In dieser Folge sprechen wir über die neue Regelung NfL 2024-1-3106 (“Grundsätze über die Betriebsleitung auf Landeplätzen und Segelfluggeländen ohne Flugverkehrsdienste”) und klären, was „Fliegen ohne Flugleiter“ konkret bedeutet. Wir haben drei Gäste: einen Berufspiloten, der mit den praktischen Herausforderungen vertraut ist, einen Fachanwalt für Luftrecht, der die juristischen Stolperfallen erklärt, und einen Lotsen der DFS, der beurteilt, wie sich Sicherheit und Kommunikation verändern. Wir decken ab: * Was verlangt die NfL 2024-1-3106: Wer darf künftig Betriebsleitung sein, was darf er, und was nicht? * Welche Aufgaben und Befugnisse fallen weg – z. B. Bewegungslenkung von Luftfahrzeugen, Anweisungen beim Rollen, Start oder Landung. * Welche Pflichten bleiben bei Flugplatzbetreibenden auch ohne Betriebsleitung: Hausrecht, Sicherheit, Kommunikation & Dokumentation. * Wie sich das alles aus Sicht der Piloten darstellt: Selbstverantwortung, Klarheit über Abläufe, Risiko vs. Freiheit. * Welche rechtlichen Unsicherheiten, Interpretationsspielräume und praktischen Hürden bestehen – besonders bei den Genehmigungsbehörden und abhängig von den Landesluftfahrtbehörden. Wichtiges direkt aus der NfL zur Verdeutlichung: „Ist die Bestellung einer Betriebsleitung in der luftrechtlichen Genehmigung nicht gefordert, entbindet das Flugplatzbetreibende nicht von der Erfüllung notwendiger Aufgaben zum Erhalt des betriebssicheren Zustands des Flugplatzes und zum ordnungsgemäßen Betrieb, die sonst ggf. von der Betriebsleitung ausgeführt werden.“ Und noch ein zentraler Satz zu den Befugnissen: „Luftaufsichtsrechtliche, polizeiliche oder ordnungsbehördliche Befugnisse sowie die Bewegungslenkung von Luftfahrzeugen in der Luft und auf den Start- und Landebahn(en) stehen der Betriebsleitung nicht zu.“ Warum es nicht so einfach ist, wie es klingt: * Weil viele Allgemeine Regeln in der NfL unverbindlich sind, also je nach Bundesland unterschiedlich umgesetzt werden. * Weil das Wegfallen des Flugleiters heißt: mehr Verantwortung bei Piloten – und das kann zu Problemen führen, wenn Verfahren nicht klar sind oder Kommunikation lückenhaft ist. * Weil Behörden, Platzbetreiber und Piloten sich erst anpassen müssen – Genehmigungen müssen angepasst werden, interne Regelwerke überarbeitet, Kommunikation neu geregelt werden.