Unter freiem Himmel: Das Lagerfeuer für Nomaden-Christ:innen (RefLab)

Evelyne Baumberger

Wie kann Glaube an Gott im 21. Jahrhundert aussehen? Was aus der christlichen Tradition übernehmen wir, was ist nicht mehr zielführend? Zwischen diesen Themen hat auch Aktualität Platz. Glaube mit Herz, Kopf – und manchmal auch Zweifeln: Zwischen Theologiestudium und Hiking Church, zwischen reformierter Tradition und digitaler Kirche. Theologin Evelyne Baumberger macht seit 2020 kurze Videos zu diesen Themen (findet man in der YouTube-Playlist von RefLab), der Podcast ist eine Vertiefung dieser Videos. Ich freue mich über Fragen und Themen-Ideen - gerne per Kommentar oder per Mail an contact@reflab.ch!

Alle Folgen

Klagelieder: Warum Wut und Trauer auch im Glauben Raum haben darf

Klagelieder – oder: was nützen Gebet und Kunst, wenn keine Hoffnung besteht? «Alles wird gut», so lautete das Motto des RefLab Podcast-Festivals 2025. Doch manchmal ist es eben nicht gut und es erscheint auch kein Silberstreifen am Horizont. «Not lehrt beten», heisst es, und «aus Kummer entstehen die schönsten Lieder». Aber was nützt Gebet, was hilft Kunst, wenn sich eine Situation nicht ändern lässt? In einem Workshop zusammen mit Tamara Boppart ging ich, Theologin Evelyne Baumberger vom RefLab, dieser Frage auf die Spur. Alle Podcastfolgen vom RefLab-Festival 2025 findest du auf reflab.ch bei "Themenwelten".

Klagelieder: Warum Wut und Trauer auch im Glauben Raum haben darf

Glaube braucht Räume. Kirche bietet sie (eigentlich)

Was Kirche ausmacht, ist, dass hier der Glaube kein Tabu ist. Das braucht Mut – und Verantwortungsbewusstsein. Eine Studie hat ergeben, dass Kirchgemeinden nicht primär als Orte wahrgenommen werden, an denen der eigene Glaube praktiziert werden kann. Viel stärker fällt etwa ins Gewicht, dass sich die Kirche für «Bedürftige» einsetzt oder dass durch die eigene Kirchenmitgliedschaft eine gewisse Tradition erhalten bleibt. Warum? Liegt hier Potenzial für die Zukunft?

Glaube braucht Räume. Kirche bietet sie (eigentlich)

Gott in der Natur erfahren – eine Übung

Zu Sommerzeit/Wanderzeit wiederhole ich eine bereits erschienene Podcastfolge mit einer Übung, die man zu jeder Jahreszeit draussen machen kann. Sie heisst «Terra divina» oder «Schwellengang». Man geht in die Natur, hört auf den inneren Kompass, und sobald einem eine «Schwelle» auffällt wie etwa ein Zweig oder ein umgekippter Baumstamm, tritt man darüber. Mit Respekt und Offenheit gegen innen und aussen öffnet man alle Sinne, spürt, was passiert und schaut hin, was einem auffällt. Man versucht, Gottes Stimme in der Natur zu hören und sich mit ihr zu verbinden. Du kannst die Übung alleine machen, oder in einer Gruppe, wo ihr euch eine Weilte trennt und danach Erfahrungen austauscht. Probiers gerne aus und schreib einen Kommentar, was du erlebt hast! Kommst du zum RefLab Podcast-Festival? www.reflab-festival.ch

Gott in der Natur erfahren – eine Übung

«Petit bonjour»: Alternative zu Social Media?

Kennst du das? Freundschaften, die einem wichtig sind – aber man sieht sich kaum. Man will sich schon lange wieder mal melden, doch irgendwie stresst der Gedanke gerade. Der Alltag, die To-dos, das Gefühl, dass für ein echtes Gespräch gerade die Energie fehlt. Eine Freundin von mir hat aus ihrer Zeit in Burkina Faso eine wunderbare Tradition mitgebracht: das «petit bonjour»; das «kleine Hallo».

«Petit bonjour»: Alternative zu Social Media?

Kirchentags-Rückblick: Mega-Predigt, Waldbaden und Marianne Edgar Budde

Rückblick auf meine Erlebnisse am Deutschen Evangelischen Kirchentag 2025 in Hannover. Ich (Theologin Evelyne Baumberger, RefLab) durfte am Eröffnungsgottesdienst predigen zum Thema Mut – bzw., was ist, wenn man sich nicht mutig fühlt.

Kirchentags-Rückblick: Mega-Predigt, Waldbaden und Marianne Edgar Budde

Was bedeutet «Würde»?

Kann man die eigene Würde verlieren, oder jemandem Würde zurückgeben? 🤔 Nein, denn Würde ist jedem Menschen angeboren. So steht es in der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte – und so sieht es auch die christliche Ethik. Was das bedeutet, dazu mehr in dieser Podcastfolge. ➡️ Wenn du zu diesem komplexen Thema noch mehr wissen möchtest, lies den Artikel auf reflab.ch.

Was bedeutet «Würde»?

Bibel lesen: 4 Tipps zum Start

1. Finde die richtige Bibel-Version für dich - Genaue Bibeln: z. B. Elberfelder, Schlachter 2000, Neue Zürcher Bibel - Verständlichere Bibeln: z. B. Hoffnung für alle, Basis Bibel, Gute Nachricht 2. Lies nicht von vorne nach hinten... ...sondern überleg dir, was du gerade suchst und was dich interessiert. Zu Jesus Christus: - Markus-Evangelium (etwa bei 2/3 der Bibel) - überhaupt die vier sogenannten «Evangelien» Für Lebensweisheiten: - Buch der «Sprüche» - «Bergpredigt» (Matthäus 5-7) Psalmen: - zum Beispiel Psalm 23 (Gott als guter Hirte), Psalm 121 (Gott als Beschützer), Psalm 8 (Die Schönheit der Schöpfung), Psalm 139 (Gott kennt mich ganz genau), Psalm 37,5 (Vertrauen auf Gott), Psalm 103 (Dankbarkeit und Vergebung). Hier eine Korrektur: Im Podcast erwähne ich Psalm 42, meine aber Psalm 104 (die Schönheit der Natur). 3. Nutze Erklärungen Sogenannte Bibellese-Hilfen findest du in christlichen Buchhandlungen, online, als Funktionen in Apps. Manche Bibeln wie die Basis-Bibel enthalten auch selbst schon erklärende Abschnitte, die den Einstieg erleichtern. 4. Lass dir Zeit! Lies in unterschiedlichen Stimmungen und Lebenssituationen in der Bibel. Was dir daraus entgegenkommt, verändert sich. Spricht mit anderen über deine Fragen und Erkenntnisse. Hast du Fragen? Schreib mir an contact@reflab.ch!

Bibel lesen: 4 Tipps zum Start

Zwischenfolge: Was im RefLab gerade läuft und wie es weitergeht

«Unter freiem Himmel» pausiert ganz kurz – in 2-3 Wochen geht's weiter mit neuen Folgen. Falls du Ideen oder Fragen hast zu neuen Folgen von «Unter freiem Himmel», schreib mir gerne! Zum Beispiel per Mail an contact@reflab.ch.

Zwischenfolge: Was im RefLab gerade läuft und wie es weitergeht

Was ist mit neuen Übersetzungen des «Unser Vater»? (Unser Vater, Teil 9)

Warum noch die alten Worte des «Unser Vater?» Und darf man das Gebet frei übersetzen? Darum geht's in dieser Folge, der letzten in der Serie. Das «Unser Vater» ist ein Gebet, das verbindet, weil so viele die gleichen Worte auswendig können und gemeinsam beten. Gleichzeitig ist gerade im persönlichen Gebet aber auch Raum für neue Worte. 🤲💬 Welche Version spricht dich an? Nimm diese Podcastfolge als Inspiration, dein eigenes «Unser Vater»-Gebet zu schreiben! 🙏✍️ 🔗 Schriftlich gibt's die Gedanken bei reflab.ch!

Was ist mit neuen Übersetzungen des «Unser Vater»? (Unser Vater, Teil 9)

"Denn dein ist das Reich..." (Unser Vater, Teil 8)

Der Schluss steht so nicht in der Bibel 🤯 Jedenfalls nicht dort, wo der Rest des Gebets steht: „Denn dein ist das Reich…“ etc. stammt aus dem Alten Testament. Die Worte stehen in 1. Chronik 29,11. Doch dieser Schluss gehört seit dem 1. Jahrhundert zum Gebet. Warum? Weil es üblich war, ein Gebet mit einem Gotteslob abzuschliessen. ✨ Die Worte klingen nach Glanz und Gloria, nach einem erhabenen König. Deswegen gibt es dazu auch Kritik - doch die Bibel bricht schon selber mit diesem Königsbild: Wie, erklärt Evelyne im Podcast. 🙏💛 📢 Was bedeutet dieser Schluss für dich? Schreib’s in die Kommentare! 👇

"Denn dein ist das Reich..." (Unser Vater, Teil 8)

«Und führe uns nicht in Versuchung» (Unser Vater, Teil 7)

Mit «Versuchung» ist nicht in erster Linie die Verlockung zu moralischen Sünden gemeint, etwa ungesundem Essen, Untreue oder dummen Kaufentscheiden. Sondern die Trennung von Gott – und deshalb könnte man auch beten: «Lass mich bitte nicht alleine, Gott.» Warum, erkläre ich in dieser Podcastfolge!

