ersten Blick scheint? Diese und viele weitere Themen diskutiert Host Andrea Sellmann mit ihren Gästen Lars Person und Asmau Nitardy in der neuen Podcast-Folge. Asmau Nitardy ist Ostafrika-Expertin des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft. Das Thema Gesundheit zählt zu ihren Schwerpunkt-Themen. Lars Person hat lange als Unternehmensberater gearbeitet. Aktuell unterstützt er für die ICUnet.group Unternehmen beim Schritt nach Ostafrika. Besonders gut vernetzt ist er dabei in Ruanda. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Bahrain ist "ein treuer Verbündeter" des Westens
Der Inselstaat Bahrain liegt im Persischen Golf, direkt vor der Küste Saudi-Arabiens. Wirtschaftlich steht das Land für Öl und Petrochemie, also Chemieerzeugnisse, die auf Basis von Öl und Gas erzeugt werden. Außerdem ist Bahrain ein bedeutender Aluminiumproduzent. Motorsport-Fans ist es aufgrund der Formel 1 ein Begriff, die auch an diesem Wochenende für ihren Saisonauftakt wieder in dem kleinen Wüsten-Königreich zu Gast ist. Für Clemens Hach, den deutschen Botschafter in Bahrain, zählt vorrangig die große geostrategische Bedeutung: Für ihn ist das Land "ein sehr treuer Verbündeter, der sich ganz klar für die internationale Ordnung, für internationales Recht und für friedliche Konfliktlösung" einsetze, so Hach im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Das zeigt sich aktuell auch im Roten Meer: Immer wieder attackieren dort vom Iran unterstützte islamistische Huthi-Milizen internationale Handelsschiffe, die den Seeweg durch den Suezkanal nutzen wollen. Bahrain zählt zu den Unterstützern westlicher Gegenmaßnahmen. Wie sieht diese Unterstützung aus? Wie positioniert sich Bahrain? Und was heißt das konkret für den Handel? Diese Frage beschäftigt die Wirtschaftsexpertin Dalia Samra-Rohte. Sie hat die Lieferketten-Problematik ganz genau im Blick: Vor Ort richte man sich darauf ein, dass es - sofern sich die Situation nicht entspanne - "zu Verzögerungen im Projektgeschäft kommen wird". Einige Unternehmen prüften bereits die rechtlichen Rahmenbedingungen, um sich gegenüber Kunden für verspätete Waren abzusichern. Über diese und viele weitere Themen diskutiert Host Andrea Sellmann mit ihren Gästen Clemens Hach und Dalia Samra-Rohte in der neuen Podcast-Folge. Clemens Hach ist Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Manama, der Hauptstadt des Königreichs Bahrain. Und Dalia Samra-Rohte ist Delegierte der Deutschen Wirtschaft für Saudi-Arabien, Bahrain und Jemen. Sie ist für die Auslandshandelskammer in Saudi-Arabien vor Ort und beobachtet die deutsch-bahrainischen Wirtschaftsbeziehungen von Riad aus. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Wohin steuert Russland? "Ein Regime, das sich immer weiter radikalisiert"
Von Frieden keine Spur: Am 24. Februar 2022 sind russische Truppen in die Ukraine einmarschiert, seitdem kämpft das Land um seine Freiheit. Die Welt hat sich gewaltig verändert. Viele Bündnisse sind zerrüttet, andere Allianzen neu entstanden. Auch in Deutschland: Wir mussten lernen, wie sehr wir von russischem Gas abhängig waren und haben uns neue Energiepartner gesucht. Die Welt ist im Umbruch. Matthias Dembinski vom Peace Research Institute Frankfurt (PRIF) beobachtet das aus der Perspektive der Friedens- und Konfliktforschung: In der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit" wagt er eine Prognose: "Meiner Einschätzung nach haben wir es in Russland mit einem Regime zu tun, das sich vor allem nach innen immer weiter radikalisiert", konstatiert Dembinski. Aber auch nach außen werde Russland gewalt- und zudem risikobereiter. Und er befürchtet, dass "diese Konfrontationsphase, die wir zurzeit erleben, über ein Ende dieses Krieges hinaus anhält". In der neuen Podcast-Folge berichtet er davon, wie das PRIF gemeinsam mit dem Berliner Kolleg Kalter Krieg des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin (IfZ) aus der Historie lernen will: Die Wissenschaftler versuchen, aus der Frühphase des Kalten Krieges Schlüsse für die aktuelle Situation zu ziehen. Und er wagt einen Blick auf die neue Weltordnung, auch aus anderer Perspektive: Betrachte man die wirtschaftliche und militärische Entwicklung, gebe längst China den Ton an: "Russland droht zunehmend zu einem Anhängsel chinesischer Macht zu werden", so Dembinski. Wo steht der Westen? Könnte es Donald Trump im Fall einer Wiederwahl in den USA gelingen, den Westen zu spalten? Und wo genau steht Europa? Diese und viele weitere Fragen bespricht Host Andrea Sellmann mit Matthias Dembinski in der neuen Podcast-Folge. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Australien: Bei grünem Wasserstoff lohnt der Blick nach Down Under
Australien liegt zwar auf der anderen Seite der Welt, ist aber trotzdem ein wichtiger Handelspartner für Deutschland. Im Jahr 2022 handelten wir Waren im Wert von fast 18 Milliarden Euro hin und her. Down Under gilt auch beim Thema grüner Wasserstoff als guter Partner, um die Energiewende in Deutschland voranzutreiben. Markus Wagner ist Experte für internationales Wirtschaftsrecht, lebt in Sydney und hat von dort aus beide Länder genau im Blick. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit“ erzählt er vom Wasserstoffabkommen zwischen beiden Ländern: "Es gibt gezielte Bestrebungen der deutschen Bundesregierung, mit der australischen Regierung dieses Abkommen zu vertiefen und es auch auf wirtschaftlich tragfähige Füße zu stellen“, sagt Wagner in der neuen Podcast-Folge. Das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Australien ist jedoch vorläufig gescheitert. Warum ist man sich nicht einig geworden? Wie positioniert sich Down Under zu den USA, zum Krieg in der Ukraine und auch zu China? Wie agiert Australien im Spannungsfeld zwischen Washington und Peking? Schließlich gründet der australische Wohlstand auf dem jahrzehntelangen Export von Rohstoffen ins Reich der Mitte. Darüber spricht Host Andrea Sellmann mit ihren Gästen Markus Wagner und Christian Wirth in der neuen Podcast-Folge. Christian Wirth ist Politologe und analysiert Australien für die Stiftung Wissenschaft und Politik von Berlin aus. Markus Wagner ist Jura-Professor und Experte für internationales Wirtschaftsrecht an der University of Wollongong in Australien. Er forscht dort unter anderem zur Frage, wie Handel als Waffe eingesetzt wird. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Kaffee, Tourismus, Technologie: Costa Rica ist ein guter Partner für Deutschland
Der Ursprung unserer Geschäftsbeziehungen mit Costa Rica liegt weit zurück: Im 18. Jahrhundert trieben deutsche Auswanderer dort Anbau von Kaffee voran und exportierten die Kaffeebohnen bald in die alte Heimat. Wirtschaftsexperte Christian Schauer kennt die heutigen Handelsbeziehungen genauso gut wie die Historie. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" entdeckt er Parallelen zwischen beiden Ländern: "Costa Rica ist ein bisschen wie der Süden Deutschlands", sagt Schauer in der neuen Podcast-Folge. Beide seien mit der Landwirtschaft groß geworden. Danach habe sich Costa Rica, ähnlich wie Bayern und Baden-Württemberg, schnell entwickelt. Heutzutage ist Costa Rica für Deutschland ein kleiner, aber verlässlicher Handelspartner in Zentralamerika. Evelyn Gaiser hat das Land für die Konrad-Adenauer-Stiftung im Blick - und stellt fest, dass es im Gegensatz zum schwächelnden Deutschland 2023 wirtschaftlich um 5,1 Prozent gewachsen ist, "was ja angesichts der geopolitischen Weltlage doch schon beachtenswert ist". Das Land exportiert hochwertige Medizintechnik, Mess- und Regeltechnik und Elektronik. Seine Energie gewinnt es vornehmlich aus Wasserkraft. Je nachdem, wie viel es regnet, kann der Bedarf zu 98, manchmal auch 99 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Schauer berichtet in der neuen Podcast-Folge auch davon, dass Costa Rica in Lateinamerika bei der E-Mobilität weit vorn sei. In seinem Alltag gibt es "kaum einen Ort, an dem man mehr als 30 Kilometer fahren muss, um zu einer öffentlichen Ladestation zu kommen." Und ein weiterer Ausbau der E-Mobilität biete wirtschaftliches Potenzial - auch für deutsche Unternehmen. Allerdings gibt es auch Schattenseiten. So hat Evelyn Gaiser zuletzt einen rapiden Anstieg der Mordrate beobachtet: "2023 war das gewalttätigste Jahr in der jüngeren Geschichte", sagt sie. Diese Morde seien oft auf die organisierte Drogenkriminalität zurückzuführen: "Meistens geht es um Abrechnungen, Rache und Territorialkämpfe", erklärt sie in der neuen Podcast-Folge. Hat das auch Auswirkungen auf Costa Rica als Reiseziel? Schließlich ist Ökotourismus eine wichtige Einnahmequelle für das Land. Diese und viele weitere Fragen klärt Host Andrea Sellmann mit ihren beiden Gästen in der neuen Podcast-Folge. Christian Schauer ist Geschäftsführer der Deutsch-Costaricanischen Industrie- und Handelskammer. Und Evelyn Gaiser leitet das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung. Beide arbeiten in San José, der Hauptstadt von Costa Rica. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Geysire, Gletscher, Geothermie: Island ist ein Paradies für Rechenzentren
Wer an Island denkt, hat schnell Gletscher, Geysire und bunt schillernde Polarlichter vor Augen: Naturgewalten wie diese machen die Insel am Rande des Europäischen Nordmeeres zu einem beliebten Ziel für Touristen. Die heißen Quellen locken aber nicht nur Besucher, sie machen die Insel auch zum Paradies für Geothermie. Rund ein Drittel des isländischen Strombedarfs wird auf diese Weise gedeckt. Dank Wasserkraft ist auch die restliche Energie grün und günstig. Wirtschaftlich hat Island mehr zu bieten als Tourismus und den traditionellen Fischfang. Längst wird die Insel als Eldorado für energieintensive Unternehmen gehandelt. Neben der Aluminiumindustrie sind das vorwiegend Rechenzentren, die kühle Außentemperaturen als weiteren Standortvorteil sehen. Doch wie groß ist die Gefahr durch Erdbeben und vulkanische Aktivitäten? Die Isländerin Baddý Sonja Breidert hält die aktuelle Situation für brisanter als beim Ausbruch des Eyjafjallajökull, der im Jahr 2010 mit einer riesigen Aschewolke den europäischen Flugverkehr lahmlegte: Island gehe "in eine Ära, in der viel mehr Vulkanausbrüche passieren werden", berichtet sie im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Infrastruktur und auch Tourismusziele seien aktuell näher dran - und deshalb auch viel gefährdeter. Wie sorgt Island vor? In der neuen Podcast-Folge diskutiert Host Andrea Sellmann mit Baddý Sonja Breidert und dem Politikwissenschaftler Tobias Etzold über das isländische Mindset im Umgang mit der Gefahr. Reicht das aus, um ausländische Unternehmen zu beruhigen? Was kann sich die deutsche Wirtschaft sonst noch abschauen bei der Insel, die zwar europäisch denkt, aber ihre Unabhängigkeit unbedingt bewahren will? Wo liegen die wirtschaftlichen Potenziale? Das und mehr ist Thema der neuen Podcast-Folge. Tobias Etzold ist Politikwissenschaftler am Norwegischen Institut für Internationale Beziehungen in Oslo und hat die nordeuropäischen Staaten, darunter auch Island, von dort aus im Blick. Baddý Sonja Breidert ist Vorstandsmitglied der Deutsch-Isländischen Außenhandelskammer. Die gebürtige Isländerin kennt beide Länder aus dem eigenen Geschäftsleben ganz genau, denn sie leitet eine Digitalagentur mit Standorten in Reykjavík und Frankfurt am Main. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Jung und gut ausgebildet - ist Jordanien unser Fachkräfte-Joker?
