
Unglaubliche Gespräche über den Glauben und die Welt an sich in der modernen Literatur.
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Angela Steidele entführt uns in ihrem Roman "Ins Dunkel" in einen Kinosaal
In dem Roman „Ins Dunkel“ entführt uns Angela Steidele in einen Kinosaal, um dort die beiden Filmheldinnen Greta Garbo und Marlene Dietrich kennenzulernen. Ein Roman, der Filmgeschichte erzählt, ein Roman der eine Zeit lebendig werden läßt, die in den Faschismus führte. Angela Steidele fragt auch, welchen Anteil das neue Medium Film an dem gesellschaftlichen Wandel hatte. Schließlich wurden die bewegten Bilder ein Teil der Propagandamaschine Hitlers. Auch das beleuchtet Angela Steidele in ihrem Roman. Das Buch ist also ein durchaus politischer Rom und es ist auch ein Roman, der Emanzipationsgeschichte erzählt – und schließlich und nicht zuletzt ist es ein Liebesroman. Über all das sprechen wir mit der Autorin Angela Steidele im DOMRADIO.DE Interview. https://www.suhrkamp.de/buch/angela-steidele-ins-dunkel-t-9783518432471

Angela Steidele entführt uns in ihrem Roman "Ins Dunkel" in einen Kinosaal
In dem Roman „Ins Dunkel“ entführt uns Angela Steidele in einen Kinosaal, um dort die beiden Filmheldinnen Greta Garbo und Marlene Dietrich kennenzulernen. Ein Roman, der Filmgeschichte erzählt, ein Roman der eine Zeit lebendig werden läßt, die in den Faschismus führte. Angela Steidele fragt auch, welchen Anteil das neue Medium Film an dem gesellschaftlichen Wandel hatte. Schließlich wurden die bewegten Bilder ein Teil der Propagandamaschine Hitlers. Auch das beleuchtet Angela Steidele in ihrem Roman. Das Buch ist also ein durchaus politischer Rom und es ist auch ein Roman, der Emanzipationsgeschichte erzählt – und schließlich und nicht zuletzt ist es ein Liebesroman. Über all das sprechen wir mit der Autorin Angela Steidele im DOMRADIO.DE Interview. https://www.suhrkamp.de/buch/angela-steidele-ins-dunkel-t-9783518432471

Bettina Flitner erzählt in "Meine Mutter" die Geschichte ihrer Familie
Der Tod hat nicht das letzte Wort. Es kann gelingen, die Angst vor dem Tod zu bändigen, durch das Erinnern und das Aufschreiben von Erinnerungen. Das ist eine Kernbotschaft des autofiktionalen Romans „Meine Mutter“ von Bettina Flitner. Die Autorin stellt in dem Buch Fragen, die Licht in das dunkle Schicksal ihrer Mutter bringen. Die Mutter hat wie auch Flitners Schwester Suizid begangen. "Meine Mutter" ist ein berührendes Erinnerungsbuch, eine Familiengeschichte, die lange nachhallt, die bei aller Schwere auch etwas Tröstliches hat, weil man beim Lesen spürt, dass das Suchen nach Antworten sinnvoll sein kann, auch wenn die allerletzten Fragen offen bleiben. Bettina Flitner / „Meine Mutter“ / Verlag Kiepenheuer & Witsch / 316 Seiten / 24 Eurohttps://www.kiwi-verlag.de/buch/bettina-flitner-meine-mutter-9783462008494

Hans-Peter Kunisch über Rilke und den Faschismus
Der Panther, das Karussell oder Herbsttag. Seine Gedichte sind uns allen geläufig. In diesem Jahr feiern wir den 150. Geburtstag von Rainer Maria Rilke. Doch wer war Rilke? Warum hat er für Mussolini und den Faschismus geschwärmt? Hans-Peter Kunisch erzählt uns in seinem Buch "Das Flimmern der Raubtierfelle" von den Irrwegen eines Dichters, die bislang unbekannt geblieben sind. In den Briefen, die Rilke insbesondere nach dem Ersten Weltkrieg mit der jungen Mailänder Fürstin Aurelia Gallarati-Scotti wechselte, offenbart Rilke eine gern verdrängte Seite: Er zeigt offen Sympathien für den italienischen Faschismus und autoritäre Regime – Gallarati-Scotti widerspricht ihm mit humanistischer Klarheit, woraufhin sich Rilke nur noch tiefer verrennt.Hans-Peter Kunisch gelingt in seiner Biografie mit erzählerischen Mitteln eine brillante Analyse, die das Werk eines der bekanntesten deutschen Dichter und seine politischen Überzeugungen in einen neuen Kontext stellt. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt Kunisch, was den Dichter bewogen haben könnte, für den Faschismus zu schwärmen. Rilke beklage den Verlust des Heiligen, so Kunisch, sein Gottesbild sei stark vom Alten Testament der Bibel geprägt.

Köln ist und bleibt eine europäische Stadt par excellence
"Ohne den Blick auf den Dom sieht Köln aus wie Castrop-Rauxel." Als der Journalist und Autor Christoph Driessen, der in Oberhausen aufgewachsen ist, vor Jahren mit seiner Familie nach Köln gezogen ist, hat er sich zunächst schwer getan, den besonderen Charme der Stadt zu entdecken. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt er, wie ihn dann die verborgenen Schätze der 2000jähringen Geschichte der Stadt begeistert haben: die alten Stadtmauern im Parkhaus versteckt, der Straßenverlauf der Fußgängerzone Hohe Straße, der immer noch identisch ist mit dem Straßenverlauf im alten Rom, denn die Straße wurde von den Römern angelegt, oder der Name der Basilika St. Maria im Kapitol, da ist der alte Name des Kapitoltempels aus der Römerzeit noch enthalten. Und schon im alten Rom war Köln eine Vielvölkerstadt. Das sei bis heute so geblieben, erklärt Driessen, denn heute haben 40 Prozent der Kölnerinnen und Kölner einen Migrationshintergrund. Barbara und Christoph Driessen haben ihr Buch über die Geschichte der Stadt Köln in der nun neu erscheinenden zweiten Auflage überarbeitet und ergänzt. Aus dem Titel des Buches: "Köln, eine Geschichte" wurde jetzt "Köln, Geschichte einer europäischen Stadt". https://shop.greven-verlag.de/koln-geschichte-einer-europaischen-stadt.html

"Mein Lebensentwurf" - Zwei Pfarrer schreiben Glaubensbuch für Jugendliche
Pfarrer Alexander Krylov und Pfarrer Francisco Javier del Rio Blay haben ein spannendes Glaubensbuch geschrieben, das jungen Menschen helfen soll, ihr Leben aus christlicher Perspektive zu gestalten. „Mein Lebensentwurf“, so heißt der Leitfaden, der kein Ratgeber oder Lexikon des Glaubens sein will, sondern die Jugendlichen über Fragen und Inspirationen ins Gespräch über ihren Glauben bringt. Im DOMRADIO.DE Interview erzählen die beiden Pfarrer, wie die Idee zu diesem Leitfaden entstanden ist und wie sie auch Bischöfe aus aller Welt gewinnen konnten, für das Buch Texte zu schreiben, um zu veranschaulichen, wie in anderen Kulturen der christliche Glauben gefeiert wird. https://www.fe-medien.de/Mein-Lebensentwurf

Autor Norbert Kron über Demenz und würdiges Sterben
Spätesten wenn die Babyboomer alt und gebrechlich werden, fliegt uns das Pflegesystem angesichts des Pflegenotstands um die Ohren. Es gibt viele gute Gründe, sich über das Ende des Lebens Gedanken zu machen, auch über würdiges Sterben und mögliche Sterbehilfe. Der Autor Norbert Kron tut das in seinem autobiographisch geprägten Roman "Manchmal ist es sogar lustig. Meine Mutter, ihr langes Leben und ich". Im DOMRADIO.DE Interview erklärt Kron, wie wichtig es ist, dass wir uns jetzt schon die Frage stellen, wie wir uns unser Ende vorstellen. In seinem Roman erzählt der Autor bewegend, traurig und oft auch lustig, wie er seine demente Mutter begleitet hat - dabei bringt sie den Sohn mit ihrem sehr eigenwilligen Witz und unbeugsamen Willen fast um den Verstand.https://www.galiani.de/buch/norbert-kron-manchmal-ist-es-sogar-lustig-9783869712970

Die Heilige Schrift kann wie eine Therapiesitzung wirken
Die alten Geschichten der Bibel können uns heute Halt geben, das sagen die Psychotherapeuten Professorin Paraskevi Mavrogiorgou und Professor Georg Juckel. Die beiden entdecken in den Heilmethoden Jesu viele Parallelen zur modernen Psychotherapie. Jesus sei ein sanftmütiger Zuhörer gewesen, der nie behauptet habe, er selbst könne Kranke heilen. Das müsse der Kranke schon durch seinen Glauben von sich aus tun. Dein Glaube wird dir helfen, so sagt es Jesus. Außerdem spiele bei ihm das Körperliche, wie das Handauflegen eine bedeutende Rolle. Im DOMRADIO.DE Interview erläutern die beiden Psychiatrie-Experten, warum es wichtig ist, dass Menschen eine Orientierung haben, wo die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Seelsorge und Psychotherapie liegen und wie unsere Seelen in Krisenzeiten Frieden finden kann. So heißt ihr Buch auch: "Wie die Seele wieder Frieden findet. Warum die alten Geschichten der Bibel uns heute Halt geben".https://www.bonifatius-verlag.de/shop/wie-die-seele-wieder-frieden-findet/

Ein muslimisch-jüdische Ehepaar setzt Zeichen der Hoffnung
Die Situation im Nahen Osten ist bedrückend. Der Krieg in Gaza, der Krieg zwischen dem Iran und Israel. Juden und Muslime scheinen sich unversöhnlich gegenüber zu stehen. Saba-Nur-Cheema und Meron Mendel haben ihre Identität als religionsgemischtes Ehepaar öffentlich thematisiert - in einer Kolumne der FAZ und jetzt auch in dem Buch: "Muslimisch-jüdisches Abendbrot". "Eine Ehe ist kein politisches Projekt - oder?", fragen sie in ihrem Buch. Saba-Nur-Cheema kommt aus Pakistan und ist in einem Frankfurter Brennpunktviertel aufgewachsen, geprägt vom konservativ-muslimischen Gemeindeleben. Meron Mendel ist in Israel geboren und in einem Kibbuz mitten in der Wüste aufgewachsen, geprägt vom Militärdienst im Westjordanland und im Libanon, bevor er zum Studium nach Deutschland kam. Als Paar blicken sie nun gemeinsam auf die sich immer weiter polarisierende Welt und sprechen darüber. Ihr Buch beginnt an ihrem Abendbrottisch, an dem sie sich über den Alltag in Frankfurt Gedanken machen und über die großen Fragen der Zeit – und wie alles miteinander zusammenhängt. Dabei stellt sich heraus, wie erhellend der Blick des jeweils anderen sein kann und wie viele Gemeinsamkeiten es in der vermeintlichen Differenz gibt.https://www.kiwi-verlag.de/buch/saba-nur-cheema-meron-mendel-muslimisch-juedisches-abendbrot-9783462007428

"Literaturpapst" Denis Scheck lädt zum Lesefest Literatur am Altenberger Dom ein
Ein Literaturpapst sei er nicht, betont Denis Scheck im DOMRADIO.DE Interview, Literaturkritik sei ein chorisches Unternehmen und da wäre er stolz, wenn er ein Bischof sein dürfte - oder ein Kardinal. Also: der "Literaturkardinal" Denis Scheck lädt zur Literatur am Dom ein, genauer gesagt am Altenberger Dom. Im Schatten der berühmten Kirche treten vom 26. bis zum 29. Juni prominente Autorinnen und Autoren auf: Jan Wagner, Arno Geiger, Sasa Stanisic, Husch Josten und viele mehr. "Die Suche nach Antworten auf die großen Fragen, nach Leben und Tod, nach Sinn und Erlösung, die früher die Kirchen beantwortet haben, findet heute oft in der Literatur statt. Autoren wie Husch Josten und Arno Geiger stellen sich diesen metaphysischen Fragen", sagt Scheck.https://literatur-am-dom.de/

Barbara Schock-Werner schreibt Buch über "Die schönsten Kathedralen am Rhein"
Die ehemalige Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner hat einen ganz besonderen neuen Reiseführer geschrieben. "Die schönsten Kathedralen am Rhein" heißt das Buch mit vielen Abbildungen der neun bedeutenden Kathedralen von Basel bis Köln. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt die Autorin, was es mit dem Nasenflöter am Freiburger Dom auf sich hat und warum es eigentlich drei verschiedene Begriffe für die prominenten Kirchen gibt: Dom, Kathedrale und Münster. "Die schönsten Kathedralen am Rhein" / Barbara Schock-Werner / Greven Verlag / 210 Seiten mit vielen Fotos / 22 Eurohttps://shop.greven-verlag.de/die-schonsten-kathedralen-am-rhein.html

Antje Ravik Strubel über ihr Buch: "Der Einfluss der Fasane"
Gibt es etwas, das Frauen an toxischen Männern attraktiv finden? Im DOMRADIO.DE Interview erzählt Antje Ravik Strubel, dass sie interessiert habe, herauszufinden, warum Frauen sich auf die Seite patriarchal agierender Männer schlagen. In ihrem Roman "Der Einfluss der Fasane" trifft die Journalistin Hella Karl auf einen tyrannischen Theaterintendanten, von dem sie sich angezogen fühlt - ihm dann aber in ihrer Zeitung vorwirft, eine junge Schauspielerin zur Abtreibung gezwungen zu haben. Als sich der Intendant das Leben nimmt, gerät Hella Karl ins Visier der sozialen Medien. Sie sei schuld an seinem Selbstmord, empört sich die Internetwelt, die sich kurz zuvor noch über die Übergriffe des Intendanten empört hat. Im Interview spricht die Autorin auch über die Eigendynamik der Internetblasen und über die Suche nach einem verborgenen Wissen. https://www.fischerverlage.de/buch/antje-ravik-strubel-der-einfluss-der-fasane-9783103971712"Der Einfluss der Fasane" / Antje Ravik Strubel / S.FISCHER Verlag / 240 Seiten / 24 Euro

