
Holy Embodied: ein RefLab-Podcast
Holy Embodied ist ein Podcast, der behauptet: Es ist an der Zeit, den Körper wieder in die Kirchen zu bringen. Oder anders gesagt: Es ist an der Zeit, den Körper als fantastisches Tor zu jeglicher Form von Spiritualität wieder zu entdecken. Gerade in unserer evangelisch-reformierten Tradition, wurde die Form des Menschen lange genug ignoriert und nur auf den Verstand gesetzt. Viele von uns leben ausschliesslich im Kopf, im Denken – und vergessen den Körper, der nicht nur dazu da ist, unsere Gehirne umherzutragen. Wir finden, das reicht jetzt und leuchten aus, wie und warum unsere Körper der einfachste Weg zu Gott sind. Und was es letztlich heisst, „Holy Embodied“ in seiner ganzen Radikalität zu leben. Auf dieser Entdeckungsreise sind wir nicht-konfessionell, interreligiös und undogmatisch unterwegs. Gespräche zwischen Leela Sutter und Patrick Schwarzenbach, Reportagen und Expert*innen aus diesem weiten Feld dienen uns als Kompass für diese Reise.
Alle Folgen
Wo finden wir Gott?
Die Suche nach Gott verändert sich über die Zeiten: mal im Schweigen im Kloster, mal im intensiven Studium heiliger Texte, mal über den Körper und ganz konkret im Alltag. Wo lässt sich das Göttliche finden? Ist es hinter den Mauern eines Klosters? In der Tiefe eines Buchs? Oder in der Lebendigkeit unseres Körpers und alltäglicher Rituale? In dieser Episode stellen wir das Kloster Kappel in den Mittelpunkt: - Wir schildern, wie das Leben mit dem Wort Gottes hier einst den Raum bestimmte. - Wie das Kloster später als Ort von Tagungen und kurzen Retreats öffnet — auch für jene, die sich nicht dauerhaft zurückziehen. - Wie sonntägliche Morgenstunden, Gebet, Schweigezeiten oder andere Praktiken eine Brücke sein können zwischen “geistlichem Ort” und Alltag. Ausserdem laden wir euch ein, vom 3. bis 5. Oktober mit uns im Kloster Kappel zu üben – ein Wochenende, um das Sein als körperliche Erfahrung zu erforschen. Als Community tauchen wir in die Praxis des dekonstruierten Yoga und Meditation ein und entdecken so spielerisch und leicht den Zugang zum mühelosen Sein. Mehr Infos sowie den Link zur Anmeldung findest du hier: reflab.ch/agenda.

Andreas Nufer und seine Schule des Friedens
«Tue ich genug für den Frieden?» – diese Frage beschäftigt viele von uns. Der Versuchung, in Aktionismus zu verfallen, und der Gefahr, in Ohnmacht zu erstarren, will die Schule des Friedens im Kloster Kappel Klarheit entgegensetzen. Andreas Nufer, reformierter Pfarrer und Leiter des Klosters, hat diese Tagung Ende September ins Leben gerufen. Sein persönlicher Zugang reicht von Atem und Gesang als Beitrag zu mehr Frieden bis hin zu Erfahrungen auf der sogenannten Balkanroute, einer der wichtigsten Fluchtrouten nach Europa. Eine Episode über die Schule des Friedens, über Ohnmacht und Hoffnung – und darüber, wie Frieden tatsächlich mit uns selbst beginnt.

Mythos Erleuchtung – nur für wenige Auserwählte?
Seit Jahrtausenden erzählen Mystiker:innen davon: von der unmittelbaren Erfahrung Gottes, von der radikalen Verbundenheit, die keine Trennung kennt. Ob bei den Wüstenvätern und -müttern, den Sufis, im Advaita Vedanta oder in der Yogatradition – die Wege sind vielfältig, oft aber auch verschlossen. Doch was, wenn Erleuchtung kein exklusiver Club ist, sondern eine super demokratische Einladung? Weniger eine Leiter, die mühsam erklommen werden will, sondern ein Labyrinth, das allen offensteht? Holy Embodied, das ist in der heutigen Folge der Pfarrer Patrick Schwarzenbach im Gespräch mit mir, Leela Sutter. Ich bin Theologin, Journalistin und begleite heute hauptsächlich Menschen energetisch, mit langer Erfahrung als Yogalehrerin. Gemeinsam räumen wir auf mit dem Mythos der unerreichbaren Erleuchtung – und fragen: Was bedeutet Erwachen heute wirklich?