Jordanien ist ein Land zwischen Tradition und Moderne. Wer die Hauptstadt Amman besucht, entdeckt geschichtsträchtige Ruinen neben Hochhäusern der Neuzeit. Jordanien ist außerdem direkter Nachbar von Syrien und Israel und damit geografisch nah dran an den Krisenherden des Nahen Osten. Das Land gilt als enger Verbündeter des Westens. Auch die wirtschaftlichen Beziehungen wirken gefestigt. Deutschland ist ein wichtiger Handelspartner für Jordanien, das stark auf Importe angewiesen ist. Detlef Gürtler beobachtet die Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern für Germany Trade & Invest seit Jahren. Viele junge Jordanier seien gut ausgebildet, aber unterbeschäftigt, berichtet er in "Wirtschaft Welt & Weit". Gingen diese Menschen fort, um Arbeit zu finden, dann meist in die Golfstaaten. Ein Umstand mit Potenzial, meint Gürtler: "Genauso gut könnte das auch nach Westen gehen", erklärt er in der neuen Podcast-Folge - und berichtet von einem Zentrum für Arbeitsmobilität, das "eine solche Fachkräftemigration in Richtung Deutschland fördern soll. Da kann viel draus werden." Auf offizieller Ebene stimmen die Beziehungen. Doch wie sehr verändert der Krieg zwischen Israel und der Hamas das Deutschland-Bild innerhalb der Bevölkerung? Schätzungen zufolge hat mehr als die Hälfte der jordanischen Bevölkerung palästinensische Wurzeln. Deutschland sei seit dem Angriff der Hamas auf Israel "deutlich unbeliebter" geworden, sagt André Bank, Politikwissenschaftler beim GIGA-Institut Hamburg. Wie sehr wird das durchschlagen? Wo liegt sonst noch Potenzial in den deutsch-jordanischen Wirtschaftsbeziehungen? Wie groß ist die Gefahr, dass auch Jordanien in den Nahost-Krieg reingezogen wird? Diese und viele weitere Fragen diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit ihren Gästen André Bank und Detlef Gürtler in der neuen Podcast-Folge. André Bank ist Politikwissenschaftler und Nahost-Experte beim German Institute for Global and Area Studies (GIGA) in Hamburg. Und Detlef Gürtler arbeitet als Korrespondent bei Germany Trade & Invest, also bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Er ist dort unter anderem für die Marktbeobachtung von Jordanien zuständig. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Chancen auch für deutsche Firmen: Zypern sucht Anschluss ans europäische Stromnetz
Zypern ist nach Sizilien und Sardinien die drittgrößte Insel im Mittelmeer. Seit einem halben Jahrhundert ist sie faktisch geteilt: Es gibt einen griechischen Teil, die Republik Zypern, und einen türkischen, die Türkische Republik Nordzypern, die international aber nur von der Türkei anerkannt wird. Trotz der Teilung ist Zypern seit 2004 Mitglied der EU. Wichtigster Handelspartner des Landes ist Griechenland. Doch auch aus deutscher Perspektive ist das Land spannend - vor allem im Bereich Energie. Stefan Nolte, Präsident der Cyprus Germany Business Association, berichtet im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" von Plänen, Zypern mit einem Unterseekabel energetisch ans Festland anzubinden. Sollte dieses Großprojekt tatsächlich umgesetzt werden, könnte es auch für Unternehmen aus Deutschland interessant sein. Und bereits jetzt nutzen deutsche Unternehmen Chancen, die sich im Zuge der Energiewende auf der Insel bieten. "Deutschland möchte sich als neuer Energiepartner Zyperns positionieren", erklärt Nolte - auch mit Blick auf den Bereich Offshore-Windkraft. In der neuen Podcastfolge diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Nolte und dem Politikwissenschaftler Thomas Diez auch über die geopolitische Bedeutung der geteilten Insel. Dabei geht es nicht nur um das Verhältnis zwischen griechischen und türkischen Zyprern, sondern auch um den Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei. Welche Begehrlichkeiten wecken die Gasvorkommen vor der Küste Zyperns? Und wie steht es um das Verhältnis zu Russland? Thomas Diez ist Politikwissenschaftler an der Universität Tübingen. Stefan Nolte lebt seit 1999 auf der Insel - zuerst im türkischen Teil, und jetzt seit nunmehr 16 Jahren im griechischen Teil. Er ist Präsident der Cyprus Germany Business Association in Nikosia. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Mit dem Hafen Antwerpen: "Flandern ist das Powerhaus für uns in Belgien"
Brüssel steht bei vielen Menschen als Erstes auf der Agenda, wenn sie an Belgien denken. Schließlich ist die belgische Hauptstadt als EU-Machtzentrum allgegenwärtig. Und doch ist sie neben Flandern und der Wallonie nur eine von drei Regionen, die unser Nachbarland ausmachen. Während die Wallonie mit dem Wegfall von Kohle und Stahl kämpfen musste, verfügt Flandern über einen Zugang zur Nordsee und den Hafen in Antwerpen. Für Markus Bangen, Chef des Duisburger Hafens, ist diese Region ganz klar "das Powerhaus für uns in Belgien". Und das gilt es auszubauen. Eine gute Partnerschaft ist für Bangen die Basis der Geschäftsbeziehung zwischen den Häfen Duisburg und Antwerpen. "Wir haben beide unsere Stärken, und die ergänzen sich sehr gut", erzählt er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Antwerpen schaut dabei in Richtung See, Duisburg auf die Versorgung des Ballungsraums Rhein-Ruhr. Beim Zukunftsthema grüner Wasserstoff setzen die Häfen auf Kooperation: Die Transformation der Industrie lasse sich nur mithilfe von Importen realisieren, erklärt Hafenchef Bangen. Antwerpen sei einer der Hotspots für den Umschlag von Wasserstoff, bereits bestehende Pipeline-Verbindungen würden in Zukunft auch dafür genutzt. Vor dem Hintergrund des weltweiten Wettbewerbs ist beiden Seiten "sehr bewusst, dass wir momentan um unseren Standort kämpfen". Das geht für Bangen nur gemeinsam: Die Zusammenarbeit mit dem Hafen Antwerpen laufe unaufgeregt und auf Augenhöhe ab - frei nach dem Motto: "Wir machen einfach mal und freuen uns, wenn es erfolgreich war." Ist das "belgische Understatement" der Grund dafür, dass viele Deutsche so wenig über unseren direkten Nachbarn wissen? Sabine Schmitz vom Belgien-Zentrum der Universität Paderborn will das ändern und bringt uns in der neuen Podcast-Folge die unterschiedlichen Regionen, Sprachgemeinschaften und Parlamente der Belgier ein Stück näher. Und sie berichtet von weiterem Wirtschaftspotenzial - etwa in der Halbleiterbranche. Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert in dieser Podcast-Folge mit Sabine Schmitz und Markus Bangen über die belgischen Eigenarten, die gemeinsamen Zukunftschancen und den unterschiedlichen Umgang mit chinesischen Investoren in Deutschland und Belgien. Markus Bangen ist Vorstandschef von Duisport, der Duisburger Hafen AG. Er hat viele wirtschaftliche Bande geknüpft mit unseren belgischen Nachbarn, insbesondere mit dem Hafen Antwerpen. Sabine Schmitz ist Professorin an der Universität Paderborn und Vorsitzende des dortigen Belgien-Zentrums. Ziel der Einrichtung ist es, Deutschland und Belgien einander näherzubringen soll - und das in vielen unterschiedlichen Disziplinen wie Geschichte, Kultur und natürlich auch Wirtschaft. +++ Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html +++ Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Geopolitik im Nahen Osten: "Für arabische Großmächte ist der Jemen eine militärische Spielwiese"
Durch den Krieg in Nahost gerät auch der Jemen in den Fokus der Weltöffentlichkeit: Die dort ansässigen bewaffneten Huthi-Rebellen stellen sich auf die Seite der Hamas und beschießen Israel mit Drohnen und Raketen. Außerdem greifen sie an der jemenitischen Küste verstärkt internationale Handelsschiffe an, um diese daran zu hindern, das Rote Meer in Richtung Israel zu passieren. Erste Reedereien ändern ihre Routen, die USA schmieden eine Allianz, um die Schifffahrt zu schützen. Bereits im Jahr 2014 haben die Huthi-Rebellen die jemenitische Hauptstadt Sanaa und große Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht. Warum wird in dem Land überhaupt gekämpft? Und zu welchen gesellschaftlichen Spaltungen hat das geführt? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit". Der Staatswissenschaftler Said AlDailami ist im Jemen geboren. Für ihn geht es in den Kämpfen um die Interessen Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate: Beide Länder wollen laut AlDailami ihre jeweilige Machtposition auf der Arabischen Halbinsel stärken: Der Jemen mit dem Hafen in Aden und seinen Erdölfeldern sei für beide geostrategisch von Interesse - und eine Möglichkeit, Kriegserfahrung zu sammeln. Für ihn haben die Regionalmächte in dem Land "eine tolle Spielweise gefunden, wo sie ihre Militärmacht ausüben und sich ausprobieren können - und das leider auf dem Rücken der Jemeniten", erklärt AlDailami. Wie sehr leidet die Bevölkerung vor Ort? Zwei von drei Menschen im Jemen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Hat das Land am Horn von Afrika eine Chance auf Frieden oder wird die Situation jetzt noch weiter eskalieren? Über dies und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit ihren Gästen Said AlDailami und Alexander Weissenburger in der neuen Podcast-Folge. Alexander Weissenburger ist Islamwissenschaftler und Nahost-Experte am Institut für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er kennt sich besonders gut aus mit der Ideologie der Huthi-Rebellen. Said AlDailami ist promovierter Staatswissenschaftler und ehemaliger Bundeswehroffizier. Er stammt aus einer politisch einflussreichen jemenitischen Familie und arbeitet aktuell in der Entwicklungszusammenarbeit. Mit seinem Verein Hayati Karamati fördert er Hilfsprojekte im Jemen und engagiert sich dabei ganz besonders für Kinder, die unter den Kämpfen im Land leiden. Zudem gibt er seinem Geburtsland auch als Buchautor eine Stimme. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Nach der Wahl in Argentinien: Schafft Milei neue Chancen für deutsche Unternehmen?