Hubert Winkels über sein Buch "Die Hände zum Himmel"
"Die Hände zum Himmel" heißt ein Karnevalslied aus dem Rheinland, "kommt lasst uns lustig sein. / Wir schunkeln zusammen, / denn keiner ist allein", so geht der Text weiter. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt der Autor und Journalist Hubert Winkels, warum er den Karnevalshit als Titel für seinen autobiographisch geprägten Roman ausgewählt hat. Außerdem spricht er über die Eucharistie, die ihn fasziniert und fragt: wie viel (un)heimliche Regie hinterrücks im Zufall steckt.https://www.kiwi-verlag.de/buch/hubert-winkels-die-haende-zum-himmel-9783462008692

Karl-Josef Kuschel über den religiösen Humanismus in Leben und Werk von Thomas Mann
In seinem Werk beschreibt Thomas Mann den Verfall der Religion ebenso wie die unzerstörbare Idee des Christentums. Davon erzählt der Literaturwissenschaftler Professor Karl-Josef Kuschel in seinem Buch „Weltgewissen. Religiöser Humanismus in Leben und Werk von Thomas Mann". Eine bleibend aktuelle und spannente Analyse, mit blitzgescheiten Gedanken zur Bedeutung des Christentums in unserer von Krisen geschüttelten Zeit. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt Professor Kuschel, wie Thomas Mann zu einem Kämpfer für eine Bejahung des christlichen Ethos geworden ist.„Weltgewissen“ – das Buch von Karl-Josef Kuschel ist im Patmos Verlag erschienen. Es hat 450 Seiten und kostet 46 Euro. https://shop.verlagsgruppe-patmos.de/weltgewissen-011589.html

Yannic Han Biao Federer schreibt über den Verlust seines Kindes
"Ich sage, wie soll ich an einen Gott glauben, der mir meinen Sohn nimmt. Sie (die Seelsorgerin) schaut mich an. Mhm, macht sie und nickt. Ich meine das gar nicht rhetorisch, aber sie betrachtet mich schweigend, irgendwann sagt sie, ich könnte ihren Sohn jetzt segnen. Okay, sage ich". In seiner autobiografischen Erzählung "Für immer seh ich dich wieder" erzählt Yannic Han Biao Federer vom Verlust seines Sohnes Gustav, der kurz vor der Geburt stirbt. Der Autor nimmt die Leserin und den Leser mit, ganz nah, es gibt keinen Vorhang, er zeigt uns die Ohnmacht, die Tränen und den Trost, den Freunde geben können. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt Federer von seinen Motiven, über dieses unfassbare Unglück zu schreiben - auch um die Themen Tod und Trauer aus der Tabuzone zu holen. Yannic Han Biao Federer / "Für immer seh ich dich wieder" / Suhrkamp, Berlin 2025 / 188 Seiten / 20 Euro Termin: Lesung im Literaturhaus Köln am 15. Mai um 19:30https://literaturhaus-koeln.de/programm/yannic-han-biao-federer-fuer-immer-seh-ich-dich-wieder/15-05-2025/https://www.suhrkamp.de/buch/yannic-han-biao-federer-fuer-immer-seh-ich-dich-wieder-t-9783518474822

Stefan von Kempis erzählt eine andere Geschichte der Papstwahl
In seinem Buch "Weißer Rauch und falsche Mönche. Eine andere Geschichte der Papstwahl" betrachtet der Vatikanjournalist Stefan von Kempis den Ablauf einer Papstwahl und die geschichtliche Entwicklung des Konklaves. Dabei hat sich über die Zeit einiges geändert. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt von Kempis, dass früher auch Laien den Papst gewählt haben und wer die falschen Mönche gewesen sind. https://www.herder.de/religion-spiritualitaet/shop/p3/83590-weisser-rauch-und-falsche-moenche-gebundene-ausgabe/

Julia Schoch über ihr Buch 'Wird nach einem wilden Traum'
"Ich bin sicher, du schaffst es, bestimmt. Man muss wild danach sein. Wild nach einem wilden Traum. Er wiederholt den Satz, zweimal," sagt ein junger Soldat zur Ich-Erzählerin in dem neuen Roman von Julia Schoch. "Wild nach einem wilden Traum" lautet dann auch der Titel des Buches. Darin geht es um den wilden Traum, Schriftstellerin werden zu wollen, es geht um die Liebe zu einem Katalanen, die mehr ist als eine Affäre, und es geht um das Erinnern, das trügerisch ist. "Aber ich liebe meine Irrtümer", schreibt die Autorin, "all die wunderbaren falschen Vorstellungen". Julia Schoch spricht im DOMRADIO.DE Interview über die Wahrheit, die nicht greifbar ist. "Aber wenn man der Liebe begegnet, dann weiß man, dass es die Liebe ist, definieren kann man das nicht", sagt sie.https://www.dtv.de/buch/wild-nach-einem-wilden-traum-28425Julia Schoch / "Wild nach einem wilden Traum. Biographie einer Frau" / dtv / 175 Seiten / 23 Euro

Raoul Schrott zeigt uns seinen Weltatlas der Sternenhimmel
"Eine Kultur versteht erst, wer auch ihren Sternenhimmel kennt". Das schreibt Raoul Schrott in seinem Atlas der Sternenhimmel und Schöpfungsmythen der Menschheit. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt der Schriftsteller, warum er es für absolut gerechtfertigt hält, dass die Unesco den Sternenhimmel zum Weltkulturerbe erklärt hat. Umso mehr verwundert es, dass es bislang keine Dokumentation der verschiedenen Sternenbilder in den unterschiedlichen Kulturen gibt. Das heißt: Maori, Touareg oder Eskimos haben ganz andere Sternenbilder als zum Beispiel wir im westlichen Abendland. Raoul Schrott hat sich eine Mammutaufgabe vorgenommen. Er blickt mit 17 verschiedenen Kulturen in 17 verschiedene Himmel. Damit zeigt er uns ein prächtiges Bilderbuch der Nacht, ein Himmel voller Märchen, eine ganz besondere, erhellende Menschheitsgeschichte. https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/raoul-schrott-atlas-der-sternenhimmel-und-schoepfungsmythen-der-menschheit-9783446281226-t-5470Raoul Schrott / Atlas der Sternenhimmel / Hanser Verlag - mit 16 Sternenhimmelkarten und acht großformatigen Postern. / 1280 Seiten / 178 Euro

Arnfrid Schenk und Stefan Schnell über ihren "Atlas der vom Aussterben bedrohten Sprachen"
Noch nie in der Geschichte der Menschheit sind so viele Sprachen in so kurzer Zeit ausgestorben wie in den vergangenen 200 Jahren. Was geht damit an Menschheits- und Kulturwissen verloren? Denn Sprache ist das, was uns zu Menschen macht. Der Linguist Stefan Schnell und der ZEIT-Redakteur Arnfrid Schenk haben einen "Atlas der vom Aussterben bedrohten Sprachen" herausgebracht, in dem sie sich auf Spurensuche nach aussterbenden Sprachen von Nordfriesland bis nach Amazonien gemacht haben. Im DOMRADIO.DE Interview erzählen sie, warum es sich lohnt, sich für den Erhalt einer Sprache einzusetzen.https://www.dumont-buchverlag.de/buch/atlas-der-vom-aussterben-bedrohten-sprachen-9783755820055-t-7620Arnfrid Schenk und Stefan Schnell / "Atlas der vom Aussterben bedrohten Sprachen" / DUMONT Verlag / 225 Seiten mit über 50 illusstrierenden Karten / 34 Euro

Hubertus Meyer-Burckhardt erzählt das Leben seiner Großmutter
Wie sehr sind wir von unseren Familien geprägt? Wie sehr sind unsere Eltern und auch Großeltern dafür verantwortlich, dass wir so geworden sind, wie wir sind? Das fragt sich Hubertus Meyer-Burckhardt in seinem Buch "Die Sonne scheint immer. Für die Wolken kann ich nichts. Was meine Großmutter mir über das Leben erzählte“. Die Großmutter, so schildert es Meyer-Burckhardt, war eine äußerst lebenstüchtige, zupackende, grundoptimistische Person. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt der Autor von seiner Großmutter als Wanderpredigerin der Lebenslust und Priesterin der Unvernunft. https://www.penguin.de/buecher/hubertus-meyer-burckhardt-die-sonne-scheint-immer-fuer-die-wolke/buch/9783453218888Hubertus Meyer-Burckhardt / "Die Sonne scheint immer. Für die Wolken kann ich nichts" / HEYNE / 205 Seiten / 22 Euro

Warum Franz-Josef Strauß der DDR 1983 einen Milliardenkredit vermittelte
Nach wie vor ist es ungeklärt, warum Franz-Josef Strauß, der wahrlich kein Fan des Kommunismus war, mit einem Milliardenkredit 1983 die DDR vor dem Bankrott rettete. Der Autor Jakob Hein hat eine verwegene Theorie über diesen Devisenhandel zu einem Roman verdichtet. Das Partnerland der DDR, Afghanistan, hatte für die Ostdeutschen auf den ersten Blick wenig zu bieten, um miteinander zu handeln. Aber stimmt das wirklich? Nein, hat der Autor Jakob Hein herausgefunden und schildert in seinem Roman, wie die DDR reichlich Haschisch aus Afghanistan importierte, um damit die Regale der für Westler zugänglichen Läden an der Grenze zu füllen. Davon waren die BRD-Politiker gar nicht begeistert ... . Urkomisch ist es, wie Jakob Hein von diesem bislang unbeleuchteten Husarenstreich in der Geschichte der beiden deutschen Staaten erzählt. "Wie Grischa mit einer verwegenen Idee beinahe den Weltfrieden auslöste", heißt sein Roman - der Geschichte lebendig macht, auch wenn der große Coup um den Haschisch-Grenzverkehr wahrscheinlich nie historisch belegt werden wird.https://www.galiani.de/buch/jakob-hein-wie-grischa-mit-einer-verwegenen-idee-beinahe-den-weltfrieden-ausloeste-9783869713168Jakob Hein / Wie Grischa mit einer verwegenen Idee beinahe den Weltfrieden auslöste / Galiani Berlin / 250 Seiten / 23 Euro

Julia Schoch über ihr Buch 'Wird nach einem wilden Traum'
"Ich bin sicher, du schaffst es, bestimmt. Man muss wild danach sein. Wild nach einem wilden Traum. Er wiederholt den Satz, zweimal," sagt ein junger Soldat zur Ich-Erzählerin in dem neuen Roman von Julia Schoch. "Wild nach einem wilden Traum" lautet dann auch der Titel des Buches. Darin geht es um den wilden Traum, Schriftstellerin werden zu wollen, es geht um die Liebe zu einem Katalanen, die mehr ist als eine Affäre, und es geht um das Erinnern, das trügerisch ist. "Aber ich liebe meine Irrtümer", schreibt die Autorin, "all die wunderbaren falschen Vorstellungen". Julia Schoch spricht im DOMRADIO.DE Interview über die Wahrheit, die nicht greifbar ist. "Aber wenn man der Liebe begegnet, dann weiß man, dass es die Liebe ist, definieren kann man das nicht", sagt sie.https://www.dtv.de/buch/wild-nach-einem-wilden-traum-28425Julia Schoch / "Wild nach einem wilden Traum. Biographie einer Frau" / dtv / 175 Seiten / 23 Euro

Maja Göpel fragt nach einem Kompass für die Werte der Zukunft
"Wir brauchen Rückbindeorte", sagt Maja Göpel im DOMRADIO.DE Interview. Die Professorin für Politökonomie und Gesellschaftswissenschaften fragt in ihrem Buch "Werte. Ein Kompass für die Zukunft" wie unsere Werteskala wieder ins Lot kommen kann. Denn zwischen gut und schlecht sei die Stimmung im Haus Deutschland - und in vielen Teilen Europas - so mies, wie sie es noch nicht erlebt habe, sagt Göpel. Im Interview spricht sie darüber, wie mögliche Rückbindeorte aussehen können und sie antwortet auf die Frage, was denn fehlt, wenn die Kirche fehlt?Maja Göpel / „Werte. Ein Kompass für die Zukunft“ / Brandstätter Verlag / 224 Seiten / 22 Euro https://www.brandstaetterverlag.com/buch/werte/

Jan-Heiner Tück sucht nach Spuren des Heiligen in der säkularen Welt
"Es fehlt heute nichts mehr, wenn Gott fehlt", schreibt Jan Heiner Tück in seinem Buch 'Minima Theologica'." "Denn anhaltende Säkularisierungsschübe befördern eine Gesellschaft ohne Gott. Immer mehr Menschen leben ihr Leben im Gehäuse der Immanenz – und vermissen schlicht nichts. Ist das so?" Jan-Heiner Tück ist Professor der Dogmatik an der katholisch-theologischen Universität Wien und er ist Literaturexperte. Er sagt: "Wenn Gott als der Adressat menschlicher Selbstverständigung wegbricht, dann tun sich Leerstellen auf. Und er findet in Kunstwerken Spuren des Heiligen, die diese Leerstellen in der säkularisierten Welt füllen können". DOMRASDIO.DE sucht mit ihm nach den Spuren des Heiligen - in Kunstwerken, die sichtbar machen, dass das, was ist, nicht alles ist. Jan-Heiner Tück / Minima Theologica. Spuren des Heiligen heute / Herder Verlag / 215 Seiten / 18 Euro https://www.herder.de/theologie-pastoral/shop/p2/89674-minima-theologica-gebundene-ausgabe/

Katharina Hagena über ihren neuen Roman "Flusslinien"
Margit ist 102 Jahre alt und hat die Angst vor der Sterblichkeit abgelegt. "Wie es wohl sein wird, wenn sie gar nichts mehr hört, fragt sich Margit. Eine weite Stille wie in einer leeren Kathedrale", schreibt Katharina Hagena über ihre Romanheldin in dem Buch "Flusslinien". Margit hat ein enges Verhältnis zu ihrer Enkelin Luzie, die sich in der Seniorenresidenz ihrer Oma ein Tattoo-Studio einrichtet und nach Wunsch ihrer Oma die Flusslinien der Elbe auf den Leib der Großmutter tätowiert. So heißt der neue Roman der Bestsellerautorin Hagena auch "Flusslinien". Im DOMRADIO.DE Interview erzählt sie, wie es ist, auf die Stille zu hören, wie es gelingen kann, die Angst vor dem Tod zu bändigen und warum Atem und Seele letztlich ein und dasselbe sind.Katharina Hagena / "Flusslinien" / Kiepenheuer & Witsch / 390 Seiten / 24 Eurohttps://www.kiwi-verlag.de/buch/katharina-hagena-flusslinien-9783462007299

