
Unsere Großeltern wollten noch "leben wie Gott in Frankreich". Doch Frankreich als Sehnsuchtsort und Mythos verblasst. Immer weniger Kinder lernen in der Schule Französisch und auch auf politischer Ebene hat das Tandem an Schwung verloren. Ohne Frankreich geht es aber auch nicht: in Politik, Wirtschaft oder Kultur. Der Frankreich-Podcast stellt Fragen und will Antworten liefern: zu französischen Themen und für alle, die sich für unser Nachbarland interessieren.
Alle Folgen
#88 - Überleben in Matignon: Lecornu, Macron und die Lehren der Geschichte
Frankreich erlebt turbulente Zeiten: Diese Folge widmet sich der seltenen politischen Instabilität, die das Land derzeit prägt. Es geht um die Frage, ob es sich um eine Krise der Regierung handelt – oder ob die Grundfesten der Fünften Republik selbst erschüttert werden. Der Blick geht zurück auf historische Parallelen, auf die Rolle von Präsident Macron und auf die Reaktionen der politischen Lager. Kann der neue Premierminister Sébastien Lecornu durch einen Bruch mit der bisherigen Linie genügend Abstand zu Macron gewinnen – und damit das politische Überleben der Regierung sichern? Gibt es eine Mehrheit für Reformen in Frankreich? Eine Folge über die Macht der Institutionen, den Druck der Straße und die Frage, ob Frankreich einen Ausweg aus der Sackgasse findet.

#87 - Symbolik in Brégançon, Krise in Paris – deutsch-französische Beziehungen zwischen Aufbruch und Unsicherheit
Fort Brégançon und Toulon: Beim ersten deutsch-französischen Ministerrat unter Kanzler Friedrich Merz und Staatspräsident Emmanule Macron setzten Berlin und Paris auf viel Symbolik – vom Empfang in der Präsidentenresidenz bis zum Insta-Video. Doch hinter den Bildern stehen harte Themen: Energie, Industriepolitik, Verteidigung und die europäische Sicherheit in Zeiten von Donald Trump. Doch Paris ringt zugleich mit einer Regierungskrise – und das stellt die Partnerschaft mit Berlin vor neue Fragen.

#86 - Was hält Deutschland und Frankreich wirklich zusammen?
Schulter an Schulter in Washington, entschlossen in Berlin: Mit starken Bildern präsentieren sich Bundeskanzler Friedrich Merz und Staatspräsident Emmanuel Macron derzeit als Krisendiplomaten. Doch wie viel Orientierung und Führung können Deutschland und Frankreich Europa heute wirklich geben? In Folge 86 sprechen wir mit der Politikwissenschaftlerin Claire Demesmay – über Politik und Sicherheit, aber auch über Sprache, Kultur, Klischees und die Frage, was Deutschland und Frankreich wirklich zusammenhält.

#85 - Der lange Schatten von Vichy: Frankreich unter deutscher Besatzung
Sommer 1940: Frankreich ist besiegt, das Land geteilt – zwischen deutscher Besatzung im Norden und dem autoritären Vichy-Regime im Süden. Millionen Menschen erleben einen Alltag im Ausnahmezustand: zwischen Anpassung, Kontrolle und schleichender Gewalt. Jahrzehntelang wird verdrängt, wie tief Frankreich selbst in die Verfolgung und Entrechtung eingebunden war. Erst 1995 spricht Jacques Chirac offen von einer „unauslöschlichen Schuld“.

#84 – Die Deutsch-Französische Brigade - Viel Symbol, wenig Einsatz?
Was passiert, wenn zwei Nationen eine gemeinsame Armee schaffen wollen? In Folge 84 blicken wir auf die Geschichte der Deutsch-Französischen Brigade – vom visionären Projekt Kohls und Mitterrands bis zur möglichen Rolle an der NATO-Ostflanke ab 2026. Wie funktioniert binationaler Alltag in Uniform? Warum gab es nie einen echten gemeinsamen Kampfeinsatz? Und was sagt uns das über Europas Verteidigungsfähigkeit?

#83 - Stresemann, Briand und Locarno – Die Premiere einer neuen Diplomatie
Im Oktober 1925 treffen sich in Locarno Vertreter Deutschlands, Frankreichs und weiterer europäischer Mächte – in einem kleinen Schweizer Kurort mit großer Bedeutung. Sie wollen Frieden sichern, Grenzen garantieren und den Weg frei machen für eine neue europäische Ordnung. Es ist ein diplomatisches Experiment – mit Frühstücksgesprächen, nächtlichen Verhandlungen und erstmals eingesetzten Konferenzdolmetschern.

#82 - AbiBac und mehr - Wie Frankreichs Schulen in Deutschland Wurzeln schlugen...
Wie bringt man zwei Schulsysteme zusammen, die unterschiedlicher kaum sein könnten? In dieser Folge erzählt Friedhelm Dilk, ehemaliger Schulleiter des Friedrich-Ebert-Gymnasiums in Bonn, wie aus einer Vision Realität wurde: das AbiBac – ein deutsch-französischer Doppelabschluss, der heute an fast 200 Schulen vergeben wird.

#81 - 20 Jahre nach dem Nein zur EU-Verfassung – Wo steht Frankreich in Europa?
Vor zwanzig Jahren sagten 54,5 Prozent der Franzosen Non zur EU-Verfassung. Doch Teile des Textes kehrten 2009 im Vertrag von Lissabon zurück. Viele Franzosen fühlten sich davon übergangen. Bis heute spielt das Nein zur Verfassung eine wichtige Rolle für das Verständnis der französischen Haltung zur Europäischen Union.

#80 - Die Maginot-Linie: Verteidigt, umgangen, vergessen? Was Europa heute wissen muss
80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs blicken wir zurück auf eines der symbolträchtigsten Bauwerke der europäischen Militärgeschichte: die Maginot-Linie. Einst als Schutzwall gegen Deutschland geplant, wurde sie zum Sinnbild für illusorische Sicherheit. Was verrät sie über Frankreichs Trauma nach dem Ersten Weltkrieg – und über unsere heutigen Debatten zu Verteidigung, Abschreckung und gesellschaftlicher Resilienz?