Hohe Inflation und Staatsverschuldung, Korruption und ein aufgeblähter Staatsapparat: Argentiniens Probleme sind vielfältig. Der Ökonom Federico Foders kennt sie ganz genau, denn er selbst ist vor über 50 Jahren aus dem südamerikanischen Land nach Deutschland ausgewandert. Er wartet schon lange darauf, dass sich die Lage in Argentinien verbessert. Javier Milei habe im Wahlkampf die Nachricht vermittelt, dass es auch anders gehe, sagt Foders im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". "Ob das besser wird, das werden wir sehen." Mileis Wunschliste ist groß: Viele Ministerien will der neue Präsident streichen, den argentinischen Peso abschaffen, den US-Dollar einführen. Doch was wird von seinen Parolen bleiben? Was ist überhaupt umsetzbar? Susanne Käss leitet das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Buenos Aires und kennt die politischen Mehrheiten: "Er wird immer darauf angewiesen sein, Bündnisse mit anderen Parteien zu stricken, weil er allein überhaupt nicht regieren kann", erklärt Käss in der neuen Podcast-Folge. Schafft Argentinien eine Kehrtwende? Und inwieweit könnten sich jetzt die Rahmenbedingungen für deutsche Unternehmen verbessern? Argentinien ist reich an Lithium, einem Rohstoff, der für die Produktion von E-Auto-Akkus benötigt wird. Ist das Land bisher ein zu riskantes Pflaster für deutsche Unternehmen? Oder was steckt sonst dahinter, dass China uns beim argentinischen Lithium den Rang abläuft? Diese und viele weitere Fragen diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit ihren Gästen Federico Foders und Susanne Käss in der neuen Podcast-Folge. Federico Foders ist Präsident des Internationalen Wirtschaftssenats und emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre am Kiel Institut für Weltwirtschaft. Argentinien ist sein Geburtsland. Und Susanne Käss leitet das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Sie lebt seit 2022 im Argentinien. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de +++ Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html +++ Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Wie korrupt ist der Libanon? Das Machtkartell sitzt die Wirtschaftskrise aus
Wer an Beirut denkt, hat schnell die Bilder vom 4. August 2020 vor Augen: Rund 2750 Tonnen Ammoniumnitrat explodierten und legten das Hafenviertel in Schutt und Asche. Mehr als drei Jahre später wird die Verantwortung für die Katastrophe noch immer hin- und hergeschoben. Für Ralf Erbel, Libanon-Experte der Friedrich-Naumann-Stiftung, ist dieser Fall "symptomatisch für die Krise, in der sich der Libanon befindet". Erbel fasst es in der neuen Podcast-Folge sehr direkt zusammen: Das politische System des Landes "ist korrupt, bereichert sich selbst, leistet aber praktisch nichts für die Bevölkerung". Es beruht auf dem konfessionellen Proporz der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften. Für libanesische Politiker steht nach Ansicht von Kritikern nicht immer das Wohl der Bevölkerung, sondern vielmehr die eigene Community an erster Stelle. Wie kann sich dieses System halten, obwohl schon vor Jahren viele Libanesen dagegen auf die Straße gingen? Wie genau funktioniert das Machtkartell? Welche Rolle spielen wir eigentlich dabei? Lange wurde Deutschland aus libanesischer Perspektive sehr positiv wahrgenommen, doch in letzter Zeit hat das Deutschland-Bild im Libanon gelitten. Dabei sind wir nach den USA und der EU der drittgrößte Geldgeber für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Was hat sich verändert? Was ist für die Zukunft zu erwarten? Diese und viele weitere Fragen diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den Libanon-Kennern Ralf Erbel und Andreas Böhm in der neuen Podcast-Folge. Andreas Böhm ist Nahost-Experte an der Universität St. Gallen und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Land. Der Halb-Libanese Ralf Erbel leitet aktuell das Referat MENA und Subsahara-Afrika der Friedrich-Naumann-Stiftung. Zuvor war er von der jordanischen Hauptstadt Amman aus für die Stiftungsarbeit im Libanon zuständig. Bei dieser Folge handelt es sich um den zweiten Teil einer Doppelfolge zum Libanon. Der erste Teil hat sich mit der aktuellen Situation des Landes und dem Eskalationspotenzial im Nahen Osten durch die pro-iranischen Hisbollah-Miliz befasst. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de +++ Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html +++ Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Die "Schizophrenie" der Hisbollah im Kampf gegen Israel
Nach dem verheerenden Terrorangriff der Hamas auf Israel kommt es auch an der israelisch-libanesischen Grenze immer wieder zu Konfrontationen mit der pro-iranischen Hisbollah-Miliz, die vom Libanon aus agiert. Beobachter sprechen von der schwersten Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahr 2006. Wie brisant ist die Lage und welche Rolle spielt der Libanon im Krieg zwischen Israel und der Hamas? Darüber diskutieren zwei Nahost-Experten in der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit". Ralf Erbel, Libanon-Experte der Friedrich-Naumann-Stiftung, analysiert in dieser Podcast-Folge die Denkweise der Hisbollah - und spricht von "Schizophrenie": Auf der einen Seite versuche die Miliz, das Image einer "furchtlosen - in der Selbstperzeption - Widerstandsbewegung gegen Israel" aufrechtzuerhalten. Auf der anderen Seite wolle sie sich dabei aber nicht auf eine weitere Eskalation einlassen. Denn damit würde sie die Zerstörung des Libanon riskieren. Nahost-Experte Andreas Böhm fasst es so zusammen: "Israel würde die lebenswichtige Infrastruktur des Libanon lahmlegen. Und diese Drohung ist durchaus ernst zu nehmen." Wie groß ist also die Gefahr einer Gewaltspirale, die den Libanon noch tiefer als bisher involviert? Darüber diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Ralf Erbel und Andreas Böhm in der neuen Podcast-Folge. Andreas Böhm ist Nahost-Experte an der Universität St. Gallen und beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit dem Libanon. Und der Halb-Libanese Ralf Erbel leitet aktuell das Referat MENA und Subsahara-Afrika der Friedrich-Naumann-Stiftung. Zuvor war er von der jordanischen Hauptstadt Amman aus für die Stiftungsarbeit im Libanon zuständig. Und schon jetzt der Hinweis: In der nächsten Woche beschäftigt sich dieselbe Runde dann ganz konkret mit der wirtschaftlichen Lage des Landes und den deutsch-libanesischen Wirtschaftsbeziehungen. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de +++ Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html +++ Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Israels Nachbar: Welche Rolle spielt Syrien im aktuellen Nahost-Krieg?
Seit 2011 leidet die syrische Bevölkerung unter den Kriegszuständen in ihrem Land. Was als Protest gegen das Assad-Regime begann, endete in einem Krieg, in dem zunehmend mehr Konfliktparteien eine Rolle spielten. In Syrien ging und geht es um die Verteidigung von Menschenrechten, um Religion, Geopolitik und um Wirtschaft. Heute, mehr als zwölf Jahre nach dem Arabischen Frühling, als Millionen Menschen gegen Unterdrückung und für mehr Freiheit auf die Straße gingen, hat Bashar al-Assad in Syrien noch immer das Sagen. Allerdings haben sich die Machtverhältnisse verändert. Die vom Iran unterstützte schiitische Hisbollah-Miliz etwa werde nicht mehr wie früher von Syrien kontrolliert, erklärt der Nahost-Experte Carsten Wieland im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Inzwischen hätten die Hisbollah und der Iran Assad "mehr oder weniger in der Hand", sagt Wieland, der viele Jahre Berater mehrerer UN-Sonderbeauftragter für Syrien war. "Jetzt stehen die iranischen Milizen bis genau an den Golan. Und das ist eine Bedrohung Israels", so Wieland in der neuen Podcast-Folge. Experten befürchten, dass sich der Krieg zwischen Israel und der Hamas auf den gesamten Nahen Osten ausweiten könnte. Auch Regine Schwab, Syrien-Expertin beim Peace Research Institute Frankfurt (PRIF), sieht die Gefahr einer Eskalation. Längst gibt es Angriffe und Gegenangriffe - nicht nur von Israel, sondern auch vonseiten der USA, die aktuell mit 900 Soldaten in Syrien stationiert sind. Die Vereinigten Staaten haben Luftangriffe gegen pro-iranische Milizen geflogen. Sollte es amerikanische Todesopfer geben, könnte das die Situation nach Ansicht von Regine Schwab schnell verschärfen. Welche Rolle spielt Syrien aktuell im Nahen Osten? Wie mächtig ist die Assad-Familie? Auch wenn die Politik des Assad-Regimes bis heute auf große internationale Ablehnung stößt, ist Syrien seit einem halben Jahr wieder zurück in den Reihen der Arabischen Liga. Welchen Einfluss hat diese Entwicklung auf Syrien? Wird das Land die Bedingungen der Arabischen Liga erfüllen? Um dies und mehr geht es bei "Wirtschaft Welt & Weit". In der neuen Podcast-Folge beleuchtet Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Carsten Wieland und Regine Schwab die Lage in Syrien ganz genau: von den unterschiedlichen Gruppierungen im Bürgerkrieg über die Rolle Russlands und der Vereinigten Staaten hin zu wirtschaftlichen Faktoren. Beide Gäste kennen die arabische Welt und vor allem Syrien ganz genau und bieten daher viele Einblicke: Carsten Wieland hat als Berater mehrerer UN-Sonderbeauftragter für Syrien aktiv dabei geholfen, im Bürgerkrieg zu vermitteln. Er ist Diplomat, Autor, Berater und Fellow am Genfer Institut für Sicherheitspolitik (GCSP) und am Osloer Friedensforschungsinstitut (PRIO). Regine Schwab hat genaue Kenntnisse über die vielen Oppositionsgruppen im syrischen Bürgerkrieg. Ihre Dissertation über das komplexe Machtgefüge wurde 2022 mit dem Christiane-Rajewsky-Preis der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung ausgezeichnet. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.de +++ Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html +++ Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Singapur dient deutschen Firmen als Tor nach Asien
Wer nach Singapur fliegt, muss am Changi-Airport nicht viel Zeit einkalkulieren. Denn der internationale Flughafen des kleinen Inselstaates funktioniert äußerst effizient. Geschäftsleute wissen das sehr zu schätzen, berichtet Dominique Herold, die als Geschäftsführerin des German Centre Singapur deutsche Unternehmen beim Schritt nach Südostasien unterstützt: "Man versucht immer den Rekord zu brechen, wenn man wieder nach Singapur einfliegt", erzählt sie im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Vom Touchdown auf der Landebahn bis nach draußen könne man es in nur 20 Minuten schaffen. Der Flughafen ist eine Art Visitenkarte für Singapur. Denn auch sonst legt das Land gerne mal den Turbo ein. Für den ASEAN-Experten Daniel Müller gehört es gewissermaßen zur DNA des Inselstaates, immer einen Tick "schneller, besser und smarter" zu sein als andere. Die Menschen seien sich des schwierigen geopolitischen Umfelds bewusst und stets darum bemüht, die große Abhängigkeit Singapurs bei Rohstoffen, Energie oder Nahrungsmittel zumindest ein Stückweit auszugleichen. Diese Denkweise schlage sich auch auf die Geschäftskultur nieder, berichtet Müller: "Und davon profitieren die Unternehmen." Über 2000 deutsche Firmen sind aktuell in Singapur aktiv. Neben einem guten Geschäftsklima führt auch die Nähe zu anderen ASEAN-Staaten dazu, dass das Land als Sprungbrett für ganz Südostasien gilt. Wo genau liegt das Zukunftspotenzial? Welche Branchen sind besonders gefragt? Und wie positioniert sich das multikulturelle Singapur im Spannungsfeld zwischen dem Westen und China? Über das und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow in der neuen Podcast-Folge mit ihren Gästen Dominique Herold und Daniel Müller. Dominique Herold lebt schon seit sechs Jahren in Singapur. Seit drei Jahren leitet sie das dortige German Centre for Industry and Trade und bietet Eindrücke aus erster Hand. Daniel Müller hingegen schaut von außen auf Singapur und hat dabei immer auch die Nachbarstaaten genau im Blick: Er ist Regionalmanager ASEAN beim OAV - German-Asia-Pacific Business Association. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.de. +++ Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html +++ Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

