
Die Journalistin Anne Will bespricht jede Woche ein politisches Thema mit spannenden Gästen. Fakten, Recherche und Analyse sorgen dabei für echten Tiefgang. Und dann fragt Anne Will auch die, die Verantwortung tragen: Politikerinnen und Politiker. Jede Woche donnerstags ab 12 Uhr.
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Wie weit reicht Trumps Macht? Mit Cathryn Clüver Ashbrook und Armin Laschet
“Politik mit Anne Will“ diesmal live aus der Urania in Berlin: Zu Gast sind in dieser Folge die Politologin und USA-Expertin Cathryn Clüver Ashbrook und Armin Laschet, CDU-Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag. Am Tag der Freilassung der zwanzig überlebenden israelischen Geiseln durch die Hamas und der Unterzeichnung des Friedensabkommens für Gaza sprechen unsere Gäste mit Anne Will über die Frage: Wie weit reicht Trumps Macht? Erst durch die Vermittlung des US-Präsidenten ist ein Frieden zwischen Israel und Gaza nach über zwei Jahren möglich geworden. Gleichzeitig nutzt Trump seinen Erfolg massiv zur Selbstinszenierung. Wie profitiert er von diesem Erfolg in Nahost? Hat er diplomatisches Talent bewiesen? Und wie sind die Aussichten für den Friedensprozess in Gaza, der nun in mehreren Phasen ablaufen soll, für deren genauen Ablauf aber vieles noch ungeklärt ist? Trumps Einsatz für den Frieden in Nahost steht im Widerspruch zu seiner Innenpolitik in den USA. Dort setzt er seit Beginn seiner Amtszeit alles daran, demokratische Institutionen zu schwächen, spricht von einem “Krieg im Inneren”. “Da sitzt ein Tyrann im Weißen Haus”, sagt Cathryn Clüver Ashbrook, die hinter dem vermeintlichen Chaos, das Trump und seine Administration in den USA anrichten, ein klares System erkennt. Dass sich die deutsche Bundesregierung den innenpolitischen Entwicklungen in den USA kritisch entgegenstellen könnte, hält Armin Laschet für “völlig ausgeschlossen”, zu schwierig sei die geopolitische Lage. Wie geht man also mit Trump um - und was kann verhindern, dass autoritäre Bewegungen auch in Deutschland immer stärker werden? Redaktionsschluss für diese Folge war der 13.10.2025, 19 Uhr.

Wie macht man Politik gegen den Zeitgeist? Mit Ines Schwerdtner und Bernd Ulrich
“Politik mit Anne Will“ kommt diesmal aus dem SchauSpielHaus in Hamburg. Gemeinsam mit Ines Schwerdtner, Vorsitzende der Linken, und Bernd Ulrich, Redakteur für besondere Aufgaben bei der ZEIT, geht Anne Will der Frage auf den Grund: Wie macht man Politik gegen den Zeitgeist? Überall scheint der Wind nach rechts zu drehen: Rechtspopulismus in Europa, Trump-Comeback in den USA, in Deutschland steigen Union und AfD gemeinsam auf Umfragehöhen. Ist der Zeitgeist also tatsächlich rechts – oder nur die politische Mitte nach rechts gerückt? Und was heißt das für diejenigen, die dagegenhalten wollen? Schwerdtner und Ulrich ringen um Antworten auf dieselbe Frage: Wie lässt sich inhaltlich und kommunikativ gegensteuern – in einer Zeit, in der Zufriedenheit mit der Regierung im Keller ist, viele von „letzten Patronen der Demokratie“ reden und politische Kultur zunehmend von Misstrauen geprägt ist? Wie kann linke Politik heute gelingen – jenseits von Abgrenzung und Alarmismus? Braucht es neue Erzählungen, klarere Konzepte, oder einfach nur Mut zum Konstruktiven? Und was lässt sich aus dem Erfolg der Linken und dem Kulturkampf in der Union für die Zukunft ableiten? Redaktionsschluss für diese Folge war der 08.10.2025, 19 Uhr.

Wann macht Politik keinen Spaß mehr? Live-Folge mit Hazel Brugger und Kevin Kühnert
Wir sind live! Die erste Ausgabe von „Politik mit Anne Will“ vor Publikum in Köln – und das ist etwas ganz Besonderes für uns. Zu Gast sind die Komikerin Hazel Brugger und der ehemalige SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert. Mit den beiden Ausnahmetalenten diskutiert Anne Will die Frage, ab wann Politik eigentlich keinen Spaß mehr macht – und woran das liegt? Was kann Comedy in einem verhärteten Diskurs ausrichten? Und was tut man, wenn man keine Kraft mehr hat für die eigene Arbeit? Wir blicken zurück zu Kevin Kühnerts Anfängen bei den Jusos und erfahren, warum das eigentlich seine beste Zeit in der Politik war. Außerdem hören wir, wie Hazel ihr Praktikum bei der SPD gefallen hat und warum sie froh war, als es dann wieder vorbei war. Und die beiden sprechen mit Anne Will über persönliche Grenzen, wann der Spaß aufhört und wie man nach Tiefpunkten weitermacht. Zum Schluss gibt es Fragen aus dem Publikum. Redaktionsschluss für diese Folge war der 01.10.2025, 19 Uhr.

Wird der Rechtsstaat zur Kampfzone? Mit Frauke Brosius-Gersdorf
In dieser besonderen Folge spricht Prof. Dr. Frauke Brosius-Gersdorf – Juristin, Professorin für Öffentliches Recht mit Anne Will über ihre geplatzte Wahl zur Verfassungsrichterin. Denn obwohl sie sich bereits in der Jurist:innenwelt einen exzellenten Ruf erarbeitet hat, scheiterte ihre Wahl zur Verfassungsrichterin überraschend. Im Interview spricht Frauke Brosius-Gersdorf ausführlich über die Hintergründe der geplatzten Wahl – über parteipolitische Machtspiele, fehlende Transparenz und den Umgang mit einer bewusst platzierten Kampagne gegen sie. Wie geht sie persönlich mit all dem um? Was sagt der Vorgang über den Zustand der politischen Kultur in Deutschland aus? Und wie politisch darf die Wahl für das höchste deutsche Gericht überhaupt sein? Ein offenes, reflektiertes und stellenweise auch kritisches Gespräch über Macht, Recht und den Preis von Haltung. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Montag, der 29. September 2025 um 15 Uhr.

Wie hängen Politik und Angst zusammen? Mit Michael Roth
Michael Roth war fast 27 Jahre lang SPD-Abgeordneter, Staatsminister für Europa und zuletzt Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses. Dann fasste er den Entschluss, aus der Politik auszuscheiden. Die Politik hatte ihn ausgebrannt. Über seine Zeit in der Politik und seine psychische Erkrankung hat er nun ein Buch geschrieben: „Zonen der Angst“. Darin spricht er offen über Selbstzweifel, psychische Krisen und den Umgang mit Angst in der Politik. Im Gespräch mit Anne Will erzählt Roth, warum ihn gerade die Auseinandersetzung um die richtige Ukraine-Politik in seiner Partei isolierte – und wie die Kritik aus den eigenen Reihen seine Krankheit verschärfte. Gemeinsam diskutieren sie, welche Rolle Angst in internationalen Krisen spielt: Wie reagiert die NATO auf russische Provokationen im Luftraum? Wie kann die Politik auf die Angst vieler Menschen vor einem Dritten Weltkrieg eingehen, ohne Putins Drohkulissen nachzugeben? Kann man Putins Machtpolitik überhaupt ohne Angst begegnen? Und wie sehr bestimmt Angst heute – in Moskau, Washington, Berlin – die Handlungsfähigkeit von Demokratien? Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, der 23. September 2025 um 16 Uhr.

Wie verändert der Mord an Charlie Kirk die USA? Mit Jörg Lau
Der Mord an dem rechten Politaktivisten und Podcaster Charlie Kirk, der bei einer Veranstaltung an der Utah Valley University auf offener Bühne erschossen wurde, hat die USA erschüttert. Jörg Lau, außenpolitischer Korrespondent bei der ZEIT, schreibt, Kirk sei die wohl “einflussreichste politische Persönlichkeit ohne Amt” in den USA gewesen. Was Charlie Kirks politisches Wirken ausgemacht hat, darüber sprechen Anne Will und Jörg Lau in dieser Folge. Wie wirkt sich der Mord an Charlie Kirk auf die politische Situation in den USA aus? Welche Rolle spielt das Attentat für die fortschreitende Polarisierung und die Aushöhlung demokratischer Institutionen? Nach dem Mord an Charlie Kirk hat sich das Schlagwort “Bürgerkrieg” auf der Plattform X verzehnfacht. Jörg Lau sieht die Gefahr jedoch eher in der schleichenden Zerstörung des Systems von innen heraus. Seit vergangener Woche instrumentalisiert die Trump-Regierung den Mord, um die “radikale woke Linke” noch stärker als Feindbild aufzubauen. Und, so Jörg Lau, die Trump-Administration strebe eine Gleichschaltung der Medien an. Der Sender ABC nahm diese Woche den Late-Night-Talker Jimmy Kimmel aus dem Programm, nachdem dieser eine Bemerkung über den Attentäter machte, die den Mörder dem MAGA-Lager rund um Präsident Trump zuordnete. Zudem hat Trump diese Woche die New York Times auf 15 Milliarden Dollar verklagt und die US-Regierung plant, Arbeitsvisa für ausländische Journalisten auf 240 Tage zu beschränken. Wie viel Meinungsfreiheit wird es in den USA künftig unter Trump noch geben? Der Redaktionsschluss für diese Folge war Freitag, 19.9.2025 um 14:30 Uhr.

Haben die Grünen ihre besten Zeiten hinter sich? Mit Felix Banaszak
Bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen hat die AfD ihr Ergebnis fast verdreifachen können, geht in drei Städten sogar in die Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt. Die Grünen hingegen verlieren deutlich, fallen von 20 auf 13,5 Prozent. Bundesweit steht die Partei aktuell noch schlechter da. Kurz nach der Wahl in NRW beklagte der Grünen-Bundesvorsitzende Felix Banaszak, Kernthemen der Grünen, wie Klima- und Umweltschutz entsprächen nicht mehr dem "Zeitgeist". Doch welche Antworten hat er darauf? Im Gespräch mit Felix Banaszak will Anne Will genau das herausfinden.

Wie ist der Kollaps des Sozialstaats noch zu verhindern? Mit Monika Schnitzer
Es sollte wohl einige Wachrütteln in der Bevölkerung und in der Regierung: Monika Schnitzer, die Vorsitzende der sogenannten Wirtschaftsweisen, sprach von einem drohenden “Kollaps” der Sozialsysteme. Wie kommt sie zu dieser Schlussfolgerung? Und wie ließe sich der Kollaps noch abwenden? Die Aussagen der Expertin kommen in einer Zeit, die von der Bundesregierung als “Herbst der Reformen” ausgerufen wurde. Doch die Vorzeichen sind schlecht. Im Spätsommer verhakt sich die Koalition in öffentlichem Streit. Ist das eine Arbeitsgrundlage für nötige Reformdebatten? Dass Veränderungen nötig sind, das geben die Beteiligten zu. Im Haushalt fehlen bis 2027 rund 30 Milliarden Euro. Die sozialen Sicherungssysteme sind unterfinanziert, der Staat muss immer öfter einspringen. Der demographische Wandel wird das Problem noch verschärfen. Doch wo soll angesetzt werden? Ist es wirklich beim Bürgergeld, wie die Union es fordert? Sind Maßnahmen wie die Ausweitung der Mütterrente oder die Erhöhung der Pendlerpauschale gerade wirklich sinnvoll?

Wohin führt der Streit ums Bürgergeld? Mit Andreas Bovenschulte (SPD)
Es sollte der “Herbst der Reformen” werden. Doch die Vorzeichen sind schlecht. Im Spätsommer verhakt sich die Koalition in öffentlichem Streit. Bundeskanzler Merz behauptet, der Sozialstaat sei in seiner jetzigen Form nicht mehr finanzierbar. SPD-Chefin Bas kontert und bezeichnet das als “Bullshit”. Ist das eine Arbeitsgrundlage für nötige Reformdebatten in der Regierung? Dass Veränderungen nötig sind, das geben die Beteiligten zu. Im Haushalt fehlen bis 2027 rund 30 Milliarden Euro. Die sozialen Sicherungssysteme sind unterfinanziert, der Staat muss immer öfter einspringen. Doch wo soll angesetzt werden? Ist es wirklich beim Bürgergeld, wie die Union es fordert?

Kann man Putin zum Frieden zwingen? Mit Nicole Deitelhoff
Zur Frage, wie Frieden in der Ukraine erreicht werden kann, fanden im August gleich zwei wichtige Treffen statt: In Alaska trafen Donald Trump und Wladimir Putin aufeinander. Kurz darauf besprachen sich in Washington Trump und Selenskyj, der von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, Bundeskanzler Friedrich Merz und weiteren europäischen Spitzenpolitikern begleitet wurde. Doch was wurde bei diesen Terminen tatsächlich erreicht – und bringt das die Ukraine einem Frieden wirklich näher? Darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit Nicole Deitelhoff. Sie ist Friedens- und Konfliktforscherin am PRIF - Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung und Professorin an der Goethe-Universität Frankfurt. Deitelhoff sagt, es habe sich in den vergangenen Wochen tatsächlich etwas getan: Trump habe angefangen zu verstehen, dass Putin ihn nicht ernst nehme. Durch diesen “Lernerfolg” könnten die Europäerinnen und Europäer nun darauf hoffen, dass die USA ihnen zukünftig wieder stärker den Rücken decken. Gemeinsam blicken Anne Will und Nicole Deitelhoff auf Trumps überraschende Zusagen für Sicherheitsgarantien und die realistischen Szenarien für ein Ende des Krieges. Kann man Putin überhaupt zu einem Treffen mit Selenskyj bewegen – und perspektivisch zu einem Frieden? Braucht es erst einen Waffenstillstand, bevor ernsthaft verhandelt werden kann? Und welche Sicherheitsgarantien wären belastbar? Sie sprechen außerdem über die Rolle von China und Indien und über die Frage: Steht Putin unter Druck? Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 3.9.2025 um 15:30 Uhr.

Wehrdienst und Friedenssicherung: Wozu ist Deutschland bereit? Mit Georg Ismar
Anfang dieser Woche waren die Fraktionschefs von Union und SPD, Jens Spahn und Matthias Miersch, in der Ukraine. Sie besuchten den Schauplatz russischer Kriegsverbrechen in Butscha und trafen den ukrainischen Präsidenten. Georg Ismar, politischer Korrespondent der Süddeutschen Zeitung, war bei der Reise dabei. Er sieht in ihr auch ein innenpolitisches Signal, das Einigkeit beim Thema Ukrainehilfen zeigen soll. In dieser Folge berichtet Ismar, worüber unterwegs gesprochen wurde und wie viel Unterstützung Deutschland der Ukraine in Zukunft zusichern könnte. Anne Will und Georg Ismar sprechen außerdem über das neue Wehrdienstgesetz. Derzeit hat die Bundeswehr rund 180.000 Soldatinnen und Soldaten. Diese Zahl soll auf 260.000 anwachsen, zudem braucht es eine viel größere Reserve als bisher, denn die NATO hat die Anforderungen an ihre Mitgliedsstaaten erhöht. Die schwarz-rote Koalition hat sich nun vergangene Woche auf einen Entwurf für das geplante Wehrdienstgesetz verständigt. Das Gesetz setzt auf Freiwilligkeit, wie Verteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD betont. Aus der Union kommt Kritik, zum Beispiel von CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen: “Es fehlt an jeder Zahl und an jeder Frist, was wann zu erreichen ist, so dass Maßnahmen ergriffen werden können, wenn man die Ziele verfehlt.” Hat Schwarz-Rot hier nur einen “vermurksten Kompromiss” gefunden, wie Katharina Dröge von den Grünen bemängelt? Und ist die deutsche Gesellschaft bereit für die Schritte, die das Gesetz ankündigt? Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, 02.09.2025 um 16:30 Uhr.

Wie macht man gute Witze über Politik? Mit Hazel Brugger
In dieser Sommerfolge unseres Podcasts begrüßen wir die wohl lustigste und reaktionsschnellste Frau Deutschlands: Hazel Brugger. Gemeinsam mit Anne Will spricht sie darüber, ob man Humor lernen kann. Wie sieht das Handwerkszeug dazu aus? Außerdem diskutieren wir, was es braucht, um gute Witze über Politik zu machen. Hazel Brugger verrät, wie sie sich auf Interviews mit Politikerinnen und Politikern vorbereitet hat – beispielsweise auf ihr großes Interview mit Angela Merkel im Jahr 2024. Außerdem verrät Hazel Brugger, was sie derzeit in den USA plant und woran sie arbeitet. Dort will sie im Herbst auf der Bühne stehen. Doch wie geht man dann mit dem „Elefanten im Raum“ – mit Donald Trump – um? Diese Folge bietet spannende Einblicke in die Kunst der internationalen Komikerin, ESC-Moderatorin und Podcasterin. Der Podcast macht nach dieser Folge eine kleine Pause und ist am 4. September mit neuen, aktuellen Folgen wieder zurück. Der Redaktionsschluss für diese Folge war am Freitag, dem 11. Juli um 9 Uhr.