#79 - Frankreich im Sattel – Eine Tour durch Republik und Realität
Wie lebt es sich in einem Land, das sich selbst als Republik versteht – und doch täglich an den eigenen Idealen scheitert? Der Journalist und Autor Jean-Marie Magro ist mit dem Rennrad quer durch Frankreich gefahren und hat mit über 100 Menschen gesprochen. Entstanden ist das Buch Radatouille – ein politisches Roadmovie in Etappen: durch Vorstädte und Elitegymnasien, durch Glaubenskrisen und Bildungsversprechen, vorbei an katholischen Schulen, Antisemitismus, republikanischen Rissen und ganz persönlichen Momenten der Hoffnung.

#78 - Der Fall Marine Le Pen: Verurteilt – und doch noch im Rennen?
Marine Le Pen wurde zu vier Jahren Haft, 100.000 Euro Geldstrafe und fünf Jahren Unwählbarkeit verurteilt – und das mit sofortiger Wirkung. Eine Woche nach dem spektakulären Urteil inszeniert sich die 56-Jährige als Opfer einer politischen Justiz. Doch ist das Urteil wirklich politisch? Wir analysieren, was juristisch dran ist an der Kritik, welche Reaktionen es in Frankreich und Europa gibt – und warum ein „Joker-Gesetz“ Le Pen doch noch die Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2027 ermöglichen könnte.

#77 - Haft für Sansal, Streit um Rückführungen: Frankreich und Algerien vor dem Bruch?
Der Fall Boualem Sansal elektrisiert Frankreich. Der 80 Jahre alte französisch-algerische Schriftsteller wurde in Algerien zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt – wegen kritischer Aussagen zur Westsahara. Präsident Macron fordert seine Freilassung. Parallel zum Konflikt um Sansal verweigert Algerien die Rücknahme ausreisepflichtiger Staatsbürger – ein diplomatischer Dauerkonflikt mit explosiver Wirkung.

#76 – Macron, Merz und die Bombe: Braucht Deutschland die Force de Frappe?
Friedrich Merz, voraussichtlich Deutschlands nächster Kanzler, stellt die Weichen für eine sicherheitspolitische Neuordnung: Eine nukleare Zusammenarbeit mit Frankreich und Großbritannien rückt in den Fokus. Doch kann Europa mit der französischen "Force de Frappe" ein glaubwürdiges Abschreckungsszenario aufbauen, wenn der US-Schutzschirm bröckelt? Und ist es an der Zeit, das deutsch-französische Beistandsversprechen auf eine neue Stufe zu heben – ein ‚nukleares Aachen‘ als Antwort auf die geopolitischen Umbrüche? Ein Gespräch über Europas sicherheitspolitische Zukunft in Zeiten globaler Unsicherheit.

#75 - Friedrich "Charles“ Merz – Bekommt Paris einen "Gaullisten" ins Kanzleramt?
In der "Berliner Runde" nach der Bundestagswahl forderte Friedrich Merz eine schrittweise Unabhängigkeit Europas von den USA - eine Botschaft, die in Frankreich aufhorchen ließ. Emmanuel Macron hofft auf einen Kanzler Merz als Motor für ein souveräneres Europa. Mit dem Macron-Biografen Joseph de Weck analysieren wir, was Frankreich von Merz erwartet und was für ein starkes Duo Merz-Macron spricht.

#74 - Schneller, digitaler, anders – Was Deutschland von Frankreichs Wahlen lernen kann
Knapp drei Wochen noch bis zur Bundestagswahl – und die Wahlzettel sind immer noch nicht gedruckt. Für viele Deutsche im Ausland wird das knapp. In Frankreich gibt es dieses Problem nicht: Dort können Bürger im Ausland per Internet wählen, und sogar eigene Abgeordnete vertreten ihre Interessen. Warum geht das in Deutschland nicht? Und warum brauchen die Franzosen keine Kreuzchen auf dem Wahlzettel?

#73 - Bayrou und die Staatsschulden - Droht Frankreich der Kontrollverlust?
Staatsverschuldung, politisches Chaos und die Gefahr eines gesellschaftlichen Bruchs – Frankreich steht vor historischen Herausforderungen. In Folge 73 analysiert Handelsblatt-Korrespondent Gregor Waschinski, warum Premierminister François Bayrou von einem „Himalaya an Problemen“ spricht, wie sich die dramatische Haushaltslage auf die Eurozone auswirkt und ob Frankreichs Weg aus der Krise führen kann.

Folge 72 - Jahrhundertbaustelle Notre-Dame - Macron, Papst und Glaube in Frankreich
Zur Eröffnung am 7. Dezember erstrahlt die Pariser Kathedrale in neuem Glanz. Staatspräsident Macron hat seine gewagte Wette vom Wiederaufbau in nur fünf Jahren gewonnen. Die katholische Kirche dürfte allerdings kaum von dem Kraftakt profitieren. Auf seiner Frankreich-Reise im Dezember macht der Papst einen großen Bogen um Notre-Dame. Folge 72 über die "Jahrhundertbaustelle Notre-Dame" – zwischen Stein, Seele und Symbolik.

Folge 71 - Trump zurück im Amt: Steuert Europa jetzt auf Macrons Kurs?
Donald Trump kehrt ins Weiße Haus zurück – und Europa muss sich neu orientieren. Was bedeutet dieser politische Wandel für Frankreich und das Verhältnis zu den USA? Folgt Europa nun den Plänen von Emmanuel Macron für eine größere militärische Eigenständigkeit? In dieser Folge diskutieren wir, wie Frankreich und seine EU-Partner auf Trumps Rückkehr reagieren und ob jetzt der Zeitpunkt für einen europäischen Kurswechsel gekommen ist.

Folge 70 - Sprache als kulturelle Mission: Macrons Deutschlehrer über Identität und Sprache
Wie lange wird es in Frankreich noch Deutschunterricht an den Schulen geben? Welche kulturellen Kompetenzen braucht ein Franzose, um die Deutschen zu verstehen? Wie sieht Deutschunterricht für einen Staatspräsidenten aus? Der Autor und Deutschlehrer Frank Gröninger ist zu Gast in Folge 70.

