
Macht euch locker, es wird ernst! STUDIO KOMPLEX ist Show gewordener Journalismus. Jede Woche mit steiler These zu strittigen Themen. Die Idee: Provokation für mehr Erkenntnis. Anne-Katrin Eutin und David Ahlf machen Platz für viele Perspektiven und stellen alles in Frage, auch sich selbst. “Wie geil. Journalismus im LeFloydRezoYoutubeHeuteshowJohnOliverBöhmermannComicStyle.” (Radiomachen) “Sehr komplex, aber eben auch sehr aufschlussreich.” (Frau Nora) “Wohltuend mutige Abwechslung vom deutschen Gesprächspodcast-Einerlei" (Übermedien)
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Leihmutterschaft: Vom Recht auf Kinder
Jedes zehnte Paar in Deutschland bleibt ungewollt kinderlos – auch künstliche Befruchtungen sind nur in jedem fünften Fall erfolgreich. Die letzte Option für ein leibliches Kind? Eine Leihmutter! In Ländern wie der Ukraine, Indien oder den USA ist die Leihmutterschaft erlaubt. Bei uns ist sie bisher verboten, aber: Eine Kommission berät gerade, ob die altruistische, also freiwillige und unentgeltliche Leihmutterschaft legalisiert werden soll. Wir denken: Top Idee! Denn wenn wir uns schon für ein Recht auf Fortpflanzung starkmachen, dann müsste das in letzter Konsequenz auch heißen, anderen mit vollem Körpereinsatz dabei helfen zu dürfen … Oder? Klären wir in der neuen Folge STUDIO KOMPLEX. Es klären mit: Maikel und Marcel Manco, Drillingseltern durch eine Leihmutter Lena Henke, Referentin für Sexuelle und Reproduktive Rechte bei Terre des Femmes Beate Ditzen, Professorin für Medizinische Psychologie und Psychotherapie, Universität Heidelberg Hier findet ihr das Transkript dieser Folge. In der ARD Audiothek empfehlen wir euch diese Woche ein neckisches weiteres Produkt aus dem hessischen Rundfunkhause: mutMacherinnen mit Susann Atwell. Jede Woche spricht sie mit einer Frau, die ihr Leben so ziemlich auf den Kopf gestellt hat und zeigt, wie man sich auch jenseits der klassischen Sturm & Drang-Phase noch neu erfinden kann - ob mit oder ohne Kinderwunsch ... Anmerkungen, Kritik und Trauerreden zum Ende von STUDIO KOMPLEX schickt ihr uns am besten per Mail an studiokomplex@hr.de oder als DM bei Instagram.

Wir brauchen die Konservativen!
Konservatismus in der Krise? Gut so. Denn das K-Wort ist ein Gruselwort für junge, progressive Menschen. Immerhin muss sich doch so vieles ändern, und zwar schnell: Klimawandel. Migration. Demographischer Wandel. Alle Herausforderungen prasseln in einer Geschwindigkeit auf uns ein, dass uns bei der Bewältigung alles Mögliche hilft, aber doch wohl als Letztes der Konservatismus, oder? Falsch gedacht! Er ist sogar unerlässlich, um den Wandel möglich zu machen. Und deswegen müssen wir den Konservativen aus ihrer Krise helfen. Warum und wie genau: klären wir in der neuen Folge STUDIO KOMPLEX. Und zwar mit: Thomas Biebricher, Politologe, erforscht den Konservatismus Liane Bednarz, Anwältin, Publizistin, CDU-Mitglied Wolfgang M. Schmitt, Youtuber, Politikanalytiker Hier geht´s zum Manuskript. Hier warnt Liane Bednarz vor einer bröckelnden Brandmauer. Da analysiert Wolfgang M. Schmitt ausführlich die Krise der Konservativen. Und hier wirbt der Historiker Andreas Rödder für den Konservatismus. Wir hören im Oktober auf. Unsere Kollegin Jagoda Marinic macht weiter mit ihrem Podcast FREIHEIT DELUXE. Sie führt wahrlich freie Gespräche mit besonderen Menschen und schlüsselt dabei en passant komplexe Debatten auf. An jedem zweiten Freitag erscheint eine neue Folge. Aber auch der Podcastfeed weiter hinten lohnt sich: Michel Friedman, Luisa Neubauer oder Slavoj Žižek. Kritik, Lob und Themenvorschläge erreichen uns am besten über Instagram oder per Mail an: studiokomplex@hr.de

Essen endlich wieder genießen!
Hier ein neuer Foodtrend. Da eine neue Unverträglichkeit. Wer noch Fleisch isst, ist bestenfalls verblödet - schlimmstenfalls Mörder. Wer vegan isst, ist bestenfalls verblödet - schlimmstenfalls Terrorist. Wir können das alles nicht mehr. Und trotzdem sind wir längst selber so. Dauernd grübeln wir darüber nach, ob wir uns und unsere Kinder richtig ernähren. Ob wir den Kampf gegen die Erzfeinde Zucker, Fett und Salz gewinnen. Ob wegen unserer nächsten Mahlzeit das Klima kippt. Ob wir uns 2023 noch zu unserem Lieblingsgericht Salamibrot bekennen können. Wie um Himmels Willen kommen wir da raus? Indem wir uns auf die Reise machen, den Genuss wiederzuentdecken. Mit am Tisch: Ilona Scholl (Service) und Max Strohe (Küche) vom Sternerestaurant Tulus Lotrek Uta Köpcke, Diät-Assistentin und Leiterin des VDD Oliver Stengel, Nachhaltigkeitsforscher Hier geht´s zum Manuskript Hier bestätigen unter anderem Ilona Scholl und Max Strohe den alten Spruch "Du bist, was du isst". Da gibt´s was zu den Gefahren einer scheinbar hyperkorrekten Ernährung. Und hier plädiert unser Gast Oliver Stengel für das Ende der Landwirtschaft. Und weil ihr gerade so schön beim Hören seid: wir empfehlen euch "63 Hektar" – den neuen Landwirtschaftspodcast vom NDR. Ist Bio immer besser? Können Mastschweine artgerecht gehalten werden? Antworten auf diese Frage, Faktenwissen und einen Einblick in das Leben von Maja, 30 Jahre, Landwirtin – gibt´s alle zwei Wochen in der ARD Audiothek. Kritik, Lob und Themenvorschläge erreichen uns am besten über Instagram oder per Mail an: studiokomplex@hr.de

We ❤️ Trash-TV – Und ihr bald auch!
Chips rausholen, Fernseher an und los geht der Trash-TV-Marathon: Sommerhaus der Stars, Bachelor und Co. Sowas schauen doch nur dumme Leute... oder?! Sehen wir anders. Ist doch was total Menschliches, sich einfach mal berieseln zu lassen. Deshalb steigen wir in dieser Folge von unserem hohen Ross und sagen: Wir lieben Trash-TV – und ihr bald auch! Wir tauchen in die trashige Vergangenheit von Host David ein, philosophieren über unsere moralische Verantwortung als Zuschauer:innen und blicken hinter die Kulissen von Deutschlands erfolgreichster Modelshow Germany’s Next Topmodel. Und zwar mit: Paula, die auf ihrem YouTube-Kanal La Polcevita Reaction-Videos zu allen erdenklichen Trash-Formaten veröffentlicht. Joan Kristin Bleicher, Professorin für Medienwissenschaft. Margreth Lünenborg, Professorin für Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Journalistik. Lijana, ehemalige Finalistin bei Germany’s Next Topmodel. Ob wir Trash danach immer noch gut finden? Das hört ihr in der neuen Folge STUDIO KOMPLEX. Hier geht’s zum Transkript der Folge. Hier geht’s zu Lijanas spendenfinanziertem Verein “Love Always Wins e.V.”, der sich gegen Cybermobbing einsetzt. Und hier das Buch, das sie darüber geschrieben hat. In der ARD Audiothek empfehlen wir euch diese Woche den Podcast Queer Crimes. Die Hosts sind Irina Schlauch und Marvin Standke. Und, Überraschung: Irina kennt ihr vielleicht aus der Dating-Show Princess Charming. In Queer Crimes geht es um Kriminalfälle aus der LGBTQIA+ Community. Ein Fall führt in den Darkroom einer Berliner Schwulenbar im beliebten Partybezirk Friedrichshain. Das Reinigungspersonal entdeckt dort eine Leiche. Ein Mann wurde stranguliert und vergiftet. Erst Wochen später wird klar: Er ist nur eines von mehreren Opfern. Der Täter: Ein Serienmörder. Wie der Fall ausgeht, und viele weitere Folgen könnt ihr in der Audiothek hören. Fragen, Anmerkungen, Kritik und eure liebsten Trash-Sendungen schickt ihr uns am besten per Mail an studiokomplex@hr.de oder als Liebesbrief bei Instagram.

Amateure zurück zu Youtube!
Wie schön war die Welt des Internets in den Nuller- und Zehnerjahren! Plötzlich probierte die ganze Welt sich aus, broadcastete sich — in bestem Youtube-Spirit – selbst, und alle schauten zu, lachten, teilten und hatten die beste Zeit ihres Lebens. Das ist leider völlig vorbei. Anscheinend traut sich keiner mehr sowas. Das Internet hat sich professionalisiert. Das ist gut fürs Geschäft, aber es ist auch verdammt langweilig. Wo sind die Dilettantinnen und Amateure hin? Traut sich niemand mehr, wirklich etwas auszuprobieren, mal was anderes zu servieren als den Einheitsbrei an Content, dem man schon in Sekunde 1 ansieht, dass er stramm auf Reichweite optimiert ist? Dieses “früher war alles besser” ist mittlerweile ziemlich abgenudelt und ehrlicherweise auch häufig, naja: Quatsch. Aber: War die Menge an digitalem YouTube-Konfetti-Content nicht früher höher?! Wir fordern: Amateur:innen zurück zu YouTube!! Das diskutieren wir mit: Annekathrin Kohout, Autorin, Kulturwissenschaftlerin Christoph Krachten, Youtube-Unternehmer der ersten Stunde Stefan Krankenhagen, Professor für Kulturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Populäre Kultur an der Stiftung Universität Hildesheim All das und noch viel mehr, in der neuen Folge STUDIO KOMPLEX. Hier geht’s zum Transkript der Folge. Hier geht’s zu Annekathrins Artikel “YouTube-Formate zwischen Professionalität und Dilettantismus”. Hier geht's zu Christophs Youtube-Kanal, auf dem er mittlerweile Comedy macht. In der ARD Audiothek empfehlen wir euch diese Woche ein ganz besonderes Schmankerl: Bromance Daddys. Die beiden haben auch mal als YouTuber angefangen und sind heute: Eltern. Leons Zwillinge haben Angst vor großen Tieren, Nick geht abends auf Monsterjagd in der Wohnung. In diese Folge geht’s darum, wovor Kinder Angst haben und wie man gut damit umgehen kann! Prominenter Input kommt dabei von Johannes Strate, der in dieser Folge zu Gast ist. Der Sänger der Band Revolverheld ist nämlich ebenfalls Daddy-Podcaster und hat einen zehnjährigen Sohn. Fragen, Anmerkungen, Kritik und eure liebsten YouTube-Goldstücke schickt ihr uns am besten per Mail an studiokomplex@hr.de oder als DM bei Instagram.

Harry Potter und Co. canceln?!
Gute alte Zeiten, als man noch völlig unschuldig Harry Potter abfeiern und ganz unbefangen zu Michael-Jackson-Songs tanzen konnte – aber die Zeiten sind vorbei. Zu schwer wiegen die Vorwürfe der Transfeindlichkeit gegen J.K. Rowling, zu omnipräsent die Missbrauchsanschuldigungen gegen Michael Jackson. Und das sind ja nur zwei von unendlich vielen Einzelfällen, in denen man sich entscheiden muss: Kann ich das Werk noch genießen, wenn ich Handlungen oder Sichtweisen der Künstler*innen ablehne? Wäre es da nicht wahnsinnig praktisch, ein Hilfsmittel zu haben, dass uns in solchen moralischen Dilemmata immer den richtigen Weg weisen würde? So etwas wie … einen moralischen Kompass? Aber wie könnte der funktionieren? Und wohin würde er uns führen? Das finden wir heraus – in einer abenteuerlichen Schatzsuche, gemeinsam mit diesen Gesprächspartner*innen: Elea Brandt, Schriftstellerin und Psychologin Max Czollek, Autor und Essayist Ulf Erdmann Ziegler, Autor und Kunstkritiker Sören Sieg, Musiker und Schriftsteller Ein ganz besonderer Dank gilt auch Wolfgang Pampel, der deutschen Synchronstimme von Harrison Ford, der unsere Folge mit seiner Stimme veredelt hat. Hier geht’s zum Transkript der Folge. Hier findet ihr Eleas Text zur Trennung von Werk und Autor*in. Fragen, Anmerkungen, Kritik und mysteriöse Schatzkarten schickt ihr uns am besten per Mail an studiokomplex@hr.de oder als DM bei Instagram. Und hier gibt’s unsere Podcastempfehlung für diese Woche, denn wir gehören ja zur großen, bunten Patchwork-Familie der ARD, die eine eigene Audiothek hat, wo ihr – neben uns – auch “Tee mit Warum” entdecken könnt. In jeder Folge treffen sich die Schauspielerin Denise M’Baye und der Investigativ-Journalist Sebastian Friedrich zu, surprise!, einem Becher Tee, und sprechen über eine philosophische Leitfrage. Zum Beispiel, passend zu dieser Folge: Kann Sprache die Welt gerechter machen? Oder sind das nur oberflächliche Versuche, Missstände zu verdecken? Hört rein!

Männer raus aus der Musik!
Was ist die Musikbranche ein Paradies der Gleichberechtigung. Die größten Stars unserer Zeit – alles Frauen! Beyoncé, Taylor Swift, Billie Eilish, Miley Cyrus… Frauen, wohin das Auge reicht! Nehmen wir vielleicht erstmal so wahr, das Problem ist nur: Stimmt gar nicht. Die Musik in den deutschen Charts wird zu 85 Prozent von Männern komponiert. 85 Prozent! Und auf den Festivalbühnen des Landes machen Frauen gerade mal 16 Prozent aus. Anders gesagt: Von Gleichberechtigung ist die deutsche Musiklandschaft ungefähr so weit entfernt wie eine Aftershowparty von Rammstein. Zeit, das zu ändern! Wir von STUDIO KOMPLEX fordern: Männer raus aus der Musik! Oder zumindest eine 50%-Frauenquote in der Musik. Darüber sprechen wir mit diesen Frauen: – Leandra Preißler, Vorstand bei Music Women* Germany – Mia Morgan, Musikerin – Maria Costantino, Musikerin bei Power Plush – Anna Groß, MaLisa-Stiftung Hier gibt’s unsere Frauen-Playlist zur Folge. Hier findet ihr die Statistiken der MaLisa-Stiftung, auf die wir uns in der Folge beziehen. Hier geht’s zum Transkript der Folge. Und hier kommt unsere Podcast-Empfehlung für diese Woche: „Levels & Soundtracks“ ist ein Podcast zum Thema Gaming und Musik. Der Host Fridl Achten lädt sich spannende Menschen ein, um mit ihnen über ihre Lieblings-Videospiele und deren Soundtracks zu quatschen. Zu Gast waren zum Beispiel schon die YouTuberin coldmirror, Moderator Donnie O’Sullivan und der Comedian Max Rockstah Nachtsheim. „Levels & Soundtracks“ gibt es jede Woche neu in der ARD-Audiothek. Wenn ihr Ideen, Anregungen, Kritik oder eine weibliche Produzentin für Power Plush oder Mia Morgan habt, schreibt uns doch an studiokomplex@hr.de oder als DM per Instagram.

Neue Innenstädte, jetzt!
Unsere Innenstädte sind nicht mehr das, was sie mal waren. Im besten Fall reiht sich eine Kette an die nächste. Im schlimmsten Fall reiht sich gar nichts mehr aneinander, weil alles leersteht. Die Zeiten von der City als brodelndem Ort der Begegnung sind auf jeden Fall vorbei. Und selbst das süße Versprechen von käuflichem Glück wird heute online besser eingelöst. Die Situation könnte verdammt traurig sein – wenn sie nicht so eine großartige Chance wäre! Wir sagen: Schluss mit Nölen! Dass der Einzelhandel an Bedeutung verliert, ist das Beste, was der Innenstadt passieren kann. Endlich haben wir Gelegenheit, den ganzen Bumms mal grundsätzlich in Frage zu stellen. Und Innenstädte neu zu denken. Und das tun wir – mit: Johannes Ringel, Professor für Stadtentwicklung an der Uni Leipzig Frederik Fischer, Kleinstadt- und Dorfentwickler, der mit Konzepten wie dem "Summer of Pioneers" der Provinz neues Leben einhauchen will Katrin Hitziggrad, Stadtentwicklerin und SoP-Alumna Frank Achenbach, IHK Offenbach Voilà, das Transkript der Folge! Hier ein ZDF-Beitrag zum Thema "Ladensterben". Hier eine Insta-Umfrage von "kugelzwei" (WDR), was man aus leerstehenden Kaufhäusern machen könnte. Und hier eine Podcast-Empfehlung, die zu unserer Folge passt wie der Supermarkt ins Untergeschoss. Die Kolleg*innen von "Dreimal besser" ergründen in dieser Folge, was die Stadt der Zukunft braucht. Lob, Kritik und Anfragen für einen Café bei Karstadt erreichen uns am besten über Insta oder studiokomplex@hr.de Baba und auf bald in der City!