«Und führe uns nicht in Versuchung» (Unser Vater, Teil 7)

«Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben» (Unser Vater, Teil 6)

Ist es Pflicht, jemandem zu vergeben, egal wie schlimm es ist, was die Person einem angetan hat? 🤔💭 Jesus hat gepredigt, dass man grosszügig vergeben soll – immer wieder. Aber das ist keine starre Regel, sondern eine Lebenshaltung. Was heisst das? Und wie kannst du mit Schuld umgehen, die dich belastet? 🌿💔 Spoiler: Vergebung bei Gott ist ein Geschenk, keine Leistung. 💝🙏 ➡️ Was kommt dir zum Thema Schuld und Vergebung in den Sinn? Schreib’s mir auf contact@reflab.ch, kommentier auf reflab.ch oder auf dem RefLab-Instagram-Kanal! 💬 Diese Podcastfolge gibt's auch in Form eines Blogartikels bei reflab.ch. #Vergebung #Schuld #UnserVater #Vaterunser #Glaube #Spiritualität #Jesus #Glaubeteilen #Hoffnung #Christentum #JesusChristus #vergeben #Freiheit #spirituell #Inspiration #spiritualbypassing #spirituellerMissbrauch 🙏✨

«Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben» (Unser Vater, Teil 6)

«Unser tägliches Brot gib uns heute» (Unser Vater, Teil 5)

«Unser täglich Brot» – bedeutet das ganz konkret unser Essen, oder bezieht es sich auf geistige Nahrung? Evelyne glaubt, dass es tatsächlich um körperliche Grundbedürfnisse geht: essen, schlafen, Gesundheit. Was uns manchmal banal erscheint, ist Gott wichtig. Diese Zeile des "Unser Vater"-Gebets drückt aus, dass wir mit Gott über alles sprechen können – sei es auch noch so simpel. Selbst darum zu beten, dass man genug hat, nimmt einen auch in die Pflicht, für andere zu sorgen. Deswegen geht es hier in zweiter Linie auch um Solidarität und Verantwortung. Was denkst du? Schreib gerne einen Kommentar. Schriftlich gibt's diese Gedanken auch im Blogpost auf reflab.ch, ebenfalls ein Kurzvideo dazu.

«Unser tägliches Brot gib uns heute» (Unser Vater, Teil 5)

Die Weihnachtsfolge: Liebe, leere Geschenke – und was ist denn jetzt mit diesem Jesus?

Liebe, Licht und Hoffnung: An Weihnachten wird viel mit grossen Begriffen gearbeitet, die emotionale Stimmungen hervorrufen. Bei näherer Betrachtung geht es dann jedoch oft um eine glitzernde Fassade für triste Verhältnisse oder um Kommerz und Kauflust – leere Schachteln, um die ein hübsches Geschenkpapier gewickelt ist. An Weihnachten wird gefeiert, dass Gott in einem kleinen Kind zu uns Menschen kam. Jesus Christus, über dessen späteres Leben viel in der Bibel zu lesen ist. Dieser Jesus, mit dem ich lange wenig anfangen konnte, ist Dreh- und Angelpunkt des christlichen Glaubens. In dieser Podcastfolge denke ich darüber nach, was es für die Begriffe Liebe, Licht und Hoffnung bedeutet, sie durch diese Linse zu betrachten. Schreib mir gerne einen Kommentar, was du davon hältst – auf Social Media oder per Mail an contact@reflab.ch.

Die Weihnachtsfolge: Liebe, leere Geschenke – und was ist denn jetzt mit diesem Jesus?

«Dein Wille geschehe» (Unser Vater, Teil 4)

«Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden» – ein schwieriger Satz im UnserVater-Gebet. Man gibt damit ein Stück Kontrolle ab. Aber was bedeutet es genau, so zu beten? 🙏 Im Video erkläre ich, warum diese Zeile vielleicht in der einen Variante des Gebets fehlt und warum sie doch so wichtig ist. Es geht um Demut, Vertrauen und die Frage, ob Gottes Wille tatsächlich besser ist als mein eigener...? 🤔 Im Artikel auf reflab.ch findest du den Inhalt des Videos ausführlicher zum Nachlesen, und im RefLab-Youtube-Kanal ein kurzes Video dazu. *Korrektur: Am Ende spreche ich vom «Apostel Matthäus». Gemeint ist natürlich der Evangelist Matthäus.

«Dein Wille geschehe» (Unser Vater, Teil 4)

«Dein Reich komme» (Unser Vater, Teil 3)

Das Gesicht in die Sonne halten ☀️ Das bedeutet es, zu beten, "Dein Reich komme". Jesus hat oft Geschichten vom "Himmelreich" erzählt. Dass ein Schimmer davon da und dort schon durchblitzt, immer stärker wird und irgendwann alles anstrahlt. "Die Liebe ist das Wesen der Zeit Gottes", predigte der Theologe Gerhard Ebeling. Zu beten, dass dieses Himmelreich Gottes die Erde umfassen soll, bedeutet deshalb, sich diesem Schimmer zuzuwenden. Das Gesicht in die Sonne zu halten, sich vom Licht Gottes anstrahlen und wärmen zu lassen und es in die Welt hinaus zu reflektieren. Damit überall kleine Lichter erstrahlen und die Welt heller wird. 💫 Dazu gibt es auch die Folge «Siehst du den Himmel schon?».

«Dein Reich komme» (Unser Vater, Teil 3)

«Geheiligt werde dein Name» (Unser Vater, Teil 2)

«Geheiligt werde dein Name» – ein rätselhafter Satz im Unser-Vater-Gebet. Was bedeutet er genau? Bei dieser Bitte ist es zentral, die jüdische Herkunft dieser Gebetszeile zu betrachten. Deshalb zum Einstieg in diese Folge auch eine Geschichte aus dem Talmud. Den zweiten Teil dieser Podcastfolge bildet eine Meditation von Janna Horstmann: «Kann mein Name heilig sein?» Auf reflab.ch findest du den Inhalt dieser Podcastfolge als Blogartikel zum Nachlesen, und auf YouTube bei RefLab ein kurzes Video dazu.

«Geheiligt werde dein Name» (Unser Vater, Teil 2)

«Unser Vater im Himmel» (Unser Vater, Teil 1)

Auf reflab.ch findest du den Inhalt dieses Podcasts auch schriftlich als Artikel, und auf dem YouTube-Account von RefLab gibt's ein kurzes Video desselben Inhalts. «Vater» – ein sehr persönliches Bild für Gott. Jesus hat sich beim Vaterunser, in dieser Gebetsanleitung, bewusst für diesen Vergleich entschieden. Hier geht es um eine ganz eigene Beziehung: Es ist eine persönliche Anrede, die grosses Vertrauen ausdrückt. Am Ende der Podcastfolge kannst du mit einem poetischen Text von Janna Horstmann diese Zeile des Gebets noch einmal anders auf dich wirken lassen. / Kennst du schon den neusten RefLab-Podcast: «RefLab To Go»? Dort liest dir jede Woche ein Autor oder eine Autorin einen Blogpost vor. / Erwähnte Bibelstellen: Hosea 11,3; Hosea 13,8. Das «Unser Vater»-Gebet steht bei Matthäus 6,9-13 und in einer kürzeren Variante bei Lukas 11,2-4 (dort steht am Anfang nur «Vater»). Auch Manuel Schmid und Stephan Jütte haben in der neusten Folge des Podcasts «Ausgeglaubt» über das Bild von Gott als Vater gesprochen.

«Unser Vater im Himmel» (Unser Vater, Teil 1)

«Unser Vater»: ein Gebet für alle Fälle

Das bekannteste christliche Gebet: "Unser Vater" oder "Vaterunser". In dieser Staffel von "Unter freiem Himmel" gehen wir es Zeile für Zeile durch: Was steht da, wie lautet es im Grundtext, was sind unterschiedliche Interpretationen, und was bedeutet es für uns, heute? In dieser Einführungsfolge wird der Kontext erklärt: Woher kommt dieses Gebet? Es steht zweimal in der Bibel, bei Matthäus 6,9–13, und bei Lukas 11,2–4. Die Versionen sind unterschiedlich, und der Schluss, wie wir ihn heute kennen, steht gar nicht dort – der stammt nämlich aus dem Alten Testament (1. Chronik 29,11). Warum das so ist, erfährst du in dieser Folge.