Folge 69 - Ulrich Wickert erklärt deutsch-französische Missverständnisse und historische Momente
Sarkozys Witze über Merkel, seltsame Lineal-Operationen im Élysée vor jeder Kabinettssitzung und der Rückblick auf historische Szenen der deutsch-französischen Freundschaft. Ulrich Wickert erzählt in Folge 69 aus seinem neuen Buch "Salut les amis: Meine Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen" und erklärt, warum die Kommunikation zwischen Deutschen und Franzosen so kompliziert ist.

Folge 68 - Wein in der Krise - Unkonventionelle Wege einer Winzerin aus dem Elsass
Innerhalb von 60 Jahren ist der Weinkonsum in Frankreich um 70 Prozent eingebrochen. Auch der Export schwächelt. Vor allem Rotwein wird im Überschuss produziert - und wird durch staatliche Destillationskampagnen zu Kraftstoff. Rodungskampagnen sollen das Angebot weiter verringern. Doch einige Winzer sehen in der Krise auch eine Chance.

Folge 67 - Von Le Pens Gnaden? - Frankreichs neuer Premierminister Barnier
Das Linksbündnis "Neue Volksfront" hatte die vorgezogenen Parlamentswahlen im Juli gewonnen, doch Emmanuel Macron hat sich für einen Konservantiven als neuen Premierminister entschieden. Michel Barnier, der frühere EU-Chefunterhändler für den Brexit, führt die neue Regierung an. Doch klar ist: An der Macht halten kann sich der Gaullist nur mit Unterstützung von Marine Le Pen.

Folge 66 - Regieren, aber mit wem? Frankreich nach der Wahl
Ein klarer Linksruck ist das Ergebnis der vorgezogenen Parlamentswahl. Doch noch zeichnet sich nicht ab, ob Präsident Macron auch einen Regierungschef aus der Neuen Volksfront ernennen wird. Die schwierige Regierungsbildung, unerfüllbare politische Forderungen und die Zeitenwende in Frankreich sind die Themen in dieser Folge.

Folge 65 - Was passiert, wenn der RN die Regierung übernimmt? - Teil 2 Macron und die Verfassung
Mehr als 50 Jahre nach ihrer Gründung hat die Le Pen-Partei in Frankreich erstmals eine realistische Machtperspektive. Sollte der Rassemblement National, wie derzeit in den Umfragen prognostiziert, mit Abstand stärkste politische Kraft im Land werden, müsste Präsident Macron RN-Chef Jordan Bardella an die Spitze der Regierung holen. Die Perspektiven einer möglichen vierten Kohabitation für Frankreich sind Thema dieser Folge.

Folge 64 - Was passiert, wenn der RN die Regierung übernimmt? - Teil 1 Wirtschaft und Finanzmärkte
Jordan Bardella gilt als Ziehsohn von Marine Le Pen. Der 28-jährige Politiker könnte der nächste Premierminister Frankreichs werden. Anfang der Woche stellte der Parteichef des Rassemblement National (RN) seine Pläne für eine Machtübernahme vor. Was würde eine RN-Regierung für Wirtschaft und Finanzmärkte bedeuten?

Folge 63 - Umkämpfter Campus - Die Anti-Israel-Proteste und die extreme Linke
Deutlich früher als in Deutschland haben die Folgen des Gaza-Krieges die Universitäten in Frankreich erreicht. Die renommierten Sciences Po-Hochschulen im ganzen Land wurden schon vor Wochen besetzt, die Sorbonne ebenfalls. Der Konflikt wirft ein Schlaglicht auf eine seit vielen Jahren zu beobachtende Radikalisierung in Lehre und Forschung in Frankreich.

Folge 62 - Tour de France - Der Europawahlkampf in Frankreich
In einer Grundsatzrede an der Sorbonne hat Staatspräsident Emmanuel Macron Ende April ambitionierte Pläne für die Zukunft der Europäischen Union skizziert. Neuen Schwung konnte Macron seiner Partei Renaissance damit im Wahlkampf aber nicht verschaffen. Ihr droht bei den Europawahlen ein Debakel. Weit abgeschlagen hinter dem extrem rechten Rassemblement National könnte Renaissance am 9. Juni sogar noch von den Sozialisten überholt werden und auf Platz drei landen.

Folge 61 - Extrem rechts - Die Wurzeln des Rassemblement National
Am 5. Oktober 1972 gründete Jean-Marie Le Pen den Front National. Jahrzehntelang prägte Le Pen die Partei als Vorsitzender - bis seine Tochter dem FN einen Kurs der "Normalisierung" verordnet hat. Aus der später in Rassemblement National (RN) umbenannten Partei wurde Jean-Marie Le Pen ausgeschlossen. Heute ist der RN laut Umfragen die politische Kraft, die mit großem Abstand die meisten Wähler in Frankreich hinter sich versammelt.

Folge 60 - Angst vor der Pleite - Die Wut der Bauern in Frankreich
Die Wut der Bauern in Frankreich gehörte zu Beginn des Jahres zu den ersten Prüfungen des frisch ernannten Premierministers Gabriel Attal. Die Regierung hat den Landwirten mittlerweile zahlreiche Zugeständnisse gemacht, doch viele Strukturprobleme sind weiterhin ungelöst.

Folge 59 XXL - Ungeliebte Bombe - Muss Deutschland unter Frankreichs Atomschirm schlüpfen?
Bereits zwei Jahre vor dem russischen Überfall auf die Ukraine hat Präsident Macron Deutschland einen strategischen Dialog über Nuklearwaffen angeboten. Vor dem Hintergrund einer möglichen Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus hat die Diskussion erneut Fahrt aufgenommen. Kann die "Force de Frappe" zum Rettungsanker der Deutschen in höchster Not werden?