Vom Dorf lernen, heißt siegen lernen
Wie schaut man eigentlich aus der Stadt so auf die Provinz? Erst mal von oben. Vor allem aus den hippen Vierteln, wo die Progressiven unter sich bleiben und großen Wert darauf legen, nicht so zu sein wie diese Dörfler: rückständig, engstirnig und insgesamt von gestern. Anne wohnt in so einem Viertel – vermutet aber, dass an dieser Sicht so einiges nicht stimmt. Ist die Gemeinschaft auf dem Dorf nicht vorbildlich? Konzentriert man sich da vielleicht einfach auf das Wesentliche: menschliche Nähe, Zusammenhalt und gegenseitige Hilfe? Ist das Dorf, wo jeder mit fast jedem können muss, am Ende sogar toleranter als die Stadt? Anne will es wissen. Sie verlässt die Komfortzone Köln-Ehrenfeld und reitet aufs Dorf. Auf dem Weg begegnen ihr: Tiemen Glatt, hr-Kollege und Dorfkind Simone Gengenbach, zur Zeit Dorfbewohnerin Koffi Nikpor, aus Gründen wieder Stadtbewohner Christian Stegbauer, Kommunikations- und Netzwerkforscher Ljubica Nikolic, Soziologin der ländlichen Räume Hier geht's zum Manuskript Hier werden die Vorurteile zwischen Stadt und Land gründlich beleuchtet. Hier geht's zu Tiemen Glatts Stammkneipe. Hier erzählt ein ehemaliger Städter, wie es ihm auf dem Land ergeht und was Dörfler und Städter unterscheidet. Und weil ihr gerade beim Hören seid: wir empfehlen euch Deep Doku. Da gibt’s jede Woche eine wahre Geschichte aus Berlin und der Welt. Mit Mira an der Kasse des berühmten Berliner Fetischclubs KitKat, einen Tag mit der Berliner Polizei auf Streife oder in der Notrufzentrale der Feuerwehr. Host ist Johannes Nichelmann, checkt Deep Doku in der ARD Audiothek und überall sonst, wo es Podcasts gibt. Kritik, Lob und Themenvorschläge erreichen uns am besten über Instagram oder per Mail an: studiokomplex@hr.de.

Imkerei abschaffen?!
„Bienensterben“. Haben wir alle schon mal gehört. Und sind alle froh, dass es Leute gibt, die das anpacken und hobbymäßig imkern. Geradezu einen Imkerboom erlebt Deutschland seit einigen Jahren. Und die Honigbienen-Populationen ist auf einem guten Stand. Aber… ist sie das wirklich? Gut? Ist Imkerei gut? Wir haben Gründe zur Annahme, dass man das mal kritisch hinterfragen muss. Denn was, wenn ausgerechnet die Imkerei und die Honigbiene mitverantwortlich ist für das Aussterben anderer Arten?!?! Eine hitzige Debatte entbrennt in dieser neuen Folge STUDIO KOMPLEX. Und wir zumindest blicken seither sehr anders auf Honig… und Bienen. Sich nicht immer ganz einig, aber wertvolle Gesprächspartner*innen dieser Folge sind: Torsten Ellmann, Präsident des Deutschen Imkerbundes Lara Lindermann, forscht zu Wildbienen und deren Monitoring Torben Schiffer, Ex-Imker und Kritiker der Honigbienenzucht und -haltung Das Transkript zur Folge gibt es hier. Wir empfehlen euch diese Woche unsere Kolleg*innen von Quarks Daily. Mit ihrer Spezialfolge „Nachhaltig leben: alles verbieten oder alles erklären?“ Denn: wenn wir im Kampf gegen den Klimawandel noch was erreichen wollen, müssten wir dann nicht noch viel mehr angehen und verbieten? Oder wurde das den Menschen oft noch nicht gut genug erklärt, damit sie selbstständig klimafreundlicher leben? Genau diese Frage wird in dieser Folge beantwortet. Zu hören gibt’s das hier. Einige der Quellen, die wir für diese Folge zu Rate gezogen haben: Krefelder Studie, die sich mit dem Insekten- bzw. Bienensterben auseinandergesetzt hat. Auf diese bezieht sich Torben in der Folge. (hier) Metastudie zur Konkurrenz von Honigbienen und Wildbienen, die in der Folge erläutert wird (hier) Studie der Uni Bayreuth über Nahrungskonkurrenz von Wild- und Honigbienen (hier) Beobachtung von der Universität Gießen zum Thema Vertraibung der Wildbienen durch Honigbienen (hier) Ein Film vom BR, der die Baumhöhlen der Bienen behandelt (hier) Ein Artikel von Torben Schiffer, der sich mit dem Zusammenleben von Honig- und Wildbienen beschäftigt (hier) Forschungen der deutschen Wildtier Stiftung, die die Konkurrenz-Stärke der Honigbienen beschreiben (hier) Erkenntnisse der deutschen Wildtier Stiftung zum Thema Krankheitsübertragung von Honigbienen auf Wildbienen (hier) Studie von 2019 aus dem Fachblatt “Scientific Reports”, die besagt, dass Bienenhaltung in natürlichen Umgebungen das Netzwerk wilder Bestäuber negativ beeinflussen könne. (hier) (Link zur Studie) Pressemitteilung des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zur Bedeutung der Bestäuber-Leistung der Bienen (hier) Artikel des mdr zur Imkerei und wieso diese nicht zur Artenvielfalt beiträgt (hier) Artikel vom Tagesspiegel zur Kritik an Bienenkästen auf Hochhäusern (hier) Meinung von der Tierrechtsorganisation PETA zum Thema Honig allgemein (hier) Zahlen des deutschen Imkerverbunds e.V. zur Anzahl der Bienenvölker und Imker in Deutschland (hier) Tipps zum Schützen von Wildbienen vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (hier) Habt ihr Fragen, Wünsche, Anregungen, Kritik? Dann schreibt uns bei Instagram oder an studiokomplex@hr.de MEGALOVE

Wir wollen Sexneutralität!
Riecht ihr das? Hier riecht’s doch nach… sexueller Freiheit! Nein, wir haben unsere Podcast-Folge diese Woche NICHT in einem Swinger-Club aufgenommen, in dem mal wieder durchgewischt werden sollte. Wir befinden uns – wie immer mit unseren steilen Thesen – in der Mitte der Gesellschaft. Denn genau da ist der Sex inzwischen angekommen. Also vielleicht nicht der Sex selbst – Gangbangs auf Verkehrsinseln wären auch ein bisschen weird – aber zumindest das Sprechen über Sex. Noch nie zuvor hatten wir einen so offenen Umgang mit unserer Sexualität, unseren Kinks, Fetischen und Beziehungsmodellen. Und das ist ja auch erstmal ‘ne super Sache – namens Sexpositivität! Aber irgendwie stinkt das Ganze doch auch gewaltig. Und zwar unter anderem nach ‘ner Menge Druck: Scheinbar MÜSSEN plötzlich alle super crazy kinky, experimentierfreudig und am besten noch polyamourös sein, um sich zu den Coolen in der „Sexpositiv-Ecke“ stellen zu dürfen. Auf TikTok machen sich inzwischen sogar ernsthaft Menschen über andere lustig, die „Vanilla Sex“ mögen – also ganz „normalen“, „langweiligen“ Sex, Missionarsstellung und so. Wir von STUDIO KOMPLEX sagen: Das kann’s nicht sein. DIESE Sexpositivität schadet unserer sexuellen Befreiung mehr, als dass sie ihr dient. Wir wollen wieder weniger und unaufgeregter über die ganze S-E-X-Sache sprechen. Wir wollen Sexneutralität! Ob wir es schaffen, mit dieser These unsere Gesprächspartner*innen – und euch! – wuschig zu machen? Schauen wir mal, was wird. Wir sprechen mit: Ann-Kristin Tlusty, arbeitet als Redakteurin bei ZEIT Online und hat das Buch „Süß: Eine feministische Kritik“ geschrieben Catrin Altzschner, ist Journalistin, Autorin und Host des Podcasts „1LIVE Intimbereich“ Jan Waizenhöfer, gehört zum queeren Kollektiv „Lovers Munich“ und veranstaltet sexpositive Partys Hier geht’s zum Skript. Hier findet ihr weiterführende Artikel zum Thema: ARD-Doku: F*ck Berlin ZEIT: Ist Sexpositivität out? taz: Das coole Girl hat Sex The New Statesman: Why „sex-neutral feminism“ is a dangerous proposition Unsere Podcastempfehlung ist diese Woche der Podcast „1LIVE Intimbereich“ von Catrin Altzschner. Darin trifft sie besondere Menschen, um mit ihnen über intime Dinge zu sprechen – von Beziehungsmodellen bis Virtual Reality Sex. Ihr findet ihn in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt. Falls ihr eure heißesten - oder langweiligsten – Bettgeschichten mit uns teilen wollt, schreibt eine Mail an studiokomplex@hr.de, oder slidet in unsere Insta-DMs. Zweideutige Angebote sind dort natürlich genauso willkommen. Feuchter Kuss!

Scheißt auf Tod und Trauer!
„Wir müssen lernen, über Tod und Trauer zu sprechen. Das darf auf keinen Fall tabuisiert werden!”. Heißt es immer. Allein wenn David das hört, dann zieht sich in ihm alles zusammen. Denn wenn er eins nicht kann, dann ist es über Tod und Trauer reden. Mehr noch: Er glaubt nicht daran, dass das Verdrängen von Tod und Trauer wirklich so schlecht sein soll. Im Gegenteil: Es gibt Dinge im Leben, die man ganz ohne Probleme in einen kleinen Tresor sperren kann. Deswegen sagen wir von STUDIO KOMPLEX: Scheißt auf Trauer! Ob verdrängen wirklich hilft und was wir uns beim Trauern von Kindern abgucken können, darüber sinnieren wir intensiv mit unseren Gesprächspartner*innen: Eva Schläfer, schreibt als Journalistin über die Themen Trauer, Tod und Sterben Caroline Kraft, spricht in ihrem Podcast „Endlich. Wir reden über den Tod“ und schreibt gemeinsam mit Co-Autorin Susann Brückner in dem Buch “Endlich. Über Trauer reden” über den Tod Karolina Stolecka-Meinert, Kinder- und Jugendpsychologin sowie Trauerbegleiterin für Kinder und Jugendlich im Hospiz Bergstraße Hier findet ihr das Skript dieser Folge. Unsere Podcastempfehlung ist diese Woche der Podcast „Tabulos“. Bei „Tabulos" spricht Claudia Kamieth über Themen, die wir sonst oft verschweigen - über Süchte, psychische Krankheiten oder Gewalterfahrungen. Ihr findet ihn in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt. Falls ihr Ideen, Wünsche, Kritik oder Anmerkungen habt, schreibt eine Mail an studiokomplex@hr.de, oder slidet in unsere Insta-DMs. Schnulzige Liebesbriefe sind dort natürlich genauso willkommen. Bussi Baba!

Bye Bye, Polizei!
Wer hört “Freund und Helfer” und denkt wirklich, "japp, diese beiden Wörter beschreiben die Polizei am besten”? Unser Verhältnis zur Polizei ist häufig angespannt, gerade unter marginalisierten Gruppen – und die Skandale der letzten Jahre von rechtsextremen Polizei-Chats bis hin zu Polizeigewalt gegen Klimaaktivist*innen haben ihr Übriges getan. Was also tun? Reformen? Oder den Laden ganz in Frage stellen? Wären wir ohne Polizei besser dran? Darüber diskutieren wir intensiv mit unseren intensiven Gesprächspartner*innen: Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft Alissa Starodub, Autorin des Buchs "Ohne Polizei/Gewalt" Rafael Behr, Professor für Polizeiwissenschaften an der Akademie der Polizei in Hamburg Hier lest ihr das Skript dieser Folge. Hier findet ihr die Studien, auf die wir uns in der Folge beziehen: - MEGAVO-Studie - Singelnstein-Studie zu Polizeigewalt - Eurobarometer der EU zum Vertrauen der Menschen in die Polizei (aufbereitet von statista) - Studie des Bundeskriminalamts zu den Erfahrungen von Personen mit Migrationshintergrund mit der Polizei Unsere Podcastempfehlung ist diese Woche der Gerichtspodcast "Verurteilt" mit Heike Borufka und Basti Red. Falls ihr Kritik für uns habt, wendet euch bitte nicht an die Polizei, sondern schreibt eine Mail an studiokomplex@hr.de, oder slidet in unsere Insta-DMs. Lob und Themenvorschläge sind dort natürlich genauso willkommen. Baba!

Hör' mir auf mit Natur!
Alle lieben plötzlich das Grüne! Der Waldspaziergang wird zum meditativen Akt hochgejazzt oder man führt gleich ein #Vanlife an der Algarve. Natur ist das Nonplusultra! But is it really? Was, wenn Natur überschätzt ist? Oder schlimmer noch: Was, wenn aus Liebe zur Natur ganz schnell eine urkonservative Ideologie wird, die gesellschaftlichen Fortschritt verhindert? Wäre das nicht ein bisschen ... doof? Genau, denken wir auch. Und diese illustre Runde denkt mit – oder dagegen: Heike Molitor, Professorin für Umweltbildung an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde Sascha Dickel, Professor für Mediensoziologie und Gesellschaftstheorie an der Johannes Gutenberg Universität Mainz Paul Wernicke, Leiter der Wildnissschule Hoher Fläming Hier gibt's das Skript der Folge. Hier findet ihr Saschas "Plädoyer für eine postromantische Ökologie". Hier könnt ihr euch unser akustisches Vorbild, 7 vs. Wild, anschauen. Und hier habt ihr ein paar Natursounds zum Einschlafen. Unsere Podcast-Empfehlung ist diese Woche Erlebnis Erde – laut unserem Host David DIE Tierdoku für die Ohren! Fragen, Kritik und Liebesbriefe schickt ihr – natürlich (!) – per Instagram-DM oder per Mail an: studiokomplex@hr.de

Gönnt euch Botox!
Schlanke Nasen, große, wohlgeformte Brüste, straffe Haut: Unser Insta-Feed und die Werbung sind im Jahr 2023 noch immer voll von einschlägigen Schönheitsidealen. Selbst wenn wir versuchen, uns von den Idealvorstellungen freizumachen: Es ist verdammt schwer. Trotzdem: sich für den Traumkörper unters Messer zu legen? Das ist für viele immer noch verpönt, geht gar nicht! Aber warum eigentlich nicht? Wir optimieren uns doch auch in allen anderen Lebensbereichen und ob Menschen das in operativer Form auch an ihrem eigenen Körper machen wollen, ist doch ganz allein ihre Entscheidung – oder? Außerdem glauben wir, dass das Problem eigentlich ganz woanders liegt. In der neuen Folge STUDIO KOMPLEX fordern wir deshalb: Gönnt euch Botox! Mit dabei sind: Saralisa Volm, Autorin, Schauspielerin und Regisseurin. Sie hat das Buch “Das ewige Ungenügend: Eine Bestandaufnahme des weiblichen Körpers” geschrieben. Die Social Media-Managerin Naina Kümmel. Sie hat sich mit 21 Jahren die Brüste operieren lassen. Julia Wustmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Soziologie an der TU Dortmund, die die Studie “Ganz schön operiert. Zur Legitimität der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie.” veröffentlicht hat. Hier findet ihr das Transkript der Folge. Wenn ihr noch mehr zu Schönheitseingriffen erfahren wollt: Bei “unbubble” vom ZDF diskutieren ein Arzt und Gründer einer Beauty-Klinik und eine Schönheits-OP-Gegnerin darüber. In "Never Ever” stellt sich die Comedienne Negah Amiri ihren persönlichen No-Gos: Schluss mit Vorurteilen und Ängsten! Jetzt werden die Dinge hinterfragt, doch wird Negah ihre Meinung ändern? Der Comedy-Trip mit Aha-Effekt. In der SWR-Dokureihe “betrifft:” geht es um “Das Geschäft mit der Schönheit” Und unser Tipp der Woche ist der Philosophie-Podcast „Tee mit Warum“ von NDR Kultur. Da gehen die Schauspielerin Denise M‘Baye und der Investigativ-Journalist Sebastian Friedrich bei einem Becher Tee gemeinsam mit Philosoph*innen den großen Fragen nach dem „Warum?“ auf die Spur. Alle Folgen von „Tee mit Warum“ findet ihr hier in der ARD-Audiothek. Fragen, Kritik und Liebesbriefe könnt ihr per Mail oder Instagram-DM an uns schicken.