«Unser Vater»: ein Gebet für alle Fälle

Ostern als Mythos

Jahr für Jahr habe ich versucht zu verstehen, was Karfreitag und Ostern bedeuten. Was das Ganze eigentlich mit mir zu tun hat. Aber mittlerweile weiss ich: Ob ich das jetzt rational verstehe oder nicht, ist ziemlich irrelevant. Es geht um die Geschichte als Mythos: Als Geschichte, in der Zusammenhänge erahnbar werden, die sehr viel grösser sind als ich – und die gleichzeitig fundamental mit mir zu tun haben. Möglichkeiten, dies zu spüren, sind sinnliche Zugänge zu Ostern. Fasten, Passionskonzerte, symbolische Handlungen, Lieder, ein Osterfeuer, Osterlachen. Mir helfen auch Filme dabei, in die Geschichte einzutauchen – zum Beispiel: Maria Magdalena (2018) Auferstanden ("Risen", 2015) Das 1. Evangelium nach Matthäus (1964) Das neue Evangelium (2021) Silence (2016) Klassiker, der "Jesus-Film" (1979)

Ostern als Mythos

Was passiert nach dem Tod?

Was geschieht mit uns, wenn wir gestorben sind? Was passiert nach dem Tod? Niemand weiss das – ich natürlich auch nicht. In dieser Folge erzähle ich dir jedoch, was ich mir vorstelle und was ich als Theologin darüber denke. Es interessiert mich, was du denkst! Ich bin gespannt darauf, was in den Kommentaren zusammenkommt; direkt auf Spotify oder auf reflab.ch.

Was passiert nach dem Tod?

Muss ich anderen von Gott erzählen?

Was ist das Wort, das im Zusammenhang mit dem Christentum am meisten umstritten ist? Mission. Es ist etwas Persönliches, aber man wird schnell in eine Schublade gesteckt. Mission hat heute auch einen kolonialen und übergriffigen Beigeschmack. Also einfach den Glauben Privatsache sein lassen? In der Bibel heißt es immer wieder, man solle weitererzählen, wie gut Gott ist. Und dann der Missionsbefehl und so weiter... Wie damit umgehen, wenn man sich unwohl fühlt damit, anderen vom eigenen Glauben zu erzählen?

Muss ich anderen von Gott erzählen?

Die beste Strategie bei Online-Konflikten

Fakten und Argumente sind wichtig – aber in den Social-Media-Kommentarspalten überzeugen sie leider niemanden. Deswegen braucht es eine andere Strategie. Und als Bonus: 5 Besonderheiten von Konflikten im digitalen Raum (ab Min. 9.25): 1. Zeit 2. Shitstorm-Gefahr 3. Machtverteilung und Algorithmen 4. Block-Funktion etc. 5. Emojis statt Körpersprache

Die beste Strategie bei Online-Konflikten

War Maria wirklich Jungfrau?

Aus der Community kam die Bitte, mal was über diese Frage zu machen. Hier also theologische Puzzleteile zur Auseinandersetzung damit, u. a. der antike Kontext, Reinheitsvorstellungen und Prophetien aus dem Alten Testament. Kommst du ans RefLab-Festival «Expedition WIRklichkeit» am 8./9. März in Zürich?

War Maria wirklich Jungfrau?

Ausdauer trainieren: anders, als man denkt

Hast du dir für 2024 vorgenommen, mit dem Laufen anzufangen? Beim Jogging gibt's am Anfang eine steile Erfolgskurve, dann erreicht man irgendwann ein Level, wo man nicht mehr schneller wird. 🏃🏽‍♀️ Der Grund dafür ist simpel – aber schwierig umzusetzen. Und es hat viel mit unserem Lebensstil zu tun. Hast du dein Ticket fürs RefLab-Festival «Expedition Wirklichkeit» schon? Momentan gelten noch Early-Bird-Preise. 8./9. März 2024, Zürich. Hier gibt's alle Infos und Tickets: www.reflab-festival.ch

Ausdauer trainieren: anders, als man denkt

Gott ist nicht im Sturm

Die Story beginnt mit einem Massaker und endet mit der Pensionierung eines Rächerpropheten. Nachdem der biblische Prophet Elijah 450 andere Propheten abgeschlachtet hat (ja, das Wording steht tatsächlich so in der Bibel), muss er fliehen und will selbst nur noch sterben. Was dann passiert und was diese Geschichte mit den bevorstehenden Weihnachtstagen zu tun hat, erzähle ich in dieser Podcastfolge. Dazu gibt es ein Video mit gleichem Inhalt auf YouTube oder Instagram (RefLab) sowie einen Blogartikel auf reflab.ch. Bist du auch dabei am RefLab-Podcast-Festival «Expedition Wirklichkeit» am 8./9. März 2024 in Zürich? Momentan gibt's Tickets noch zum Early-Bird-Preis. www.reflab-festival.ch

Gott ist nicht im Sturm

Am Anfang war das... Gespräch

«Am Anfang war das Wort.» Einer der berühmtesten Sätze der Menschheit. Aber: Der Satz wurde nicht immer genau so übersetzt. In den ältesten Bibelübersetzungen steht ein bisschen etwas anderes. Und das hat Auswirkungen darauf, wie man sich das Verhältnis von Gott zur Welt vorstellt. Was war die zweite Übersetzungsmöglichkeit – und warum hat sich der Begriff «Wort» durchgesetzt, obwohl er eigentlich weniger genau ist?

Am Anfang war das... Gespräch

Die Kraft von Ritualen

Religiöse Rituale wie das Abendmahl, vertraute Lieder, das gemeinsame Vaterunser tun gut, wenn der Glaube zu rational, zu kognitiv geworden sind. Ob ich sie theologisch immer zu 100 % nachvollziehen kann, ist egal – manche Dinge müssen körperlich geschehen. So ist vielleicht beim Abendmahl nicht der Sinn darin, dass ich verstehe, was Jesus mit «mein Leib» und «mein Blut» gemeint hat, oder wie das aufgeladen wurde. Sondern dass mir die bekannten Worte dieses Rituals «in Fleisch und Blut» übergegangen sind, und dass ich Brot und Wein körperlich verinnerliche. Wenn mein spiritueller Boden ausgetrocknet ist, sind Rituale ein wohltuender Regen. Und vielleicht wächst und blüht dann aus diesem Boden sogar wieder mal was.

Die Kraft von Ritualen

Sind wir Menschen gut oder schlecht? – Ein «göttliches Mindset»

Alle Menschen sind Sünder:innen – aber Gott sah die Schöpfung und fand alles «sehr gut». Wie ist dieser Kontrast in der Bibel zu verstehen, dass die «menschliche Natur» im Widerspruch steht zu einem Leben, wie Gott es will? Die Pointe ist: Es geht gar nicht primär um eine moralische Wertung unseres Handelns, sonder um die zugrundeliegende Einstellung. In der Podcastfolge zoome ich rein in einen Bibeltext, Galater 5,16-26, und zeige, worin der Wechsel des Mindsets besteht: Von «Gott liebt mich, wenn ich vor ihm möglichst gut dastehe» (was in Abgrenzung, Druck etc. resultiert) zu «Ich stehe vor Gott gut da, weil Gott mich liebt.» Was hältst du davon? Schreib mir gerne einen Kommentar auf reflab.ch oder direkt auf Instagram.

Sind wir Menschen gut oder schlecht? – Ein «göttliches Mindset»

Als Christ:in politisch sein?

Soll man als Christ:in politisch sein? Muss man an Klimademos, um sich für die Schöpfung einzusetzen? Reicht es, eine «christliche» Partei zu wählen? Oder ist das eh alles ein schmutziges Geschäft? Warum die Frage eigentlich absurd ist, und warum du dich an den Schweizer Parlamentswahlen vom 22. Oktober 2023 beteiligen solltest, falls du wahlberechtigt bist, in dieser Folge.

Als Christ:in politisch sein?

Krummholzzone

«Krummholzzone» – das Wort, das mir in einer Berghütte in einem Buch begegnet ist, hat mich fasziniert. 🌲🏔️ Die Krummholzzone liegt an der Baumgrenze, dort, wo die Bäume eben nicht mehr hoch und gerade wachsen, sondern klein, zäh und knorrig. Die Bäume sind Überlebenskünstler – weil dort häufig Lawinen über die Landschaft donnern und der Boden manchmal unter den Wurzeln wegrutscht, weil es so steil ist. Dann müssen sie sich neu orientieren und wachsen in die neue Richtung weiter. Und entwickeln eine ganz eigene Schönheit. Das Bild ist stark, das Wort ist mir hängengeblieben. Auch, weil es nicht nur einzelne Bäume beschreibt, sondern einen ganzen Lebensraum. Was macht der Begriff mit dir? Wie würdest du die Metapher auf dein Leben übersetzen? Schreib gerne einen Kommentar auf reflab.ch.

Krummholzzone

Religion – Glaube – Spiritualität – Theologie: Was ist der Unterschied?