Menstruation, Yoni & Sisterhood – mit Anja Käthner
Anja Käthner ist eine jener Lebenskünstlerinnen, denen ich im Tessin häufig begegne – und zu denen ich mich selbst wohl auch zählen würde. Sie bezeichnet sich als «Ricercatrice», also als Forscherin alten Wissens, und arbeitet vor allem mit Frauen. Genauer gesagt: mit ihren weiblichen Geschlechtsorganen. Warum Gebärmutter, Eierstöcke und Vulva in eine verkörperte Spiritualität eingebunden werden möchten – das erfahrt ihr in dieser Folge. Ein Gespräch über #Sisterhood, energetische Yoni-Reinigung, Menstruation als Spiegel des Wohlbefindens (oder ebe nöd) – und darüber, was es heisst, dem weiblichen Körper wirklich zuzuhören.

So bin ich halt – oder etwa doch nicht?!
Wer bin ich – wirklich? Und was davon ist bloss Konditionierung? In dieser Folge von Holy Embodied nehmen Leela Sutter und ihr Co-Host Patrick Schwarzenbach das Thema Authentizität und Identität unter die Lupe. Der Moment, in dem du erkennst: Das, was ich für mein wahres Ich hielt, ist vielleicht nur eine Strategie – kann tief erschütternd, aber auch befreiend sein. Leela und Patrick teilen persönliche Erfahrungen, erzählen von ihren “Aha”-Momenten – und lachen immer mal wieder herzlich über ihr eigenes Irren. Was heisst eigentlich «Ich bin halt so» – und können wir das überhaupt so stehen lassen? Oder lädt genau dieser Satz dazu ein, genauer hinzuspüren?

Yoga und Judentum – gar nicht so verschieden, Mirjam Haymann?
Mirjam Haymann ist tief im jüdischen Glauben verwurzelt und gleichzeitig seit über 15 Jahren auf dem Yogaweg. Wie lässt sich das verbinden? Muss man überhaupt? Was bedeutet es, wenn sowohl Yoga als auch Judentum stark auf Form und Struktur setzen – während viele spirituelle Strömungen heute eher auf Gefühl, Flow und Intuition setzen? Es geht um frühe Angststörungen, um das Verkopftsein, um den Körper als Ort der Heilung. Um Disziplin als Tür zur Erfahrung. Und um spirituelles Erleben, das langsam wächst – im eigenen Tempo. Mirjam sagt Dinge wie: “Einfach machen, das Erleben kommt dann schon.” oder “Wenn das Yoga nicht anstrengend ist, dreht mein Kopf einfach weiter.” Klar, dass ich da nachfragen muss, nöd?

Zu sensibel für diese Welt?
Sowohl Patrick Schwarzenbach – Pfarrer an der Offenen Kirche Sankt Jakob in Zürich und Coach – als auch ich, Leela Sutter, Journalistin, Yogalehrerin und Theologin kennen das: Unser jahrelanges Üben hat uns ganz schön hypersensibel gemacht. Obwohl, vielleicht stimmt die Formulierung so nicht ganz, es ist ja eher ein «Abstreifen von überflüssigen Filtern», das in einer verkörperten Spiritualität geschieht. Und zu Beginn der Reise wünscht man sich vielleicht auch eine höhere Durchlässigkeit – versucht, die sogar zu trainieren oder zu fördern durch verschiedene Praktiken. Doch wenn die Sensibilität dann da ist, erschrecken manche über die Konsequenzen im Alltag. Heute sprechen Patrick und ich darüber, wie wir mit der Herausforderung umgehen, sehr viel wahrzunehmen, in welche Fallen wir dabei getappt sind und wie wir die schlussamänd wieder überwinden konnten.