Spiritualität für alle?!
Wir alle glauben - das glauben zumindest wir von STUDIO KOMPLEX. Vielleicht nicht an Gott, aber irgendwas Spirituelles schlummert in den meisten und wo die Kirchen das nicht mehr bedienen, da springen spirituelle Coaches ein: Mit Beratung und Breathwork, Manifestieren, Chakren-Singen, Heilsteinen und, und, und … Und damit sind wir beim Problem. Falsche und gefährliche Heilsversprechen, psychischer Druck – du weißt oft nicht, wo du da reingerätst. Würde es nicht helfen, wenn das spirituelle Angebot ein bisschen mehr gesichtet und reguliert wäre? Wir sehen da eine Lücke – und füllen sie gern: Mit unserem “lila Engel”, dem Qualitätssiegel für geprüfte Sinnsuche! Ob das am Ende Sinn ergibt, erörtern wir in der neuen Folge. Mit dabei: Barbara Keller, Psychotherapeutin und Religionsforscherin Nina Brockmann, Spiritual Coach und Autorin aka The Gnani Claudia Jetter, Wissenschaftliche Referentin bei der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen Franz Josef Wetz, Philosoph und Autor Sarah Vecera, Theologin und Autorin des Buchs Wie ist Jesus weiß geworden? Hier steht das Manuskript dieser Folge. In dieser Folge erzählen wir, warum es eigentlich keinen Atheismus gibt. Hier findet ihr die Original-Atemübung vom Anfang. Hier wird ein Esoteriktrend mit Claudia Jetter geprüft. Hier ein Versuch, Spiritualität einfach zu erklären. Und hier spricht Franz Josef Wetz über säkulare Sinnsuche und den Umgang mit der Sterblichkeit. eat.READ.sleep ist der Bücherpodcast vom NDR – nicht in „gähn“, sondern wie wir mit Freund*innen drüber sprechen würden. Hört mal rein! Kritik, Lob und Themenvorschläge erreichen uns am besten über Twitter, Instagram oder per Mail an: studiokomplex@hr.de

Nie mehr Dating ohne Tinder!
Dating-Apps sind mit das Beste, was uns die letzten Jahre passiert ist. Ja! Endlich über alle Grenzen hinweg Menschen kennenlernen. Endlich nicht mehr das Schicksal entscheiden lassen. Für jede Waschmaschine wälzen wir Vergleichsangebote – und bei der Liebe verlassen wir uns auf den Zufall?! Tun wir ja gar nicht. Ein ziemlich großer Teil aller Beziehungen wird online angeknüpft. Wir sind bei Tinder, Hinge und OKCupid – aber schämen uns dafür. Wir finden das irgendwie zweitklassig, unromantisch und moralisch bedenklich. Und diese Scham ist falsch. Sie kann sogar gefährlich sein. Ob und warum das so ist, finden mit uns heraus: Johanna Degen, Psychologin, erforscht seit Jahren das Online-Dating. Michael Nast, Autor, „Single-Papst“, findet uns alle beziehungsunfähig. Sonja Peteranderl, Journalistin, hat eine Feature über Date Rape gemacht. Und außerdem Agata und Jella, die das Tinder-Game spielen, während wir darüber reden. Hier findet ihr das Skript der Folge. Hier erfahren wir, wie in den USA Dating-Apps andere Arten des Kennenlernens verdrängen. Hier gibt´s eine kurze Einführung in eher ungute Dating-Trends. Und hier könnt ihr Sonja Peteranderls Feature über die gefährliche Seite des Online-Datings ansehen. Wenn ihr findet, dass auf Dating Apps zu viel gelogen wird, dann hört doch mal in diesen Podcast rein: Lügen - warum wir nicht darauf verzichten können von den Kollegen von Quarks Daily. Wenn nicht, hört ihn euch trotzdem an, weil er gut ist. Kritik, Lob und Themenvorschläge erreichen uns am besten über Instagram oder per Mail an: studiokomplex@hr.de

Schlager ist besser als du denkst
Schlager! Ihr denkt an Ballermann-Musik, flache Texte und einfache Melodien? Geht uns genauso - aber es steckt mehr dahinter. Wir sagen: Schlager ist besser als sein Ruf! Macht euch bereit für eine Folge sondergleichen, denn Moderator David erfindet sich ganz neu: als Schlagerstar, samt neuem Namen. Also ab jetzt: Daniel Ahlf. Blaugebleachte Zähne und blond-goldene Gelfrisur inklusive. Auf die Gaudi der wilden Argumente gehen wir mit: Johannes Müske, Kulturwissenschaftler Julia Merrill, Musikwissenschaftlerin und Tobias Reitz, Schlager-Texter Hier geht es zum Transkript. Einige Quellen unserer Folge: FAZ, Warum Menschen manche Musik ablehnen Vice, Zwei Tage lang nur Schlager zu hören war die dümmste Idee, die ich je hatte Daniels Schlager-Hit ist streng genommen bloß eine umgeschriebene Version von diesem Wahnsinnssong, wir verneigen uns an dieser Stelle vor Anna-Maria Zimmermann. Und wenn ihr wissen wollt, wie auch ihr zum mega Schlager-Star werden könnt (wie Daniel Ahlf höchstselbst!), dann hört doch mal in den Podcast unserer Kolleg*innen von “Dreimal besser” rein. Da ging es in einer Folge um Selbstoptimierung und wie man seine Ziele erreicht. Liebesbriefe und Liedtexte schickt ihr uns am besten bei Instagram oder an unsere Mailadresse: studiokomplex@hr.de Adé! ❤️

Ist politische Comedy am Arsch?
Comedy wird immer politischer – so sehr, dass die Grenzen zwischen investigativem Journalismus, Aktivismus und Comedy verschwimmen. Jan Böhmermann deckt auf, warum deutsche Influencer plötzlich kollektiv aus Dubai posten und amerikanische Late Night-Hosts wie John Oliver sind sowieso längst die vierte Gewalt im Staat. Aber ist doch cool, oder? Oder? Was, wenn wir inzwischen weniger für den guten Gag klatschen, als viel mehr für die Bestätigung der eigenen Weltanschauung? Wenn die erste Comedy-Liga bloß noch aus selbstgerechten Aktivist*innen besteht, die ihre wichtigste Aufgabe – lustig sein – sträflich vernachlässigen? Wenn wir uns humortechnisch immer tiefer in der eigenen Bubble verschanzen? Was hätte das für Folgen? Darüber diskutieren wir mit diesem Premium-Line-up an Humor-Expert*innen: Lara Ermer, Comedienne und Autorin Jennifer Neumann, Kulturwissenschaftlerin, vergleicht in ihrer Doktorarbeit deutsche und US-amerikanische Late Night Shows Michael Lohse, Journalist, betreut als Redakteur Comedy-Sendungen für den WDR Hier findet ihr das Skript der Folge. Hier die Böhmermann-Show "Nuhr im Zweiten". Hier das – laut Anne – ultrafunny Video vom Corgi mit Orangenhut. Hier den erwähnten kritischen Artikel über politische Comedy. Und wenn ihr mal in einen Podcast reinhören wollt, der die Sache mit dem Fun so richtig ernst nimmt, empfehlen wir euch Satire Deluxe – mitverantwortet von unserem Gast Michael Lohse. Gönnt euch! Kritik, Lob und Themenvorschläge erreichen uns am besten über Instagram oder per Mail an: studiokomplex@hr.de

Wir machen Schule!
Ja, schon klar, das deutsche Schulsystem ist scheiße. Es gibt tausend Dinge, die geändert werden müssen. Die findet ihr alle nicht in unsere Folge, denn wir setzen auf eine einzige Änderung: lasst die Schülerinnen und Schüler selber entscheiden, was und wie sie lernen. Helft ihnen dabei, vereinbart Regeln, Kriterien und Lernziele – aber zwingt sie ihnen nicht auf. Macht die Schule zu einem Ort, wo man zusammen lernt und lebt statt den Stoff durchzuziehen, um einen Abschluss zu bekommen. Dort, wo es das schon gibt, heißt es demokratische Schule. Aber bei uns sollte doch eigentlich jede Schule eine demokratische Schule sein, oder? Ob das denkbar und machbar ist, diskutieren mit uns: Nico Holtkamp, Lehrer an der Demokratischen Schule X, Berlin Daniel Kosarev, Schüler, verrät auf TikTok Schultricks Waltraud Eder, Realschuldirektorin, Vorstand im Verband der Realschullehrer VDR Bent Freiwald, Bildungsjournalist bei Krautreporter Hier findet ihr das Skript zur Folge. Hier gibt's mehr zum Thema Demokratie in der Schule, und hier sogar eine Sammlung von Artikeln. In STUDIO KOMPLEX ging´s schon mal um die Rechte der Kinder im Land der Kinderfeinde, auch mit Bent Freiwald, diese Folge steht hier. Und weil das Thema gerade so spannend ist: es gibt einen Podcast, in dem es immer um Schule und Bildung geht. Die Schule brennt mit Lehrer und Bildungsinfluencer Bob Blume. Sehr zu empfehlen, jeden Dienstag, wo immer es Podcasts gibt. Kritik, Lob und Themenvorschläge erreichen uns am besten über Twitter, Instagram oder per Mail an: studiokomplex@hr.de

Wir sollten heiraten!
Ehe-Bashing ist nicht nur in feministischen Kreisen en vogue. Die Ehe reproduziert patriarchale Strukturen mit ihrem Ehegattensplitting und sie festigt Rollenklischees - oder wer hat bei euch eigentlich den Antrag gemacht? Außerdem sprechen ja nicht mal die blanken Fakten dafür: 40% aller Ehen werden sowieso geschieden. Wer will da noch "Ja" sagen? Wir von STUDIO KOMPLEX trauen uns. Und behaupten, dass gar nicht die Ehe an sich an der patriarchalen Misere schuld ist, sondern das, was wir daraus gemacht haben! Wir haben sie erst romantisiert, dann kritisiert und vor allem: einfach falsch verstanden. Dabei ist es doch die gute, alte Ehe, die wir in diesen Zeiten dringender denn je brauchen. In dieser Folge entstauben wir sie also, verpassen ihr ein modernes Hochzeitskleid und schreiten mit ihr vor den Altar. Und ihr? Seid alle eingeladen! Als Trauzeug*innen begleiten uns: Christina Calaminus, Unternehmerin und Host bei dreißig, dem Podcast übers Erwachsenwerden Tatjana Thelen, Sozialanthropologin Alexander Grau, der als Journalist JA und auch NEIN zur Ehe sagt Gerlinde Welkerling, die auch ohne Ehe glücklich in einer Frauenwohnbaugenossenschaft lebt Das Transkript zu dieser Folge findet ihr hier. Mehr zum Thema findet ihr u.a. hier im Netz: Die Zeit fragt, ob die Verantwortungsgemeinschaft floppen wird Und bei Deutschlandfunk Kultur argumentiert die Philosophin Catherine Newmark komplett gegen die Ehe Wenn ihr wissen wollt, was ihr sonst noch hören solltet: “0630 - der News-Podcast"! Jeden Morgen in aller Herrgottsfrühe gibt’s in 20 Minuten alles, was wichtig ist. Aber nicht als steife News, sondern verständlich, humorvoll und manchmal emotional. Aber immer mit der Journalist*innen-Power der ARD. Kritik, Lob und Themenvorschläge an uns, an STUDIO KOMPLEX, erreichen uns am besten über Instagram oder per Mail an: studiokomplex@hr.de

Was, wenn Prepper recht haben?!
Freaks, die in Tarnkleidung durch den Wald pirschen, sich ein Kurbelradio basteln oder in ihrem Bunker Konserven stapeln, um sich auf den Tag X vorzubereiten: Unser Bild von Preppern ist, vorsichtig ausgedrückt, nicht gerade positiv. Die spinnen doch alle... oder vielleicht doch nicht?! Schließlich rücken Kriege, Pandemien und Naturkatastrophen immer näher. Was ist, wenn die Prepper am Ende die Vernünftigen sind und wir die, die einfach die Augen vor der Realität verschließen? Wir von STUDIO KOMPLEX finden, es ist Zeit, dem Preppen eine Chance zu geben: Let’s prepare for Weltuntergang! … mal sehen, wie weit wir damit kommen. Mit uns tun das: Philipp Jakubowski, Prepper mit Verstand Ursula Fuchs vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Mischa Luy,Sozialwissenschaftler, der zu Preppern promoviert Alexander-Kenneth Nagel, Religionswissenschaftler Hier findet ihr das Transkript dieser Folge. Hier gibt es eine ZDF-Reportage, unter anderem mit Prepper Philipp. Und hier eine Arte-Doku über Prepper in Schweden. Und wenn ihr wissen wollt, was ihr sonst noch hören solltet: Den Podcast “Flexikon”. Da versorgen euch die beiden Hosts mit Klugscheißerwissen, mit dem Ihr flexen könnt: Wie lügt man glaubwürdig? Wie werde ich Influencer*in? Wie mache ich Schluss, ohne gehasst zu werden? Und sind die Leute im Swingerclub wirklich so sexy wie auf den Werbetafeln? Kritik, Lob und Themenvorschläge an uns, an STUDIO KOMPLEX, erreichen uns am besten über Twitter, Instagram oder per Mail an: studiokomplex@hr.de

Resilienz - Fallt nicht darauf rein!
Resilienz – fallt nicht darauf rein! Persönliche wie gesellschaftliche Krisen gekonnt überwinden und sogar noch gestärkt dabei herauskommen – wir glauben, niemand würde sagen, dass er diese Fähigkeit nicht gern hätte, oder? Nennt sich Resilienz und ist sowas wie die Allzweckwaffe in Zeiten, in denen eigentlich immer Krise ist. Uns bei STUDIO KOMPLEX kommt das aber ziemlich verdächtig vor: Denn wenn wir alle nur noch an unserem eigenen Survival-Modus arbeiten, wer ist dann noch für die Krisen und überhaupt für irgendwas verantwortlich? Und was ist bei all der Krisenbewältigung eigentlich aus dem guten alten Motto “Wehret den Anfängen” geworden, sprich: Krisen gar nicht erst entstehen zu lassen? Es wird Zeit, das Resilienz-Konzept mal gründlich auf seine ... na ja, Resilienz zu testen! Mit uns probieren das: Donya Gilan, Psychologin und Resilienzforscherin Stefanie Graefe, Soziologin und Resilienzkritikerin Markus Brunnermeier, Ökonom, denkt nach über die resiliente Gesellschaft Katharina Afflerbach, Coachin und Autorin, Resilienz ist ein Lebensthema Hier findet ihr das Transkript dieser Folge. Hier gibt´s einen Überblick zum Thema Resilienz, hier ein Feature zur Resilienz bei Arte. In diesem Artikel spricht unser Gast Stefanie Graefe über Resilienz als Alternative zur Kritik, und hier Markus Brunnermeier über resiliente Gesellschaften. STUDIO KOMPLEX lässt auch in anderen Folgen die Luft aus psychologischen Buzzwords, hier geht´s um Narzissmus und hier um Psychotherapie als Lifestyle. Nicht nur um resilienter gegen die Dauerkrise zu werden solltet ihr diesen Podcast hören: In Streitkräfte und Strategien befassen sich kluge Kolleginnen und Kollegen mit Sicherheitspolitik, Militär, Krieg und Frieden – und klären, was sich hinter Schlagzeilen und Schreckensmeldungen verbirgt. Kritik, Lob und Themenvorschläge erreichen uns am besten über Twitter, Instagram oder per Mail an: studiokomplex@hr.de

Saufen für den Feminismus?!
Saufeeeeen! Morgens, mittags, abends, immer saufeeeeen! Ähem, sorry. Wir sind einfach schon ganz gut angeglüht, denn wir saufen in dieser Woche für den Feminismus. Überall in Deutschland sinkt der Alkoholkonsum, nur bei einer Gruppe nicht: den jungen, emanzipierten Frauen. Außerdem gibt es einen statistisch messbaren Zusammenhang zwischen dem Emanzipationsgrad eines Landes und dem Frauenanteil am Alkoholkonsum. Aha! Endlich trinken wir gleichberechtigt! Und das ist doch mega, oder? Vielleicht, ja. Vielleicht aber auch nicht, und wir tappen mit unserem erhöhten Durst nur in die toxischen Verhaltensweisen, die uns das Patriarchat schon seit Jahrzehnten, nein, Jahrhunderten vorlebt?! Finden wir es gemeinsam heraus! Mit diesen grandiosen Gesprächspartnerinnen: Elisabeth Raether, Journalistin und Autorin des Buchs “Die trinkende Frau” Eva Biringer, Journalistin und Autorin des Buchs “Unabhängig – vom Trinken und Loslassen” Elisabeth Schwachulla, Schriftstellerin, Poetry-Slammerin und trockene Alkoholikerin Stefanie Bötsch, Sozialarbeiterin, Suchttherapeutin und Podcasterin Hier findet ihr den Selbsttest zum Alkoholkonsum Hier findet ihr die fantastische Barock-Version von “Saufen” von Simon Mack aus dem Intro unserer Folge Einige Quellen zur Folge: Der gesundheitlich riskante Alkoholkonsum bei Männern sinkt und steigt bei Frauen. Wann ist Alkoholkonsum riskant? Besonders gebildete Frauen im urbanen Raum trinken zu viel, und gerade junge Frauen konsumieren inzwischen fast genauso viel wie junge Männer. Das ist der UN-Index zum Emanzipationsgrad einzelner Länder. Rauschtrinken ist unter weiblichen Teenagern inzwischen verbreiteter als unter männlichen. Pro-Kopf-Verbrauch von reinem Alkohol in Deutschland in den Jahren 1970 bis 2019 Hier geht’s zum Manuskript der Folge Und wenn ihr wissen wollt, was ihr sonst noch hören solltet: Unsere Kolleg*innen von “Carpe What?!” nehmen in ihrem Podcast Sinnsprüche wie eben “Carpe diem” auseinander, erklären, wo sie herkommen und sezieren sie auf ihren philosophischen und psychologischen Gehalt. Und die beiden Hosts Laura und Dennis haben auch eine Folge zu Feminismus – da nehmen sie ein Zitat von Simone de Beauvoir auseinander: “Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es”. Liebesbriefe und Cocktailrezepte schickt ihr uns am besten bei Instagram, Twitter oder an unsere Mailadresse: studiokomplex@hr.de Cheers! ❤️