Wie weckt man wieder Begeisterung für Politik? Mit Franz Müntefering
In dieser besonderen Folge unseres Politik-Podcasts spricht Anne Will mit einem der erfahrensten und einflussreichsten Politiker Deutschlands: Franz Müntefering. Mit seiner langjährigen politischen Laufbahn und seinem tiefgehenden Verständnis für gesellschaftliche und internationale Zusammenhänge teilt er seine Einschätzungen zu den drängendsten Themen unserer Zeit. Wir sprechen über die aktuellen Herausforderungen und Chancen für die SPD. Franz Müntefering gibt Einblicke in die strategische Ausrichtung der Partei, ihre Rolle in der deutschen Politik und die notwendigen Schritte, um wieder stärker zu werden. In einer Zeit wachsender politischer Spannungen und populistischer Bewegungen diskutieren wir die Gefahren für die demokratische Grundordnung. Franz Müntefering erläutert, welche Maßnahmen notwendig sind, um unsere demokratischen Werte zu schützen und die Gesellschaft widerstandsfähig zu machen. Der Krieg in der Ukraine hat weitreichende Auswirkungen auf Deutschland und die gesamte europäische Gemeinschaft. Unser Gast analysiert die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen und spricht über die Bedeutung einer gemeinsamen europäischen Verteidigung und Diplomatie. Auch die Herausforderungen des Älterwerdens ist ein zentrales Thema dieser Folge. Hilft kalt Duschen am Morgen und wie wird man 100 Jahre alt? Über den Gast: Franz Müntefering war unter anderem Vizekanzler, Vorsitzender der SPD und Bundesminister für Arbeit und Soziales. Seit fast 60 Jahren ist er Mitglied der Partei. Mit seiner langjährigen Erfahrung und seinem tiefgehenden politischen Verständnis bietet er wertvolle Perspektiven auf die aktuellen Entwicklungen, die Zukunft der Partei sowie auf gesellschaftliche und internationale Fragen. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Freitag, 4. Juli 2025 um 14:30 Uhr. Der Podcast macht eine kleine Sommerpause. Am 14. August kommt eine Folge mit Hazel Brugger. Und dann geht es ab dem 4. September mit aktuellen Folgen weiter.

Wie wird unsere Gesellschaft resilienter? Mit Christina Berndt
Resiliente Menschen können besser mit Krisen und Veränderungen umgehen. Flexibilität, Offenheit und Kritikfähigkeit sind Eigenschaften, die dabei helfen, resilienter zu werden. Die Psychologie beschreibt Resilienz auf individueller Ebene und bezieht sich dabei zunächst auf den Umgang mit persönlichen Krisen wie Krankheit, Trennung oder Arbeitslosigkeit. Das Konzept lässt sich jedoch auch auf ganze Gesellschaften und Systeme übertragen, findet Christina Berndt, Wissenschaftsjournalistin bei der Süddeutschen Zeitung und promovierte Immunologin. Sie hat sich ausführlich mit Resilienz beschäftigt und einen Bestseller zum Thema geschrieben. Ihr neues Buch „Klimaresilienz“ ist Anfang dieses Jahres erschienen. Resilienz ist eine Strategie – und die kann man lernen, sagt Christina Berndt. Wie kann unsere Gesellschaft also resilienter werden? Wie hilft Resilienz uns dabei, als Gesellschaft mit Bedrohungen wie der Klimakrise, mit der zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung und mit politischen Rückschlägen umzugehen? Darüber sprechen Anne Will und Christina Berndt in dieser Folge. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, der 22. Juli um 16 Uhr.

Wie geht gutes Zuhören? Mit Bernhard Pörksen
Wie wichtig Zuhören sein kann, zeigt sich auf bundespolitischer Ebene immer wieder. Diese Woche waren die Debatten rund um die Rechtsprofessorin Frauke Brosius-Gersdorf ein besonders gutes Beispiel dafür. Hätten Jens Spahn und Friedrich Merz genauer bei der Parteibasis hinhören können und sollen, um die Stimmung gegen Brosius-Gersdorf bei einigen in der Union besser einzuschätzen? Doch wie gelingt es überhaupt, gut zuzuhören – wirklich zuzuhören? Und können wir das in Zeiten, in denen Debatten hitzig geführt werden und die kollektive Aufmerksamkeitsspanne schrumpft? Über all das spricht Anne Will in der heutigen Folge mit ihrem Gast Bernhard Pörksen. Er ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen und Autor des Buches „Zuhören – Die Kunst, sich der Welt zu öffnen“. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch der 16. Juli um 20:00 Uhr.

Verliert die Union die Kontrolle über sich? Mit Veit Medick
Die verpatzte Wahl der Bundesverfassungsrichterinnen und -richter sorgt kurz vor der Sommerpause noch einmal für Stress im Bundestag. Denn die Wahl ist nicht so gelaufen, wie sich die Union das vorgestellt hat – und ganz sicher nicht so, wie Jens Spahn davon ausgegangen ist. Bereits im Vorfeld gab es Unruhen innerhalb der Union. Nicht allen hat die Kandidatin der SPD, die Rechtswissenschaftlerin Frauke Brosius-Gersdorf, gepasst. Vor allem wegen ihrer juristischen Arbeit zum Thema Abtreibung, in der sie zu dem Schluss gekommen ist, dass eine weitgehende Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs nicht gegen das Grundgesetz verstoßen würde. Kurz vor der Wahl wurde klar, dass 50 bis 60 Abgeordnete der Union doch nicht für sie stimmen würden. Die SPD, mit der dies anders abgesprochen war, möchte jedoch weiterhin an ihrer Kandidatin festhalten. Bundeskanzler Friedrich Merz spielte indes im ARD-Sommerinterview die Tragweite der gescheiterten Wahl herunter. Und Fraktionsvorsitzender Jens Spahn? Er wird von vielen Seiten als Hauptverantwortlicher für den Ausgang der Wahl gehandelt und muss einiges einstecken. Es gibt also wahnsinnig viel zu besprechen für Anne Will und ihren Gast Veit Medick, den Leiter des Politikressorts des Stern. Redaktionsschluss für diese Folge war am Montag, dem 14. Juli um 18:00 Uhr.

Haben die Grünen einen Plan für die Opposition? Mit Katharina Dröge (Grüne)
Die Grünen sind wieder in der Opposition - eigentlich eine Rolle, mit der sich die Partei gut auskennt. Trotzdem müssen sich die Grünen nach der Regierungsbeteiligung in der Ampel-Ära jetzt neu finden. Bei den Bundestagswahlen bekamen sie 11,6 Prozent, Robert Habeck und Annalena Baerbock haben ihre Schlüsselpositionen in der Partei verlassen. Noch vor Friedrich Merz’ Wahl zum Kanzler unterstützten die Grünen nach langen Verhandlungen die neue Regierung: Nur mit ihren Stimmen konnten noch im alten Bundestag die Grundgesetzänderung bei der Schuldenbremse für die Verteidigung und ein Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität beschlossen werden. Das ist viel Geld, mit dem Schwarz-Rot nun arbeiten kann. Die Lockerung der Schuldenbremse war schon zu Ampelzeiten ein Ziel der Grünen, die Union hatte es in der Opposition aber stets blockiert. “Ich möchte niemals so eine Oppositionsarbeit machen wie Friedrich Merz.” Das sagt Katharina Dröge, die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, im Interview mit Anne Will. Die beiden sprechen in dieser Folge darüber, ob die Grünen in der Opposition schon ihre Rolle gefunden haben, wie es gehen kann, “hart und konstruktiv” zugleich zu sein und ob es den Grünen gerade gelingt, ihre Themen zu platzieren und zu kommunizieren. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, 8. Juli 2025 um 16:30 Uhr.

Liefert Schwarz-Rot wirklich? Mit Melanie Amann
Es ist die letzte Sitzungswoche im Bundestag, danach geht das Parlament in die Sommerpause. Bei der Generaldebatte am Mittwoch im Bundestag wurde jetzt eine erste Bilanz von rund zwei Monaten Schwarz-Rot gezogen. Die neue Regierung hat in ihrer Amtszeit viel Geld zur Verfügung: Finanzminister Lars Klingbeil hat einen Rekordhaushalt vorgestellt, fast 850 Milliarden zusätzliche Schulden sind bis 2029 eingeplant, die Schuldenbremse wurde für Verteidigungsausgaben noch vor Beginn der Legislaturperiode mit den Mehrheiten des alten Bundestages ausgesetzt und auch ein Sondervermögen von 500 Milliarden für Infrastruktur und Klimaschutz gibt es. Auf die angekündigte Senkung der Stromsteuer für alle hatte man sich in der Koalition zuletzt aber nicht einigen können. Die Opposition ging in der Generaldebatte hart mit Bundeskanzler Friedrich Merz ins Gericht. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katharina Dröge sagte, mit Blick auf die großen Geldsummen, über die die Regierung verfügen kann: “Und Sie kriegen es trotzdem nicht hin. Das muss man erstmal schaffen, Herr Merz.” Auch Alice Weidel, Fraktionsvorsitzende der gesichert rechtsextremistischen AfD-Fraktion, ging Merz scharf an und wurde nach ihrer Rede von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner ermahnt. Der Vorsitzende der Unionsfraktion Jens Spahn bezog sich später auf Weidels Rede und sagte: “Weil wir liefern, werden Sie immer schriller und immer lauter.” Liefert Schwarz-Rot wirklich? Was ist in den ersten Monaten von der Regierung umgesetzt worden und was kann man erwarten? Darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit Melanie Amann, stellvertretende Chefredakteurin des SPIEGEL. Es geht um den Umgang mit den komplizierten Mehrheitsverhältnissen im Bundestag, um den Haushalt und auch darum, wie die Regierung es nach dem Zerbrechen der Ampel und unter dem Eindruck der “Maskenaffäre” um Jens Spahn schaffen kann, wieder Vertrauen herzustellen. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 9. Juli 2025 um 17:30 Uhr.

Wie schwer wiegen Spahns Fehler? Mit Christina Berndt
Jens Spahn, Fraktionsvorsitzender der Union, sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt. Es geht um die sogenannte ,,Maskenaffäre”, um Spahns Vorgehen bei der Maskenbeschaffung als Gesundheitsminister zu Beginn der Corona-Pandemie. Er soll während der Pandemie zu viele Masken für viel zu viel Geld gekauft haben und damit einen Milliarden-Schaden für die SteuerzahlerInnen verursacht haben. Um genauer über die damaligen Abläufe im Gesundheitsministerium aufzuklären, hatte Spahns Nachfolger Karl Lauterbach im Sommer 2024 Margaretha Sudhof als Sonderermittlerin beauftragt. Sudhof hat einen Bericht mit 168 Seiten verfasst. Diesen Bericht hatte das Gesundheitsministerium dem Bundestag zunächst nur mit Schwärzungen zugänglich gemacht, einige Seiten waren komplett geschwärzt. Doch nun liegt der Bericht der Süddeutschen Zeitung, dem NDR und WDR komplett vor - und es wird deutlich, dass die Schwärzungen oftmals Passagen betreffen, an denen deutlich wird, wie Spahn damals als Minister in die Beschaffungsentscheidungen involviert war. Wie schwer die Fehler von Jens Spahn wiegen, darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit Christina Berndt, Wissenschaftsjournalistin bei der Süddeutschen Zeitung. Sie beschäftigt sich schon lange mit dem Thema und hat, zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen von der Süddeutschen Zeitung, NDR und WDR, als erstes den ungeschwärzten Bericht der Sonderermittlerin Sudhof erhalten. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Montag, 7. Juli 2025 um 16 Uhr.

Ist die SPD noch zu retten? Mit Philipp Türmer
Nach ihrem Bundesparteitag steht die SPD noch schlechter da als zuvor. Mit gerade einmal 64,9 Prozent wurde Lars Klingbeil als Parteivorsitzender wiedergewählt. Seine neue Co-Vorsitzende Bärbel Bas erreichte mit 95 Prozent ein deutlich besseres Ergebnis. Klingbeils Wahlergebnis ist symptomatisch für den Zustand der Partei. Nach dem schlechtesten Wahlergebnis ihrer Geschichte bei der zurückliegenden Bundestagswahl muss sich die SPD neu aufstellen und sich ein neues Profil geben. Wie das gelingen kann, darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit Philipp Türmer, dem Vorsitzenden der Jusos.

Kann der Außenkanzler Innenpolitik? Mit Tina Hildebrandt
Die schwarz-rote Regierungskoalition zeigt erste Risse. Denn jetzt geht es ans Eingemachte. Es gibt Streit um die Stromsteuer, die Migrationspolitik und ein mögliches AfD-Verbotsverfahren. Bundeskanzler Friedrich Merz war nach seinem Amtsantritt zunächst vor allem im Ausland präsent, sodass er von vielen bereits als “Außenkanzler” betitelt wurde. Jetzt muss er zeigen, dass er auch Innenpolitik kann. Ob und wie ihm das gelingt, bespricht Anne Will in dieser Folge mit der Politik-Chefin der ZEIT, Tina Hildebrandt.

Schützen uns 5 Prozent für Verteidigung? Mit André Wüstner
Die NATO-Staaten haben auf dem Gipfel in Den Haag in dieser Woche Historisches beschlossen. Fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Bündnispartner sollen in die Verteidigung fließen. Lange hatten die USA gefordert, dass Deutschland und Europa einen größeren Teil der Kosten übernehmen. Donald Trump hatte sogar gedroht, die NATO zu verlassen, sollten sie das nicht tun. Und dennoch sei die Entscheidung von Den Haag kein Geschenk an den US-Präsidenten, sondern an uns selbst, sagt André Wüstner, Chef des Bundeswehrverbandes im Gespräch mit Anne Will.

Die NATO rüstet auf - wie reagiert Putin? Mit Sabine Fischer
NATO-Gipfel werden von den Bündnisstaaten oft als historisch bezeichnet - und oft ist das vielleicht etwas übertrieben. Für den diesjährigen Gipfel der Allianz in Den Haag trifft die Beschreibung aber auf jeden Fall zu. Die NATO-Staaten einigten sich darauf, in Zukunft fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung zu investieren. In dieser Folge blickt Anne Will mit der Politikwissenschaftlerin Sabine Fischer von der Stiftung Wissenschaft und Politik darauf, wie das Ergebnis aus Den Haag in Russland aufgenommen wird.

Funktioniert G7 noch? Mit Eva Quadbeck
Zwei Tage dauerte der G7-Gipfel im kanadischen Kananaskis, bei dem die Staatsoberhäupter führender Industrienationen zusammenkamen. Bundeskanzler Friedrich Merz zeigte sich zufrieden und sagte, dieser G7-Gipfel sei weitaus erfolgreicher gewesen, als er es am Anfang gedacht habe. Dabei ist die Bilanz des Treffens ernüchternd: US-Präsident Donald Trump verlässt den Gipfel vorzeitig und für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bleibt das erhoffte Gespräch mit Trump deshalb aus. Zur Ukraine und weiteren Sanktionen gegen Russland, aber auch zum Zollstreit zwischen den USA und der EU gibt es keine Einigungen. Eine gemeinsame Abschlusserklärung war nicht einmal geplant. Größter Erfolg ist eine gemeinsame Erklärung zum Krieg zwischen Israel und dem Iran. Unter anderem betont diese das Selbstverteidigungsrecht Israels und unterstreicht, dass Zivilisten geschützt werden müssen. Dass Israels sogenannter Präventivschlag gegen den Iran nach Meinung vieler Expertinnen und Experten nicht völkerrechtlich gedeckt war, bleibt bei dieser Erklärung außen vor. Friedrich Merz sagte am Rande von G7, Israel mache mit seiner Militäraktion die “Drecksarbeit” für den Westen, davor habe er “größten Respekt”. Für seine Wortwahl erntete er viel Kritik. Funktioniert das Format G7 noch? Und was wurde beim diesjährigen Gipfel wirklich erreicht? Eva Quadbeck, Chefredakteurin und Leiterin des Hauptstadtbüros beim Redaktionsnetzwerk Deutschland, war in Kananaskis dabei und sieht G7 als absolut reformbedürftig. Mit Anne Will spricht sie in dieser Folge darüber, warum das Format G7 ins Straucheln gekommen ist, wie Trumps Abreise vor Ort aufgenommen wurde und wie sich Außenkanzler Merz auf dem Gipfel geschlagen hat. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, der 18.6.2025 um 18 Uhr.

Lage im Nahen Osten: Wo führt das hin? Mit Cornelius Adebahr
Israel hat am 13. Juni iranisches Territorium massiv angegriffen. Die Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu spricht von einem “Präventivschlag”, der vor allem der Atominfrastruktur im Iran schaden soll. Der Iran sei kurz davor gewesen, genug Uran anzureichern, um eine Atomwaffe zu erlangen. Viele Völkerrechtler bezweifeln allerdings, dass die akute Gefahr groß genug war, um einen Angriff Israels zu rechtfertigen. Der Iran schlug mit Raketen- und Drohnenangriffen zurück. Seitdem beschießen sich die beiden Seiten. Menschen sterben, Öl- und Gasanlagen brennen, Tausende Menschen versuchen Teheran zu verlassen, einige Atomanlagen im Iran sind schwer beschädigt worden. Eigentlich waren für das Wochenende weitere Verhandlungen zum Atomabkommen zwischen dem Iran und den USA geplant gewesen. Die liegen nun auf Eis. Ausgangspunkt der Kritik am iranischen Atomprogramm ist, dass es dem Iran als Unterzeichnerstaat des Atomwaffensperrvertrags nicht erlaubt ist, Atomwaffen zu besitzen. Im Land wird aber trotzdem Uran soweit angereichert, dass sich dies durch eine andere Nutzung als für den Waffeneinsatz nicht mehr rechtfertigen lässt. Da die Feindschaft mit Israel zu den Grundlagen der Islamischen Republik, dem im Iran herrschenden Regime, gehört, sieht sich Israel durch diese Entwicklung unter Bedrohung. US-Präsident Donald Trump reiste währenddessen überraschend früh vom G7-Gipfel in Kanada ab. Seine Sprecherin begründete die Abreise mit der Lage in Nahost. Wohin führt all das? Lassen sich die USA doch in den Konflikt hineinziehen? Welches Ziel verfolgt Israels Ministerpräsident Netanjahu? Wird sich im Iran nun etwas verändern? Darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit Cornelius Adebahr, selbständiger Politikberater und Analyst in Berlin, Iran-Experte und seit 2006 für die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik tätig. Cornelius Adebahr sagt, man könne hier bereits von einem Krieg sprechen. Dass die USA aber ein Interesse daran hätten, weiter in diesen Krieg involviert zu werden, das bezweifelt er. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, der 17.6.2025 um 17 Uhr.