Holy oder Handy? – Spiritualität und Social Media
Muss ich als spiritueller Mensch auf Social Media verzichten? Ist es reine Zeitverschwendung – oder steckt vielleicht sogar Inspiration in Reels und Feeds? Leela Sutter spricht mit ihren RefLab-Kolleginnen Evelyne Baumberger (Podcast: Unter freiem Himmel) und Janna Horstmann (Podcast: I Feel You) über den digitalen Alltag als spirituell praktizierende Menschen. Alle drei sind Theologinnen – und sie teilen ihre ganz persönlichen Strategien im Umgang mit Instagram & Co: Warum sie manchmal die App löschen, wie sie Grenzen setzen und ob Social Media auch ein Ort für echte Tiefe sein kann. Wenn du Holy Embodied magst – abonnier uns doch zum Beispiel auf Spotify! Und verrat uns: Wie gehst du mit Social Media in deinem spirituellen Leben um? In der Episode erwähnte Ressourcen, Menschen und Bücher: -Anna Millers Buch Verbunden (https://shop.volkshausbuch.ch/detail/ISBN-9783548067186/Miller-Anna/verbunden) -Andrew Tate, ein selbsternannter Misogynist, Influencer und mutmasslicher Menschenhändler (https://www.bbc.com/news/uk-64125045; https://www.watson.ch/international/rumaenien/791857368-vergewaltigungsvorwurf-influencer-andrew-tate-zurueck-in-rumaenien) -Evermore, die Meditationsapp der Ev.-Luth Landeskirche Hannovers (https://evermore-app.de/

Wie stirbt man gut?
Sterben macht Angst. Abschied schmerzt. Und doch: Inmitten all dessen steckt manchmal mehr – eine Erfahrung von Sinn, von Übergang, von bleibender Nähe. Was bedeutet ein guter Tod? Und was können wir aus dem Kreuzgeschehen lernen – für den Umgang mit unserer eigenen Endlichkeit und der unserer Liebsten? Patrick und ich sprechen offen über persönliche Abschiede und wie uns die Ostergeschichte hilft, dem Tod etwas entgegenzusetzen.

Simone Felber über Jodeln, Trauer und den Körper
Ihr neustes Projekt heisst «Totätanz» und ist eine Aufforderung zur Auseinandersetzung mit dem Tod – «der ist nämli einfach Teil des Lebens», sagt die Jodlerin Simone Felber. Warum Jodeln per se eine existentielle Angelegenheit ist und Trauernde nicht Aussätzige – hört ihr in dieser Folge. Es gibt wahrscheinlich wenige, die beim Erklingen der simplen Harmonien eines Naturjodels gleichgültig bleiben. Als ich das zum ersten Mal hörte, gingen mir die Klänge direttissimo ins Herz und ich weinte wie ein Schlosshund. Obwohl ich rein gar nichts mit Volksmusik oder Jodeln am Hut hatte. Simone Felber beobachtet Ähnliches an ihren Konzerten – und hat «eine Spur einer Ahnung», warum das so ist. Unser Gespräch dreht sich darum, wie sich Singen oder eben Jodeln im Körper anfühlt, warum sie dabei immer wieder von Neuem loszulassen lernt und um ihr neustes Projekt «Totätanz». Die in der Sendung verwendete Musik ist ab dem Album «Totätanz» von Simone Felbers Band iheimisch (iheimisch sind: Simone Felber - Stimme, Polina Niederhauser - Cello, Adrian Würsch - Schwyzerörgeli, Rafael Jerjen – Kontrabass).

Muss ich auf etwas verzichten, um frei zu sein?
Ein minimalistisches Leben, simpel und reduziert auf allen Ebenen schafft den Grund für ein Leben in Freiheit – stimmt das? Müssen wir verzichten, um frei zu sein? Überlegungen zur Fastenzeit. Patrick wäre gern Minimalist, fällt aber immer wieder in die Konsumfalle. Auch ich finde die Idee von «wenig haben» grossartig – möchte aber gleichzeitig doch gerne die Stirnlampe und die Spikes zum Wandern haben. Opfern wir ein Stück Freiheit, damit wir uns diese Dinge kaufen können? Oder machen uns die Dinge selbst unfrei? Zur Fastenzeit nehmen wir uns die Frage vor, ob Freiheit denn Verzicht voraussetzt, welche Dinge wir bewusst weglassen und ob der Ruhestand mit 40 wirklich erstrebenswert wäre.