Literaturnobelpreisträger Jon Fosse bringt die Stille zum Leuchten
Prominenter Besuch aus Norwegen in Köln. Der Literaturnobelpreisträger Jon Fosse ist aus Norwegen angereist. Er war Ehrengast beim traditionellen Aschemittwoch der Künstler, den das Erzbistum Köln in jedem Jahr ausrichtet und Jon Fosse wurde mit dem Ludwig-Mülheims-Theaterpreis ausgezeichnet. Die katholische Spiritualität ist ihm sehr nahe: Das Mysterium der Eucharistie, der katholische Ritus. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt er, wie ihn das Schreiben zu einem religiösen Menschen gemacht habe - denn dieses Paradoxon, sich mit der Sprache - dem Unaussprechlichen zu nähern, das erlebe er auch beim Schreiben. Zuerst hatte er auch Befürchtungen, dass er als konvertierter Katholik im atheistischen Norwegen ausgelacht werde, aber dann habe er auch für seine religiös geprägten Texte viel, viel Zuspruch bekommen. Der Bischof von Trondheim habe ihm gesagt: wir leben in einer post-säkularen Zeit, eine Zeit des Aufbruchs in etwas Neues und da könnten die Texte von Jon Fosse Hinweise geben, wie dieses Neue aussehen könnte. (Da Jon Fosse Deutsch zwar versteht, aber besser Englisch spricht, bat er darum, die Fragen auf Englisch beantworten zu dürfen)https://www.kleinheinrich.de/titel/diese-unerklaerliche-stille/978-3-945237-83-0

Ines Habich-Milovic´ spricht über ihren Roman "Mein Vater hat die Taschen voller Kirschen"
Wo ist Miko? Wer ist Miko? Mit ihrer Romanheldin Rieke begibt sich die Autorin Ines Habich-Milovic´ auf Spurensuche eines Mannes und einer Familie, die aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland ausgewandert ist. Habich-Milovic´ erzählt in "Dein Vater hat die Taschen voller Kirschen" die aufregende Geschichte einer Familie in Europa, die auch politisch ist und uns genau hinschauen läßt – auf das Familienleben und die Frage: Wer sind wir? Warum sind wir hier? Und wie hängt alles mit allem zusammen? Im DOMRADIO.DE Interview erzählt die Autorin über Gewissheiten und Geheimnisse und sie sucht nach Antworten auf die Fragen: Wie viele Grenzen es eigentlich zwischen uns und den anderen gibt? Und wie viel hat ein einzelnes Land damit zu tun?Ines Habich-Milovic´/ "Dein Vater hat die Taschen voller Kirschen“ / Rowohlt-Berlin / 300 Seiten / 24 Eurohttps://www.rowohlt.de/buch/ines-habich-milovic-dein-vater-hat-die-taschen-voller-kirschen-9783737102124

Mit der Tintenfassmadonna als Patronin
An der Universität Hildesheim hat er Pionierarbeit geleistet. Hanns-Josef Ortheil war 1990 der erste Schriftsteller an einer deutschen Universität, der dort kreatives Schreiben unterrichtet hat. In seinem Buch "Nach allen Regeln der Kunst / Schreiben lernen und lehren" blickt der Autor zurück auf seine Zeit als Professor in Hildesheim. Im DOMRADIO.DE Interview spricht Ortheil über seine Erfahrungen mit Nachwuchsschriftellerinnen und - schriftstellern. Er gibt Tipps für junge Schreibende, die sie auf dem Weg zur Kunst des Schreibens beherzigen sollten. Weiter erzählt der Bestsellerautor, wie er im Dom zu Hildesheim eine Madonna entdeckt hat, die in der rechten Hand ein Tintenfass hält, während Jesus auf ihren Knien mit einer Schreibfeder hantiert, die anscheinend dazu bestimmt ist, die Buchrolle auf seinen Knien zu beschriften. Ortheil erklärt, die Tintenfassmadonna könnte eine Patronin für alle Schreibenden sein. https://www.suhrkamp.de/buch/hanns-josef-ortheil-nach-allen-regeln-der-kunst-t-9783458644224Hanns-Josef Ortheil / "Nach allen Regeln der Kunst. Schreiben lernen und lehren" / Suhrkamp/Insel / 360 Seiten / 28 Euro

Matthias Kopp spricht über sein Buch: "Iraks Christliches Erbe"
Ohne die Geschichte der Christen im Irak ist die Identität und die Geschichte des ganzen Landes nicht zu verstehen. In seinem Buch: "Iraks christliches Erbe. Vom Überleben im Zweistromland" erzählt Matthias Kopp die zweitausendjährige Geschichte der christlichen Kirchen im Irak. Er bettet diese Geschichte der Kirchen in die Geschichte des Landes ein und wirft einen Blick in die Zukunft. Im DOMRADIO.DE Interview spricht Kopp über die biblische Vergangenheit des Landes und über die Bedeutung, die Christen im Versöhnungsprozess im Irak haben. https://www.herder.de/theologie-pastoral/shop/p2/89671-iraks-christliches-erbe-gebundene-ausgabe/Am 10.02.2025 stellt Matthias Kopp "Iraks christliches Erbe" um 18 Uhr in der Thomas Morus Akademie in Bensberg vor:https://tma-bensberg.de/coach_seminars/iraks-christliches-erbe/?coach_seminar_date=1739210400

Nicola Kuhn über den Kolonialismus in deutschen Wohnzimmern
Ein ausgestopfter Papagei, eine geschnitzte Trommel, ein Buschmannrevolver aus Afrika oder ein Paravent aus China– in ihrem Buch mit dem Titel: "Der chinesische Paravent / Wie der Kolonialismus in deutsche Wohnzimmer kam", stellt die Journalistin Nicola Kuhn Fundstücke aus deutschen Wohnhäusern vor, indem sie die Geschichten und Biografien erzählt, die sich hinter den Objekten aus deutschen Kolonien verbergen. In den Erbstücken, schreibt die Autorin, verdichtet sich Kolonialgeschichte. Denn unüberschaubar viele Objekte aus den ehemaligen Kolonien befinden sich als Relikte in deutschen Wohnzimmern. Wer brachte sie mit? Woher genau stammen sie? Wie wurden sie erworben? Das sind die Fragen, die Nicola Kuhn gestellt hat. Nicola Kuhn/Der chinesische Paravent. Wie der Kolonialismus in deutsche Wohnzimmer kam/dtv-Verlag/360 Seiten/25 Eurohttps://www.dtv.de/buch/der-chinesische-paravent-28403

John von Düffel spricht über das Wesentliche in einer Welt des Überflusses
"Der Anfang von allem Konsumverzicht ist der Verzicht auf Anpassung. Was nur ein anderes Wort ist für Freiheit. Und unbequem wie wirkliche Freiheit", schreibt John von Düffel in seinem Buch: „Ich möchte lieber nichts – eine Geschichte vom Konsumverzicht". Im DOMRADIO.DE Interview erzählt der Autor, wie sehr der Konsum unsere Identität bestimmt und wie es gelingen kann, in einer Welt des Überflusses auf Konsum zu verzichten. Von Düffel fragt, ob wir uns trauen, dass wir den Konsum verlernen, in dem wir sozialisiert sind und er erläutert, wie Konsumverzicht auch sein Schreiben verändert hat.„Ich möchte lieber nichts / Eine Geschichte vom Konsumverzicht“ / Dumont Verlag / 205 Seiten / 24 Eurohttps://www.dumont-buchverlag.de/buch/john-dueffel-ich-moechte-lieber-nichts-9783755800101-t-5998

Otti Kallscheuer spricht über die Bedeutung des Papstes
'Papst und Zeit' heißt das umfangreiche Werk, das der Philosoph und Politologe Otto Kallscheuer über die Geschichte des Papstamtes geschrieben hat. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt er, was ihn dazu bewogen hat, sich derart ausführlich mit dem Papsttum zu beschäftigen, wie es der Kirche gelungen ist, alle Krisen zu überstehen und sich ständig neu zu erfinden. Auch spricht er darüber, was er an Papst Franziskus schätzt und was er kritisiert.

Axel Hacke über die Geschichte seines Körpers
"Ich habe ein Buch über meinen Körper geschrieben, um diese physische Institution besser zu verstehen", sagt Axel Hacke im DOMRADIO.DE Interview. "Aua / Die Geschichte meines Körpers", heißt sein Buch, in dem sich der Autor auf die Reise von Hirn zum Herzen, von der Nase bis zum Knie macht. Dabei wehrt er sich vehement gegen die Trennung von Körper und Seele. "Körper und Seele - oder Körper und Geist oder Hirn und Gefühl gehören ganz zusammen", ist er überzeugt. Und macht das alles Sinn? Oder ist unser Körper reine biologische Materie, die einst nur noch Wurmfraß ist? "Religion nimmt uns die Angst vor dem Tod", sagt Hacke, der beim Besuch von Kirchen die Sehnsucht der Menschen spürt, die ihn ständig nach Sinnkonstruktionen ackern lasse.https://www.dumont-buchverlag.de/buch/axel-hacke-aua-9783832168094-t-5999

Professor Nonn stellt sein Buch "Köln in der Weimarer Republik" vor
Demokratie ist eine Dauerbaustelle, schreibt Professor Christoph Nonn in seinem Buch "Köln in der Weimarer Republik 1918 bis 1933". Seine Geschichte Kölns in der Weimarer Republik ist ein Lehrstück für heute. Warum ist das demokratische Experiment gescheitert, fragt Nonn und gibt es Entwicklungen, die mit dem Zustand unserer gegenwärtigen Demokratie vergleichbar sind? Im DOMRADIO.DE Interview erzählt der Autor auch, wie sich die katholische Kirche in der Weimarer Zeit verändert hat und wie Adenauer und der damalige Kardinal Karl Joseph Schulte vergeblich versuchten den Karneval zu verbieten, den sie als "Psychose" und "Bolschewismus der Straße" verteufelten. https://shop.greven-verlag.de/koln-in-der-weimarer-republik-1918-1933.html

Volker Kutscher spricht über seinen zehnten Rath-Roman: "Rath"
"War denn die ganze Welt verrückt geworden? Sahen die denn nicht, wohin das führte?" Das fragt Charly, die Gefährtin von Gereon Rath in dem zehnten und letzten Krimi von Volker Kutscher um seinen Helden Gereon Rath - verfilmt in der Serie "Babylon Berlin". Der Roman "Rath" spielt im Jahr 1938. Die Naziherrschaft ist von einer Möglichkeit zu einer unleugbaren Wirklichkeit geworden. Volker Kutscher stellt dem dritten Teil seines Buches ein Zitat von Hannah Arendt voran: "Dass die Nazis unsere Feinde sind – mein Gott, wir brauchten doch nicht Hitlers Machtergreifung, um das zu wissen … Das persönliche Problem war doch nicht, was unsere Feinde taten, sondern was unsere Freunde taten". Im DOMRADIO.DE Interview erzählt Volker Kutscher, wie er an seinem Roman gearbeitet hat, warum, seiner Ansicht nach, die Weimarer Republik gescheitert ist und was er nun macht - nachdem er seine Krimireihe um Gereon Rath beendet hat.https://www.piper.de/buecher/rath-isbn-978-3-492-07410-0

Christian Lehnert über die Apokalypse: Die Offenbarung des Johannes
Apokalypsis – dieses Wort stand vermutlich auf einer Papyrusrolle, die den Text enthielt, den wir heute auf Deutsch: "Offenbarung des Johannes" nennen. Ein rätselhafter Text, ein Text voller Geheimnisse. Christian Lehnert ist Theologe und Dichter. In seinem Buch „Das Haus und das Lamm – Fliegende Blätter zur Apokalypse des Johannes“ versucht er sich einem der rätselhaftesten Texte der Bibel und der Weltliteratur zu nähern. Im DOMRADIO.DE Interview fragt er: "Wo bin ich zuhause?" Lehnerts Buch ist der Versuch einer Bloßlegung und genau das heißt Apokalypsis, wenn man das Wort vom Griechischen ins Deutsche übersetzt. https://www.suhrkamp.de/buch/christian-lehnert-das-haus-und-das-lamm-t-9783518431450

Anna Katharina Hahn spricht über ihren Roman "Der Chor"
Endlich! Endlich können sich die 'Cantarinen' nach der erzwungenen Corona-Pause wieder treffen und gemeinsam singen. 'Cantarinen' nennt sich der Frauenchor in Stuttgart, den Anna Katharina Hahn zum Dreh- und Angelpunkt ihres neuen Romans "Der Chor" gemacht hat. Die Autorin läßt Frauen verschiedener Altersgruppen mit ganz unterschiedlichen Lebensläufen aufeinander treffen. Liebe und Leidenschaft, gescheiterte und geglückte Beziehungen, Mysterien und Tod - in "Der Chor" spiegeln sich die großen Themen des Lebens. Die Hauptperson ist Alice, eine erfolgreiche Personalmanagerin. Ihr Leben gerät ins Wanken, als eine junge Sängerin sich dem Frauenchor anschließt, von der sie sich auf rätselhafte Weise angezogen fühlt. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt die Autorin Anna-Katharina Hahn, warum sie einen Frauenchor als Erzählmittelpunkt gewählt hat, warum ihre Geschichte auch eine Geschichte über den Wert der Freundschaft ist und warum in dem Buch eine komplette Marien-Litanei vorkommt.Anna Katharina Hahn / "Der Chor" / Suhrkamp Verlag / 183 Seiten / 25 Eurohttps://www.suhrkamp.de/buch/anna-katharina-hahn-der-chor-t-9783518431603

Regisseur Jan Bonny über seinen Film "Der Panther"
"Ecce Homo" - "Siehe, der Mensch". In dem Film "Der Panther" zeigt uns Regisseur Jan Bonny einen Menschen, der das Leben in massiver Form an sich herankommen läßt. Johnny ist ein Trickser, ein Spieler, ein rücksichtsloser Krimineller, der alles mitnimmt, was geht, der komplett aus dem Augenblick lebt und entscheidet, der sich und seinen Körper bis zur Ohnmacht einsetzt. Für ihn gibt es keine Vergangenheit und keine Zukunft - bis auf eine Ausnahme. Seine Tochter soll es einmal besser haben. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt Jan Bonny, warum sein Filmheld eine eigene Realität hat und vergleicht die Geschichte von Johnny mit einem Kreuzweg.