Folge 58 - Wer erklärt uns Frankreich? Das Erbe von Alfred Grosser
Der deutsch-französische Politikwissenschaftler Alfred Grosser hat über Jahrzehnte das Deutschland- und Frankreich-Bild im jeweils anderen Land mitgeprägt. Mehr als 40 Bücher (das letzte im Alter von 92 Jahren veröffentlicht) und über 1000 Artikel stehen am Ende des Lebens auf der Publikationsliste des 1933 aus Deutschland nach Frankreich emigrierten Sohnes jüdischer Eltern.

Folge 57 - Möglichst abwehrbereit - Frankreichs Atomwaffen, die Ostflanke und Macrons "Wiederbewaffnung"
Vor genau fünf Jahren unterzeichneten Kanzlerin Merkel und Präsident Macron den Aachener Vertrag. Deutschland und Frankreich sollten noch enger zusammenrücken - auch in Militärfragen. Doch ob Ukraine-Hilfe, Nuklearstrategie oder Rüstungskooperation: die Zwischenbilanz fällt bescheiden aus. Wie geht es nun weiter?

Folge 56 - Nationalgetränk in der Krise? - Frankreich und der Champagner
Die Preise für Champagner haben in diesem Jahr angezogen wie selten zuvor in der Geschichte. Immer weniger Franzosen greifen daher zu festlichen Anlässen zu dem Schaumwein aus dem nördlichsten Weinanbaugebiet Frankreichs. Doch von Krise wollen die Champenois nichts wissen. International läuft das Geschäft mit dem Wein, der früher "vin fou" genannt wurde, prächtig.

Folge 55 - Notre-Dame de Paris: Über die deutsche Hilfe beim Wiederaufbau
Hand in Hand haben deutsche und französische Handwerker am Wiederaufbau der Pariser Kathedrale Notre-Dame nach der Brandkatastrophe im April 2019 gearbeitet. Vier große beschädigte Fenster der Kathedrale wurden in der Kölner Dombauhütte restauriert. Eine Schlüsselrolle dabei spielte eine Handwerkerin aus dem Elsass.

Folge 54 - Dürre - Ein Dorf im Zentralmassiv kämpft ums Trinkwasser
Tankwagen mit Trinkwasser waren für Coucouron ein Jahr lang die Lebensversicherung. Rund 12.000 Liter haben die großen Lkw pro Fahrt aus einem 13 Kilometer entfernten Nachbardorf geholt, um die gut 800 Einwohner von Coucouron mit Trinkwasser zu versorgen. Zwölf Monate lang. Eine neue Wasserleitung soll Coucouron nun fit machen für den Klimawandel.

Folge 53 - Erst bekämpft, jetzt vermisst - Frankreich und das Aus für die Goethe-Institute
Im Aachener Vertrag haben Deutschland und Frankreich die Gründung deutsch-französischer Kulturinstitute vereinbart. In Palermo, Ramallah und Atlanta haben sie bereits geöffnet - demnächst folgen Institute in Glasgow, Erbil und Bischkek. Doch aus Frankreich zieht sich das Goethe-Institut immer mehr zurück - drei Büros werden zum 31.12. geschlossen.

Folge 52 - Fast 80 Jahre später - Meymac und die Suche nach ermordeten Wehrmachtssoldaten
Edmond Réveil, ein ehemaliger französischer Widerstandskämpfer, ist der letzte Augenzeuge eines Verbrechens an 47 deutschen Wehrmachtssoldaten in Meymac. Im Frühjahr 2023 hat er sein Schweigen gebrochen und enthüllt, was im Sommer 1944 passiert ist.

Folge 51 - Piafs jüdischer Pianist - Der Würzburger Norbert Glanzberg und die "Schönheit" von Holocaust-Liedern
Norbert Glanzberg hat für die Comedian Harmonists gearbeitet und für Billy Wilder, doch 1933 musste der Würzburger Jude vor den Nazis nach Frankreich fliehen. Edith Piaf verdankt Glanzberg eines ihrer erfolgreichsten Chansons. Am Ende seines Lebens vertonte der in Deutschland aufgewachsene Komponist Holocaust-Gedichte. Dem Schrecken der Shoah stellte er die Schönheit der Musik entgegen.

Folge 50 - Unser Frankreich-Bild: Klischees und Missverständnisse
Die politischen Treffen zwischen Deutschland und Frankreich wirken routiniert, doch der Blick auf den Nachbarn westlich des Rheins ist geprägt von großem Unverständnis. Eine Jubiläums-Folge über Klischees und Widersprüche und die Frage, was beide Staaten von einander lernen können.

Folge 49 - Krisenjahr 1923 - Ruhrbesetzung, Stresemann und der Beginn der deutsch-französischen Verständigung
Einen Zahlungsverzug Deutschlands bei den Reparationen nahmen Frankreich und Belgien im Januar 1923 zum Anlass, um das Ruhrgebiet zu besetzen - das industrielle Herz des Deutschen Reiches. Der passive Widerstand der Deutschen mündete in einer schweren Wirtschaftskrise - es kam zur Hyperinflation. Im August 1923 bildete sich die erste große Koalition der Weimarer Republik unter dem neuen Reichskanzler Gustav Stresemann, dem späteren Wegbereiter einer deutsch-französischen Verständigung.

Folge 48 - Deutscher Exportschlager - Kommissar Dupin und Frankreichs Filmbranche
Das französische Kino hat einen eigenen Stil und eine eigene Ästhetik. Seine Bedeutung reicht weit über wirtschaftliche Fragen hinaus: Es geht um kulturelle Identität und kulturelles Erbe. Wie schlagen sich unter diesen Umständen Filme aus Deutschland?

Folge 47 - Teures Prestigeprojekt - Frankreichs neuer Flugzeugträger
Noch sind die Verträge nicht unterschrieben, aber ab 2038 soll ein neuer französischer Flugzeugträger auf den Weltmeeren Präsenz zeigen. Auf dem 310 Meter langen Schiff werden dann rund 2000 Soldaten mit 30 Kampfflugzeugen stationiert sein. Doch das größte je in Europa gebaute Kriegsschiff hat auch einen hohen Preis: Mehr als 10 Milliarden Euro dürfte der "Porte-avions de nouvelle génération" (PANG) am Ende kosten - auch Deutschland ist daran nicht unbeteiligt.