"Die Menschen im Gazastreifen werden nicht einfach verschwinden"
Kaum ein Konflikt hat eine derart komplizierte und lange Geschichte wie der Nahost-Konflikt. Derzeit ist Entspannung nicht in Sicht - und doch wird eine Frage in der Weltgemeinschaft immer lauter: Wie kann die Region dauerhaft zur Ruhe kommen? Für den Nahost-Experten Martin Beck hat eine Zwei-Staaten-Lösung aktuell wenig Chancen auf Erfolg. "Da müsste dann wirklich eine Zeitenwende in Israel passieren, das sehe ich nicht", konstatiert Beck in der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit". Andererseits gibt es auch kaum andere Optionen, von daher sei es dennoch sinnvoll, daran festzuhalten. Martin Beck ist Professor für Internationale Beziehungen und Sicherheitsstudien an der University of Kurdistan Hewlêr und vertritt derzeit an der Philipps-Universität Marburg die Professur für Politik des Nahen und Mittleren Ostens. In der aktuellen Podcast-Folge ordnet er nahezu den gesamten Nahen Osten ein. Er beschreibt, welche Länder in der Region offiziell Frieden mit Israel geschlossen haben und welche arabischen Länder sich in klarer Feindschaft mit Israel befinden. Zudem gibt es eine Reihe arabischer Nationen wie beispielsweise Katar, die sich mittig positionieren und in der aktuellen Situation eine Sonderrolle einnehmen. Diese Vermittler könnten nun noch eine viel wichtigere Rolle spielen, betont der Experte. Neben einer ausführlichen Analyse über die Freund- und Feindschaften innerhalb des Nahen Ostens geht Beck darauf ein, welche Rollen China, die USA und die EU einnehmen. Als engstem Verbündeten Israels ist den USA besonders an der Sicherheit des Landes gelegen. Gleichwohl raten die Amerikaner Israel zunehmend von einer Bodenoffensive im Gazastreifen ab. Dies könnte einen Flächenbrand in der Region auslösen und die Rolle der USA im Nahen Osten unter Umständen weiter schwächen, befürchten sie. Einige arabische Länder wenden sich derweil immer stärker von den USA ab und nähern sich dem Systemrivalen China an. China braucht Rohstoffe und verfolgt unter anderem deshalb geostrategische Interessen im Nahen Osten. Welche westlichen Großmächte wie auf den Konflikt einwirken können und ob es tatsächlich zu einer weiteren Eskalation kommen könnte, besprechen wir in dieser Folge von "Wirtschaft Welt & Weit". Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Israelis vs. Palästinenser: Die leidvolle Geschichte hinter dem Nahost-Konflikt
Als Reaktion auf den Antisemitismus in Europa im 19. Jahrhundert entstand der Zionismus. Hierbei handelt es sich um eine jüdische Bewegung, die einen selbstständigen Nationalstaat für Juden anstrebt. Dieser sollte nach verschiedenen Überlegungen schließlich im damaligen Palästina errichtet werden. Palästina war zu dieser Zeit ein Teil des Osmanischen Reiches. Religiös betrachten Juden dieses Gebiet im Nahen Osten als ihre Heimat. Im Laufe der Jahre wanderten in der Folge Zehntausende Juden nach Palästina ein, um sich dort dauerhaft niederzulassen. Im Zuge des Ersten Weltkriegs eroberten die Briten das palästinensische Areal. 1923 wurde Palästina schließlich britisches Mandatsgebiet. "Großbritannien hat damals beiden Seiten, den Juden und der arabisch-stämmigen Bevölkerung, territorial ein ähnliches Versprechen gemacht", sagt der israelische Historiker Meron Mendel im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Hier habe der Konflikt, den wir heute sehen, bereits seinen Ursprung gehabt. Vehement zu eskalieren, drohte die Situation zwischen Juden und der arabisch-stämmigen Bevölkerung auf dem Gebiet jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Hunderttausende Holocaust-Überlebende wollten Deutschland schnellstmöglich verlassen, nachdem die Nazis im Zweiten Weltkrieg sechs Millionen Juden ermordet hatten. In Deutschland konnten sie nicht bleiben. Und so machten sich die Überlebenden auf ins britische Mandatsgebiet Palästina. Hier nahm die Geschichte ihren Lauf. Wer hat recht und wer ist schuld? Die Antworten hierauf gehen - je nachdem, wen man fragt - weit auseinander. Frust, Wut und Hass wuchsen, je länger der Konflikt anhielt. Auf beiden Seiten haben sich in den folgenden Jahrzehnten Teile der Bevölkerung radikalisiert, erklärt Mendel. Streng religiöse orthodoxe Juden sowie radikal-islamische Gruppierungen beanspruchen jeweils das gesamte Gebiet für sich allein. Die zivilen Bevölkerungen unterlagen in den vergangenen Jahrzehnten unzähligen Kriegen, Konflikten und Menschenrechtsverletzungen. Ob eine Zwei-Staaten-Lösung nach der jüngsten Eskalation noch eine Chance hat, bleibt abzuwarten. Dafür muss eine gemeinsame Basis geschaffen werden, sagt Mendel. Doch ganz hoffnungslos sei das Vorhaben immer noch nicht, findet der Historiker. Was dafür notwendig wäre, beschreibt Mendel in dieser Podcast-Folge. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.de +++ Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html +++ Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Know-how von VW: Eine griechische Insel wird zum Eldorado für E-Mobilität
Smart, nachhaltig und offen für Veränderung: So lässt sich die griechische Insel Astypalea beschreiben. Auf einer Fläche von gerade mal 96 Quadratkilometern bietet sie ideale Möglichkeiten, um grüne Transformation auf kleinem Raum Wirklichkeit werden zu lassen. Für den deutschen Wirtschaftswissenschaftler Jens Bastian ist das Projekt ein Paradebeispiel für deutsch-griechische Wirtschaftsbeziehungen. Die griechische Regierung und der deutsche Autobauer Volkswagen haben bereits 2021 gemeinsam den Startschuss für die Elektrifizierung der Insel gegeben. Innerhalb von fünf Jahren soll sich das Eiland in eine reine Elektroinsel verwandelt haben. Das geschieht nicht nur durch den Einsatz von E-Autos und Ladestationen. Auch das örtliche Elektrizitätswerk soll komplett auf erneuerbare Energien umgestellt werden. "Das kommt in Griechenland sehr gut an", berichtet Jens Bastian im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Deutschen Unternehmen werde dadurch ein neues Image zugeschrieben: In der öffentlichen Wahrnehmung sei Deutschland bereits eng mit dem Thema Energietransformation verbunden, erzählt der Auswanderer, der seit 24 Jahren in Griechenland lebt. Ein Modell nur für Inseln oder auch fürs Festland? Und hat Griechenland, das lange Zeit im Sog der Finanzkrise stand, die schwierigen Jahre endgültig hinter sich gelassen? In der neuen Podcast-Folge diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Jens Bastian und dem zweiten Griechenland-Experten Ascan Iredi über die Potenziale der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. Dabei darf natürlich der geopolitische Blick nicht fehlen. Und so geht es auch um das schwierige Verhältnis zwischen Griechenland und der benachbarten Türkei, das deutsche Unternehmen beim Schritt nach Griechenland nicht außer Acht lassen werden. Jens Bastian war zu Krisenzeiten Mitglied der sogenannten Task Force der EU-Kommission für Griechenland. Außerdem ist er Fellow am Centrum für angewandte Türkeistudien der Stiftung Wissenschaft und Politik, kennt sich also auch mit dem türkischen Nachbarn hervorragend aus. Ascan Iredi leitet das Portfoliomanagement der Plutos Vermögensverwaltung und beobachtet die deutsch-griechischen Wirtschaftsbeziehungen von außen aus der Perspektive eines Finanzmarktexperten. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.de +++ Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html +++ Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Griechischer Hafen Piräus: Wie China europäische Handelsströme lenkt
Am Hafen von Piräus wehen nicht nur griechische und europäische Flaggen, sondern auch chinesische. Denn der größte Hafen Griechenlands ist fest in der Hand chinesischer Investoren. Seit 2016 hat die chinesische Reederei Cosco dort als Mehrheitseigner unternehmerisch das Sagen. Der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Jens Bastian lebt seit 24 Jahren in Griechenland. Er hat genau verfolgt, wie die maroden Hafenanlagen in den Jahren nach der Finanzkrise privatisiert wurden: "Damals haben wir China die Türen geöffnet", konstatiert Bastian im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Europäische Investoren habe es nicht gegeben, und so war der Weg frei für China, den Hafen zu einer zentralen Drehscheibe auf dem Seeweg der neuen Seidenstraße auszubauen. Anderswo in Europa sind die Bestrebungen groß, kritische Infrastruktur stärker vor chinesischen Eingriffen zu schützen. So gab es in Deutschland etwa eine große öffentliche Diskussion um die chinesische Beteiligung an einem Hafenterminal in Hamburg - auch wenn diese vom Ausmaß nicht vergleichbar ist mit Piräus. Wie genau beeinflussen also chinesische Beteiligungen die weltweiten Handelsströme? Wo liegt das richtige Maß zwischen Offenheit und Abschottung, und haben wir da schon die richtige Balance gefunden? Diese Frage muss sich Europa stellen. Und Griechenland? Ist die starke chinesische Präsenz in Piräus das richtige Modell? Wie genau profitieren die Menschen vor Ort, und wie wichtig ist der neu erstarkte Hafen für die europäische Wirtschaft? In der neuen Podcast-Folge diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow diese und viele weitere Fragen mit ihren Gästen Jens Bastian und Ascan Iredi. Jens Bastian von der Stiftung Wissenschaft und Politik war zu Krisenzeiten Mitglied der sogenannten Taskforce der EU-Kommission für Griechenland und bietet uns Insights aus erster Hand. Ascan Iredi hingegen schaut von außen auf Griechenland. Er leitet das Portfoliomanagement bei der Plutos Vermögensverwaltung und beobachtet die deutsch-griechischen Wirtschaftsbeziehungen aus der Perspektive eines Finanzmarktexperten. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Deutschland oder China? In Ägypten macht "Made in Germany" das Rennen
