hr2 Camino - Religionen auf dem Weg

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Reportagen aus der Welt der Kirchen und Religionen. Lebensfragen, Ethik, Theologie.

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Trimm-dich-Pfade für die Seele – Meditationswege in Hessen

Meditationswege sind eine faszinierend kompakte Variante des Pilgerns. Während man auf großen Pilgerwegen eine lange Zeit und viele hundert Kilometer unterwegs ist, geht es auf kurzen Besinnungswegen um eine einfachere Form des spirituellen Unterwegsseins. Thematische Impulse regen zum Nachdenken über das eigene Leben an. Manchmal sind solche Meditationswege wie „Trimm-dich-Pfade für die Seele”. Unser Autor Georg Magirius hat sich für Camino auf einige dieser Mini-Pilgerwege in Hessen begeben.

Trimm-dich-Pfade für die Seele – Meditationswege in Hessen

Von der Judengasse in die weite Welt – Die Geschichte der jüdischen Familie Zuntz aus Frankfurt

500 Jahre Familiengeschichte, ein Stammbaum mit mehr als tausend Namen: Das Jüdische Museum Frankfurt widmet der deutsch-jüdischen Familie Zuntz eine Ausstellung. Im Mittelpunkt steht der Dialog zwischen der Berliner Fotografin Ruthe Zuntz und ihrem in Israel lebenden Vater Simon, Holocaust-Überlebender und leidenschaftlicher Briefschreiber. Mit der Kamera folgt sie in Frankfurt seinen Erzählungen, sucht die Orte auf, an denen er vor seiner Deportation gelebt hat. In Camino erzählt Igal Avidan die Geschichte der Familie Zuntz - und fragt, wie die Erinnerung an die Shoah ohne Zeitzeugen weiterlebt.

Von der Judengasse in die weite Welt – Die Geschichte der jüdischen Familie Zuntz aus Frankfurt

Ehrfurcht vor dem Leben - Albert Schweitzer zum 60. Todestag

Albert Schweitzer wirkte jahrzehntelang als Urwaldarzt in Gabun, um den Einheimischen ein besseres Leben zu ermöglichen. Damit lebte der evangelische Theologe und Mediziner vor, was er als “Ehrfurcht vor dem Leben” lehrte - eine Ethik der Achtung vor allem Lebendigen, auch Tieren. Zum 60.Todestag erinnert Simon Berninger an den Pazifisten Albert Schweitzer.

Ehrfurcht vor dem Leben - Albert Schweitzer zum 60. Todestag

Das Lächeln des Dalai Lama - Der 90-jährige Weltweise und seine Nachfolge

Am 6. Juli ist "seine Heiligkeit", der 14. Dalai Lama, 90 Jahre alt geworden. Weltweit feiern viele den obersten tibetischen Buddhisten wie einen Popstar. Für viele Tibeter ist er die Identifikationsfigur, nicht nur in religiösen Fragen, sondern auch im Kampf gegen die Übermacht Chinas und für mehr Autonomie der Tibeter in ihrer Heimat. Doch inzwischen ist es ruhig geworden um den Dalai Lama. Längst hat die - politisch hoch sensible - Debatte um seine Nachfolge begonnen. Hören Sie dazu einen Beitrag von unserer Korrespondentin Charlotte Horn.

Das Lächeln des Dalai Lama - Der 90-jährige Weltweise und seine Nachfolge

700.000 Bäume gegen den Weltuntergang - Die Kirchen und der Klimaschutz

Der Klimawandel bedroht die natürlichen Grundlagen unseres Lebens. Deshalb engagieren sich auch Kirchen und Bistümer in Sachen Klimaschutz. Als einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz hat zum Beispiel die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck 700.000 Bäume gepflanzt. Was unternehmen die Kirchen in Sachen Klimaschutz? Und wo gibt es noch Handlungsbedarf? Diesen Fragen ist Michael Hollenbach in Camino nachgegangen.

700.000 Bäume gegen den Weltuntergang - Die Kirchen und der Klimaschutz

Quellen der Kraft - Schönes schaffen (7/7)

Kreativität ist eine wichtige Kraftquelle im Leben. Deborah Buschendorf zum Beispiel ist Polizistin. Zweimal die Woche streifen sie und ihre Kolleginnen die Uniformen ab und tauchen ein in Klang und Farbe: Als Tanzgruppe Police Revolution bringen sie zum Beispiel die Ostergeschichte auf die Bühne mit Dancefloor, Hiphop und akrobatischer Gymnastik. Susanne Müller-Kölmel und ihre Mal-Schülerinnen schöpfen dagegen Kraft beim Malen und Gestalten. Im kreativen Prozess entsteht neue Kraft. Die Künstlerinnen erklären, wie Pinsel und Farbe helfen, den Alltag zu meistern.

Quellen der Kraft - Schönes schaffen (7/7)

Quellen der Kraft: Rituale haben (6/7)

Sport hilft dem Saarländer Michael Krauser, Stress abzubauen - und lässt ihn trotz einer Erkrankung lebensfroh und dankbar bleiben. Als Jugendlicher spielt er Fußball. Später reist er mit dem Fahrrad um die Welt. Mit Anfang 20 folgt die unerwartete Diagnose: Typ-1-Diabetes. Gesundheit wird fortan ein zentrales Thema. Auch für die 43-jährige Bibliothekarin Abou Kamar sind Sport und Bewegung eine wichtige Kraftquelle. Zwei Lebensgeschichten, die zeigen: Bewegung kann Gesundheit fördern und Lebensqualität schenken.

Quellen der Kraft: Rituale haben (6/7)

Quellen der Kraft - Rituale haben (5/7)

Für viele Menschen sind Rituale treue Wegbegleiter. Sie wirken durch die immer gleiche Wiederholung, sie schaffen Zusammengehörigkeit, geben Orientierung und helfen, Krisen zu bewältigen. In einem Ritual liegen die Erfahrungen vieler Generationen. Rituale prägen deshalb auch unser Zusammenleben und unsere Kultur. Aber: Wenn sich die Zeiten ändern, ändern sich auch die Rituale. Traditionelle Formen und Formeln bleiben vielen modernen Zeitgenossen fremd. Für manche sind sie bloß Relikte aus einer anderen Zeit. Worin also liegt die Kraft der Rituale? Was macht sie unverzichtbar?

Quellen der Kraft - Rituale haben (5/7)

Quellen der Kraft: Nichtstun

Muße und Müßiggang, einfach mal nichts tun - danach sehnen sich viele. Und haben doch zugleich ein schlechtes Gewissen. In diesen unruhigen Zeiten können wir doch nicht mehr „gar nichts tun“. Vielleicht aber rührt unsere Ablenkungssucht daher, dass wir Angst davor haben, in der Ruhe auf uns selbst zurückgeworfen zu werden. Davor, dass, wenn alles still ist, die Seele redet. Und wir vielleicht mit der eigenen Vergänglichkeit konfrontiert werden?

Quellen der Kraft: Nichtstun

Quellen der Kraft: Größeres glauben

"Die Erde schreit." So drastisch beschrieb es der kürzlich verstorbene Papst Franziskus in seiner Sozial- und Umweltenzyklika Laudato si‘. Zehn Jahre ist das schon her und aus Sicht ernstzunehmender Wissenschaftler müssten wir radikal umsteuern, um die Ökosysteme des Planeten Erde zu erhalten. Die Widerstände gegen Fakten, Warnungen und Empfehlungen sind aber massiv. Zu gering ist die Bereitschaft, den eigenen Lebensstil grundlegend zu ändern. Was gibt Menschen Kraft, sich trotzdem für einen verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen einzusetzen?

Quellen der Kraft: Größeres glauben

Quellen der Kraft: Verbunden sein

Mit 12 Jahren verliert Selina plötzlich ihre Sehkraft. Heute ist sie 27 und hat Wege gefunden, mit ihrer Einschränkung zu leben: In ihrem Videoblog berichtet die Studentin über ihren Alltag mit Sehbehinderung und macht anderen Betroffenen Mut. Mit vielen Menschen in der digitalen, aber auch in der realen Welt verbunden zu sein, gibt ihr Kraft. Auch für Sagithjan Surendra ist der Austausch mit anderen Menschen die Kraftquelle schlechthin.

Quellen der Kraft: Verbunden sein

Quellen der Kraft: Draußen sein

Heute beginnen wir in Camino eine siebenteilige Reihe unter dem Motto „Quellen der Kraft“. Der Stresspegel in der Gesellschaft steigt. Jeder fühlt es und Umfragen belegen es. Kriege machen Angst, politische Spannungen verunsichern. Wo finden wir stärkende "Quellen der Kraft"? Barbara Schellhammer lehrt an der Hochschule für Philosophie in München, aber sie hat ihren Wohnsitz mitten in die Tiroler Berge verlegt. Sie wohnt nun in einem Holzhaus umgeben von Gipfeln. Und hier findet sie nicht nur zu sich, hier lernt sie auch fürs Leben - und für ihre Lehre.

Quellen der Kraft: Draußen sein

Geheimtreffen am Goldfischteich – Erinnerung an die von den Nazis verfolgten Zeugen Jehovas

Die Zeugen Jehovas haben entschiedenen Widerstand gegen das NS-Regime geleistet. Sie verweigerten den Hitler-Gruß, die Aufnahme in staatliche Organisationen und den Kriegsdienst. Außerdem haben sie bedrängten Menschen geholfen: zum Beispiel Juden. Die christliche Gemeinschaft wurde von Anfang an von den Nationalsozialisten verfolgt und als erste Religionsgemeinschaft verboten. Der Goldfischteich im Berliner Tiergarten diente als geheimer Treffpunkt, im August 1936 wurden dort führende Vertreter der Zeugen Jehovas von der Gestapo verhaftet. Daran soll jetzt ein Mahnmal erinnern. In der Sendung „Geheimtreffen am Goldfischteich“ erinnert Igal Avidan and die Verfolgung der Zeugen Jehovas durch das Nazi-Regime.

Geheimtreffen am Goldfischteich – Erinnerung an die von den Nazis verfolgten Zeugen Jehovas

Die Unterbrechung ist die Vollendung - Von der spirituellen Kraft des Sommers

Die großen christlichen Feste fallen alle nicht in den Sommer. Stattdessen wird zum Beispiel der Kampf um Leben und Tod an Ostern im Frühling ausgefochten. Das Stürmen des Heiligen Geistes feiert man am Frühlingsende. Und mit dem Winterdunkel im Advent wächst die Erwartung, dass das neue Leben die Nacht durchbricht. Wie unspektakulär dagegen der Sommer. Die Hektik nimmt ab, die Gelassenheit zu. Zu erfahren sind Momente von Muße, Luft, Licht und Langsamkeit. Aber liegt vielleicht gerade darin die spirituelle Kraft des Sommers? Dieser Frage geht Georg Magirius in der folgenden Sendung nach.

Die Unterbrechung ist die Vollendung - Von der spirituellen Kraft des Sommers

Gehen - Von der Kunst, in Bewegung zu bleiben

Prozessionen, Demos, Pilgerreisen oder Sonntagsspaziergänge - immer geht es schlicht darum, einen Fuß vor den andern zu setzen: zu gehen. Biblische Wanderungen und boomende Pilgerströme auf dem Jakobsweg zeigen auf, dass das Gehen auch eine religiöse Bedeutung hat. “Gehen” - hören Sie in Camino eine Sendung von Ulrich Land über die Kunst, in Bewegung zu bleiben.