Folge 46 - Abgehobener Visionär? Frankreichs Blick auf Macron
Nach der Gelbwesten-Bewegung und den Massenprotesten gegen die Rentenreform sind die Vorstadt-Unruhen der nächste Prüfstein für die Präsidentschaft Emmanuel Macrons. Der Reformer Macron muss nun zeigen, dass er das Land wieder befrieden kann.

Folge 45 - Polizisten als Feind und Gegner? Die bürgerferne Polizei in Frankreich
Die Proteste gegen die Rentenreform sind Geschichte, aber zur Aufarbeitung des Protestfrühjahrs gehört auch die Klage über eine unverhältnismäßige Anwendung von Gewalt durch die Polizei. Menschenrechtsgruppen und Richter, aber auch der Europarat sprachen von einem "exzessiven Einsatz von Gewalt". Nicht zum ersten Mal. Auch bei den Gelbwesten-Protesten gab es ähnliche Klagen. Hintergründe zur Polizei in Frankreich in Folge 45.

Folge 44 - Milliarden für die "grüne Industrie" - Frankreich plant die Reindustrialisierung
Industriepolitik ist für Staatspräsident Emmanuel Macron Chefsache. Nach Jahren der Deindustrialisierung soll die Industrie in Frankreich wieder wachsen. Dafür setzt der Staat auf Subventionen in Milliardenhöhe und Zusammenarbeit mit Deutschland. Im Fokus der Industrieoffensive: "grüne Industriezweige" wie die Batteriezellproduktion.

Folge 43 - Mai '68 (Teil 2) - Frankreich als Vorbild für Deutschland?
Bis heute wird über die Folgen des Mai '68 in Frankreich gestritten. Auch Deutschland spielt hier eine wichtige Rolle. Nicht nur, weil der frühere Studentenführer in Frankfurt am Main im Mai 1968 eine neue Heimat fand. Auf dem Höhepunkt der Proteste hatte ihm Frankreich die Wiedereinreise verweigert. Zehn Jahre hatte das Verbot Bestand.

Folge 42 - Mai '68 (Teil 1) - Frankreichs Beinahe-Revolution und die Folgen
Erst waren die Studenten auf den Barrikaden, später schließen sich die Arbeiter an. Fast zehn Millionen Französinnen und Franzosen legen Ende Mai 1968 die Arbeit nieder. Präsident und Premierminister drohen die Kontrolle über das Land zu verlieren. Doch dann wendet sich das Schicksal für de Gaulle.

Folge 41 - Der Druck auf Paris wächst - Der Senegal und Frankreichs Afrikapolitik
Der Einfluss Frankreichs in seinen ehemaligen Kolonien schwindet. Nach Mali musste Frankreich auch seine Anti-Terror-Mission im Nachbarland Burkina Faso beenden. China und Russland wiederum bauen ihre Präsenz in Afrika beständig aus. Weitgehend intakt sind die engen Beziehungen mit Frankreich noch im Senegal. Aber auch im "Schaufenster" der französischen Afrikapolitik wächst die Distanz zu Paris.

Folge 40 - Von Paris nach Auschwitz: Esther Senot über die Kollaboration des Vichy-Regimes
Der Razzia des Wintervelodroms (Rafle du Vel d'Hiv) am 16. Juli 1942 war sie entkommen, doch im Sommer 1943 wurde Esther Senot von Paris nach Auschwitz deportiert. Die Lagerhaft hat das damals 15 Jahre alte Mädchen überlebt, genauso wie den Todesmarsch im Januar 1945. Heute berichtet die 95-Jährige als Zeitzeugin über das Leben der Juden unter dem Vichy-Regime und ihre Deportation nach Auschwitz.

Folge 39 - "Très français" - Otto von Bismarck und Frankreich
In Frankreich muss Otto von Bismarck schon lange als Synonym für den "bösen Deutschen" herhalten. "Bismarckhering - deutsches Gift" hat der Linkspopulist Jean-Luc Mélenchon vor einigen Jahren ein Pamphlet über Deutschland genannt. Aber auch in der Heimat des ersten Reichskanzlers wächst, 125 Jahre nach seinem Tod, die Distanz zu dem Staatsmann, der das 19. Jahrhundert maßgeblich geprägt hat. Das von Bismarck gegründete Auswärtige Amt hat gerade erst einen Sitzungssaal, der seinem Namen getragen hat, umbenannt.

Folge 38 - Windkraft vs. Atomkraft? Wie Frankreich mit den Erneuerbaren hadert
Mit neuem Elan steigt Frankreich in den Ausbau der Nuklearenergie ein. Das Parlament hat gerade erst beschlossen, bürokratische Hürden beim Bau der geplanten neuen Reaktoren abzubauen. Auch der Anteil der Nuklearenergie am Strommix soll nicht sinken. Der Ausbau der Erneuerbaren kommt dagegen schleppend voran. Die Gründe im Überblick.

Folge 37 - Die Rente mit 64 als rotes Tuch - Parlament und Straße ringen um die Rentenreform
Zum fünften Mal in Folge sind am Donnerstag Hunderttausende Franzosen auf die Straße gegangen, um gegen die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 64 Jahre zu protestieren. Im Parlament muss die Regierung bei ihrem Projekt Rentenreform zudem eine erste Niederlage einstecken. Franko-viel über die Hintergründe der Reform und den Machtkampf zwischen den Beteiligten.

Folge 36 - Jüdisches Leid - Enteignung, NS-Raubkunst und Restitution in Frankreich
Die Erinnerung an die Shoah wurde in Frankreich vergleichsweise spät entwickelt. Erst ab 1999 hat der französische Staat damit begonnen, jüdische Opfer der NS-Besatzung zu entschädigen. In den vergangenen Jahren hat diese Aufarbeitung deutliche Fortschritte gemacht - das gilt auch für die Restitution von NS-Raubkunst.

