#54 Balbina – Der Tag, an dem mein Vater starb

Wie verarbeitet eine Tochter den Tod des Vaters, der nie anwesend war? Wie betrauert man einen Menschen, zu dem es keine Beziehung gegeben hat? Und hätte man nicht vielleicht doch gern diese Verbindung gehabt? Mit diesen Fragen sah sich die Sängerin Balbina im vergangenen Jahr plötzlich konfrontiert als ihr Vater starb, zu dem sie nie Kontakt hatte. Sie nutzte ihre Kunst – die Musik – um der Trauer Raum und Worte zu geben und schrieb das Lied „Vatertag“. Balbina ist dankbar für diese Möglichkeit der Trauerarbeit, die ja nicht alle Menschen haben, die ohne Elternteil aufgewachsen sind und sich durch die Todesnachricht mit der Abwesenheit des Vaters oder der Mutter noch einmal auseinander setzen müssen. Mit Eric redet sie über die Ohnmacht, die sie zunächst gespürt hat und die vielen Fragen, die sie an ihren Vater noch gehabt hätte. Ihr Album „Infinity Tunes“ war ihr Ventil, um den Verlust und die Trauer zu verarbeiten und letztendlich auch loslassen zu können. Ein Gespräch über Vaterlosigkeit, Scham, verpasste Chancen, aber auch über Leichtigkeit, Befreiung und eine ganz besondere Art der „Bestattung“.