Klimawandel genießen?!
Wir steuern wir mit 180 und vollem Karacho auf die Klimakrise zu. Bloß: So richtig unternommen, mit so echter Schlagkraft, wird dagegen anscheinend kaum etwas. Was müsste passieren, wie könnte es passieren – und was zum Teufel hat “Genuss” damit zu tun? Um näher an die Antwort zu kommen, tauchen wir in dieser Folge ab, in die Tiefen der Humangeographie und der Psychoanalyse! Ihr merkt schon, es wird kompliziert. Dafür aber umso spannender. Denn was, wenn es einen Ausweg aus der Sackgasse gibt, in der wir stecken? Und dieser Ausweg darin liegt, dass wir aufhören müssen zu genießen? Nur ganz anders… als ihr jetzt denkt. Mit uns den Kopf zerbrochen haben sich diese Woche diese Gesprächspartner*innen: Lucas Pohl, Humangeograph und Davids ehemaliger Mitbewohner Ulrike Herrmann, Journalistin Philipp Schrögel, Forscher am CAPAS Centre für apokalyptische und postapokalyptischen Studien Maja Göpel, Transformationsforscherin und Expertin für Nachhaltigkeitspolitik Hier geht's zum Transkript der Folge. Wenn ihr von diesem Thema nicht genug bekommt: Enjoying climate change: Jouissance as a political factor (sciencedirectassets.com) - das Paper von Lucas Pohl Die Sache ist die ... · Podcast in der ARD Audiothek - Folge kommt am 31.03., dazu, wie Datenausmisten unserer Psyche und dem Planeten hilft Das kannst du als Einzelperson wirklich fürs Klima tun - quarks.de - von unseren Kolleg:innen von Quarks dazu, was unser aller Einfluss aufs Klima sein kann Fragen, Ideen, Wünsche, Kritik? Schreibt uns 'ne Mail: studiokomplex@hr.de Besucht uns bei Insta oder Twitter.

Streaming: Zu viel Content tötet die ❤️
Wir leben im goldenen Zeitalter des Streamings. Nie wurde so viel Geld in gute Inhalte investiert, die wir per Abo-Modell auch noch jederzeit abrufen können. Die beste aller Zeiten für Film- und Serienbegeisterte, oder? Ja, nee ... Weil wir mit Content gefüttert werden wie die Gans bei der Stopfmast – und das überfordert uns. Das Schlimme daran: Unsere Überforderung macht echte Liebe für den ganzen tollen Content unmöglich. Wir fragen mal ganz ketzerisch: Wie oft haben wir "How I Met Your Mother", die "Simpsons" oder "Gilmore Girls" schon geschaut im Vergleich zu "Breaking Bad", "Game Of Thrones" oder "Dark"? Viele unserer Gesprächspartner*innen sehen das zwar ganz anders, aber dafür lieben (und brauchen!) wir sie ja mindestens so sehr wie "Friends": Max Nachtsheim, Podcaster und ausgemachter Popkultur-Liebhaber Vera Klocke, Kulturwissenschaftlerin Jörg Bernardy, Philosoph und Autor (u.a. "Aufmerksamkeit als Kapital") Vanessa Ossa, Medienwissenschaftlerin, die viel zu Fandoms geforscht hat Das Transkript dieser Folge findet ihr hier. Radio Nukular ist einer der Podcasts von Max, Fashion The Gaze ist der Podcast von Vera. Hier findet ihr einen Artikel aus dem Guardian (engl.) zum Thema: Overloaded: is there simply too much culture? Wenn euch die Unmengen an Content auch zum Hals raushängen, folgt uns am besten bei Instagram. Oder schreibt uns bei Twitter. Themenvorschläge, Lob und Kritik nehmen wir auch per Mail entgegen: studiokomplex@hr.de

Gewaltvolle Kommunikation jetzt!!!11!
Verbale Gewalt ist gesellschaftlich geächtet. Demütigen, Beschimpfen, andere herabsetzen, alles falsch, wissen wir. Aber kann man Gewaltfreiheit auch übertreiben? Besonders in der Berufswelt ist die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) mächtig en vogue. Eine Sprache, die auf Empathie und Mitgefühl setzt und die Bedürfnisse des Gegenübers in den Blick nimmt. Klingt toll ... aber ist das wirklich die Art, wie wir reden wollen? Alles immer lieb, "ich sehe dich" und heititei? Was ist mit Rap-Battles, bissiger Comedy, oder scharfzüngigen Verrissen im Feuilleton? Ist das alles Beef von gestern? Wollen wir unsere liebgewonnenen Traditionen des verbalen Austeilens wirklich der Gewaltfreiheit opfern? Ihr ahnt es, unsere Antwort lautet: NEIN!!!111!! Ob wir genauso aggro wieder rauskommen aus der Folge, wie wir reingehen? Ihr werdet's erleben, ebenso wie dieses Gesprächspartner*innen-Line-up allererster Güte: Maxi Gstettenbauer, Stand-up-Comedian, besonders fürs "Roasten" bekannt Kathy Weber, GFK-Trainerin und Influencerin Hêlîn Dirik, Autorin (u.a. Missy Magazine) Gitta Jacob, Psychotherapeutin Jürgen Brzoska, GFK-Trainer und ehemaliger Ausbildungsleiter unserer Host Anne Das Transkript dieser Folge findet ihr hier. Hier gibt's den von Anne erwähnten SWR-Podcast über GFK. Und hier alles über die absurde Ballett-Kritik-Hundekot-Geschichte aus Hannover, plus einen Podcast unserer Kolleg*innen von Lakonisch Elegant zum Thema. Falls euch unser aggressives Auftreten provoziert, sagt es uns bei Instagram und Twitter. Oder schickt Kritik, Lob und Themenvorschläge an: studiokomplex@hr.de 🖕 und XOXO

Die Unfreiheit der Follower
„You do you and I do me“ – ist die Zauberformel gestresster Influencerinnen und Influencer, wenn die Follower lästig werden. Zu viel Kritik, zu viel Emotion, zu viele Ansprüche – "Warum macht ihr nicht euer Ding und lasst mich meins machen?" lautet da schnell die Devise. Aber damit schieben Influencer Verantwortung weg. Sie haben nun mal Macht in den sozialen Medien, und die erfolgreichen verstehen es, ihre Follower emotional an sich zu binden und sie, naja, eben zu beeinflussen. Wie steht es um den freien Willen in den sozialen Medien? Kannst du noch „dein Ding“ machen, wenn du stets und ständig beeinflusst wirst? Das klären mit uns: Vreni Frost, Sprecherin, Moderatorin und Influencerin, @vrenifrost Caja Thimm, Medienwissenschaftlerin Louise Röska-Hardy, Philosophin Marie Luise Richter, Influencerin, @luiseliebt Henning Beck, Neurowissenschaftler Caro, reflektierte Beeinflusste Hier findet ihr das Transkript dieser Folge. Hier wird kontrovers über den freien Willen diskutiert, hier erklärt ein Philosoph, warum es ihn trotz allem gibt. Hier geht´s um die Frage, welche Verantwortung Influencerinnen und Influencer haben, und hier darum, wie sie sie am besten wahrnehmen. Kritik, Lob und Themenvorschläge erreichen uns am besten über Twitter, Instagram oder per Mail an: studiokomplex@hr.de

Demokratie – Losen statt Wählen?!
Die alten Griechen wussten es einfach besser: Losen statt Wählen! Unser Host David hat genug von demokratischen Wahlen – denn sind wir mal ehrlich: Unsere erwählten Politiker*innen sind weder weiblich genug, divers genug und noch unterschiedlich gebildet genug, um uns alle zu repräsentieren! Was also tun für eine bessere und fairere Demokratie? Na, einfach das Los entscheiden lassen, wer uns vertritt! Nicht nur den Griechen, auch den Jurys im amerikanischen Justizsystem und der Lottofee gefällt das. Ach, und Politikwissenschaftler*innen auch. Also: Ab in die Lostrommel der wilden Argumente und los geht’s! Durch diese Gedankenexperiment-Lotterie begleiten uns: Hubertus Buchstein, Professor für Politologie Freiin Dorothea von Gablenz, Juristin Carolina Bahamondes Pavez, Wahlrecht-Aktivistin Simon Hegelich, Politikwissenschaftler und Big Data Experte Hier geht's zum Transkript der Folge. Wenn ihr von diesem Thema nicht genug bekommt: Demokratie in der Krise – Losen statt Wählen?, Deutschlandfunk Mit dem Losverfahren die Demokratie retten?, faz Antikes Athen: Ist Losen demokratisch?, Zeit 42: Sollten wir losen statt wählen?, arte Fragen, Ideen, Wünsche, Kritik? Schreibt uns 'ne Mail: studiokomplex@hr.de Und/oder besucht uns bei Insta oder Twitter. <3

Rettet den Pazifismus!
Das ging schnell: Unser Host David hat sich in Rekordzeit vom Wehrdienstverweigerer und glühenden Pazifisten zum Befürworter von Waffenlieferungen an die Ukraine gewandelt. Und weil er da offenbar nicht der einzige ist, fragt er sich: Was wurde aus meinem, aus unserem Pazifismus? War der nur Selbstbetrug und kann weg? Was ist, wenn wir ihn noch brauchen und dann nicht wiederfinden? Weil wir unsere Ideale vollends aufgegeben haben. David macht sich auf, den Pazifismus zu retten. Spoiler: Es wird nicht ganz einfach. Unsere Begleiterinnen und Begleiter auf dem wilden Ritt: Jürgen Grässlin, Pazifist Gereon Asmuth, Journalist und noch Pazifist, Vero Wendland, Historikerin und keine Pazifistin mehr, Thomas Kater, Philosoph und Pazifismusforscher Dunja Neukam, Soldatin – und Pazifistin Hier geht's zum Transkript der Folge. Wenn ihr von diesem Thema nicht genug bekommt: Gereon Asmuths Text, um den es bei uns geht Olaf Müller verteidigt Pazifismus Pazifisten in der Ukraine (wow) Soziale Verteidigung Analyse in der ZEIT über Pazifismus im Ukrainekrieg Fragen, Ideen, Wünsche, Kritik? Schreibt uns 'ne Mail: studiokomplex@hr.de Besucht uns bei Insta oder Twitter. LIEBE

Stoppt den Wohnungsbau!
In Deutschland herrscht der größte Wohnungsmangel seit über 20 Jahren. Vor allem in den Städten gibt es kaum noch Wohnraum. Geschweige denn bezahlbaren Wohnraum. Mietpreise steigen in ungeahnte Höhen. Gleichzeitig gibt es immer mehr Bedarf. Durch Einwanderung aber auch eine Veränderung des Wohnens als solches. Wo vor 30 Jahren vor allem Familien Wohnungen und Häuser bezogen, sitzen jetzt viele Singles und alte Menschen, die ihre Angehörigen bereits verloren haben. Wie also begegnen wir diesem riesigen Problem? Ganz einfach: Bauen, bauen, bauen. Neuer Wohnraum muss her! 400.000 Wohnungen will die Ampelkoalition bauen. Jedes Jahr! “Spitzenmäßig”, jubeln Wohnungssuchende, Wirtschaftsexpert*innen und die Baubranche gleichermaßen. “Richtig kacke”, weint das Klima. Denn Bauen ist extrem klimaschädlich. Und nicht nur deshalb sagen wir in dieser Folge Nein zum Bauen. Denn was, wenn Neubauen exakt keines unserer Probleme löst? Und was, wenn das gar nicht so schlimm wäre, weil es auch anders geht? Was, wenn wir nicht mehr bauen dürften? Das stellen wir uns in dieser Folge vor. Gemeinsam mit: Ralph Henger, Immobilienmarkt-Experte Daniel Fuhrhop, Autor (“Verbietet das Bauen”) und Wirtschaftswissenschaftler Dieter Rink, Stadt- und Umweltsoziologe Sandra und Michael, Tiny House-Besitzer Hier erklärt Daniel Fuhrhop den Unsichtbaren Wohnraum, und hier, warum es auch zu viele Wohnungen geben kann. Hier erfahrt ihr, wie kleine Städte und Orte Leerstand und verödete Innenstädte bekämpfen. Und hier steht, warum es genug Wohnungen gibt und du trotzdem keine findest. Hier geht’s zum Transkript der Folge. Habt ihr Fragen, Wünsche und/oder Kritik? Her damit: studiokomplex@hr.de Bei Twitter und Instagram sind wir natürlich auch.

ChatGPT: Wir werden nutzlos
"Seid ihr bereit für die KI-Apokalypse? Denn sie kommt auf uns zu, ob wir wollen oder nicht. Aber keine Sorge, wir haben das im Griff. In unserer neuesten Folge von Studio Komplex gehen wir der Frage auf den Grund, die uns alle beschäftigt: Wird die KI uns Menschen überflüssig machen?“ So kündigt die künstliche Intelligenz ChatGPT unsere Folge an. In der sie eine Hauptrolle spielt: Den Aufbau, die Vorwauswahl der Expert*innen, die Interview-Fragen, die Musikauswahl, Sketche und sogar einen eigenen Song zum Thema hat der Bot beigesteuert. Wir wollten wissen: wie viel kann die KI uns abnehmen? Das Ergebnis ist erstaunlich: sehr viel, deswegen heißt die Folge „Wir werden nutzlos“. Diese Zeile ist allerdings nicht von ChatGPT, der sich an allzu steile Thesen nicht herantraut, und auch sonst war noch einiges für uns zu tun – und auch für unsere Gäste: Blake Lemoine, Software-Entwickler, bei Google gefeuert, nachdem er in der Öffentlichkeit verbreitet hatte, dass die KI LaMDA ein Bewusstsein entwickelt habe Judith Simon, Philosophin und Professorin für Ethik in der Informationstechnologie an der Universität Hamburg Rebecca Ciesielski, Journalistin mit dem Schwerpunkt Algorithmic Accountability beim Bayerischen Rundfunk Nicole Ottersböck, wissenschaftliche Mitarbeiterin am IFAA (Institut für Angewandte Arbeitswissenschaft) Fabian Westerheide, Unternehmer und Investor mit einem Schwerpunkt für künstliche Intelligenz Die Geschichte von Blake Lemoine steht hier. Hier gibt´s weitere Erfahrungen mit ChatGPT, hier ein paar Tipps, wo es helfen kann. Hier geht es generell um künstliche Intelligenz, hier um ihre ethischen Implikationen. Und für alle, die ChatGPT noch nicht ausprobiert haben: hier in der Kopfzeile ist es. Das Transkript der Folge steht hier. Wie fandet ihr Deutschlands ersten fast exklusiv KI-generierten Podcast? Sagt es uns auf Twitter. Diskutiert mit und seht euch auf Instagram an, was die KI so an Reels und Bildern raushaut. Unsere Podcast-Empfehlung diese Woche: Teurer Wohnen von radioeins und detektor.fm – da geht´s um bezahlbaren Wohnraum und warum er verschwindet.

Alle Macht den Drogen?!
Wir nehmen Drogen. Natürlich nicht jeder und jede von uns, aber unsere gesamte Geschichte über haben Menschen geraucht, gesoffen, geschmissen, gezogen und gespritzt. Heute wird so facettenreich geballert wie nie. Das kann man schlimm finden … … oder man kann anfangen, der Realität ins Auge zu sehen. Die lautet nämlich: Wir wollen Drogen, wir brauchen Drogen – und wir sind in der Lage, damit verantwortungsvoll umzugehen. Was wir darum auch brauchen, ist eine pragmatische Diskussion über Drogen als Medikament und als Freizeitspaß. Und genau die führen wir – ohne Drogen zu verteufeln, aber auch ohne sie zu verherrlichen wie ein Haufen 16-jähriger Kiffer vom Gymnasium. Mit dabei sind: Felix Betzler, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Leiter der AG Recreational Drugs an der Charité Berlin Hagen Decker & John Cook, podcasten als "Sucht & Süchtig - Staffel 2" über ihre Kokainabhängigkeit Anne Koopmann, Oberärztin an der Klinik Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am ZI Mannheim Olli, Gelegenheitskonsument von u. a. MDMA und LSD, "vorsichtiger Befürworter von Drogen" Karina Chernenko, Kunsthistorikerin & Szene-Insiderin Bernd Werse, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Mitbegründer des Centre for Drug Research an der Uni Frankfurt Das Transkript dieser Folge findet hier. Uns erzählen, was wir für verantwortungslose Schweine sind, macht ihr am besten über Twitter. Sonstiges Lob und Kritik erreichen uns gerne über Instagram oder per Mail: studiokomplex@hr.de Gehabt euch wohl und übertreibt es nicht!