Folge 35 - 60 Jahre Élysée: Adenauers Dolmetscher blickt hinter die Kulissen
Als Konrad Adenauer am 22. Januar 1963 zur Unterzeichnung des Élysée-Vertrags zu Präsident Charles de Gaulle fuhr, hat ihn Hermann Kusterer begleitet. Der Dolmetscher des Auswärtigen Amts hat alle Gespräche zwischen Adenauer und de Gaulle gedolmetscht. Mit Ausnahme des ersten Treffens der beiden am 14. September 1958 in de Gaulles Wohnhaus in Lothringen. De Gaulle, der u.a. in deutscher Kriegsgefangenschaft die deutsche Sprache gelernt hatte, sagte einmal über Kusterer: „Sie verstehen den Kern meiner Gedanken, und wenn Sie sie übersetzen, bringen Sie sie manchmal noch besser zum Ausdruck.“

Folge 34 - 60 Jahre Élysée-Vertrag - Der Fehlstart nach der Unterzeichnung und die USA
Der Aufbau eines Jugendwerks, regelmäßige Konsultationen zwischen den Spitzen des Staates und Absprachen in der Außen-, Europa- und Verteidigungspolitik: Der Élysée-Vertrag war ein Katalysator für die deutsch-französischen Beziehungen. Doch schwere politische Krisen konnte er nicht verhindern.

Folge 33 - Ärzte im Ausstand - Das französische Gesundheitssystem im Niedergang
Die Mediziner haben den Auftakt gemacht zum Protestjahr 2023. Der Gesundheitsversorgung in Frankreich drohe der Kollaps, sollte der Staat nicht schnell mehr Geld ins System pumpen, sagen die Ärzte. Franko-viel über erschöpftes Personal, "medizinische Wüsten" und Macrons Reformpläne.

Folge 32 - Zwischen den Welten - Zweisprachige Erziehung in Deutschland und Frankreich
Die einen erhoffen sich Doping fürs Gehirn, für andere geht es vor allem um die Ferien bei den Großeltern: Zweisprachig aufwachsende Kinder in Deutschland haben ihre Exotenrolle zwar längst verloren, aber noch immer ranken sich viele Fragen und Mythen um die bilinguale Erziehung. Und die Zweisprachigkeit hat nicht immer nur Vorteile...

Folge 31 - Katholische Kirche in Frankreich - Missbrauch, Mitgliederschwund und die Hoffnung auf Erneuerung
In der Geschichte Frankreichs hat die katholische Kirche eine herausragende Bedeutung, doch in der Gegenwart steckt die Institution in einer schweren Krise. Ein von den Bischöfen beauftragter unabhängiger Bericht geht von bis zu 330.000 Missbrauchsopfern seit 1950 aus. Der frühere Präsident der Bischofskonferenz hat sich unlängst selbst für schuldig bekannt. Und wie in Deutschland lastet auch in Frankreich der Mitgliederschwund auf der Institution.

Folge 30 - Zeit für Neuwahlen? Politischer Frankreich-Jahresrückblick 2022 mit Nils Minkmar
Marine Le Pen hat es zum dritten Mal versucht - und ist 2022 erneut gescheitert bei ihrem Versuch, den Élysée-Palast zu erobern. Der Hausherr heißt dort bis 2027 Emmanuel Macron. Doch ohne Mehrheit im Parlament sind die Möglichkeiten des Präsidenten beschränkt. Schon bald könnte Macron die Franzosen erneut an die Urnen rufen.

Folge 29 - Verspielt gegen verschult - Kann die Kita von der École Maternelle lernen?
Nach dem PISA-Schock Anfang der 2000er-Jahre wird in Deutschland erneut über frühkindliche Bildung diskutiert. Der aktuelle IQB-Bildungstrend stellt deutschen Viertklässlern ein miserables Zeugnis aus - zu viele Kinder erreichen noch nicht einmal die Mindeststandards. Muss sich die Kita neu erfinden und die Kinder besser auf die Grundschule vorbereiten? Und wer kann von wem mehr lernen: Deutschland von Frankreich oder umgekehrt?

Folge 28 - Rückgabe nach Afrika als Lösung? - Streit um Restitutionen in Frankreich und Deutschland
Wichtige Schätze afrikanischer Kultur lagern bis heute in privaten Sammlungen oder Museen in Europa. Staatspräsident Macron forderte am 28. November 2017 eine Zeitenwende: Frankreich solle binnen fünf Jahren die Bedingungen schaffen für definitive oder temporäre Restitution. Wir ziehen Bilanz.

Folge 27 - Antisemitismus in Frankreich - die langen Schatten der Vergangenheit
Es hat Jahrzehnte gedauert, bis sich der französische Staat unter Präsident Chirac 1995 zur Mitverantwortung an der Verfolgung der Juden bekannt hat. Eine historische Geste. Doch mit dem Antisemitismus habe Frankreich noch lange nicht abgeschlossen, konstatierte Präsident Macron in diesem Sommer: "Er prangt an den Wänden unserer Städte, er sickert in unsere sozialen Netzwerke ein und er prahlt auf den Bühnen."

Folge 26 - Ukraine-Krieg: Paris, Berlin und die Konturen einer neuen europäischen Ostpolitik
Im Winter 2022 hatten Paris und Berlin womöglich noch Illusionen über die Pläne Putins für die Ukraine. Doch nach dem Angriff auf die Ukraine folgte der Schwenk: Sicherheit vor Russland steht nun im Zentrum einer neuen europäischen Ostpolitik. Deutschland und Frankreich sind hier maßgebliche Akteure.

Folge 25 - Kühl kalkulierte Krise? Der Streit zwischen Berlin und Paris
Der Haussegen hängt schief zwischen Deutschland und Frankreich. Nach dem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in Paris am Mittwoch gab es noch nicht einmal eine gemeinsame Pressekonferenz. Die Gründe für das aktuelle Zerwürfnis sind strukturell, haben aber auch mit der Kommunikation beider Seiten zu tun. Wir fragen nach den Gründen.