Religion, Spiritualität, Glaube, Theologie – was ist eigentlich der Unterschied zwischen diesen Begriffen? In dieser Folge definiere ich die vier Begriffe und erzähle auch, was sie für mich als Christin im Alltag bedeuten. ⛪️ Religion: Ein solidarisches System aus Überzeugungen und Praktiken, die sich auf das Heilige beziehen und die Gemeinschaft zusammenhält (nach Émile Durkheim). Im Christentum z. B. die Bibel, Gottesdienste, Feiertage wie Weihnachten, Ostern und die dazugehörigen Rituale, Texte und Lieder. Religion wird gemeinschaftlich gelebt. 🙏. Glaube: Die individuelle Seite dieser Überzeugungen. Wie prägt das, was ich über den grösseren Zusammenhang glaube, meine Weltanschauung? Das biblische Wort für "glauben" kann auch mit "vertrauen" übersetzt werden, es geht im Christentum also auch um eine Beziehung zu Gott. ✨ Spiritualität: Die individuelle Seite der Praxis. Wie schaffe ich in meinem Alltag Raum, um Gott/dem Heiligen zu begegnen, mich verbunden zu fühlen, über mich hinauszublicken? 🤔 Theologie: Reflexion auf Religion und Glaube. In der Theologie werden Überzeugungen nachvollziehbar gemacht und zur Diskussion gestellt.

Religion – Glaube – Spiritualität – Theologie: Was ist der Unterschied?

Was der Regenbogen wirklich bedeutet

Konservative Christ:innen regen sich gerne darüber auf, dass sich die queere Community das biblische Symbol des Regenbogens angeeignet hat. Es sei ein Symbol dafür, dass Gott Frieden mit den Menschen geschlossen habe. Schauen wir aber mal genauer in die Bibel.

Was der Regenbogen wirklich bedeutet

Nerd-Alert: Prozesstheologie

Prozesstheologie – eine unterschätzte theologische Strömung, die Alternativen zu einem patriarchalen, statischen, anthropozentrischen Christentum bietet. Wenn du nur eine kurze Zusammenfassung möchtest und lieber direkt erfährst, warum ich diese Denkrichtung spannend finde, kannst du zu Minute 19 springen. Denn die Folge ist ziemlich dicht, obwohl ich versucht habe, alles so verständlich wie möglich zu erklären. Dazu gibt's einen Blogpost auf reflab.ch – dort kannst du all das auch in schriftlicher Form lesen. Was machen diese Ansätze mit dir und deinem Glauben? Schreib mir gerne per Mail an contact@reflab.ch!

Nerd-Alert: Prozesstheologie

Schöpfung in 7 Tagen?!

Muss ich als Christ:in glauben, dass Gott die Welt in 7 Tagen geschaffen hat? Steht ja schliesslich in der Bibel. 🌎 Warum ich das nicht (mehr) glaube, und die Vorstellung von einer Schöpfung in Jahrmillionen viel besser zum biblischen Bild von Gott passt, in dieser Folge. Was denkst du? Schreib mir gerne einen Kommentar an contact@reflab.ch oder direkt auf Instagram.

Schöpfung in 7 Tagen?!

Schutzpanzer im Alltag

Manchmal zieh ich mir morgens einen Schutzpanzer an: Kleidung, die mich stärker macht, eine aufrechtere Haltung, Musik, die mir Drive gibt. Damit ich weniger verletzlich bin. Doch manchmal wird dieser Schutzpanzer zu schwer. Wie geht es dir damit? Schreib mir gerne einen Kommentar an contact@reflab.ch.

Schutzpanzer im Alltag

Pause machen ist göttlich

Fällt es dir manchmal auch schwer, Pausen einzulegen und bewusst Nichts zu tun? Manchmal ist dies purer Luxus. In manchen Übersetzungen von Psalm 65,2 steht: «Bei dir zur Ruhe kommen, damit ehrt man dich, Gott». Ausruhen als Lobpreis und als etwas, woran Gott sich freut? Eine schöne Perspektive. Wie ruht man sich bei Gott aus? Das ist individuell. Manche schütten Gott im Gebet ihr Herz aus. Andere machen Musik oder schreiben Tagebuch. Manche tanken Kraft in der Natur, andere im gemütlichen Zuhause. Was ist deine Art, zur Ruhe zu kommen? Schreib mir gerne an contact@reflab.ch.

Pause machen ist göttlich

«Terra Divina»: Eine Übung in Naturspiritualität

In meiner «Hiking Church» haben wir kürzlich einen Zugang zur Natur namens «Terra divina» oder «Schwellengang» ausprobiert. Man geht in die Natur, hört auf den inneren Kompass, und sobald einem eine «Schwelle» auffällt wie etwa ein Zweig oder ein umgekippter Baumstamm, tritt man darüber. Mit Respekt und Offenheit gegen innen und aussen öffnet man alle Sinne, spürt, was passiert und schaut hin, was einem auffällt. Man versucht, Gottes Stimme in der Natur zu hören und sich mit ihr zu verbinden. Du kannst die Übung alleine machen, oder in einer Gruppe, wo ihr euch eine Weilte trennt und danach Erfahrungen austauscht. Probiers gerne aus und schreib einen Kommentar, was du erlebt hast!

«Terra Divina»: Eine Übung in Naturspiritualität

Siehst du den Himmel schon?

Jesus sprach viel über das «Himmelreich Gottes» auf Erden: Eine Realität, in der andere Werte gelten und Dinge und Menschen aus einer anderen Perspektive betrachtet werden. Was dieses «Himmelreich» oder «Reich Gottes» ist, ist aber schwierig, präzise zu definieren. Es liegt zwischen den Zeilen, ist nicht greifbar. Deswegen erzählte Jesus vor allem Geschichten darüber. Diese Geschichten funktionieren ein Muster oder ein "Blueprint" für diese Verschmelzung von Erde und Himmel. Das Gute daran: Wenn man es einmal erkannt hat, sieht man es im Alltag immer wieder. Welche sind deine Himmels-Geschichten? Schreib mir gerne einen Kommentar!

Siehst du den Himmel schon?

Ist Gott allmächtig?

Ist Gott allmächtig? 🤔 Vor allem, wenn man schlimme Ereignisse auf der Welt sieht, fällt das schwer zu glauben. Warum kann oder will Gott das nicht verhindern? In diesem Video beleuchte ich das Konzept der Allmacht von verschiedenen Seiten. In der Bibel kommt der Begriff «allmächtig» ursprünglich nicht vor. Zudem gibt es verschiedene Möglichkeiten, ihn zu verstehen. Es gibt auch theologische Positionen, die sagen, dass Gott nicht in jeder Situation eingreifen kann. Etwa die Prozesstheologie, welche der Freiheit des Menschen viel Raum einlässt. Oder der «Offene Theismus», in der Gott seine Macht dadurch zeigt, dass er in Jesus Christus am Kreuz völlig machtlos wird – und dafür vollkommene Liebe zeigt. Letztendlich ist es eine Frage des Vertrauens: Kann man einem Gott vertrauen, der nicht allmächtig ist? Wie siehst du das? Schreib gerne einen Kommentar! Spezieller Dank an Andreas Loos von Fokus Theologie für die theologischen Impulse bei der Arbeit an diesem Video/dieser Podcastfolge.

Ist Gott allmächtig?

Das höchste Gebot des Podcastens

Ich habe das höchste Gebot des Podcastens nicht befolgt: «Du sollst vorproduzieren!» Nun überrollt mich die Welle von unbearbeiteten Themen-Ideen. Und obwohl weder Sommerferien noch Fastenzeit ist, lege ich eine Atempause ein. In etwa einem Monat bin ich wieder da – mit neuen Podcastfolgen und Videos für RefLab. Ich freue mich, wenn ihr da bleibt. In der Zwischenzeit könnt ihr mir gerne Themenideen und Feedback für den Podcast «Unter freiem Himmel» schicken! Das geht entweder per Instagram-Nachricht oder per Mail an contact@reflab.ch. Bis bald und passt auf euch auf!

Das höchste Gebot des Podcastens

Keine Angst vor der Hölle!

Es mag veraltet klingen – aber mich fragt immer wieder mal wer, ob er/sie/they Angst vor der Hölle haben sollen. Diese Angst prägt bei manchen Menschen ihren Glaubensweg, bei anderen auch grosse Lebensentscheidungen. Und zwar meistens nicht positiv. Es ist also Zeit, dazu eine Podcastfolge zu machen. 🔥 Teil 1: Was zur Hölle steht überhaupt in der Bibel? (Spoiler: herzlich wenig) 😈 Teil 2: Wie ist diese Höllenlehre dann entstanden? Und gibt's daran irgendwas Gutes? 🔥 Teil 3: «Fürchte dich nicht» statt Angst vor der Hölle

Keine Angst vor der Hölle!