2022 abschaffen! STUDIO KOMPLEX' finest
2022 ist so gut wie abgeschafft, und da lassen auch wir uns einen Jahresrückblick in STUDIO KOMPLEX-Manier nicht nehmen: Erinnerungen an 38 Folgen mit fast 200 unterschiedlichen Gesprächspartner*innen. Wir singen Euch unsere Lieblingsthesen vor, schauen noch mal, wie sich einige Lieblingsthemen so entwickelt haben und wir haben vier Lieblingsgäste nch einmal eingeladen: Mark Benecke spricht mit uns über die Schadenfreude am Scheitern anderer und über sein Silvester mit Domina. Die Autorin und Journalistin Mithu Sanyal erklärt, dass tatsächlich einiges besser werden könnte im Gesundheitswesen seit der letzten Folge mit ihr. Die Edel-Escort Hanna Lakomy ärgert sich über ihre Rolle als Medien-Prostituierte des Landes und der Autor und Musiker Dax Werner macht Schleichwerbung für Mastodon und gibt uns Hoffnung für die Internetkultur in 2023. Jahresende, Galazeit. Die sollte bei Studio Komplex eigentlich im großen Rahmen ablaufen: doppelt so viele Hosts wie sonst, nämlich zwei. Aber einer war krank, und da haben wir in etwas kleinerem Rahmen gefeiert. Mit den vertonten steilsten Thesen des Vorjahres, mit einigen Lieblingsthemen und unseren völlig undemokratisch ausgewählten Lieblingsgäste: Zum Weiterhören und – lesen: Mark Benecke über Mord, Spuren und Insekten, hier ist Hanna Lakomy aka Salome Balthus "Chez Krömer", da macht Dax Werner ein Review seiner eigenen Tweets und hier singt er mit "The Screenshots" und hier spricht Mithu Sanyal über Identität. Kritik, Lob und Themenvorschläge erreichen uns am besten über Twitter, Instagram oder per Mail an: studiokomplex@hr.de

Reichsbürger-Razzia – läuft bei uns!
Was war da denn los kurz nach Nikolaus? Reichsbürger-Razzia im ganzen Land! Alternde Militärs a. D., die unsere Demokratie stürzen wollten – angeführt von einem verbitterten Adligen im Tweed-Jacket! Sollte uns das Grund zur Sorge geben? Bedrohen Neonazi-Verschwörer die freiheitlich-demokratische Grundordnung? Oder ist eigentlich alles easy, weil war ja nur eine „Rentner-Gang“, die sich da verschworen hat? Diese Fragen diskutieren wir. Und wir gehen – in bewährter STUDIO-KOMPLEX-Manier – noch einen Schritt weiter. Wir behaupten: Die ganze Chose ist nicht nur kein Grund zur Panik, sondern Anlass für Optimismus! Und das nicht nur, weil Polizei und Sicherheitsdienste ihre Arbeit gemacht und die Rechtsextremen hochgenommen haben. Nee, da gibt’s noch mehr, was uns optimistisch stimmen sollte. Unsere Gesprächspartner*innen … sind von dieser These, nun ja, nicht restlos überzeugt. Mit dabei sind: Max Czollek, Autor „Desintegriert Euch!“ Julia Ebner, Journalistin, forscht in Oxford zu Rechtsextremismus Beate Küpper, Professorin für Soziale Arbeit in Gruppen und Konfliktsituationen an der Hochschule Niederrhein, Mitherausgeberin der „Mitte-Studie“ Matthias Horx, Publizist und Zukunftsforscher Das Transkript unserer Folge findet ihr hier. Beleidigungen und Vorwürfe gegen die verdammte Systempresse erreichen uns am liebsten über Twitter. Lob, Kritik und Themenvorschläge gerne per Insta oder Mail an studiokomplex@hr.de

Danke, Katar! Danke, FIFA!
Endlich hat eine Fußball-WM gezeigt, dass sie nicht nur Sport kann – sondern auch gesellschaftlichen Zündstoff in die breite Diskussion einbringen. Es war kein „Katar 2022“ in Deutschland denkbar, ohne den Zusatz „Wir müssen für mehr Gleichberechtigung, Menschenrechte und Schutz der LGBTQIA-Szene kämpfen“. Wow. Das eine ganze Gesellschaft nicht mehr die Augen vor den wirklich dringenden Problemen verschließen kann… Dafür sagen wir „Danke, Katar! Danke, FIFA!“ Oder ist es halt doch eher ein „Danke für nichts?“ Denkanstöße in Deutschland schön und gut. Aber was macht die Diskussion und die Kritik mit den Menschen in Katar und der ganzen Region? Hilft die One-Love-Symbolik einer katarischen LGBTQIA-Community? Hilft sie Menschen hierzulande? Wird tatsächlich künftig mehr über Menschenrechte nachgedacht und dementsprechend gehandelt? Oder hat am Ende die „Katar 2022“-Kritik sogar geschadet? Darüber reden wir mit unseren Gästen: Pia Mann, Mitbegründerin von Discover Football und LGBTQ-Aktivistin Marvin Mendel, Podcast Fußball 2000 Rameza Monir, Journalistin Tim Schreder, Journalist und Moderator Dietrich Schulze-Marmeling, Mitinitiator der #BoycottQatar2022-Initiative Nora Noralla, Menschenrechtlerin und ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Human Rights Watch (Korrektur: Im Podcast wird irrtümlich gesagt, sie arbeite noch bei HRW) Das Transkript unserer Folge liegt hier. Wünsche, Ideen, steile Thesen oder einfach Lob (okay: zur Not auch gute Kritik) gerne bei Twitter, Instagram oder wie früher per Mail: studiokomplex@hr.de

Ist der Feminismus kaputt?
Nur 15 Prozent der Deutschen bezeichnen sich als "Feministin" oder "Feminist". Und das in Zeiten von Beyoncé und #iranrevolution! Wie kann das sein? Wir glauben: Es könnte was damit zu tun haben, wie der Feminismus in Deutschland in den letzten Jahren auftritt. Nämlich nicht als Movement, vereint im Kampf gegen das Patriarchat – sondern allzu oft als politisches Minenfeld. Zerstrittene Fraktionen, die sich maximal verachten und mit größtmöglicher Wucht verbal aufeinander eindreschen. Machen wir uns mit dieser Diagnose nur Freund*innen? Natürlich nicht! Das Gros unserer Gesprächspartnerinnen sieht das komplett anders. Und genau dafür lieben wir unser Gästinnen-Lineup: Emilia Roig, Politologin und Autorin ("Why We Matter"), forscht zu Unterdrückung und Intersektionalität Marlen Hobrack, Journalistin und Autorin ("Klassenbeste") Susan Djahangard, Journalistin und Host des Podcasts "Who the f*** is Alice?" über Alice Schwarzer Gilda Sahebi, Journalistin und Iran-Expertin Paula-Irene Villa Braslavsky, Professorin an der LMU München, unterrichtet Allgemeine Soziologie und Gender Studies Hier geht's zum Transkript dieser Folge. Unsere Podcast-Empfehlung für diese Woche ist – Überraschung – "Who the f*** is Alice" von Susan Djahangard und ihrer Kollegin Gabi Herpell beim Süddeutsche Zeitung Magazin. Habt ihr Wünsche, Ideen für steile Thesen oder wollt uns einfach mal sagen, wie absolut daneben diese Folge war? Auf Twitter oder Instagram geht das am besten. Alternativ per Mail an: studiokomplex@hr.de XOXO

Go Home, Homeoffice!
Wir lieben das Homeoffice: Nicht mehr ins Büro gehen, Zeit sparen und flexibler sein, Arbeit und Privatleben scheinbar kombinieren. Aber eben nur scheinbar! Wir glauben: Was sich anfühlt, wie die Zukunft des modernen Arbeitens kann fatale Folgen haben. Wir erleben in dieser Folge, welche neuen Aufgaben auf jeden Einzelnen im Homeoffice zukommen: private und berufliche Räume und Rollen trennen, eine Struktur aufbauen und einhalten, Ersatz für fehlendes Zusammensein suchen und vieles mehr. Wir diskutieren, was sich auf Unternehmensseite verändern müsste. Warum es auch im Homeoffice emotionale Bindung braucht. Und wir klären, warum das Arbeiten von zu Hause zu neuer Ungleichheit führt und was das Ganze mit dem Klima zu tun hat. Ist die Rückkehr ins Büro wirklich die beste Lösung? Eines steht jetzt schon fest, mit dieser Folge lässt sich unsere Homeoffice-Alltag neu reflektieren. Unsere Gäste sind in dieser Folge: Laura & Finn, Reiseblogger und Digital Nomads Björn Bröskamp, Teamleiter bei ClimatePartner Florian Kunze, Inhaber des Lehrstuhls für Organisational Studies an der Universität Konstanz Birgit Langebartels, Diplom-Psychologin Christian Münch, Vorstand der Agentur planworx Hier geht's zum Transkript dieser Folge! Und hier geht’s zur Homeoffice Studie von Florian Kunze Mehr zum Thema Homeoffice findet ihr im Netz hier: https://www.psychologie-heute.de/gesundheit/artikel-detailansicht/40716-heraus-aus-der-corona-depression.html https://www.tagesspiegel.de/politik/wir-sind-einer-homeoffice-luge-aufgesessen-warum-fur-viele-die-arbeit-zu-hause-zur-belastung-wird-322978.html https://www.eveosblog.de/themen/mitarbeiter-koennen-entscheiden-wann-und-wo-sie-arbeiten-interview-mit-planworx-74464 https://www.oeko.de/presse/archiv-pressemeldungen/presse-detailseite/2022/homeoffice-traegt-zum-klimaschutz-bei Habt ihr Wünsche, Kritik oder Ideen für steile Thesen? Gerne her damit, über Twitter, Insta oder per Mail an: studiokomplex@hr.de.

Skandinavien – Warum?!
Wir sprechen über Skandinavien. Dort leben sie im Einklang mit der Natur, haben die besten Schulen, die sozialsten Staaten, aber auch die gesündeste Wirtschaft. Und sind selber so gesund, wegen der guten Luft, aber auch wegen der Hygge. Und uns bringen sie deswegen auch nur Gutes: IKEA, Abba, Volvo, Popmusik, Spitzensportler. Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland sind die Streber in der europäischen Klasse - komischerweise mag sie aber fast jeder. Außer uns. Wir versalzen den perfekten Skandinaviern mal die Suppe. In dieser beinahe völlig ernst gemeinten und deswegen superpolemischen Folge geht es dem Skandi-Virus an den Kragen. Unsere Gäste, die Skandinavien trotzdem lieben: Kai Schwind, Autor, Regisseur, Podcaster, lebt in Norwegen Wiebke Kolbe, Historikerin, lebt in Schweden Stefan Peters, Skandinavien-Blogger Arne Bartram, Journalist, ARD Stockholm Martina Thiele, Medienwissenschaftlerin und Stereotypforscherin. Hier findet ihr das Transkript dieser Folge. Und was sonst noch interessant sein könnte: Hier lästert einer richtig über Skandinavien ab, dort findet sich Wissenswertes über das Bullerbü-Syndrom. Hier erfahren wir Genaueres über die „skandinavischen Stereotype“, und da erklärt Martina Thiele, wie Stereotype und Vorurteile in Medien funktionieren. Kritik, Lob und Themenvorschläge erreichen uns am besten über Twitter, Instagram oder per Mail an: studiokomplex@hr.de

Theater lohnt sich nicht!
Theater ist wichtig, es bildet – wer will da schon widersprechen?! Wer ins Theater oder in die Oper geht, fühlt sich intellektuell herausgefordert, verlässt den Saal im besten Fall beseelt. Doch ist das wirklich so? Langweilen uns nicht die immer gleichen Geschichten, die wir dort geboten bekommen? Debatten kommen dort viel zu spät an. Und ist Theater überhaupt gerecht? Wir alle subventionieren das Ticket für die staatliche oder städtische Bühne. Doch wer nutzt eigentlich das Angebot? Und woran liegt es, dass den Theatern und Opern immer mehr das Publikum davonläuft? Darüber sprechen wir in dieser Folge mit folgenden Personen: Esther Boldt, Theaterkritikerin Francis Hüsers, Intendant Theater Hagen Daniel Nicolai, English Theatre Frankfurt Dieter Haselbach, Soziologe Nima Bazrafkan, Schauspieler Hier findet ihr das Transkript dieser Folge. Hier schreibt Esther Boldt über den vergeblichen Versuch von Theatern tagespolitische Debatten auf der Bühne umzusetzen. Hier findet ihr den Kulturfinanzbericht von 2020. Eine Studie von Birgit Mandel über "Theater in der Legitimationskrise?". Kritik, Lob und Themenvorschläge erreichen uns am besten über Twitter, Instagram oder per Mail an: studiokomplex@hr.de

Wir-Gefühl? Weg damit!
Wir reden diese Woche im Rahmen der ARD-Themenwoche "Wir gesucht - Was hält uns zusammen?" über die vielzitierte Spaltung der Gesellschaft. Gibt´s die überhaupt? Eine Mehrheit der Leute sagt: "ja" (und schuld sind irgendwelche anderen), die Mehrheit der Soziolog*innen sagt, "also empirisch eher nein". STUDIO KOMPLEX vermutet, dass die gefühlte Spaltung einen Zustand beschreibt, in dem die Interessen, Werte, Wünsche und Ängste so vielfältig sind und so vielfältig geäußert werden wie noch nie vorher. Debatte ist halt nicht mehr, wenn alle gesittet nacheinander reden und am Ende die Mitte gewinnt. Das Chaos samt Konflikt ist unser demokratisches Biotop, und wir sollten lernen, uns darin zu bewegen und zu streiten. Das haben wir getan, mit Jana Hensel, Autorin und Journalistin (ZEIT) Michel Friedman, Publizist Daniel Privitera, Geschäftsführer von streitgut Bianca Hauda, Radio- und Fernsehmoderatorin Dominik Rigoll, Historiker Hier findet ihr das Transkript dieser Folge. Hier erklärt Daniel Privitera, wie man mit der eigenen Familie streitet. Zum ominösen Wir-Gefühl geht’s hier und hier, und hier wird es zerlegt. Zum gesellschaftlichen Zusammenhalt gibt es ein eigenes Forschungsinstitut, und viele, viele Aufsätze, Initiativen und auch Videos, in denen über ihn gestritten wird. Und da ist die in unserer Folge sehr gelobte ZDF-Reihe Auf der Couch. Kritik, Lob und Themenvorschläge erreichen uns am besten über Twitter, Instagram oder per Mail an: studiokomplex@hr.de Unsere Podcast-Empfehlung für diese Woche ist Legion, da geht’s um das Hacker-Kollektiv Anonymous.

Strafe muss sein!
Wir sprechen über Gefängnisse – denn die haben einen ziemlich schlechten Ruf. Kritiker*innen sind sich einig: Ihr Ziel, Menschen zu resozialisieren, verfehlen JVAs komplett. Im Gegenteil, das „System Gefängnis” verstärke soziale Ungleichheit und wirke strukturell diskriminierend. Und überhaupt: Sind Konzepte wie „Strafe“ und „Vergeltung“ in einer zivilisierten Gesellschaft nicht längst überholt? Wir glauben: Nö. Wir glauben, dass es Gefängnisse braucht. Dass Vergeltung kein niederes Motiv aus Urzeiten ist, sondern Ausdruck eines legitimes Bedürfnisses nach Gerechtigkeit. Wie ihr euch denken könnt, sieht ein Großteil unserer Gesprächspartner*innen das anders. Mit dabei sind: Sabine Rückert, stellvertretende Chefredakteurin der ZEIT und Herausgeberin des Podcasts Verbrechen Manuel Matzke, Ex-Häftling und Sprecher der Gefangenen Gewerkschaft Elisa Hoven, Professorin für Strafrecht und Strafprozessrecht an der Uni Leipzig und Richterin am Sächsischen Verfassungsgerichtshof Thomas Galli, Rechtsanwalt, Autor und ehemaliger Gefängnisdirektor Daniel Loick, Professor für soziale und politische Philosophie an der Universität Amsterdam, Experte für Abolitionismus Hier findet ihr das Transkript dieser Folge. Die zitierten Studien findet ihr hier und hier. Die Zahlen zu den Kosten der Haftunterbringung stammen vom Bundesministerium der Justiz (BMJ). Kritik, Lob und Themenvorschläge erreichen uns am besten über Twitter, Insta oder per Mail an: studiokomplex@hr.de Unsere Podcast-Empfehlung für diese Woche ist Die Spur der Täter vom MDR.