Im Körper zuhause sein
«Holy Embodied»: Schon im Titel unseres Podcasts steht er, dieser etwas sperrige Begriff. Embodiment, auf Deutsch Verkörperung. Was will das heissen? Welche Vorteile bringt es, aus dem Kopf in den Körper zu kommen? Und warum ist es so schwierig? Leela hat gerade das erste von insgesamt vier LIVE «Holy Embodied»-Wochenenden unterrichtet – und einmal mehr gemerkt, dass das im Körper sein alles andere als selbstverständlich ist.

Liebe, Sex und Beziehungen mit Janna Horstmann
Eine Woche nach Valentinstag habe ich mir Janna ins Studio eingeladen, um über Liebe, Sex und Beziehungen zu sprechen. Janna Horstmann ist meine RefLab-Kollegin, die gerade erst eine Staffel ihres eigenen Podcasts «I feel you» dem Thema Sexualität gewidmet hatte. Was das Ganze mit Spiritualität oder einem Prozess des Freiwerdens zu tun hat und warum wir unser metaphorisches Blatt immer wieder leer werden lassen – hört ihr in dieser Folge.

Daria Pezzoli: «Die Alpen berühren uns ganz körperlich»
Das Buchprojekt «Grenzgänge. Religion und die Alpen» bewegt sich selbst zwischen den Grenzen: Da kommen etwa Religionswissenschaft, Fotografie und Musik zusammen, um die Eigenheiten von Religion in den Alpen zu illustrieren. Ein Besuch der Buchvernissage. Die Professorin für Religionswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München ist selbst begeistere Bergsteigerin: Daria Pezzoli-Olgiati, die zusammen mit Anna-Katharina Höpflinger das Projekt ins Leben gerufen hatte, sagt, zu Beginn dieses Projekts stand für sie «die Lust, etwas richtig Tolles zu machen». Ein Projekt, das am Ende nicht als Buch irgendwo verstaubt, sondern bei den Menschen ankommt. Sie tat sich zusammen mit anderen Forschenden aus den verschiedensten Disziplinen und nach vier Jahren war das Buch fertig. Obwohl, es ist mehr als bloss ein Buch: Da sind zum einen die sechzehn «Tiefenbohrungen» an verschiedenen Orten der Schweiz, die Religion und die Alpen unter die Lupe nehmen. Zum andern sind da aber auch die Alpenfotografien von Marco Volken oder die Kompositionen von Matthias Arter oder Darija Andovska. Alles illustriert die Spannung zwischen dem Kontrollierbaren und dem Unkontrollierbaren – eine Spannung, die in den Alpen auch körperlich sehr deutlich erlebbar ist.

Was, wenn ich mein Leben verpasse?
In unserer ersten gemeinsamen Folge im neuen Jahr packen Patrick und ich eine unserer grössten Ängste aus – jene, etwas grundsätzlich zu verpassen, unser Leben zu verlöffeln. Angenehm ist das nicht, eine solche Angst ans Licht zu zerren und öffentlich auszulegen. Doch mit jedem Mal, in dem wir unsere Ängste exponieren und teilen, merken wir auch: Ah, der geht es genauso. Ah, er kennt das auch. Und: Ich werde deswegen nicht verstossen oder weniger geliebt. Im Gegenteil. Unser Gespräch dreht sich um Skiferien, den Irrtum, nie mehr zu schwitzen, wenn wir bloss genügend spirituell sind – und das, was wir wirklich verpassen können. Nämlich wenn wir nicht präsent sind, hier, jetzt.

Romina Monferrini: «Ikonen sind Fenster zum Himmel»
Fasziniert haben mich Bilder im religiös-spirituellen Kontext immer schon, sei das im Kinderbibelbilderbuch meines Grossmuettis oder später dann in meinen Jahren als Yogini waren es Statuen und Abbildungen etwa von Kali oder Ganesha (hinduistische Gottheiten). Doch als evangelisch-reformierte Theologin blieb mir die Sache auch immer etwas fremd, ich hatte herzlich wenig Ahnung von Ikonen im christlichen Kontext – Grund genug, diesen Bildern oder eben «Fenstern zum Himmel» nachzugehen. Romina Monferrini erzählt von ihrer ganz persönlichen Praxis, wie sie in eine körperliche Auseinandersetzung mit dem Dargestellten tritt und dass jede Falte im Gewand etwa von Maria eine Bedeutung hat.