Deutschland und die USA - können wir Freunde bleiben? Mit Cathryn Clüver Ashbrook & Norbert Röttgen
In Los Angeles zeigt sich die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft gerade unter einem Brennglas. Donald Trump bezeichnet die Stadt als “Müllhaufen”, der aus der Hand von Kartellen befreit werden müsse. Bürgermeisterin Karen Bass wirft der Trump-Regierung vor, ein Experiment mit der Stadt durchzuführen, indem die Armee im Inneren eingesetzt wird, um liberale Städte und Bundesstaaten einzuschüchtern. Was passiert da gerade in Kalifornien? Was will Trump mit seiner radikalen Abschiebepolitik erreichen? Und was bedeutet das für unser Verhältnis zu den USA?

Wie plant man Frieden? Mit Nicole Deitelhoff
Diese Woche ist das Friedensgutachten 2025, das gemeinsame Gutachten der deutschen Friedensforschungsinstitute, veröffentlicht worden. Der Kern des Gutachtens: Es gibt international mehr Konflikte und in diesen Konflikten mehr Gewalt und Grausamkeit. Frieden und Sicherheit müssten außerdem anders organisiert werden, wenn sich Deutschland und Europa auf die USA als verlässlichen Partner nicht mehr verlassen können. Verhandlungen, Sanktionen, internationales Recht: Wie schafft man es, dass diese Mittel wirklich zum Frieden führen? Mit Blick auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und den Krieg in Gaza spricht Anne Will in dieser Folge mit der Friedens- und Konfliktforscherin Prof. Dr. Nicole Deitelhoff. Sie ist geschäftsführendes Vorstandsmitglied des PRIF - Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung und Professorin für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungen an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Nicole Deitelhoff hat am gerade veröffentlichten Friedensgutachten mitgearbeitet und sagt: Wir haben eine Krise der Weltordnung. Aber wie ist die Weltordnung geregelt und was ist im Moment aus den Fugen? Und wie enden Kriege? Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, 3. Juni 2025, um 16 Uhr.

Update: Merz’ Besuch bei Trump - Mit Veit Medick
Friedrich Merz fliegt zum Antrittsbesuch nach Washington und trifft Donald Trump, den Präsidenten der USA, im berühmten Oval Office. Mit ihm dabei, der Journalist und Politik-Chef des Stern, Veit Medick. Nach unserer Folge mit ihm vor der Reise in die USA lassen wir uns hier ein kurzes Update geben: Wie ist der Termin für den deutschen Bundeskanzler gelaufen? Wie kam das Gastgeschenk an? Gab es Verwerfungen, Einigkeit, Erfolge? Und hat Friedrich Merz auch davon profitiert, dass Donald Trump selbst gerade ganz schön abgelenkt sein dürfte, zwischen dem öffentlichen Zerwürfnis zwischen ihm und Elon Musk? Der Redaktionsschluss für diese Folge war Freitag, der 6.6. 2025 um 08:30 Uhr.

Welche Rolle kann Merz in der Weltpolitik spielen? Mit Veit Medick
Der erste Staatsbesuch von Bundeskanzler Friedrich Merz bei US-Präsident Donald Trump steht an, nachdem der “Außenkanzler” in den vergangenen vier Wochen schon diverse andere Staats- und Regierungschefs getroffen hat: Er war in Paris, Warschau und Brüssel, reiste mit Emmanuel Macron, Keir Starmer und Donald Tusk in die Ukraine. Außerdem hat er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin empfangen. Jetzt liegt viel Aufmerksamkeit und Druck auf Merz’ Besuch in Washington. Andere Staatschefs, wie zum Beispiel auch Kanzlerin Angela Merkel zu ihrer Amtszeit, bereiteten sich akribisch auf ihr erstes Treffen mit Trump vor. Auch Friedrich Merz holte sich, wohl unter anderem von Selenskyj, Tipps für den richtigen Umgang mit Trump. Vor der Reise betonte er: Er brauche “keinen Baldrian, um ruhig zu bleiben und mit dem amerikanischen Präsidenten ein vernünftiges Gespräch zu führen”. Veit Medick ist Leiter des Politikressorts beim Stern und begleitet Merz’ Reise nach Washington. Kurz vor dem Abflug spricht er in dieser Folge mit Anne Will darüber, was beim Treffen von Trump und Merz gut oder schief laufen könnte und analysiert den Beginn von Merz’ Amtszeit mit Blick auf die Außenpolitik. Ist eine Strategie erkennbar? Welche Rolle kann Merz in der Weltpolitik spielen? Veit Medick betont, dass Merz mit einem völlig anderen Kommunikationsstil auftritt als sein Vorgänger Olaf Scholz, der ihm eine “gruselige Bilanz” hinterlassen habe. Dabei nimmt Merz schon in den ersten Wochen seiner Kanzlerschaft andere außenpolitische Positionen ein, zum Beispiel, wenn er sich deutlich kritischer gegenüber dem Vorgehen der israelischen Armee in Gaza äußert. Auch die Anfänge einer “Merz-Doktrin” erkennt Veit Medick schon jetzt - und die lautet: Europa, Europa, Europa. Welches Fazit man aus Merz’ Termin in Washington ziehen kann, darüber sprechen Veit Medick und Anne Will am Freitag, 6. Juni, in einer Update-Folge. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 4. Juni 2025, um 16:30 Uhr.

Wie weit geht Trump im Kampf gegen das freie Denken? Mit Mai Thi Nguyen-Kim
Universitäten und Wissenschaft in den USA stehen massiv unter Druck. US-Präsident Donald Trump und sein Vize JD Vance haben lange angekündigt, gezielt gegen Universitäten vorzugehen. Jetzt, wo Trump wieder im Amt ist, machen sie Ernst. In dieser Folge geht es um die dramatischen Entwicklungen in den USA: Visa-Stopps für Studierende, politische Einflussnahme auf Forschungseinrichtungen, die offene Konfrontation mit Harvard – wie weit geht Trump im Kampf gegen das freie Denken? Dazu spricht Anne Will mit der promovierten Chemikerin und Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim. Sie hat selbst am MIT und an der Harvard University geforscht – unter Bedingungen, die es so vielleicht bald nicht mehr gibt. In dem Gespräch geht es um politische Eingriffe in die Wissenschaft, die Gefahren für die internationale Forschung und was auf dem Spiel steht, wenn autoritäre Tendenzen Universitäten unter Druck setzen. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 28. Mai 2025, um 16:30 Uhr.

Lässt Trump was von der Demokratie übrig? Mit Volker Depkat
“I don’t know.” So antwortete US-Präsident Donald Trump kürzlich auf die Frage, ob er sich an die Verfassung halten müsse. Seit Beginn seiner Amtszeit hat US-Präsident Donald Trump diverse Maßnahmen eingeleitet, die die Demokratie schwächen. Er hat Tausende Regierungsmitarbeiter entlassen, greift Meinungs- und Pressefreiheit an, stoppt Fördergelder für Universitäten und hält sich auch nicht daran, dass jeder Mensch laut Verfassung das Recht auf ein Gerichtsverfahren hat. Wie viel Schaden Trump schon jetzt angerichtet hat und was in Trumps zweiter Amtszeit noch zu erwarten ist, darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit dem Historiker und USA-Experten Volker Depkat. Depkat beschreibt, in welche historischen Kontinuitäten sich Trumps Politik einreiht und warum wir unser Bild von Amerika korrigieren müssen. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 14. Mai 2025, um 18:30 Uhr.

Versteht Trump was von Wirtschaft? Mit Moritz Schularick
„Zölle“ ist eines der Lieblingswörter des US-Präsidenten Donald Trump, wie er immer wieder betont. In den letzten Monaten hat man ihn dieses Wort dann auch oft sagen hören: Anfang April kündigte er eine neue Zollpolitik an, auf Importe aus Deutschland und der EU waren Zölle in Höhe von 20 Prozent vorgesehen. “Liberation Day” nannte Trump den Tag seiner Ankündigung - und löste einen Börsencrash aus. Schon eine Woche später wurde für die meisten neuen Zölle eine dreimonatige Pause eingesetzt. Einen harten Schlagabtausch lieferte sich Trump weiterhin mit China, die Zölle für chinesische Produkte lagen schließlich bei 145 Prozent. Nun haben sich China und die USA Anfang der Woche auch auf eine Aussetzung der Zölle geeinigt, wiederum für 90 Tage. Was danach ist, bleibt unklar. Das Hin und Her in Trumps Zollpolitik gefährdet die Stabilität der Weltwirtschaft und beschädigt auch die Wirtschaft in den USA. Aber was verspricht sich Trump davon? Weiß er wirklich, was er da tut? Und profitiert am Ende irgendwer von seiner Wirtschaftspolitik?

Was wird Merz für ein Kanzler? Mit Mariam Lau
“Einsame Spitze” titelt Mariam Lau ihren Artikel über Friedrich Merz und das, was am 6. Mai im Bundestag passiert ist. Zum ersten Mal in der deutschen Geschichte ist ein designierter Kanzler im ersten Wahlgang durchgefallen. Was ist da passiert? Wie einsam ist Friedrich Merz in seiner Koalition? Und was bedeutet das für seine Regierungszeit?

Woran ist Merz gescheitert? Mit Dennis Radtke
Einen “ehrlichen Tag” nennt es Friedrich Merz. Andere nennen es “Chaos” oder “Fehlstart”. Nicht viele hatten damit gerechnet, dass zum ersten Mal in der deutschen Geschichte ein designierter Kanzler im ersten Wahlgang durchfällt. 18 Stimmen fehlten Merz aus seiner Koalition. Nach langen Sitzungen und mit Hilfe der Linkspartei bei der Geschäftsordnung reicht es im zweiten Wahlgang. Merz und sein neues Kabinett feiern, aber es bleibt ein fader Beigeschmack. Was bedeutet der schwierige Start für die Koalition? Wie beschädigt ist der neue Kanzler? Woran ist Merz gescheitert?

Wie beginnt man ein neues Kapitel? Mit Christoph Kramer
Vom Profi-Fußballer zum Schriftsteller. Christoph Kramer hat sich in der Öffentlichkeit neu erfunden. Eine zweite Karriere gestartet. Ein neues Kapitel in seinem Leben aufgeschlagen. "Das Leben fing im Sommer an" heißt sein erster Roman. Ein Spiegel-Bestseller - worüber sich Kramer als selbsternannter Tabellenmensch besonders freut. Noch während er bei Borussia Mönchengladbach spielt, schreibt er Abend für Abend über seine Jugend. Aus alten Tagebüchern, die er dafür aus dem Bankschließfach holt, zeichnet er eine Coming-of-Age-Geschichte. Anne Will spricht mit Kramer darüber, wie ihm der Abschied vom Fußball gelungen ist. Wann ihm die Kabine besonders fehlt. Warum ihm Trauer hilft, noch schneller zu laufen. Warum er gut mit Druck umgehen kann. Und wie sein neues Leben als Schriftsteller aussieht.

Gibt es Alternativen zur Brandmauer? Mit Anne Hähnig
Im neu gewählten Bundestag hat die AfD 152 Sitze und ist damit so stark wie noch nie. Im Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD darauf geeinigt, dass „auf allen politischen Ebenen jede Zusammenarbeit mit verfassungsfeindlichen, demokratiefeindlichen und rechtsextremen Parteien “ ausgeschlossen sei. Trotzdem ist kurz vor Ostern erneut über den Umgang mit der AfD diskutiert worden, nachdem sich Jens Spahn (CDU) in einem Interview mit der BILD dazu äußerte: Man solle mit der AfD bei der Besetzung von Ausschüssen und bei anderen Abläufen des Bundestags künftig umgehen „wie mit jeder anderen Oppositionspartei auch". Aber die AfD ist eben keine Partei wie jede andere: Sie ist in Teilen gesichert rechtsextremistisch und radikalisiert sich immer weiter. Spahn erntete für seine Äußerungen viel Kritik, vor allem auch von der SPD, die sich gegen eine Normalisierung im Umgang mit der AfD aussprach. Spahn selbst stellte klar, dass auch er nicht von einer „Normalisierung“ gesprochen habe. Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass die Brandmauer-Debatte um den Umgang der CDU mit der AfD hochkocht. Bereits Ende Januar hatte Friedrich Merz bei der Abstimmung zu den CDU/CSU-Entschließungsanträgen zur Migrationspolitik eine Mehrheit mit der AfD in Kauf genommen. Große Empörung von SPD, Grünen und Linken und landesweite Demonstrationen folgten. Anne Hähnig ist Redaktionsleiterin bei ZEIT Online und spricht in dieser Folge mit Anne Will darüber, wie die CDU zur Brandmauer steht und warum die Partei davon profitiert, an der Brandmauer festzuhalten. Anne Hähnig weiß aber auch: Es gibt Teile der CDU, die darüber nachdenken, wie ein anderer Umgang mit der AfD aussehen könnte und von „konditionierter Gesprächsbereitschaft“ sprechen. Was könnten die Alternativen zur Brandmauer sein? Und versprechen sie Erfolg – im Sinne einer Schwächung der AfD? Dass sich die AfD Regeln auferlegen lässt und sich von der CDU „zähmen“ lässt – daran glaubt Anne Hähnig nicht. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, 22. April 2025, um 17 Uhr.

Hat Schwarz-Rot das Zeug dazu, gut zu regieren? Mit Melanie Amann
Der Koalitionsvertrag für eine schwarz-rote Regierung liegt seit knapp zwei Wochen vor. Es brauchte lange Verhandlungen, nun müssen als Nächstes die SPD-Mitglieder über den Vertrag abstimmen. Der Vertrag umfasst 144 Seiten, lässt aber große Würfe vermissen: keine Rentenreform, keine Steuerreform, keine Reform des Gesundheitssystems. Und alles, was drinsteht, bleibt unter “Finanzierungsvorbehalt”, denn die Koalition muss sparen. Dadurch wird in der kommenden Legislaturperiode viel Macht beim SPD-geführten Finanzministerium liegen. Am 6. Mai soll Friedrich Merz dann zum Bundeskanzler gewählt werden. Melanie Amann, stellvertretende Chefredakteurin des SPIEGEL, glaubt, Merz brauche dann viel Unterstützung, damit er seine Rolle gut ausfüllen kann. Ein Jahr ist es her, dass Anne Will und sie zusammen die erste Folge dieses Podcasts aufgenommen haben. Seitdem ist die Ampel zerbrochen und es gab vorgezogene Bundestagswahlen, nach denen die AfD im Bundestag so stark ist wie nie zuvor. Auch die Weltlage ist eine andere, nicht zuletzt seit Donald Trump wieder Präsident der USA ist. Hat Schwarz-Rot das Zeug dazu, gut zu regieren? Ist die Koalition inhaltlich und personell so gut aufgestellt, dass ihr eine bessere Zusammenarbeit gelingen könnte als der Ampel? Und kann sie die Stabilität und Resilienz bieten, die es in der angespannten Gegenwart braucht? Melanie Amann attestiert Schwarz-Rot zumindest genügend Pragmatismus und Erfahrung, damit das klappen könnte. Sie sagt aber auch: Dass im Koalitionsvertrag vieles vage bleibt, kann Flexibilität bedeuten - oder zu Konflikten führen. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 23. April 2025, um 17:30 Uhr.

Schafft die CDU jetzt die Zeitenwende? Mit Annegret Kramp-Karrenbauer
Deutschland steht vor der nächsten Zeitenwende, obwohl die letzte noch gar nicht abgeschlossen ist. Auf der einen Seite hat Donald Trump im Eiltempo das westliche Verteidigungsbündnis ins Wanken gebracht, auf der anderen Seite steht die Bedrohung durch Russland. Die Politik in Deutschland ist unter Zugzwang, sicherheits- und verteidigungspolitisch schneller und entschlossener zu agieren. Die CDU hat deshalb, noch bevor die Koalitionsverhandlungen richtig begonnen haben, drastische Entscheidungen getroffen: Sie kassiert ihr Wahlversprechen ein, setzt noch mit den Stimmen des alten Bundestags die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben jenseits von 1 % des BIP aus und beschließt zusätzlich ein Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für Infrastruktur und Klimaneutralität. Faktisch ermöglicht der CDU-Parteivorsitzende Friedrich Merz damit die Aufnahme von bis zu einer Billion Euro an Schulden. Schafft die CDU so die Zeitenwende?

Was, wenn Russland gewinnt? Mit Carlo Masala und Annegret Kramp-Karrenbauer
März 2028: Russische Truppen marschieren in die estnische Grenzstadt Narwa ein und besetzen die Ostseeinsel Hiiumaa. Der Angriff auf das Baltikum ist Realität geworden. Denn Europa hat nach dem Ende des Ukraine-Kriegs nicht konsequent aufgerüstet – das hat Folgen. Wie wird die NATO reagieren? Wird sie eingreifen und den Ernstfall riskieren – womöglich mit der Gefahr einer nuklearen Eskalation? Was wie der Beginn eines geopolitischen Albtraums klingt, ist erstmal nur ein hypothetisches Szenario, das der Militärexperte und Professor für Internationale Politik, Carlo Masala, in seinem neuen Buch ,,Wenn Russland gewinnt” entworfen hat.

Löst Geld Deutschlands Probleme? Mit Jens Südekum
Die neue Regierung ist noch nicht im Amt, hat sich durch die milliardenschweren Schuldenpakete aber schon ein nie da gewesenes finanzielles Polster geschaffen. Aber löst das viele Geld auch Deutschlands Probleme? Darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit dem Ökonomen Jens Südekum. Er ist Professor für Internationale Volkswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und einer der einflussreichsten Ökonomen Deutschlands.

Wie schwierig ist Regieren geworden? Mit Shakuntala Banerjee und Jens Südekum
Die nächste Regierung ist noch nicht im Amt, aber schon jetzt steht fest: Die Herausforderungen, vor denen sie steht, sind riesig. Noch nie stand die transatlantische Partnerschaft so unter Druck und noch nie hatte eine in Teilen rechtsextreme Partei eine solche Macht im Bundestag. Der ist mittlerweile neu zusammengekommen. Zuvor hatten Union und SPD mit den Stimmen der Grünen noch die Grundgesetzänderungen zur Reform der Schuldenbremse und dem Sondervermögen für Infrastruktur durch den alten Bundestag gebracht. Das gibt ihr finanziell nie dagewesenen Spielraum - aber nur bei Verteidigung und Infrastruktur. In anderen Bereichen klafft bei den Koalitionsverhandlungen noch ein weites Loch im Kernhaushalt.