Nora Bossong über ihren Roman "Reichskanzlerplatz"
Der Roman „Reichskanzlerplatz“ von Nora Bossong ist ein poetischer und ein politischer Roman, der sich der fanatischen Nationalsozialistin und Vorzeigemutter im dritten Reich Magda Goebbels nähert. Erzählt wird der Roman aus der Perspektive des Ich-Erzählers Hans Kesselbach, der eine Affäre mit Magda Goebbels hat. Ein Buch, das auch viel über das Scheitern der Weimarer Republik sagt – ein Buch auch über die Liebe und den Tod, über das Böse und die Verführung – über das Scheitern. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt Nora Bossong, warum größenwahnsinnige Menschen so eine Anziehungskraft haben und fragt, ob es das Böse im Menschen gibt? Nora Bossong / „Reichskanzelplatz" / Suhrkamp Verlag / 300 Seiten / 25 Eurohttps://www.suhrkamp.de/buch/nora-bossong-reichskanzlerplatz-t-9783518431900

Bischof Heiner Wilmer über seine Begegnung mit Etty Hillesum
"Herzschlag / Etty Hillesum – Eine Begegnung" heißt ein Buch über die sehr persönliche Begegnung von Bischof Heiner Wilmer mit der Jüdin Etty Hillesum. Bischof Wilmer hat ihre Tagebücher in Exerzitien gelesen, reflektiert, meditiert. Sein Buch ist ein berührendes, eindrucksvolles Glaubenszeugnis – ein Weg zu Gott, der in einer bedrohten Welt Hoffnung und Zuversicht vermittelt, eine Begegnung, die uns zeigt, wie alles zusammenhängt, das Große und das Schöne. Was und wo ist Gott? Das sind die großen Fragen, die Heiner Wilmer in seinem Buch stellt. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt Wilmer, was ihn am Glaubenszeugnis von Etty Hillesum so beeindruckt hat und warum die Tagebücher von Etty Hillesum heute so aktuell sind. Er selbst bezeichnet sich als kleinen christlichen Bruder der großen jüdischen Schwester Etty Hillesum.Heiner Wilmer / "Herzschlaf / Etty Hilldesum - Eine Begegnung" / Herder Verlag /155 Seiten /18 Eurohttps://www.herder.de/religion-spiritualitaet/shop/p3/88421-herzschlag-gebundene-ausgabe/

Jo Lendle über seinen Roman "Die Himmelsrichtungen"
"Die Himmelsrichtungen" - Jo Lendle startet mit seinem neuen Roman in die Wolken. Der Autor begibt sich auf die Spuren von Amelia Earhart. "Der Himmel hat mich nie gefragt, wer ich bin", sagt sie in dem Roman. Sie war eine Flugpionierin in den USA – und sie war Frauenrechtlerin. Als erste Frau hat sie am Steuer eines Flugzeugs den Atlantik überquert. Sie wurde in den Medien gefeiert und kämpfte als Vortragsreisende für die Rechte der Frauen. Ihr Versuch, die Erde am Äquator zu umrunden, scheiterte – der Kontakt zu ihrem Flugzeug riss ab – sie blieb verschollen. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt Lendle, wie er darauf gekommen ist, über Amelia Earhart einen Roman zu schreiben. Und wir fragen ihn, ob man von einer Wolke aus Gott sehen kann?Die Himmelsrichtungen / Jo Lendle / Penguin Verlag / 245 Seiten / 24 Eurohttps://www.penguin.de/buecher/jo-lendle-die-himmelsrichtungen/buch/9783328603795

Viel vom Tod zu wissen, heißt, viel vom Leben zu wissen
"Es geht um eine Rückverzauberung der Welt - in die Welt und das Staunen eines Kindes", sagt Arno Geiger im DOMRADIO.DE Interview über seinen Roman "Reise nach Laredo". Geiger schickt den alten, gebrechlichen Kaiser Karl V. auf seine letzte Reise. Er hat abgedankt, er hat alle Kronen abgelegt und sich 1557 in ein Kloster in Spanien zurückgezogen. Das ist der historisch Hintergrund des Romans. Geiger schickt seinen Karl vom Kloster aus hinaus in die Welt. "Der Mensch gehört hinaus in die Welt", sagt Geiger, "in der Begegnung mit der Welt begegnen wir uns selbst. Darum mache ich Karl die Tür nach draußen auf und draußen wird er so gesehen, wie er ist, einfach nur als Mensch ohne Titel und Namen. Denn Besitz und Titel verbergen uns auch. Wir können dahinter in Deckung gehen". Karl erfährt viel von der Welt, er erlebt sogar einen Moment des Glücks, er darf den Tanz und Taumel auskosten, bevor er stirbt. "Der Tod könnte schön sein, wenn man gelebt hat", sagt Geiger, "und in diesem Konjunktiv steckt ein doppelter Boden, aber auch eine stille Aufforderung".

Christoph Peters über seinen Roman "Innerstädtischer Tod"
"Nirgends hatte Gott eine Spur hinterlassen", so beginnt der Roman "Innerstädtischer Tod" von Christoph Peters. Der Autor wirft darin einen hellesichtigen Blick in unsere Gesellschaft. Er folgt den Spuren eines rechtsnationalen Bundestagsabgeordneten und läßt einen jungen Priester auf einen Künstler treffen. "Im Kern sind Kunst und Religion doch Geschwister", sagt der Priester. Im DOMRADIO.DE Interview spricht Christoph Peters über die Bedeutung die Religion für unsere Gesellschaft haben kann und wie sich der Bedeutungsverlust der Kirchen auf unsere Zeit auswirken könnte. "Wenn kein Wunder geschah, würde die Kirche, die über 1300 Jahre das Gesicht dieses Landes, des gesamten Kontinents, der halben Welt geprägt hatte, binnen einer Generation in den Status einer unbedeutenden, von der Mehrheit der Menschen für ihre Überzeugung verachteten, für ihre Riten verspotteten Sekte zurückfallen", läßt Peters den fiktiven Erzbischof von Berlin selbstkritisch sagen. Christoph Peters / Innerstädtischer Tod / Luchterhand Verlag / 305 Seiten / 24 Eurohttps://www.penguin.de/buecher/christoph-peters-innerstaedtischer-tod/buch/9783630877471

Literaturpapst Denis Scheck über Bestseller und die Bibel
Schreiben sei eine Form des Gebets, zitiert Denis Scheck in seinem Buch "Schecks Bestsellerbibel" Franz Kafka. Er selbst ist gegenüber den Kirchen und der Religion skeptisch eingestellt und doch bekennt er sich dazu, dass er - wenn er eine Synagoge, eine Kirche oder Moschee betritt - einen Gebetssatz murmelt, ein Zitat des Autors Arno Schmidt: "Mögen alle Wesen frei von Schmerzen sein". Im DOMRADIO.DE Interview spricht Scheck über Luthers Sprachexplosion als Beginn der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur - über das Alte Testament als Gründungstext unserer Kultur und über die zehn Gebote des Lesens. https://www.piper.de/buecher/schecks-bestsellerbibel-isbn-978-3-492-07294-6

Friedrich Ani über seinen Roman "Lichtjahre im Dunkel"
"Ja, es ist auch eine Erlösergeschichte", sagt Friedrich Ani über seinen Roman "Lichtjahre im Dunkel". In dem Buch nimmt einer seiner Helden die Schuld eines Mitmenschen auf sich. Warum er das tut? Aus Liebe, sagt Ani. In seinem neuesten Krimi hat der bekannte Privatdetektiv Tabor Süden das Verschwinden eines Mannes aufzuklären, der im Leben gescheitert ist - aber doch noch Hoffnung hatte, dass es besser wird. Im DOMRADIO.DE Interview sagt Friedrich Ani: "Auch die Kneipe und die Einsamkeit kann ein Tempel sein, in dem es noch Hoffnung gibt". Der Autor begleitet seine einsamen Helden in die Kneipe "Blaues Eck". Kein ganz trostloser Ort, weil sich hier auch eine Gemeinschaft von Menschen findet und tröstet, die in den Nebenstraßen einer Stadt leben - denn das interessiert Friedrich Ani: die Menschen in den Nebenstraßen, jenseits von Glück und Glitter.Friedrich Ani / "Lichtjahre im Dunkel" / Suhrkamp Verlag / 455 Seiten / 25 Eurohttps://www.suhrkamp.de/buch/friedrich-ani-lichtjahre-im-dunkel-t-9783518431566

Ewald Arenz über seinen Roman 'Zwei Leben'
"Es ist auch eine tragische Liebesgeschichte", sagt Ewald Arenz im DOMRADIO.DE Interview über seinen neuen Roman 'Zwei Leben'. Der Bestsellerautor erzählt die Geschichte der Pfarrersfrau Gertrud und der Bauerntochter Roberta, die sich in Wilhelm, den Sohn der Pfarrersfamilie, verliebt. "Vielleicht waren es zwei Dinge", heißt es im Roman, "vielleicht gehörte man irgendwohin und musste trotzdem fortgehen". Roberta und Gertrud zieht es fort - aus dem Dorf, doch ihr Herkommen hält sie fest. "Anscheinend braucht es den Tod, dass man merkt, was wirklich wichtig ist im Leben", schreibt Arenz. Er hat selbst die Erfahrung gemacht, wie der Tod eines nahen Menschen das Leben verändert. Auch davon erzählt der Pfarrerssohn und Autor Arenz im Interview.

Husch Josten über ihren Roman "Die Gleichzeitigkeit der Dinge"
"Man muss den Tod aus seiner Verpackung wickeln und vom Dachboden herunterholen". Das schreibt Husch Josten in ihrem neuen Roman mit dem Titel: "Die Gleichzeitigkeit der Dinge". Im DOMRADIO.DE Interview erzählt die Autorin, wie sie sich dem Thema Tod in ihrem neuen Roman genähert hat und wie Liebe und Tod zusammengehören. "Der Tod ist eine Einladungskarte. Sie bekommen sie zu ihrer Geburt: Die Einladung, eine Zeit lang zu leben. Unten rechts auf dieser Karte steht bei jedem dasselbe: Um Antwort wird gebeten". Husch Josten schreibt in ihrem Roman "über den Tod, über den Wahnsinn des Lebens, über Unvorstellbares. Sie schreibt auch gegen die Angst, die wir alle haben, und gegen den Schrecken, dem man nur Fantasie entgegensetzen kann". "Die Gleichzeitigkeit der Dinge" ist ein einleuchtendes, aufregendes, unterhaltsames Buch über den Sinn des Leben, die Liebe und den Tod. Husch Josten / „Die Gleichzeitigkeit der Dinge“ / Berlin Verlag / 225 Seiten / 22 Eurohttps://www.piper.de/buecher/die-gleichzeitigkeit-der-dinge-isbn-978-3-8270-1513-6

'Griff nach den Sternen' - Christoph Driessen über die Geschichte Europas
Die Europäische Union ist eines der größten Friedensprojekte weltweit. 'Ein in der Geschichte der Menschheit einzigartiges Unterfangen', wie Helmut Schmidt einmal sagte. Zurzeit gewinnen extreme Parteien massiv an Zulauf, die Europa infrage stellen und noch stärkere Nationalstaaten fordern. Da ist es durchaus lehrreich und klug einen Blick in die Geschichte der Europäischen Union zu werfen. Christoph Driessen ist Journalist bei der DPA, er ist Historiker, er ist deutsch-Niederländer und überzeugter Europäer. Sein neues Buch heißt: 'Griff nach den Sternen. Die Geschichte der Europäischen Union'. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt Driessen, inwiefern die katholische Weltkirche damals auch ein Vorbild für die grenzüberschreitende Europäische Union war. Am Donnerstag (12.9.) stellt Christoph Driessen sein Buch in der Kölner Karl Rahner Akademie vor - Beginn 19 Uhr.https://www.verlag-pustet.de/shop/item/9783791734743/griff-nach-den-sternen-von-christoph-driessen-gebundenes-buch

Das Vaterunser ist ein Gebet der Hoffnung
Glaube, Liebe und Hoffnung. Schon in der Bibel ist die Hoffnung eine der ganz zentralen Tugenden des Christentums. Und Hoffnung ist auch in anderen Religionen eine wichtige Kernbotschaft. Warum ist Hoffnung für das menschliche Dasein so bedeutend? Denn "Hoffen" tun wir doch alle. Professor Jonas Grethlein hat jetzt ein Buch über die Geschichte der Hoffnung geschrieben und sich dabei auch gefragt, warum Hoffnung für die meisten Religionen so eine zentrale Tugend ist. Im DOMRADIO.DE Interview erläutert er auch, warum das Vaterunser ein Gebet der Hoffnung ist.

Professor Anselm Schubert über die Geschlechtergeschichte von Jesus Christus
"Der Junge, den Maria den Hirten zeigte, war für viele Christinnen und Christen in den letzten Jahrhunderten eben manchmal ein Mädchen, ein Androgyn oder etwas, das sich in den Kategorien menschlicher Geschlechtsidentität schlicht nicht fassen ließ", schreibt Anselm Schubert in seinem Buch mit dem Titel: 'Christus / männlich / weiblich / divers – eine Geschlechtergeschichte'. Der Professor für Neuere Kirchengeschichte hat sich mit den Sichtweisen des körperlichen Geschlechts Christi beschäftigt – und wie es über die Jahrhunderte ganz unterschiedlich definiert wurde. Im DOMRADIO.DE Interview erklärt er auch, wie das Geschlecht Christi kirchenpolitisch instrumentalisiert wurde. "Vielleicht ist es gut, dass die Bibel keine klaren Aussagen zur Geschlechtsidentität Christi trifft. Auch wir sollten uns davor hüten, unsere wechselnden Vorstellungen von der Ordnung der Geschlechter für ewig zu erklären. Doch die Geschichte des Christentums zeigt: Solange es Christen gibt, entscheidet nicht die Inkarnation über das Geschlecht Christi, sondern das Begehren derer, die an ihn glauben", sagt Anselm Schubert. Anselm Schubert / "Christus (m/w/d). Eine Geschlechtergeschichte" / Verlag C.H.Beck / 400 Seiten / 32 Euro.https://www.chbeck.de/schubert-christus-m_w_d/product/36968542

Professor Florian Baab über seine Reise in die katholische Welt von gestern
In seinem Buch "Wie die Dampfmaschine das Fegefeuer löschte" nimmt uns Florian Baab mit auf eine Reise in die katholische Welt von gestern. Baab ist Professor für katholische Theologie am Fachbereich Religionen der Universität Hamburg. Er hat ein erhellendes, ein sehr unterhaltsames Buch geschrieben, das uns verstehen hilft, wie die katholische Kirche ihren Weg in die Moderne gefunden hat – und dabei über den Versuch gestolpert ist, die regionale Vielfalt katholischen Glaubens zu zivilisieren und damit den Katholizismus selbst in die Bredouille gebracht hat. Baab hat ein katholisches Geschichtsbuch geschrieben, das den Horizont weitet, auch um die katholische Welt und ihre massiven Veränderungen, ihre Bedrohungen und Auflösungserscheinungen in der Gegenwart zu verstehen. Zugleich ist das Buch ein Plädoyer für die bunte Vielfalt der Kirche, wie es sie vor der Industrialisierung, also vor der Dampfmaschine und dem maschinellen Buchdruck gegeben hat. Florian Baab / Wie die Dampfmaschine das Fegefeuer löschte / Eine Reise in die katholische Welt von gestern / Herder Verlag / 170 Seiten / 22 Eurohttps://www.herder.de/theologie-pastoral/shop/p2/86084-wie-die-dampfmaschine-das-fegefeuer-loeschte-gebundene-ausgabe/