Maschinen aus Deutschland haben einen guten Ruf in Ägypten. Sie gelten als hochwertig und langlebig, sind allerdings meist auch teurer als chinesische Konkurrenzprodukte. In dem Land lernt man jedoch gerade, dass nicht immer der günstigste Preis den Ausschlag geben sollte - das jedenfalls berichtet Radmila Labus, die als Ägypten-Beauftragte des BVMW-Bundesverbands deutsche Mittelständler mit ägyptischen Unternehmern vernetzt. Zwar ist China mit großem Abstand wichtigstes Importland für Ägypten. Geht man aber ins Detail, sammeln deutsche Unternehmen immer öfter wichtige Punkte im Rennen um den ägyptischen Markt. Das zeigt sich etwa im Bereich Wasserwirtschaft, einem Sektor, dem angesichts knapper werdender Ressourcen höchste Priorität zukommt. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" berichtet Labus von Ausfällen chinesischer Technik, die die Stilllegung ganzer Produktionsanlagen zur Folge hatte: "Sie finden niemanden, der das reparieren kann." Derartige Folgekosten würden inzwischen immer öfter beim Kauf mitgedacht, bestätigt auch Leonard Klaßen, Ägypten-Experte der IHK München: Gerade in Schlüsselbranchen und strategisch wichtigen Betrieben "wird auf Qualität geachtet", sagt er in der neuen Podcast-Folge. Deutsche Unternehmen spielen somit den Vorteil aus, dass sie den Servicegedanken von vornherein abdecken und auch nach dem Kauf weiterhin Betreuung bieten. Wie viel Potenzial bietet das Land am Nil deutschen Unternehmen? Können gut ausgebildete Fachkräfte aus Ägypten womöglich sogar den Fachkräftemangel in Deutschland sichern? Oder überwiegen beim Blick nach Ägypten vielleicht doch die Risiken? Wie sehr hat etwa die Wirtschaft die angespannte Menschenrechtslage vor Ort im Blick? Über diese und viele weitere Themen spricht Host Mary Abdelaziz-Ditzow in der neuen Podcast-Folge mit Radmila Labus und Leonard Klaßen: Labus reist als Ägypten-Beauftragte des BVMW-Bundesverbands viel von Berlin und Kairo und liefert Eindrücke direkt aus dem Land. Leonard Klaßen ist als Länderreferent der IHK München zuständig für die MENA-Region, also für den Mittleren Osten und Nordafrika. Kürzlich erst war er auf einer Delegationsreise zum Thema Wasserwirtschaft in Ägypten vor Ort. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Kurze Lieferketten sparen Zeit und sichern Nachschub
Wie ein Netz überspannen Lieferketten unseren Globus: Schiffe und Frachtflieger, Züge und LKW sorgen dafür, dass erst die Rohstoffe und dann die Waren ihren Weg von A nach B finden. Der weltweite Handel hat uns Wohlstand gebracht, doch er ist störanfällig. Die Corona-Pandemie hat uns das mehr als deutlich vor Augen geführt. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat uns zudem gezeigt, dass wir auch nicht mehr mit jedem Land Handel treiben wollen. Auch wenn wir beim Gas inzwischen nicht mehr am Tropf von Russland hängen: In vielen anderen Bereichen ist unsere Abhängigkeit groß. Zum Beispiel bei Medikamenten. Von Indien und China aus bedienen wenige Hersteller den Weltmarkt, erklärt Matthias Weber, Finanzvorstand des Generika-Herstellers Hexal, im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Dort seien die Lohnkosten am niedrigsten. "Wenn wir weiterhin günstige Arzneimittel haben wollen und damit auch einen Beitrag leisten zu einem erschwinglichen Gesundheitsbudget, sind wir darauf angewiesen, dass wir da einkaufen, wo es am günstigsten ist", so Weber. Und doch werden auch bei uns immer wieder Medikamente knapp. Brauchen wir also etwas weniger Globalisierung? Sollten wir weniger Waren um die halbe Welt schiffen und mehr in Deutschland produzieren? Oder noch stärker mit unseren europäischen Nachbarn zusammenarbeiten? Das verkürzt die Lieferketten und macht sie widerstandsfähiger, ist aber mit Investitionen verbunden. Wer trägt die Kosten? Und was ist uns Friendshoring, also der Handel mit Ländern, die unsere Werte teilen, wert? Über dies und mehr spricht Host Mary Abdelaziz-Ditzow in der neuen Podcast-Folge mit Gästen, die das Netz der Lieferketten aus ihrem Arbeitsalltag ganz genau kennen. Mit dabei ist neben Hexal-Finanzvorstand Matthias Weber auch Angela Titzrath, Vorstandschefin der Hamburger Hafen und Logistik AG, die den Einstieg der chinesischen Reederei Cosco bei einem Hafenterminal einzuschätzen weiß. Weitere Gäste sind Angelika Huber-Straßer, Regionalvorständin Süd bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG sowie Marion Höllinger, Vorstandssprecherin der HypoVereinsbank. Die Diskussionsrunde wurde auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel aufgezeichnet. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Vietnam ist bei deutschen Firmen stark im Fokus
Vietnam steht längst für mehr als Schuhe und Textilien, Kaffee und Pfeffer. Das südostasiatische Land ist innovativ und aufgeschlossen gegenüber neuen Technologien - und hat daher längst auch einen guten Ruf als Elektronikstandort. Im vergangenen Jahr handelten Vietnam und Deutschland Waren im Wert von rund 18 Milliarden Euro hin und her. Deutsche Importe aus Vietnam machten dabei mit 14,7 Milliarden Euro den Löwenanteil aus. Deutschland ist damit für Vietnam der wichtigste Handelspartner in der Europäischen Union. Umgekehrt sind auch Maschinen "Made in Germany" in Vietnam gefragt, ebenso wie Fahrzeuge und Chemieprodukte. Ludwig Graf Westarp, Leiter des Vietnam-Büros des Bundesverbands der mittelständischen Wirtschaft, sieht großes Potenzial für deutsche Unternehmen: "Vietnam ist ein Land voller Entwicklungen und auch als Absatzmarkt sehr spannend", erklärt Westarp im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Das Land investiere in Infrastruktur, in Straßen, Häfen und Flughäfen. Auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien sei nicht nur deutsche Expertise, sondern auch die dazugehörige Technologie gefragt. Wird der Boom anhalten? Wo genau liegen die Chancen für deutsche Unternehmen? Und schöpfen wir das Potenzial bereits aus? Oder sind wir noch zu zögerlich? Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert mit ihren Gästen Ludwig Graf Westarp und dem Logistik-Profi Eric Reuter über die deutsch-vietnamesischen Wirtschaftsbeziehungen und wagt auch eine geopolitische Einordnung: Aus europäischer Perspektive ist schließlich immer öfter von Vietnam als Alternative zu China die Rede. Kann das Land dem benachbarten Wirtschafts-Riesen wirklich Paroli bieten? Wie positioniert sich Vietnam im Spannungsfeld zwischen China und den USA? Und wie gegenüber Russland? Eric Reuter ist Vice President für Asien beim Speditions- und Supply-Chain-Anbieter Forto. Als Experte für Logistik und Lieferketten kennt er die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Asien aus nächster Nähe. Und Ludwig Graf Westarp leitet das Vietnam-Büro des Bundesverbands der mittelständischen Wirtschaft. Außerdem ist er Gründer der in Deutschland und Vietnam tätigen Firma Skaro, die Unternehmen aus beiden Ländern vernetzt und beim Markteintritt unterstützt. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Tansanias Potenziale sind riesig: Verpasst Deutschland eine Chance?
Tansania ist eines der politisch stabilen Länder auf dem afrikanischen Kontinent. Das Land verfügt über viele Rohstoffe, neben Gold etwa Grafit, Nickel und Eisenerz. Zudem hat es mit Samia Suhulu Hassan eine Staats- und Regierungschefin, die einen wirtschaftsfreundlichen Kurs eingeschlagen hat und das Thema Energie pusht. Trotzdem rangiert Tansania auf der Liste der deutschen Handelspartner nur auf Rang 108. Deutschland ist zwar ein wichtiger Partner der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Doch bei Investitionen hält sich Deutschland eher zurück. Julian Hilgers hat als Wirtschaftsjournalist den afrikanischen Kontinent genau im Blick. "Die Deutschen sind einfach sehr risikoscheu", erklärt Hilgers in der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit". "Andere Länder machen das besser", berichtet Hilgers - Großbritannien und die Niederlande etwa, die auch mal Geld investierten, das sich nicht unmittelbar, sondern erst in einigen Jahren auszahle. Wo genau liegen die Chancen für deutsche Unternehmen in Tansania? Wie stark ist China dort schon vertreten? Und vor allem: Haben wir das Wohl der tansanischen Bevölkerung auch ausreichend im Blick? Über das und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Julian Hilgers und Elisabeth Bollrich. Elisabeth Bollrich leitet das Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung in der tansanischen Hafenstadt Daressalam. Julian Hilgers ist Host des Afrika-Podcasts "55 Countries" und aktuell in Tansania. Beide Gäste bieten frische Eindrücke direkt aus dem Land. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Brasilien bietet "riesige Potenziale" für die deutsche Wirtschaft
Brasilien ist weit mehr als Karneval und die Copacabana, sondern Deutschlands wichtigster Wirtschaftspartner in Südamerika. Allein im vergangenen Jahr handelten wir Waren im Wert von mehr als 22 Milliarden Euro hin und her. Für deutsche Unternehmen lohnt sich der Blick nach Brasilien, meint Politikwissenschaftler Peter Birle. "Es gibt riesige Potenziale, die jetzt erkannt werden", sagt er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Ob im Transportwesen, beim Ausbau von Bahnlinien oder im Energiesektor: Die Chancen sind breit gefächert. Karlheinz Kurt Naumann, der deutsche Unternehmen beim Schritt auf den brasilianischen Markt berät, kann nur zustimmen. Die Landwirtschaft des riesigen Flächenstaates biete große Chancen für den Maschinenbau, berichtet er im Podcast. Im Bereich der Elektrifizierung gebe es Milliardenprojekte. Das politische und kulturelle Umfeld in Brasilien erleichtert den Erfolg. Der Schritt nach Brasilien sei für deutsche Unternehmen leichter als beispielsweise nach China, sagt Birle. Auf lange Sicht müsse man in Brasilien weniger Risiken stemmen, "weil einfach fairer umgegangen wird mit ausländischen Unternehmen", so seine Beobachtungen. Wie genau kann die deutsche Wirtschaft in Brasilien teilhaben? Und wie positioniert sich das südamerikanische Land, das zwar den Ukraine-Krieg verurteilt, zugleich aber Sanktionen ablehnt? Diese und viele andere Fragen diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit ihren Gästen im zweiten Teil einer Doppelfolge zu Brasilien. Die Infos stammen auch diesmal direkt aus São Paulo: Karlheinz Kurt Naumann berät von dort aus deutsche Unternehmen und bietet Einblicke ins Land. Peter Birle, Politikwissenschaftler und wissenschaftlicher Direktor des Ibero-Amerikanischen Instituts - Preußischer Kulturbesitz war zur Aufzeichnung direkt vor Ort. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Mercosur-Abkommen: Nichts als heiße Luft?
Es wäre die größte Freihandelszone der Welt. Seit mehr als zwei Jahrzehnten diskutieren die Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay über ein Freihandelsabkommen mit der EU. Doch die Umsetzung dieses Mega-Deals hakt gewaltig. Nicht nur, weil die Verträge von sämtlichen EU-Mitgliedsstaaten ratifiziert werden müssten, sondern auch aufgrund starken Widerstands europäischer Landwirte. Das jedenfalls meint Karlheinz Kurt Naumann, der deutsche Unternehmen bei ihrem Markteintritt in Brasilien von São Paulo aus berät. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" erinnert er sich an einen Besuch in Deutschland zurück: "Zucker aus Brasilien - nein, danke", diese Aufschrift habe er während einer Fahrt auf der Autobahn auf einem Lkw lesen können. "Besonders in Deutschland und Frankreich ist zu merken, dass die Bauernlobby völlig gegen diese Freihandelszone ist", so Naumann. Viele Landwirte hätten Angst davor, "dass die riesige Produktivität, die wir in Brasilien im Agrarbereich haben, konkurrenzlose Produkte nach Europa hineinschwämmt". Wie stehen die Chancen, dass die größte Freihandelszone der Welt tatsächlich realisiert wird? Und was genau steckt geopolitisch dahinter? Für Peter Birle, Politikwissenschaftler und wissenschaftlicher Direktor des Ibero-Amerikanischen Instituts - Preußischer Kulturbesitz, geht der Deal schließlich weit über die ökonomische Komponente hinaus. Über das und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Karlheinz Kurt Naumann und Peter Birle im ersten Teil einer Doppelfolge zu Brasilien. Der zweite Teil wird genauer auf die bilateralen Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Brasilien eingehen und ist für nächste Woche geplant. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Dürfen wir von Rohstoffen aus Schwedens Arktis profitieren?