Worauf verlässt sich die Ukraine noch? Mit Vassili Golod
In den vergangenen Tagen wurde gleich zweimal gespannt auf die Ergebnisse von Telefonaten unter Staatsoberhäuptern gewartet, denn US-Präsident Donald Trump hat diese Woche schon mit Wladimir Putin und mit Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Am Wochenende hatte sich die Ukraine bei Gesprächen im saudi-arabischen Dschidda zu einer 30-tägigen Waffenruhe bereit erklärt. Unter anderem um diesen Vorschlag ging es am Dienstag im Telefonat von Trump und Putin. Das Ergebnis des Gesprächs bezeichnete Verteidigungsminister Boris Pistorius als “Nullnummer”: Putin stimmte einer Waffenruhe nur teilweise zu, nämlich in Bezug auf Angriffe gegen die Energieinfrastruktur - ein Vorschlag, von dem vor allem Russland militärisch und wirtschaftlich profitiert. In der Nacht auf Mittwoch führte Russland trotzdem Drohnenangriffe auf die Ukraine durch, es gab Tote und Verletzte. Die Ukraine griff in derselben Nacht ein russisches Öldepot an. Es folgte am Mittwoch das Telefonat zwischen Trump und Selenskyj. Es war der erste persönliche Kontakt zwischen den beiden Präsidenten seit dem desaströsen Zusammentreffen im Weißen Haus im Februar. Kurz nach dem Gespräch zwischen Trump und Selenskyj gibt Vassili Golod, crossmedialer Leiter des ARD-Studios in Kiew, in dieser Folge eine Einschätzung, was diese transatlantischen Telefonate eigentlich zu bedeuten haben und ob sie in Richtung Frieden führen. Mittlerweile sind mehr als drei Jahre vergangen, seit Russland den vollumfänglichen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat. Auf ukrainischer Seite sind seitdem mehr als 45.100 Soldatinnen und Soldaten getötet worden. Die zivilen Opfer schätzt die UN auf 12.000, etwa 20 Prozent des ukrainischen Gebiets sind von Russland besetzt. Wie geht es den Menschen in der Ukraine in dieser Situation? Wie blicken sie auf die internationalen Entwicklungen und Verhandlungen? Und wer handelt wirklich im Interesse der Ukraine? Auch darüber sprechen Anne Will und Vassili Golod, der betont: Die Ukraine verlasse sich zuallererst auf sich selbst. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 19. März 2025, um 19:30 Uhr.

Was macht die Linke mit dem Hype? Mit Heidi Reichinnek (Die Linke)
Die Linke hat bei der Bundestagswahl ein von vielen nicht mehr für möglich gehaltenes politisches Comeback hingelegt. Mit 8,8 Prozent hat sie deutlich zugelegt und ist wieder in Fraktionsstärke im Bundestag vertreten. Bei den 18- bis 24-Jährigen ist sie sogar die meistgewählte Partei geworden. Das Rezept: kultige Silberlocken, klarer Fokus auf soziale Themen wie Miete und eine Fraktionsvorsitzende, die viral geht. Die Rede von Heidi Reichinnek nach der gemeinsamen Abstimmung von Union und FDP mit der AfD wurde allein TikTok mehr als 7 Millionen Mal angeschaut. Was macht die Linke mit dem Hype? Wie will sie in ihrer Oppositionsrolle erreichen? Wie wird sie mit Fragen der Sicherheitspolitik beantworten? Und wie wird sie damit umgehen, mit dem politischen Gegner AfD eine Sperrminorität zu besitzen?

Wie klug sind die schnellen Schulden von Union und SPD? Mit Alisha Mendgen und Heidi Reichinnek (Die Linke)
Die politische Weltlage verändert sich so rasant wie selten zuvor. Union und SPD haben unter enormem Druck sondiert und sich auf ein gigantisches, schuldenfinanziertes Finanzpaket geeinigt - entgegen aller Wahlkampfversprechen von Friedrich Merz. Wie klug sind die schnellen Schulen von Union und SPD? Was macht das mit der Glaubwürdigkeit von Friedrich Merz? Und warum kam er erst reichlich spät auf die Idee, auch die Grünen via Mailbox mit einzubeziehen? Gemeinsam mit der RND-Hauptstadtkorrespondentin Alisha Mendgen blickt Anne Will auf die komplizierte Regierungsbildung und darauf, ob der Versuch Mehrheiten mit dem “alten” Bundestag herbeizuführen der Demokratie schaden könnte.

Wie ist Trump noch zu stoppen? Mit Cathryn Clüver Ashbrook
Donald Trump hat am 4. März zum ersten Mal in seiner zweiten Amtszeit eine Rede vor dem US-Kongress gehalten. Diese Rede war mit 1 Stunde und 40 Minuten rekordverdächtig lang - enthielt aber wenig Neues. “America is back”, sagte Trump und rühmte sich mit den erfolgreichen ersten 43 Tagen seiner Regierungszeit. Die Demokratinnen und Demokraten im Kongress protestierten mit Schildern, auf denen beispielsweise stand: “This is not normal.” “Flood the zone”, nach diesem Prinzip verfährt die Trump-Administration. Es geht dabei um die komplette Überlastung des Systems mit politischen Entscheidungen und Nachrichten und dieser Zustand überfordert sowohl amerikanische Bürgerinnen und Bürger als auch die Medien und Gerichte. In den ersten Wochen seiner Präsidentschaft hat Donald Trump nämlich sehr vieles angeordnet: Er hat den Notstand an der Grenze zu Mexiko ausgerufen und dort das Militär eingesetzt, ist aus dem Pariser Klimaabkommen und der WHO ausgetreten, will das Staatsbürgerschaftsprinzip der USA verändern und hat Trans-Athletinnen vom Frauensport ausgeschlossen. Zuletzt verkündete er zwei Entscheidungen von massiver Tragweite: Er setzte die Militärhilfen für die Ukraine im Wert von über einer Milliarde US-Dollar vorerst aus und führte Einfuhrzölle von 25 Prozent für alle Produkte aus Kanada und Mexiko ein. Trumps Entscheidungen haben für die Menschen im Land gravierende Folgen und sorgen zugleich international für Erschütterung. Wie und ob man Trump jetzt noch stoppen kann, darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit der deutsch-amerikanischen Politologin Cathryn Clüver Ashbrook. Wo ist eigentlich die Opposition in den USA? Auf wen kann man sonst die Hoffnungen setzen? Cathryn Clüver Ashbrook bezeichnet sich selbst als “transatlantische Übersetzerin” und erklärt, wer sich in den USA gerade gegen Trump wehrt und warum Angst dabei in dieser zweiten Amtszeit eine große Rolle spielt. Außerdem blickt sie auf die Rolle der Medien und darauf, welche Rolle Diplomatie jetzt spielen kann. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 5. März 2025, um 17 Uhr.

Welche Rolle spielt Keir Starmer bei der Suche nach Frieden? Mit Annette Dittert
Es ist lange her, dass so positiv über einen britischen Premierminister berichtet wurde wie über ihn: Keir Starmer. Am Samstag hat er den ukrainischen Präsidenten Selenskyj in London empfangen, am Sonntag dann einen Gipfel mit zahlreichen westlichen Staatsoberhäuptern abgehalten, bei dem es um die Zukunft der Ukraine-Unterstützung ging. Dieser Gipfel war lange geplant, doch nach dem diplomatischen Eklat zwischen US-Präsident Trump und Selenskyj lastete plötzlich ein neuer Druck auf dem Zusammentreffen in London. Große Entscheidungen wurden nicht getroffen, doch man hat sich verständigt, dass eine “Koalition der Willigen” - unter anderem Großbritannien und Frankreich - zusammen an einem Friedensplan für die Ukraine arbeiten wollen. Kaum war das beschlossen, verkündete der französische Präsident Macron schon, man plane eine einmonatige Waffenruhe in der Ukraine. Starmer ruderte zurück. Knapp einen Tag später verkündete Donald Trump, die Ukraine-Unterstützung der USA werde bis auf weiteres ausgesetzt. Es handelt sich dabei um Hilfen im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar, die vom Kongress noch unter Joe Biden genehmigt wurden. Darüber, welche Rolle Keir Starmer und Großbritannien bei der Suche nach Frieden spielen, spricht Anne Will in dieser Folge mit Annette Dittert, langjährige ARD-Korrespondentin in London. Annette Dittert erklärt, warum Starmer gerade “der richtige Mann am richtigen Platz” ist, aber auch, wo er als Brückenbauer zwischen der EU und den USA an seine Grenzen kommen könnte. Außerdem blicken die beiden auf den Zustand des britischen Militärs und Annette Dittert erklärt, warum Großbritannien gut beraten ist, den Draht zum Weißen Haus aufrechtzuerhalten. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, 4. März, um 17:30 Uhr.

Kann Friedrich Merz Stabilität? Mit Armin Laschet (CDU)
Mit 28,5 Prozent der Stimmen wurde die Union vergangenen Sonntag stärkste Kraft. Friedrich Merz wird voraussichtlich neuer Kanzler. Sein Vorgänger als Kanzlerkandidat für die Union war Armin Laschet, ehemaliger Ministerpräsident von NRW, der bei der Wahl 2021 knapp hinter Olaf Scholz blieb. Gerade wurde Laschet wieder direkt in den Bundestag gewählt - und zu Anne Will ins Studio kommt er geradewegs aus der ersten Fraktionssitzung der Union nach der Wahl. Für Friedrich Merz gibt es nur eine Regierungsoption: eine schwarz-rote Koalition. Diese neue Regierung hat einiges vor sich, wenn sie versuchen will, ein weiteres Erstarken der AfD zu verhindern und angesichts der angespannten globalen Lage Stabilität zu bieten. Armin Laschet ist ein erfahrener Koalitionsverhandler und spricht mit Anne Will darüber, was jetzt wichtig ist, damit Deutschland schnell eine stabile Regierung bekommt. Was braucht es, damit Gespräche zwischen Union und SPD gelingen? Müssen "Kurs und Ton" von Friedrich Merz sich ändern, wie es SPD-Parteivorsitzender Lars Klingbeil fordert? In den Wochen vor den Wahlen war Merz kompromisslos aufgetreten und die von ihm angestoßene Abstimmung über einen Entschließungsantrag zur Migrationspolitik, der mit Stimmen der AfD Erfolg hatte, löste landesweite Proteste aus. Armin Laschet erklärt, warum er dem Entschließungsantrag im Januar zugestimmt hat und wieviel Stabilität er Friedrich Merz, den er schon lange kennt, als Bundeskanzler zutraut. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, 25. Februar, um 17 Uhr.

Schafft Deutschland einen echten Neuanfang? Mit Bernd Ulrich und Armin Laschet (CDU)
Deutschland stellt sich politisch neu auf: Eine schwarz-rote Koalition unter Friedrich Merz als Bundeskanzler ist in Aussicht. Die Union sieht nach der Wahl einen klaren Regierungsauftrag, ist aber mit 28,5 Prozent der Stimmen weit unter ihren Hoffnungen geblieben. Zusammenraufen muss sie sich nun mit der angeschlagenen SPD, die gerade ihr historisch schlechtestes Wahlergebnis bei einer Bundestagswahl geholt hat. Währenddessen hat die Linke einen massiven Aufschwung verzeichnet, die FDP fliegt aus dem Bundestag und die AfD verdoppelt ihren Stimmanteil. Nachdem Friedrich Merz im Januar eine Abstimmung im Bundestag mit Stimmen der AfD durchgebracht und im Wahlkampf von “linken und grünen Spinnern” gesprochen hatte, ist die SPD auf seine Union nicht gut zu sprechen. SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil forderte mit Blick auf eine mögliche Koalition, Merz müsse seinen “Kurs und Ton” ändern, damit eine Zusammenarbeit funktionieren kann. Auch rechnerisch ist die Ausgangslage für die kommende Regierung knifflig, weil die Parteien der Mitte ohne Linke oder AfD keine Zweidrittelmehrheit mehr im Bundestag erreichen können. Die ist aber notwendig für verfassungsändernde Entscheidungen, wie zum Beispiel eine Reform der Schuldenbremse oder ein neues Sondervermögen für die Bundeswehr. Wie kann die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz den Herausforderungen begegnen? Schafft sie einen echten Neuanfang, gerade in dieser weltpolitisch so aufgewühlten Zeit? Darüber spricht Anne Will mit Bernd Ulrich, Journalist bei der ZEIT. “Wir leben in einer komplett neuen Zeit”, sagt er und betont, dass die aktuellen globalen Krisen so groß sind, dass „die normalen Bordmittel der Politik“ nicht mehr ausreichen. Darauf werde sich sowohl die nächste Bundesegierung als auch die Bevölkerung einstellen müssen. Inmitten der sich überschlagenden Weltgeschichte müsse ein Neuanfang auch darin bestehen, dass sich die Kommunikation zwischen Politik und Bevölkerung grundlegend verändert. Wie Koalitionsverhandlungen gelingen können, darüber hat Anne Will auch mit Armin Laschet gesprochen, der 2021 als Kanzlerkandidat für die Union ins Rennen ging. Er glaubt, dass Union und SPD sich bei innenpolitischen Themen einigen können und betont, die nächste Regierung müsse liefern, um einen weiteren Aufstieg der AfD zu verhindern. Die komplette Folge mit Armin Laschet veröffentlichen wir am 1. März 2025 um 6 Uhr. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 26. Februar 2025, um 17:00 Uhr.

Was entscheidet die Wahl? Mit Karl-Rudolf Korte
Die Bundestagswahl steht vor der Tür! Ein Fest der Demokratie ist das, darüber sind sich Anne Will und ihr Gast dieser Folge einig. Der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte ist seit vielen Jahren einer der renommiertesten Wahlexperten der Bundesrepublik. Mit ihm blickt Anne Will vorab auf den Wahlsonntag - und darüber hinaus. Über allem steht die Frage: Was entscheidet die Wahl? Denn das Interesse ist riesig. Gleichzeitig sind die Umfragewerte der Parteien - mit Ausnahme der Linken - seit Wochen wie eingefroren.

Welche Macht hat Trump über Deutschland? Mit Christoph von Marschall
Spätestens bei der Münchener Sicherheitskonferenz ist klar geworden: Die USA ziehen sich als verlässlicher Partner für Deutschland, Europa und die Ukraine immer weiter zurück. In München haben Anne Will und der Journalist Christoph von Marschall die Rede von US-Vizepräsident J.D. Vance gemeinsam verfolgt - und waren, wie die meisten Beobachterinnen, überrascht.

Wird dieser Wahlkampf der Lage gerecht? Mit Julia Reuschenbach
Diese Folge wurde am Mittwoch, den 12. Februar 2025 aufgezeichnet und der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 12. Februar 2025, um 16:00 Uhr. Der Wahlkampf läuft auf Hochtouren, doch welche Impulse setzen die großen Parteien wirklich? Die Union präsentiert sich als Alternative zur Ampel, doch mit einem Programm, das erhebliche Finanzierungsfragen aufwirft. Friedrich Merz setzt auf Migration und wirtschaftliche Kompetenz – doch reicht das für einen überzeugenden Kurswechsel? Die SPD wirkt inhaltlich blass und kämpft gegen schlechte Umfragewerte, während Olaf Scholz auf ein “Weiter so” setzt. Die Grünen stehen vor der Herausforderung, mit eigenen Themen wie Klimapolitik und Sozialstaat zu punkten – doch erreicht ihre Botschaft die Wählerinnen und Wähler? Während Hunderttausende gegen den Rechtsruck demonstrieren, setzen nicht nur die Union, sondern auch SPD und Grüne auf eine restriktivere Migrationspolitik. Könnte das einer der Gründe sein, warum Die LINKE derzeit wieder an Zulauf gewinnt? Doch wird dieser Wahlkampf den Herausforderungen tatsächlich gerecht, vor denen das Land steht? Ist die politische Mitte zu unentschlossen, um sich gegen den Populismus zu behaupten? Welche Konzepte fehlen, um die Wählerinnen und Wähler zu überzeugen? Und warum scheint der Wahlkampf so wenig Bewegung in die Umfragen zu bringen? Gemeinsam mit der Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach analysiert Anne Will in dieser Folge die Dynamik dieses Wahlkampfs. Wir sprechen über die Frage, ob nach der Wahl überhaupt noch konstruktive Zusammenarbeit möglich ist – oder ob sich die verhärteten Fronten weiter verfestigen. Nach der Wahl muss eine Koalition entstehen – aber mit wem? Und zu welchem Preis?

War’s das jetzt für Schwarz-Grün? Mit Robert Habeck (Grüne)
Bei Robert Habeck geht es derzeit ziemlich turbulent zu. Er steckt mitten in der heißen Phase des Wahlkampfs, und das Thema Migration dominiert die politische Debatte - ein Feld, auf dem den Grünen von Seiten der Wählerinnen und Wähler traditionell eher wenig Kompetenz zugerechnet wird. Habeck selbst hat kürzlich einen Plan für eine schärfere Migrationspolitik vorgelegt, der allerdings bei vielen in seiner Partei für Kritik sorgte.