Gehen - Von der Kunst, in Bewegung zu bleiben

Schritt für Schritt zu mir selbst – Die Kraft des Pilgerns

Das Pilgern ist in den vergangenen Jahren zu einem starken Trend geworden. Die Sehnsucht, aus dem Alltag auszubrechen, scheint heute enorm groß. Doch kann man beim Pilgern all das hinter sich lassen, was einen beschäftigt und belastet? Und welches Ziel hat der Weg? Unter dem Titel “Schritt für Schritt zu mir selbst” stellt Rita Homfeldt die Frage, ob nicht das ganze Leben eine Pilgerreise ist.

Schritt für Schritt zu mir selbst – Die Kraft des Pilgerns

Zum Lieben und zum Fürchten - Das Meer

Das Meer ist ein Sehnsuchtsziel. Die älteste Landschaft unseres Planeten: archaisch, scheinbar unvergänglich, unendlich, und unbeherrschbar. Dichter und Philosophen geraten darüber ins Schwärmen. Aber das Meer ist auch gefährlich, das erzählt schon das Alte Testament. Die Sintflut vernichtete alle und alles bis auf Noah und diejenigen, die er auf seiner Arche in Sicherheit gebracht hatte. Heute reißen Tsunamis Tausende in den Tod. Und den Geflüchteten vom afrikanischen Kontinent würde man viele Archen wünschen. “Zum Lieben und zum Fürchten” - Mechthild Müser schildert in Camino, warum der Anblick des Meeres Glück, aber auch Angst auslösen kann.

Zum Lieben und zum Fürchten - Das Meer

Lernen, wie gutes Leben geht - Der 'Bachelor of Being' begleitet junge Menschen

Viele junge Leute legen in der Zeit zwischen Schulabschluss und dem Beginn von Studium oder Ausbildung ein Jahr zur persönlichen Orientierung ein. In Deutschland meist ein Freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr. Eine solche Orientierungszeit ist auch der so genannte Bachelor of Being nach skandinavischem Vorbild. Eine Zeit, um sich den wesentlichen Fragen des Lebens zu widmen. Eine Lebensschule. In jedem Jahr durchlaufen 25 junge Erwachsenen auf einem Biohof bei Kassel diesen ‚Bachelor of Being‘. Praktische Arbeit und persönliche Begleitung gehören dazu. Unter dem Titel “Lernen, wie gutes Leben geht” beschreibt unser Autor Geseko von Lüpke, wie die jungen Menschen in ein selbstbestimmtes Leben finden können.

Lernen, wie gutes Leben geht - Der 'Bachelor of Being' begleitet junge Menschen

Born to Believe – Die spirituelle Seite des Bruce Springsteen

Bruce Springsteen ist einer der erfolgreichsten Rockmusiker unserer Zeit. Seine Livekonzerte sind ein entscheidender Faktor seines Erfolges. Sie haben erstaunlicherweise oft eine „religiöse“ Anmutung. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnet seine Auftritte als „Rockmessen“, und der stern nennt die bis zu vierstündigen Bühnenshows die „besten Gottesdienste der Welt“. In Camino spürt Uwe Birnstein den spirituellen Seiten im Leben und Werk des 75-jährigen Rockmusikers und Komponisten nach.

Born to Believe – Die spirituelle Seite des Bruce Springsteen

Nachgefragt. Das aktuelle Gespräch - Mit Christiane Tietz: Seit 100 Tagen Kirchenpräsidentin der EKHN

Von der Uni an die Kirchenspitze: Seit gut 100 Tagen ist Christiane Tietz die neue Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Davor war sie Professorin für Systematische Theologie in Zürich, aber schon immer in der hessischen Kirche verwurzelt und engagiert. Ihr Start ins neue Amt fällt in eine Zeit vielfältiger Krisen, in denen auch die Kirchen nach einer neuen Rolle suchen müssen. Dabei ist die Position der Kirchen selbst bedroht und aktuelle Zahlen zeigen, dass der massive Verlust an Mitgliedern nahezu unvermindert anhält. Wie will Christiane Tietz in dieser Situation Akzente setzen? Und was schwebt ihr vor für die Zukunft ihrer Kirche? hr-Kirchenredakteur Lothar Bauerochse hat bei der neuen Kirchenpräsidentin nachgefragt.

Nachgefragt. Das aktuelle Gespräch - Mit Christiane Tietz: Seit 100 Tagen Kirchenpräsidentin der EKHN

Ich setze auf die Liebe - Der fahrende Poet und Prediger Hanns Dieter Hüsch wäre 100 Jahre alt geworden

„Der Niederrheiner weiß nix, kann aber alles erklären!“ Diesem Motto ist der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch mehr als 50 Bühnenjahre lang treu geblieben. Mit seinen augenzwinkernden und lebensklugen Geschichten hat er das literarische Kabarett geprägt wie kaum ein anderer. Hüsch bezeichnet sich selbst als „fahrenden Poeten“ und „Prediger“, der von sich sagt: „Ich setze auf die Liebe“. In der vergangenen Woche wäre er 100 Jahre alt geworden. Hören Sie ein Porträt des Kabarettisten von Martin Buchholz.

Ich setze auf die Liebe - Der fahrende Poet und Prediger Hanns Dieter Hüsch wäre 100 Jahre alt geworden

Glaube in säkularer Zeit - Vortrag beim Kirchentag Hannover von Throsten Dietz

Glaube in der säkularen Welt. Unter diesem Titel stand ein bemerkenswerter Vortrag beim Evangelischen Kirchentag in Hannover in der vergangenen Woche. In vieler Hinsicht befinden sich die Kirchen gerade im Übergang: eine Kirchenmitgliedschaft ist heute bei weitem nicht mehr selbstverständlich, im Gegenteil: rein zahlenmäßig sind Christen auf dem Weg in die gesellschaftliche Minderheit. Der evangelische Theologieprofessor Thorsten Dietz wünscht sich deshalb von seiner Kirche eine „neue Betriebslogik“. Der christliche Glaube mit seiner 2000jährigen Geschichte habe weiterhin eine große Kraft, um Menschen Orientierung und Halt im Leben zu geben. Allerdings müssen man gerade als Minderheit der Versuchung widerstehen, den Glauben gegenüber einer gottlosen, „bösen“, säkularen Welt in Stellung zu bringen. Thorsten Dietz entfaltet die verschiedenen Zugänge für einen Glauben in der säkularen Welt am Beispiel seiner eigenen Glaubensgeschichte. Zur Person: Prof. Thorsten Dietz lehrte Theologie in Marburg und arbeitet bei der Ev. Reformierten Kirche der Schweiz. Er ist Podcaster und einer der Mitinitiatoren der theologischen Internetplatform „Worthaus“.

Glaube in säkularer Zeit - Vortrag beim Kirchentag Hannover von Throsten Dietz

Ein sicherer Ort für Verfolgte - Der armenische Konvent in Jerusalem

Im April 1915 begann im Osmanischen Reich der Völkermord an den Armeniern. 90 Jahre ist das jetzt her. Rund zehntausend flüchtende Armenier fanden damals einen sicheren Ort in Jerusalem: hinter den Mauern des armenischen Konvents. Seither ist dort ein eigenes armenisches Dorf entstanden. Auch heute noch leben viele Nachfahren der Flüchtlinge dort. Der Konvent bleibt ein Zufluchtspunkt für Verfolgte. Silke Fries hat für uns den armenischen Konvent in Jerusalem besucht.

Ein sicherer Ort für Verfolgte - Der armenische Konvent in Jerusalem

Auferstehung - mitten im Leben. Wenn Menschen dem Tode entronnen sind

Sie feiern zwei Mal im Jahr Geburtstag: Menschen, die einen Unfall, eine Krankheit oder Operation knapp überlebt haben. Sie sehen in ihrer Rettung den Beginn eines zweiten, oft bewussteren Lebens. Viele versuchen nach diesem Einschnitt allem, was sie tun, mehr Sinn zu geben. Die meisten sagen, sie hätten vor dem Tod nun weniger Angst als vor diesem Einschnitt in ihr Leben. Sie haben eine Art von Auferstehung erlebt. Hören Sie in Camino zum Ostersonntag eine Sendung von Irene Dänzer-Vanotti über Menschen, die dem Tode entronnen sind.

Auferstehung - mitten im Leben. Wenn Menschen dem Tode entronnen sind

Endlich angekommen - Wie Menschen ihre spirituelle Heimat fanden

Manche Menschen werden in einen Glauben hineingeboren. Sie fühlen sich aber manchmal als Heranwachsende oder Erwachsene nicht mehr darin wohl. Andere wachsen unreligiös auf und suchen sich später einen Glauben, der ihnen entspricht. Gemeinsam ist ihnen die Suchbewegung nach einer religiösen oder spirituellen Heimat. In unserer Sendung Camino begleitet Uwe Birnstein drei Menschen, die eine religiöse Beheimatung gesucht - und gefunden haben: in Gott, in der Natur - oder im Alltag.

Endlich angekommen - Wie Menschen ihre spirituelle Heimat fanden

Pontius Pilatus - Der Richter, der den Prozess verliert

Pontius Pilatus - eine legendenumwobene Randfigur der Passionsgesichte - ist wohl eher eine Symbolfigur für Entscheidungsschwäche. Wer war der Mann, der Jesus kreuzigen ließ? Henker oder Heiliger? Feigling oder Machtmensch. Alle historischen Quellen, auch die biblischen, färben Pilatus für ihre Absichten ein: Als Schwächling, als Schurke und als Bewunderer Jesu? Ein Porträt des Menschen Pontius Pilatus von Andreas Malessa.

Pontius Pilatus - Der Richter, der den Prozess verliert

"Ich kann keinen Menschen hassen" - Die Tagebücher der Etty Hillesum

Die 1914 in den Niederlanden geborene Jüdin Etty Hillesum wurde 1943 in Auschwitz ermordet. In ihren Tagebüchern umkreist sie angesichts der Shoah den Umgang mit existentiellen Gefühlen wie Hass und Liebe, Verzweiflung und Hoffnung. Sie findet ihre Mitte in der Beziehung zum Göttlichen und erkennt ihre eigentliche Berufung: den jüdischen Mitmenschen in mörderischen Zeiten seelisch und praktisch beizustehen. „Ich kann keinen Menschen hassen“ - unter diesem Titel zeichnet Burkhard Reinartz den Lebensweg der Etty Hillesum anhand ihrer Tagebücher nach.

"Ich kann keinen Menschen hassen" - Die Tagebücher der Etty Hillesum

Keiner soll zurückbleiben - Warum kirchliche Privatschulen so beliebt sind

Mehr als 500.000 Schülerinnen und Schüler besuchen in Deutschland kirchliche Privatschulen. Der Run auf Privatschulen in Trägerschaft religiöser Gemeinschaften, wie die evangelische Grundschule in Oberissigheim bei Hanau oder das katholische Gymnasium in Königstein im Taunus, ist ungebremst. Auch bei Eltern, die wenig mit Kirche zu tun haben. Trotzdem sind etliche dieser Schulen von einer Schließung bedroht. Einerseits, weil den Kirchen das Geld fehlt - andererseits fragen sich Kirchenleitungen, ob es sich noch lohnt, Schulen zu betreiben, wenn weniger als die Hälfte der Schülerschaft Mitglied einer Kirche ist. Mit diesem Thema hat sich Michael Hollenbach in Camino auseinandergesetzt.

Keiner soll zurückbleiben - Warum kirchliche Privatschulen so beliebt sind

"Gott oder Teufel - Richtig oder falsch?“ Wie wir dem Schwarz-Weiß-Denken entkommen

Hier die Guten - da die Bösen; hier Gott - da der Teufel. Im religiösen und politischen Bereich tummeln sich allerlei Schwarz-Weiß-Demagogen und -Prediger. Ihre Verheißung: Einfache Antworten machen das Leben erträglicher. Stimmt das? Uwe Birnstein erkundet in Camino die Faszination des Schwarz-Weiß-Denkens.