Schweden ist einer der kleineren Anrainerstaaten der Arktis. Die Schlagzeilen, die das Land in diesem Jahr machte, waren dafür um so größer: Hoch im Norden, in der Nähe der Stadt Kiruna, feierte der staatliche Bergbaukonzern LKAB den europaweit größten Fund an Seltenen Erden. Die abbaubare Masse, so hieß es damals, soll bei über einer Million Tonnen liegen. Ob Smartphones, Laptops oder E-Motoren: Diese und viele andere Produkte können nur mithilfe Seltener Erden hergestellt werden. Bisher kommen diese vornehmlich aus China. Je stärker wir auf Elektromobilität setzen, umso größer wird der Bedarf. Kein Wunder, dass die Wirtschaft den schwedischen Fund genau im Blick hat. So auch Oliver Blank. Er ist Leiter European Affairs beim ZVEI, dem deutschen Verband für Elektro- und Digitalindustrie. "86 Prozent der geförderten Mengen an Seltenen Erden kommen aus China", konstatiert Blank im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Sogar 98 Prozent werden in der Volksrepublik weiterverarbeitet. Europas Abhängigkeit von China ist enorm. Und doch sei der schwedische Fund aus Sicht der Industrie nur klein, erklärt Blank. Er werde jedenfalls "nicht ausreichen, um die Bedarfe der europäischen Industrie in den nächsten Jahren zu decken", sagt Blank in der neuen Podcast-Folge. Je stärker das ewige Eis schmilzt, umso wahrscheinlicher werden Funde wie der in Kiruna, umso leichter wird auch deren Ausbeutung. Doch darf die Industrie aus den Folgen des Klimawandels Profit schlagen? Was tut Europa, um den Klimaschutz weiter voranzubringen? Und warum meistert Schweden das Thema Elektromobilität besser als wir? Über dies und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Oliver Blank in der Schweden-Folge von "Wirtschaft Welt & Weit". Ebenfalls dabei ist Michael Paul von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Als Experte für Außen- und Sicherheitspolitik schaut er auf den bevorstehenden NATO-Beitritt Schwedens und nimmt das Land aus geopolitischer Perspektive in den Blick. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Finnland ist das digitalste Land Europas
Gäbe es in Europa eine Digitalisierungs-Meisterschaft, wäre Finnland der Sieger: Das digitale Identitätsmanagement, E-Rezepte und ein elektronisches Schulsystem gehören längst zum Alltag der Finnen. Digital, innovativ und open-minded: So lassen sich die Menschen in Finnland beschreiben. Viel selbstverständlicher als wir, leben sie längst einen digitalen Alltag und haben dadurch die Bürokratie ganz erheblich reduziert. Der Deutsch-Finne Jan Feller beobachtet das schon seit Jahren. "Wir sind in Deutschland in vielen Bereichen um Jahrzehnte hinterher", erzählt Feller, der als Geschäftsführer der Deutsch-Finnischen Handelskammer beide Länder im Blick hat. Mehr Digitalisierung erleichtert für ihn den wirtschaftlichen Alltag. "Wir haben immer wieder Unternehmen, die staunen, dass man Vertretungsbevollmächtigungen in einem zentralen Register nachgucken kann", so Feller im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Der große Unterschied zu Deutschland ist für ihn das digitale Identitätsmanagement, das ursprünglich auf dem Internetbanking basiere und von den Banken als Dienstleistung angeboten werde. "Wenn ich mich mit meinem Internetbanking authentifiziere, können die Banken die Sozialversicherungsnummer auch an ein staatliches Portal liefern und mich damit sicher authentifizieren", erklärt Feller. "Das ist die Basis für alles im öffentlichen Dienst." Die Digitalisierung bietet im Alltag viele Vorteile, birgt aber auch Verwundbarkeiten. Mögliche Gefahren denken die Finnen deshalb von Anfang an mit. Im Bereich der digitalen Sicherheit sind ihre Unternehmen über die Landesgrenzen hinaus gefragt. Das gilt nicht nur im zivilen Bereich, sondern auch in der Verteidigung. Seit das Land offiziell NATO-Mitglied ist, dürfen finnische Unternehmen derartige IT-Sicherheitslösungen nicht mehr nur in Finnland vertreiben, sondern müssen auch andere NATO-Mitgliedsstaaten bedienen. In der neuen Podcast-Folge diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Jan Feller und der finnischen Sicherheitsexpertin Minna Ålander vom Finnish Institute of International Affairs über die deutsch-finnischen Wirtschaftsbeziehungen. Wo können wir sonst noch von den Finnen lernen? In welchen Bereichen hat der Ukraine-Krieg unsere Zusammenarbeit weiter intensiviert? Und: Die drei gehen der Frage nach, warum die Lebensqualität im Norden höher ist als bei uns. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Türkei und Ungarn: Wieviel Macht haben Putins "Freunde" in der NATO?
Wenn es nach Schweden ginge, so wäre das Land längst in der NATO. Denn seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine haben die Sorgen um die eigenen Staatsgrenzen stark zugenommen. 14 Monate hatte die Türkei diesen Wunsch blockiert, bis Präsident Recep Tayyip Erdoğan kurz vor dem Gipfel in Vilnius sein "Go" für Schweden gab. Wenn alles rund läuft, könnte das Land im Herbst offiziell Mitglied des westlichen Militärbündnisses werden. Doch der Zeitplan ist ambitioniert, denn zunächst muss das türkische Parlament noch das Beitrittsprotokoll ratifizieren. Die ehemalige NATO-Strategin Stefanie Babst beobachtet diesen Prozess gespannt: "Ich glaube das alles erst, wenn es in trockenen Tüchern ist", sagt Babst im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Wenn die Abstimmung tatsächlich erst im Oktober erfolgen sollte, "dann läuft da noch sehr viel Wasser durch den Bosporus", so Babst in der neuen Folge. Außerdem warnt die Sicherheitsexpertin davor, dass es mit Ungarn einen zweiten Staat gibt, dessen Zustimmung noch erfolgen muss. Das Land sei energiepolitisch, wirtschaftlich und auch im Geiste ein enger Partner Russlands. Wenige Tage vor dem Gipfel erst habe der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán gesagt, dass er nach wie vor große Stücke auf Präsident Putin halte, erinnert Stefanie Babst. Wie mächtig sind Putins "Freunde" in der NATO? Werden sie Schwedens Weg in die NATO verzögern? Und drohen nach dem schwedischen Beitritt womöglich Machtspiele mit Russland im arktischen Eis? Die vierte und letzte Folge des NATO-Spezials wagt einen Blick in die Zukunft des westlichen Militärbündnisses und beleuchtet auch die Beziehungen zu China. Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert mit der Strategie-Expertin und Buchautorin Stefanie Babst, die über zwei Jahrzehnte in verschiedenen Führungspositionen im Internationalen Stab der NATO in Brüssel tätig war. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Drei Millionen Soldaten - ist die NATO militärisch stärker als Russland?
Moralisch ist die Sache klar: Die 31 Mitgliedsstaaten der NATO positionieren sich fest an der Seite der Ukraine. Das wurde auf dem NATO-Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius mehr als deutlich. Doch auf eine formelle Einladung in das Militärbündnis hoffte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach wie vor vergeblich. Mehr als eine Zusicherung, dass die Ukraine nach Kriegsende NATO-Mitglied werden könne, war nicht drin. Die ehemalige NATO-Strategin Stefanie Babst kritisiert den Gipfel in Vilnius als "strategische Nullnummer". Sie habe sich mindestens eine Einladung zu Beitrittsgesprächen erhofft, erzählt sie im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". So signalisiere das Treffen Russland nur Folgendes: "Es muss die Präsenz der NATO nicht wirklich fürchten." Doch wie stark ist das Militärbündnis eigentlich? Die NATO habe mehr als drei Millionen Soldaten, sagt Babst in der neuen Podcast-Folge. "Aber das bedeutet natürlich nicht, dass alle diese Streitkräfte auch sofort kriegstauglich und einsetzbar sind". Das Bündnis verfüge über "sehr überzeugende militärische Möglichkeiten", die es aber nur für die eigene Verteidigung einzusetzen bereit sei. Auch wenn kein komplettes Lagebild vorliege: Rein numerisch seien die russischen Streitkräfte der NATO im konventionellen Bereich unterlegen. Doch Russland ist für das Bündnis auch eine aggressive Nuklearmacht - ein Fakt, mit dem Putin immer wieder drohe, die NATO und letztlich uns alle erpresse. Was also tun? Wie sollte die NATO damit umgehen? Darüber diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow im Podcast mit Stefanie Babst. Sie kennt die NATO sehr genau, denn sie war mehr als zwei Jahrzehnte in verschiedenen Führungspositionen im internationalen Stab des Militärbündnisses in Brüssel tätig. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

NATO-Osterweiterung: Was ist Putins Propaganda, was nicht?
Es gibt keine Rechtfertigung für den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Sie ist ein freies Land und das muss sie auch in Zukunft bleiben. Trotzdem trauen wir uns ran an den Versuch, die russische Perspektive tiefer zu ergründen, um Fakten, Fake News und unterschiedliche Einordnungen voneinander zu trennen. Zeithistoriker streiten über die Frage, ob der Westen Russland in der Frage der NATO-Osterweiterung betrogen hat. Nach dem Kalten Krieg hat sich das westliche Verteidigungsbündnis neu interpretiert: Fortan wollte die NATO in Krisenherden weltweit schlichten und quasi "Stabilität exportieren". Osteuropäische Länder in das Bündnis zu integrieren, schien stabilitätspolitisch von Vorteil zu sein. Dabei aber gleichzeitig das Verhältnis zu Russland verbessern zu wollen, wertet der Politikwissenschaftler Matthias Dembinski im Nachhinein als eine "Quadratur des Kreises". Auf welchen Eckpfeilern beruht das Verhältnis der NATO zu Russland? Auf dem Gipfel in Bukarest im Jahr 2008 hatte die NATO der Ukraine und Georgien der Beitritt zugesagt, doch vollzogen wurde er nicht. Hätte die NATO dort klare Fakten schaffen müssen, statt sich auf einen Kompromiss zu einigen? Die neue Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit" will helfen, die ambivalente Beziehung der NATO zu Russland einzuordnen. Was ist Fakt, was Putins Propaganda? Und vor allem: Was muss passieren, damit zumindest eine Chance auf Frieden erreicht wird? Über dies und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Mathias Dembinski. Der Politikwissenschaftler des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung ist auf europäische Sicherheit und die NATO spezialisiert. Aufgrund des NATO-Gipfels in Vilnius blickt "Wirtschaft Welt & Weit" diesen Monat mit einem vierteiligen Spezial auf das westliche Verteidigungsbündnis. Die erste Folge hat Basiswissen geschaffen und die NATO, ihre Funktionsweise und Historie erklärt. In Folge zwei diskutiert Mary Abdelaziz-Ditzow mit Matthias Dembinski über das ambivalente Verhältnis zwischen der NATO und Russland. Die beiden kommenden Folgen thematisieren die aktuellen Ereignisse des Gipfels in Litauen, helfen beim Einordnen und möchten zudem einen Blick in die Zukunft wagen. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Wie sich die NATO mit "Out-of-area"-Einsätzen neu erfunden hat
Kein Krieg in Europa: Das war schon 1949 bei der Gründung der NATO die Zielsetzung. Das westliche Verteidigungsbündnis hatte damals die zunehmende Bedrohung durch die Sowjetunion im Blick. Beide Seiten setzten dazu auf atomare Abschreckung. Deutschland war damals Frontstaat, erinnert sich der Politikwissenschaftler Matthias Dembinskt. Die Sorge vor einem dritten Weltkrieg war groß: "Alle fürchteten damals, dass sich dieser Krieg in Deutschland abspielen würde", sagt Dembinski im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit“. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion änderte sich die Lage radikal. Die Zeit der Gegensätze war vorbei, kollektive Verteidigung verlor ihr Gewicht. Die NATO löste sich jedoch nicht auf, sondern passte sich an. Gemeinsam mit Russland arbeitete sie an einer eine gesamteuropäischen Friedensordnung, erklärt Dembinski in der neuen Podcast-Folge. Zudem startete sie sogenannte "Out-of-area"-Einsätze. Darunter versteht man Einsätze, die über das eigentliche Bündnisgebiet hinausgehen. Der NATO ging es laut Dembinski dabei vor allem um Stabilitätsexport. Denn in dem Maße, wie die Situation im ehemaligen Jugoslawien eskalierte, stieg die Sorge etwa vor Flüchtlingswellen und ihren Auswirkungen. Im Vorfeld des NATO-Gipfels in Vilnius blickt der Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" in einem vierteiligen Spezial auf das westliche Verteidigungsbündnis, das seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine mit Putin wieder einen Gegenpart hat. Die erste Folge schafft Basiswissen, will einordnen und Werte, Ziele sowie Selbstverständnis der NATO im Detail beleuchten. Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert dazu mit Matthias Dembinski, der beim Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung auf europäische Sicherheit spezialisiert ist und sich bestens mit der NATO auskennt. Die drei weiteren Folgen befassen sich mit dem Verhältnis der NATO zu Russland, werden die aktuellen Ereignissen des Gipfels in Litauen einordnen und einen Blick in die Zukunft wagen. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Kriegsgefahr im Indopazifik: "Hinwendung zu dieser Region in dieser Stärke ist neu"
Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine steigt die Sorge, dass auch die Taiwan-Krise eskalieren könnte. Würde China Taiwan angreifen, hätte das massive Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Japan hat die Sicherheitslage im Indopazifik aus geografischen Gründen seit langem im Blick. Auch Tobias Kollakowski, Kapitänleutnant der Bundeswehr, kennt die Region Indopazifik genau. Kollakowski beobachtet, dass das Interesse des Westens in letzter Zeit zugenommen hat: Japan sei bereits länger Wertepartner Deutschlands, so Kollakowski im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit": Doch unsere Hinwendung zu dieser Region in dieser Stärke sei neu, berichtet der Marineoffizier in der aktuellen Podcast-Folge. Als Bundeskanzler Olaf Scholz Japan im Frühjahr besuchte, nahm er das halbe Kabinett gleich mit. Und auch wirtschaftlich betrachten wir Japan längst nicht mehr als Konkurrenten, sondern als Partner, mit dem man zusammenarbeiten und von dem man auch lernen kann. Seit Jahren etwa versucht Japan, die Dominanz der Handelsmacht China im Indopazifik einzudämmen. So begegnen die Japaner etwa der chinesischen Seidenstraßeninitiative zum Ausbau der weltweiten Handelswege mit eigenen Infrastrukturprojekten in Ländern wie Indonesien, Myanmar, Thailand oder auch Indien. Dabei gehe es etwa um den Bau von Bahn- und Straßenprojekten, erklärt Franz Waldenberger, der als Ökonom Japan genau im Blick hat. Ziel dabei ist nicht nur, die eigene wirtschaftliche Präsenz zu erhöhen, sondern auch die Freiheit der Handelswege im Indopazifik zu erhalten. Kann das klappen? Welche Chancen ergeben sich daraus womöglich für die deutsche Wirtschaft? Und in welchen Bereichen können wir sonst noch von Japan lernen? Im Kampf gegen den Klimawandel etwa nimmt Japan deutsche Energiedörfer, die ihren Strom autark erzeugen, zum Vorbild. Bei der Kernkraft dagegen wählt das Land trotz der Atomkatastrophe in Fukushima vor zwölf Jahren einen ganz anderen Weg. Über das und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit ihren Gästen. Franz Waldenberger ist Direktor des Deutschen Instituts für Japanstudien in Tokio. Der Ökonom hat die japanische Wirtschaft schon seit mehr als drei Jahrzehnten genau im Blick und ist Experte für deutsch-japanischen Handelsbeziehungen. Kapitänleutnant Tobias Kollakowski ist Experte für die Sicherheitslage und die Handelswege im Indopazifik. Er arbeitet für das German Institute for Defence and Strategic Studies in Hamburg, einen Think-Tank der Bundeswehr. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Gigafactory für E-Auto-Akkus: Wird Macrons Traum "europäischer Champions" jetzt wahr?