Ist Friedrich Merz zu weit gegangen? Mit Albrecht von Lucke
Es war eine historische Abstimmung im Bundestag vergangene Woche. Ein Tabubruch für viele, Hunderttausende gingen in den Tagen darauf auf die Straße. Die Union hatte gemeinsam mit den Stimmen von FDP und AfD einen Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik verabschiedet. Darin wird unter anderem die umfassende Zurückweisung von Asylsuchenden an den deutschen Grenzen gefordert. Wenige Wochen vor der Bundestagswahl hat die Debatte um die sogenannte Brandmauer zur AfD ihren bisherigen Höhepunkt erreicht. In dieser Folge ordnet Anne Will gemeinsam mit dem Publizisten und Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke die Ereignisse ein. Hat Merz sich verzockt, ist er zu weit gegangen? Oder entspricht sein Vorstoß dem Wunsch der Wählerinnen und Wähler? Denn die fordern mit großer Mehrheit eine schärfere Asylpolitik. Albrecht von Lucke ist sich sicher: Merz hat sich vergaloppiert und viel Vertrauen verloren – auch wenn er auf dem jüngsten CDU-Parteitag wieder etwas zurückgerudert ist. Das würde in Zukunft vor allem der AfD nutzen. Anne Will und Albrecht von Lucke blicken in dieser Folge auch nach vorne: Wie geht es weiter? Hat Merz’ Vorstoß und das auf dem Parteitag verabschiedete Sofortprogramm potentielle Koalitionen mit SPD und Grünen unmöglich gemacht? Und kann es nach der Ampel wieder eine stabile Regierung in Deutschland geben? Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, 04. Februar 2025, um 16:00 Uhr.

Wohin führt die neue Härte im Wahlkampf? Mit Katharina Hamberger und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)
Wenige Wochen vor der Bundestagswahl hat die Union im Bundestag über zwei Anträge für eine härtere Migrations- und Asylpolitik abstimmen lassen - und eine der Abstimmungen mit den Stimmen der AfD gewonnen. Es ist das erste Mal, dass ein Antrag im Bundestag durch Unterstützung der AfD eine Mehrheit bekommt. Friedrich Merz selbst hatte noch im vergangenen November im Bundestag gesagt, er wolle nicht mal “zufällige Mehrheiten” mit der AfD akzeptieren. Nach der Gewalttat von Aschaffenburg legte er nun seinen 5-Punkte-Plan vor und fordert darin unter anderem “dauerhafte Grenzkontrollen” und die “Zurückweisung ausnahmslos aller Versuche der illegalen Einreise”. Mit Hilfe der AfD ist dieser Antrag nun beschlossen worden - rechtlich bindend ist er aber nicht. SPD und Grüne zeigen sich nach der Abstimmung erschüttert, Applaus kommt für das Abstimmungsergebnis nur von der AfD. Ist dieser Moment eine historische Zäsur und das Ende der Brandmauer? Wohin führt die neue Härte im Wahlkampf? Direkt nach der Abstimmung spricht Anne Will darüber mit Katharina Hamberger, Hauptstadtkorrespondentin für das Deutschlandradio. Sie beobachtet die Union seit Jahren und gibt ihre Einschätzung ab, was dieses Abstimmungsergebnis für die Union und den Wahlkampf bedeutet. Bundeskanzler Olaf Scholz wirft Friedrich Merz in der Bundestagsdebatte einen “unverzeihlichen Fehler” vor. Am Tag vor der Abstimmung hat Anne Will mit ihm darüber gesprochen, was der Bundeskanzler von Friedrich Merz’ Verhalten im Wahlkampf hält. Die komplette Folge mit Olaf Scholz ist am Mittwoch, 29. Januar erschienen. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 29. Januar 2025, um 18:00 Uhr.

Warum treten Sie nochmal an? Mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)
Olaf Scholz will es noch einmal so machen wie 2021: Im Wahlkampf die Wende schaffen, die Union überholen und Kanzler werden. Doch kurz vor der Bundestagswahl 2025 steht er gewaltig unter Druck. In den Umfragen liegt er weit zurück und CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz treibt den Noch-Kanzler seit der Gewalttat von Aschaffenburg in der Migrationsdebatte vor sich her. Zur Bilanz von Olaf Scholz’ nicht vollendeter Amtszeit gehört eine ständig streitende Regierung, die sich gegenseitig blockiert und daran scheitert, ihre Erfolge an die Bevölkerung zu vermitteln - aber auch historisch schlechte Wahlergebnisse der SPD und schließlich die verlorene Vertrauensfrage im vergangenen Dezember. Jetzt ist Olaf Scholz wieder im Wahlkampf. Anne Will blickt mit dem Bundeskanzler auf die aktuelle Debatte in der Migrations- und Sicherheitspolitik, den Stand im Wahlkampf und auf seine Amtszeit. Wie will Olaf Scholz nach dem Ampel-Aus den Wählerinnen und Wählern vermitteln, dass er nochmal regieren sollte? Welche Vorschläge machen er und seine SPD, um den Sorgen der Bevölkerung nach den Taten von Solingen, Magdeburg und Aschaffenburg zu begegnen? Und worum geht es Friedrich Merz gerade? Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, 28. Januar 2025, um 16:00 Uhr.

Welche Antworten auf Trump braucht es? Mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP)
Mit dem Amtsantritt von Donald Trump wird die Welt eine andere – daran besteht spätestens seit seinem ersten Tag im Oval Office kein Zweifel mehr. Welche Antworten müssen wir auf ihn und seinen Politikstil finden? Darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im EU-Parlament. Wie kann Europa auf Trumps Forderung reagieren, Nato-Staaten sollten 5 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben und wie könnte das bezahlt werden?

Wie verändert Trump die Welt? Mit Jörg Lau und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP)
Mit dem Amtsantritt von Donald Trump wird die Welt eine andere – daran besteht spätestens seit seiner ersten Rede als neuer US-Präsident kein Zweifel mehr. Doch wie genau wird Donald Trump die Welt verändern? Darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit Jörg Lau, dem Außenpolitischen Korrespondenten der Wochenzeitung Die Zeit. Gemeinsam blicken sie auf den radikalen Wandel, den Trumps Regierung, Hand in Hand mit den Tech-Giganten von Elon Musk bis Mark Zuckerberg, für die USA plant.

Wie ernst sollte man Politik nehmen? Mit Felix Lobrecht
Die Ampel ist Geschichte, Bundeskanzler Olaf Scholz hat im Bundestag die Vertrauensfrage gestellt und anschließend den Bundespräsidenten um Neuwahlen gebeten. Mit dem neuen Jahr beginnt in Deutschland der Wahlkampf. Die Bundestagswahl findet im Februar statt. Wie wirken die vergangenen Monate auf jemanden, der von sich sagt, er sei politikverdrossen? Der nicht mehr weiß, wem er in der Politik noch glauben - geschweige denn wählen - soll. Die Rede ist von Felix Lobrecht, Comedian, Autor und Podcaster. Er sieht sich als Unterhalter, der den Menschen auch mal Ablenkung und eine gute Zeit ermöglicht. Gleichzeitig interessiert er sich aber sehr für Politik und äußert sich regelmäßig dazu. Wie ernst sollte man Politik nehmen? Darüber sprechen Anne Will und Felix Lobrecht und überlegen, warum viele Menschen derzeit von der Politik so bedient sind und wie man ihre Herzen zurückgewinnen kann. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Donnerstag, 19. Dezember 2024, um 16:00 Uhr.

Von peinlich bis unsittlich - Geht so Wahlkampf? Mit Melanie Amann
Olaf Scholz stellt im Bundestag die Vertrauensfrage. Es hätte eine historische Grundsatzdebatte werden können. Doch Selbstkritik oder Bedauern sucht man in den Reden vergeblich. Stattdessen merkt man: Der Bundestagswahlkampf ist kurz vor Weihnachten mehr als eröffnet. Und obwohl die Kandidaten erst kürzlich bei Joko & Klaas versprochen haben, Politik mit Anstand zu machen, erleben wir wieder persönliche Vorwürfe und beleidigte Reaktionen. Der Kanzler sei "peinlich", Christian Lindner mangele es an "sittlicher Reife", Friedrich Merz erzähle "Tünkram", also Unsinn. Wir fragen deshalb: Was wird das für ein Wahlkampf? Wie glaubwürdig sind die Kandidaten, welche Inhalte wollen die Parteien mit ihren Programmen nach der Wahl im Februar umsetzen und auch welche politische Kultur steht in den nächsten Wochen auf dem Spiel? Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 18. Dezember 2024, um 17 Uhr.

Wie bereiten wir uns auf die Zukunft vor? Mit Florence Gaub
„Wie bereiten wir uns auf die Zukunft vor?“ Wenn man diese Frage politisch stellt, dann scheint sie fast unmöglich zu beantworten - angesichts einer Weltlage voller Krisen und Umbrüche. Doch es ist eine wichtige Frage, auf die sich viele Menschen aus unterschiedlichen Perspektiven eine Antwort wünschen: Wird sich die Lage in Syrien endlich verbessern, nachdem Diktator Assad gestürzt wurde? Wie gestaltet sich die Zukunft der Ukraine, wenn der designierte US-Präsident tatsächlich Militärhilfen kürzt? Und wird nach der anstehenden Bundestagswahl in Deutschland alles besser oder zumindest stabiler? Anne Will spricht in dieser Woche mit der Frau, die wohl wie kaum eine andere in Europa diese Fragen beantworten kann: Florence Gaub, Zukunftsforscherin, Politikwissenschaftlerin und Militärstrategin. Sie leitet den Forschungsbereich am NATO Defense College in Rom und hat mit ihrem aktuellen Buch buchstäblich eine Bedienungsanleitung für die Zukunft geschrieben. Wir erfahren außerdem, wie jeder Mensch seine eigene Zukunft in die Hand nehmen kann. Ob im Alltag oder im Konfliktgebiet. “Zukunft ist weder Zufall noch Schicksal” ist die Botschaft von Florence Gaub, die sie in dieser Folge eindrucksvoll erklärt.

Welche Rolle will Deutschland in der Welt spielen? Mit Eckart Lohse und Florence Gaub
In Syrien wird der Diktator Assad gestürzt. Frankreich und Polen sprechen über Friedenstruppen für die Ukraine. Und der künftige US-Präsident Trump stellt erneut die Mitgliedschaft in der NATO unter Bedingungen. Und Deutschland? Macht Wahlkampf. Friedrich Merz reist wie ein Schattenkanzler nach Kiew und Warschau. Olaf Scholz inszeniert sich als Friedenskanzler und schürt Kriegsangst. Welche Rolle will Deutschland in der Welt spielen? Diese Frage stellt Anne Will in dieser Folge Eckart Lohse. Der Leiter der Parlamentsredaktion der F.A.Z. ist ein ausgewiesener Kenner der deutschen Außenpolitik. Er hat Friedrich Merz nach Kiew und Warschau begleitet und gibt Einblicke in dessen außenpolitische Agenda. Außerdem diskutieren Anne Will und Eckart Lohse, wie die Beziehungen Deutschlands zu Frankreich und Polen wieder besser werden können und wie eine künftige Bundesregierung höhere Ausgaben für die Sicherheit finanzieren will. Darüber steht natürlich die Frage: wer gewinnt das Rennen um das Kanzleramt? Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 11. Dezember 2024, um 17:00 Uhr.

Wer schafft Merkels Erbe in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik? Teil 2 mit Claudia Major
16 Jahre war Angela Merkel Bundeskanzlerin und hat so nicht nur die Bundes-, sondern auch die Außen- und Sicherheitspolitik Europas und der Welt geprägt. Doch was bedeutet ihr sicherheitspolitisches Erbe angesichts eines Europas, das sich im Schatten eines Kriegs neu sortiert? In dieser Folge sprechen wir mit der Sicherheitsexpertin Claudia Major über die größten Herausforderungen der aktuellen Sicherheitspolitik. Russland führt einen brutalen Abnutzungskrieg gegen die Ukraine, nimmt massive Verluste in Kauf und strebt mit militärischen Fortschritten nach einer besseren Verhandlungsposition. Gleichzeitig steht die Ukraine vor der düsteren Wahl zwischen Abnutzung und Niederlage. Aber helfen die Waffenlieferungen wirklich? Claudia Major stellt klar: Es gibt keinen „Gamechanger“ – weder Panzer noch Marschflugkörper können den Krieg alleine entscheiden. Es braucht eine strategische Gesamtunterstützung, um der Ukraine eine Zukunft in Frieden und Freiheit zu ermöglichen. Anne Will bespricht mit Claudia Major: Wie gefährlich sind Putins Drohungen wirklich? Welche Rolle spielt der mögliche Wahlsieg von Donald Trump? Und der Ausgang der anstehenden Bundestagswahl? Außerdem blicken wir auf die Frage: Wie können wir den russischen Druck mindern und die Ukraine nachhaltig stärken? Und was bedeutet das für unsere eigene Sicherheit in Europa? Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 04. Dezember 2024, um 16:30 Uhr.

Wer schafft Merkels Erbe? Teil 1 mit Bernd Ulrich
Angela Merkel hat Deutschland 16 Jahre lang regiert – eine Ära, die geprägt war von Stabilität, Krisenmanagement und der Kunst des Kompromisses. Doch nach ihrem Rückzug zeigt sich: Ihr politisches Erbe ist umstritten. Wie konnte Merkel einerseits Good Governance verkörpern, während die Ergebnisse in zentralen Bereichen – von der Energiepolitik bis zur Bundeswehr – desaströs ausfielen? Wie konnte all das zugleich passieren? Mit dem ZEIT-Journalist und Autor Bernd Ulrich spricht Anne Will über die widersprüchliche Bilanz der Merkel-Jahre und die große Frage: Wer füllt die Lücke(n), die sie hinterlassen hat? Ist der gescheiterte Noch-Kanzler Olaf Scholz der richtige Mann für diese Aufgabe? Und was ist mit Friedrich Merz? Kann er die CDU erneuern und die Versäumnisse seiner Vorgängerin aufholen? Wir werfen auch einen Blick auf die Ampel: Wo konnte sie ihrem Anspruch, einen Aufbruch nach der Merkel-Ära zu schaffen, gerecht werden? Wo hat sie versagt? Und lassen die aktuellen Spitzenköpfe in Deutschland nicht an Fairness und Redlichkeit vermissen, die wir aus der Ära Merkel gewohnt waren? Hat die Zukunft nach Merkel schon begonnen – oder verharren wir im „Weiter-so”? Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, 03. Dezember 2024, um 17:00 Uhr.

Was bereuen Sie? Mit Angela Merkel, Bundeskanzlerin a.D. (CDU)
16 Jahre lang war Angela Merkel deutsche Bundeskanzlerin, von 2005 bis 2021. In ihre Amtszeit fielen die Weltwirtschaftskrise, die Eurokrise, der berühmte Satz „Wir schaffen das!“ zur Ankunft der vielen geflüchteten Menschen in 2015 und nicht zuletzt eine globale Pandemie. Als Frau aus Ostdeutschland hat Merkel eine beispiellose politische Karriere gemacht – und obwohl sie angekündigt hatte, nach ihrer Zeit als Kanzlerin nur noch „Wohlfühltermine“ machen zu wollen, hat sie nun ein fast 740 Seiten langes Buch über ihr Leben geschrieben. Dieses Leben besteht für aus zwei Teilen: die 35 Jahre bis zum Mauerfall und die 35 Jahre danach. „Sie kennen mich.“ Das hat Angela Merkel im Wahlkampf zur Bundestagswahl 2013 gesagt. Aber stimmt das? Über ihr Leben, ihre Amtszeit und auch darüber, was im Buch fehlt, spricht Anne Will in dieser Folge mit Angela Merkel. Es geht um Merkels ostdeutsche Identität, um das Frau-Sein in der Spitzenpolitik, aber auch einen politischen Rückblick. Denn Angela Merkels politisches Erbe wirkt nach: Sie war es zum Beispiel, die sich 2008 zusammen mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy dezidiert gegen weitere Schritte in Richtung NATO-Beitritt der Ukraine aussprach. Wie beurteilt sie diese Entscheidung heute? Wie blickt sie auf den Aufstieg der AfD und auf die weltpolitische Lage im Jahr 2024? Und gibt es Dinge, die sie bereut? Der Redaktionsschluss für diese Folge war Montag, 25. November 2024, um 10:30 Uhr.

Wer vertraut noch der SPD? Mit Matthias Miersch
Die Ampelregierung ist gescheitert - und damit auch Olaf Scholz als Bundeskanzler. Nun soll er trotzdem die SPD als Spitzenkandidat in den Bundestagswahlkampf führen - mit laut Umfragen historisch schlechten Beliebtheitswerten für sich und (Stand 14.11.2024) rund 16% Zustimmung für seine Partei. Eine Mammutaufgabe, auch für den Wahlkampfmanager der Sozialdemokraten.

Wie viel Ego verträgt das Land? Mit Melanie Amann
Die Ampel-Regierung ist gescheitert - und das zum schlechtestmöglichen Zeitpunkt. Während Donald Trump in seine zweite Amtszeit als US-Präsident geht und sich auch der Krieg gegen die Ukraine weiter zuspitzt, macht sich Deutschland politisch handlungsunfähig. Während gerade in dieser Zeit verantwortungsvolles Handeln gefragt wäre, scheinen sich die deutschen Spitzenpolitiker nur um sich selbst zu drehen. Wie viel Ego verträgt unser Land? In dieser Folge analysiert Anne Will mit der stellvertretenden Chefredakteurin des SPIEGEL, Melanie Amann, den beginnenden Wahlkampf zwischen Scholz, Lindner, Habeck und Merz. Sie versuchen zu beantworten, warum das Scheitern der Regierung so geräuschvoll ablief und woraus die einzelnen Akteure bei den überwiegend schlechten Umfragewerten plötzlich ihr Selbstbewusstsein schöpfen. Es geht außerdem um das Konzept der Vertrauensfrage, die scharfe Diskussion um einen neuen Wahltermin und darum, was die Neuwahlen für die erstarkten politischen Ränder bedeuten. Und am Ende die Frage: Welche Regierung könnte im Frühjahr 2025 wieder mehr Ruhe in das politische Tagesgeschäft bringen? Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 13. November 2024, um 18:00 Uhr.

