Am 11. November 1918, morgens um 11 Uhr, schwiegen die Waffen. Der Erste Weltkrieg war vorbei. Waffenstillstand – auf Französisch Armistice. In Belgien, aber auch in Frankreich und Großbritannien ist das bis heute ein wichtiger Feiertag. In Deutschland wird am 11.11. eher an Karneval und Sankt Martin gedacht. An Laternenumzüge und den Beginn der fünften Jahreszeit. Nicht aber an das Ende eines weiteren Krieges, der viel Leid über Europa und die Welt gebracht hat. Das ist schon bemerkenswert. Deutschlands Nachbarn gedenken jedes Jahr der Kriegstoten, legen Kränze nieder, halten um 11 Uhr inne. In Brüssel gibt es 21 Salutschüsse. Und das Land, das mit den sogenannten Versailler Verträgen vermutlich die gravierendsten Folgen dieses Tages zu tragen hatte, schunkelt und singt "Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind". Ist das Verdrängung? Oder einfach eine andere Art, mit Geschichte umzugehen? „Glaubst Du das wirklich?“, ein kleines Fenster zum Wochenende, erscheint immer freitags. Thomas Philipp Reiter betrachtet darin das Leben aus der Perspektive des Glaubens. Thomas ist gelernter Journalist und in Hamburg aufgewachsener Belgier. Von Brüssel aus berichtet er für deutsch- und niederländischsprachige Medien über Themen, in denen Alltag, Kirche und Religion ineinander fließen. Für ihn ein ständiges „Nachdenken über Gott und die Welt“ und ein Medienapostolat, das vom Heiligen Vinzenz Pallotti inspiriert wurde.