"Gott oder Teufel - Richtig oder falsch?“ Wie wir dem Schwarz-Weiß-Denken entkommen

Der grüne Mann - Eine verborgene Figur im Christentum

Es gibt sie als Bild oder Symbol in vielen christlichen Kirchen, aber meist ist sie gut versteckt: die Figur des "Grünen Mannes". In der christlichen Kunstgeschichte wurde sie meist ignoriert. Sie gilt als Spielerei früher Kirchenbauer ohne tieferen Sinn. Sie steht jedoch für eine tiefe spirituelle Verbindung mit der Natur. In Camino stellt Geseko von Lüpke die Frage: Brauchen wir angesichts von Klimakrise und Naturzerstörung eher mehr "Grüne Männer"?

Der grüne Mann - Eine verborgene Figur im Christentum

Der Bestsellermönch - Anselm Grün zum 80. Geburtstag

Im Januar ist der Benediktinerpater Anselm Grün 80 Jahre alt geworden. Er ist der erfolgreichste spirituelle Autor in Deutschland. In seinen Büchern und Vorträgen gibt er Lebenshilfe und zeigt Verständnis für sehr unterschiedliche Wege der Sinn-Suche. Er ist überzeugt: Auch in religionsferner Zeit suchen Menschen nach einer Verbindung zu Sinn und Transzendenz. Irene Dänzer-Vanotti blickt auf Anselm Grüns erstaunlichen Lebensweg.

Der Bestsellermönch - Anselm Grün zum 80. Geburtstag

'Ich lebe noch!' - Spirituelle Begleitung in der Pallativmedizin

Jedes Jahr sterben in Deutschland rund eine Millionen Menschen, nahezu die Hälfte von ihnen in Krankenhäusern. In den letzten Jahren hat das Bewusstsein für den Bedarf an spiritueller Begleitung Sterbender deutlich zugenommen. Heute wird anerkannt, dass Pflegende, die im Krankenhaus, in Pflege- oder Tageseinrichtungen sensibel auf spirituelle Fragen eingehen, einen wertvollen Beitrag zur Behandlung leisten. Die Weltgesundheitsorganisation hat im Jahr 2002 den Begriff „Spiritual Care“ in ihre Definition der Palliativversorgung aufgenommen. Sie betont, dass eine ganzheitliche Betreuung die Spiritualität des Menschen einbeziehen muss. Auch im Krankenhaus sollen Trauer, Leid und Abschiednehmen als wichtige Elemente des Lebens anerkannt werden. Andreas Boueke hat sich mit eigenen Erfahrungen in diesem Bereich für die Sendung Camino mit dem Thema auseinandergesetzt.

'Ich lebe noch!' - Spirituelle Begleitung in der Pallativmedizin

Pfade zur Glückseligkeit - Entdeckungen im Thomasevangelium

Das Thomasevangelium: 114 Jesus-Worte. Manche sehr knapp, andere rätselhaft. Manche klingen wie spirituelle Anweisungen, und es gibt Dialoge. Etwa die Hälfte davon hat parallele Überlieferungen in den Evangelien der Bibel. Als Autor dieses apokryphen (nichtbiblischen) Evangeliums wird der Jünger Thomas angegeben. Viele Wissenschaftler meinen, in diesem Text sehr nahe an ursprüngliche Jesusworte heranzukommen. Trotzdem wurde er nicht in den Kanon der Bibel aufgenommen. Die Theologen der ersten Jahrhunderte kannten den Text und haben immer wieder auf ihn Bezug genommen. Danach galt er Jahrhunderte als verschollen. Erst 1945 wurde er vollständig wiederentdeckt. Seither ist das Thomasevangelium für viele christliche Kreise, Theologen und spirituell Interessierte eine ganz eigene Inspirationsquelle. Matthias Morgenroth hat sich für Camino mit dem Thema auseinandergesetzt.

Pfade zur Glückseligkeit - Entdeckungen im Thomasevangelium

"Gott ist nicht nur ein Wohlfühlfaktor". Was der Gottesglaube bedeutet

In Westeuropa scheint die Frage nach Gott auffallend selten geworden zu sein. Wer das Wort in den Mund nimmt, wirkt wie ein Exot oder läuft Gefahr, als Fundamentalist abgestempelt zu werden. Vielfach löst die Gottesfrage Fremdheit und Achselzucken aus. Womöglich sind aber Sprachlosigkeit, Zweifel und Unsicherheit gute Begleiter, um sich der mystischen Gotteslehre heute neu anzunähern? In seinem Buch „Grenzgänge“ umkreist der Theologe und Psychologe Stefan Seidel in Gesprächen mit Künstlerinnen, Literaten und kreativen Theologen das “Gottsuchen”. Georg Magirius fragt in der Sendung Camino, was es bedeuten könnte, dass die Sehnsucht nach Segen und einem liebevollen „Angesehen werden“ wieder wächst.

"Gott ist nicht nur ein Wohlfühlfaktor". Was der Gottesglaube bedeutet

Wir sind die Herrinnen hier – Beginen-Gemeinschaften neu entdeckt

Beginen waren im Mittelalter selbstständige Frauen, die in Beginenkonventen oder Beginenhöfen in großen oder kleinen Gemeinschaften lebten. Jenseits der Klöster und Ordensgemeinschaften richteten sie ihr Leben am Armuts- und Bußideal in der Nachfolge Jesu Christi aus. Sie verrichteten vor allem karitative Tätigkeiten für Kranke, Arme und Sterbende. Im 16. Jahrhundert bekämpften Kirchen und Zünfte die Beginen und sie gerieten in Vergessenheit. Erst in den 1970er Jahren wurden sie von Frauen wiederentdeckt und neu interpretiert. Heute knüpfen Frauen erneut an die Tradition der Beginen an und bilden unabhängige Lebensgemeinschaften.

Wir sind die Herrinnen hier – Beginen-Gemeinschaften neu entdeckt

Afrika, Afrika - Der Traum von einer postkolonialen Neugeburt

Afrika ist ein Kontinent mit sehr unterschiedlichen Kulturen und wirtschaftlichen Entwicklungsstufen. In der Öffentlichkeit wird der Erdteil meist als unterentwickelte „Notregion“ wahrgenommen, krisengeschüttelt und ohne wirkliche Zukunftschancen. Nun aber zeigen sich in vielen Ländern Afrikas engagierte Vordenkerinnen und Vordenker, die eine andere Zukunft Afrikas skizzieren: Sie betonen das kreative Potential der Diversität Afrikas, seine multikulturelle Vielfalt und das ungenutzte Potential der Frauen. Diese neue Denkweise zwischen Tradition und Moderne beschreibt Geseko von Lüpke in der Sendung „Camino“.

Afrika, Afrika - Der Traum von einer postkolonialen Neugeburt

Gastfreundschaft am Himmelsfels – Eine ökumenische Lebensgemeinschaft in Hessen

Begonnen hat alles mit einem Schuttabladeplatz: Am Rande der nordhessischen Stadt Spangenberg entstand ein Berg aus Bauschutt, der sogenannte „Himmelsfels“. Er soll zu einem „Berg der Hoffnung“ werden. Dazu hat der ehemalige Besitzer des Geländes junge Christinnen und Christen eingeladen, um einen Ort für internationale christliche Begegnungsarbeit entstehen zu lassen. In dieser ökumenischen Lebensgemeinschaft gibt es unter anderem ein Camp mit vielen bunten Bauwagen, eine Kirche und eine Akademie, in der Erzieherinnen und Erzieher ausgebildet werden. Michael Hollenbach zeigt in Camino, wie auf dem „Himmelsfels“ in Spangenberg ökumenische Gastfreundschaft gelebt wird.

Gastfreundschaft am Himmelsfels – Eine ökumenische Lebensgemeinschaft in Hessen

Neuanfang nach 1000 Jahren - Jüdisches Leben in Polen heute

Die jüdische Geschichte Polens reicht bis ins erste Jahrtausend zurück. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit blühte das jüdische Leben im polnischen Königreich. Vor dem Zweiten Weltkrieg stellten Juden etwa zehn Prozent der polnischen Bevölkerung. Der Holocaust löschte dieses Leben fast vollständig aus. Wie sich nach dem Krieg und der kommunistischen Ära das jüdische Leben in Polen neu entwickelt hat, besonders in Warschau, das beschreibt jetzt Martin Sander in der Sendung “Camino”.

Neuanfang nach 1000 Jahren - Jüdisches Leben in Polen heute

Dankbar für den Tag - Ein Weg zu mehr Lebensfreude

Gegen den Trend einer egoistischer werdenden Gesellschaft entdeckt die Wissenschaft eine klassische Tugend wieder: die Dankbarkeit. Gemeint ist nicht die Höflichkeitsform des „Bitte und Danke“ im alltäglichen Miteinander, und auch nicht das Tauschgeschäft von Geben und Nehmen. Gemeint ist, den Blick zu schärfen für das Gute, das uns täglich geschieht. Es geht darum, nicht bei den Defiziten hängen zu bleiben. Rita Homfeldt fragt in Camino, wie der Perspektivwechsel gelingen kann und was die Haltung der Dankbarkeit in unserem Leben verändert.

Dankbar für den Tag - Ein Weg zu mehr Lebensfreude

ARD-Reihe "Besondere Zeiten": Schrei nach Liebe - Mit Empathie gegen Extremismus im Netz?

„Deine Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe.“ - In einer Zeit, in der Hassrede und Extremismus in den sozialen Medien zunehmen, ist der legendäre Songtext der Berliner deutschsprachigen Band „Die Ärzte“ nach 30 Jahren wieder hochaktuell. Aber hilft Empathie wirklich gegen den Hass im Netz?

ARD-Reihe "Besondere Zeiten": Schrei nach Liebe - Mit Empathie gegen Extremismus im Netz?

ARD-Reihe „Besondere Zeiten“: Longevity: Die neue Sehnsucht nach der Langlebigkeit

Longevity (spr: longdschevity): so nennt sich die neue Sehnsucht nach einem möglichst langen Leben. Derzeit ein Megatrend. Möglichst gesund alt werden, und dabei so jung wie möglich aussehen: Für dieses Ideal ordnen Menschen ihr Leben nach rigorosen Routinen: Essen, Schlafen, Fitness. Doch das Streben nach größtmöglicher Langlebigkeit stellt nicht nur medizinische, sondern auch religiös-philosophische Fragen: Ist ewiges Leben wirklich noch eine Verheißung, wenn es aus dem Jenseits ins Diesseits übertragen wird? Kirsten Dietrich hat sich mit den Sehnsüchten und den Ängsten rund um eine solche Lebenseinstellung beschäftigt.

ARD-Reihe „Besondere Zeiten“: Longevity: Die neue Sehnsucht nach der Langlebigkeit

Nachgefragt. Das aktuelle Gespräch - Mit Volker Jung: Wie blicken Sie zurück auf Ihre Zeit als Kirchenpräsident?

16 Jahre lang stand Volker Jung an der Spitze der Evangelischen Kirchen in Hessen und Nassau. Zum Jahresende geht er in den Ruhestand. Seine Amtszeit ist durch große Umwälzungsprozesse gekennzeichnet, kirchlich und gesellschaftlich. Die hr-Religionsredakteure Klaus Hofmeister und Lothar Bauerochse blicken mit Volker Jung zurück auf seine Zeit als Kirchenpräsident. Welche Anliegen haben ihn besonders beschäftigt? Wie hat er Höhepunkte und Rückschläge erlebt? Was bedeutet es überhaupt, ein Kirchenpräsident zu sein? Und: Wo steht die Kirche heute? Hat sie in all den Umbrüchen noch eine Zukunft?