Es gibt keine objektive Theologie

Sag mir, wer du bist, und ich sag dir, was deine Theologie ist. Gut, so einfach ist es nicht. Aber: Wer du bist, deine Erfahrungen, dein Hintergrund, deine gesellschaftliche Stellung, prägt, welchen Blick du auf Gott, die Bibel, andere Menschen hast. Ich als mitteleuropäische, schlanke, weisse Frau mit guter Bildung sehe die Welt anders als ein 2 Meter grosser Mann mit Tattoos im Gesicht. Und umgekehrt: Menschen reagieren auch anders auf mich. Unsere Erfahrungen sind unterschiedlich, und diese Erfahrungen prägen wiederum, wie und was wir glauben. Deswegen ist Selbstreflexion wichtig: 🪞 Um blinde Flecken zu bemerken 🪞 Um sich bewusst auf andere Perspektiven einzulassen 🪞 Um die eigene Sicht zu verstehen – und, wo nötig, transparent zu machen.

Es gibt keine objektive Theologie

Was ist eigentlich Mystik?

«Mystik» klingt geheimnisvoll, undogmatisch, spirituell. Eine mystische Spiritualität passt zu Meditation und Achtsamkeit und ist zudem auch interreligiös kompatibel. Aber was ist Mystik eigentlich? 🤔 Im Kern von mystischer Spiritualität steht die Erfahrung unmittelbarer Nähe zu Gott, oder sogar Einheit mit Gott. Diese Erfahrung nimmt für einen Moment vorweg, was im Jenseits, im Himmel sein wird. Es ist eine innerliche, geistige Begegnung. 😇 Die meisten Mystiker:innen pflegten und pflegen eine bestimmte spirituelle Praxis, um sie zu ermöglichen. Manche gingen dafür bis ins Extreme. Der Wüstenvater Antonius, Hildegard von Bingen, Meister Eckhart oder die Philosophin Edith Stein: Mystiker:innen des Christentums haben immer wieder versucht zu beschreiben, was sie erlebt haben. Geborgenheit, Ruhen in Gott. Manchmal wurden sie auf dem Weg dorthin aber auch von Dämonen geplagt. Andere haben ihre Erfahrung sehr körperlich, intensiv, ja erotisch erlebt. Mystik hat Sprengkraft: Das Christentum hat durch sie immer wieder neue Impulse erhalten. Die Möglichkeit einer persönlichen Gotteserfahrung, ohne die Vermittlung durch Priester oder andere geweihte Personen, hat aber auch Machtstrukturen bedroht. Einige Mystiker:innen bezahlten dafür sogar mit dem Leben. 💀 Wegen ihrer Vieldeutigkeit hat sich diese Art von Spiritualität bis heute gehalten. Noch drei andere Faktoren scheinen die Mystik für die heutige Zeit besonders anschlussfähig zu machen: ⚡️ Mystik fokussiert auf individuelle Spiritualität ⚡️ Mystische Spiritualität findet sich in vielen Religionen ⚡️ Mystik passt zu aktuellen Trends: Achtsamkeit, Meditation, Selbstoptimierung Es geht in einer mystischen Glaubenspraxis also nicht um eine Kraftquelle zur Bewältigung für den Alltagsstress, sondern um die Hinwendung zu dem, was wirklich zählt. Aus der Mystik kam immer auch Aktivität, Dienst am/an der Nächsten. Dennoch haben viele Menschen gerade während der Pandemie in dieser Art der Spiritualität Halt gefunden.

Was ist eigentlich Mystik?

Vom Unterwegssein

Ein Text über Nomadenchrist:innen, den ich vor einiger Zeit geschrieben habe. Plus ein paar Gedanken darüber, wann man wirklich angekommen ist, und ob diese Wüstenzeiten ein Dauerzustand werden sollten. Manchmal wird Christ:innen wie mir vorgeworfen, dass wir die sogenannte «Dekonstruktion» zum neuen Glaubensideal erheben. Dabei sind damit Phasen gemeint, die vermutlich die meisten in ihrem Glaubensleben ein- oder mehrmals erleben. Prozesse des Hinterfragens und Suchens, die zu einem reiferen Glauben und mehr Vertrauen in Gott führen.

Vom Unterwegssein

«Christentum light» (Jesus-Serie, Teil 3)

Jesus macht das Christentum irgendwie kompliziert. Die ganze Geschichte mit Kreuz und Auferstehung... Wäre es möglich, einfach diejenigen Aspekte des Christentums zu behalten, die Mainstream-tauglich sind, etwa Nächstenliebe oder den liebenden Gott? «Christentum light», sozusagen? Wie siehst du das? Schreib mir gerne einen Kommentar.

«Christentum light» (Jesus-Serie, Teil 3)

Ist Jesus wirklich auferstanden? (Jesus-Serie, Teil 2)

Im ersten Teil der Serie ging's darum, ob Jesus tatsächlich existiert hat vor 2000 Jahren. Jetzt geht's ans Eingemachte: Ist Jesus von den Toten auferstanden? Zu dieser Frage gibt es drei mögliche Antworten: 1. Jesus ist nicht auferstanden; sein toter Körper verweste wie bei jedem anderen Menschen auch. Die Auferstehung ist nur ein Sinnbild. 2. Es gab ein biologisches Wunder und Jesus wurde körperlich wieder lebendig. 3. Jesus ist auferstanden – aber auf eine andere Art und Weise. In dieser Podcastfolge mache ich eine Auslegeordnung der Argumente in dieser Frage. Danach erzähle ich, wie sich Theolog:innen die Auferstehung von Jesus erklären. Spoiler: Sie sind sich nicht einig. Was ich selber glaube, verrate ich hier natürlich auch. Dazu gibt es ein Fenster in die feministisch-theologische Interpretation der Auferstehung. Die Kurzversion dieser Folge als Video findest du hier auf YouTube im RefLab-Kanal. Zum Thema Auferstehung haben Manuel Schmid und Stephan Jütte auch mal in einer Folge des Podcasts «Ausgeglaubt» diskutiert: «Ich glaube nicht, dass das Grab von Jesus leer war».

Ist Jesus wirklich auferstanden? (Jesus-Serie, Teil 2)

Hat Jesus wirklich gelebt? (Jesus-Serie, Teil 1)

Gibt es Beweise dafür, dass es vor 2000 Jahren tatsächlich einen «Jesus von Nazareth» gab? Hat Jesus wirklich gelebt, oder ist das gar nicht mal so sicher? In dieser Folge nehme ich verschiedene Quellen unter die Lupe: - Reliquien wie Grabtücher, Reliquien, Splitter des Kreuzes etc. - christliche Texte (v. a. die vier Evangelien und die Paulusbriefe) - andere historische Texte aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. Und ich erzähle (ca. ab Minute 10) seit wann die Frage, ob Jesus existiert hat, überhaupt in der Wissenschaft gestellt wird und welche Bedeutung sie in der heutigen Theologie hat. Diese Folge gibts – etwas kürzer – auch als Video auf YouTube. Das nächste Thema wird sein: «Ist Jesus wirklich auferstanden?», und auch dazu habe ich schon mal ein Video veröffentlicht, das auf dem RefLab-YouTube-Kanal zu finden ist.

Hat Jesus wirklich gelebt? (Jesus-Serie, Teil 1)

Gott in der Natur begegnen?

In meinem Video/Podcast «Welcher spirituelle Typ bist du?» habe ich erwähnt, dass sich manche Menschen Gott in der Natur nahe fühlen und Gott dort erleben. Darauf, wie ich mir das vorstelle und selber erlebe, gehe ich in dieser Folge nochmals näher ein. Spannend: Das hebräische Wort «Midbar» für «Wildnis» (häufig auch übersetzt mit «Wüste») ist auch die Bezeichnung für «Mund», beides ist abgeleitet vom Verb für «sprechen». Ich spreche von «Natur» hier übrigens sehr pauschal. Die Trennung Mensch/Natur ist eine total künstliche – wir Menschen gehören zur Schöpfung, sind biologische Wesen, die sterben und vergehen, und die zutiefst verbunden sind mit anderen Lebenwesen. (In der sehr empfehlenswerten Ausstellung «Natur und wir» im Stapferhaus Lenzburg lernte ich kürzlich, dass rund 2 kg meines Körpers aus Mikroben bestehen, etwa im Darm und auf der Haut.) Hast du Gott schon mal in der Natur erlebt? Schreib gerne einen Kommentar. An der Schnittstelle zwischen Natur und Spiritualität bewegt sich häufig der RefLab-Podcast «Holy Embodied» – hör auch dort gerne mal rein.

Gott in der Natur begegnen?