Autorin Claudia Endrich schreibt über eine Frau, die Priesterin wird
Claudia Endrich hat einen Roman über die katholische Kirche geschrieben, wie sie sein könnte. In dem Roman wird möglich, was in der Kirche unmöglich ist, eine Frau wird Priesterin, und man höre und staune, das bringt neues Leben in das verkrustete Frauenbild der katholischen Amtskirche. „Was ist das, was diesen alten Männern Angst macht an uns Frauen?“, fragt Rita in dem Roman mit dem Titel: 'Für andere für uns'. Die Romanheldin Rita ist Theologiestudentin, Pastoralassistentin – soweit so gut und katholisch – aber sie läßt sich dann zur katholischen Priesterin weihen. Warum sie das tut? Und wie die Autorin das in ihrem Roman möglich macht, darüber sprechen wir mit der Autorin Claudia Endrich.Claudia Endrich / 'Für Andere, für uns' / Bonifatius Verlag / 460 Seiten / 20 Eurohttps://www.bonifatius-verlag.de/shop/fuer-andere-fuer-uns/

Hartmut von Sass spricht über sein Buch ‚Atheistisch Glauben‘
Atheismus und der Glaube an Gott schließen sich nicht aus. Vielmehr präszisiert der Atheismus, was es mit Gott noch heute auf sich haben kann. Der Theologe Hartmut von Sass spricht im DOMRADIO.DE Interview über seine Gedanken, die er im Essay "Atheistisch Glauben" zusammengefasst hat. "Atheistisch Glauben" von Hartmut von Sass / Ein theologisches Essay / Matthes & Seitz Berlin / 150 Seiten / 15 Eurohttps://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/atheistisch-glauben.html

Saša Stanišić spricht über sein Buch 'Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne'
'Im Anproberaum meiner Insel sah ich vor mir das wogende, unermeßliche Meer und smaragdene Wellen. Wer ich war: ein Kriegsflüchtling. Saß, dem prekären Leben zum Trotz, in einer Inselkneipe und trank, was man auf so einer Inselkneipe halt trinkt. Krabbenwhiskey oder so. Was ich hatte: einen Termin bei der Ausländerbehörde am Donnerstag um 14 Uhr 30. Es gab das Gerücht, dass nicht mehr alle Visa verlängert werden'. In seinem neuen Buch erzählt Saša Stanišić über die Wirkmacht, die Geschichten haben können. Ein langhaariger Sechzehnjähriger träumt auf einem Hochsitz von einem Urlaub auf Helgoland. 'Ich glaube, in jenem Sommer auf jenem Hochsitz und auf jener Insel bin ich Schriftsteller geworden' schreibt Stanišić. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt der Autor, welche Rolle das Erfinden von Geschichten für ihn spielt und wie Helgoland zu seinem Traumort wurde. Der Roman sei auch ein Appell, auf Geschichten als Kraftquelle des Miteinanders zu vertrauen, sagt er. 'Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne' / Luchterhand Verlag / 254 Seiten / 24 Euro https://www.penguin.de/Buch/Moechte-die-Witwe-angesprochen-werden-platziert-sie-auf-dem-Grab-die-Giesskanne-mit-dem-Ausguss-nach-vorne/Sasa-Stanisic/Luchterhand-Literaturverlag/e624862.rhd

Eric Pfeil über sein Buch 'Ciao Amore, Ciao'
Die italienischen Hits waren seine Initiations-Sakramente, also so etwas wie Kommunion und Firmung zusammen, das sagt der Autor und Musiker Eric Pfeil über sein Verhältnis zu Italien und zur italienischen Musik. In seinem zweiten Buch über neue und alte Songs aus Italien legt er dem Sehnsuchtsland das Fieberthermometer an. 'Ciao Amore, Ciao / Mit 100 neuen und alten Songs durch Italien' ist auch ein persönliches und ein politisches Buch. Ein Buch über dunkle Prinzen und sich emanzipierende Frauen, über eine Sehnsucht nach dem Draufgängertum und dem 'Zuviel' - natürlich auch über Liebe und Tod, denn in italienischen Liedern geht es immer um alles. Im DOMRADIO.DE Interview spricht Eric Pfeil über seine Liebe zu italienischen Liedern, über das Sanremo Festival und warum Silvio Berlusconi in Italien so erfolgreich sein konnte. Eric Pfeil / 'Ciao Amore, Ciao / Mit 100 neuen und alten Songs durch Italien' / Verlag KIWI / 360 Seiten / 14 Euro. Der Song 'Sanremo' ist im Indie-Label Trikont erschienenhttps://www.kiwi-verlag.de/buch/eric-pfeil-ciao-amore-ciao-9783462006094https://ericpfeil.de

Ann Cotten spricht über ihre Poetikdozentur der Kölner TransLit
Literatur steht in ständigem Austausch mit anderen Medien, mit Musik, Film, bildender Kunst oder auch Liturgie. Die Kölner Universität lädt in jedem Jahr Autorinnen und Autoren zur Poetikdozentur der TransLit ein, deren literarische Texte Eingang in andere mediale Formen gefunden haben – oder sich mit anderen medialen Formen auseinandersetzen. Was passiert, wenn Literatur in andere Medien transferiert wird? In diesem Jahr ist die Schriftstellerin, Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin Ann Cotten zu Gast. Im DOMRADIO.DE Interview spricht sie über die Sehnsucht nach Transzendenz und über die katholische Transsubtantiation, das heißt über die Gegenwart des Leibes Christi in den verwandelten Substanzen von Brot und Wein bei der Eucharistiefeier. Außerdem stellt Ann Cotten ihr Programm als Poetikdozentin auf der diesjährigen TransLit vor. https://translit.phil-fak.uni-koeln.de/

Christoph Wortberg über seine Biografie 'Gussie' - der zweiten Frau von Konrad Adenauer
Sie war weit mehr als die Frau an der Seite von Konrad Adenauer. Seine zweite Ehefrau Auguste - genannt Gussie - Adenauer hatte eine Lebensgeschichte voller tragischer, dramatischer aber auch sehr glücklicher Momente. Autor Christoph Wortberg hat jetzt eine Biografie über Auguste Adenauer geschrieben. 'Gussie' heißt sein Portrait einer selbstbewußten, humorvollen und charismatischen Frau. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt der Autor, was die beiden so unterschiedlichen Menschen Auguste und Konrad zusammen geführt hat, wie schwer es der jungen Frau gefallen sein muss für ihre Ehe mit Konrad zum katholischen Glauben überzutreten - und wie sie in den dunkelsten Momente ihre Lebens in der Gestapo Haft versuchte, sich das Leben zu nehmen.

Bernd Brunner über sein Buch: Unterwegs ins Morgenland
'Die Berichte von Pilgern, Naturforschern, Missionaren, Abenteurern und furchtlosen Grenzgängern zeigen ein buntes und kaum bekanntes Kapitel der Begegnung des Westens mit dem Orient, vor dem britischen Mandat über Palästina, dem Teilungsplan der Vereinten Nationen in einen jüdischen und einen arabischen Staat und der Gründung Israels', schreibt Bernd Brunner ins seinem Buch ‚Unterwegs ins Morgenland. Was Pilger, Reisende und Abenteurer erwartete, und was sie fanden.‘ Brunner hat ungezählte historische Berichte und Reisetagebücher gelesen und ausgewertet. Er erzählt von mysteriösen Rittern, die von Drachen und Zwergen im Heiligen Land berichten, von berühmten Pilgern wie den Heiligen Franziskus, von Templern und Touristen. Im DOMRADIO.DE Interview erläutert Brunner, wie er auf das Thema gekommen ist und welchen Einfluss die großen weltbewegenden Ereignisse wie die Reformation, die Aufklärung oder der Beginn des Massentourismus auf die Pilger und ihre Reisetagebücher hatten. Sein Buch kann man als ein ganz besonderes Geschichtsbuch lesen, das viel über die Menschen und ihren Glauben, über Religionen und Projektionen erzählt und wir erfahren auch Erhellendes über die Geschichte von Palästina und Israel, gerade in dieser Zeit ein unbedingt empfehlenswertes Buch. Unterwegs ins Morgenland / Galiani Verlag Berlin / 312 Seiten / 28 Eurohttps://www.galiani.de/buch/bernd-brunner-unterwegs-ins-morgenland-9783869712529

Gerbrand Bakker über seinen Roman 'Der Sohn des Friseurs'
Zwölf Jahre lang hat er pausiert. Der Autor Gerbrand Bakker, dessen Romane in mehr als 20 Sprachen übersetzt worden sind, hatte keine Lust mehr Romane zu schreiben. Zu unecht, zu prätentiös fand er diese literarische Form und schrieb nur noch autobiografische Texte. Warum er sich dann doch wieder einem Roman zugewandt hat, verrät Bakker im DOMRADIO.DE Interview. 'Der Sohn des Friseurs' heißt sein neues Buch. Darin geht es um einen Mann, der plötzlich verschwindet, kurz nachdem er erfahren hat, dass seine Frau schwanger ist. Als eine Boing 747 auf Teneriffa abstürzt und keiner überlebt, steht er auf der Passagierliste. Ungewiss bleibt, warum er aus seinem bisherigen Leben geflohen ist und ob er tatsächlich gestorben ist. 'Der Sohn des Friseurs' ist ein Roman voller 'Ahnungen'. 'Der Mensch bleibt ein rätselhaftes Wesen', ist Bakker überzeugt. Der Autor hat ein Buch mit überraschenden Wendungen geschrieben, ein Buch, das von Verlust, Trauer, Einsamkeit und der Suche nach Glück handelt. Ein Roman, der noch lange im Gedächtnis nachhallt. Gerbrand Bakker / 'Der Sohn des Friseurs' / Suhrkamp Verlag / 290 Seiten / 25 Eurohttps://www.suhrkamp.de/buch/gerbrand-bakker-der-sohn-des-friseurs-t-9783518431580

Felicitas Hoppe über Reisen ins Paradies
Auf 240 historischen und zeitgenössischen Reiseplakaten führt die Ausstellung FERNE LÄNDER, FERNE ZEITEN im Folkwang Museum Essen durch Sehnsuchtsländer vergangener Jahrzehnte. Felicitas Hoppe hat dazu literarische Miniaturen verfasst. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt die Autorin, dass die Reiseplakate im Grunde nichts anderes zeigen als Bilder vom Paradies, wie es in der Bibel steht. Was früher Reiseplakate waren, sind heute Insta-Posts und Reels. So hat der Reisende selbst die Aufgabe übernommen, für das Reiseland zu werben - wie es früher die Reiseplakate taten, erklärt Hoppe und macht weiter einen Ausflug in vergangene Jahrhunderte, in denen die Pilger unterwegs waren und es Vergnügungsreisen noch gar nicht gab.Die Ausstellung FERNE LÄNDER, FERNE ZEITEN / Sehnsuchtsfläche Plakat mit Geschichten von Felicitas Hoppe ist bis zum 7. Juli im Essener Museum Folkwang zu sehenhttps://www.museum-folkwang.de/de/ausstellung/ferne-laender-ferne-zeiten

Katrin Schumacher über 'Liste der gebliebenen Dinge'
'Ich will es festhalten, das Leben, weißt du, ich will einfach nicht zugestehen, dass etwas ein Ende hat, dass etwas sterben kann, weggehen, verschwinden. Ich glaube nicht an den Tod. Ich will ihn nicht und ich weiß, dass es ihn nicht gibt'. Das sagt Mirren in dem Buch: Liste der gebliebenen Dinge von Katrin Schumacher. Erzählt wird die Geschichte des Liebespaares Mirren und Kato, die sich eine eigene Welt in ihrer Hütte, ihrer Bude einrichten. In dem Roman geht es um das Geheimnis von Liebe und Tod, um Zeit und Vergänglichkeit, um Kunst, Natur und das flirrende Leben – ein poetisches kluges Meisterwerk, das einem die Augen für das Schöne und Wahre in der Welt öffnet. 'Liste der gebliebenen Dinge' / Verlag Leykamp /216 Seiten / 24 Euro 50 https://www.leykamverlag.at/produkt/liste-der-gebliebenen-dinge/#local_1

Martin Schäuble über die Geschichte der Israelis und Palästinenser
Keine Generation von Israelis oder Palästinensern erlebte im 20. und 21. Jahrhundert eine Zeit ohne militärische Auseinandersetzung. Beide Seiten sind von Kriegen und Anschlägen traumatisiert. Der Konflikt scheint gerade zurzeit – nach dem Massaker der Hamas und dem Krieg in Gaza - unlösbar. Aber man kann ihn immerhin erklären und vielleicht ist das ja auch ein Anfang. Martin Schäubles Jugendbuch: Die Geschichte der Israelis und Palästinenser / Der Nahost-Konflikt aus Sicht derer, die ihn erleben erklärt mit den Stimmen der Menschen in Israel und Palästina, wie es soweit kommen konnte. Schäubles Buch ist ein hochaktuelles Buch, ein lehrreiches Buch für Jugendliche ab 14 Jahren. Schäuble wirft sehr anschaulich einen Blick in die Vergangenheit des Landes, besonders aber läßt er die Menschen vor Ort sprechen. Auf seinen Reisen - oft zu Fuß - hat er den Israelis und Palästinensern zugehört und hat sie erzählen lassen, was der Konflikt für ihren Alltag bedeutet. Martin Schäuble / Die Geschichte der Israelis und Palästinenser / Der Nahost-Konflikt aus Sicht derer, die ihn erleben / Hanser Verlag mit zahlreichen Fotos, historischen Originalzitaten und aufklärenden politischen Landkarten / 240 Seiten / 22 Euro. https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/martin-schaeuble-die-geschichte-der-israelis-und-palaestinenser-9783446279339-t-5205