Nachgefragt. Das aktuelle Gespräch - Mit Volker Jung: Wie blicken Sie zurück auf Ihre Zeit als Kirchenpräsident?

ARD-Reihe „Besondere Zeiten“: Kino im Kopf – Die Kraft des Träumens

In der jüdisch-christlichen und muslimischen Religion gelten Träume als eine Offenbarung Gottes. Tagträume hingegen sind oft negativ behaftet. So fragen sich manche Gläubige, ob das ziellose Gedanken-fließen-lassen, das mitunter wie Faulenzen wirkt, nicht Sünde sei. Ganz anders betrachtet die Wissenschaft das Tagträumen. Spontane Assoziationen und phantasierte Bilder sind laut den Forschenden eine Art Kreativitäts-Werkstatt. Jens Rosbach hat sich mit der Wirkung von Träumen auf unser Leben beschäftigt.

ARD-Reihe „Besondere Zeiten“: Kino im Kopf – Die Kraft des Träumens

ARD-Reihe „Besondere Zeiten“: Shining Stars – Warum Sterne uns so faszinieren

Seit Urzeiten deuten die Menschen die Sterne auch spirituell. Sind es Götter? Lichtbotschaften? Oder tanzende Engel? Und bis heute beflügeln Sterne die Fantasie. Auch die Funktion von Wegweisern wird ihnen zugeschrieben. Vor rund 2000 Jahren soll ein Stern weise Sternenkundige zur Krippe in Bethlehem geführt haben - so berichtet es die Bibel. Warum eigentlich faszinieren uns die Sterne so? Uwe Birnstein unternimmt eine Erkundungsreise zu den Geheimnissen der Himmelskörper.

ARD-Reihe „Besondere Zeiten“: Shining Stars – Warum Sterne uns so faszinieren

ARD-Reihe „Besondere Zeiten“: Alles schläft, einer wacht. Was während einer Nachtwache erfahren werden kann

Heute beginnen wir in Camino eine sechsteilige Reihe: Wir schauen auf die vor uns liegenden Feiertage als „Besondere Zeiten“, in denen wir innehalten, träumen und außergewöhnlichen Geschichten lauschen können. Im ersten Teil geht es um Menschen, die die Nacht über Wache halten. Security-Leute zum Beispiel. Oder Pflegende an Kranken- und Sterbebetten. In der biblischen Weihnachtsgeschichte sind es die Hirten, die wachen - und von einem großen Schrecken überfallen werden, der zugleich eine himmlische Nachricht ist. Sie alle haben besondere Nacht-Geschichten zu erzählen.

ARD-Reihe „Besondere Zeiten“: Alles schläft, einer wacht. Was während einer Nachtwache erfahren werden kann

"Spiritual Care": Seelen-Sorge am Krankenbett - Eckhard Frick über eine neue Disziplin der Medizin

Seit einigen Jahren gibt es in der medizinischen Forschung und Praxis eine neue Disziplin mit Namen „Spiritual Care“. Dahinter steckt die Erfahrung, dass die Gesundheit und Krankheit eines Menschen maßgeblich auch von seiner „Spiritualität“ mitbestimmt werden. Medizin und Pflege tun also gut daran, bei der Sorge für den Patienten auch seine „spirituelle Dimension“ mit einzubeziehen. Der Münchner Professor für Spiritual Care und psychosomatische Medizin, Eckhard Frick, ist einer der Protagonisten für diese neue medizinische Disziplin. Er forscht an der Technischen Universität München. Eckhard Frick ist außerdem Theologe und Priester und gehört dem Jesuitenorden an. hr-Kirchenredakteur Klaus Hofmeister hat mit ihm gesprochen.

"Spiritual Care": Seelen-Sorge am Krankenbett - Eckhard Frick über eine neue Disziplin der Medizin

Der Wandel muss von innen kommen - Die „Inner Development Goals“ der Vereinten Nationen

2016 haben sich die Vereinten Nationen auf 17 so genannte „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ geeinigt. Die Idee dahinter ist: Innerhalb von 15 Jahren, also bis 2030 soll es weltweit auf wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Ebene zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen kommen. Aber es zeigt sich: Der Kampf gegen den Klimawandel, leergefischte Meere, Ausbreitung der Wüsten, Kriege oder Flüchtlingskrisen ist viel mühsamer als gedacht. Der Umbau in eine friedvolle, sozial ausgeglichene und ökologisch gesunde Zukunft ist ins Stocken geraten. Forscher vor allem aus Skandinavien sagen: Der globale Wandel scheitert, wenn sich die innere Haltung der Menschen nicht ändert. Sie formulierten deshalb „innere Entwicklungsziele“, die „Inner-Development-Goals“. In der Sendung Camino fragt Geseko von Lüpke was sich eigentlich ändert, wenn der Wandel von innen kommt.

Der Wandel muss von innen kommen - Die „Inner Development Goals“ der Vereinten Nationen

Gerüche - Wie sich ganze Welten aus der Nase erschließen

Wenn wir jemanden nicht riechen können, gehen wir instinktiv auf Abstand. Andere Menschen ziehen uns mit ihrem Duft magisch an. All das läuft auf einer unterbewussten Ebene ab. Kein Wunder also, dass wir gar nicht bemerken, wie stark Gerüche unser Verhalten beeinflussen: Sie wecken Erinnerungen und rufen Emotionen hervor. Welche das sind, ist bei jedem Menschen anders und hängt allein von seiner persönlichen Geschichte ab. Stefanie Pütz hat sich für Camino mit der Frage beschäftigt, welche Bedeutung der Geruchsinn für den Menschen hat.

Gerüche - Wie sich ganze Welten aus der Nase erschließen

Wenn die Eltern sterben – Über Abschied und Versöhnung

Es kommt immer überraschend, auch wenn wir es als erwachsene Kinder wissen: Irgendwann sterben unsere Eltern. Auf diesen Moment kann man sich nicht wirklich vorbereiten, man kann ihn nur durchleben. Für viele ist dieser Verlust sehr schmerzvoll und lässt einen allein zurück. Erinnerungen an früher kommen hoch. Auch die eigene Endlichkeit kann uns neu bewusst werden. Rita Homfeldt fragt in Camino: Wie kann man loslassen und gut Abschied nehmen? Kann man die letzten Momente als Geschenk begreifen?

Wenn die Eltern sterben – Über Abschied und Versöhnung

Massengrab Mittelmeer -Traumata der Migration

Seit mehr als vier Jahrzehnten versuchen immer mehr Menschen aus Nordafrika, mit Booten nach Europa zu gelangen. Die Überfahrt ist lebensgefährlich und Tausende verlieren dabei ihr Leben. Deshalb bezeichnen Menschenrechtsaktivisten das Mittelmeer als Massengrab. Inzwischen nehmen viele Flüchtende die noch gefährlichere Route über den Atlantik an die Südwestküste Spaniens. Wer die Fahrt überlebt, hat Todesängste durchlitten. Thomas zum Beispiel aus dem zentralafrikanischen Kamerun erreichte die spanische Hafenstadt Cadiz und wurde von der katholischen Vereinigung Cardjín aufgenommen. Die Organisation orientiert sich an den Worten von Papst Franziskus, der dazu aufgerufen hat, Migranten und Migrantinnen zu beschützen, zu fördern und zu integrieren. Unser Reporter Andreas Boueke schildert in Camino die verzweifelte Situation von Flüchtlingen auf ihrem Weg in ein neues Leben.

Massengrab Mittelmeer -Traumata der Migration

Stark als Minderheit? Christen im Osten Deutschlands

Gestern vor 35 Jahren, am 9. November 1989, fiel die Mauer. Maßgeblichen Anteil daran hatten auch die christlichen Kirchen in der ehemaligen DDR. Sie öffneten ihre Räume und Kirchen für den friedlichen Protest. Friedensgebete und Kerzen sind bis heute dafür ein starkes Symbol. Aber schon damals waren Christen in der DDR eine kleine Minderheit. Heute sind sie es in den ostdeutschen Bundesländern umso mehr. Kirchliches Leben im Osten unterscheidet sich stark von der volkskirchlichen Tradition im Westen. Aber die massiv zurückgehenden Mitgliederzahlen bedeuten, dass auch in den westlichen Landesteilen Christen bald in der Minderheit sein werden. Realität akzeptieren, ohne sich vereinnahmen zu lassen - das war die Leitlinie der Kirchen in der DDR. Vielleicht können die Kirchen im Westen von den Erfahrungen der Christen in Ostdeutschland etwas lernen? Michael Hollenbach ist dieser Frage nachgegangen.

Stark als Minderheit? Christen im Osten Deutschlands

„Das ist alt, das kann weg!“ – Die Rechte älterer Menschen

Der Anteil älterer Menschen steigt weltweit, aber unser Blick auf sie hat sich kaum verändert. Sie erleben Diskriminierung im Arbeitsmarkt, in der Pflege und in der gesellschaftlichen Teilhabe. Eine klare Definition, wann jemand alt ist, gibt es nicht. Ältere Menschen sind so unterschiedlich, dass sie sich oft nicht als Gruppe sehen und sich selten für ihre Rechte einsetzen. Das Deutsche Institut für Menschenrechte und andere Organisationen fordern deshalb eine UN-Konvention für ältere Menschen, ähnlich wie die der Kinderrechte. Unsere Autorin Fides Schopp schildert in Camino, wie Menschen unter Altersdiskriminierung leiden können.

„Das ist alt, das kann weg!“ – Die Rechte älterer Menschen

Dehnen mit OM und Ahh - Yoga im Westen

Vor gut 130 Jahren schon kam die aus Indien stammende philosophische Lehre des Yoga in den Westen. Seither hat Yoga mit seinen geistigen und körperlichen Übungen alle möglichen westlichen Trends aufgenommen. Aus dem ursprünglichen Instrument der Weltentsagung und der Befreiung aus dem Kreislauf der Wiedergeburt im alten Indien wurde im Westen ein Instrument der Lebensbejahung und des Lifestyles. Heute gibt es Metal-Yoga, Schwangeren-Yoga oder Hormon-Yoga für die Wechseljahre. Den meisten Menschen hilft Yoga einfach, beweglich zu bleiben. Eine einfache Gummi-Matte als Unterlage reicht und ein Kurs zur Anleitung. In unserer Sendung “Camino” beschreibt Mechthild Klein die positive Wirkung von Yoga auf die Gesundheit von Psyche und Körper und die Veränderung des Yoga, als er in den Westen kam.

Dehnen mit OM und Ahh - Yoga im Westen

Forever Young, Bob Dylan! Die biblische Botschaft des Rock-Poeten

Mit seinen Songs wie „Knockin‘ on Heaven’s Door“, „Blowin‘ in the Wind“ und „The Times They Are a-Changin’“ spiegelt und prägt Bob Dylan seit den 1960er Jahren das Lebensgefühl der Protest-Generation. Was vielen unbekannt ist: Wie ein roter Faden durchziehen von Anfang an religiöse Themen seine Lieder. Mit prophetischem Pathos beklagt Dylan Ungerechtigkeit und mahnt vor der Apokalypse. Die Schönheit und Tiefe seiner Sprache wurde 2016 mit dem Literaturnobelpreis geehrt. Uwe Birnstein schildert in der Sendung Camino, wie der charismatische Rockpoet zu einem der wichtigsten Botschafter des Glaubens der Pop-Generation wurde.