Frankreich ist für Deutschland der viertgrößte Handelspartner weltweit. Wir exportieren vor allem Autos, Stahl und Chemieerzeugnisse. Und wir importieren große Mengen Wein, ebenfalls Fahrzeuge und Maschinen. Die gemeinsame Wirtschaftsleistung von Deutschland und Frankreich innerhalb Europas liegt bei rund 40 Prozent. Beide Länder werden gerne als "Wirtschaftsmotor der EU" bezeichnet. Doch bei wichtigen Schlüsseltechnologien, etwa bei Halbleitern oder Batteriezellen, liegt Europa klar hinter den USA und Asien zurück. Europa muss dringend aufholen, fordert der Frankreich-Experte Jacob Ross im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". In vielen Bereichen sei der Eindruck entstanden, "dass Deutschland, Frankreich, die Europäische Union sehr gut darin sind, zu regulieren und Gesetze zu schaffen, um zum Beispiel die Social-Media-Plattformen oder die großen Digitalunternehmen aus den Vereinigten Staaten zu regulieren, auch zu besteuern", sagt Ross, der am Alfred von Oppenheim-Zentrum für Europäische Zukunftsfragen forscht. Das sei wichtig und richtig, aber Europa müsse aufholen und in wichtigen Schlüsselindustrien und -technologien selbst abliefern. Im Bereich der künstlichen Intelligenz etwa, aber auch bei Halbleitern und Batteriezellen. "Es wäre schön, wenn man auch europäische Unternehmen hätte, die eigene Produkte anbieten können", so seine Forderung. Deutschland und Frankreich sind sich dessen bewusst, glaubt Emmanuelle Bitton-Glaab, die als Außenhandelsrätin Frankreichs die französische Regierung ehrenamtlich in grenzübergreifenden Wirtschaftsfragen berät. Für sie ist das Problem erkannt und die Aufholjagd gestartet. Der Wunsch des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron nach "europäischen Champions" nimmt etwa in Nordfrankreich Gestalt an: Gerade erst ist dort eine Gigafactory für E-Auto-Akkus eröffnet worden. Nicht nur französische Unternehmen mischen bei diesem Projekt mit, auch deutsche Firmen sind beteiligt. "Doch es braucht Zeit", muss die deutsch-französische Wirtschaftsexpertin zugeben: "Es ist ganz klar festzustellen, dass Amerika und China auch diese Zukunftsthemen schon sehr, sehr gut besetzen." Außerdem erfährt Host Mary Abdelaziz-Ditzow vom Finanz-Profi und Podcaster Thomas Kehl, wie die Menschen in Frankreich fürs Alter vorsorgen können und was sie uns dabei voraushaben: So haben unsere Nachbarn etwa die Möglichkeit, bis zu 150.000 Euro direkt in den Kapitalmarkt zu investieren und dabei von Steuervergünstigungen zu profitieren, berichtet Kehl, der seinen eigenen Podcast "Finanzfluss" ganz dem Thema Geldanlage widmet. Als Deutsch-Franzose kennt Kehl nicht nur den französischen Aktienmarkt, sondern auch Land und Leute - und kann deshalb auch erklären, warum der Unmut der Franzosen über die Anhebung des Renteneintrittsalters besonders groß war. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gerne an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Kenias "Silicon Savannah" könnte deutschen IT-Sektor stärken
Jede Woche drehen wir den Globus neu, diesmal kommt er auf dem afrikanischen Kontinent zum Stehen: "Wirtschaft Welt und Weit" schaut auf Kenia. Viele sehen in dem ostafrikanischen Staat ein Vorbild bei den erneuerbaren Energien: Kürzlich erst hat Bundeskanzler Olaf Scholz kenianische Geothermieanlagen besichtigt. Kann Deutschland in diesem Bereich von Kenia lernen, oder war der Besuch nur Symbolpolitik? Und wie steht es um eine Zusammenarbeit im IT-Sektor? Nairobi ist in diesem Bereich so stark, dass es in der Branche gerne auch mal "Silicon Savannah" genannt wird. Was ist davon zu halten, wenn Deutschland angesichts des Fachkräftemangels die Anwerbung kenianischer IT-Profis erleichtern will? Und hat die deutsche Wirtschaft in Kenia überhaupt noch eine Chance, gegen die Chinesen zu bestehen, die längst große Infrastrukturprojekte realisiert haben? Über dies und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den Kenia-Experten Julian Hilgers und Asmau Nitardy. Julian Hilgers ist Wirtschaftsjournalist und will in seinem Afrika-Podcast "55 Countries" zu einem differenzierten Afrika-Bild beitragen. Er hat bereits in Kenia gelebt und gearbeitet. Asmau Nitardy ist Halb-Kenianerin und im Land aufgewachsen. Sie beobachtet die deutsch-kenianischen Wirtschaftsbeziehungen als Ostafrika-Expertin des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Türkischer Wasserstoff als Energie-Booster für Europa?
Nie war der Unmut über die Wirtschaftskrise in der Türkei so groß wie in diesen Tagen: Die türkische Lira ist schwach, die Inflation hoch, dazu kommt das Erdbeben mit seinen verheerenden Folgen. Deutsche Unternehmen, die bereits in der Türkei engagiert sind, kommen mit der aktuellen Situation trotzdem vergleichsweise gut zurecht. Wie kommt das? Sind die Unternehmer Krisen gewohnt? Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" geht es heute um die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und der Türkei. Braucht das Land einen politischen Richtungswechsel, oder hat sich die Wirtschaft schon auf fünf weitere Jahre unter Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan eingestellt? Wo genau liegen Potenziale zur Zusammenarbeit? Die türkische Bevölkerung ist jünger als die deutsche. Kann die Türkei ein Partner sein, um den Fachkräftemangel in Deutschland zu beheben? Und welches Potenzial liegt im Bereich Energie? Natürlich darf auch der geopolitische Blick nicht fehlen: Die Türkei ist NATO-Partner, pflegt aber auch vielfältige wirtschaftliche Beziehungen mit Russland. Über dies und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den Türkei-Experten Thilo Pahl und Janis Hübner. Thilo Pahl ist Vorstand der deutsch-türkischen Industrie- und Handelskammer mit Sitz in Istanbul und zugleich Delegierter der Deutschen Wirtschaft in der Türkei. Und Janis Hübner ist Asien-Analyst bei der DekaBank und hat das Land aus volkswirtschaftlicher Perspektive schon seit Jahren genau im Blick. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

"Während die EU das Formular sucht, baut China schon"
Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" hören Sie heute den zweiten Teil unseres Europa-Spezials. Dabei schauen wir erneut auf die Europäische Union als Ganzes. Laut Nicola Beer, Vizepräsidentin des EU-Parlaments, muss die EU schneller und schlanker werden, um im Wettstreit mit den Supermächten nicht den Anschluss zu verlieren. Beim europäischen Alternativprojekt zur neuen chinesischen Seidenstraße wurde bisher zu viel diskutiert: "In der Zeit, wo wir noch das Formular suchen, haben die Chinesen die Brücke schon gebaut", so ihr Fazit. Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel mit Beer und weiteren Gesprächspartnern über die Zukunft der EU, den Green Deal und, warum die USA attraktiver für die Halbleiterbranche sind als Europa. Dabei muss Europa voll auf Innovation setzen. Zur Diskussionsrunde zählen auch Christian Illek, Finanz-Chef der Deutschen Telekom, Nico Nusmeier, der Chef der Schörghuber Unternehmensgruppe, und Dirk Stenkamp, stellvertretender Präsident des Deutschen Instituts für Normung. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Europas Platz auf der Weltbühne ist gefährdet
Der 9. Mai 1950 gilt als Geburtsstunde für die Europäischen Union, wie wir sie heute kennen. Deshalb wird zu diesem Datum der Europatag gefeiert. Die inzwischen 27 Mitgliedsstaaten würdigen ihr friedliches und einheitliches Miteinander. Auch im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" schauen wir rund um den Europatag auf die EU als Ganzes. Wo steht die Europäische Union heute? Wie behauptet sie ihren Platz im Spannungsfeld zwischen den USA und China? Und vor allem: Wie kann sie sich besser aufstellen für die Zukunft? Dies und mehr war Thema auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel. Host Mary Abdelaziz-Ditzow hatte dort Gelegenheit, mit der Vize-Präsidentin des Europäischen Parlaments, Nicola Beer, zu diskutieren. Ebenfalls mit dabei waren Christian Illek, Finanz-Chef der Deutschen Telekom, Nico Nusmeier, der Chef der Schörghuber Unternehmensgruppe, und Dirk Stenkamp, stellvertretender Präsident des Deutschen Instituts für Normung. Ingo Friedrich, Präsident des Europäischen Wirtschaftssenats, stieß ebenfalls hinzu und komplettierte die Gesprächsrunde. Hören Sie heute den ersten Teil unserer Doppelfolge zur Europäischen Union. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Innovationen der Niederlande sind ein Booster für die deutsche Wirtschaft
Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" geht es erneut um die Niederlande. Heute hören Sie den zweiten Teil unserer Doppelfolge, die sich mit den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und unseren direkten Nachbarn befasst. In der vergangenen Woche hatten wir schon ausführlich über eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit beim grünen Wasserstoff gesprochen. Pünktlich zum Königstag schauen wir nun darauf, wie sich beide Länder schon jetzt ergänzen und was wir für die Zukunft voneinander lernen können. Deutschland ist stärker industriell geprägt, die Niederlande sind dafür viel innovativer. Ein gutes Fundament für die Zukunft? Darüber diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den beiden Wirtschaftsexperten André Wolf und Carsten Brzeski. André Wolf ist Ökonom am Centrum für Europäische Politik und ist spezialisiert auf den Themenbereich Energie. Und Carsten Brzeski arbeitet als Chefvolkswirt Deutschland der ING Bank. Er kennt die Niederlande sehr gut und weiß somit beide Länder gleichermaßen wirtschaftlich einzuschätzen. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Ein Wasserstoff-Hub für ganz Europa?
Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" drehen wir den Globus immer wieder neu, dieses Mal ist er direkt nebenan zum Stehen gekommen. Unsere niederländischen Nachbarn sind der wichtigste europäische Handelspartner Deutschlands - und haben zudem eine große Bedeutung für unsere Energieversorgung. Das Land zählt zu den Top Drei unserer größten Erdgaslieferanten. Auch über das Zeitalter der fossilen Energien hinaus sehen Experten hohes Zukunftspotenzial: Nach einer Studie des Centrums für Europäische Politik haben die Niederlande und das Bundesland NRW gemeinsam die besten Chancen, zu einem Wasserstoff-Hub für ganz Europa zu werden. Warum genau, schildert der Ökonom André Wolf, Autor der Studie in der aktuellen Podcast-Folge. Die Runde komplett macht Carsten Brzeski, Chefvolkswirt Deutschland der ING Bank. Er kennt die Niederlande gut und weiß beide Länder gleichermaßen wirtschaftlich einzuschätzen. Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert im ersten Part mit beiden Gästen weitere Fragen zum Thema Energie: Ein strategisch wichtiger Teil des deutschen Stromnetzes liegt zurzeit ja noch in niederländischer Hand. Macht ein Rückkauf Sinn? Und was bedeutet das aus Verbrauchersicht? Die deutsch-niederländischen Beziehungen sind eng und vielfältig, und deshalb behandeln wir sie ganz ausführlich in einer Doppelfolge. Der zweite Teil wird nächste Woche veröffentlicht. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Das Buhlen um Indonesiens Bodenschätze beginnt
Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" schauen wir auf Indonesien. Das Inselarchipel ist das wirtschaftsstärkste Land in Südostasien. Zu den größten Handelspartnern Deutschlands zählt der Inselstaat zwar nicht. Doch strategisch wird das Land für uns immer wichtiger - vor allem vor dem Hintergrund, unsere Abhängigkeit von China zu reduzieren. Dieses Jahr ist Indonesien Partnerland der Hannover Messe. Das Land will weg vom Image des Kohle- und Palmöl-Exporteurs hin zu einem nachhaltigen Standort, der auch für erneuerbare Energien, E-Mobilität und Biotreibstoffe steht. Das Land ist reich an Nickel, das für die Produktion von E-Auto-Batterien benötigt wird. Können deutsche Unternehmen davon profitieren? Oder ist China längst Platzhirsch? Und wie lässt sich Indonesien eigentlich geopolitisch verorten? Über das und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den Indonesien-Experten Frank Malerius und Jan Rönnfeld. Jan Rönnfeld ist Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Indonesischen Handelskammer in Jakarta. Und Frank Malerius hat das Land für Germany Trade & Invest, die Außenwirtschaftsagentur der Bundesrepublik Deutschland, ganz genau im Blick. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Gas aus Westafrika könnte Deutschlands Joker sein
Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" drehen wir den Globus jede Woche neu - und dieses Mal landen wir im Senegal. Die westafrikanische Republik gilt als vergleichsweise sicheres und stabiles Land in der Region. Aufgrund der kolonialen Vergangenheit ist Frankreich wichtigster europäischer Handelspartner. Aber auch deutschen Unternehmen dient das Land als Sprungbrett ins französischsprachige Afrika. Welche Rolle spielen wir dort wirtschaftlich? Hat Deutschland im Senegal bessere Karten als Frankreich? Und welche Rolle spielt China? Liegen chinesische Investoren auch im Senegal längst meilenweit vorn? Über das und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den beiden Afrika-Expertinnen Mirabell Mayack und Khadi Camara. Mirabell Mayack arbeitet für "African Investment Intelligence", einer Art Schufa für Investoren im frankophonen Subsahara-Afrika. Sie liefert Zahlen, Daten und Fakten über den Senegal an Berater, Anwaltskanzleien und Investoren. Khadi Camara ist stellvertretende Leiterin der Abteilung Länder & Märkte des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft und begleitet deutsche Unternehmen seit sechs Jahren beim Markteintritt und bei der Projektentwicklung im Senegal. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Polen: "Kleiner Bruder" von Deutschland war gestern
Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" hören Sie den zweiten Teil einer Doppelfolge zu Polen. Nachdem wir in der vergangenen Woche das schwierige politische Verhältnis zwischen Deutschland und Polen diskutiert haben, geht es jetzt um die boomenden wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder. Die laufen bestens: Ökonomisch sind Deutschland und Polen sehr eng miteinander verflochten. Wie kommt das? Hat sich Polen dabei aus der Rolle des "kleinen Bruders" hochgearbeitet? Und wird der Wiederaufbau der Ukraine nach einem hoffentlich baldigen Kriegsende zu gesundem Wettbewerb führen oder die politischen Konflikte verschärfen? Über dies und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den Polen-Experten Nils Kreimeier und Piotr Buras. Nils Kreimeier ist leitender Redakteur beim Wirtschaftsmagazin Capital und kümmert sich dort schon seit vielen Jahren um Osteuropa-Themen. Piotr Buras leitet das Warschauer Büro des "European Council on Foreign Relations", eines Think-Tanks für europäische Außen- und Sicherheitspolitik. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Polen: Freundschaft zu Deutschland vor dem Aus?
Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit“ schauen wir in einer Doppelfolge nach Polen. Der erste Teil bietet diesmal reichlich Raum für die politischen Beziehungen: Wie kommt es, dass sich das Verhältnis zwischen Deutschland und Polen seit dem Ukraine-Krieg eingetrübt hat? Was ist dran an den Vorwürfen, Deutschland habe durch seine Nähe zu Russland einen Teil dazu beigetragen, den Boden für den Ukraine-Krieg zu bereiten? Das und mehr klärt Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den Polen-Experten Nils Kreimeier und Piotr Buras. Nils Kreimeier ist leitender Redakteur beim Wirtschaftsmagazin Capital und kümmert sich bereits seit vielen Jahren um Osteuropa-Themen. Und Piotr Buras leitet das Warschauer Büro des "European Council on Foreign Relations“, eines Thinktanks für europäische Außen- und Sicherheitspolitik. Der zweite Teil der Doppelfolge wird nächste Woche veröffentlicht und schaut dann ganz genau auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit von Deutschland und Polen, die im Gegensatz zu den politischen Beziehungen förmlich boomt. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

China: Wie Peking deutsches Wissen einheimst
Deutschland importiert aus keinem Land der Welt mehr Produkte als aus China. Und: Immer mehr deutsche Forschungszentren in China ermöglichen Peking Zugang zu unseren Technologien. Darüber und über den Kampf um die wirtschaftliche Vorherrschaft in der Welt diskutieren Frank Sieren und Reinhard Bütikofer. Volle Kraft voraus, so könnte man die Pläne des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping zusammenfassen. Wenn im Jahr 2049 das hundertjährige Bestehen der Volksrepublik gefeiert wird, soll sein Land weltweit die Führungsrolle haben. Politisch, militärisch und auch ökonomisch will China dann das Weltgeschehen bestimmen. Ein Ziel, das die deutsche Wirtschaft nicht unterschätzen sollte. Denn China ist Deutschlands wichtigster Handelspartner und deutsche Unternehmen sind eng mit China verknüpft. Aus keinem Land importiert Deutschland mehr Waren. Deutsche Autobauer wie VW, BMW und Daimler produzieren inzwischen mehr Autos in China als im eigenen Land. Und ohne Solarzellen aus China wäre die Energiewende in Deutschland kaum denkbar. Im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" warnt Reinhard Bütikofer, Vorsitzender der China-Delegation im Europäischen Parlament, davor, dass Deutschland dabei ins Hintertreffen geraten könnte: "Chinas Wirtschaftspolitik ist nicht auf langfristige Partnerschaft mit uns aus." Die Europäer seien so lange willkommen, wie sie Produktionskapazitäten und Technologien mitbrächten, über die China nicht ausreichend verfüge. Verschiebe sich dieses Verhältnis zugunsten der Chinesen, würden die europäischen Handelspartner überflüssig, befürchtet Bütikofer. China selbst achte zum Beispiel sehr darauf, dass ausländische Konzerne die Gewinne, die sie im Land machten, auch im Land selbst wieder investierten. Und deutsche Forschungsgelder - oder gleich die Verlagerung ganzer Forschungsbereiche wie beim Ludwigshafener Chemiekonzern BASF - sind gern gesehen. Ist das noch eine Win-win-Situation für beide Seiten oder sind deutsche Unternehmen längst zu kurzsichtig? Darüber diskutiert Bütikofer im Podcast mit dem China-Kenner Frank Sieren. Sieren, der seit 28 Jahren in Peking lebt und mehrere Bestseller geschrieben hat, stellt sich dabei vor allem die Frage, ob wir uns mehr Unabhängigkeit von China leisten können. "Wenn wir wieder mehr Produkte in Deutschland herstellen, dann würde alles plötzlich und sehr schnell viel teurer", warnt der China-Experte. Sollten deutsche Unternehmen ihre Geschäfte mit der Volksrepublik komplett einstellen, müsste Deutschland bald mit noch deutlich höheren Inflationsraten rechnen. Unabhängigkeit habe ihren Preis, so Sieren. Und er bezweifelt, dass Politik und die Menschen in Deutschland diesen Preis zahlen wollen. Gerade in Zeiten des Ukraine-Krieges, in denen sich die Welt strategisch neu aufstellt, ergibt es für Sieren Sinn, mit China in den Dialog zu treten. Denn eine neue Weltordnung, so viel sei sicher, werde nicht nur im Westen ausgehandelt. Wenn Deutschland die neuen Spielregeln mitbestimmen und westlichen Werten Gewicht verschaffen wolle, sei eine Position der Stärke von großem Vorteil. Deutliche Worte hat Europapolitiker Bütikofer schon längst gefunden: So hat er sich wiederholt nicht nur für klarere wirtschaftliche Spielregeln zwischen Europa und China ausgesprochen, sondern auch Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit den Uiguren kritisiert. Die chinesische Regierung reagierte darauf mit ihrer ganz eigenen Definition von Stärke: Seit über einem Jahr steht Bütikofer auf der Sanktionsliste und wird so schnell wohl keinen Fuß mehr auf chinesischen Boden setzen. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

"Wirtschaft Welt und Weit" - der neue Podcast ab 8. September
Nie war unsere Welt wirtschaftlich so vernetzt wie heute – und davon profitiert auch Deutschland. Denn wirtschaftliches Wachstum bedeutet mehr Wohlstand für uns alle. Zumindest bis jetzt: Seit dem 24. Februar 2022 ist nichts mehr, wie es war. Russlands Angriff auf die Ukraine hat die Welt verändert. Geopolitische Spannungen nehmen zu und ökonomische "Big Player" wie China oder die USA denken strategisch um. Was muss Deutschland jetzt tun, um in der Wirtschaftswelt von morgen noch eine wichtige Rolle zu spielen? Von wem sind wir abhängig? Welche Länder profitieren von der neuen Weltlage? Das diskutiert Mary Abdelaziz-Ditzow im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" mit relevanten Expertinnen und Experten. Und was die Wirtschaft bewegt, tangiert oft auch die Finanzwelt. Heißt, bei uns gibt es auch viele wichtige Infos für Anlegerinnen und Anleger, die sich für Börse und Trading interessieren: Das ntv-Telebörsenteam informiert in diesem Podcast jede Woche über die neuesten Entwicklungen an den nationalen und internationalen Finanzmärkten: Vor welchen Herausforderungen steht der Dax? Lohnt sich ein Investment in den chinesischen Aktienmarkt? Und wie entwickelt sich die Stimmung an der Wall Street? Ab dem 8. September liefern wir Antworten auf all diese Fragen - jeden Donnerstag neu! Redaktion: Mary Abdelaziz-Ditzow, Ulrich Reitz, Andrea Sellmann Produktion und Sounddesign: Wei Quan Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
