Die vielfach empfohlene – mancherorts sogar verordnete – Unterrichtsform der Projektorientierung stößt bei Lehrenden nicht selten auf Widerstand. Der damit verbundene Aufwand erscheint zu groß, wird oft begründet. Man denkt an fächerübergreifendes Arbeiten, zusätzliche Stunden, Präsentationen und vieles mehr. Doch greift diese Vorstellung nicht zu kurz? Bedeutet „Projektorientierung“ vielleicht etwas anderes? Ist nicht jeder neue Lernstoff im Grunde ein Projekt – mit Planung, Sinnfindung, Zielformulierung und der Frage nach dem Nutzen für Lehrende und Lernende? Liegt der entscheidende Unterschied zum traditionellen, lehrerzentrierten Unterricht nicht darin, dass sich Lernende im projektorientierten Unterricht aktiv beteiligen, sich einbringen können und sollen – und dabei die Sinnhaftigkeit ihres Tuns erkennen? - - - - - Elsbeth Kossmeier und Benedikt Weingartner bewegt das Thema Lernen. Sie setzen sich damit auseinander, was man für das Leben lernt, lernen soll, freiwillig und unfreiwillig, bewusst und unbewusst. Mit ihren unterschiedlichen Zugängen führen sie kritisch und mit utopischen Gedanken im Hinterkopf einen Dialog. Beide sind viel beschäftigt mit jungen Menschen, deren Reaktionen auf Schule, den unterschiedlichen Motivationen, Neues zu entdecken und ins eigene Leben hereinzunehmen, der Fähigkeit zur konstruktiven Auseinandersetzung mit Leben und Welt, ihrer Haltung zum Lernen generell. Elsbeth Kossmeier ist Gestaltpädagogin, war 40 Jahre lang Lehrerin für Deutsch und Musik an einem Gymnasium sowie Mitarbeiterin an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Nach wie vor ist sie Referentin für Lehrende für einen Unterricht, der die Persönlichkeit der einzelnen Lernenden stärkt sowie deren Lernmotivation und Lernerfolg zu steigern vermag. Veröffentlichungen: Einzelnen gerecht werden. Chancen und Herausforderungen eines Unterrichts in heterogenen Klassen, Linz 2013. | „Im Unterricht geht es um mich!“ Die Lernseitige Orientierung von Unterricht, Klagenfurt 2019. Benedikt Weingartner war 10 Jahre Benediktinermönch, Religionslehrer und später internationaler Künstlermanager im Bereich der klassischen Musik. Seit 2014 ist er Journalist und vor allem auf Außen- sowie Europapolitik spezialisiert. Er moderiert EU-Bürger:innendialoge und EU-Jugenddialoge. Darüber hinaus ist er Moderator und Redaktionsleiter des TV-Jugendtalkmagazins #Europa4me (https://www.okto.tv/europa4me)) sowie der Sendereihe „Europa : DIALOG“ (https://www.okto.tv/europadialog). Kontakt: leben-lernen@outlook.com