“Spiritueller” Jahresrückblick: Wo wir in unserem Üben stehen
Unser Üben oder unsere spirituelle Entwicklung ist ein konstanter Prozess der Veränderung – mal dreht sich alles ums Thema Beziehungen, mal ums Thema Kommunikation, mal um Essen. Die letzten Monate haben sich bei Patrick und mir etwa um die Themen Nachtangst oder neue theologische Ansätze zur Klimakrise gedreht. Zudem haben wir die Bücher, Serien und “Spielzeuge” dabei, die uns gerade begleiten. Wo stehst du gerade? Was ist in deinem Üben gerade super präsent? Lass es uns wissen, wir freuen uns immer, von dir zu hören! <3

Fabia Schacher: «Schmuck ist ein Ausdruck deines Innersten»
Obwohl ich persönlich gerne Schmuckstücke trage, habe ich mich bisher nie mit deren tieferen Bedeutung auseinandergesetzt. Ich fand sie hübsch, ja, viele haben eine Geschichte, manche Steine, die mich ansprechen – aber das wars dann auch. Das hat sich geändert, als ich Fabia Schacher kennengelernt habe. Sie ist Goldschmiedin in Bedigliora im Tessin und arbeitet auf eine Art und Weise, die mir die tiefere Dimension von Schmuckstücken erschlossen hat. Ihre Werke sind unkonventionell, herausfordernd und oft geprägt von starken Gefühlen, wie etwa eine aus Silber und Perlen gefertigte Vulva, die ihre Wut auf das Patriarchat ausdrückte. Für Fabia ist Schmuck nicht nur ästhetisch, sondern tief körperlich und spirituell: Er spiegelt sowohl die physische Arbeit als auch emotionale Prozesse wider. Sie strebt danach, den individuellen Ausdruck einer Person im Schmuckstück zu verewigen. Ich habe sie in ihrem Atelier «Casa Clorofilla» besucht und mir zeigen lassen, wie sie zum Beispiel Familienschmuck in neue Kreationen verwandelt.

Holy Embodied Live: Keine Angst vor der Zukunft?
Patrick und ich waren eingeladen, mit Holy Embodied am grössten Schweizer Podcastfestival in Zürich mitzuwirken. Dabei ist die Folge entstanden, die ihr diese Woche hört – inklusive Stimmen aus dem Publikum zum grossen, super aktuellen Thema: Was benötigen wir, um die Zukunft zu meistern? Nach der Präsidentschaftswahl in den USA, den andauernden Kriegen in der Ukraine, in Gaza und Israel, in Äthiopien, im Sudan, in Myanmar, der Drogenkrieg in Mexiko und mitten in der akuten Klimakrise gibt es echt genügen Gründe, der Zukunft nicht gerade munter entgegenzublicken. Holy Embodied zeigt auf, dass es auch mitten in der Ungewissheit Wege gibt, sich geborgen und sicher zu fühlen – ohne der Welt den Rücken zuzukehren.

Hermann Hesse – oder die Suche nach dem, was letztlich hilft
Er soll Yoga und Meditation praktiziert haben, war leidenschaftlicher Gärtner und liebte die Natur im Tessin über alles: Hermann Hesse war sehr viel mehr als bloss der am Leben leidende Schriftsteller. Zusammen mit dem Direktor des “Museo Hermann Hesse Montagnola” Marcel Henry mache ich mich auf die Suche nach dem spirituellen Unterbau, der in allen Werken von Hesse durchscheint. Wer sich noch intensiver damit auseinandersetzen möchte, dem sei das Buch “Mein Glaube” empfohlen – eine Sammlung von veröffentlichten und unveröffentlichten Texten zu Hesses spiritueller Weltanschauung.