Dana von Suffrin über ihren Roman 'Nochmal von vorne'
"Während Rosas deutsche Mutter Zeit ihres Lebens eine regelrechte Obsession für den Holocaust entwickelt hatte, schienen die Traumata des in Israel geborenen jüdischen Vaters stärker im Jom-Kippur-Krieg zu wurzeln als im Nationalsozialismus. Die Mutter sprach ohne Unterlass von der Schuld der Deutschen, wohl bemerkt ohne die individuelle Schuld der Groß- und Urgroßeltern ausdrücklich zu benennen". In dem Roman 'Nochmal von vorne' erzählt die Autorin Dana von Suffrin die Geschichte der deutsch-jüdischen Familie Jeruscher aus der Perspektive der Tochter Rosa. Eine überaus schwierige, zerstrittene Familie, die tief verstrickt ist in ihrer ganz unterschiedlichen Herkunft, in ihrer unterschiedlichen Familien-Geschichte und in ihren unterschiedlichen Charakteren. Ein Buch, das uns auf berührende Weise mitnimmt in diese Familie, das nichts erklärt, entschuldigt oder bis ins Letzte verständlich macht, aber doch durch das empathische Erzählen bändigt und tröstet - und lange nachdenken läßt. Dana von Suffrin / 'Nochmal von vorne' / Kiepenheuer & Witsch / 235 Seiten / 23 Euro.https://www.kiwi-verlag.de/buch/dana-von-suffrin-nochmal-von-vorne-9783462002973

Mirrianne Mahn über ihren Debutroman 'Issa'
‚Mein Gefühl der Verlorenheit, gefangen zwischen zu Schwarz in Deutschland und zu deutsch in Kamerun‘. So fühlt sich Issa in dem Debutroman von Mirrianne Mahn. Die Autorin erzählt die Geschichte einer jungen Frau aus Deutschland, die nach Kamerun zurückkehrt. Dort ist sie geboren und hat auch die ersten Jahre ihrer Kindheit verbracht. Jetzt hat sie ihre Mutter nach Kamerun geschickt, denn Issa ist schwanger, sie ist unverheiratet und soll in Kamerun den heilsamen Weg der Rituale ihrer Vorfahren für schwangere Frauen gehen, damit das Kind gesund auf die Welt kommt. Der Roman ‚Issa‘ erzählt die Geschichte einer Emanzipation. Issa lebt zwischen den Kulturen ihrer afrikanischen Familie und ihrem Leben in Deutschland. Eindrucksvoll erzählt die Autorin auch von den Traumatisierungen der Vorfahren von Issa aus der Kolonialzeit, Traumata, die über Generationen weitergegeben werden. Und sie erzählt davon, wie Issa sich der Kultur und den Riten ihrer Familie in Kamerun nähert und sie auch zu verstehen und zu erleben lernt. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt Mirrianne Mahn, warum es besonderen Mut erfordert hat, diesen Roman zu schreiben. ‚Issa‘ von Mirrianne Mahn / Rowohlt Verlag / 300 Seiten / 24 Euro. https://www.rowohlt.de/buch/mirrianne-mahn-issa-9783498003906

Stefanie de Velasco über ihren Roman 'Das Gras auf unserer Seite'
„Sie hatte Pläne und Ideen“, das sagt Grit in dem Roman 'Das Gras auf unserer Seite' über Alice, die gerade ihr drittes Kind bekommen hat. „Sie hatte Pläne und Ideen“, und dann heißt es weiter, „was ist mit denen, sagt mir das mal. Vater, Mutter, Kind. Nuclear Familiy. So heißt das auf Englisch. Klingt doch schon wie ein Super-Gau, genau deswegen schreckt es mich so ab“. Zitatende. In dem Buch von Stefanie de Velasco geht es um Frauen in den mittleren Lebensjahren, in denen sich viel entscheidet, oder in denen Frauen viel entscheiden müssen. Und die Frauen in de Velascos Roman wollen eben nicht ins Mutterland einbiegen, auf das sie von klein auf konditioniert worden sind. 'Das Gras auf unserer Seite' ist ein Buch über Frauen aber nicht nur für Frauen. Stefanie de Velasco stellt uns in ihrem Roman drei Frauen vor, die auf der Suche sind, die mit den alten Rollenbildern von Frauen als Mütter konsequent brechen und mit herkömmlichen Lebensmodellen. Was gibt es da für Möglichkeiten jenseits der monogamen Paarbeziehungen?, fragt die Autorin. Ein Buch, das einfühlsam in das Seelenleben von Frauen in den mittleren Jahren schaut, ein Buch auch über den Beginn und das Ende des Lebens über Geburt und Tod. „Das Gras auf unserer Seite“ / Stefanie de Velasco / Kiepenheuer & Witsch / 255 Seiten / 23 Eurohttps://www.kiwi-verlag.de/buch/stefanie-de-velasco-das-gras-auf-unserer-seite-9783462005738

Ein Buch, das Ihnen den Glauben an die Menschheit zurückgibt
'Der Mensch hat über Jahrtausende hinweg ein falsches Menschenbild kultiviert, den Menschen als Egoisten, Bestie oder Schlimmeres'. Die Herausgeber des Buches 'Alles Gute!' Thomas Böhm und Peter Graf zitieren in ihrem Vorwort den niederländischen Historiker Rutger Bregmann. Aber warum soll dieses negative Menschenbild denn falsch sein? Wir erleben doch zurzeit Krisen und Kriege in der Welt, die belegen, dass es sich bei der Zivilisation nur um eine dünne Schicht handelt, die beim geringsten Anlass reißt. Wie kühn ist es denn da zu behaupten, der Mensch sei gut? Aber genau das tun Böhm und Graf. Psychologisch habe unser Menschenbild Konsequenzen für unser Handeln. 'Wenn wir überzeugt sind, dass der Mensch gut ist, dann behandeln wir uns dementsprechend auch gut', sagt Böhm im DOMRADIO.DE Interview: 'Und umgekehrt, wenn wir von einem negativen Menschenbild ausgehen, dann behandeln wir uns auch schlecht'. Das Buch 'Alles Gute!' ist in einer wunderbaren Aufmachung im Verlag 'Das Kulturelle Gedächtnis' erschienen / 272 Seiten / 28 Eurohttp://daskulturellegedaechtnis.de/work/allesgute/

Hartmut Rosa spricht über sein Buch 'Demokratie braucht Religion'
Brauchen wir die Kirche überhaupt noch? Diese Frage muss man stellen, denn die Kirche verliert rasant an Bedeutung – und das nicht nur, weil der Glaube in der säkularen Welt zunehmend verdunstet, sondern auch weil die Kirche selbst viel dazu beiträgt, in der Versenkung zu verschwinden. Stichwort: Vertrauens- und Missbrauchskrise. Ja – die Demokratie braucht Religion und auch Kirche, das behauptet der Soziologe Hartmut Rosa in seinem Buch mit dem Titel: Demokratie braucht Religion. Im DOMRADIO.DE Interview spricht Professor Rosa über die Resonanzqualität der Religion und wie speziell die Leiblichkeit der katholischen Kirche Möglichkeiten bietet, diese Resonanzräume zu entdecken.https://www.penguin.de/Paperback/Demokratie-braucht-Religion/Hartmut-Rosa/Koesel/e612837.rhd

Michael Krüger über 'Verabredung mit Dichtern'
Er ist Schriftsteller, Dichter und war über viele Jahre der Leiter des Hanser Verlags. Anfang Dezember wird Michael Krüger 80 Jahre alt. In seinem Buch 'Verabredung mit Dichtern. Erinnerungen und Begegnungen' erzählt Krüger die Geschichte seiner Kindheit und von den ungezählten Begegnungen mit Autorinnen und Autoren. Bevor er uns in unseren DOMRADIO.DE Studios besucht hat, sei er im Dom gewesen, um sich dort mit den Heiligen über die Weltlage zu unterhalten. "Manchmal antworten sie, manchmal haben sie etwas anderes zu tun", sagt er. Im Interview erzählt Krüger, wie ihn die Natur in seiner Kindheit geprägt hat, warum er glaubt, dass die Welt sich zurzeit rückwärts bewege und wie er es findet, dass er in einer Laudatio auf einen seiner Preise als 'getarnter Mystiker' beschrieben worden ist. https://www.suhrkamp.de/buch/michael-krueger-verabredung-mit-dichtern-t-9783518431399

Daniel Schreiber spricht über 'Die Zeit der Verluste'
'Wir leben in einer Welt, die keinen Platz für Trauernde lässt. Es ist zum Gemeinplatz der Kulturgeschichte geworden, dass wir den Tod mit allen uns erdenklichen Mitteln aus unserer Lebensrealität verdrängt haben'. Das schreibt Daniel Schreiber in seinem neuen Buch 'Die Zeit der Verluste'. Ein sehr persönliches und ergreifendes Buch – denn der Vater von Daniel Schreiber ist gestorben und der Autor sucht nach Antworten, nach Trost, nach Wegen, mit der Trauer leben zu können und durch die Trauer ins eigentliche Leben zurückzufinden. Im DOMRADIO.DE Interview spricht Daniel Schreiber über Tod und Trauer, über den Regenbogen, eine Möwe am Strand und eine Kerze, die er in der Kirche anzündet.Daniel Schreiber / 'Die Zeit der Verluste' / Verlag Hanser Berlin / 140 Seiten / 22 Eurohttps://www.hanser-literaturverlage.de/buch/die-zeit-der-verluste/978-3-446-27800-4/

Wolfgang Schiffer über 'Lose Blätter' von Ragnar Helgi Olafsson
"Ich tröste mich / damit / dass es die Zeit / wohl nicht gibt. / Nur Uhren / und Kalender". Das schreibt Ragnar Helgi Olafsson. Der isländische Schriftsteller ist nicht nur Dichter, er ist auch Maler, Bildhauer, Performrance Künstler und Musiker. Im Elif Verlag erscheint jetzt ein Buch mit Gedichten und Texten von ihm – zweisprachig auf isländisch und deutsch - „Lose Blätter“ heißt das Buch. Aus dem isländischen übersetzt haben die Gedichte und Texte Jon Thor Gislasson und Wolfgang Schiffer. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt Schiffer, was das Besondere an den Gedichten von Olafsson ist und was die isländische Sprache und Lesekultur so einzigarbtig macht. "Lose Blätter" von Ragnar Helgi Olafsson übersetzt von Wolfgang Schiffer und Jon Thor Gislasson / Elif Verlag / 300 Seite / 26 Euro https://elifverlag.de/produkt/lose-blaetter -ragnar-helgi-olafsson/

Kathrin Röggla über ihren Roman 'Laufendes Verfahren' über den NSU-Prozess
"Wir wollen einfach sehen, was in diesem Land geschieht, und wo kann man es deutlicher sehen als in den Gerichtssälen dieses Landes, vor allem in diesem historischen Prozess, den man einmal den Nachwendeprozess schlechthin nennen wird", schreibt Kathrin Röggla in ihrem Roman „Laufendes Verfahren“. Der historische Prozess, um den es in dem Roman geht, ist der NSU Prozess, eines der spektakulärsten deutschen Gerichtsverfahren überhaupt. Zehn Menschen hat die rechtsradikale NSU-Terrorgruppe in den Jahren von 2000 bis 2007 ermordet. 2011 brannten die Unterkünfte der Haupttäter ab. Zwei NSU-Terroristen starben. Angeklagt waren im NSU Prozess die dritte Täterin und das Umfeld der Unterstützer. Fünf Jahre dauerte der Prozess – von 2013 bis 2018. Im DOMRADIO.DE Interview spricht Kathrin Röggla über ihre Motivation, diesen Roman zu schreiben und wie sie sich dem Thema genähert hat. In diesem Jahr wird sie mit dem Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln ausgezeichnet, auch darüber spricht sie in dem Interview. Kathrin Röggla „Laufendes Verfahren“ / S. Fischer Verlag / 205 Seiten / 24 Euro. https://www.fischerverlage.de/buch/kathrin-roeggla-laufendes-verfahren-9783103971552

Angelika Klüssendorf über ihr Buch 'Risse'
'Risse' heißt das Buch von Angelika Klüssendorf, das nach der Differenz zwischen Fiktion und Realität fragt. "Auch meine Geschichte war in Wirklichkeit eine ganz andere ", schreibt die Autorin und schaut sich ihre autobiografisch grundierten Erzählungen von vor 20 Jahren noch einmal an. Sie fragt nach den bewußt gesetzten Fiktionalisierungen und den Leerstellen und gleicht die mit ihrer heutigen Sichtweise auf die Vergangenheit ab. Dabei erfahren wir auch, wie sich die Autorin im Lauf der letzten zwanzig Jahre verändert hat wie sie sich selbt gegenüber barmherziger geworden ist und deshalb auch selbstbewußter und ehrlicher sein kann. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt die Autorin, wie sie ihre Kindheit heute sieht, vom schwierigen Verhältnis zu ihren Eltern und von der Erleichterung, die einem Barmherzigkeit verschaffen kann. 'Risse' das Buch von Angelika Klüssendorf ist im Piper Verlag erschienen, es hat 170 Seiten und kostet 22 Euro.

Rafik Schami stellt Perlen arabischer Erzählkunst vor
„Das schönste für mich ist, meinem Vater damit eine Liebeserklärung zu machen, dessen Paradies in den Büchern verborgen lag,“ schreibt Rafik Schami im ersten Kapitel seines neuen Buches mit dem Titel: „Wenn du erzählst, erblüht die Wüste“. Das Buch ist nicht nur eine Liebeserklärung an seinen Vater – es ist auch eine Liebeserklärung an die hohe Kunst der mündlichen Geschichtenerzähler, der Kaffeehauserzähler. Dabei hat Schami einen Schatz gehoben, indem er ein uraltes arabisches Buch entdeckt hat mit dutzenden schillernden Geschichten, die er neu übersetzt und in eine Rahmenhandlung eingebunden hat. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt der Autor, wie er zu diesem Geschenk gekommen ist und was das Erzählen und Schreiben von Geschichten für ihn als im Exil lebender Syrer bedeutet. Rafik Schami / "Wenn du erzählst, erblüht die Wüste" Hanser Verlag / 570 Seiten / 26 Euro https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/wenn-du-erzaehlst-erblueht-die-wueste/978-3-446-27746-5/

Buch über vier neue Lesarten der benediktinischen Hausordnung
Vier Laien, so nennen sie sich, haben sich zusammengetan und haben sich über die Regel des Heiligen Benedikts aus der Spätantike gebeugt, um sie neu zu begreifen. Die vier Laien sind Abt Beda Sonnenberg, die Novizenmeisterin Schwester Raphaela Brüggenthies, der Systmatiker Pater Elmar Salmann und der Historiker Pater Marcel Albert. Diese Art Hausordnung der Benediktiner, die Regel Benedikts, hat die vier dazu inspiriert kleine Kammerstücke, Auslegungen, Anregungen, Einreden, Provokationen, Phantasien zu den Regeln zu verfassen – als Einladung an die Leserinnen und Leser, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen in dem großartigen Lebensbuch aus dem 6. Jahrhundert. „Die Regel Benedikts als fremder Gast – vier Lesarten“ – so heißt ihr Buch, über das Schwester Raphaela, Pater Marcel und Pater Elmar auf DOMRADIO.DE sprechen. Das Buch im eos Verlag erschienen, es ist graphisch schon ein Genuss – der Druck und die Gestaltung. Das Buch hat 260 Seiten und kostet 24 Euro 95.