Folge 24 - Kampf um Geld und Einfluss - Frankreichs Militär und die "deutsche Herausforderung"
Deutschland will auch militärisch Führung übernehmen in Europa. Die Bundeswehr soll zur konventionell stärksten Armee des Kontinents werden, kündigt Bundeskanzler Olaf Scholz an. Doch ausgerechnet mit dem engsten Partner in der EU klappt die Zusammenarbeit derzeit nicht besonders. Die französische Regierung ärgert sich über das von Berlin angestrengte Projekt einer Raketenabwehr für Europa. Auch bei gemeinsamen Rüstungsprojekten wie FCAS (Kampfjet) und MGCS (Kampfpanzer) kriselt es. Und dann gibt es in Paris auch noch eine Debatte über die Durchhaltefähigkeit der eigenen Streitkräfte.

Folge 23 - Baustelle Rente – Warum Macron die Franzosen später in den Ruhestand schickt
Viele Franzosen verstehen es als Kampfansage: Die Regierung von Staatspräsident Emmanuel Macron möchte das Renteneintrittsalter schrittweise von derzeit 62 auf 64 beziehungsweise 65 Jahre erhöhen. Bei seinem ersten Reformversuch vor drei Jahren ist Macron mit dem Vorhaben noch gescheitert - jetzt stehen die Chancen für ihn aber besser.

Folge 22 - Vorbild Macron? Frankreichs Erfahrungen mit dem Gas- und Strompreisdeckel
In Deutschland hat sich die Bundesregierung gerade auf einen milliardenschweren Gaspreisdeckel geeinigt. In Paris hat die Regierung schon 2021 entschieden, die Energiepreise für die Verbraucher zu deckeln. Sind ein höheres Wirtschaftswachstum und geringere Inflationsraten dafür der Lohn?

Folge 21 - Blackout oder Retter in der Not? Frankreichs Atomkraftwerke vor dem Krisenwinter
Gut die Hälfte der 56 französischen Atomreaktoren liefert aktuell keinen Strom. Nur mit Energielieferungen aus Deutschland konnte Frankreich den Sommer ohne Netzabschaltungen überstehen. In der Bevölkerung wächst jetzt die Sorge vor Notabschaltungen im Winter. Warum stehen die Kraftwerke still? Wann können sie wieder angefahren werden? Wie groß ist die Gefahr eines Blackouts im Winter, und wie stark ist Deutschland von der französischen Atomkraft in den kommenden Monaten abhängig? Eine Folge über die Hintergründe der aktuellen Krise.

Folge 20 - Wahrheit, Reue und Geschäfte - Frankreichs schwieriges Verhältnis zu Algerien
Die koloniale Vergangenheit und besonders der Algerienkrieg mit seinen Hunderttausenden Toten sind tiefe Wunden in den Beziehungen zwischen Frankreich und Algerien. Staatspräsident Macron kämpft für Fortschritte in dem komplizierten Verhältnis beider Länder. Die Aufarbeitung der Vergangenheit soll die Grundlage für Versöhnung und eine enge Partnerschaft werden - wie mit Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.

Folge 19 - Sechs Monate Ukraine-Krieg: Wieviel de Gaulle steckt in Macrons Russlandpolitik?
Kein anderer westlicher Spitzenpolitiker hat in der Ukraine-Krise so häufig mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefoniert wie Frankreichs Präsident Macron. Am Ende waren seine Bemühungen erfolglos. Ein halbes Jahr nach dem russischen Überfall auf die Ukraine ziehen wir Bilanz der französischen Russlandpolitik und schauen auf die jüngsten Entwicklungen.

Folge 18 - Enarchen, Diplomaten und Politiker – Frankreichs ungeliebte Elite
"Die ENA muss man abschaffen und etwas an ihre Stelle setzen, das besser funktioniert", forderte Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron auf dem Höhepunkt der Gelbwestenbewegung. Und der Präsident hat geliefert. Zum Jahresanfang wurde die prestigeträchtige französische "Schule der Macht" aufgelöst. Auch das Diplomatenkorps soll verschwinden.

Folge 17 - Aznavours Erben: Wie steht es um das Nouvelle Chanson?
Französischsprachige Musik hat im deutschen Radio schon bessere Tage erlebt. Doch der Kölner Musikjournalist Rolf Witteler ist überzeugt: Es gibt auch in Deutschland eine Nische für das Neue Chanson. Auf der 10. Ausgabe von "Le Pop" präsentiert Witteler eine aktuelle Auswahl.

Folge 16 - Macrons Minderheitsregierung stolpert in die Legislatur
Mit gut 58 Prozent der Stimmen haben die Franzosen im April Emmanuel Macron als Staatspräsident wiedergewählt. Doch seine zweite Amtszeit muss der Präsident mit einer Minderheitsregierung starten. Macrons Parteienallianz fehlen 44 Stimmen zur Mehrheit. Ist Frankreich damit politisch blockiert?

Folge 15 - Auferstanden aus Ruinen? Frankreichs Linke vor der Wahl
Bei der ersten Runde der Parlamentswahlen konnte NUPES landesweit fast genauso viele Stimmen holen wie die Allianz um die Macron-Partei Renaissance. Noch am Wahlabend erklärte NUPES-Chef Jean-Luc Mélenchon die Allianz zum Wahlsieger und nannte die Präsidentenpartei "geschlagen und erledigt". Mélenchons Ansage: Er will Premierminister werden.

Folge 14 - Paris und die frustrierte Provinz: Eine gespaltene Nation hat die Wahl
Den Graben zwischen Paris und der Provinz beklagen die Bürger in Frankreich seit Jahrzehnten. "Paris und die französische Wüste " nannte der Geograph Jean-François Gravie schon 1947 ein später berühmt gewordenes Pamphlet. Bis heute sind alle Regierungen daran gescheitert, den so tief verankerten Zentralismus im Land zu reformieren. Doch der Frust über die politische Klasse und die Eliten beschert den Extremisten immer größeren Zulauf.

Folge 13 - Wahlkampf im Zeichen der Zeitenwende - Frankreichs Blick auf Deutschland und Europa
Sabine Thillaye ist seit fünf Jahren Vorsitzende des Europaausschusses in der Nationalversammlung. Die in Deutschland geborene Politikerin kämpft nun um ihre Wiederwahl. Wir sprechen mit ihr und einem Politikwissenschaftler über außenpolitische Themen im Wahlkampf und welche Pläne Paris für die kommenden fünf Jahre mit Deutschland und Europa hat.