Forever Young, Bob Dylan! Die biblische Botschaft des Rock-Poeten

Nach den Anschlägen vom 07.10.2023 - Jüdische Identität in Deutschland verändert sich

Israel galt jahrzehntelang als jüdischer Zufluchtsort, als ‘Plan B’ bei unerträglichem Antisemitismus in der Diaspora. Doch seit dem Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023 haben viele Juden in Deutschland dieses Sicherheitsgefühl verloren. Ihr Vertrauen in Israel als „sichere Heimstatt“ ist beschädigt. Eine weltweite antisemitische Welle folgte dem israelischen Einmarsch in den Gaza-Streifen. Sie müssen sich nun in der Diaspora neu definieren, etwa durch engeren Zusammenhalt und mehr politische Aktivität. Jens Rosbach schildert in der Sendung Camino die Traumatisierung und Selbstbehauptung von Juden in Deutschland ein Jahr nach dem Hamas-Terrorüberfall.

Nach den Anschlägen vom 07.10.2023 - Jüdische Identität in Deutschland verändert sich

Für sich Sorge tragen - Self-care für ein bewusstes Leben

Sich selbst im Blick zu haben und Verantwortung für sich zu übernehmen, ist essenziell, um den Alltag stark und gelassen zu meistern. Für andere da zu sein - sei es für die Familie, den Nachbarn oder im Ehrenamt - wird sowohl kirchlich als auch gesellschaftlich geschätzt. An sich selbst zu denken und für sich zu sorgen, gilt oft als egoistisch. Viele Menschen lernen schon früh, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Dabei steht schon in der Bibel: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Rita Homfeldt fragt in der Sendung Camino, wie man fürsorglich mit sich selbst umgehen kann und was es bedeutet, für ein gesundes und glückliches Leben zu sorgen.

Für sich Sorge tragen - Self-care für ein bewusstes Leben

Kümmern statt Wegwerfen – Wie Fürsorge gegen den Klimawandel helfen kann

In sogenannten Repair-Cafés und auf Nachbarschaftsplattformen treffen sich immer mehr Menschen, die genug von der Wegwerfkultur haben. Sie möchten Ressourcen schonen und setzen sich dafür ein, dass Gegenstände möglichst lange verwendet werden. Ökonomisch rechnet sich ihr Einsatz meist nicht, aber das stört sie nicht. Geld ist nicht ihre Motivation, sondern der Wunsch, sich um die Umwelt und die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen zu kümmern. In ihrer Fürsorglichkeit steckt aber auch ein politischer Protest - und ein Aufruf, unser Wirtschaftssystem grundlegend umzugestalten. Stefanie Pütz zeigt in ihrem Beitrag für Camino, dass inzwischen viele Menschen ein Bewusstsein dafür entwickeln, nachhaltiger leben und handeln zu wollen.

Kümmern statt Wegwerfen – Wie Fürsorge gegen den Klimawandel helfen kann

Warum wollen Sie Kirchenpräsident*in werden? Fragen an die Kandidierenden für das Spitzenamt der EKHN

In der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) steht ein Wechsel an der Spitze an. Nach 15 Jahren im Amt als Kirchenpräsident geht Volker Jung zum Jahresende in den Ruhestand. Die EKHN-Kirchensynode wird in knapp zwei Wochen eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger wählen. Nach einem breiten Findungsprozess stehen drei Kandidierende zur Wahl: Henriette Crüwell, Pröpstin für Rheinhessen und das Nassauer Land, Martin Mencke, Beauftragter der Evangelischen Kirchen in Hessen am Sitz der Landesregierung, und Christiane Tietz, Professorin für Systematische Theologie an der Universität Zürich.

Warum wollen Sie Kirchenpräsident*in werden? Fragen an die Kandidierenden für das Spitzenamt der EKHN

Die katholische Kirche und der Friedensprozess in Kolumbien

Kolumbien befindet sich in einem komplexen Friedensprozess. Zwar haben bereits 2016 die linke FARC-Guerilla und die damalige Regierung Frieden geschlossen. Dennoch bekämpfen sich weiterhin verschiedene bewaffnete Gruppen, darunter Rebellengruppen, Paramilitärs und Drogenbanden. Präsident Gustavo Petro strebt eine umfassende Friedenslösung an. Dazu diskutieren politisch motivierte Gruppen über gesellschaftliche Veränderungen. Die katholische Kirche spielt dabei eine wichtige Rolle. Bei den Verhandlungen sitzt sie immer mit am Tisch. Bischöfe und Theologen sind noch von der Befreiungstheologie der 70er und 80er Jahre geprägt. Und auch die Rebellen denken in vielem ähnlich wie das Kirchenvolk. Christine Siebert berichtet aus Kolumbien, wie Kirche und Befreiungstheologie die Friedensverhandlungen in Kolumbien heute beeinflussen.

Die katholische Kirche und der Friedensprozess in Kolumbien

Wofür ich lebe: Frieden

Trotz Ukraine-Krieg und Hamas-Massaker lebt der Kölner Pfarrer Matthias Engelke für den Pazifismus. Er hält Mahnwachen, fastet und predigt für den Frieden. Eine Militärgeistliche versteht seinen Einsatz, sieht aber auch biblische Gründe für den Einsatz von Waffen. Beide berufen sich auf die Bibel, doch ihre Ansichten über Gewaltlosigkeit und Verteidigung unterscheiden sich.

Wofür ich lebe: Frieden

Wofür ich lebe: Klimarettung

Die Aktivisten der Letzten Generation setzen sich mit vollem Einsatz für den Klimaschutz ein: Sie kleben sich auf Straßen fest, besprühen Denkmäler und blockieren den Flugverkehr. Dabei riskieren sie Gefängnis- und Geldstrafen. Trotz ihres Engagements ernten sie viel Kritik, auch von anderen Klimaaktivisten. Direkte Erfolge ihres Protests sind bisher nicht sichtbar. Während einige resignieren, kämpfen andere entschlossener denn je weiter. „Wofür ich lebe“: Klimarettung. Sophie Rebmann hat für Camino in hr2 kultur gefragt: Woher nehmen die Aktivisten ihren Glauben und ihr Durchhaltevermögen? Und welche Rolle spielt dabei eine christliche Erziehung?

Wofür ich lebe: Klimarettung

Wofür ich lebe: Leben retten

Kevin Piroth und Philipp Ripkens von der Johanniter Unfallhilfe gehören zu den sogenannten „First Respondern“, das sind ehrenamtlich tätige Ersthelfer. Kevin übernimmt die Erstversorgung von Verletzten an Unfallorten, bis der Rettungsdienst eintrifft. Und Kevin transportiert Stammzellenspenden für Blutkrebspatienten. Was motiviert die jungen Männer dazu, in ihrer Freizeit und neben ihren Hauptberufen zu helfen? Geld ist es nicht, sie erhalten höchstens Aufwandsentschädigungen. Und ob jeder Einsatz am Ende tatsächlich Leben rettet, wissen sie nicht. Sie können es nur hoffen und ihren Teil dazu beitragen. „Wofür ich lebe“: Leben retten. Matthias Alexander Schmidt und Sophia Eickholt veranschaulichen uns für Camino in hr2 kultur die ehrenamtlichen Einsätze der „Helfer vor Ort“.

Wofür ich lebe: Leben retten

Wofür ich lebe: Musik

Im vierten Teil unserer ARD-Sommerreihe „Wofür ich lebe“ geht es um Menschen, für die ein Leben ohne Musik nicht vorstellbar ist. Sie können engagiert über ihre Leidenschaft reden, aber ihre eigentliche Botschaft verkünden sie mit Tönen. Zum Beispiel Claudia Stein, Soloflötistin der Staatskapelle Berlin, will mit ihrem Instrument Menschen für die Musik aller Epochen, insbesondere aber für die Musik der Gegenwart begeistern. Der Deutsch-Palästinenser Bakr Khleifi beweist mit der Oud, der arabischen Kurzhalslaute, dass Musik kulturelle Grenzen überwindet. Der Musikwissenschaftler und Pianist Jascha Nemtsov lässt die untergegangene Vielfalt jüdischer Musik aus Osteuropa wiedererklingen. Für alle ist Musik Muttersprache und Weltsprache, mit der sich der interkulturelle Dialog auch ohne Worte führen lässt. „Wofür ich lebe“: Musik! Sigrid Hoff stellt uns Menschen vor, für die ein Leben ohne Musik nicht vorstellbar ist.

Wofür ich lebe: Musik

Wofür ich lebe: Vielfalt!

"Wofür ich lebe..." - in diesen Sommerwochen stellen wir Ihnen in hr2 Camino Menschen vor, die dem Ruf ihres Lebens folgen, die in einer Aufgabe einen besonderen Sinn in ihrem Leben gefunden haben - zum Beispiel der evangelische Pastor Quinton Ceasar aus Ostfriesland. Er setzt sich für eine offene und bunte Gesellschaft ein, in der jeder und jede ihren Platz findet, sowohl queere Menschen als auch People of Color. Im vergangenen Jahr, als Prediger im Abschlussgottesdienst beim Evangelischen Kirchentag in Nürnberg, fand der aus Südafrika stammende Pastor deutliche Worte: Für Persons of Colors, wie ihn, biete die Kirche keinen "safe space", also keinen sicheren Raum. Gott, so Quinton Ceasar, ist nicht ein "alter weißer Mann", sondern: "Gott ist queer".

Wofür ich lebe: Vielfalt!

Wofür ich lebe: Würde

Terminal 2 am Flughafen in Frankfurt. Passagiere hasten mit Rollkoffern vorbei, voll Vorfreude auf ihren Start in den Urlaub. Kaum jemand bemerkt den Eingang zur Bundespolizei: Hier liegt der so genannte “Rückführungsbereich”. Hierher werden Geflohene gebracht, deren Antrag auf Asyl abgelehnt wurde und die abgeschoben werden sollen. Finn Dohrmann und Melissa Ergül-Puopolo sind als Abschiebe-Beobachter im Auftrag von Diakonie und Caritas mit dabei: Sie sorgen für Kleidung, wenn jemand in der Nacht im Schlafanzug abgeholt wurde. Oder völlig mittellos ist. Dann geben sie auch Geld bar auf die Hand. Auch das Diensthandy wird ausgeliehen, damit sich Rückzuführende wenigstens kurz verabschieden können. Ihnen geht es um die Wahrung der Menschenwürde.

Wofür ich lebe: Würde

Wofür ich lebe: Fußball

Heute beginnen wir in Camino eine mehrteilige Reihe: Unter dem Motto „Wofür ich lebe“ zeigen uns in den kommenden Wochen sieben Menschen ihren Sinn des Lebens. Das, wofür sie brennen, was sie lebendig macht. Heute zum Beispiel: Fußball. Sehr viele Jungen und auch Mädchen träumen davon, Fußballstar zu werden. Doch den Sprung in den Profifußball schaffen die wenigsten. Der 15-jährige Xaver ist diesem Traum schon etwas nähergekommen: Er spielt im Kader eines Erstligisten. Wie leicht es von da aber wieder bergab gehen kann, weiß Sebastian Kneißl. Der heute 41-Jährige spielte mit 15 in der Jugendnationalmannschaft. Dann holte ihn der FC Chelsea in die englische Premier-League. Aber der Durchbruch blieb aus. Stattdessen kickte er als Streetworker in den Londoner Vorstädten. Trotzdem finden beide, dass es sich lohnt, für den Fußball zu leben: denn Fußball gibt einem noch viel mehr: Gemeinschaft, Zusammenhalt, Selbstvertrauen und Zuversicht.