Mythos Narzissmus
Wie der Chef da seit einer Viertelstunde monologisiert und dabei verstohlen seine Spiegelung im Fenster betrachtet… das ist doch nicht mehr normal, oder? Und wie die Freundin ihren Partner da nach Strich und Faden immer dahin manipuliert, wo sie ihn haben will? Toxisch, ganz klar! Andere vom Küchentisch aus zu pathologisieren, macht schon länger Spaß, im Augenblick ist „Narzissmus“ die Lieblingsdiagnose, und wenn man sich so umhört, wird es um uns herum immer toxischer. Aber gibt es denn wirklich immer mehr Narzisst*innen? Und was passiert eigentlich mit uns als Gesellschaft, wenn wir uns immer ungehemmter an psychologischen und medizinischen Begriffen bedienen, um unsere Mitmenschen zu pathologisieren? Oder sind solche Fragen schon ein klares Symptom für Narzissmus unsererseits? Wir besprechen das mit folgenden Gäst*innen: Pablo Hagemeyer, Psychiater und Buchautor Gitta Jacob, Psychologin Friedrich Weißbach, Philosoph und Journalist Tara-Louise Wittwer, Content Creatorin Das Transkript zur Folge findet ihr hier Und mehr zum Thema in den Weiten des Cyberspace: Deutschlandfunk-Feature: Sind wir alle gestört? Quarks: was du über Narzissmus wissen musst DLF über Psychopathie und Politik Psychiatrische Diagnosen Warum wir individuelle Eigenarten nicht pathologisieren sollten Habt ihr Wünsche, Kritik oder Ideen für steile Thesen? Gerne her damit, über Twitter, Instagram oder per Mail an: studiokomplex@hr.de. Wir empfehlen diese Woche ganz ausdrücklich die Kolleginnen und Kollegen von „LEGION: HACKING ANONYMOUS“. In dem sechsteiligen Podcast mit Host Khesrau Behroz erzählen er und sein Team die aufregende Geschichte von Anonymous, der Hacker-Gruppe hinter der Maske. Mit ihrem „Hacktivism“ haben sie das Internet verändert, und ein bisschen auch die Welt. Jetzt legen sie sich mit Wladimir Putin an. Am 23.10. geht es los.

Die Zerstörung des Buches
Immer weniger Menschen in Deutschland lesen Bücher. Völlig unbeeindruckt davon werden jedes Jahr zigtausend neue Buch-Titel produziert und darüber ist der Kulturbetrieb geradezu blind gegenüber neuen Medien, die gesellschaftlich immer relevanter werden. Nur dem Buch wird noch ein besonderer Zauber zugesprochen. Nicht nur auf der Frankfurter Buchmesse hört man ein Loblied auf das Buch als Kulturgut mit extremem Tiefgang und gesellschaftlicher Wirkung. Auch in dieser Folge hören wir von der Literaturfankurve in Form eines Verlagschefs und der Direktorin des deutschen Literaturarchivs welch beispiellose Kraft nur ein Buch entfalten kann. Einzigartig! Bloß: Ist das wirklich so? Wir glauben nicht und gehen sogar einen Schritt weiter: Das Image vom Buch als Kulturgut schadet uns als Gesellschaft sogar! Wir diskutieren warum die besondere Stellung des Buchs eigentlich Fiktion ist und welche Alternativen es für tiefgründige Inhalte gibt. Es geht um die Wirkung eines Buchs auf unser Gehirn und wie der Buchmarkt heute eigentlich wirklich aussieht. Und ja: Nach dieser Folge werden wir sicherlich nicht mehr auf die Frankfurter Buchmesse eingeladen. Darüber sprechen wir mit unseren Gästen: Sandra Richter, Leiterin des Deutschen Literaturarchivs Marbach Simone Ehmig, Leiterin Institut für Lese- und Medienforschung (Stiftung Lesen) Jörg Sundermeier, Mitbegründer und Leiter des Verbrecher Verlags Juri Susanne Pavlovic, Selfpublishing Coach Ulf-Gunnar Switalski, Literaturagent und PR Berater Gerhard Lauer, Gutenberg-Institut für Weltliteratur und schriftorientierte Medien Lesen kann man nicht nur Bücher, sondern auch das Transkript dieser Folge! Mehr zum Thema findet ihr im Netz hier: https://www.zeit.de/2017/10/privatbibliotheken-professoren-buecher-besitzer/komplettansicht https://www.deutschlandfunkkultur.de/verlagssterben-und-umsatzrueckgang-kulturgut-buch-broeckelt-100.html https://merton-magazin.de/literatur-und-digitalisierung https://www.publicbooks.org/what-counts-as-a-bestseller/?utm_content=buffer053d3&utm_medium=social&utm_source=twitter.com&utm_campaign=buffer Habt ihr Wünsche, Kritik oder Ideen für steile Thesen? Gerne her damit, über Twitter, Insta oder per Mail an: studiokomplex@hr.de.

Sind Haustiere unmoralisch?
Haustiere – sind sie nicht niedlich? Unsere besten und treusten Freunde, die uns haarigen Trost spenden, wenn es uns schlecht geht und uns im Gegensatz zu Menschen einfach nehmen, wie wir sind. Wo wir aber die ketzerische Frage stellen müssen: Na ja ... Haben sie eine andere Wahl? Verbringen sie ihr Leben nicht vielmehr in einem – im besten Fall – goldenen Käfig? Haben Katze, Meerschweinchen und Co. genauso viel von der Beziehung zu uns wie andersrum? Und inwiefern ist das ein Problem? Darüber sprechen wir mit folgenden Personen: Vanessa Tamkan, Hundebesitzerin und Tierschützerin Marcel Sebastian, Soziologe und Autor des Buches "Streicheln oder Schlachten" Friederike Schmitz, Tierethikerin und Autorin des Buches "Anders satt" Katja Lehmann, Tierärztin und Tierschutzlehrerin Bernd Ladwig, Professor für Politische Philosophie Und die Moral von der Geschicht? Die hört ihr, wenn ihr Play drückt oder könnt sie auch hier nachlesen: Zum Transkript dieser Folge. Habt ihr Wünsche, Kritik oder Ideen für steile Thesen? Gerne her damit, über Twitter, Insta oder per Mail an: studiokomplex@hr.de.

Im Land der Kinderfeinde
Deutschland ist kinderfeindlich, so viel steht mal fest. Während unsere Nachbarn im Süden Kinder mit Liebe nur so überschütten und unsere nordischen Nachbarn sowieso in allem perfekt sind, werden bei uns, im kalten Herzen von Europa, Kinder mit dem Luftgewehr vom Garagenhof gejagt. Und bitte keine Kinderwagen im Treppenhaus! Aber ist es wirklich so schlimm? Diese Frage hat sich unser Hörer Fabian gestellt und ausgerechnet uns um eine Antwort gebeten. Wir dachten: „Wollen wir mal nicht so sein!“ Denn auch unser Host David hat so seine Zweifel. Was ist mit Errungenschaften wie Elterngeld und Gratisbetreuung im Kindergarten? Zählt das nicht? Wie geht es Kindern in Deutschland wirklich? Und was müsste passieren, damit es ihnen besser geht? Herausgekommen ist eine actionreiche Reise – an traurige Abgründe und Orte der Hoffnung. Mit dabei: Nathalie Klüver, Journalistin und Autorin des Buchs „Deutschland, ein kinderfeindliches Land?“ Mirna Funk, Journalistin, Essayistin und Drehbuchautorin Rudi Tarneden, Sprecher von UNICEF Deutschland Bent Freiwald, Journalist, „Bildungsreporter“ bei Krautreporter Anna Widdel, weltreisende Mutter von 5 Kindern Hier geht’s zum Transkript dieser Folge. Habt ihr auch Wünsche, Kritik oder Ideen? Gerne her damit, über Twitter, Insta oder per Mail an: studiokomplex@hr.de

Make Beamte Great Again
Es geht ums Berufsbeamtentum. Und vor allem um seine vielen Privilegien, an denen wir Anstoß nehmen. Ist es noch zeitgemäß, dass Beamt*innen quasi nichts zu unserem Sozialversicherungssystem beitragen oder auf Lebenszeit angestellt werden? Und das auf Kosten der Steuerzahler*innen? Kritiker*innen finden Nein! In einem immer prekäreren Arbeitsmarkt sei das Berufsbeamtentum ungerecht. Die Arbeit, die viele Beamt*innen an den Tag legen, stehe nicht im Verhältnis zum finanziellen Aufwand. Wir sind ehrlich: Auch wir spüren viele dieser Vorurteile in uns. Glauben aber, oft sind es nicht mehr als das. Vorurteile aus einer Zeit, die schon längst überwunden sind. Dennoch werden wir in dieser Folge lernen, welches Optimierungspotenzial immer noch im Berufsbeamtentum liegt. Und ob wirklich alle, die heute Beamte sind, es wirklich sein sollten? Aber eben auch, dass es ohne sie vermutlich gar nicht geht. Denn: Es braucht Beamt*innen. Sagen wir "optimierte Beamt*innen", die tatsächlich hoheitlichen Aufgaben nachgehen, ohne die unsere Gesellschaft kollabieren würde. Beamt*innen, die ungeachtet aller äußeren Einflüsse stets das Wohl der Gesamtgesellschaft im Blick haben. Kurzum: Wir machen Beamte great again! Darüber haben wir gesprochen mit: Luise Duda, Lehrerin Franz Lehner, Sozialwissenschaftler Friedhelm Schäfer, Zweiter Vorsitzender und Fachvorstand Beamtenpolitik im Deutschen Beamtenbund Gisela Färber, Verwaltungswissenschaftlerin am Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Dominik Fecht, Ex-Beamter und inzwischen Finanzcoach Was euch noch interessieren könnte: Armuts- und Reichtumsbericht des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales Einkommensverteilung (Nettoäquivalenzeinkommen) in Deutschland Besoldungstabellen des Hessischen Innenministeriums (Besoldungsordnung A) Berufsgruppen der Abgeordneten des 19. Bundestags (2017-2021) Hier geht's zum Transkript. Diese Folge entspringt einem Hörerinnen-Wunsch. Habt ihr auch Wünsche, Ideen, Kritik? Her damit: Twitter und Insta

Brauchen wir eine Queen?
Die überbordende Anteilnahme am Tod der Queen zeigt uns: So entfremdet von der kitschigen Monarchie wie viele von uns den Anschein machen, sind wir in Deutschland gar nicht. Auch in uns scheint das Bedürfnis zu schlummern, ein Staatsoberhaupt herbeizusehen, das mehr Glamour hat und Nähe ausstrahlt als der Bundespräsident. Weil wir dem nun aber nicht einfach eine Krone aufsetzen wollen und um Himmels Willen auch nach keiner neuen, starken Führerrolle mit übler Vergangenheit suchen, backen wir uns einen zeitgemäßen Queen-Ersatz. Die wichtigste Eigenschaft dieses quasi-royalen Gebäcks: ein Feeling versprühen, das unsere nostalgischen Sehnsüchte befriedigt. Denn dafür war die Queen gewissermaßen das Maskottchen. Für viele war sie der Fels in den Brandungen des Zeitgeistes, das personifizierte Gefühl von „Die Welt ist vielleicht doch nicht so kaputt, wie wir dachten“. Und das wollen wir auch! Darum gehen wir auf die Suche, gemeinsam mit diesem erlesenem Team: Mithu Sanyal, Schriftstellerin, Journalistin und Kulturwissenschaftlerin Tobias Becker, Historiker und Experte für Nostalgie Wolfgang Aschauer, Soziologe Marina Zayats, freie Beraterin für Digital Personal Branding & Social Selling Hier geht's zum Transkript der Folge. Wünsche, Kritik und Bananenbrotrezepte gerne per Twitter oder Insta.

Selbstoptimierung forever
Der Selbstoptimierungswahn ist nicht zu stoppen. Instagram und TikTok sind voll von Daily Morning Routines, Muskelaufbau- und Fettabbau-Programmen, Supplements, Fitness-Trackern, Apps, die dich ans richtige Atmen erinnern – einfach nur (Über)Leben, das geht nicht mehr. Irgendwer weiß, was dir fehlt und was du tun musst, um ein noch besserer Mensch zu werden. Und natürlich sind wir uns alle einig, dass das eigentlich total ih baba ist! Denn wer will schon als Sklave der kapitalistischen Verwertungslogik einem unerreichbaren Ideal seiner Selbst hinterherhecheln?! Ständig auf Healthtrackern eruieren müssen, ob er oder sie heute schon genug geleistet hat?! Und überhaupt: Was für eine egoistische Kackscheiße ist das bitte, so viel Zeit und Geld zu investieren, die man auch in gemeinnütze/altruistische Richtungen lenken könnte?! Was aber, wenn der schlechte Ruf des Selbstoptimierens völliger Quatsch ist. Denn: Das Streben nach Mehr (Schönheit, Geld, Ansehen, Gesundheit, langes Leben, Erfolg, ...) wohnt uns Menschen schließlich inne. War ziemlich sicher für unsere Evolution zum intelligentesten Wesen auf der Erde recht förderlich. Eine Welt ohne Selbstoptimieren wäre schrecklich! Und mehr noch: Nur durch mehr Selbstoptimierung schaffen wir mehr Diversität! Und nur durch mehr Selbstoptimierung können wir im Kollektiv [sic!] die Probleme lösen vor denen wir aktuell stehen. Darüber sprechen wir mit: Sven Hannawald, Ex-Skispringer Dagmar Fenner, Philosophin Céline Flores Willers, Unternehmerin Judith Braun, Psychologin Christoph Augner, Psychologe und Autor Corinna Mühlhausen, Zukunftsforscherin Hier geht's zum Transkript. Schreibt uns gern Wünsche, Ideen, Kritik bei Twitter oder Insta.

True Crime ist pervers
Verbrechen lohnt sich, jedenfalls für Podcaster. Nur echt muss es sein. True Crime ist eines der erfolgreichsten Genres im Netz, aber auch im Fernsehen und in Buchform laufen echte Kriminalfälle wie geschnitten Brot. Mysteriös, monströs, magenumdrehend – aber megaspannend. Und wir fragen uns: Was haben reale Verbrechen und die damit verbundenen Leidensgeschichten im Entertainment verloren? Rollen wir hier nicht Täterinnen und Tätern den roten Teppich aus, ignorieren wir nicht die Opfer und die meist ja noch lebenden Angehörigen und Betroffenen? Ein krasser Fall – ein interessanter Fall – ein realer Fall. Und das Kommissariat Komplex lässt nicht locker, bevor er gelöst ist ... Mit an Bord der SOKO True Crime sind: Mark Benecke, Kriminalbiologe Heike Borufka, True Crime-Podcasterin Torsten Körner, Journalist & Medienkritiker Johanna Börsting, Medienpsychologin Paula Rudnik, True Crime-Fan Lisa-Marie Michalke, Opfer-Angehörige Das könnte euch noch interessieren: Das Missing White Woman Syndrome Debattenüberblick: Pro & Contra zu True Crime Eine feministische Kritik an True Crime SWR2-Feature zu True Crime Hier geht's zum Transkript der Folge. Wünsche, Anregungen und Kritik könnt ihr mailen an studiokomplex@hr.de oder via Twitter und Instagram schicken.

Trinkgeld abschaffen!
Unsere Trinkgeld-Mentalität scheint im Keller zu sein. Menschen halten sich zurück, geben oft gar nichts, wenn der Pizzabote in den vierten Stock hinaufgeschnauft kommt oder runden in der Kneipe auf den nächsten vollen Euro auf. Vom Friseur ganz zu schweigen. Jetzt werden immer mehr Rufe laut, wonach wir doch bitte – vor allem in der Gastronomie – besseres Trinkgeld geben sollten. Schließlich seien die Menschen darauf angewiesen. Und tatsächlich bewegen wir uns auf amerikanische Verhältnisse zu, wo Kellner und Kellnerinnen quasi vom Trinkgeld leben müssen. Auch hier arbeiten über die Hälfte der Beschäftigten in Minijobs oder befristeten Arbeitsverhältnissen zu Mindestlohn. Ihr Arbeitsplatz ist extrem unsicher und ihre Bezahlung schwankt je nach Gästeaufkommen. Das führt uns zu der Erkenntnis: Es ist einigermaßen komisch, dass die Gäste den Geiz der Wirte und die unzureichende Bezahlung des Servicepersonals subventionieren sollen. Wir finden, das ungeschriebene Gesetz, Trinkgeld geben zu müssen, gehört abgeschafft! Denn was vordergründig nützlich erscheint, Bargeld steuerfrei in der Tasche zu haben, erweist sich auf lange Sicht als fatal. Dieses Geld zahlt weder auf die Rente noch auf die Sozialversicherung ein, generiert kein Arbeitslosengeld und keine Pflegeversicherung. Der Arbeitgeberanteil entfällt ohnehin. Also: Weg mit dem Trinkgeld und hin zu gerechten Löhnen und Gehältern. Wie das klappen kann und wie das am Ende der gesamten Branche helfen könnte – darum geht's in unserer neuen Folge. Darüber haben wir mit folgenden Menschen gesprochen. Oliver Riek, Kellner, Autor und Comedian Christian Stegbauer, Sozialwissenschaftler Karin Vladimirov, Gewerkschaftlerin, ngg Simon Horn, Gastronom Marc Schumacher, Hotelier Lucy, Flugbegleiterin (möchte lieber anonym bleiben :)) Hier geht's zum Transkript der Folge Und hier zu Twitter und Insta.