Ist die Welt bereit für Donald Trump? Mit Christoph von Marschall
Donald Trump hat die Präsidentschaftswahl in den USA gewonnen. Doch ist die Welt bereit für Donald Trump? Darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit dem ausgewiesenen USA-Kenner Christoph von Marschall. Er beobachtet die US-Wahl als Diplomatischer Korrespondent der Chefredaktion des Berliner „Tagesspiegel” in Washington und hat zehn der vergangenen 20 Jahre in den USA gelebt. Mit Anne Will analysiert von Marschall die Gründe für Trumps Wahlsieg und das Scheitern von Kamala Harris. Was Trump in seiner zweiten Amtszeit anders machen dürfte und warum ihm das große Sorgen bereitet, erklärt Christoph von Marschall in dieser Folge. Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob das System der Checks and Balances in Zukunft überhaupt noch funktionieren wird. Mit dem erneuten Einzug von Donald Trump ins Weiße Haus beginne ein Zeitalter, das auch außerhalb der USA vieles verändern werde. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der von Trump angekündigten Zölle auf Produkte aus der EU diskutieren Anne Will und Christoph von Marschall ebenso wie die Frage, worauf sich die NATO nun einstellen muss und was das für Deutschlands Verteidigungspolitik bedeutet. Christoph von Marschall kritisiert, dass gerade die deutsche Politik zu lange von Wunschdenken geprägt gewesen sei und es nun dringend Zeit für einen neuen Realismus sei. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 06. November 2024, um 17:30 Uhr.

Wem helfen Neuwahlen? Mit Albrecht von Lucke
Mitten in der heißen Phase der US-Wahl hat sich der Dauerstreit der Ampel weiter zugespitzt - besonders seit Finanzminister Christian Lindners Grundsatzpapier zur Wirtschaftspolitik öffentlich geworden ist. Darin stellt Lindner die Wirtschafts- und Finanzpolitik der Ampel massiv in Frage. Es ist deshalb eine Woche der Krisentreffen im Kanzleramt: Von einem “Herbst der Entscheidungen” ist die Rede, die Möglichkeit von Neuwahlen steht im Raum - und das alles zu einem weltpolitisch denkbar schlechten Zeitpunkt. Aber wem würden Neuwahlen helfen? Welche Parteien würden davon profitieren? Was steckt strategisch hinter der Veröffentlichung von Lindners Papier? Darüber diskutiert Anne Will in dieser Folge mit dem Redakteur der Monatszeitschrift “Blätter für deutsche und internationale Politik” Albrecht von Lucke. Der Buchautor, Jurist und Politikwissenschaftler sieht in der Ampel diametral entgegengesetzte wirtschaftspolitische Positionen, einen Kanzler, der seine Autorität verloren hat, und eine Koalition, die ihren eigenen Transformationsanspruch verfehlt. Er sagt, die Ampelkoalition sei stattdessen ein “Wachstumsprogramm für die radikalen Ränder”. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, 5. November 2024, um 15:30 Uhr.

Entscheidet die US-Wahl das Schicksal der Ukraine? Mit Vassili Golod
Am 5. November 2024 entscheiden die USA nicht nur über ihren nächsten Präsidenten oder die erste PräsidentIN, sondern womöglich auch über das Schicksal der Ukraine. Während Donald Trump verspricht, den Krieg rasch zu beenden, würde dies wohl durch die Lockerung der Sanktionen gegen Russland und das Ende der Militärhilfe für die Ukraine erkauft. Kamala Harris hingegen steht für eine Fortsetzung der Unterstützung in enger Abstimmung mit der NATO – doch auch sie könnte durch eine republikanische Mehrheit im Kongress in ihrer Ukraine-Politik eingeschränkt werden.

Was verändert die US-Wahl? Mit Annika Brockschmidt und Vassili Golod
Am 5. November 2024 blickt die Welt auf die USA: Die bevorstehende Präsidentschaftswahl könnte nicht nur die Vereinigten Staaten, sondern auch die globale Ordnung nachhaltig verändern. Sollte Donald Trump ins Amt zurückkehren, steht nicht weniger auf dem Spiel als die demokratische Verfassung Amerikas und die Stabilität internationaler Partnerschaften wie der NATO. Die Demokratin Kamala Harris hingegen gibt vielen westlichen Partnern Hoffnung auf eine Stärkung dieser Allianzen und den Erhalt demokratischer Werte. In dieser Folge sprechen wir mit der Journalistin und Autorin Annika Brockschmidt, deren aktuelles Buch „Die Brandstifter“ beleuchtet, wie radikale Kräfte die Republikanische Partei prägen. Gemeinsam mit Anne Will geht sie der Frage nach, ob Themen wie Abtreibung die Wahl beeinflussen werden und welche globalen Veränderungen uns bevorstehen könnten.

Haben die Grünen ihre Chance vertan? Mit Ricarda Lang (Grüne)
Die Grünen galten nach der letzten Bundestagswahl als Hoffnungsträger. Ihr erklärtes Ziel: Deutschland klimafreundlicher machen. Doch nach fast drei Jahren in der Ampel-Regierung haben sie erheblich an Unterstützung eingebüßt. Bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg sowie bei der Europawahl fuhren die Grünen enttäuschende Ergebnisse ein. Haben die Grünen in der Bundesregierung ihre Chance auf Mitgestaltung und Klimaschutz vertan? Die Grünen seien in der politischen Debatte zu einem “bequemen Sündenbock” geworden, so formuliert es Ricarda Lang. Mit ihr diskutiert Anne Will in dieser Folge. Lang ist Bundesvorsitzende der Grünen, hat aber im September ihren Rücktritt angekündigt. Im Podcast erzählt sie von den Schlüsselmomenten, die sie zum Rücktritt bewegt haben, und spricht auch über ihre eigenen Versäumnisse. Sie habe zu viel Zeit damit verbracht, sich gegen Vorurteile zu wehren und sei schließlich vielleicht zu wenig authentisch gewesen. Ob die Grünen dennoch etwas bewirken konnten und was die Partei laut Ricarda Lang in Zukunft besser machen kann, erfahrt ihr in dieser Podcast-Folge. Das Interview wurde am Dienstag, 22. Oktober 2024, um 10:30 Uhr aufgezeichnet.

Welche Zukunft haben die Grünen? Mit Robert Pausch und Ricarda Lang
Die Grünen stecken in einer tiefen Krise: Vor knapp einem Monat haben die beiden Parteivorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour ihren Rücktritt angekündigt, einen Tag später trat auch der Vorstand der Grünen Jugend zurück. Die Grünen kämpfen seit mindestens anderthalb Jahren mit schlechten Umfragewerten, können Wählerinnen und Wähler immer weniger überzeugen. Die Partei, die bei der Bundestagswahl 2021 großer Hoffnungsträger war, ist mittlerweile vor allem Kritik von allen Seiten ausgesetzt: zu ideologisch, zu pragmatisch, von den eigenen Werten entfremdet. Es scheint, als könnten es die Grünen niemandem recht machen. Jetzt sollen neue Gesichter her, eine neue Strategie. Was eine Neubesetzung der Parteispitze bringt und wie eine neue Strategie aussehen könnte, das diskutiert Anne Will in dieser Folge mit Robert Pausch, Redakteur im Politikressort der ZEIT. Er sagt, im Moment wüssten die Grünen selbst nicht mehr, wer sie sind und wer sie sein wollen. Wie könnte die Zukunft der Partei also aussehen? Für diese Folge hat Anne Will auch mit Ricarda Lang, der scheidenden Bundesvorsitzenden der Grünen, gesprochen. Auch sie attestiert ihrer Partei fundamentale Schwierigkeiten, für die allein der Rücktritt des Vorstands nicht die Lösung sein wird. Erste Ausschnitte aus dem Interview könnt ihr in dieser Folge schon hören. Das komplette Gespräch wird am 26. Oktober 2024 um 6 Uhr als Bonusfolge veröffentlicht. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 23. Oktober 2024, um 17:30 Uhr.

Wie feministisch ist die Gen Z? Mit Salwa Houmsi
Black Lives Matter, #MeToo und der rassistische Anschlag in Hanau: Debatten und Ereignisse wie diese haben die Journalistin Salwa Houmsi politisiert. Und sie glaubt, dass diese Ereignisse viele junge Menschen geprägt haben, auch weil sie dadurch schon früh mit feministischen und antirassistischen Standpunkten in Berührung gekommen sind. Viele Diskurse werden heute anders geführt, Diskriminierung wird präziser benannt. Gleichzeitig steigt in den letzten Jahren die Zustimmung zur AfD bei der jungen Generation und die Studie “Jugend in Deutschland 2024” attestiert der Gen Z insgesamt einen “bröckelnden Zukunftsoptimismus”. Wie geht es also der jungen Generation? Und sind junge Menschen heute feministischer als früher? Salwa Houmsi, 1996 geboren, spricht mit Anne Will in dieser Folge über Unterschiede zwischen den Generationen, über ihren Anspruch an ihre eigene journalistische Arbeit und darüber, warum sie findet, dass der Feminismus Menschen auch mal müde machen darf. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Freitag, 4. Oktober 2024, um 13 Uhr.

Crazy Rich: Macht Geld glücklich? Mit Julia Friedrichs
Ist reich gleich reich? Wie viel Geld haben die absolut reichsten Familien in Deutschland? Woher haben sie es? Wie gehen sie damit um? Und welchen Einfluss nehmen sie mit ihrem Geld? Hochrelevante Fragen, die nicht so einfach zu beantworten sind. Deshalb hat Besteller-Autorin Julia Friedrichs lange recherchiert. Sie ist in die Welt der Superreichen eingetaucht. Hat versucht, das Schweigen vieler vermögender Familien hierzulande zu brechen. Und wollte Antworten finden. Und sie hat sie gefunden. In ihrem Buch Crazy Rich - Das geheime Leben der Superreichen erzählt sie davon. Es geht um viel, viel Geld, große Yachten, sogenannte Family Offices, aber auch um Fragen der Gerechtigkeit. Wie wollen wir Reichtum in Deutschland verteilen? Was würde eine Vermögensteuer bewirken? Warum weiß der Staat so wenig über die wirklich Reichen in diesem Land? Ab wann ist man eigentlich reich oder crazy rich, superreich?

Ist ein AfD-Verbot eine gute Idee? Mit Ronen Steinke, Süddeutsche Zeitung
Nach den letzten Wahlerfolgen der in Teilen rechtsextreme AfD und wohl auch nach dem Eklat bei der konstituierenden Sitzung im Thüringer Landtag plant eine fraktionsübergreifende Gruppe von Bundestagsabgeordneten Medienberichten zufolge einen Antrag für ein AfD-Parteiverbotsverfahren. Der braucht im Bundestag die einfache Mehrheit, damit sich das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe mit der AfD beschäftigt. Ist das AfD-Verbot eine gute Idee? Das diskutiert Anne Will diese Woche in der Bonusfolge mit Ronen Steinke, Jurist und leitender Redakteur im Politikressort der Süddeutschen Zeitung. Er ist klar in seiner Haltung: „Wenn sich jemand dran macht, die Demokratie richtig mit unlauteren Mitteln, mit Gewalt platt machen zu wollen, würde ich sagen: Lass uns mal nicht dabei zugucken.“ Andererseits glaubt er nicht, dass der Antrag die nötige Mehrheit im Bundestag bekommen wird. Dem Vorhaben wird statt Applaus aus parlamentarischen Kreisen bisher vielmehr Skepsis entgegengebracht - wohl auch aus parteitaktischen Gründen, meint Steinke. Außerdem reden Anne Will und Ronen Steinke darüber, was ein knappes Jahr vor der Bundestagswahl passieren muss, um Institutionen wie das Bundesverfassungsgericht wehrhafter zu machen. Das Interview wurde am Mittwoch, 2. Oktober 2024, um 13:30 Uhr aufgezeichnet. Impressum: Redaktion: Freya Reiß, Gina Enslin Executive Producerin: Marie Schiller Producer: Maximilian Frisch, Lukas Hambach, Patrick Zahn Sounddesign: Hannes Husten Vermarktung: Mit Vergnügen GmbH Eine Produktion der Will Media GmbH

Was passiert, wenn Populismus gewinnt? Mit Marina Weisband und Ronen Steinke
Populistische Parteien haben zuletzt stark zugelegt: bei den Nationalratswahlen in Österreich, den Europawahlen und den Landtagswahlen im Osten. In Thüringen hat die AfD sogar die Wahl Anfang September gewonnen. Seit dieser Woche sondiert das BSW mit CDU und SPD in Thüringen und auch in Brandenburg sondiert das BSW mit der SPD. Es geht konkret um Regierungsbeteiligungen der jungen links-populistischen Partei. Was bedeutet es für die parlamentarische Demokratie, wenn sich der Trend fortsetzt und Populismus gewinnt? Warum haben sich so viele junge Wählerinnen und Wähler, anders als bei früheren Wahlen, (rechts-) populistischen Parteien zugewandt? Welche Rolle spielen dabei soziale Medien? Diesen Fragen geht Anne Will diese Woche mit der Publizistin, Demokratie-Liebhaberin und Psychologin Marina Weisband nach. Sie sagt: “Natürlich kann man Populismus nicht verbieten. Aber man kann dafür sorgen, dass er nicht an die Macht kommt. Das ist unsere Aufgabe.“ Seit einem Jahrzehnt engagiert sich die frühere Piraten-Politikerin hauptberuflich für das Projekt aula, das Schülerinnen und Schülern mit einer App Demokratie praktisch erlebbar und spürbar macht. Wie kann und sollte die Zukunft der Demokratie in Deutschland aussehen? Weisband kritisiert, dass seit vielen Jahren junge Menschen von Politik “nicht als Zielgruppe angesprochen [werden], weil sie in einer alternden europäischen Gesellschaft auch immer weniger ein ausschlaggebender Wahlfaktor werden.” In einem Jahr stehen die nächsten Bundestagswahlen an. Nach den Erfolgen der in Teilen rechtsextreme AfD plant wohl eine fraktionsübergreifende Gruppe von Bundestagsabgeordneten einen Antrag für ein Parteiverbotsverfahren in den Bundestag zur Abstimmung zu bringen. Dem Antrag wird statt Applaus aus parlamentarischen Kreisen bisher viel mehr Skepsis entgegengebracht. Könnte das Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht Erfolg haben? Oder platzt das Vorhaben schon, weil es keine Mehrheit im Bundestag findet? Würdet dadurch die AfD sogar erstarken? Was braucht es, um die parlamentarische Demokratie vor populistischen Wahlsiegern zu schützen? Das bespricht Anne Will diese Woche auch in der Bonusfolge mit Ronen Steinke, Jurist und Leitender Redakteur im Politikressort der Süddeutschen Zeitung. Einen ersten Ausschnitt könnt Ihr auch in der Folge mit Marina Weisband schon hören (TC 41:42 - 44:42). Das komplette Gespräch mit Ronen Steinke wird am 5. Oktober 2024 um 6 Uhr als Bonusfolge veröffentlicht. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 02. Oktober 2024, um 18:00 Uhr. IMPRESSUM: Redaktion: Freya Reiß und Gina Enslin Executive Producerin: Marie Schiller Producer: Maximilian Frisch, Lukas Hambach, Patrick Zahn Sounddesign: Hannes Husten Vermarktung: Mit Vergnügen GmbH Eine Produktion der Will Media GmbH

Wahlen im Osten: “Woher kommt diese unfassbare Wut?” Mit Wolfgang Thierse (SPD)
Thüringen, Sachsen und jetzt auch Brandenburg - die Landtagswahlen in Ostdeutschland sind vorbei und in allen drei Bundesländern hat die AfD Rekordergebnisse erzielt. Für Wolfgang Thierse ist das mehr als eine politische Enttäuschung – er empfindet es als „persönliche Niederlage“. Der ehemalige Bundestagspräsident und langjährige SPD-Politiker ist in Thüringen aufgewachsen und sah sich im Bundestag stets als “Sprachrohr der Ostdeutschen”. Dass seine “Landsleute” nun zu einem großen Teil entweder eine rechtsextremistische Partei wie die AfD, oder eine, laut Thierse, “linksautoritäre” Partei wie das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wählen, kann er nicht verstehen. Woher kommt diese “unfassbare Wut” auf „die da oben“, dieser Hass auf demokratische Politiker und Institutionen? Darüber hat der SPD-Politiker schon nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen einen Artikel in der Zeitschrift “Publik-Forum” veröffentlicht. In dieser Folge spricht Anne Will mit ihm darüber.

Hält die Ampel bis zur Bundestagswahl? Mit Georg Ismar und Wolfgang Thierse
Nach der Landtagswahl in Brandenburg kann die SPD aufatmen. Ihr ist eine Aufholjagd gelungen, die vor wenigen Wochen kaum jemand für möglich gehalten hätte. Mit 30,9 Prozent wurde sie stärkste Partei - allerdings nur knapp vor der AfD. Die Strategie von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke ist aufgegangen. Im Wahlkampf hatte er sich deutlich von Bundeskanzler Scholz distanziert und erklärt, er wolle zurücktreten, wenn er und seine SPD nicht stärkste Kraft im Land würden. Woidke sei damit volles Risiko gegangen und damit erfolgreich gewesen, sagt Georg Imsar von der Süddeutschen Zeitung im Gespräch mit Anne Will. Und dennoch: Gerade weil Woidke damit so erfolgreich war, stelle sich einmal mehr die Frage, ob Scholz der richtige Kandidat für die Bundestagswahl im nächsten Jahr sei. In der SPD rumore es, sagt Ismar. Immer wieder wird der deutlich beliebtere Verteidigungsminister Boris Pistorius ins Spiel gebracht.

Welche Migrationspolitik will die CDU? Mit Thorsten Frei (CDU)
Die Migrationsdebatte spitzt sich zu. Nach dem Attentat von Solingen gibt es seit dieser Woche wieder Grenzkontrollen an allen deutschen Landesgrenzen. Der frisch gekürte Kanzlerkandidat der Union, Friedrich Merz, will noch weiter gehen und fordert unter anderem weitreichende Zurückweisungen an den Grenzen. Dabei stoßen schon die aktuellen Maßnahmen auf Kritik, auch aus den eigenen Reihen. Saarbrückens CDU-Oberbürgermeister Uwe Conradt etwa nennt die Grenzkontrollen "symbolisch" und bezeichnet sie als schädlich für die Schengen-Idee.