Wofür ich lebe: Fußball

Säuselnd, aufbrausend und kraftvoll - Der Wind

Wind sorgt für frische Luft und für Bewegung in der Welt. Er treibt Segelschiffe an, trägt Sand, Pollen und Vögel durch die Luft. Wir nutzen den Wind um Elektrizität zu erzeugen oder auch, um Musik zu machen. Doch der Wind weht, wo er will - das steht schon in der Bibel. Er lässt sich nicht steuern und nicht bändigen, und oft entwickelt er zerstörerische Kräfte. Trotzdem möchte auf frischen Wind im Leben niemand verzichten. „Säuselnd, aufbrausend, kraftvoll “. Hören Sie in Camino in hr2-kultur einen Beitrag von Stefanie Pütz über die Kraft des Windes.

Säuselnd, aufbrausend und kraftvoll - Der Wind

Von einer, die auszog, das Lieben zu leben. Die christliche Sängerin Sarah Brendel

Vor zehn Jahren gründete die christliche Musikerin, Lehrerin und Flüchtlingshelferin Sarah Brendel mit anderen eine christliche Künstlerkommunität. Gemeinsam richteten sie ein Schloss in der Nähe Dresdens wieder her, bauten ein kleines Hotel und ein Aufnahmestudio ein. Hier lebt die gebürtige Norddeutsche nun mit ihrer Familie. Die Liebe ist das beherrschende Thema ihrer Lieder. Sie ist für Sarah Brendel „ein innerer Puls und eine innere Orientierung“. Ihre Weltanschauung setzt die Sängerin auf eine Weise um, die auf Außenstehende mitunter befremdlich wirkt: Sie gibt Konzerte in Gefängnissen, hilft geflüchteten Familien in Deutschland Fuß zu fassen oder gibt Obdachlosen spontan eine Herberge. „Von einer, die auszog, das Lieben zu leben“ - Uwe Birnstein stellt in Camino in hr2 kultur die außergewöhnliche Frau und Musikerin vor.

Von einer, die auszog, das Lieben zu leben. Die christliche Sängerin Sarah Brendel

„Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf“ – Siebenschläfer und das Geheimnis Schlaf

Mehrere Jahrhunderte lang sollen die sieben Schläfer von Ephesus in einer Höhle geschlafen und so ihren eigenen Tod in der Christenverfolgung gewissermaßen verschlafen haben. So erzählt es die Legende. Ganz so lange halten wir es nicht im Bett aus, doch immerhin: Ein Drittel unserer Lebenszeit verbringen wir schlafend - im Durchschnitt 25 Jahre. Da ist es nicht erstaunlich, dass sich Medizinerinnen, Psychologen, Traumdeuter, Kunstschaffende und Theologen auch mit dem Schlaf beschäftigen. Die Bibel etwa berichtet vom schlafenden Jakob und seinem Traum, in dem sich der Himmel öffnet und eine Leiter die Verbindung zwischen Himmel und Erde schafft. Es scheint so, als ob die Bibel damit schon den Erkenntnissen der modernen Schlafforschung vorgegriffen hätte. „Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf - Siebenschläfer und das Geheimnis Schlaf“ Andreas Pehl hat für Camino in hr2-kultur der Faszination des Schlafes nachgespürt.

„Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf“ – Siebenschläfer und das Geheimnis Schlaf

Zwischen Rentier-Idylle und westlicher Moderne - Naturverbundenheit und Spiritualität der Samen

Ganz im Norden Europas sind die Samen zu Hause. Seit Jahrtausenden leben sie im Einklang mit der einzigartigen Natur in Norwegen, Schweden, Finnland und Russland. Die Natur ist für sie nicht nur Ressource und Lebensgrundlage, sondern integraler Bestandteil ihrer Identität, Kultur und Spiritualität. Doch heute ist es für die Samen ein Spagat, ihre traditionelle Lebensweise mit der Realität der westlichen Welt zu kombinieren, denn: Hier oben treffen die Interessen Europas an sauberer Energie und Ressourcenunabhängigkeit, politische Interessen an der Grenze zu Russland und weltwirtschaftliche Interessen an neuen Handelswegen im Nordmeer auf die Interessen einer kleinen Minderheit, die hier zu Hause ist. „Naturverbundenheit und Spiritualität der Samen" Andreas Pehl berichtet für Camino in hr2-kultur vom Leben der Samen zwischen Rentieridylle und Realität.

Zwischen Rentier-Idylle und westlicher Moderne - Naturverbundenheit und Spiritualität der Samen

Sonneninsel mit Schattenseiten - Wenn deutsche Rentner auf Mallorca in Not und Einsamkeit geraten

Mallorca ist noch immer die liebste Insel der Deutschen. Für viele ist es ein Traum, irgendwann ganz dorthin zu ziehen. Aber: Mallorca ist enorm teuer geworden. In manchen Teilen der Insel sind die Mieten so hoch wie in München oder Frankfurt, die Immobilienpreise gehen durch die Decke. Zum Problem wird das, wenn man seine Lebenshaltungskosten zu knapp kalkuliert hat, mit dem Tod des Partners das zweite Einkommen wegfällt oder wenn man krank oder pflegebedürftig wird. Hinzu kommt, dass die meisten Deutschen kaum Spanisch sprechen - so fehlen auch Kontakte zu Mallorquinern und die Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Was also tun, wenn man vereinsamt ist auf Mallorca, krank und pflegebedürftig wird? Immerhin, rund um die deutschsprachige evangelische Gemeinde auf Mallorca gibt es einen Kreis von Ehrenamtlichen, die sich für in Not geratene Deutsche einsetzen. Silke Fries war auf Mallorca und hat sich für Camino in hr2-kultur unter den dort lebenden Rentnerinnen und Rentnern umgehört.

Sonneninsel mit Schattenseiten - Wenn deutsche Rentner auf Mallorca in Not und Einsamkeit geraten

Wie Zukunft aus Krisen entsteht - Über das verborgene Potential von Umbrüchen

Wir leben weiterhin in einer von vielfältigen Krisen geprägten Zeit: sei es die globale Bedrohung durch steigende Temperaturen und Wetterextreme, seien es die Kriege in Europa und im Nahen Osten. Das macht vielen Menschen Angst. Panik- und Kurzschlussreaktionen sind oft die Folge oder depressive Apathie. Dabei wissen wir aus persönlicher Erfahrung, dass Krisen nicht zwangsläufig ins Desaster führen müssen. Sie können auch Impulse geben für Wandel und Neuanfang. Dabei geht es darum, das Gefühl von Chaos und Kontrollverlust als Chance für radikale Veränderungen zu nutzen. Doch dafür braucht es den Mut zu neuen Perspektiven und neuen Weltbildern. "Wie Zukunft aus Krisen entsteht". Hören Sie in Camino in hr2 kultur einen Beitrag von Geseko von Lüpke über das verborgene Potential von Umbrüchen.

Wie Zukunft aus Krisen entsteht - Über das verborgene Potential von Umbrüchen

Spiel mit mir! - Leben ist mehr als Funktionieren

In der kleinen bretonischen Gemeinde Plougasnou wird den ganzen Sommer über gespielt: in der Natur und am Meer. Kinder und Erwachsene vergessen die Zeit und lassen ihrer Kreativität freien Lauf. Beim Sandburgenwettbewerb zum Beispiel. Algen, Muscheln, Steine und Sand - mehr braucht’s nicht. Spielen kann Räume öffnen, Räume der Kreativität und des Menschseins. Eine spielerische Lebenskunst kann unseren Alltag schöner und lebendiger werden lassen, kann uns Kraft schenken. „Spiel mit mir! Leben ist mehr als Funktionieren“. Hören Sie in Camino in hr2 kultur eine Sendung von Kristina Dumas.

Spiel mit mir! - Leben ist mehr als Funktionieren

Am Sonntagnachmittag tanzt die Kirche - Internationale Gemeinden in Hessen

In der kirchlichen Öffentlichkeit tauchen sie kaum auf, und doch machen sie einen erheblichen Teil der Christinnen und Christen hierzulande aus: Menschen in muttersprachlichen Gemeinden. Allein im Bistum Limburg sind es ein Drittel aller Katholikinnen und Katholiken. Meist feiern diese kroatischen, indonesischen, eritreischen oder libanesischen Christinnen und Christen Gottesdienste am Sonntagnachmittag: Oft eher geduldet als freudig begrüßt. Dabei könnten die hiesigen Kirchen einiges von den Schwesterkirchen lernen: Denn so lebendig und fröhlich, so zugewandt und offenherzig feiern die deutschen Glaubensgeschwister nur selten ihre Gottesdienste. „Am Sonntagnachmittag tanzt die Kirche - Internationale Gemeinden in Hessen. Hören Sie in Camino in hr2 kultur eine Sendung von Michael Hollenbach.

Am Sonntagnachmittag tanzt die Kirche - Internationale Gemeinden in Hessen

Wann ist ein Christ ein Christ - Erkundungen über den Kern des christlichen Glaubens

Was macht einen Christen aus: Reicht die Kirchenmitgliedschaft? Oder gehört das Beten dazu, die Taufe und der Glaube an die Auferstehung? Reicht es, wenn man sich christlich verhält, also Feindesliebe und Barmherzigkeit übt? „Wann ist ein Christ ein Christ“. Uwe Birnstein hat sich für Camino in hr2 kultur mit Neugier und Augenzwinkern auf eine Erkundungsreise begeben. Er hat dazu in- und außerhalb der Kirchen erstaunliche Antworten gesammelt.

Wann ist ein Christ ein Christ - Erkundungen über den Kern des christlichen Glaubens

Auf! Atmen - Die Kraft, die uns mit allem verbindet

Wir kommen mit dem Atem, wir gehen mit dem Atem. Doch im Alltag vergessen wir ihn meist. Atmen scheint von selbst zu gehen. Diese Atemvergessenheit ist schade, findet die Atemtherapeutin Ruth Neureiter. Sie ist der Ansicht, dass Atemtherapie Wege zu einer ganzheitlichen Erfahrung des Atems aufzeigen, in dem die selbstheilenden Kräfte zur Wirkung kommen können. Auch in vielen östlichen Meditationsübungen spielt der Atem eine Rolle. In der christlichen Tradition bislang eher weniger. Dabei gibt es auch hier Spuren der Weisheit: dass Leben, Gott und der Atem zusammenhängen. Im Alten Testament haucht Gott dem “Erdklumpen” seinen Lebensatem ein. “Auf! Atmen - Die Kraft, die uns mit allem verbindet“. Matthias Morgenroth hat sich für Camino in hr2 kultur auf Entdeckungsreise begeben und sich mit der Frage auseinandergesetzt: Was der Atem vermag, wenn wir uns mit ihm verbinden.

Auf! Atmen - Die Kraft, die uns mit allem verbindet

Für Volk und Vaterland - Als Hitler die evangelischen Kirchenführer einbestellte

Vor 90 Jahren, im Januar 1934, empfing Adolf Hitler die evangelischen Bischöfe und Kirchenführer in seiner Reichskanzlei. Grund waren die Streitigkeiten zwischen den Deutschen Christen und der Bekennenden Kirche. Die meisten Bischöfe zeigten sich dabei kleinlaut. Allein der Berliner Pastor Martin Niemöller, Vorsitzender der innerkirchlichen Oppositionsbewegung “Pfarrernotbund”, widersprach dem Führer des Dritten Reiches. Ein spannendes Kapitel der jüngeren deutschen Kirchengeschichte, das auch Fragen an das gesellschaftliche und politische Engagement der Kirchen heute stellt. „Für Volk und Vaterland - Als Hitler die evangelischen Kirchenführer einbestellte“. Hören Sie in Camino in hr2 kultur eine Sendung von Thomas Klatt.

