In den meisten westafrikanischen Ländern existieren neben den offiziellen politischen Behörden auch die traditionellen Herrscher: die Lamido, les Majestés und die Fon. Die präkolonialen Strukturen haben bis heute überlebt und werden von den Regierungen geduldet. Denn: die traditionellen Herrscher sind oft noch immer die Oberhäupter der Kommunen und Regionen. Zum Beispiel in Rey Bouba, dem Sitz des muslimischen Lamido, der über ein Gebiet herrscht, so groß wie Belgien. Ihm sind weitere vier Lamido unterstellt, die ihm Rechenschaft ablegen müssen über die Entwicklungen in ihren Ortschaften. Eine Parallelstruktur, die kompliziert wirkt. Politologe Dr. Emmanuel Kobela, Soziologe und Politikwissenschaftler, Studium in Bremen und LMU München, ordnet ein.