Die Schreibbewegung. Ein Podcast über die Kultur des Schreibens.

Anna Firmberger und Claudia Parton

Schreiben ist eine Bewegung mit dem ganzen Körper – auch wenn Kunst und Kultur ein völlig anderes Bild vermitteln. Das Tiny AlphaHaus ist eine mobile Schreibwerkstatt in Berlin, einsehbar von drei Seiten. Hier wird erforscht, wie wir wirklich sind, wenn wir schreiben. In diesem Podcast be-schreiben wir die vielen unterschiedlichen Bewegungen, die mit dem Schreibprozess verknüpft sind. Wir sprechen über das Tippen und Handschreiben, über die euphorischen Bewegungen hin zu einer Schreibaufgabe oder jene vermeidenden weg von ihr, über das Stillsitzen und Umherlaufen – und um das Einfrieren dieser Bewegungen, wenn die Blockade eintritt. Wie können wir zwischen teils widerstrebenden Einflüssen zu einer uns eigenen Schreibbewegung finden? Die beiden Hosts – Anna Firmberger (bildende Künstlerin) und Claudia Parton (Texterin, Kulturschaffende, angehende Schreibpädagogin) – sind selbst vor allem neugierig.

Alle Folgen

Folge 4: Woran wir uns stoßen

Wir behaupten: Schreiben ist eine umfassende und körperliche Bewegung in unseren jeweiligen Räumen. Leitplanken, Wände und Türen in diesem Raum strukturieren die Bewegung. Einige kennen wir gut, andere übersehen wir. Mit letzteren setzen wir uns in dieser Folge vertieft auseinander. Welche Wissens- und Erfahrungslücken legt etwa unsere Art offen, über den Zusammenhang von Schreibkompetenz und den Fachkräftemangel zu sprechen? Wie hängen Schreiben und Scham zusammen? Welches Kinderbuch braucht es aus unserer Sicht dringend, um Kindern den Eintritt in die Schriftsprache zu erleichtern - und was sagt es aus, dass es genau dieses Kinderbuch nicht gibt? Dickes Brett, diese Folge, aber wir freuen uns, wenn Ihr uns antwortet. Viel Spaß, Anna und Claudia

Folge 4: Woran wir uns stoßen

Folge 3: Wie wir Schreiben sehen

In dieser Folge sprechen wir über verbreitete Vorstellungen, wie Schreibende auszusehen haben. Anna (bildende Künstlerin) weiß ein bisschen, wie das bei ihr aussieht. Das liegt daran, dass sie dabei auf der Zunge kaut - und ihre Lehrer regelmäßig in ihren Mund schauen wollten, weil sie dachten, sie kaue Kaugummi. Claudia (Autorin, Redakteurin, Schreibpädagogin) ist beim Schreiben dieser Zeilen schon dreimal aufgestanden und umhergelaufen. Außerdem spricht sie mit sich selbst. Wir wissen mittlerweile: Bewegen beim Schreiben ist völlig normal. In Kunst und Kultur sind Schreibende aber häufig anders abgebildet: ruhig, konzentriert, am heimischen Schreibtisch. Einige wenige Studien legen nahe, dass Schule auch zu diesem Ideal erzieht. Was macht das mit Novizinnen und Novizen im Schreibprozess, die ohnehin unsicher sind? Wie finden professionelle Autorinnen und Autoren gegen diese Prägung zu einer für sie passenden Schreibbewegung? Wir freuen uns, wenn Ihr Euch anregen lasst, Euer eigenes Schreiben zu erforschen. Herzliche Grüße, Anna und Claudia

Folge 3: Wie wir Schreiben sehen

Folge 2: Schritte zum Schreiben

Normalerweise haben wir ein sehr technisches Verständnis von Lesen und Schreiben als (De-)Codieren von und in Schrift. So übersehen wir allerdings den allergrößten Teil dessen, was Lesen und Schreiben wirklich ausmacht - und warum die allermeisten Menschen dabei wenigstens hin und wieder vor unerwarteten Hürden stehen. Die Idee, sich beides als eine körperliche Bewegung vorzustellen, gibt es schon lange; bei Virginia Woolf ebenso wie in den New Literacy Studies. Ihr müsst das alles nicht lesen, sondern könnt uns hier einfach eine gute Stunde lang zuhören. Viel Spaß, Anna (bildende Künstlerin) und Claudia (Redakteurin, Autorin, Schreibpädagogin).

Folge 2: Schritte zum Schreiben

Folge 1: Schreiben als Bewegung - was ist gemeint?

Wir sind: Anna Firmberger (bildende Künstlerin) und Claudia Parton (Redakteurin, Autorin, Schreibpädagogin). Das Schreiben als Bewegung haben wir selbst an unterschiedlichen Stellen erfahren: beim Vermeiden der Steuererklärung, beim Von-der-Seele-Schreiben mit der Hand, im Umgang mit einem jungen Menschen, der "nicht richtig" liest und schreibt. Gerade hier hat Claudia unerwartet viel gelernt. Anna verknüpft diese Erfahrungen mit dem künstlerischen Prozess. Was könnt Ihr mitnehmen? Erstens: Lesen und Schreiben ist viel mehr als das (De-)Codieren von und in Schrift. Zweites: Fast alle Menschen haben wenigstens hin und wieder ihre Schwierigkeiten. Drittens: Viele kulturell vermittelte Bilder des Lesens und Schreibens halten dem Realitätscheck nicht stand.

Folge 1: Schreiben als Bewegung - was ist gemeint?