Welche Rolle haben spirituelle Guides?
Schnell sind sie da, die eigenen Erwartungen daran, wie man jetzt sein oder daherkommen sollte: Als Leiter*in eines Retreats oder Pfarrer*in im Gottesdienst sollte man doch wohl “chli öpper sii”. Gepaart mit Erwartungen von anderen, solchen, die Zuflucht suchen zum Beispiel, wird das schnell ein ziemliches Durcheinander. Wie können wir unsere jeweiligen Rollen zwar ausfüllen, aber nicht davon vereinnahmt werden? Können wir vielleicht gar aus der Leere oder Stille unterrichten oder führen?

Andrea Stäger: «Arbeit kann aus Entspannung geschehen»
Die Religionswissenschafterin Andrea Stäger leitet seit 2009 das Institut für Energiearbeit in Zürich und hat tausende von Stunden damit verbracht, unbewusste Glaubenssätze in ihren Klient*innen wahrzunehmen und aufzulösen. Dass das Thema Arbeit dabei ein Dauerbrenner ist, erstaunt nicht – verbringen wir doch einen beträchtlichen Teil unseres Lebens damit. Dabei ist mir dieses Jahr wieder einmal mehr aufgefallen, wie anstrengend arbeiten für viele von uns ist. Im März nahm ich schon wahr, wie meine Freunde eigentlich schon fertig waren mit dem Jahr 2024. Fertig im Sinn von: Erschöpft. Mit Andrea beleuchte ich, dass es auch eine andere Herangehensweise ans Arbeiten gibt, eine, die uns nicht erschöpft. Und ja, die sind allen zugänglich – auch jenen, die sich nicht hauptberuflich mit Energiearbeit beschäftigen, sondern etwa Führungskräfte in Unternehmen sind. Wie geht es denn dir mit deiner Arbeit? Wie arbeitest du? Let us know, wir lieben es, von dir zu hören!

Und am Ende landest du dort, wo du begonnen hast
Vor Jahren bekam ich beinah allergische Hautausschläge, wenn jemand mit dem Wort «normal» daher kam. Bloss nicht! Doch ein Retreat an einem supernormalen Ort diesen Sommer hat mir die Augen nochmals mehr geöffnet: Normal ist grossartig, mitten im Stinknormalen ist es genau so still, wie im Rückzug auf einem Hügel im Yogaretreatzentrum. Dass die Stille nicht an Bedingungen geknüpft ist, war mir klar – doch dass ich schlussamänd eigentlich wieder dort lande, wo ich angefangen hatte, das ist chli ein Schock. Und unglaublich lustig, irgendwie. Ebe, da sind wir unterwegs mit der Überzeugung, dass das Leben irgendwie speziell aussehen wird, wenn wir dann erst wach sind oder 24/7 in der Stille leben. Nope. Am Ende sitzt du wieder im Dorf, siehst vielleicht aus wie ein Bettler von weitem, so wie der Hotei, bist aber einfach zufrieden mit dem, was ist. Mehr über Babaji findet ihr hier (leider fand ich nirgend Belege zu seiner Arbeit in den Minen oder seinem Fernsehkonsum) und Infos zum deutschen Zenmönch Muho hier oder hier. Über den Yogi Patanjali und seine Yogasutras wurde viel geschrieben, hier findet ihr zum Beispiel eine Neuübersetzung oder hier mehr über die Person.

Allison Kaylor: “It all started with me acknowledging I’m a witch”
Wherever I go, her colour healing sprays are in my bag: I often use them to prepare a room, whether it’s to record with a guest or to work with clients or facilitating a workshop. There’s something truly uplifting and calming about them – and they smell incredible. Allison Kaylor creates these essences and sprays from scratch in her workshop in the backyard of her house in Portland. During our summer break I got to visit her – and ask her everything about every single thing in her workshop. Like why she places the water she uses to mix the sprays first on a loudspeaker, or how smells correspond to certain colours – and how she got to discover that she’s a witch.