Elke Heidenreich über ihr Buch 'Frau Dr. Moormann & ich'
"Ich bin christlich geprägt", sagt Elke Heidenreich im DOMRADIO.DE Interview, "ich bin in einem Pfarrhaus groß geworden, und ich habe die Werte Toleranz und Menschlichkeit von klein auf mitgekriegt". Das spiele in allen Geschichten, die sie erzähle, eine Rolle. Denn wenn man schon im Kleinen Krieg führe, wie wolle man dann im Großen die Welt zusammenhalten. In ihrem Buch 'Frau Dr. Moormann & ich' geht es um das Verhältnis zwischen der Ich-Erzählerin, die nahezu mit Elke Heidenreich identisch ist, und ihrer Nachbarin Frau Dr. Moormann. Die ist eine griesgrämige Person, die ständig nervt. Sie schimpft über schlecht gefegte Gehwege, den wildwuchernden Garten der Nachbarin, wenn deren Besuch zu laut lacht oder der Hund bellt. Wie ist es möglich, mit so einem Menschen zusammenzuleben? Darum geht es in dem Buch. "Wir sind sehr verschieden", sagt die Autorin, "wir müssen lernen, wie wir miteinander umgehen, auch wenn wir Tür an Tür wohnen".

Ulrich Woelk über seinen Roman 'Mitsommertage'
"Ist wirklich alles nur eine Frage der Perspektive? Steht sie nicht am Ende, sondern irgendwie am Anfang?" Das fragt sich Ruth Lember am Ende des Romans mit dem Titel 'Mitsommertage' von Ulrich Woelk. Der Roman spielt in einer Sommerwoche im Mitsommer 2022 in Berlin. Corona, Ukraine Krieg, Klimawandel prägen die Gegenwart – auch die Gegenwart der Ethikprofessorin Ruth Lember. Eine Frau in den mittleren Jahren, die kurz davor steht in den Deutschen Ethikrat berufen zu werden, also vor einem Höhepunkt ihrer Karriere. Doch dann wird sie beim Joggen von einem Hund gebissen – und eine Woche beginnt für sie, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellt. In 'Mitsommertage' reißt Woelk die großen, komplexen Fragen unserer Zeit an. Wie geht es weiter – in unserer angezählten Welt? Ein Roman, der lange nachhallt, und zu Diskussionen anregt. Vor allem aber ein Roman, der spannend zu lesen ist und auch von Leidenschaft und Liebe erzählt. Ulrich Woelk / 'Mitsommertage' / Verlag C.H. Beck / 285 Seiten / 25 Euro. https://www.chbeck.de/woelk-mittsommertage/product/35514118

Frank Witzel über 100 vergessene Autoren in der Zeitschrift 'Schreibheft'
Der Autor Frank Witzel hat in Antiquariaten, Bücherlisten und Bibliotheken gestöbert, um die vergessenen, verkannten und verschollenen Autorinnen und Autoren aufzustöbern und vorzustellen. Anlass seines Essays mit dem Titel: 'Von aufgegebenen Autoren' ist die 100. Geburtstagsausgabe der Zeitschrift für Literatur: Schreibheft. Eine Zeitschrift, die es seit genau 40 Jahren gibt und die nicht nur deswegen in der Szene sehr bekannt ist, weil der Herausgeber Norbert Wehr ein Seismograph zeitgenössischer Literatur ist und immer wieder noch unbekannte Schriftsteller vorgestellt hat, die später berühmt wurden. Frank Witzel ist 2015 berühmt geworden, als er für seinen Roman: „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch depressiven Teenager im Sommer 1969“ den deutschen Buchpreis bekommen hat. 'VON AUFGEGEBENEN AUTOREN / 100 VERGESSENE, VERKANNTE, VERSCHOLLENE' in Schreibheft, Zeitschrift für Literatur 100. 16 Euro 50. Von Frank Witzel https://schreibheft.de

Thomas Metzinger über 'Bewusstseinskultur'
Der Klimawandel löst eine massive planetare Krise aus, die die Welt in eine Katastrophe stürzen wird. Weil wir das wissen – oder wissen können – leben wir in einem Bewusstseinszustand, wie es ihn vorher noch nicht gegeben hat. Wie gehen wir damit um? Wir sollte uns nichts vormachen und endlich ehrlich darüber reden. Wir müssen unsere Bewusstseinszustände erforschen, sagt der Philosoph Thomas Metzinger. 'Bewusstseinskultur / Spiritualität, intellektuelle Redlichkeit und die planetare Krise' heißt sein neues Buch. Im DOMRADIO.DE Interview spricht er über das würdelose Scheitern der Menschheit und wie der einzelne Mensch in dieser Krise seine Würde bewahren kann. https://www.piper.de/buecher/bewusstseinskultur-isbn-978-3-8270-1488-7

Lisa Roy über ihren Roman "Keine gute Geschichte"
„Ich, eine Frau Anfang dreißig, im Outfit einer Senior-Social-Media-Managerin. Ich hatte eine kurze Escort-Karriere darauf gebaut, ethnisch uneindeutig auszusehen. Italienisch, türkisch, kroatisch, mit ordentlichem Kajal auch persisch oder arabisch – ich konnte sein, was Mann haben wollte“. Das sagt Arielle Freytag in dem Roman 'Keine gute Geschichte' von Lisa Roy. Ihre Romanheldin Arielle kommt aus dem prekären Essener Stadtteil Katernberg und verdient ihr Geld als Social Media Managerin in Düsseldorf, bis eine Depression sie aus der Bahn wirft. Ihre Mutter ist verschwunden, als Arielle sechs Jahre alt war. Im DOMRADIO.DE Interview spricht Lisa Roy über das Verschwinden von Frauen über die Suche nach Halt, über Trostlosigkeit und Trost, über Identität und über Freundschaft und Liebe. Das Buch 'Keine gute Geschichte' ist im Rowohlt Verlag erschienen, es hat 238 Seiten und kostet: 22 Euro. https://www.rowohlt.de/buch/lisa-roy-keine-gute-geschichte-9783498003456

Frank Witzel über 'Kunst als Indiz'
Die Krimiserie Derrick kennt jeder, der in den siebziger und achtziger Jahren aufgewachsen ist. Jeden zweiten Freitagabend lösten Stephan Derrick und Harry Klein ungezählte Verbrechen. Inzwischen ist die Serie im Internet abrufbar – und da hat der Autor Frank Witzel, der selbst in den siebziger Jahren aufgewachsen ist, eine spannende Entdeckung gemacht. In der sechsten Folge der Krimiserie Derrick geht es um einen Studenten, der einen Geldboten ermordet. In der Studentenbude wird mehrfach ein Bild ins Licht gerückt, das so gar nicht in die Anmutung der Serie passt und auch für den Fall direkt keine größere Bedeutung zu haben scheint. Das abstrakte Gemälde stammt von Rudolph Hausner und heißt: 'Forum der einwärts gewendeten Optik'. Frank Witzel hat sich als Kommissar auf die Suche nach Indizien gemacht, die beweisen, dass in dem TV Krimi Derrick viel mehr steckt als ein simples Verbrechen. Witzel entdeckt christliche Ikonographie in dem Krimi und ein abstraktes Bild, das tief ins Seelenleben der Protagonisten blicken lässt. Kunst als Indiz ist im Schlaufen Verlag erschienen und kostet 22 Euro 50. Den TV Krimi Derrick: 'Nur Aufregung für Rohn' können sie im Internet jederzeit abrufen. https://schlaufen-verlag.de/books/kunst-als-indiz

Dennis Scheck über Literatur am Dom
Weltliteratur an einem der romantischsten Orte in Deutschland – Weltliteratur am Altenberger Dom. Zum zweiten Mal findet vom 15. Bis 18. Juni im Bergischen Land das Festival 'Literatur am Dom' statt. Und wie im vergangenen Jahr kommen da weltberühmte Autorinnen und Autoren, um aus ihren Büchern zu lesen. T.C. Boyle, Karen Duve, Adriana Altaras, Dincer Gücyeter ... . Im DOMRADIO.DE Interview erzählt der Mitinitiator des Festivals Dennis Scheck, was den besonderen Charme eines Literaturfestes im Schatten des Domes ausmacht und wie es ihm gelungen ist, so prominente Autorinnen und Autoren ins Bergische Land zu locken.

Annika Reich über das Projekt 'Weiter Schreiben'
„Was für ein phantastisches Projekt! Literarisch tätige Menschen schreiben nach der Flucht weiter und beginnen nach dem Ortswechsel neue Wortwechsel mit Autoren hierzulande […] Der Gewinn für die deutschsprachige Literatur ist immens.“ Die FAZ schwärmt vom Projekt 'Weiter Schreiben'. Die Berliner Autorin Annika Reich hat dieses Projekt mit ins Leben gerufen und ist künstlerische Leiterin von 'Weiter Schreiben'. Im Domradio.de Interview erzählt sie, was 'Weiter Schreiben' alles ausgelöst hat und wie das Projekt entstanden ist und sich entwickelt hat. 'Weiter Schreiben' ist eine literarische Plattform für Autor*innen aus Kriegs- und Krisengebieten. Seit 2017 übersetzen, illustrieren und publizieren sie auf dem Onlineportal 'weiterschreiben.jetzt' Lyrik und Prosa u.a. aus dem Arabischen, Persischen und Tigrinya – auf Deutsch sowie im Original. https://weiterschreiben.jetzt/

Annika Reich über ihren Roman "Männer sterben bei uns nicht"
Familien sind spannende Biotope. Unsere Familie prägt uns. Wer möchte das bestreiten. In ihrem Roman: 'Männer sterben bei uns nicht', stellt uns die Autorin Annika Reich eine besondere Familie vor, besonders, weil hier nur Frauen vorkommen. Angeführt wird die Familie von einer sehr dominanten Großmutter, die bestimmt, was Sache ist. Kann es in einer Familiengemeinschaft von Frauen ein Patriachat geben?, das fragt Annika Reich. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt die Autorin, warum sie in ihrem Roman nur Frauen auftreten läßt, wie in dynastischen Systemen die Emotionen verkümmern und ob es einen Weg gibt, Rollenmustern zu entfliehen, die einem von der Familie aufgezwungen werden. 'Männer sterben bei uns nicht" / Annika Reich / 205 Seiten / 23 Euro https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/maenner-sterben-bei-uns-nicht/978-3-446-27587-4/

Lukas Bärfuss über sein Buch 'Die Krume Brot'
Was macht unser Leben aus? Ist es unsere Herkunft? Das Schicksal und der Zufall? Die eigene Entscheidung? Und wie kann das Monster Armut Biografien auffressen? In seinem Roman 'Die Krume Brot' erzählt Lukas Bärfuss das Leben einer Frau, die unter die Räder gerät. Adelina ist die Tochter italienischer Einwanderer in der Schweiz und sie ist alleinerziehende Mutter, die von ihren Eltern einen Haufen Schulden erbt. "Es schien etwas faul zu sein, nicht nur in ihrem Leben, es schien etwas nicht in Ordnung zu sein mit der Welt", schreibt der Büchner-Preisträger Bärfuss in seinem Buch. Im DOMRADIO.DE Interview spricht er über die metaphysische Dimension, die sein Roman auch enthält und warum es ihm als Autor nicht gelingen konnte, Adelina zu beschützen. Die Krume Brot / Lukas Bärfuss / Rowohlt Verlag / 224 Seiten / 22 Euro https://www.rowohlt.de/buch/lukas-baerfuss-die-krume-brot-9783498003203

Markus Orths über seinen Roman 'Mary & Claire'
Ein Roman, der aufs Ganze geht, der die Untiefen der Liebe auslotet, das Monströse der Liebe, die Leidenschaft, das Erschaffende der Liebe und das Vernichtende und ein Roman, der auslotet, welche Bedeutung Sprache und Literatur dabei haben können. Der Roman 'Mary & Claire' von Markus Orths erzählt die Geschichte zweier Frauen, die durch das Helle und durch die Hölle gehen, Mary Shelly ist die Autorin, die den Roman Frankenstein geschrieben hat und ihre Stiefschwester Claire Clairmont, die sich tragisch in den Stardichter und Dandy Lord Byron verliebt. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt Markus Orths wie und warum Literatur Leben retten kann und warum ein Schriftsteller jederzeit einbrechen und versinken kann. 'Mary & Claire' / Hanser Verlag / 300 Seiten / 26 Euro https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/mary-und-claire/978-3-446-27621-5/

Jan-Heiner Tück über die Anstößigkeit des Kreuzes
Das christliche Kreuz zeigt einen unschuldig Leidenden - das ist Anstoß. Es zeigt einen Gegeißelten, einen Gemarterten, das ist ein Spiegel abgründiger Gewalt. Jan-Heiner Tück hat ein Buch über die Anstößigkeit des Kreuzes geschrieben. Im DOMRADIO.DE Interview spricht der Professor für Systematische Theologie und Ethik der Universität Wien über das Verschwinden des Kreuzes aus öffentlichen Räumen. Sein Buch "Crux" ist keine kulturpessimistische Klage, sondern versteht sich als eine produktive Wendung, die das Kreuz als ein rettende und versöhnende Kraft auch in Werken der Philosophie, Kunst, Literatur und natürlich auch Theologie aufleuchten läßt. https://www.herder.de/theologie-pastoral/shop/p2/73721-crux-gebundene-ausgabe/

John von Düffel über den Sinn des Lebens
Wo komme ich her? Wo stehe ich? Wo gehe ich hin? Der Autor John von Düffel stellt die große Frage nach dem Sinn des Lebens - in einer Welt, die sich auf verlorenem Posten zu befinden scheint. Im kapitalistischen Sumpf gefangen dienen die institutionalisierten Religionen nur noch dazu, Machtinteressen zu rechtfertigen - und die, die genug Geld haben, schlagen sich am apokalyptischen Buffet die Plauze voll, während die Welt klimatisch in den Abgrund taumelt. Im DOMRADIO.DE Interview spricht John von Düffel über die Möglichkeit eines gelingenden Lebens in einer taumelnden Welt. "Das Wenige und das Wesentliche / Ein Stundenbuch" von John von Düffel / Dumont Verlag / 106 Seiten / 23 Euro.