Wie geht eigentlich gute Migrationspolitik? Mit Iris Sayram und Thorsten Frei
Die deutsche Migrationspolitik erlebt eine Zäsur: Seit dieser Woche gibt es wieder Kontrollen an allen deutschen Grenzen. Auslöser dafür war das Attentat von Solingen. Der frisch gekürte CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz sieht die Kontrollen als Erfolg seiner Partei, die eine härtere Migrationspolitik und mehr Zurückweisungen an deutschen Grenzen gefordert hatte. Und er will noch weiter gehen: Weitreichende Zurückweisungen an den Grenzen solle es geben. Mit Blick auf Afghanistan und Syrien sagte er: “Weitere Flüchtlinge aus diesen Ländern nehmen wir nicht auf.”

Wie viel Zeitenwende kann Deutschland verkraften? Mit Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD)
Er ist aktuell Deutschlands beliebtester Politiker: Verteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD. Sein Ziel ist es, Deutschland “kriegstüchtig” zu machen. Dafür hat die Bundesregierung unter anderem ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr geschaffen - doch das ist laut Prognosen im Jahr 2027 schon wieder aufgebraucht. Das ist aber nicht das einzige Problem von Boris Pistorius: Auch im Haushaltsstreit hat er den Kürzeren gezogen. 53,3 Milliarden Euro Verteidigungsausgaben sind für 2025 vorgesehen, gefordert hatte Pistorius 58 Milliarden. Zudem wurden die Ukraine-Hilfen im Haushalt für das nächste Jahr um fast die Hälfte gekürzt. Unsicher ist auch, wie sich die globale Sicherheitslage nach der US-Wahl entwickeln wird. Donald Trump behauptet, den Krieg Russlands gegen die Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden zu können – wie genau, bleibt unklar. In Deutschland verzeichnet währenddessen das BSW Wahlerfolge mit seiner Position gegen Waffenlieferungen an die Ukraine. Bei all diesen Herausforderungen: Wie viel Zeitenwende kann Deutschland schaffen und verkraften? Anne Will hat Boris Pistorius im Verteidigungsministerium getroffen und mit ihm über den aktuellen Stand der Zeitenwende und über den Zustand der SPD gesprochen. Im Gespräch unterstreicht Pistorius, dass die Prozesse bei der Bundeswehr tatsächlich zu langsam gehen. Das läge aber an Versäumnissen der letzten Jahrzehnte und ließe sich nicht so schnell aufholen, wie er es sich selbst wünschen würde. Der Verteidigungsminister erklärt auch, warum er das Wort “kriegstüchtig” jetzt seltener benutzt. Das Interview wurde am Dienstag, 09. September 2024, um 17 Uhr aufgezeichnet.

Welchen Einfluss hat die US-Wahl auf die Zeitenwende? Mit Melanie Amann und Boris Pistorius
Auf das erste TV-Duell zwischen Kamala Harris und Donald Trump haben viele Menschen hingefiebert, auch in Deutschland. Das Ergebnis der US-Wahl könnte großen Einfluss auf Deutschlands Zukunft haben, insbesondere auf die Sicherheit und Verteidigung des Landes. Am 27. Februar 2022, drei Tage nachdem Russland die Ukraine angegriffen hatte, rief Bundeskanzler Olaf Scholz die "Zeitenwende" aus. Deutschlands Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte sich drastisch ändern: ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr und jährliche Ausgaben von mindestens 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung. Deutschland wurde zum zweitgrößten Unterstützer der Ukraine, nach den USA. Doch was passiert nach der US-Wahl? Donald Trump hat - ohne Nennung von Details - erklärt, dass er den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden könnte. Kamala Harris meint: Hätten wir in den vergangenen Jahren einen Präsidenten Trump gehabt, säße Putin längst in Kiew. Anne Will und Melanie Amann, stellvertretende Chefredakteurin des SPIEGEL, sprechen in dieser Folge darüber, welchen Eindruck Harris und Trump im TV-Duell auf sie gemacht haben und wofür die beiden außen- und sicherheitspolitisch stehen. Außerdem geht es um den Stand der Zeitenwende in Deutschland und darum, wie Außen- und Sicherheitspolitik auch innenpolitisch wirkt. Melanie Amann erzählt außerdem, warum sie bei der nächsten Bundestagswahl nicht an einen Kamala-Harris-Moment glaubt. Für diese Folge hat Anne Will außerdem mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD gesprochen. Er erklärt, warum die Rückstände bei der Bundeswehr nicht innerhalb kurzer Zeit aufgeholt werden können und warum er von außenpolitischen Themen im Landtagswahlkampf wenig hält. Das komplette Gespräch mit Boris Pistorius wird am 14. September 2024 um 6 Uhr veröffentlicht. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 11. September 2024, um 19.30 Uhr.

Wird Thüringen unregierbar? Mit Bodo Ramelow (Linke)
Für Bodo Ramelow von der Linken endet seine Zeit als Ministerpräsident von Thüringen, denn am 1. September 2024 wurde dort ein neuer Landtag gewählt. Das Ergebnis: Die AfD ist stärkste Kraft, gefolgt von CDU und BSW. Die Linke stürzt 18 Prozentpunkte nach unten auf 13 Prozent. Eine Regierungsbildung steht an, aber keine der möglichen Koalitionen scheint politisch machbar – es sei denn, es gibt eine neue, kreative Idee oder, wie Bodo Ramelow sagt, die demokratischen Parteien finden zu einer pragmatischen Haltung im Umgang mit dieser Situation. Eine Minderheitsregierung, wie er sie zuletzt geführt hat, empfiehlt der Ministerpräsident jedenfalls nicht. Anne Will hat Bodo Ramelow drei Tage nach der Landtagswahl am Telefon. Im Gespräch geht es um die Herausforderung, eine stabile Regierung zu bilden, denn keine demokratische Partei will mit der AfD zusammenarbeiten, die als stärkste Kraft aus der Wahl hervorging. Gleichzeitig hält die CDU am Unvereinbarkeitsbeschluss gegen die Linke fest, was mögliche Koalitionen erschwert. Im Gespräch geht es auch um Ramelows eigene Rolle: Könnte er mit seiner Stimme einem CDU-Kandidaten ins Amt verhelfen? Welche Bedingungen würde er dafür stellen? Und was ist jetzt das Beste für Thüringen? Das Interview wurde am Mittwoch, 04. September 2024, um 13 Uhr aufgezeichnet.

Sachsen und Thüringen: Wie weiter nach der Wahl? Mit Anne Hähnig und Bodo Ramelow
Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik hat eine rechtsextreme Partei bei einer Landtagswahl gewonnen: Am 1. September bekam die AfD in Thüringen mit 32,8 Prozent mit Abstand die meisten Stimmen. In Sachsen lag die CDU nur knapp vor der AfD. Diese Ergebnisse stellen die demokratischen Parteien vor Herausforderungen bei der Regierungsbildung, denn mit der AfD will keine von ihnen koalieren. Um Mehrheitsregierungen zu bilden, müssten jetzt massive politische Differenzen überwunden werden. Komplizierter wird das Ganze durch den Unvereinbarkeitsbeschluss der CDU mit der Linken und die Koalitionsbedingungen, die das BSW stellt. Die AfD wird währenddessen auch ohne Regierungsbeteiligung an Einfluss gewinnen. Wir fragen darum in dieser Folge: Wie geht es weiter nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen? Wie kann überhaupt noch regiert werden? Darüber spricht Anne Will mit Anne Hähnig, der Redaktionsleiterin von ZEIT ONLINE. Für sie sind die Wahlergebnisse ein massiver Einschnitt, der auch zeigt, wie viel rechter der Zeitgeist geworden ist. Außerdem ist Bodo Ramelow, der scheidende Ministerpräsident Thüringens, zu Gast. Er ist sich sicher: Thüringen bleibt regierbar. Die demokratischen Parteien müssen pragmatische Lösungen miteinander finden, meint Ramelow und erklärt, wie er deshalb aus der Opposition heraus seine Stimme einsetzen will, wenn die Regierung in Thüringen zukünftig keine Mehrheit hat. Das komplette Gespräch mit Bodo Ramelow wird am 07. September 2024 um 6 Uhr als Bonusfolge veröffentlicht. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 04. September 2024, um 17:30 Uhr.

Wie werden Menschen zu Terroristen? Mit Peter R. Neumann
Die Terrorgefahr in Europa steigt. Es gibt Terrordrohungen bei der EM und Olympia, drei Taylor Swift-Konzerte in Wien werden abgesagt. Am Freitag, dem 23.08.2024, tötet ein Mann auf einem Stadtfest in Solingen drei Menschen, mutmaßlich aus islamistischen Motiven. Das Entsetzen ist groß und die Fragen drängend: Wie lassen sich solche Taten verhindern? In der Politik wird diskutiert: Brauchen wir strengere Waffengesetze? Müssen Menschen, deren Asylanträge abgelehnt werden, schneller abgeschoben werden, auch wenn das bedeutet, dass sie in Herkunftsländer wie Syrien und Afghanistan zurück müssen? Und in dieser Folge wollen wir verstehen: Wie werden Menschen zu Terroristen? Darüber spricht Anne Will mit Peter R. Neumann. Er ist Professor für Sicherheitsstudien und forscht seit Jahren zu den Themenfeldern Radikalisierung und Terrorismusbekämpfung am King's College in London. Am 17.September erscheint sein neues Buch “Die Rückkehr des Terrors - Wie uns der Dschihadismus herausfordert”. Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 28. August 2024, um 17:30 Uhr.

Bonus: Interview mit Paula Piechotta (GRÜNE)
“Strategisch wählen - aber klug!” ist der Slogan einer Kampagne der Grünen im Vorfeld der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen. Aber was genau soll das heißen? Darüber spricht Anne Will mit Paula Piechotta von den Grünen. Sie ist Bundestagsabgeordnete aus Leipzig und erklärt, warum vor den Landtagswahlen gerade von allen Seiten zum strategischen Wählen aufgerufen wird. Paula Piechotta meint: Für Wählerinnen und Wähler, die eine starke AfD verhindern wollen, treten politische Inhalte mehr und mehr in den Hintergrund. Gleichzeitig sei intransparent, welche Strategie beim Wählen wirklich Erfolg verspricht. Bei den anstehenden Wahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen könnten die Grünen die 5-Prozent-Hürde verfehlen. In Thüringen würde das bedeuten, dass sie aus dem Landesparlament ganz ausscheiden. Dass die Umfragewerte der Grünen in den Bundesländern so schlecht sind, hat auch mit der Wahrnehmung der Bundespolitik zu tun. Paula Piechotta sitzt in dieser Legislaturperiode zum ersten Mal im Bundestag und beschreibt ihre Sicht auf die Ampelkoalition. Außerdem geht es im Gespräch um den politischen Kommunikationsstil der Grünen und die Frage, ob es eine gute Idee ist, die Ampel als “Übergangsregierung” zu bezeichnen, wie es Grünen-Chef Omid Nouripour kürzlich getan hat. Das Interview wurde am Mittwoch, 21. August 2024, um 11 Uhr aufgezeichnet.

Wie geht strategisches Wählen? Mit Ursula Münch und Paula Piechotta
In Sachsen und Thüringen wird am 1. September gewählt, in Brandenburg am 22. September. Ein Teil der Wählerinnen und Wähler stellt sich anhand der aktuellen Umfragewerte die Frage: Wie muss ich wählen, um eine Regierungsbeteiligung der AfD zu verhindern? Welche Szenarien sind nach der Wahl möglich und wo wirkt meine Stimme am Besten? Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU, hat bereits im Juni dazu aufgerufen, bei den kommenden Landtagswahlen strategisch die CDU zu wählen, damit die AfD nicht stärkste Kraft wird. Die Grünen kontern mit der Kampagne “Strategisch wählen - aber klug!” und empfehlen stattdessen, den Platz der Grünen in den Landesparlamenten zu sichern. Die Argumentation: Je weniger Parteien es in die Landtage schaffen, umso größer wird der Einfluss der AfD. Wie strategisches Wählen funktioniert und welche Schwierigkeiten sich dabei für die anstehenden Landtagswahlen ergeben, darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit Ursula Münch, Politikwissenschaftlerin und Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing. Münch erklärt: Beim strategischen Wählen geht es vor allem darum, etwas zu verhindern - das kann aber auch schiefgehen. Außerdem beschreibt die Bundestagsabgeordnete Paula Piechotta aus Leipzig, warum in Sachsen gerade von allen Seiten zum strategischen Wählen aufgerufen wird und wie kompliziert strategisches Wählen hier mittlerweile ist. Das komplette Gespräch mit Paula Piechotta wird am 24. August 2024 um 6 Uhr als Bonusfolge veröffentlicht. Der Redaktionsschluss für diese Folge war am Mittwoch, 21. August 2024, um 17:30 Uhr.

Bonus: Interview mit Annika Brockschmidt, Journalistin
"Es ist nicht übertrieben zu sagen, der Fortbestand der amerikanischen Demokratie, wie wir sie kennen, steht in dieser Wahl auf dem Spiel", sagt die Journalistin und Buchautorin Annika Brockschmidt im Gespräch mit Anne Will. Die Präsidentschaftswahl des mächtigsten Landes der Welt geht in die heiße Phase. Die Entwicklungen in den letzten Wochen überschlagen sich: Statt Joe Biden ist nun Kamala Harris für die Demokraten nominiert. Würde sie gewinnen, wäre sie die erste Präsidentin der USA – der ältesten Demokratie der Welt. Die Umfragewerte stehen zu ihren Gunsten, doch wie gut sind ihre Chancen tatsächlich?

Sind die USA bereit für eine Präsidentin? Mit Tara-Louise Wittwer und Annika Brockschmidt
Das Rennen um das US-Präsidentenamt ist wieder offen. Seit die Demokraten Vizepräsidentin Kamala Harris nominiert haben, hat sie in Umfragen zuletzt deutlich dazugewonnen und liegt gleichauf oder knapp über den Werten des republikanischen Kandidaten und früheren US-Präsidenten Trump. Doch kaum stand Harris als Präsidentschaftskandidatin fest, spielte ihr Geschlecht eine Rolle. Nicht zuletzt auch wegen ihrer klaren Position zum Thema Selbstbestimmung und dem Recht auf Schwangerschaftsabbruch. Auch, dass Sie selber keine Kinder geboren hat und ihr Lachen nutzen ihre politischen Gegner als Zielscheibe und wollen sie so abwerten. Purer Sexismus.

Durch den Sommer mit Micky Beisenherz
Er ist der Autor, der zu jedem aktuellen politischen Ereignis sofort eine Pointe parat hat: Micky Beisenherz? Aber wie verbringt jemand, der so viele Projekte umsetzt und stets aktuell arbeitet, den Sommer? Kann Micky Beisenherz auch runterfahren? Darum geht es in der Sommerfolge – einem Gespräch zwischen Anne Will und Micky Beisenherz über Zweckbündnisse in der Politik, Pointen auf Papier und die Kunst der Zeitplanung. Diese Folge ist ein Sommergruß für alle, die nicht ganz auf Politik mit Anne Will verzichten wollen. Ab dem 15. August geht es mit den regulären Folgen weiter. Die Folge wurde am 5. Juli 2024 aufgezeichnet.

Durch den Sommer mit Oliver Welke
Wie lange braucht der Meister der Nachrichtensatire, um im Urlaub abzuschalten? Und hat er dann einen schlimmen Pointenstau im Kopf? Darüber spricht Oliver Welke mit Anne Will in dieser Sommerfolge. Außerdem verrät Oliver Welke, welche Politiker das größte Witzepotenzial haben und wer aus satirischer Sicht die bessere Kanzlerfigur abgibt: Merkel oder Scholz. Aber Politik ist nicht immer lustig. Auch nicht für die ZDF heute-show. Deshalb geht es in dieser Folge auch darum, bei welchen Ereignissen die Sendung ausfällt und wann selbst einer der lustigsten Redaktionen Deutschlands kein Witz einfallen mag. Diese Folge ist ein Sommergruß für alle, die nicht ganz auf Politik mit Anne Will verzichten wollen. Ab dem 15. August geht es mit den regulären Folgen weiter. Die Folge wurde am 4. Juli 2024 aufgezeichnet.

Bonus: Interview mit Michael Roth (SPD)
In Frankreich konnte ein Wahlsieg der rechtsnationalen Partei Rassemblement National abgewendet werden: Das linke Bündnis Nouveau Front Populaire gewann am 7. Juli die meisten Sitze im Parlament, gefolgt vom Bündnis um Präsident Macron. Jetzt muss Frankreich eine Regierung bilden - und das ist gar nicht so einfach. Denn das linke Bündnis besteht aus ganz unterschiedlichen Parteien - von Sozialdemokratinnen bis Putin-Verstehern. Wie sollen sie zusammen regieren? Wie viel Kompromiss verträgt eine Demokratie? Über Kompromissfähigkeit und Haltung spricht Anne Will in dieser Folge mit Michael Roth (SPD), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag. Roth hat für nächstes Jahr seinen Rücktritt aus der Politik angekündigt und hadert mit der Stimmung in der Politik. Für ihn ist das Ergebnis der französischen Parlamentswahl ein Erfolg mit einem sehr hohen Preis. Denn hier sieht man, laut Michael Roth, wie immer absurdere Bündnisse geschmiedet werden, um Rechtsextreme und Rechtspopulisten von der Macht fernzuhalten. Dadurch würden auch politische Kompromisse immer schwammiger und diffuser - gerade in einer Zeit, in der sich viele Wählerinnen und Wähler Klarheit und einfache Antworten wünschten. Das spüren wir auch in Deutschland, wo die Ampelkoalition ständig auf der Suche nach funktionierenden Kompromissen ist. Warum Michael Roth trotzdem für den Kompromiss ist, was die Bundesregierung an der Stelle besser machen könnte und warum sich Roth im kommenden Jahr aus der Politik zurückziehen will, das erfahrt ihr in dieser Folge. Das Interview wurde am Mittwoch, dem 10. Juli 2024, um 10 Uhr aufgezeichnet.