USA – Besser als du denkst
Um die USA kommen wir nicht herum. Ihre Kultur ist allgegenwärtig und hat uns so geprägt wie keine andere Nation. Bloß scheinen sie zunehmend vor die Hunde zu gehen. Rassismus, Abtreibungsverbote, Amokläufe, TRUMP! Der 'American Dream' ist ein fu***** Albtraum! Aber ist das wirklich so? Geht da alles den Bach runter oder liegt im Versprechen dieses Landes doch mehr als eine heillose Marketing-Floskel? Gibt es etwas wie den Kern dieses faszinierenden Landes, auf dem all die Widersprüchlichkeiten aufbauen? Ja, vermutlich… Diesen kristallisieren wir heraus und feiern sie auch ein bisschen (sehr) - diese US of A. Und das tun wir mit Menschen, die es wissen müssen: Alice Hasters, Autorin Elmar Theveßen, USA-Korrespondent (ZDF) Sandra Navidi, Rechtsanwältin und Autorin Florian Mayer, USA-Korrespondent (ARD) Jens Balzer, Journalist und Autor Hier geht's zum Transkript der Folge: https://download.hr-inforadio.de/podcast/studio-komplex/studio-komplex-usa-100.pdf Und hier zu Riks Playlist: https://open.spotify.com/playlist/2kuHT0CscjV6ehKiFDDAQi Folgt und schreibt uns gern bei Twitter und Instagram!

Sind wir alle zu ironisch?!
Wir sind eine sehr ironische Gesellschaft, in der es uncool ist, zu sehr für etwas wirklich begeistert zu sein. Diese These stellte Mháire Stritter in unserer letzten Folge auf und wir so: "Daraus müssen wir 'ne Folge machen!" There we go: Sind wir als Gesellschaft so ironisch geworden, dass wir uns nicht mehr ehrlich begeistern können? Oder mehr noch: Ist es so schlimm, dass wir für Menschen, die ihrer Leidenschaft unironisch nachgehen, nur Spott und Abwertung übrighaben? Weil wir uns in einen Mantel aus ironischer Unantastbarkeit und hundert doppelter Böden gehüllt haben? Bloß, damit niemand ehrliche Gefühle bei uns wittern kann und wir uns angreifbar machen? Diesen Fragen gehen wir auf den Grund. Und konfrontieren damit in einer epischen Reise: Moritz Hürtgen, Chefredakteur des Satiremagazins Titanic Helena Marschall, Fridays for Future Dax Werner, Autor und Musiker Peter Fuhr, Briefmarken-, Münzen und Kristallhändler P.S.: Wenn ihr noch mehr von Mháire und ihrem Hobby erfahren wollt, dann haben wir gute Nachrichten. Im Oktober erscheint die Doku-Serie „Weltenspieler“ mit Mháire Stritter in der ARD-Mediathek. Wir freuen uns (aufrichtig), wenn ihr das schaut, uns hört und uns folgt: Twitter Instagram

Fortschritt durch Rückschritt
Ran an die Arbeit, immer nach vorn und immer mehr: Unsere Gesellschaftsmaxime ist der Fortschritt. Das allerdings macht uns die aktuell omnipräsente Verzichtsdebatte auch so dermaßen unbequem. "Verzicht", das klingt nach Frieren, nach trocken Brot und vor allem: nach Rückschritt! Aber was, wenn wir durch einen Rückschritt einiges erringen könnten? Gesellschaftliche Entwicklungen verlaufen nicht linear. Vieles, was wir heute als Fortschritt empfinden, gab es schon mal. Vieles, was wir aktuell bräuchten, haben unsere Vorfahr*innen schon getan. Wir haben es bloß vergessen. Also müssen wir nochmal ganz genau nachschauen. Das tun wir in dieser Folge und reisen durch die Vergangenheit auf der Suche nach tollen Lösungen für die Probleme unserer Gegenwart und Zukunft. Spoiler: Wir finden ein paar! Auf dieser Reise begleiten uns: Prof. Dr. Annette Kehnel, Historikerin an der Uni Mannheim Wolf Lotter, Autor, Essayist und Journalist Mháire Stritter, LARP- und Mittelalter-Fan Nina Treu, Mitbegründerin vom Thinktank "Konzeptwerk Neue Ökonomie" Bert Pampel, Leiter der Dokumentationsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft Unser Transkript: https://download.hr-inforadio.de/podcast/studio-komplex/fortschritt-durch-rueckschritt-100.pdf Folgt uns bei Instagram und Twitter: @studio_komplex, Anregungen, Wünsche, Kritik? DM oder studiokomplex@hr.de

Tiere gehören in den Zoo
Heute geht's um Zoos. Kinder gehen gerne hin, die meisten jedenfalls. Erwachsene haben hingegen oft gemischte Gefühle: sind die Tiere nicht einfach eingesperrt? Leiden die nicht? Die Zoos sagen: nein, und verweisen auf ihre Bedeutung für Artenschutz, Bildung und Forschung. Tierrechtsorganisationen wie PETA und Leute, die sie unterstützen, halten das für vorgeschoben und sagen: Zoos sind Unterhaltungsbetriebe, in denen Tiere unter schlimmen Bedingungen gehalten und ausgenutzt werden. Wir halten mit unserer These dagegen: Zoos sind für Menschen und Tiere ein unersetzlicher Ort der Begegnung – wenn sie die Bedürfnisse und Rechte der Tiere achten. Denn unberührte Natur gibt es nicht mehr, wir Menschen haben die Verantwortung für die Natur – in Schutzgebieten, Naturparks und eben auch in Zoos. Wir sprechen darüber mit Marco Dinter, Biologe und Naturschutzreferent im Zoo Frankfurt Yvonne Würz, Fachreferentin Zoo und Zirkus bei PETA Hilal Sezgin, Autorin, Tierrechtsaktivistin Peter Kunzmann, Philosoph und Tierethiker an der Uni Hannover Folgt uns bei Instagram und Twitter: @studio_komplex, Anregungen, Wünsche, Kritik? DM oder studiokomplex@hr.de

Pflegenotstand – Sterben ist nicht genug
Die Zustände in der Pflege sind miserabel. Schlechte Bezahlung, Pflegekräfte gehen auf dem Zahnfleisch, Patient*innen werden nicht ausreichend versorgt. All das wissen wir längst, aber eine Verbesserung ist nicht in Sicht. In NRW streiken seit knapp 3 Monaten die Pflegekräfte der Unikliniken – auch das scheint uns seltsam egal zu sein. Was muss passieren, damit sich die Situation endlich bessert? Unsere These: Es braucht den Streik, den eigentlich niemand will: den Generalstreik, der im schlimmsten Fall Menschenleben kostet. Damit wir die Betroffenheit aufbringen, die notwendig wäre, um uns dem Pflegenotstand angemessen anzunehmen. Wir sprechen mit: Claus Weselsky, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Ricardo Lange, Intensivkrankenpfleger Maria, Pflegerin an der Uniklinik Aachen und eine der Streikenden in NRW Mithu Sanyal, Journalistin und Autorin Karl-Heinz Wehkamp, Professor für Gesundheitsmanagement Klaus Dörre, Gewerkschaftsforscher Was euch in diesem Zusammenhang interessieren könnte: Deutschlandfunk „Warum sich die Situation in der Pflege noch nicht verbessert hat“ Studie „Ich pflege wieder, wenn …“ der Hans Böckler Stiftung Ihr findet uns auch bei: Instagram und Twitter

Männer brauchen das Jungfernhäutchen
Es geht um´s Jungfernhäutchen. Dabei gibt es das gar nicht. Jedenfalls als Häutchen, das die Vagina verschließt und beim ersten Geschlechtsverkehr durchstoßen wird. Trotzdem steht es öfter noch so in Broschüren und sogar medizinischer Fachliteratur. Warum ist das so? Wer braucht das? Unsere These: die Männer. Und es geht nicht um medizinische Fakten, sondern um einen Mythos. Von der unberührten Frau, die sich für den Ehemann aufhebt. Von der verletzlichen Frau, die für den Sex erst geöffnet werden muss. Die muss man beschützen, die kann man aber auch kontrollieren. Das Jungfernhäutchen verleiht Männern Macht. Mal wieder das böse Patriarchat? Auch. Aber das ist nicht alles. Der Mythos der Jungfräulichkeit ist alt und enthält viele Geschichten. Wir finden welche zum Lachen und vielleicht ein bisschen mehr noch zum Weinen. Religiöse, popkulturelle, eigentlich ganz plausible und völlig absurde. Und wohin führt uns das? Vielleicht dahin, dass Männer das Jungfernhäutchen genau so wenig brauchen wie Frauen. Darüber sprechen wir mit Sheila de Liz, Gynäkologin Hanna Rohde, Medizinstudentin Oliwia Hälterlein, Kulturwissenschaftlerin und Autorin von „Das Jungfernhäutchen gibt es nicht. Ein breitbeiniges Heft“ Nicole David, Plastische Chirurgin, macht auch sogenannte Hymen-Rekonstruktionen Kazim Erdogan, Psychologe, Gründer der ersten türkischen Männergruppe in Deutschland Christina von Braun, Gender-Theoretikerin und Kulturwissenschaftlerin Was euch noch interessieren könnte: Christina von Braun zur Jungfräulichkeit (Interview bei watson.ch) Warum es das Jungfernhäutchen nicht gibt, erklärt Oliwia Hälterlein im Fluter Reportage zum Wert der Jungfräulichkeit heute mit Kazim Erdogan (Süddeutsche) Die Youtuberin Fräulein Minzbonbon zur Entjungferung Folgt uns bei Instagram und Twitter: @studio_komplex Anregungen, Wünsche, Kritik? DM oder studiokomplex@hr.de

Soziales Pflichtjahr – Nein Danke!
Da ist sie wieder: die Debatte ums verpflichtende Dienstjahr. Gefühlt alle Jahre wieder – vornehmlich im Sommerloch – fällt irgendwem ein, dass es doch eigentlich ganz großartig wäre, die Jugend in der vermeintlichen Lücke zwischen dem Schulabschluss und der Welt da draußen sinnvoll zu beschäftigen. Dieses Mal war es Bundespräsident Steinmeier, der die Diskussion um eine "soziale Pflichtzeit" neu entfachte. "Davon profitieren sie, davon profitiert die Gesellschaft", heißt es aktuell von vielen Seiten. Und es stimmt ja auch ein bisschen: Wie viele schwärmen noch heute von ihren "bereichernden" und "charakterbildenden" Zivi-Tagen? Außerdem wäre das doch die absolute Win-Win-Situation für überlastete Krisenbranchen wie die Pflege – volle Arbeitskraft voraus! Doch da sind auch diejenigen, die sagen: "Lasst bloß die jungen Leute in Ruhe! Die sollen nicht ausbaden müssen, was wir strukturell vergeigt haben." Und auch das ist wahr. Junge Menschen als Billiglöhner auszunutzen – und sie zeitgleich als verpeilte Schnarchnasen abzutun, denen ein zusätzliches Jahr Orientierungshilfe mal ganz guttun würde, ist gelinde gesagt: unfair! Ebenso wie die Tatsache, dass der Vorstoß genau jetzt (wieder-)kommt: nämlich nach über zwei Pandemiejahren, in denen die Jungen zum Wohle Aller massiv zurückgesteckt haben. Wir fragen uns darüber hinaus: Kann das überhaupt funktionieren, Solidarität durch Zwang? Und: Welche besseren Alternativen könnte es geben? Darüber sprechen wir mit: Jan Schnellenbach, Professor für Volkswirtschaftslehre Sophia Muliar, Schülerin Axel Eppich, DRK in Hessen Volunta gGmbH Livia Josephine Kerp, Bloggerin Stefan Gosepath, Philosoph und Professor für Praktische Philosophie Was euch noch interessieren könnte: Krankenpfleger Alexander Jorde und FDP-Politikerin Ria Schröder debattieren über das soziale Pflichtjahr Stefan Gosepath im Gespräch mit dem Deutschlandfunk Kultur Jan Schnellenbach diskutiert in der FAZ mit Veronika Grimm über Pro und Contra Philipp Amthor und Kevin Kühnert im ZDF über ein verpflichtendes Dienstjahr für junge Menschen Folgt uns bei Instagram und Twitter: @studio_komplex Anregungen, Wünsche, Kritik? DM oder studiokomplex@hr.de

Pinkwashing ist kein Problem
Wir widmen uns in dieser Folge dem Pride Month. Also dem Monat Juni, in dem die LGBTQI+-Community ihre erkämpften Rechte feiert und auf alles aufmerksam macht, was noch getan werden muss in Sachen Gleichberechtigung. Aber nicht nur die. Der Pride-Month wird auch von Unternehmen gekapert. Diversity und Produkte mit Regenbogenflagge verkaufen sich super. Unangenehm wird‘s, wenn kein echter Support dahintersteht und das Ganze nur das Image der Firma aufpolieren soll – Pinkwashing wird diese Praxis genannt. „Schlimm, heuchlerisch und ekelhaft“, sagen Kritiker*innen. Wir stellen allerdings die These auf: Pinkwashing ist gar kein Problem. Es bringt viel mehr als dass es schadet. Darüber sprechen wir mit: Felicia Ewert, Autorin und Kolumnistin bei Missy Magazine Tanja Vogler, Psychologin und Geschlechterforscherin an der Universität Innsbruck Claudius Desanti, Chef einer Kommunikations-Agentur Jack Strify, Musiker und Influencer Gesine Palmer, Autorin und Theologin an der Katholischen Akademie in Berlin Michaela Haase, Marketing-Professorin an der FU Berlin Albert Kehrer, Diversity-Coach und im Vorstand der Prout at Work-Foundation Alicia Zett, Autorin, Youtuberin und Grafikerin Yes, das sind jede Menge Menschen. Und nicht alle finden unsere These klasse … Was euch noch interessieren könnte: Deutschlandfunk-Stück über die Stonewall-Proteste Tanja Voglers Buch über die queeren Aktivismus Candy Crash’s Rant gegen Pinkwashing Shon Faye über die Gefahren von Pinkwashing und Homonationalismus xoxo

Es gibt keinen Atheismus
Die Sünden der christlichen Kirchen passen so langsam auf keinen Beichtstuhl mehr. Mit Folgen: In Deutschland sind die Konfessionslosen auf dem besten Weg, die Christen anteilsmäßig einzuholen. Der Atheismus ist die Religion der Stunde. Atheist*innen würden sich zwar nie als religiös bezeichnen, doch wir stellen fest: Ein fester Glaube an die Nicht-Existenz Gottes und ein dogmatisches Ablehnen von allem nicht wissenschaftlich Belegbaren – das weist durchaus religiöse Züge auf. Wir alle glauben! Und uns allen tut ein wenig Demut gut. Atheismus und sein Hang zur Arroganz steht sich selbst im Weg – und kann für uns als Gesellschaft ein echtes Problem werden. Darüber sprechen wir mit: Lisz Hirn, Philosophin und Podcasterin von „Philosophieren mit Hirn“ Andreas Urs Sommer, Philosophie-Professur an der Uni Freiburg Hannes Leitlein, Journalist und Theologe Detlef Pollack, Professor für Religionssoziologie an der Uni Münster Was euch noch interessieren könnte: Die Rede „This is Water“ von David Foster Wallace Lisz Hirns Artikel „10 Gründe, besser heute als morgen Atheist zu werden“ Winfried Schröders Buch „Atheismus: Fünf Einwände und eine Frage“ (Revue) Herb Silverman: "Wie Atheisten ihren Ruf überwinden können, arrogant zu sein." Folgt uns bei Instagram und Twitter: @studio_komplex Anregungen, Wünsche, Kritik? DM oder studiokomplex@hr.de