Gibt es das Böse?
Es ist nicht einfach, sich dieser Frage ehrlich und echt auszusetzen. Wüki nöd. Die Versuchung, entweder in Ohnmachtsgefühle zu versinken oder aber mit einem spirituell-pinken Pinsel alles als «momoll, scho guet so» anzustreichen, ist gross. Entweder oder, das mag der Kopf, das macht das Existieren einfacher. Vermeintlich. In der echten Auseinandersetzung jedoch verbirgt sich die Entdeckung vom «sowohl als auch»: Dinge können sowohl schrecklich sein als auch aufgehoben in (oder als) Gott. Das eine schliesst das andere nicht aus – auch wenn das so viel angenehmer wäre für unsere Gehirne und Köpfe und separaten liebenswerten Ichs! Die Antwort oder Lösung lässt sich wie so oft über den Körper erahnen, ebe, dieses «sowohl als auch». Patrick und ich nehmen euch mit in diese Auseinandersetzung, die ohne Plattitüden oder Verkürzungen auskommt. Angeregt wurde unser Gespräch von einem Kommentar auf meinen Beitrag «Getriggert – so what?!» – eure Überlegungen und Fragen sind superwertvoll und lassen uns gemeinsam dieses Gesprächsnetz um die ganz existenziellen Fragen weiterspinnen.

Yvonne Eisenring: «Ich weiss, was mich umhaut – Misserfolg ist es nicht»
Wenn man weiss, wie viel Schmerz möglich sei, sei man wagemutiger – sagt die Autorin Yvonne Eisenring. Ihr neuster Bestseller «Life Rebel» erzählt genau davon. Ein Gespräch über die Experimentierfreude nach Verlusten, warum Erfolg oder Misserfolg letztlich unwichtig ist und das Wohlwollen ihres Körpers. Das Leben der Autorin Yvonne Eisenring ist - an Schweizer Massstäben gemessen - ein Unkonventionelles: Sie lebt die Hälfte des Jahres im Ausland, nimmt Arbeit nur dann an, wenn es sich richtig anfühlt und findet Neuanfänge grossartig. Ihr neustes Buch «Life Rebel» hat sie zu sowas wie einem Schweizer Popstar angehoben – sie wird um Selfies gebeten, Menschen erzählen ihr davon, wie sie ihr Leben geändert haben, nachdem sie ihr Buch gelesen hatten. «Verrückt», findet das Yvonne. Und berührend. «Life Rebel» handelt von ihrem Leben in sechs verschiedenen Städten und «der Suche nach dem, was wirklich zählt». Was wirklich zählt, das ist für Yvonne spätestens seit dem Tod ihres Vaters glasklar: Die Zeit, die sie hier hat und die Art und Weise, wie sie mit dieser begrenzten Ressource umgeht.

«Die Architektur des Lasalle-Hauses lädt dich ein, ganz bei dir zu bleiben»
Es ist ein durch und durch gestylter Ort, dieses Lasalle-Haus. Ein Ort, an dem ganz viel “sowohl als auch” geschieht – sei das in der Architektur, aber auch im dortigen spirituellen Leben. Anfang des 20. Jahrhunderts übernahmen Schweizer Jesuiten den ehemaligen Wasserkurort, Ende der 60er Jahre baute der Zürcher Architekt André Studer das Haus um und seit den 90er Jahren ist das Lasalle-Haus ein zentraler Ort des Zens in der Schweiz. Seit einem Jahr ist nun Toni Kurmann Leiter des Hauses – er sagt: “Ob ich dem Erleben jetzt Stille sage oder ob ich da drin mein jüdisch-christliches Gottesbild sehe, es ist beides Mal unverfügbar und wenn ich mich dieser Wirklichkeit aussetze, verändert sie mich.” Holy Embodied war zu Besuch in Bad Schönbrunn und hat sich mit den vielen vermeintlichen Widersprüchen auseinandergesetzt.