Für Volk und Vaterland - Als Hitler die evangelischen Kirchenführer einbestellte

Sehnsuchtsort Berg - Auf der Suche nach Spiritualität und innerer Balance

Unser Lebensstil überfordert nicht nur unseren Planeten, sondern auch uns selbst. Irgendetwas scheint in unserem modernen Leben zu fehlen. Die Menschen wollen sich spüren, sich erleben und wieder ins Gleichgewicht kommen. Dieser Trend ist spürbar. Viele zieht es in die Berge. Sie scheinen ein idealer Ort zu sein für Erholung, spirituelle Erfahrung und Abenteuer. Rita Homfeldt nimmt uns mit in die Höhen der Achttausender, in die Dolomiten zu Bergexerzitien und auf den Philosophenweg bei Garmisch-Partenkirchen.

Sehnsuchtsort Berg - Auf der Suche nach Spiritualität und innerer Balance

Das grroße Vertrauen - Eine Verlustanzeige?

Es scheint den Menschen derzeit schwerzufallen, sich ein Grundvertrauen in das Leben zu bewahren. Man weiß nicht recht, wem man vertrauen soll. Dazu kommt, dass wir in einer Welt leben, die so komplex ist, dass der Einzelne damit überfordert scheint, die Richtigkeit und auch die Genauigkeit der zahllosen Informationen zu überprüfen. Und so spricht man gerne und immer häufiger von einer allgemeinen Vertrauenskrise, die einen bemerkenswerten Einfluss auf zentrale, persönliche und gesellschaftliche Bereiche hat. „Das große Vertrauen - Eine Verlustanzeige? Horst Konietzny hat sich für Camino in hr2 kultur mit den Fragen auseinandergesetzt, was gewohnte Vertrauensgrundlagen aushöhlt und worauf wir neues Vertrauen bauen können.

Das grroße Vertrauen - Eine Verlustanzeige?

Koloss auf tönernen Füßen - Der Krise der Katholischen Kirche in Polen

In kaum einem anderen europäischen Land besaß die katholische Kirche so viel Rückhalt wie in Polen. Dafür stand nicht zuletzt der polnische Papst Johannes Paul II. Doch längst verlassen polnische Gläubige ihre Kirche in Massen. Die Gründe liegen nicht nur in zahllosen Missbrauchs- und Bereicherungsaffären. Für Unmut sorgt vor allem, dass die Bischöfe viele Jahre lang zusammen mit den nationalkonservativen Machthabern die Politik im Lande bestimmen wollten. „Koloss auf tönernen Füßen“. Hören Sie in Camino in hr2 kultur eine Sendung von Martin Sander über die Krise der katholischen Kirche in Polen.

Koloss auf tönernen Füßen - Der Krise der Katholischen Kirche in Polen

Jesus t’aime - Wie französische Muslime bekehren

Ob evangelikal oder katholisch: Besonders überzeugte Christen wollen missionieren. Im laizistischen Frankreich haben sie eine neue Zielgruppe ausgemacht: Zuwanderer aus arabischen Ländern. Überall dort, wo es in Paris besonders lebendig zugeht, kann man auf evangelikale Missionare stoßen. Sie suchen Kontakt nicht zu den vielen abgeklärten, entchristianisierten Franzosen, sondern zu jenen, die für Glaubensfragen noch sensibel sind. Und das sind vor allem Muslime. „Jesus t’aime. Wie französische Christen Muslime bekehren.“ Hören Sie in Camino in hr2-kultur eine Sendung von Bettina Kaps.

Jesus t’aime - Wie französische Muslime bekehren

Eine Frage der Haltung - Gott und der aufrechte Gang

Der Mensch geht. Während andere Lebewesen gebeugt zu Boden blicken, gab Gott dem Menschen ein erhobenes Antlitz. Gott will, dass der Mensch aufrecht geht, dass er den Himmel betrachten und sein Haupt stolz zu den Sternen erheben kann - Eine These, die Kurt Bayertz in seinem Buch „Der aufrechte Gang“ vertritt: Der aufrechte Gang ist ein von Gott gegebenes Zeichen. Wird der Mensch erst durch den aufrechten Gang zu Gottes Ebenbild und genießt er dadurch eine privilegierte Stellung im Kosmos? Hat sich der Mensch durch den Sündenfall dieses Recht verwirkt, oder ist er eine Mahnung, den aufrechten Gang immer wieder neu einzuüben? „Eine Frage der Haltung. Gott und der aufrechte Gang.“ - Doris Weber hat für Camino in hr2-kultur diese Fragen mit dem Philosophen Kurt Bayertz erörtert.

Eine Frage der Haltung - Gott und der aufrechte Gang

Heilung, Trost und Widerstand - Hans Jürgen Hufeisen und seine Blockflöte

Musik kann trösten und heilen: Das ist die Lebenserfahrung von Hans-Jürgen Hufeisen. Im Kinderheim lernte er das Blockflötenspiel; die Musik schenkte ihm Kraft in schwierigen Lebensstationen. Er wurde Konzertflötist und prägte mit seiner Virtuosität und seinem eigenen Stil zwischen Pop und Klassik Generationen von Musikern. Auch als Komponist macht Hufeisen von sich reden, zuletzt mit einer „politischen Messe“ auf den Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer. „Heilung, Trost und Widerstand - Hans-Jürgen Hufeisen und seine Blockflöte“. Uwe Birnstein hat für Camino in hr2 kultur mit dem den 70jährigen Flötisten über sein bewegtes Leben und die Trostkraft der Musik gesprochen.

Heilung, Trost und Widerstand - Hans Jürgen Hufeisen und seine Blockflöte

Die Macht des Todes überwinden - Auferstehung für Aufgeklärte

Über die Auferstehung Jesu Christi bietet die Bibel keine griffigen Informationen oder gar wissenschaftliche Beweise. Wie sollte es bei dem Thema auch anders sein? Die Evangelisten erzählen in Bildern und Metaphern von den überraschenden Lebenserfahrungen der ersten Christen. Sie fühlen sich mit der Erkenntnis beschenkt: Jesus von Nazareth ist nach seinem schmachvollen Tod verwandelt und ungeahnt lebendig. Welche Bedeutung hat dann das leere Grab und die Botschaft der Engel? „Die Macht des Todes überwinden - Auferstehung für Aufgeklärte“. Christian Modehn hat sich in Camino in hr2 kultur mit der „Dimension des Ewigen“ auseinandergesetzt.

Die Macht des Todes überwinden - Auferstehung für Aufgeklärte

Kaum zu glauben - Wie wichtig ist die Bibel in der säkularen Gesellschaft?

Die Bibel gilt als das „Buch der Bücher“ - bei den meisten Deutschen allerdings verstaubt sie im Regal. Zwar besitzt die Hälfte aller Deutschen eine gedruckte Bibel. Aber nur jeder Dritte greift wenigstens einmal im Jahr danach. Das ergab kürzlich eine große bundesweite Umfrage. Auf Nachfrage sagen 80 Prozent der Nicht-Leser, sie wüssten keinen Grund, warum sie mal in die Bibel schauen sollten. Überraschend allerdings: 40 Prozent der Menschen, die sich als konfessionslos bezeichnen, finden die Inhalte der Bibel trotzdem „interessant“. Dass die Bibel ein „wichtiges Kulturgut“ ist, darüber sind sich sehr viele einig. Gibt es eigentlich für aufgeklärte Menschen des 21. Jahrhunderts eine „Les-Art“ der Bibel zwischen Fundamentalismus und Wurschtigkeit? Das hat sich der Theologe und Journalist Andreas Malessa gefragt. Herausgekommen ist ein geistreiches Plädoyer für die Bibel, die - so Malessa - „auch für jene aufgeklärten Menschen als moralischer Leitstern leuchtet, die ihr kritisches Denken ernst nehmen“. hr-Religionsredakteur Lothar Bauerochse hat mit dem Autor Andreas Malessa darüber gesprochen, warum es sich noch immer lohnen könnte, in der Bibel zu lesen.

Kaum zu glauben - Wie wichtig ist die Bibel in der säkularen Gesellschaft?

Diagnose Prostatakrebs - Mein Tumor als Rechercheobjekt

Bei dem Wort „Krebs“ denken viele Menschen an Siechtum, Schmerzen und Tod. Die weltweit häufigste Krebserkrankung bei Männern ist der Prostatakrebs. Als unser Autor Andreas Boueke im Mai 2023 von seinem Hochrisiko-Tumor erfuhr, nahm er die Diagnose zum Anlass für ein Rechercheprojekt und Gespräche mit einem Krankenhausseelsorger.

Diagnose Prostatakrebs - Mein Tumor als Rechercheobjekt

"Ich kann keinen Menschen hassen" – Die Tagebücher der Etty Hillesum

Etty Hillesum war eine niederländische jüdische Intellektuelle. Während der deutschen Besetzung der Niederlande führte sie in den Jahren 1941 bis 1943 ein Tagebuch und hinterließ Briefe, in denen sich ihre menschliche und spirituelle Entwicklung unter den Bedingungen von Krieg und Verfolgung widerspiegelt. Sie fand ihre Mitte in der Beziehung zum Göttlichen und erkannte ihre eigentliche Berufung: den jüdischen Mitmenschen in mörderischen Zeiten seelisch und praktisch beizustehen - bis zu ihrem eigenen Tod am 30. November 1943 in Auschwitz. Vor kurzem sind die Tagebücher der Etty Hillesum in einer deutschen Gesamtausgabe erschienen. „Ich kann keinen Menschen hassen - Die Tagebücher der Etty Hillesum.” Hören Sie in Camino in hr2 kultur einen Beitrag von Burkhard Reinartz.

"Ich kann keinen Menschen hassen" – Die Tagebücher der Etty Hillesum

"Ich hoffe auf keine neuen Opfer von mir" - Gewalttäter sprechen mit Betroffenen

In der größten Justizvollzugsanstalt Deutschlands, in Bielefeld-Brackwede, treffen Häftlinge auf Betroffene von Gewalttaten. Ein Ziel solcher Täter-Opfer-Kreise ist es, das Bewusstsein der Gefangenen für die Folgen ihrer Straftaten zu stärken. Zudem bekommen die Opfer die Möglichkeit, Tätern über ihre traumatischen Erfahrungen zu berichten. Die Runde spricht über Angst und Scham, über Wut und Trauer, aber auch über die Frage, ob Versöhnung möglich ist. Es geht um Rehabilitation und Traumabewältigung. „Ich hoffe auf keine neuen Opfer von mir“ - Gewalttäter sprechen mit Betroffenen. Hören Sie in Camino in hr2-kultur eine Sendung von Andreas Boueke.

"Ich hoffe auf keine neuen Opfer von mir" - Gewalttäter sprechen mit Betroffenen

Die Macht des Verborgenen - Sinn und Gefahr von Geheimnissen

Jeder Mensch hat wohl Geheimnisse - aber wie geht man mit ihnen um? Ist es manchmal vielleicht sogar wichtig, ein Geheimnis zu bewahren? Gerade in der digitalisierten Welt? Und wie ist das in den Religionen? In der katholischen Messe wird vom „Geheimnis des Glaubens“ gesprochen. Das Unerklärliche wird verklärt zu etwas Geheimnisvollem, das sich nicht hinterfragen lässt. Und es gibt das Beichtgeheimnis. Es sollte einmal die Gewissen schützen, wird aber längst in Frage gestellt. Zu oft haben Priester ihre Macht missbraucht, die sie durch das Beichtgeheimnis über andere Menschen ausüben konnten. Unter dem Titel „Die Macht des Verborgenen“ hören Sie in Camino in hr2kultur eine Sendung von Michael Hollenbach über den Sinn und die Gefahren von Geheimnissen.

