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Singer Songwriter: Texte, Musik und Produktion aus einer Hand

Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Musik immer mehr zur „Ware“ und man sah weniger das künstlerische Werk. Agenturen schrieben Lieder wie am Fließband, Arrangeure besorgten die musikalische Begleitung und Sänger und Sängerinnen sangen schließlich die Texte ein. Auch Bands arbeiteten in einer Gruppe und mit mehreren Akteuren und Akteurinnen um die eigentliche Besetzung herum. Singer-Songwriter hingegen vereinen all diese Aspekte in einer Person. Der Stil stellte und stellt heute noch eine Abkehr von der überkommerzialisierten Musikwelt dar.

Was macht einen Singer-Songwriter aus?

Der Begriff Singer-Songwriter:in bezeichnet Künstlerinnen und Künstler, die ihre Texte sowie die Musik dazu selbst schreiben und im Alleingang umsetzen. Sie singen also nicht nur, sondern begleiten sich selbst, meist mit Gitarre oder Klavier. Gegebenenfalls werden sie zusätzlich von anderen Musikern und Musikerinnen und Instrumenten im Hintergrund unterstützt, die Hauptmelodie übernehmen sie jedoch selbst.

Ebenso ist es für Singer-Songwriter typisch, dass sich ihre Texte mit besonderen, für viele Menschen „greifbaren“ Themen befassen (sogenannte Topical Songs). Meist fließen eigene Erfahrungen der Künstlerinnen und Künstler in die Texte ein. So distanzieren sie sich vom Glamour des kommerziellen Rock und Pop.

Musikalische Vielfalt der Liedermacher und Liedermacherinnen

Musikalisch ist das „Genre“ Singer-Songwriter von Vielfalt geprägt. Die Songs waren anfänglich stark an Folk und Country angelehnt, mittlerweile sind jedoch auch Rock-, Pop- oder Jazz-Elemente üblich. Singer-Songwriter gibt es überall: Die ersten traten in Nordamerika – vorrangig in den USA – auf, aber die Idee der „eigenen Musik“ verbreitete sich schnell auf der ganzen Welt. Deutsche Singer-Songwriter werden auch „Liedermacher“ genannt, französische „Chansonniers“, italienische „Cantautori“.

Thematisch und stilistisch geht die Musik von Singer-Songwritern ebenfalls stark auseinander. So gibt es allein im deutschsprachigen Raum gesellschaftskritische Sänger wie etwa Götz Widmann oder Konstantin Wecker, Geschichtenerzähler und -erzählerinnen wie Reinhard Mey oder Sarah Lesch, ironische Künstler wie Reinald Grebe und Komiker-Dichter wie Otto Waalkes oder Mike Krüger.

Die Entstehung des Genres Singer-Songwriter

Die Entstehung des Phänomens der Singer-Songwriter kann man historisch nicht genau festlegen. Bekannt und erfolgreich waren sie etwa ab den 1960er-Jahren. Einer der größten Namen der Zeit ist Bob Dylan, der als einer der Ersten im Alleingang textete, komponierte und seine Songs mit Gitarre und Mundharmonika vortrug. Für seine Texte und Songtradition erhielt er 2016 sogar den Nobelpreis für Literatur.

In den 60er- und 70er-Jahren brachten es viele anglo-amerikanische Singer-Songwriter zu großer Berühmtheit, zum Beispiel Leonard Cohen, Neil Young oder Joan Baez. Die 80er und 90er waren überwiegend von Künstlerinnen geprägt: Bekannte Größen waren hier etwa Suzanne Vega, Tracy Chapman und Alanis Morissette. In dem Jahrzehnt nach der Jahrtausendwende machten Singer-Songwriter weniger von sich reden, aber ab 2010 gewannen sie wieder an Popularität: Künstlerinnen und Künstler wie James Blunt, Amy Macdonald und Ed Sheeran treten auf großen Bühnen auf und erreichen ein breites Publikum.

Die bekanntesten Singer-Songwriter

Die Musikgeschichte hat schon viele berühmte Singer-Songwriter hervorgebracht. Zu den Ikonen zählen unter anderem:

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Fragen und Antworten zum Thema Singer-Songwriter

Wer gilt als der erste Singer-Songwriter?

Viele sehen Bob Dylan als den „Urvater“ der Singer-Songwriter an, der Anfang der 1960er als Folksänger erste Erfolge feierte. Allerdings gab es bereits in früheren Jahrzehnten Künstlerinnen und Künstler, auf die die Bezeichnung zugetroffen hätte. Beispiele sind Woody Guthrie oder Pete Seeger. Jedoch waren diese noch nicht so berühmt, dass ein Genre-Begriff für sie entstand.

Wer ist der berühmteste Singer-Songwriter?

Es ist schwer zu sagen, wer als berühmtester Singer-Songwriter angesehen werden kann. Die Auswahlkriterien (Publikumsbeliebtheit, Chart-Platzierungen, Plattenverkäufe etc.) sind dafür zu vielfältig. Allerdings brachte die Rock- und Pop-Zeitschrift „Rolling Stone“ 2015 eine Liste der 100 besten Solo-Songschreiber heraus, in der Bob Dylan, Paul McCartney und John Lennon die ersten drei Plätze belegen.

Stil der Singer-Songwriter auf einen Blick

Entstehungszeit

  • Anfang 1960er-Jahre

Herkunftsland

  • vorrangig USA und Kanada

Typische Instrumente

  • überwiegend Gitarre oder Klavier

Typische Genres

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