David Bowies „Heroes“ – eine Heldengeschichte
Im Jahr 1977 brachte David Bowie eines der bahnbrechendsten Alben der Rock- und Popgeschichte heraus. Das Album „Heroes“ ist Teil der „Berlin Trilogie“, zu denen auch „Low“ und „Lodger“ gehören. Das Werk entstand komplett unter dem Eindruck der damals geteilten Mauerstadt und des Kalten Krieges. David Bowies „Heroes“-Album teilt sich vinyl-typisch in zwei Seiten: Zum einen sind das Rock-Songs wie der hymnische Titel-Track „Heroes“, der zu einem Klassiker werden sollte. Zum anderen erklingen auf der zweiten Seite ambient-artige Soundgemälde, fast ohne Gesang.
So entstand David Bowies „Heroes“-Album
In ihrer zweiten Zusammenarbeit setzen Solokünstler David Bowie und Mitstreiter Brian Eno das Konzept von Bowies Vorgängerscheibe „Low“ fort. Das Ergebnis: Art-Rock-Songs und Ambient-Tracks, jeweils auf einer Seite der LP. Produzent Tony Visconti holte für diese Aufnahmen den Gitarristen Robert Fripp von King Crimson mit ins Boot. Fripp sorgte für den ikonischen Gitarrensound, der auf „Heroes“ zu hören ist.
Für den einzigartigen Klang der Platte ist vor allem Soundkünstler Brian Eno und sein genialer Einsatz der Synthesizer verantwortlich. Er erschuf nicht nur Melodien und Begleitungen, sondern auch faszinierende Soundeffekte und -geräusche, die man nicht sofort wahrnimmt. Mit dieser Technik hatte er bereits in den 1970er-Jahren moderne Produktionsmethoden vorweggenommen.
Das Arrangement von „Heroes“ war so komplex und erforderte einen derart großen Aufwand an Einzeltracks, dass für Bowies Gesang nur noch eine einzelne Spur übrig war. Um dieses Problem zu lösen, nahmen Visconti und der Toningenieur die Vocals mit drei Mikrofonen gleichzeitig auf, die auf unterschiedliche Lautstärken reagierten und so unterschiedliche Effekte erzeugten.
Das „Heroes“-Album-Cover
Eine weitere Besonderheit von „Heroes“ von David Bowie ist das Album-Cover: Das Schwarz-Weiß-Foto des Sängers ist eine Verneigung vor dem deutschen Maler Erich Heckel und seinem Gemälde „Roquairol“. Übrigens: Auch Mitmusiker Iggy Pops Album-Cover von „The Idiot“ bezieht sich auf den deutschen Expressionisten.
Bowie selbst zitiert das „Heroes“-Plattencover bei seinem Album „The Next Day“: Es ist das gleiche Cover, nur ist „Heroes“ durchgestrichen und ein großer weißer Kasten mit dem Titel prangt über dem originalen Artwork.
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David Bowies „Heroes“-Album: Songs mit Hit-Garantie
Der gleichnamige Titelsong „Heroes“ ist der am zweitmeisten gecoverte Titel von David Bowie überhaupt (am häufigsten wurde „Rebel Rebel“ von anderen Künstlern und Künstlerinnen gespielt). Es gibt Interpretationen von Peter Gabriel, Motörhead, Depeche Mode, Prince und vielen anderen.
Bowie selbst sang den Hit auch in einer deutschen und französischen Version. David Bowie schrieb für „Heroes“ in der Album-Version fünf Strophen, aber die Single wurde damals auf radiotaugliche dreieinhalb Minuten gekürzt. Sie war nur mäßig erfolgreich.
Spätestens seit dem „Live Aid“-Konzert von 1985, bei dem Bowie zusammen mit Thomas Dolby auf der Bühne stand, gehört „Heroes“ zu jedem Auftritt Bowies dazu. Dieser Song ist auch heute noch in Fernsehserien, Filmen und als Cover allgegenwärtig – ein zeitloser Klassiker des Rock!
Die bekanntesten Lieder vom Album „Heroes“
- „Heroes“: Ein weltweit bekannter Klassiker, der als Single damals nur mäßig erfolgreich war.
- „Beauty And The Beast“: Die zweite Single des Albums erschien Anfang 1978.
- „V-2 Schneider“: Der Song ist eine Hommage an Florian Schneider von Kraftwerk.
Häufig gestellte Fragen zu „Heroes“
Welche historische Bedeutung hat das Lied „Heroes“ von David Bowie?
Als David Bowie den Song schrieb, war Berlin noch eine geteilte Stadt. Bowie konnte die Berliner Mauer von den Fenstern des Hansa-Studios aus sehen und wurde von zwei Liebenden inspiriert, die sich an der Mauer trafen und küssten. Erst vor ein paar Jahren stellte Produzent Visconti klar, dass es sich dabei um ihn und seine damalige Freundin handelte. Bowie stellte sich vor, wie die Kraft der Liebe die Mauer und die Bedrohungen durch Soldaten, Wachtürme und Waffen überwindet und zur Freiheit führt.
Welchen Einfluss hatte das Album „Heroes“ auf andere Künstler und Künstlerinnen?
Viele Interpreten, Interpretinnen und Gruppen bezogen sich auf David Bowies legendäres Werk. So etwa John Lennon, der schon 1980 „Heroes“ als Maßstab für sein Album „Double Fantasy“ nannte. Auch Andy McClusky von Orchestral Maneuvres In The Dark erklärte, Bowies Art von Gesang hätte ihn unbewusst beeinflusst, Vince Clark berichtet ebenfalls von der Inspiration, die er aus der Platte gezogen habe. Und U2 nahm ihr Album „Achtung Baby“ im Berliner Hansa-Studio auf, als Verbeugung vor „Heroes“, das ebenfalls dort entstand.
„Heroes“ auf einen Blick
Erscheinungsdatum
- 14. Oktober 1977
Auszeichnungen
- Gold in Kanada
- Gold in Großbritannien
Genre
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