Wie viel Kompromiss verträgt die Demokratie? Mit Julia Reuschenbach und Michael Roth
Am vergangenen Sonntag hat in Frankreich das linke Bündnis Nouveau Front Populaire die Wahl zur Nationalversammlung gewonnen. Nachdem bei der Europawahl der rechtsnationale Rassemblement National mit 32 Prozent der Stimmen die Mehrheit geholt hatte, hatte Präsident Emmanuel Macron die Nationalversammlung aufgelöst. Daraufhin haben sich vier Parteien aus dem linken Spektrum in der Nouveau Front Populaire verbündet, um bei der Wahl zusammen gegen die Rechten anzutreten - und waren erfolgreich. Die nächste Frage ist aber: Wie soll man nun gemeinsam regieren? Noch dazu im Kompromiss mit dem Bündnis von Präsident Macron? Wir sprechen deshalb in dieser Folge über politische Kompromisse: Warum braucht es sie und wie könnten sie besser funktionieren? Der Kompromiss ist ein elementarer Bestandteil der Demokratie - aber wenn sich immer größere, inhaltlich unterschiedliche Bündnisse zusammenschließen müssen, um gegen die extrem Rechten zu gewinnen, dann stellt sich die Frage: Wie gut kann in solchen Bündnissen überhaupt noch Politik gemacht werden? Darüber spricht Anne Will mit der Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach vom Otto-Suhr-Institut an der Freien Universität Berlin. Sie sagt: Einen Kompromiss zu schließen bedeutet eben gerade nicht, seine eigene Position aufzugeben. Wie Kompromisse zustande kommen, müsste aber von der Politik an die Gesellschaft viel besser vermittelt werden. Außerdem hat Anne Will für diese Folge mit Michael Roth (SPD), dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, gesprochen, der die Begeisterung über den Wahlsieg des linken Bündnisses in Frankreich nicht ganz teilen kann und die Politik zwischen klaren Positionen und Kompromissen in einem “Teufelskreis” sieht. Das komplette Interview mit Michael Roth wird am 13. Juli 2024 um 6 Uhr als Bonusfolge veröffentlicht. Der Redaktionsschluss für diese Folge war am Mittwoch, 10. Juli 2024, um 17 Uhr.

Bonus: Interview mit Norbert Röttgen, CDU-Außenpolitiker
In Frankreich und den USA steht gerade die Demokratie auf dem Spiel. Denn Emmanuel Macron hatte nach der Niederlage bei der Europawahl überstürzt Neuwahlen ausgerufen, bei denen die Rechtspopulisten des Rassemblement National triumphieren konnten. Und US-Präsident Joe Biden hält an seiner erneuten Kandidatur fest, obwohl spätestens nach dem TV-Duell gegen Donald Trump klar ist, dass er kaum in der Lage sein wird, das Land eine weitere Amtszeit lang zu führen. Über diese schwierige politische Lage - und was die für Deutschland und Europa bedeutet - spricht Anne Will in dieser Folge mit dem Außenpolitik-Experten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert Röttgen.

Verspielen Biden und Macron gerade die Demokratie? Mit Jörg Lau und Norbert Röttgen
Riskieren der US-amerikanische Präsident Biden und der französische Präsident Macron gerade die Zukunft der westlichen Demokratien? Vertun sie mit ihren Entscheidungen, sich wieder zur Wahl zu stellen bzw. Neuwahlen auszurufen, eine der letzten Chancen im Kampf gegen den Rechtspopulismus?

Bonus: Interview mit Petra Köpping (SPD), Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Bleibt der Osten immer anders? Das ist die zentrale Frage, die Anne Will in dieser Woche mit Petra Köpping von der SPD bespricht. Köpping tritt in Sachsen als Spitzenkandidatin zur Landtagswahl im September 2024 an und ist die einzige Ministerin für gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland. Während Soziologe Steffen Mau davon ausgeht, dass der Osten politisch, ökonomisch und auch hinsichtlich der Mentalität und Identität anders bleiben wird als der Westen, glaubt Petra Köpping, dass der Osten sich angleichen wird. Es gebe nach wie vor erhebliche Unterschiede, zum Beispiel Lohnunterschiede, die angeglichen werden müssten. Köpping glaubt, dass der Osten noch drei Generationen brauche, um die Angleichung an westdeutsche Verhältnisse zu schaffen. Petra Köpping kritisiert, die Lage in Sachsen und im Osten werde von anderen politischen Parteien schlecht geredet. Neue Ansiedlungen im Osten aus der Chipindustrie zeigen ihrer Ansicht nach, dass die wirtschaftliche Perspektive sehr positiv sei. Das müsse Politik stärker betonen. Köpping ist bekannt dafür, dass sie die Nähe zu den Menschen in Sachsen sucht und auch am Rand der rassistischen Pegida-Demos immer wieder mit Demonstranten gesprochen hat. Sie fordert seit Jahren, die Verletzungen der Ostdeutschen, die im Zuge der Wiedervereinigung entstanden sind, anzuerkennen. Köpping erklärt, die Menschen im Osten seien nach den Umbrüchen in den 90ern und den Krisen der vergangenen Jahre mit ihrer Geduld am Ende. Die Bundespolitik habe ihrer Einschätzung nach aber mittlerweile verstanden, dass sie sich mehr um den Osten kümmern müsse. Warum die SPD in Sachsen dennoch nur bei 7% in aktuellen Umfragen steht, auch darüber spricht sie im Interview mit Anne Will. Köpping sieht historische Ursachen für die Schwäche der politischen Parteien im Osten und erklärt das zum Beispiel anhand ihrer eigenen Geschichte und ehemaligen Mitgliedschaft in der SED. Den Wunsch nach Frieden in der Ukraine sieht die Sozialministerin im Osten ebenso wie im Westen. In Bezug auf die Ukraine-Politik warnt Köpping allerdings vor “populistischen Plattitüden" und kritisiert Aussagen von Politikern aus CDU und CSU über ukrainische Geflüchtete und das Bürgergeld. Sie fordert, die demokratischen Parteien müssten stärker zusammenarbeiten, um rechtsextremen Parteien wie der AfD - die in Sachsen als gesichert rechtsextremistisch vom Verfassungsschutz beobachtet wird - nicht das Feld zu überlassen. Das schade am Ende den Menschen im Osten. Das Interview wurde am Mittwoch, dem 26.06.2024, um 13:30 Uhr aufgezeichnet.

Bleibt der Osten immer anders? Mit Steffen Mau und Petra Köpping
Entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze zeigt sich eine Teilung der Bundesrepublik: Der Osten nahezu komplett in AfD-Blau, der Westen fast vollständig in CDU/CSU-Schwarz, so sieht die politische Landkarte Deutschlands nach den Europawahlen aus. Angesichts dieser Unterschiedlichkeit diskutiert Anne Will in dieser Folge mit dem Soziologen Prof. Steffen Mau über die Frage: Bleibt der Osten immer anders? Steffen Mau, der selbst Ostdeutscher ist, beantwortet diese Frage mit Ja. Er verweist auf die Geschichte der ostdeutschen Bundesländer und darauf, dass der Angleichungs- und Aufholprozess inzwischen stagniere. Gemeinsam denken Anne Will und Steffen Mau über die Ursachen dafür nach, dass sich im Osten fast 35 Jahre nach der Wiedervereinigung ein anderes Parteiensystem abzeichnet. Sie sprechen über die Stärke von extrem rechten Parteien wie der AfD und über die Frage, warum das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) im Osten deutlich besser abschneidet als in westdeutschen Bundesländern. Sie diskutieren über Veränderungserschöpfung und Krisenmüdigkeit und darüber, warum die im Westen etablierten politischen Parteien im Osten weniger verwurzelt sind. Steffen Mau stellt fest, dass Sorge um die Demokratie in Ostdeutschland berechtigt ist. Es drohe etwas zu kippen. Auf der Suche nach Lösungen plädiert Soziologe für mehr und neue Formen der Beteiligung, zum Beispiel für Bürgerräte. Über die Stimmung im Osten spricht Anne Will für diese Folge außerdem mit Petra Köpping (TC 29:08-38:24). Sie ist die Spitzenkandidatin der SPD zur sächsischen Landtagswahl und die sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Köpping glaubt, dass der Osten noch drei Generationen brauche, um die Angleichung an westdeutsche Verhältnisse zu schaffen. Sie kritisiert, die Lage in Sachsen und im Osten werde von anderen politischen Parteien schlecht geredet. Neue Ansiedlungen z.B. aus der Chipindustrie zeigen ihrer Ansicht nach, dass die wirtschaftliche Perspektive im Osten sehr positiv sei. Köpping erklärt, die Menschen im Osten seien nach den Umbrüchen in den 90er Jahren und den Krisen der vergangenen Jahre mit ihrer Geduld am Ende. Die Bundespolitik habe ihrer Einschätzung nach aber mittlerweile verstanden, dass sie sich mehr um den Osten kümmern müsse. Warum die SPD in Sachsen dennoch nur bei 7% in aktuellen Umfragen steht, auch darüber spricht sie im Interview mit Anne Will. Ein Thema, das zu den stark unterschiedlichen Wahlergebnissen in Ost und West beigetragen hat: Die Ukraine-Politik. Immer mehr Menschen im Osten fordern, die militärische Unterstützung für die Ukraine zu reduzieren. Deshalb diskutiert Anne Will im zweiten Interviewausschnitt mit Petra Köpping darüber, ob die SPD ihre Haltung zu Waffenlieferungen und zum Umgang mit Flüchtlingen aus der Ukraine ändern sollte. (TC 01:07:38-01:15:02) Das vollständige Interview mit Petra Köpping erscheint am 29. Juni 2024 um 6 Uhr als Bonusfolge. Der Redaktionsschluss für diese Folge war am Mittwoch, 26. Juni 2024, um 17.30 Uhr.

Bonus: Interview mit Kevin Kühnert, SPD-Generalsekretär
Nach der Europawahl steht die Ampel-Regierung mächtig unter Druck. Besonders in der SPD rumort es. Die Kanzlerpartei holte mit 13,9 Prozent der Stimmen ihr schlechtestes Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl. 2,5 Millionen Wähler, die bei der letzten Bundestagswahl noch SPD gewählt haben, sind gar nicht zur Europawahl gegangen. Anne Will spricht darüber mit dem Generalsekretär der SPD, Kevin Kühnert. Er sagt, die SPD müsse mehr auf Sorgen und Ängste der Menschen reagieren, aber darauf passe nicht unbedingt immer ein Gesetz. “Da müssen auch Emotionen stärker rein” und die SPD müsse “binnen eines Jahres ganz viel Vertrauen zurückgewinnen”. Im Interview räumt Kühnert Fehler ein. Der SPD-Generalsekretär hatte das Ergebnis am Tag nach der Wahl mit einer “Kontaktschande” durch die Koalitionspartner erklärt. Dafür wurde er aus den Reihen der Ampel-Koalition heftig kritisiert. Den Begriff nimmt er im Interview mit Anne Will zurück. Dass das schlechte Abschneiden seiner Partei auch mit der Unbeliebtheit der Koalitionspartner in der Ampel zusammenhängt, wiederholt er. “Ich glaube, es gibt eine sinkende Toleranz, zum Teil politische Unterschiede, auch kulturelle Unterschiede auszuhalten und sich gegenseitig zuzugestehen.” Derweil steht die Ampel vor der nächsten großen Herausforderung: Anfang Juli soll der Haushalt stehen: über den wird innerhalb der Koalition seit Monaten gestritten. Ein zweistelliger Milliardenbetrag fehlt. FDP-Finanzminister Lindner will die Schuldenbremse auf keinen Fall aufgeben - und das, obwohl sogar der Bundesverband der Deutschen Industrie 400-Milliarden-Investitionen fordert. Sollte kein Haushalt zustande kommen, könnte die Ampel endgültig zerbrechen? Anne Will fragt Kevin Kühnert, ob er einen Plan B dafür habe. Das bejaht Kühnert. Er glaube aber, dass sich die Koalition auf einen Haushalt einigen werde. Dafür müssten sie sich aber noch einige “Verrenkungen” ausdenken und er prognostiziert: Die Schuldenbremse wird reformiert - allerdings nicht mehr in dieser Wahlperiode. Gibt es also noch ein Happy End für die Ampel? Das Interview wurde am Mittwoch, den 19.06.2024, um 9 Uhr aufgezeichnet. Impressum: Redaktion: Freya Reiß und Felix Schlagwein Executive Producerin: Marie Schiller Producer: Maximilian Frisch, Lukas Hambach, Patrick Zahn Sounddesign: Hannes Husten Vermarktung: Mit Vergnügen GmbH Eine Produktion der Will Media GmbH

Kann es ein Happy End für die Ampel geben? Mit Georg Ismar und Kevin Kühnert
Es rumort in der Ampel-Koalition. Aus der Opposition sind Rufe nach Neuwahlen und Vertrauensfrage laut geworden, nachdem die Regierungsparteien bei der Europawahl teils massiv Stimmen verloren haben. In keinem Wahlkreis in Deutschland haben SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP noch eine Mehrheit bekommen. Der politische Rückhalt schwindet. Dabei steht die Bundesregierung gerade in den Verhandlungen zum Bundeshaushalt 2025 stark unter Druck. Zumindest öffentlich scheint sich bisher keine Einigung abzuzeichnen. Hinter verschlossenen Türen verhandeln seit Tagen Kanzler Scholz (SPD), Vizekanzler Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) und Finanzminister Lindner (FDP). Ein zweistelliger Milliardenbetrag fehlt wohl. Dabei will Bundesfinanzminister Linder auf keinen Fall die Schuldenbremse wieder aussetzen und in der SPD positioniert sich vor allem der linke Parteiflügel gegen einen möglichen Sparhaushalt. Kann es ein Happy End für die Ampel geben? Der Frage geht Anne Will diese Woche mit dem politischen Korrespondenten der Süddeutschen Zeitung, Georg Ismar, nach. Er meint, der Frust in der Dreierkoalition sei intern sehr groß. Selbst bei jetzt unwahrscheinlichen Mehrheiten nach der nächsten Bundestagswahl glaubt Ismar nicht an eine Neuauflage der Ampel. Die großen Stimmenverluste der SPD erklärt er sich vor allem dadurch, dass die Sozialdemokraten nicht mehr als “Partei der arbeitenden Mitte” wahrgenommen werden, wie es auch Altkanzler Schröder kritisiert. Ismar betont, “die SPD wäre gut beraten, mehr auf die Kommunal- und Landespolitiker zu hören.” Diese seien viel näher dran an den Wählerinnen und Wählern. Vor allem an einer Reform des Bürgergeldes und an einer anderen Migrationspolitik müsste die SPD arbeiten. Da sollten sich die Sozialdemokraten ehrlich machen, Fehler gemacht zu haben. Über die Lage in der SPD nach der Wahlniederlage hat Anne Will für diese Folge außerdem mit dem Generalsekretär Kevin Kühnert gesprochen (ab TC 00:33:48). Dabei geht es auch um die aktuellen Haushaltsverhandlungen (ab TC 00:50:35). Ausgeschlossen hat Kühnert dabei, das Bürgergeld abzusenken. Das vollständige Interview mit Kevin Kühnert erscheint am 22. Juni 2024 um 6 Uhr als Bonusfolge. Der Redaktionsschluss für diese Folge war am Mittwoch, 19. Juni 2024, um 14.30 Uhr.

Bonus: Interview mit Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen), Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages
Was kann die deutsche Politik aus den Wahlergebnissen der Europawahl lernen? Darüber spricht Anne Will mit der Grünen-Politikerin und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Katrin Göring-Eckardt. Alle Regierungsparteien Deutschlands mussten bei dieser Europawahl Verluste hinnehmen. Die AfD legte deutlich zu und wurde im Osten stärkste Kraft. In Reaktion auf die Wahlergebnisse sagte Kanzler Olaf Scholz, es sei Zeit “sich anzustrengen und die Aufgaben zu lösen, vor denen wir stehen”. Aber wie soll das genau aussehen? Und war es nicht eigentlich ein Wahlergebnis mit Ansage? Die Grünen haben bei der Europawahl mit Abstand die meisten Wählerinnen und Wähler verloren. Sie bekamen 11,9 Prozent der Stimmen - damit liegen sie 8,6 Prozent unter den Ergebnissen der Europawahl 2019. Katrin Göring-Eckardt hält es jetzt für besonders wichtig, genau zu analysieren, warum ihre Partei so große Verluste eingefahren hat. Sie glaubt, dass ein Fehler gemacht wurde: Das Thema Gerechtigkeit wurde zum Beispiel im Hinblick auf Klimaschutz nicht genug adressiert. Sie betont auch: Trotz der Gewinne der AfD hat die Mehrheit in Deutschland demokratisch gewählt. Das Interview wurde am Mittwoch, den 12.06.2024, aufgezeichnet.

Wie wird Deutschland kriegstüchtig? Mit Melanie Amann und Kevin Kühnert
Politik mit Anne Will: Das ist jede Woche ein Thema, ein Gast und ein politisches Interview. In der ersten Folge ist Melanie Amann, stellvertretende Chefredakteurin des SPIEGEL, zu Gast. Mit ihr analysiert Anne Will die komplexe internationale Bedrohungslage. Kann Diplomatie eine Eskalationsspirale nach dem iranischen Angriff auf Israel verhindern? Der ukrainische Präsident Selenskyj mahnt, sein Land brauche die gleiche internationale Geschlossenheit wie Israel. Geht der Bundeswehr bei der Zeitenwende, die Kanzler Scholz vor zwei Jahren beschrieben hat, das Geld aus? Kann sich die Ampel-Koalition im Zweifel auf eine Ausnahme der Schuldenbremse einigen? Das fragt Anne Will Kevin Kühnert, SPD-Generalsekretär, im Interview (TC: 16:20-22:20). Das ausführliche Interview könnt ihr hier ab dem 19. April als Bonusfolge hören.

Trailer
Am 18. April geht‘s los. Dann kommt jede Woche eine neue Folge vom neuen Politik-Podcast mit Anne Will. Wöchentlich donnerstags ab 12 Uhr.





