Die Klimakrise ist ein Luxusproblem
Irgendwie lästig, dieser Klimawandel. Und immer wieder diese Proteste von Klimaaktivist*innen, die zuletzt den selbsternannten Klimakanzler Olaf Scholz beim Katholikentag gestört haben ... Dabei ist das Thema doch längst in der Mitte der (Parteien-)Gesellschaft angekommen. Und die Regierung hat sich das Ziel von maximal 1,5-Grad Erwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts ganz dick auf die Koalitionsfahnen geschrieben. Aber wir haben auch Inflation und Krieg in Europa - da sind Entlastungspakete mit Tankrabatt und Energiepreispauschale schneller geschnürt, als wir “1,5 Grad!” rufen können. Auch auf individueller Ebene haben wohl ziemlich viele Menschen nach all den Corona-Beschränkungen wieder so richtig Lust, um die Welt zu fliegen, wenn wir an das Flughafenchaos um die Pfingsttage zurückdenken. Kann es deshalb sein, dass wir die Klimakrise immer noch nicht als ernstes Problem wahrnehmen? Ist es vielleicht eher etwas, das wir lösen wollen, wenn all die vermeintlich wichtigeren Probleme geklärt sind? Und das, obwohl den Ländern des sogenannten globalen Südens das Wasser schon lange bis zum Hals steht; sie überschwemmt werden oder Dürrekatastrophen die Menschen zur Flucht zwingen. Die Klimakrise ist ein Luxusproblem, weil sie für uns im Westen eben wie kein echtes Problem erscheint. Das glauben wir bei Studio Komplex. Darum denken wir in dieser Folge aus einem anderen Blickwinkel über Klimawandel nach. Was für eine Rolle spielt Eurozentrismus? Wer bewegt eigentlich die Klimabewegung? Welche Lobby torpediert einen Wandel? Darüber sprechen wir mit: Imeh Ituen: Politikwissenschaft, insb. Globalisierung und Governance der Klimapolitik: Universität Hamburg Kira Vinke: Leiterin Zentrum für Klima und Außenpolitik der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik Immo Fritsche: Sozialpsychologie | Universität Leipzig Rico Grimm: Journalist bei Krautreporter Katja Diehl: She drives Mobility Elias Yusuf Ahmed: Antirassistischer Klimaaktivist aus Frankfurt Was euch noch interessieren könnte: Katja Diehls Buch Autokorrektur – Mobilität für eine lebenswerte Welt Susanne Götze und Annika Joeres' Buch Die Klimaschmutzlobby Ein Interview mit Imeh Ituen in der taz: Forscherin über Klimakrise und Rassismus: „Nicht alle sitzen im selben Boot“ Ein Bericht zu Rassismuserfahrungen von BPoC in den Klimaverhandlungen: Racism and Climate (In)Justice Bettina Weigunys Buch Denn es ist unsere Zukunft Die BIPoC for Future Gruppe auf Twitter @BIPoCforFuture Folgt uns bei Instagram und Twitter: @studio_komplex Anregungen, Wünsche, Kritik? DM oder studiokomplex@hr.de

Männer werden weiter töten
Seit dem jüngsten 'mass shooting' an der Robb Elementary School in Texas diskutieren viele - zu Recht - die Waffengesetzgebung der USA. Wir aber nicht. Denn fast allen Tötungsdelikten weltweit liegt zugrunde, dass Männer die Täter sind. Was ist da los? Wir lernen in der Folge, was der Unterschied zwischen Mann-Sein und Männlichkeit ist. Wie Männern Männlichkeit antrainiert und Gefühle abtrainiert werden. Natürlich sprechen über mögliche biologische Ursachen. Lernen aber schnell: Weit kommen werden wir damit nicht. Stattdessen beschäftigen wir uns mit dem sozialen Konstrukt der Männlichkeit. Mit toxischer Männlichkeit und natürlich mit dem Patriarchat. Denn siehe da: Egal wie modern, progressiv und woke sich viele Bubbles fühlen - vom Ende des Patriarchats sind wir noch weit entfernt. Im Gegenteil. Es bäumt sich gerade nochmal so richtig auf. „Politische Männlichkeit“ ist der Fachbegriff und bedeutet: Da formt sich eine gewaltbereite Opposition zu Bewegungen wie Feminismus, Emanzipation und Gleichberechtigung. Wie kommen wir da raus? Erziehung hilft. Mehr Diversität in Machtstrukturen hilft. Aber das allein? Wohl kaum. Der Schlüssel liegt vielleicht in der Sprache. Der Sprache der Mächtigen… Darüber sprechen wir mit: Boris von Heesen Fabian Hart Michael Pauen Susanne Kaiser Nils Pickert Was euch noch interessieren könnte: Boris von Heesens Buch "Was Männer kosten" Fabian Harts Podcast "Zart bleiben" Susanne Kaisers Buch "Politische Männlichkeit" Nils Pickerts Buch "Prinzessinnenjungs" Ravna Marin Siever hat das Buch "Was wird es denn ein Kind" geschrieben. Veronika Kracht hat über Incels geschrieben. Rebeccy Endler über "Das Patriarchat der Dinge" Klaus Theweleit hat das Werk "Männerfantasien" herausgebracht, das im Kontext der Aufarbeitung des Nationalsozialismus entstand und als eines der ersten Werke der deutschen und internationalen Männerforschung gilt. Hier geht es zum Gender Glossar, eine Onlinezeitschrift, in der Wissen zu Geschlecht und Diversity aus intersektionaler Perspektive verarbeitet wird. Hanning Voigts könnt ihr auch auf Twitter folgen. Folgt uns bei Instagram und Twitter: @studio_komplex Anregungen, Wünsche, Kritik? DM oder studiokomplex@hr.de

Psychotherapie als Lifestyle?
Uns geht’s nicht so gut. Mehr als jeder vierte Deutsche ist jedes Jahr von einer psychischen Erkrankung betroffen. Die Nachfrage nach Psychotherapie ist gestiegen – doch das Angebot wurde schon länger nicht mehr angepasst. Woran liegt's? Gibt es einfach zu wenige Plätze? Oder legen wir uns – ganz vielleicht – auch ein bisschen zu schnell auf die Couch? Machen wir am Ende bloß Therapie, um besser zu performen? Ist Psychotherapie zum Lifestyle geworden? Dieser Frage gehen wir in dieser Folge STUDIO KOMPLEX nach. In dieser Folge geht es unter anderem um Depressionen und Suizidgedanken. Wenn du dich gerade emotional nicht stabil genug fühlst, um mit diesem Thema umzugehen, höre am besten nicht / nicht alleine weiter. Der Inhalt könnte dich belasten. Hilfe oder Unterstützung findest du bei der Hotline der Deutschen Depressionshilfe unter 0800 / 33 44 533, bei regionalen sozialpsychiatrischen Diensten, online www.psychenet.de/de/hilfe-finden/schnelle-hilfe/soforthilfe oder als Nachtoption bei der Telefonseelsorge 0800 / 11 10 111. Darüber sprechen wir mit: Christian Peter Dogs Lena Pia Kabitzsch Eva-Lotta Brakemeier Lea Richter Was euch noch interessieren könnte: Planet Wissen-Interview mit Christian Peter Dogs Christian Peter Dogs' Buch "Gefühle sind keine Krankheit" psychologeek mit Pia Kabitzsch ZDF Magazin Royale zu Kassensitzen rbb24: Wartezeiten für Psychotherapieplätze Krautreporter: Es gibt genug Psychotherapieplätze – Warum ist es so schwer, einen zu finden? Folgt uns bei Instagram und Twitter: @studio_komplex Anregungen, Wünsche, Kritik? — DM oder studiokomplex@hr.de

Enterbt euch!
Weil Erben ungerecht ist? Weil einige in Deutschland sehr viel erben und sehr viele gar nichts? Stimmt, aber wir bei STUDIO KOMPLEX haben noch einen viel besseren Grund: Erben macht nur Ärger! Wer erbt, ist mit Scham, Familienstreitigkeiten und Neid konfrontiert. Wer vererbt – und nicht gerade Millionär ist – mit Sparzwängen, Druck und Erwartungshaltungen. Wer nichts erbt, lächelt über all das nur müde, aber würde am Ende sogar profitieren können. Also verpulvert eure Ersparnisse zu Lebzeiten, es wird euch, eurer Familie und diesem Land guttun. Darüber sprechen wir mit: Stefan Bach Nicola Tyszkiewicz Anastasia Barner Franziska Beschorner Julia Friedrichs Thomas Straubhaar Christiane Wempe Barbara Brauck Was euch noch interessieren könnte: ZDF-Doku "Die Wahrheit übers Erben" DIW Berlin zur Erbschaftssteuer Julia Friedrichs Buch "Wir Erben" Wolfgang M. Schmitt Podcast "Wohlstand für alle" taxmenow - Millionär*innen fordern höhere Besteuerung von Millionenvermögen Cicero: Ist Erben fair? Folgt uns bei Instagram und Twitter: @studio_komplex Anregungen, Wünsche, Kritik? — DM oder studiokomplex@hr.de

Beyond Fynn Kliemann – Helden müssen weg!
Wir hätten ihn so gerne weiter bewundert: Fynn Kliemann, diesen hippen Internet-Alleskönner, der durch mutmaßlich schäbige Maskendeals plötzlich gar nicht mehr so angesagt ist. Unsere These: Niemandem tut es gut, zum Helden gemacht zu werden. Weder den scheinbaren Helden, die wir mit Erwartungen aufladen, denen kein Mensch gerecht werden kann, noch uns, die wir vor lauter Heldenverehrung nicht aus dem Quark kommen. Eine demokratische Gesellschaft, die über Ausgleich, Kompromisse und kollektive Problemlösung funktioniert, hat für Helden sowieso keinen Platz. Und trotzdem sind wir von Heldengeschichten umgeben, trotzdem braucht es manchmal das individuelle Vorbild, das über sich hinaus wächst und den Rest der Gesellschaft mit sich reißt. Oder? Können wir auf Helden komplett verzichten? Oder müssen wir ihre Geschichten nur anders erzählen? Die Helden dieser Studio Komplex-Folge sind: Mia Morgan, Musikerin Friedemann Karig, Autor, Podcast-Moderator-Kollege, Journalist Dieter Thomä, Philosoph Ulrich Bröckling, Soziologe Wenn ihr etwas Interessantes zu dem Thema lesen wollt: Samira El Ouassil & Friedemann Karig, Erzählende Affen: Mythen, Lügen, Utopien - wie Geschichten unser Leben bestimmen. Ulrich Bröckling, Postheroische Helden: Ein Zeitbild. Dieter Thomä, Warum Demokratien Helden brauchen: Plädoyer für einen zeitgemäßen Heroismus. Folgt uns bei Instagram und Twitter. Und wenn ihr uns Anregungen, Wünsche, Kritik mit auf den Weg geben wollt – DM oder studiokomplex@hr.de

Mehr Kommerz im Fußball!
Der Profi-Fußball steckt in einer Krise. Er ist langweilig und berechenbar geworden. Der Grund: Das Geld ist ungleich verteilt. Die Ursache: Die Akteure haben ihr eigenes Produkt nicht verstanden. Denn nicht die Vereine, sondern ein spannender Wettbewerb sollten das Produkt sein. Und genau dieses Produkt muss besser vermarktet werden! Was stattdessen passiert: Die Bayern gewinnen zum 10. Mal in Folge den Meistertitel, Dortmund wird zum gefühlt 10. Mal in Folge zweiter und alles, was noch halbwegs spannend ist, ist wer dritter wird oder wer nicht absteigt. Geil. Wir haben aber zum Glück die Lösung gefunden. Wir retten den Fußball. Und zwar durch konsequente Vermarktung seines eigentlichen USPs. Und das geht vermutlich nur über mehr Kommerzialisierung. Und eigentlich gibt es drei Szenarios: 1) Wir lassen die Investoren rein und mehr Geld für alle macht den Wettbewerb wieder spannend. 2) Wir orientieren uns am American Football und bauen das Ligasystem um. 3) Wir führen doch die Superleague ein! Denn eigentlich haben wir noch ein 4. Szenario vergessen. 4) Wir machen einfach gar nichts und der Fußball geht vor die Hunde (Zitat von Philipp Köster) Wem wir diese klasse Ideen im Podcast unterbreitet haben: Basti Red (Fußball2000) Marvin Mendel (Fußball2000) Christoph "Icke" Dommisch (ran football) Philipp Köster (11Freunde) Max-Jacob Ost (Rasenfunk) Alina Schwermer (futopia) Was euch sonst noch interessieren könnte: Das Draft-System in der NFL Die Verteilung der TV-Gelder in der Bundesliga Folgt uns bei Instagram und Twitter. Ihr habt Wünsche oder Kritik? - DM oder studiokomplex@hr.de

Wir sind alle schlechte Freunde!
Freundschaft vs. Liebe. Auf welches Pferd wir setzen, ist klar. Wir lieben die Liebe! Und gegen die Liebe hat eine billige Freundschaft keine Chance! Die Liebe hegen und pflegen wir und gehen im Worst Case sogar zur Therapeut*in. Da können unsere Freund*innen nur müde lächeln. Uns käme nie in den Sinn, so viel Arbeit in unsere Freundschaften zu stecken. Obwohl die Beziehungsform Freundschaft eigentlich die erstrebenswerteste, stabilste und langanhaltendste ist, die wir Menschen führen können – weiß die Statistik und wusste auch schon Aristoteles. Und was ist passiert? Wieso hat die Liebe irgendwann der Freundschaft den Rang abgelaufen?! [SPOILER] Ihr kennt uns: Der Staat ist schuld. Was da passiert ist, warum wir mehr in Freundschaften investieren sollten, was wir von ihnen lernen können, auch für die Liebe und warum es eigentlich keinen Sinn macht, dass wir das überhaupt trennen. Darüber sprechen wir mit: Verena Kleinmann Anna Holfeld Clara Schwarz Janosch Schobin Daniel Tyradellis Klaus Hofmeister Was euch noch interessieren könnte: Sozialatlas der Heinrich Böll Stiftung Soziologin Eva Illouz über die Liebe "Planet Wissen" über Freundschaft im Wandel der Zeit Folgt uns bei Instagram und Twitter: @studio_komplex Anregungen, Wünsche, Kritik? — DM oder studiokomplex@hr.de

Weniger Arbeit wagen!
Wie gut bitte waren die 4-Tage-Wochen zu Ostern?! Wie gut bitte könnte ein Leben sein – ohne die viele Arbeit?! Wir sagen der 40-Stunden-Woche den Kampf an! Länder wie Island, Belgien oder Schweden machen es vor: Weniger Arbeit für den selben Lohn ist keine volkswirtschaftliche Katastrophe, sondern das krasse Gegenteil davon. Menschen werden effizienter, produktiver, glücklicher! Care-Arbeit, Haushalt, Familie, Freunde: Alles, was bei 40-Stunden auf der Strecke bleibt, rückt wieder in greifbare Nähe. Aber wie kriegen wir das hin? Und zwar für alle? Dass es auch allen besser geht, die jetzt in prekären Umständen am absoluten Limit arbeiten? Wir haben darüber gesprochen mit: Orry Mittenmayer, gewerkschaftlicher Aktivist Anna Mayr, Journalistin und Autorin Florian Kunze, Professor für Organisational Studies an der Uni Konstanz Thomas Ertl, Professor des hohen und späten Mittelalters Cornelia Badenmüller, Krankenschwester

Causa Spiegel: Menschen raus aus der Politik
Politiker:innen, die sich nahbar geben, die emotional werden und private Details teilen. Kurz: die sich als Mensch zeigen. Genau das hat Ex-Bundesfamilienministerin Anne Spiegel in ihrem Statement am 10. April gemacht. Mit der Konsequenz, dass sie keine 24 Stunden später aus ihrem Amt zurücktrat. Bedeutet das: Wir wollen keine Menschen in der Politik? STUDIO KOMPLEX sagt: Ja! Bitte keine Menschen! Über 70 Prozent der Deutschen teilen anscheinend unsere Ansicht und finden den Rücktritt von Spiegel richtig. Doch weshalb war ihr Statement so ein großer Fail? Wann ist Authentizität wirklich glaubhaft? Und warum hat man nicht so richtig Mitleid mit Spiegel? Darüber sprechen wir mit: Christopher Lauer, Politischer Influencer Johannes Hillje und Verena Köttker, Politikberater:innen Heike Paul, Kulturwissenschaftlerin Daniela Wentz, Medienwissenschaftlerin Was euch noch interessieren könnte: Bundeszentrale für politische Bildung: Identitätspolitik Was ist Authentizität? Ein Podcast nur über Politische Kommunikation Heike Pauls Buch „Der Amerikanische Staatsbürgersentimentalismus" Folgt uns bei Instagram und Twitter: @studio_komplex Anregungen, Wünsche, Kritik? — DM oder studiokomplex@hr.de

Warum "Rasse" im Grundgesetz bleiben muss
Im Grundgesetz steht „Rasse“. Da schrillen doch alle Alarmglocken. In Artikel 3 steht: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.“ Für viele Menschen ist der Begriff „Rasse“ aus verständlichen Gründen aber viel zu vorbelastet, um im Grundgesetz zu stehen. Schließlich wissen wir doch eigentlich: sowas wie Menschenrassen gibt's gar nicht! Die Politik hat das schon länger auf dem Schirm, und auch im aktuellen Koalitionsvertrag steht: Der Begriff muss raus – ersetzt werden! Aber was, wenn der Begriff „Rasse“ im Grundgesetz stehen bleiben sollte? Ja sogar muss! Wir klären in dieser Folge STUDIO KOMPLEX, warum das so ist. Unsere Gesprächspartner*innen: Hadija Haruna-Oelker Stefan Richter Elisabeth Kaneza Idil Baydar Riem Spielhaus Tarik Tabbara Pegah Edalatian Tahera Ameer Günther Krings Was euch noch interessieren könnte: Das Grundgesetz Das komplette Gedicht von Amanda Gorman Die Jenaer Erklärung Der Koalitionsvertrag der Ampelkoalition Die Anhörung im Rechtsausschuss des Bundestags zur Debatte um den Begriff „Rasse“ Folgt uns bei Instagram und Twitter: @studio_komplex Anregungen, Wünsche, Kritik? — DM oder studiokomplex@hr.de

Trailer STUDIO KOMPLEX
STUDIO KOMPLEX ist Show gewordener Journalismus. Anne-Katrin Eutin und David Ahlf präsentieren dir jede Woche eine relevante und manchmal sogar aktuelle Geschichte. Wir wollen dir nicht die Welt erklären... aber irgendwie doch.