Ein Interview mit Michel Bergmann
Diese Mütter und Väter haben eine unvorstellbare Hölle durchlebt. Was heißt das für die Kinder der jüdischen Mütter und Väter, die der Schoa durch Glück oder Zufall entronnen sind, während viele ihrer Verwandten ermordet wurden? Tief ins kollektive jüdische Gedächtnis hat sich die empfundene Schuld gefräst, unverdient überlebt zu haben, während die anderen, die Besseren sterben mussten. Damit verbunden ist der unausgesprochene Vorwurf an die angeblich undankbaren Kinder. Dafür haben wir überlebt, dass du dich uns gegenüber so benimmst. Manchmal kam es mir vor, als hätte mich meine Mutter nur geboren, um jemanden zu haben, dem sie Vorwürfe machen kann. Das schreibt Michel Bergmann über seine verstorbene Mutter. Sie konnte schimpfen und mich bemuttern im selben Augenblick. Das Buch ist ein ehrliches Buch einer sehr schwierigen Mutter-Sohn-Beziehung. Alles andere als eine Abrechnung oder eine Verurteilung. Denn dieses Buch ist auch eine Liebeserklärung an die Mutter, die der Sohn so sehr vermisst – mit diesem Buch nimmt Michel Bergmann seine Mutter in den Arm, er erklärt sich ihr und sie erklärt sich ihm. „Mameleben oder das gestohlene Glück“, so heißt das Buch. Es ist im Diogenes Verlag erschienen, das Buch hat 244 Seiten und es kostet 25 Euro. https://www.diogenes.ch/leser/titel/michel-bergmann/mameleben-9783257613353.html

Ein Interview mit Alois Prinz über sein Franz von Assisi Buch
Taugt Franz von Assisi zum Vorbild für eine ökologische Neubesinnung? Wird dabei nicht vergessen, dass Franziskus in einer ganz anderen Zeit gelebt hat und wir diese Zeitspanne von achthundert Jahren nicht einfach überspringen können? Oder kann er uns trotz dieser tiefen Kluft, die ihn von uns trennt, tatsächlich noch Orientierung geben? Diese Fragen stellt sich Alois Prinz in seinem Buch "Franz von Assisi / Tierschützer, Minimalist und Friedensstifter“. Ein Buch für Jugendliche ab 12 Jahren, aber ebenso erhellend für alle Erwachsene. Erschienen ist es im Verlag Thienemann-Esslinger. Das Buch hat 272 Seiten und es kostet 17 Euro. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt Alois Prinz, was ihn an Franziskus begeistert, wie er sich ihm auch zu Fuß genähert hat und warum er glaubt, dass Franziskus uns gerade heute als großes Vorbild dienen kann. https://www.thienemann-esslinger.de/produkt/franz-von-assisi-isbn-978-3-522-30590-7

David Ranan über 'Kirche, Schuld und synodaler Weg'
Die allgemeine Wut über die Vertuschung des sexuellen Missbrauchs hat den Reformforderungen innerhalb der Kirche Auftrieb gegeben. Jetzt scheint alles auf dem Tisch des Synodalen Wegs zu liegen: Anerkennung der Homo-Ehe, priesterlicher Zölibat, Frauen in der Hierarchie – doch ist das Ganze mehr als ein aussichtsloses Unterfangen? In den letzten 50 Jahren hat die Katholische Kirche drei Versuche unternommen, sich mit ihrer Geschichte auseinanderzusetzen – bei Galilei, der Judenverfolgung und dem tausendfachen sexuellen Missbrauch Schutzbefohlener. Doch all diese Fälle lassen zweifeln: Ist die Kirche überhaupt fähig, Verantwortung für ihre Taten und ihr Versagen zu übernehmen? Die wohl älteste Institution der Welt hat ihre Langlebigkeit nicht durch Zaghaftigkeit erreicht, ist eher unnachgiebig als flexibel gewesen. "Würde die Kirche die Idee Christi vom 'Apparat' trennen, wäre sie in der Lage, die Lehren Christi weiter zu predigen und lebendig zu halten und gleichzeitig die notwendigen Korrekturen an sich vorzunehmen", schreibt David Ranan in seinem Buch "Kirche, Schuld und synodaler Weg". Im DOMRADIO.DE Interview erläutert er anhand der drei genannten Fälle, wieso aber die Erfolgschancen einer Läuterung gering sind. https://dietz-verlag.de/isbn/9783801206529

Ein Interview mit John von Düffel
'Wo komme ich her? Wo stehe ich? Wo gehe ich hin? Die großen, übergreifenden Erzählungen haben ihre Verbindlichkeit verloren. Das Sinnbedürfnis des Einzelnen ist geblieben. Wo Sinn war ist Suche'. Das sind Zitate aus dem Buch: „Das Wenige und das Wesentliche. Ein Stundenbuch“ von John von Düffel. Seine lyrischen Notizen über den Sinn des Lebens stellen die großen zentralen Fragen, die uns umtreiben. "Ein Gedankengedicht" hat der Autor selbst seine erhellenden Betrachtungen genannt. Im DOMRADIO.DE Interview spricht von Düffel über seine Sinnsuche und warum der Asket der Zukunft ein Asket ohne Gott und Gebet ist. John von Düffel / 'Das Wenige und das Wesentliche. Ein Stundenbuch' / Dumont Verlag / 106 Seiten / 23 Euro. https://www.dumont-buchverlag.de/buch/dueffel-das-wenige-9783832182205/

Professor Ralf Schnell spricht über Heinrich Böll und den Literaturnobelpreis 1972
„Mein einzig gültiger Ausweis, den mir niemand auszustellen oder zu verlängern braucht, ist die Sprache“. Das sagte Heinrich Böll am Abend der Verleihung des Literaturnobelpreises am 10. Dezember 1972 in seiner Bankettrede. Fünfzig Jahre ist es her, dass Heinrich Böll als erster deutscher Literaturnobelpreisträger nach dem zweiten Weltkrieg gewürdigt wurde. Professor Ralf Schnell ist ausgewiesener Experte und Kenner der Werke und der Biografie von Heinrich Böll. Er ist Mitherausgeber der 27-bändigen Kölner Ausgabe der Werke von Heinrich Böll und er ist Autor des Buches: "Heinrich Böll und die Deutschen". Im DOMRADIO.DE Interview spricht Professor Schnell über das schwierige Jahr 1972 für Böll und über die christlichen Bezüge in seinem Werk. https://www.kiwi-verlag.de/buch/ralf-schnell-heinrich-boell-und-die-deutschen-9783462048711

Marcel Möring spricht über seinen Roman 'Amen'
Samuel Hagenau ist verzweifelt. Seine Frau, seine große Liebe, hat ihn verlassen. Er irrt durch den Wald und sucht nach Antworten auf die großen exitenziellen Fragen, die ihn umtreiben. "Amen", so heißt der Roman des niederländischen Bestsellerautors Marcel Möring. In dem Buch läßt der Autor seinen Romanhelden auch immer wieder die Bibel zitieren, aus dem Hohen Lied der Liebe - oder auch aus dem Buch der Prediger. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt Marcel Möring, was ihm die Bibel bedeutet, warum es sinnvoll sein kann, das Chaos in sich zuzulassen und welche spirituelle Bedeutung der Wald nicht nur für den Romanhelden, sondern auch für den Autor hat.

Martin Kordic üeber seinen Roman 'Jahre mit Martha'
Željko, der von allen »Jimmy« genannt wird, ist fünfzehn, als er sich in Martha verliebt. Sie ist Professorin in Heidelberg, er lebt mit seinen Eltern und Geschwistern zu fünft in einer Zweizimmerwohnung in Ludwigshafen. Martha hat, was Željko sich sehnlichst wünscht: Bücher, Bildung und Souveränität. Mit Martha besucht er zum ersten Mal ein Theater, sie spricht mit ihm, wie sonst niemand mit ihm spricht. Mit Marthas Liebe wächst Željkos Welt. Doch welche Welt ist es, die er da betritt und wen lässt er dafür zurück? Wo verlaufen die Grenzen zwischen Begehren und Ausbeutung? https://www.fischerverlage.de/buch/martin-kordic-jahre-mit-martha-9783103971637

Karen Duve über ihren Roman 'Sissi'
"Sie war die schönste Frau der Welt", sagt Karen Duve über Sissi im DOMRADIO.DE Interview. In ihrem Roman 'Sissi' erzählt die Autorin die Geschichte der Kaiserin von Österreich, die in der Etikette des österreichischen Hofes zu ersticken droht. "Als Kaiserin bin ich in eine Ebene aufgestiegen, wo mir das normale Menschsein nicht mehr möglich ist", sagt Sissi. Fast vierzig Jahre alt versucht sie, die Schönheit ihrer Jugend lebendig zu halten, doch die Zeit läuft ihr davon - ihre Liebe zu Kaiser Franz-Josef ist erloschen, was bleibt ist ihre Leidenschaft zu Pferde. "Wenn sie galoppiert, lodert eine Glut in ihr", heißt es im Roman. Karen Duve zeigt uns eine zerrissene Frau, die gewiss nicht immer sympathisch ist, aber eines ist sie sicher nicht, sie ist nicht langweilig.

Susanne Klingenstein über die Kulturgeschichte der jiddischen Literatur
Gelacht und gedacht, erzählt und erzogen wurde in jiddischer Sprache seit dem Hochmittelalter. Susanne Klingenstein erzählt erstmals die spannende Geschichte der frühen jiddischen Literatur. "Es kann nicht jeder ein Gelehrter sein", heißt ihre "Kulturgeschichte der jiddischen Literatur 1105-1597". Im DOMRADIO.DE Interview erzählt sie von ihrer Spurensuche im Hochmittelalter - wie die jiddische Sprache mit den Juden durch Europa wanderte, wie über die jiddische Sprache Frauen und ungelehrte Männer Zugang zur Bibel und den Religionsvorschriften bekamen und Frauen unabhängiger und selbstbewusster machte, denn sie kannten nun die Gesetze. Und an langen Sabbatnachmittagen lasen sie von den Abenteuern jüdischer Helden. https://www.suhrkamp.de/buch/susanne-klingenstein-es-kann-nicht-jeder-ein-gelehrter-sein-t-9783633543229

David Wagner über sein Weihnachtsbuch
Autor David Wagner auf der Suche nach Weihnachten »Kommst du Weihnachten nach Hause, Große? Und was wünschst du dir?« So beginnt das Telefongespräch zwischen Vater und Tochter. Doch die beiden Protagonisten der Weihnachtserzählung 'Alle Jahre wieder' von David Wagner haben sich mehr mitzuteilen, als in einen kurzen Anruf passen würde. Die Weihnachtstraditionen der vergangenen Jahre werden mit einem Augenzwinkern hinterfragt und liebevoll verklärt. Im DOMRADIO.DE Interview spricht David Wagner über seine Suche nach Weihnachten - über den Kern des Weihnachtsfestes und warum 'Weihnachtswanderungen' dabei eine zentrale Rolle spielen. https://www.chrismonshop.de/david-wagner-alle-jahre-wieder-4569.html

Autorin Nava Ebrahimi über die Situation im Iran
"Die Revolution hat jeden um irgendetwas gebracht und alle zusammen um den Glauben: an den Glauben, woran auch immer". Das sagt Mona, die Ich-Erzählerin in dem Roman "Sechtehn Wörter" von Nava Ebrahimi über die Revolution 1979, in der Schah Reza Pahlavi gestürzt wurde. Die Autorin Nava Ebrahimi wurde in Teheran geboren und ist in Köln aufgewachsen. In ihrem Roman erzählt sie die Geschichte von Mona. Die junge Frau stammt ebenfalls aus dem Iran. Als ihre Großmutter stirbt, reist sie mit ihrer Mutter in ihr Geburtsland. Der Roman "Sechzehn Wörter" ist in diesem Jahr das Buch für die Stadt Köln. Das heißt, in einer Woche beschäftigt sich Köln in vielen verschiedenen Veranstaltungen mit dem Roman. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt die Autorin, wie sie zurzeit auf die Demonstrationen im Iran blickt - und welche enorme Rolle die Frauen bei diesen Protesten spielen.

Ein Interview mit Professor Karl Ubl
Köln - die Heilige Stadt. Das ist ein Markenname, der viel älter ist als der Kölner Dom. Im Jahre 804 wird der Name 'Heiliges Köln' schon zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt, also Jahrhunderte bevor die Heiligen Drei Könige nach Köln kamen. Wie es damals zu diesem Namen kam, das steht unter anderem in dem neuen Buch zur Geschichte der Stadt Köln. 'Köln im Frühmittelalter. Die Entstehung der Heiligen Stadt. (400 - 1100)', heißt das Buch, das Geschichtsprofessor Karl Ubl geschrieben hat. Im DOMRADIO.DE erzählt er, was die Hölle mit dem Internet zu tun hat, warum eine schwangere Frau mehr wert ist als ein Priester und natürlich wie Köln 'Heilig' wurde. https://shop.greven-verlag.de/koln-im-fruhmittelalter-400-1100.html

Martin Mosebach über seinen Roman: 'Taube und Wildente'
Ein Zitat aus dem Roman 'Taube und Wildente' von Martin Mosebach. Über ein Stillleben mit einer toten Feldtaube und Wildente läßt der Autor seinen Romanhelden sagen: „Die Tiere waren tot, und doch gingen Kraft und Leben von ihnen aus. Die Fülle der malerischen Valeurs fegte den Tod beiseite; da war Wichtigeres als Tod und Leben, es gab etwas davon Unabhängiges“. In seinem neuen Roman führt uns Martin Mosebach eine Welt vor Augen, die in ihrer Resignation und Kälte erstarrt zu sein scheint. "Das Leben war vorbei", sagt sich da der alternde Ruprecht Dalandt. Doch dann entdeckt er ein leuchtendes Etwas in dem Gemälde, dem Stillleben. Was das ist oder sein kann, darüber spricht Martin Mosebach im DOMRADIO.DE Interview. 'Taube und Wildente' / Martin Mosebach / 330 Seiten / dtv Verlag / 24 Euro https://www.dtv.de/buch/taube-und-wildente-28000

Sendemitschnitt vom 06.09. / Die Drolerien auf den Chorschranken im Kölner Dom
Sendemitschnitt vom 06.09. / Die Drolerien auf den Chorschranken im Kölner Dom