Folge 12 - Macron und Europa - Bilanz und Perspektiven
In dieser Frage ist sich Emmanuel Macron treu geblieben: Nach dem Wahlkampf 2017 führt er auch seine Kampagne für die Wiederwahl dezidiert EU-freundlich. Damit setzt sich der Präsident erneut von seiner Herausforderin Marine Le Pen vom extrem rechten Rassemblement National ab. Welche Bilanz hat Macron auf europäischer Ebene vorzuweisen und welche Projekte will er in Brüssel in den kommenden fünf Jahren anpacken?

Folge 11 - Macrons Hochrisikowahl
Der Sieg Emmanuel Macrons bei den Präsidentschaftswahlen am 10. und 24. April ist kein Selbstläufer mehr. Vor allem die extrem rechte Marine Le Pen vom Rassemblement National hat in den Umfragen zu ihm aufgeschlossen. Hat sich Macron mit seinem Wahlkampf verkalkuliert? Und wie bewerten die Franzosen die Bilanz des jungen Präsidenten?

Folge 10 - Präsidentin Le Pen? Die extreme Rechte holt auf
Bereits bei der letzten Präsidentschaftswahl 2017 gelang Marine Le Pen der Einzug in die Stichwahl um den Élysée. Diesen Erfolg dürfte sie laut aktuellen Umfragen am 10. April wiederholen können. Ebenfalls unter den fünf besten Kandidaten hat sich mit Éric Zemmour ein weiterer Vertreter der extremen Rechten etabliert. Der 63-Jährige könnte für die Parlamentswahlen im Sommer eine entscheidende Rolle spielen.

Folge 9 - Letzte Chance Mélenchon - Frankreichs zersplitterte Linke
Nach fünf Jahren Opposition wollten die Sozialisten mit der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo zurück an die Macht in Frankreich. Doch mit aktuell zwischen zwei und drei Prozent Zustimmung in den Umfragen spielt die Präsidentschaftskandidatin des Parti socialiste (PS) keine Rolle im Kampf um den Élysée. Auch Grüne, Kommunisten und Trotzkisten haben keine Chance auf den Einzug in die Stichwahl. Allenfalls der Altlinke Jean-Luc Mélenchon könnte im nunmehr dritten Anlauf mit viel Glück die zweite Runde erreichen. Doch eine realistische Perspektive auf den Wahlsieg hat auch der 70-Jährige nicht.

Folge 8 - Platz machen für Moskau - Frankreichs Rückzug aus Mali
Im Januar 2013 wurden sie noch als Retter in der Not gefeiert, nun holt Frankreich seine Soldaten aus der früheren Kolonie nach Hause zurück. Nach zwei Militärputschen in Mali sind die Franzosen nicht mehr willkommen im Westen Afrikas. Dafür weitet ein anderer Akteur in der Region seinen Einfluss aus: Russland.

Folge 7 - Deutschlehrer verzweifelt gesucht
Die Zahlen sind ernüchternd: Innerhalb weniger Jahrzehnte ist die Zahl der Deutschlerner an den französischen Schulen von mehr als 50 auf 15 Prozent abgesackt. Trotzdem fehlen überall im Land Deutschlehrer. Im Elsass versucht eine Elterninitiative mit ungewöhnlichen Maßnahmen gegenzusteuern.

Folge 6 - Die Ukraine-Krise und die Russlandpolitik Frankreichs
Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Versailles hofiert und träumt von einer "neuen Sicherheitsarchitektur in Europa" mit Russland. Wandelt Macron auf den Spuren de Gaulles?

Folge 5 - Gewinnerthema Atomkraft: Macrons Nuklear-Offensive
Die 56 Atomreaktoren in Frankreich decken rund 70 Prozent des landesweiten Strombedarfs. Für die Zukunft plant Macron den Bau neuer Kernkraftwerke. Als Beitrag zum Klimaschutz, aber auch weil der Kraftwerkspark immer mehr zum Sanierungsfall wird und der Präsident die Wiederwahl im Blick hat.

Folge 4 - Europa stark machen: Macrons Ratspräsidentschaft
Nach 13 Jahren übernimmt Frankreich am 1. Januar 2022 wieder eine EU-Ratspräsidentschaft. Präsident Emmanuel Macron hat sich ein ambitioniertes Programm vorgenommen. Doch diese Ratspräsidentschaft fällt unsere besondere Vorzeichen: Frankreich befindet sich im Wahlkampf zu den Präsidentenwahlen. Noch während der sechs Monate EU-Vorsitz könnte in Paris die politische Führung wechseln.

Folge 3 - Corona: "Wir können den Deutschen nicht helfen"
In der Corona-Pandemie konnte Emmanuel Macron durchregieren. Schon im Sommer setzte der Präsident eine Impfpflicht für medizinische Berufe durch und ein flächendeckendes 3G. Mittlerweile sind mehr als 76 Prozent der Franzosen vollständig geimpft – oder fast 90 Prozent der Bevölkerung über 12 Jahren. Deutlich mehr als in Deutschland. Aber auch in Frankreich wächst nun der Druck auf die Intensivstationen.

Folge 2 - Macrons unbequeme Herausforderin
Ist sie die Angst-Gegnerin von Staatspräsident Macron? Zum ersten Mal schicken Frankreichs Konservative eine Frau ins Rennen um den Elysée. Bei der parteiinternen Stichwahl hat sich die 54-Jährige Regionalratspräsidentin der Hauptstadtregion mit 61 Prozent klar durchgesetzt.

Folge 1 - Von Merkel zu Scholz
Was Scholz mit Macron verbindet, warum in Paris eine Außenministerin Baerbock auf wenig Interesse stößt und wie die Atomkraft zum Spaltpilz zwischen Paris und Berlin werden könnte. Gespräch mit dem Historiker Matthias Waechter (Cife - Nizza). Wissenschaftliche Begleitung des Projektes: Landry Charrier (SIRICE -Sorbonne)