Über Menschen und Pilze (mit Bonus)

Wenn wir im Wald einen Pilz sehen, ist das nur die «Spitze des Eisbergs»: Der grösste Teil befindet sich unter der Erde. Kilometerlange Fäden, ein Kommunikations- und Nährstoffnetz des Waldes, das alles verbindet. Wir Menschen funktionieren auch so: Zwar treten wir als Einzelpersonen auf, aber eigentlich sind wir auf vielfältige Weise miteinander verbunden und vernetzt. Ein tolles Beispiel dafür: Als ich vor mehr als einem Jahr ein Video zu diesem Thema veröffentlicht habe, hat es eine Pfarrerin zu einer Predigt inspiriert. Diese hat sie mir dann als Tonaufnahme geschickt und ich habe mich total darüber gefreut, wie sie – Pfarrerin Kathrin Brodbeck von der reformierten Kirche Moosseedorf – meine Gedanken weiterdenkt. Kathrin hat mir nun die Erlaubnis gegeben, ihre Predigt «Über Menschen, Brot und Pilze» im Podcast zu teilen. Nach dem Outro (ca. ab Minute 7:30) also die Predigt. Ich freue mich über eure Gedanken an contact@reflab.ch oder direkt auf Instagram.

Über Menschen und Pilze (mit Bonus)

Ist Gott eine Person?

(Wie) kann man sich Gott vorstellen – als Person, mit der man sprechen kann wie mit einem anderen Menschen, oder eher als Kraft, die alles durchdringt? Die Frage kam u. a. als Sprachmemo von Jason Liesendahl, das ich am Anfang der Folge einspiele. Jasons Podcast «Schöner glauben» findet ihr auf den gängigen Plattformen. Das Video zu dieser Folge gibt's auf dem Instagram-Kanal von RefLab. Hast du andere theologische Fragen, zu denen ich mal ein Video oder eine Podcastfolge machen soll? Dann schick mir gerne eine Sprachmemo auf Instagram oder schreib eine E-Mail an contact@reflab.ch.

Ist Gott eine Person?

Wurzeln und Äste: Nomadenchrist:innen zwischen Tradition und Veränderung

Einige von uns sind als Nomadenchrist:innen unterwegs. Manche haben schlechte Erfahrungen mit Kirche gemacht, andere strecken sich zu anderen Traditionen und Arten von Spiritualität aus. Ich stelle es mir vor wie einen Baum: Ein Baum wechselt seine Blätter und seine Farben je nach Jahreszeit. Doch die Wurzeln bleiben gleich. Wenn Gott der Boden, die Erde ist, dann sind die Wurzeln, die sich in diesen Boden graben, die christliche Tradition. Und es tut gut, hin und wieder in diese Wurzeln hineinzuspüren. Es gibt andere Traditionen, andere Wurzeln, andere Bäume, mit denen wir zusammenleben und kommunizieren. Bei meinem Plädoyer für ein Nachspüren zu den Wurzeln geht es nämlich nicht um die Abgrenzung gegenüber anderen Religionen und neuen Ritualen. Diese können inspirierend und hilfreich sein. Gleichzeitig liegt eine grosse Kraft in den christlichen Traditionen – und darin, dass in unserem Kulturkreis viele Menschen diese gemeinsam bewahren und feiern. Gemeinsam das Vater Unser sprechen. Das Abendmahl einnehmen. An Ostern Auferstehung und Neuanfänge feiern. Wenn wir selber die Bibel nicht kennen, wie sollen wir merken, wenn andere Bibelverse aus dem Kontext reissen, um politische oder ethische Aussagen zu untermauern? Wenn uns das traditionelle Kirchenjahr fremd ist, wissen wir auch nicht, dass es im Christentum starke Rituale für Abschied und Trauer gibt. Gebete, Segenssprüche, eine erprobte Sprache für urmenschliche Erfahrungen. Es gibt negative Kirchenerfahrungen und vieles, was in der Kirche verknorkst und falsch läuft – so gibt es auch Wurzeln, die absterben. Doch in vielem liegt auch ein grosser Reichtum und Wert. Diesen Wurzeln, die Energie geben können, immer mal wieder nachzuspüren, kann auch Halt geben. Was denkst du darüber? Welche christlichen Traditionen sind dir wichtig? Schreib gerne an contact@reflab.ch oder direkt auf Instagram.

Wurzeln und Äste: Nomadenchrist:innen zwischen Tradition und Veränderung

Das sind keine richtigen Christ:innen

Christinnen, die politisch rechts wählen? Menschen, die einen Schwangerschaftsabbruch vorgenommen haben? Queere Christ:innen? Christen, die die Bibel wortwörtlich nehmen? – Bei all diesen Identitäten und Haltungen gibt es bestimmt Menschen, die sie mit dem Glauben an Gott als unvereinbar empfinden würden. Hin und wieder wird mir oder Menschen, die in bestimmten Fragen gleich denken wie ich, der Glaube abgesprochen. Das ist nichts neues: Schon in den ersten Jahrhunderten nach Christus gab es Konzilien, wo über den «rechten Glauben» und «falsche Lehren» debattiert und entschieden wurde. Manchmal mit Argumenten, manchmal unter anderen beeinflussenden Faktoren. Einander gegenseitig den Glauben abzusprechen, damit ist nichts gewonnen. Doch was ist besser? Darum geht es in dieser Podcastfolge. Ich freue mich, wenn du mir auf Spotify oder Apple Podcasts eine gute Bewertung abgibst! Wenn dir der Podcast nicht gefällt, schreib mir doch, warum. Entweder per Mail an contact@reflab.ch oder direkt auf Instagram.

Das sind keine richtigen Christ:innen

Welcher spirituelle Typ bist du?

Das Christentum ist nicht "one size fits all": Es gibt unterschiedliche Zugänge zu Gott. Wo fühlst du dich am meisten verbunden, im spirituellen Flow? In der Natur oder bei Kunst, Kreativität? Verbindung mit anderen Menschen, in gemeinsamen Mahlzeiten? Indem du dich um andere kümmerst oder dich aktivistisch einsetzt? Wo hast du das Gefühl, Gott nahe zu sein, vielleicht sogar Gottes reden wahrzunehmen? Vielleicht kennst du die «5 Sprachen der Liebe»: Nicht alle Menschen funktionieren in Beziehungen gleich, teilen ihre Zuneigung gleich mit oder merken über die gleichen Dinge, dass sie geliebt werden. Im Glauben ist das auch so. Vielleicht ist das für dich absolut klar, aber ich glaube, es lohnt sich, das zwischendurch wieder bewusst zu werden. Einerseits, um sich selber nicht zu vergleichen und abzuwerten, andererseits, um toleranter gegenüber anderen Stilen der Glaubenspraxis zu sein. Schreib gerne einen Kommentar an contact@reflab.ch!

Welcher spirituelle Typ bist du?

Was «ewiges Leben» wirklich bedeutet

"Ewiges Leben", ist das nicht langweilig? Wenn es bedeutet, im Himmel zu sein und unendlich viele Stunden, Tage und Jahre mit Gesang im himmlischen Chor zu verbringen, ja. Aber steht ja schliesslich in der Bibel, dass die Menschen, die an Gott glauben, ewig leben werden. Schon das ist paradox – denn sterben müssen wir alle mal. Könnte es sein, dass "ewiges Leben" was ganz anderes heisst? Im Alten Testament kommt diese Formulierung gar nicht vor, dort ist nur Gott ewig, und was nach dem Tod passiert, war sehr vage. Zur Zeit von Jesus hingegen war das Jenseits ein Riesenthema. Ob man zum Beispiel an eine Auferstehung von den Toten irgendwann nach dem Tod glaubte oder nicht, wurde gross diskutiert. Das war nicht einfach eine Metapher. Und das gilt es, ernst zu nehmen. Gleichzeitig sprach Jesus davon, dass das "ewige Leben" jetzt schon anfängt. Im berühmten Bibelvers Johannes 3,16 steht das Verb "haben" in Bezug auf das ewige Leben im Präsens, nicht im Futur. Es hat also nicht nur was mit dem Leben nach dem Tod zu tun. Sondern mit einer Qualität von Leben, die man ansatzweise schon im Diesseits erhalten kann. Ein Leben ohne Angst, in Freiheit, mit Beziehungen, die geprägt sind von Wohlwollen, Empathie und Liebe. Das "Leben in Fülle". "Ewig" ist kein Zeitwort, es geht nicht einfach um eine unendliche Weiterführung von etwas. Sondern um eine Verbundenheit über alle Zeitgrenzen hinweg. Wir können verbunden sein mit Gott, für den Zeit keine Rolle spielt, verbunden sein mit dem Leben selbst, und davon ausgehend, auch mit anderen Menschen. Das gilt schon fürs Leben im Diesseits - und wird, so glauben Christ:innen, im Jenseits voll eingelöst. Das Gegenteil, "verloren gehen", wie es in Johannes 3,16 heisst, bedeutet Einsamkeit. Allein sein, getrennt sein von Gott, vom Leben, Beziehungslosigkeit. Wie verstehst du «ewiges Leben»? Schreib gerne einen Kommentar an contact@reflab.ch oder direkt eine Nachricht auf Instagram.