Die Macht des Verborgenen - Sinn und Gefahr von Geheimnissen

Nachgefragt: Wie groß ist der Missbrauchsskandal in den evangelischen Kirchen?

Sechs Jahre nach der so genannten MHG-Studie für die katholische Kirche hat jetzt auch die evangelische Kirche die Ergebnisse einer umfangreichen Studie zu sexualisierter Gewalt präsentiert bekommen. Mehrere unabhängige Forschungsinstitute haben Zahlen erhoben über Missbrauchsfälle in den evangelischen Landeskirchen und der Diakonie. Und sie haben nach spezifischen Mustern und Strukturen gesucht, die in den evangelischen Kirchen Missbrauch begünstigt haben. Insgesamt bekommt die evangelische Kirche kein gutes Zeugnis von den Forschern. Insbesondere für ihren Umgang mit Betroffenen steht da ein “Mangelhaft”. Der Hamburger Historiker Thomas Großbölting gehörte mit zu dem Forschungsverbund. Mit ihm besprechen die hr-Kirchenredakteure Klaus Hofmeister und Lothar Bauerochse die wichtigsten Einsichten aus der Studie. Sie fragen, warum die evangelische Kirche so lange so tun konnte, als sei sexueller Missbrauch für sie kein Thema und welche Konsequenzen jetzt aus den Untersuchungen folgen müssen.

Nachgefragt: Wie groß ist der Missbrauchsskandal in den evangelischen Kirchen?

Juden im Koran – Zwischen Respekt und Diffamierung

Das Judentum und der Islam berufen sich auf denselben Stammvater, nämlich Abraham. Sie verstehen sich beide als streng monotheistisch und haben ähnliche Speiseregeln. Auch darüber hinaus eint Judentum und Islam mehr, als man vermuten würde angesichts des von Hass und Gewalt geprägten Nahostkonflikts. Doch das Verhältnis zwischen Muslimen und Juden war schon zur Entstehungszeit des Islam im 7. Jahrhundert widersprüchlich: Im Koran finden sich einerseits Passagen, die respektvoll über das Judentum sprechen, aber auch solche, die seine Anhänger als „Affen und Schweine“ diffamieren. „Juden im Koran - Zwischen Respekt und Diffamierung“. Mit der Frage, welches Bild die Heilige Schrift der Muslime von den Juden und ihren religiösen Praktiken vermittelt, hat sich Stefanie Oswalt in Camino in hr2-kultur auseinandergesetzt.

Juden im Koran – Zwischen Respekt und Diffamierung

Unverhofft kommt oft - Vom glücklichen Zufall

Im Leben kommt es oft anders als gedacht, weil Zufälliges dazwischenkommt. In solchen Situationen kann man an den unerwarteten Ereignissen verzweifeln oder aber genau darin eine Chance sehen. Wenn Menschen die Möglichkeiten eines glücklichen Zufalls erkennen und nutzen, spricht man in der Wissenschaft von "Serendipität". Man hat es weder vorhergesehen noch geplant, und doch kann in dem Moment etwas Neues entstehen. „Unverhofft kommt oft - Vom glücklichen Zufall“. Unter dieser Überschrift hat sich Rita Homfeldt für Camino in hr2-kultur mit der Frage beschäftigt, wie Menschen die Ungewissheit und damit den Zufall als Weg nutzen können für ein erfolgreiches und sinnstiftendes Leben.

Unverhofft kommt oft - Vom glücklichen Zufall

Die Kraft der Stille - Wohltuende Oase in geschwätziger Zeit

Nie wurde so viel geredet, gechattet und gepostet. Playlists werden rauf- und runtergehört, die Menschen bewegen sich kaum noch ohne Ohrstöpsel. Akustische Reizüberflutung ist zur ständigen Alltagserfahrung geworden. Im Gegensatz dazu: die Stille! Wie erleben beispielsweise Bergsteiger, Musikerinnen und Gehörlose das akustische Nichts? Und warum fällt es so schwer, Stille zuzulassen? Und bieten auch die Kirche hinreichend Raum dafür? „Die Kraft der Stille - Wohltuende Oase in geschwätziger Zeit“. Ulrich Land stellt in Camino in hr2 kultur seine These vor: dass die Stille eine meditative Chance bietet.

Die Kraft der Stille - Wohltuende Oase in geschwätziger Zeit

Die Tatkraft der Träumer - Über die Nacht als Hoffnungsgrund

Die Welt der Bilder, des Träumens oder der Fantasie genießt keine große Achtung. Träume sind Schäume, sagt der Volksmund. Und ein Kind, das verträumt genannt wird, darf das kaum als Kompliment verstehen. In den Religionen genießt das Träumen hingegen eine oft hohe Anerkennung. Das zeigen die Wochen vor Weihnachten, in denen viele Traumgeschichten erzählt werden. Die Träumer finden überraschende Lösungswege. Dabei wird die Hoffnung gerade in der Nacht geboren, inmitten krisenhafter Situationen. Sind die Zeiten, in denen der Mensch untätig ist, am Ende gar die Grundlage des Hoffens?

Die Tatkraft der Träumer - Über die Nacht als Hoffnungsgrund

Raumschiff Erde - Wie der Bick auf den Heimatplaneten die Seele berührt

Seit Jahrtausenden blickt der Mensch des Nachts staunend an den Sternenhimmel, sieht Mond, Sterne und Planeten. Aber erst seit wenigen Jahrzehnten ist es möglich, den Planeten Erde selbst als Ganzes zu sehen. Der jüngst verstorbene Astronaut William Anders war es, der während des legendären ersten Flugs zum Mond das erste Bild einer über dem Mond aufgehenden Erde machte. Dieses Bild wurde das „Bild der Erde“ und zu einer Art moderner Ikone. Es hatte einen enormen Einfluss auf die Menschheit, weil es zur Entwicklung eines planetaren Bewusstseins führte, und damit zum Beschleuniger der globalen Umweltbewegung wurde. „Raumschiff Erde - Wie der Blick auf den Heimatplaneten die Seele berührt“. Hören Sie in Camino in hr2 kultur einen Beitrag von Geseko von Lüpke.

Raumschiff Erde - Wie der Bick auf den Heimatplaneten die Seele berührt

Was tun gegen den Rechtsruck in Gesellschaft und Kirche?

Nachgefragt - Das Aktuelle Gespräch mit Ursula Nothelle-Wildfeuer. Professorin für christliche Gesellschaftslehre an der Universität Freiburg Nach den Landtagswahlen in Hessen und Bayern mit den AfD-Zuwächsen stellen sich viele die Frage: was ist der Hintergrund für den Rechtsruck in der Gesellschaft? Die Sozialethikerin Ursula Nothelle-Wildfeuer sieht vergleichbare Tendenzen auch in der katholischen Kirche. Kirchliche Reformen werden teils heftig bekämpft, konservative Kreise machen lautstark von sich reden. Gesellschaft und Kirche scheinen in ähnlicher Weise nach rechts außen zu driften. Und vergleichbar ist auch die innere Spaltung und die Verhärtung der Fronten zwischen Rechten und Liberalen. Die Leitung der Katholischen Kirche betont, dass es zwischen Christen und der AfD unüberbrückbare Unterschiede beim Menschenbild gibt. Aber auch in den Reihen der Kirchen gibt es AfD-Wähler. Wie sollen die kirchenleitenden Personen dem Rechtsruck in Gesellschaft und Kirche begegnen? Das fragen die hr-Kirchenredakteure Lothar Bauerochse und Klaus Hofmeister beim Aktuellen Gespräch in hr2-Camino Ursula Nothelle-Wildfeuer, Professorin für christliche Gesellschaftslehre an der Universität Freiburg

Was tun gegen den Rechtsruck in Gesellschaft und Kirche?

Zu Tisch! Vom Speisen in Gesellschaft

Essen bringt Menschen zusammen. Das aufwändige Festessen zu Weihnachten, das christliche Abendmahl, die Mittagspause mit Kolleginnen und Kollegen oder der sogenannte „Leichenschmaus“ zu einer Beerdigung: Gemeinsame Mahlzeiten können Identität stiften und soziale Strukturen abbilden. Das in Berlin gegründete Projekt „Über den Tellerrand“ zeigt, wie Integration und soziale Teilhabe in unserer Gesellschaft funktionieren kann über das gemeinsame Kochen und Essen. „Zu Tisch! Speisen in Gesellschaft“. Hören Sie in Camino in hr2 kultur einen Beitrag von Juliane Ziegler.

Zu Tisch! Vom Speisen in Gesellschaft

Verlorene Stimmen – Der Frankfurter Cäcilienchor verfolgt die Spuren seiner früheren jüdischen Mitglieder

Am 9. November jährten sich die Pogrome der Nationalsozialisten zum 85. Mal. Der Künstler Gunter Demnig erinnert seit den 1990er Jahren an die Opfer des Nazi-Regimes mit so genannten Stolpersteinen, die er im öffentlichen Stadtraum verlegt. Zu Demnigs Auftraggebern zählt inzwischen auch der Frankfurter Cäcilienchor. Seit fünf Jahren recherchieren Mitglieder des Chores die Schicksale der jüdisch stämmigen Mitsängerinnen und Mitsänger, die nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 nicht mehr mit auftreten durften. Sie wurden verfolgt, vertrieben, deportiert und ermordet. Für sie lässt der Cäcilienchor in Frankfurt Stolpersteine verlegen. Dazu werden jeweils die Nachfahren der Opfer eingeladen.

Verlorene Stimmen – Der Frankfurter Cäcilienchor verfolgt die Spuren seiner früheren jüdischen Mitglieder

Auf verschlungenen Pfaden, immer geradlinig – Pierre Stutz und seine mystische Spiritualität

Pierre Stutz ist einer der populärsten Theologen unserer Zeit. Seine Bücher machten den Schweizer auch hierzulande bekannt. Die „Trotzdem-Hoffnung“ ist sein Lebensmotiv. Er ermutigt Menschen, ihren eigenen Weg zu gehen. Pierre Stutz hat selbst erlebt, was es heißt, wenn man Wut, Ärger und das, was einen persönlich ausmacht, jahrelang unterdrückt. Seine Homosexualität erahnte er schon mit 12 Jahren und lehnte sie ab. Nach einem Zusammenbruch aus Erschöpfung und Burnout begann seine Suche nach sich selbst. Am 7. November wird Pierre Stutz 70 Jahre alt. Rita Homfeldt hat mit Pierre Stutz gesprochen und zeichnet für Camino in hr2 kultur seinen Lebensweg, seine spirituelle Suche und seine Entdeckung einer mystischen Spiritualität nach.

Auf verschlungenen Pfaden, immer geradlinig – Pierre Stutz und seine mystische Spiritualität

Schluss mit "Gott"! - Wie der Verzicht auf das Wort den Glauben stärken könnte

Wie wäre es, wenn die Kirchen eine Zeit lang das Wort „Gott“ nicht benutzen? Denn das geht oft allzu leicht über die Lippen. Und überhaupt: Was oder wer ist mit „Gott“ eigentlich gemeint? Die Vorstellungen sind sehr unterschiedlich. Sie reichen vom weisen Himmelsvater bis zur „transpersonalen Energie“, von „Die Ewige“ bis zum Kriegsherrn. Hinzu kommt die Erfahrung: Oft wird „Gott“ bemüht, um eigene Vorhaben himmlisch zu begründen und durchzusetzen. Mit dem Wort Gott wird viel Schindluder betrieben. Uwe Birnstein begibt sich für Camino in hr2-kultur auf Spurensuche und fragt nach, wie dieses „Reden ohne Gott“ gehen könnte.

Schluss mit "Gott"! - Wie der Verzicht auf das Wort den Glauben stärken könnte