Was «ewiges Leben» wirklich bedeutet

«Hoffnung» ist ein leeres Wort

«Hoffnung» ist so ein typisches christliches Wort, das zur Floskel werden kann, wenn man es zu oft hört. Dann wirkt es wie ein billiges kleines Licht, das aus sicherer Distanz in die Dunkelheit geworfen wird, ohne genauer hinzuschauen. Das änderte sich mit einem Artikel meiner RefLab-Kollegin Janna Horstmann: «Advent: Eine Wartezimmerzeit». Ein paar Worte darin liessen bei mir den Groschen fallen, was Hoffnung bedeutet. «Die Kraft der Imagination». Worauf hoffst du? Schreib mir gerne einen Kommentar an contact@reflab.ch oder direkt auf Instagram.

«Hoffnung» ist ein leeres Wort

Den «Zehnten» geben?

Das Thema kommt in der Bibel ständig vor, sehr, sehr, sehr viel öfter als kontrovers diskutierte Themen wie z. B. Sexualität – und doch habe ich in zwei Jahren RefLab-Videos noch nie darüber gesprochen: Es geht um's Geld. Geld ist vermeintlich eine total sachliche Angelegenheit, aber es prägt uns ganz stark. Denn Geld ist nie nur Geld. Für mich zum Beispiel bedeutet es Sicherheit. Anderen bedeutet es Status, Anerkennung, Möglichkeiten. In dieser Podcastfolge geht es darum, wie ich versuche, mehr aus dem «genug»-Mindset heraus zu leben statt aus dem «zu wenig»-Mindset, und darum, wie ich das ganz konkret umsetze. Ganz wichtig: Die Folge richtet sich an Personen, die auch tatsächlich genug haben. Es ist mir bewusst, dass es ein Privileg ist, sich diese Gedanken überhaupt machen zu können. Wie machst du das? Schreib mir gerne einen Kommentar auf reflab.ch, an contact@reflab.ch oder direkt auf Instagram.

Den «Zehnten» geben?

Dekonstruktion 3: Wie kann ich wieder glauben?

Nach einer Glaubenskrise können manche Menschen nicht mehr an Gott glauben, andere möchten das gerne wieder, aber nicht so wie vorher. Es gibt dafür keine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Aber einige Punkte gehören für viele dazu, beobachtet Evelyne: 🕊 Ehrlichkeit - kein "fake it till you make it". 🕊 Theologischen Knackpunkten nachgehen: Gibt es Ansätze, die z. B. das Problem mit der Hölle oder dem Leid der Welt auf eine Weise deuten, die ich nachvollziehen kann? 🕊 Sich von Menschen inspirieren lassen, die den Glauben auf eine Weise leben, die gesund, frei und echt wirkt. 🕊 Wieder mit Gott reden. Einfach und ehrlich. 🕊 Eine eigene Sprache für den Glauben finden, nicht einfach Floskeln übernehmen. 🕊 Verarbeiten und loslassen, um nicht bitter oder verschlossen zu werden. Das dauert bei allen unterschiedlich lang. 🕊 Gespräche mit Vertrauenspersonen helfen. Je nachdem kann sogar seelsorgerische oder psychologische Unterstützung hilfreich sein. 🕊 Beim Blick auf das, was man als negativ erlebt hat: spezifische Kritik statt pauschales Lästern. Wo stehst du in deinem Glaubensweg? Was hiflt dir? Schreib gerne einen Kommentar an contact@reflab.ch!

Dekonstruktion 3: Wie kann ich wieder glauben?

Dekonstruktion 2: Safe Spaces finden

Der Begriff «Safe Spaces» kommt aus der queeren Community 🌈 Er bezeichnet Orte/Menschen, bei denen man sich selber sein kann und bedingungslos angenommen ist. Dieser Begriff passt auch zu einer Dekonstruktion: Wo gibt es Menschen, die zuhören, einen für Fragen und Zweifel nicht verurteilen, sondern aushalten? Idealerweise sind Kirchen und Gemeinden natürlich Safe Spaces – manchmal fühlt man sich aber auch dort einsam. ⛪️ In manchen Gemeinschaften sind Zweifel und Kritik auch tatsächlich nicht willkommen. Wie findet man also diese Safe Spaces? Online und auf Social Media gibt es unter dem Hashtag #Dekonstruktion und mit Communities wie «Glaubensweite», «Fundamental frei», «Hossa Talk» oder «Worthaus» viele Menschen, die ähnlich unterwegs sind. Doch es ist wichtig, auch offline mindestens eine Vertrauensperson zu haben. Jemand, der zuhört und Raum bietet, um laut zu denken oder auch Emotionen zu äussern. Diese Person muss nicht alles gleich sehen – sondern einfach da sein. Und vielleicht sogar eine Zeitlang stellvertretend für einen glauben, wenn man nicht mehr kann. 💔 ➡️ Wenn du selber nicht in einer Dekonstruktion steckst, kannst du für andere eine solche Person sein. Indem du zuhörst, nicht verurteilst, nicht überreden willst, sondern einfach da bist. Und indem du in deiner Community auch Fragen und Zweifel ansprichst und damit zeigst, dass das ganz OK ist! Wo stehst du in diesem Prozess? Wo sind deine Safe Spaces? Schreib gerne einen Kommentar an contact@reflab.ch oder direkt auf Instagram.

Dekonstruktion 2: Safe Spaces finden

Der blinde Fleck des Christentums

Zugegeben, dieser Titel ist etwas reisserisch. Aber es geht um ein Thema, welches das Christentum grösstenteils ausblendet: Unser Verhältnis zu Tieren. Tiere kommen in unserer Spiritualität nicht vor. Auch im Alltag begegnen Tiere vielen von uns v. a. noch in lustigen Instagram-Reels von süssen Ziegen, die auf der Weide rumspringen, oder Kakadus, die zu hipper Musik tanzen. Wir treffen Kühe auf dem Sonntagsspaziergang und haben sie später auf dem Teller. Ich glaube, dass wir damit etwas Wichtiges ausblenden – auch theologisch. Kürzlich in einem Gottesdienst wurde die Bibelstelle Jesaja 11 vorgelesen: Es ist ein Sinnbild für den Himmel, und das wird in dem Text so dargestellt, dass Tiere und Menschen friedlich zusammenleben. Wer sich als spiritueller Mensch und/oder als Christ:in versteht, kommt m. E. nicht um dieses Thema herum. Als Menschen sind wir Teil der Schöpfung und Tiere gehören zu unseren Gegenübern. Wie wir sind viele von ihnen fähig, Freude und Trauer zu empfinden, Beziehungen zu knüpfen, und wer Haustiere hat, weiss, dass Tiere einen individuellen Charakter haben. Tiere sind mehr als schützenswerte Ökovielfalt oder Nahrungslieferanten für uns Menschen. Ich sage nicht, dass alle vegan leben müssen. Wer den Tod eines Tieres mit seinem Gewissen vereinbaren kann, kann durchaus hin und wieder ein Stück Fleisch essen, wenn das Tier zuvor ein gutes Leben hatte. Doch von der Viertelmillion Tieren, die täglich in der Schweiz geschlachtet werden, ist das vermutlich bei den wenigsten wirklich der Fall. Wie wir uns heute ernähren und Tiere «nutzen», ist Welten von dem friedlichen Zusammenleben entfernt, das in der Bibel als «Himmel auf Erden» geschildert wird. Wir haben so viele Probleme auf der Welt. So viel Kriege, so viel Ungerechtigkeit. Und ich fühle mich so oft hilflos dem gegenüber. Doch gerade das Zusammenleben von Menschen und Tieren ist ein Aspekt des «Himmels auf Erden», bei dem man tatsächlich etwas tun kann, um weniger Leid und Elend auf die Welt zu bringen. Und das ist doch etwas Schönes und Hoffnungsvolles. Wie denkst du darüber? Schreib mir gerne eine E-Mail an contact@reflab.ch oder direkt auf Instagram. Eine der wenigen theologischen Bewegungen dazu: https://arbeitskreis-kirche-und-tiere.ch/

Der blinde Fleck des Christentums

Dekonstruktion 1: Die ganz normale Glaubenskrise?

In schwierigen Lebenssituationen können das Gebet und das Vertrauen im Glauben eine Ressource sein. Manchmal passiert aber auch das Gegenteil: Dass der Glaube nicht trägt und dass es sich so anfühlt, als schwebte man völlig im Leeren. Wenn schwierige Fragen einen nicht loslassen oder Gott weit weg scheint. 🖤 Wenn zu diesen Glaubensfragen auch noch zwischenmenschliche Enttäuschungen, Vertrauensbrüche in der Gemeinde kommen oder eine theologische Lehre, die nicht aufzugehen scheint, dann muss der Glaube neu sortiert, neu durchgedacht werden. Das ist etwas ganz normales: Studien von Entwicklungsforschenden zeigen, dass sich der Glaube im Laufe des Lebens immer wieder verändert. Für die einen kann es eine Befreiung sein, Glaubenssätze loszulassen. Manchmal fühlt es sich aber auch an, als würde einem der Boden unter den Füssen weggerissen. Stück für Stück trägt der Glaube nicht mehr, wird hinterfragt, fällt weg – manchmal, bis nichts mehr davon da ist. Tabula rasa. 🌪 Am Schlimmsten in einer solchen "Dekonstruktion" des Glaubens sind neben den Zweifeln die Angst, ins Leere zu fallen. Doch Gott ist weiter als jedes Glaubenskonstrukt. In dieser Podcastfolge erzähle ich, warum es nicht das Ende ist, wenn man nicht mehr glauben kann. 🌱

Dekonstruktion 1: Die ganz normale Glaubenskrise?

Blumen kaufen, obwohl die Welt brennt

Über Etty Hillesum «Wenn du echte Sorgen hättest, könntest du dich nicht mehr an kleinen Dingen freuen.» Dieser Gedanke geht mir manchmal durch den Kopf, wenn ich auf dem Nachhauseweg einer Katze begegne, darüber staune, was diese Woche in meiner Gemüsekiste geliefert wird, oder im Secondhand-Buchladen ein spezielles Buch entdecke. Darf ich mich überhaupt noch freuen, während rundherum die Welt brennt, Menschen in Iran gefoltert werden, in Äthiopien brutal getötet, in der Schweiz wie Ware verkauft und gekauft werden? Kürzlich las ich das Tagebuch von Etty Hillesum. Sie war eine Jüdin, die zur Zeit des Zweiten Weltkriegs in Amsterdam lebte. 1943 wurde sie in ein Arbeitslager gebracht und schliesslich nach Auschwitz, wo sie getötet wurde. Bis wenige Wochen vor ihrem Tod schrieb sie Tagebuch. Darin dokumentierte sie sowohl die immer stärkere Diskriminierung, die konkreten Probleme und die Gefühle, die dadurch bei Jüdinnen und Juden entstanden, sie schrieb über Not und Verzweiflung. Aber immer wieder schrieb sie auch über das Positive, und darüber, dass sie das Leben nach wie vor als schön und lebenswert empfand. Über Blumen, die sie kaufte, und Freund:innen, die sie traf. In ihrem Herz sei Platz für viele verschiedene Dinge, schrieb sie. Dass jemand, die ein solch grausames Schicksal erlitt, so lange an den positiven Dingen und an ihrem Glauben festhalten konnte, gibt mir Mut. Und es zeigt mir, dass ich mir sowohl bewusst sein kann, was auf der Welt schreckliches passiert, als auch mich an kleinen Dingen freuen darf.

Blumen kaufen, obwohl die Welt brennt

Good God, Bad God

Wenn man die Bibel liest, könnte man manchmal meinen, es gäbe zwei verschiedene Götter: Einmal hilft Gott den Menschen, rettet sie und liebt sie, ein andermal befiehlt Gott, Völker auszurotten, oder beschliesst sogar, die ganze Menschheit zu vernichten. Wie geht das zusammen? Wie kann ein liebender Gott Leid zulassen? In dieser Folge stelle ich dir fünf theologische Erklärungsversuche dafür vor. Aus den Bibel kann man alle diese Möglichkeiten (und noch mehr) herleiten: 1️⃣ Die wörtliche: Gott ist wirklich so und will sowohl Leben als auch Zerstörung 🤷‍♀️ 2️⃣ Die psychologische: Menschen haben sich die Welt so erklärt ⛈ 3️⃣ Die politische: Menschen haben Gottes Namen für ihre Ziele benutzt 💣 4️⃣ Die metaphysische: Wo Licht ist, ist auch Schatten 🌗 5️⃣ Die personifizierte: Das Böse ist auf eine „teuflische“ Macht zurückzuführen 😈 Was hältst du davon? Wie erklärst du dir, dass es in der Bibel sowohl liebevolle als auch brutale Gottesbilder gibt? Schreib mir gerne einen Kommentar auf Instagram oder ein Mail an contact@reflab.ch!

Good God, Bad God

Psalm 23: Glaube als Prozess

"Der Herr ist mein Hirte": Vermutlich einer der bekanntesten Texte aus der Bibel. Es geht um eine Person, die unterwegs ist, auf grünen Wiesen und durch dunkle Täler. Am Ende kommt sie an einen Ort, an dem sie sich sicher und geborgen fühlt, der Psalm endet mit: "Ich werde bleiben im Hause Gottes." Doch: Genau dieser Satz ist möglicherweise falsch wiedergegeben worden. Das Verb, das mit "bleiben" übersetzt wird, könnte auch von der Grundform "zurückkehren" stammen. Damit würde sich aber die Bedeutung des Satzes verändern. Anstatt dass damit primär die Hoffnung auf ein Jenseits, einen sicheren Ort am Ende der Strapazen des Lebens geschürt würde, wäre es immer wieder ein Zurückkehren, schon im Diesseits. Diese Variante deckt sich viel mehr mit dem, wie ich Glauben erlebe. Als Prozess, der das ganze Leben umfasst. Ein ständiges Zurückkehren und wieder Losziehen, ein Ankommen und wieder Rausgehen ins Leben, mit all seinen grünen Wiesen und dunklen Tälern. Welche Bilder findest du für deinen Glauben? Schreib gerne einen Kommentar! Übrigens: Zu Evelynes Videos gibt's jetzt auch einen Podcast (Audio, Schriftdeutsch). Er heisst "Unter freiem Himmel" und ist inhaltlich gleich wie die wöchentlichen Videos. Er ist bei allen Podcast-Plattformen zu finden. Wir freuen uns, wenn du mal reinhörst und den Podcast abonnierst! #derherristmeinhirte #psalm23 #bibellesen #bibel #liebezurbibel #glaubeteilen #glauben #christentum #reflab #unterfreiemhimmel #hirte #psalmen #psalm #himmel

Psalm 23: Glaube als Prozess

5 Nachteile am Nomaden-Christsein

Viele Menschen sind heute als «Indie-» oder «Nomaden-Christ*innen» unterwegs: Sie besuchen nicht regelmässig eine Kirche, sondern suchen sich das, was sie interessiert individuell zusammen. Diese Art, den christlichen Glauben zu leben, hat aber auch Nachteile: 1️⃣ Man hat nicht automatisch Menschen, um über den Glauben zu reden oder zusammen zu beten. 2️⃣ Theologische Impulse muss man sich selber beschaffen. 3️⃣ Gemeinsames Singen/Worship fehlt. 4️⃣ Alternative Angebote sind weniger niederschwellig. 5️⃣ Schlechtes Gewissen, sich nicht zu engagieren. Bist du auch Indie-Christ*in? Wenn ja, kennst du diese Nachteile? Wie geht's dir damit? Schreib uns doch einen Kommentar dazu auf contact@reflab.ch!

5 Nachteile am Nomaden-Christsein

Mal über Gott sprechen

Spreche ich in meinen Videos zu wenig über Gott, und zuviel über die menschliche Seite des Glaubens? – Das mag auch daran liegen, dass man über Gott eigentlich gar nicht sprechen kann. Gott, wenn es Gott gibt, ist nicht „wie“ wir Menschen. Am ehesten stelle ich mir Gott vor wie den Boden unter meinen Füssen oder wie die Luft, die ich atme. Jemand, der immer da ist. Bis ich einmal wirklich den letzten Atemzug mache und den Boden unter meinen Füssen nicht mehr brauche. Beim Sprechen über Gott stossen wir an Grenzen. Gott ist so anders, so unvorstellbar, dass man sich Gott nur annähern kann. Für die Nerds unter euch: Die „negative Theologie“ (apophatische Theologie) denkt genau von dieser Prämisse aus und spricht nur in Verneinungen über Gott. Ein unbekannter Theologe (jemand bezeichnete ihn später als Pseudo-Dionysios Areopagita) verglich im 5. Jahrhundert das Sprechen über Gott mit der Arbeit eines Bildhauers: Dieser erschafft eine Statue dadurch, dass er alles Überflüssige wegmeisselt. Und auch der Schweizer Theologe Karl Barth schrieb über das Dilemma, über Gott reden zu sollen, es aber nicht zu können. Und das Vertrauen, dass Gott sich selbst zu erkennen gibt und selbst von sich spricht. Wie stellst du dir Gott vor? Schreib gerne einen Kommentar an contact@reflab.ch oder eine DM auf unserem Instagram-Account!

Mal über Gott sprechen

Willkommen am Lagerfeuer

Unter freiem Himmel wird erzählt, philosophiert und diskutiert. So soll es auch in diesem Podcast sein und in der Community um dieses digitale Lagerfeuer. Der Podcast "Unter freiem Himmel" beruht auf den Videos, die ich seit 2020 wöchentlich bei RefLab veröffentliche. Es geht darin um die Frage, wie man im 21. Jahrhundert eigentlich noch an Gott glauben kann, und das in der Tradition des Christentums. Du findest die Videos auf Instagram. Kommentare dazu gerne auf reflab.ch oder direkt per DM auf Instagram.

Willkommen am Lagerfeuer