Seelsorge aus der Stille: Ganz da sein, heisst ganz leer sein
Letzthin traf ich im Tessin zufällig auf eine Spitalpfarrerin, mit der sich ein wunderbares Gespräch über Seelsorge aus der Stille oder Leere entfaltete. Zusammen mit der Situation einer Freundin, die zum Zeitpunkt der Aufnahme ordentlich im Schlamassel steckte, ergab das die Frage: Ja, was ist denn wirklich unterstützend in einer Krise? Patrick und ich landen im weitesten Sinn bei Darshan, dem hinduistischen Konzept von “so gesehen werden, wie Gott dich sieht”. Darin liegt eine unendliche Kraft, die letztlich heilt und gleichzeitig unverfügbar bleibt, also nicht “gemacht” werden kann. Was hilft denn dir, wenn du in Schwierigkeiten oder in einer Krise steckst? Welche Art von Zuwendung oder Begegnung wünschst du dir dann? Wir freuen uns, von dir zu hören – via contact@reflab.ch oder über Instagram.

Ilona Monz: «Es ist alles schon da – und gleichzeitig gibt es noch alles zu tun»
Im Prinzip spiele es gar keine Rolle, wie ruhig oder still wir sind, meint Ilona Monz. Nach einigen Jahren in einer sehr disziplinierten Praxis (unter anderem Vipassana), ist ihr aufgegangen: Genau so, wie es ist, ist es bereits gut. Ganz im ur-reformierten Gedanke der Rechtfertigung, die bereits gegeben ist und nicht erst erarbeitet werden muss. Unser Gespräch an einem regnerischen Abend in Kappel dreht sich um Ilonas “drei in eins” Leben, ihre Erfahrungen der Stille im Körper und den auch so ganz unstillen Alltag als Pfarrerin.

Von gesunden Beziehungen
Leider gibt es kein Schulfach mit dem Titel: life skills, Lebenskompetenzen. Es wird wohl angenommen, dass wir diese anderswo erlernen. Doch anderswo ist, sind wir ehrlich, in den meisten Fällen nirgendwo. Wir straucheln über unsere eigenen Geschichten, die nie deutlicher auftauchen als in Beziehung zu einem Gegenüber. Wie können wir lernen, dass ein Streit oder eine Meinungsverschiedenheit zwar unangenehm, aber kein Beziehungsabbruch ist? Gibt es Orte, wo sich ein gesundes in Beziehung sein üben lässt? Patrick und ich teilen, wo und wie wir dies erleben, was uns dabei hilft und warum Bäume wunderbare Partner sein können in diesem Unterfangen.

Alexandra Kruse: «Das Universum ist mein Sugardaddy»
Wenn Alexandra Kruse loslegt, dann gibt’s kein Halten mehr: Ein Gespräch mit ihr ist hochassoziativ, intuitiv und folgt seiner eigenen Glitzer-Spur. Wir kennen uns seit Langem, haben im selben Jahr geliebte Menschen verabschiedet und sind Verbündete zumindest im Äther, wenn auch kaum im «echten» Leben. Alex hat sich in den letzten Jahren als Instagram-Astrologie-Fee etabliert, schreibt Horoskope für Zeitschriften wie die Vogue oder Annabelle und bietet «logische, astro-logische Hilfe zur Selbsthilfe» an. Wir haben uns einen Tag nach dem Zürcher Traditionsfest «Sächsilüüte»* getroffen, in einer Zeit, die astro- und meteorologisch einige Stürme zu bieten hatte. Warum das Universum Alexandras Sugardaddy ist, wie Astrologie ein pragmatisches Werkzeug sein kann und wie sich das alles auch ganz körperlich auswirkt – hört ihr in dieser Folge von Holy Embodied. *Der «Böögg» ist eine Nachbildung eines Schneemanns, in dessen Kopf Feuerwerkskörper eingebaut sind – jedes Jahr im April wird diese Figur im Rahmen des Zürcher Traditionsfests «Sächsilüüte» auf dem Sächsilüüte-Platz am Bellevue verbrannt. Das Fest ist unter anderem ein alter Brauch, den Winter zu vertreiben und den Frühling willkommen zu heissen: Je schneller der Kopf vom Böögg explodiert, desto besser soll der Sommer werden. Hoffen wir, dass das nicht stimmt, denn dieses Jahr konnte der Böögg wegen starker Böen gar nicht erst verbrannt werden.

«Don’t die»: Langlebigkeit um jeden Preis?
Wir werden beide demnächst 40 und haben beide eine hohe Affinität für diverse Hacks, wenn es ums körperliche Wohlbefinden geht: Patrick träumt von der eigenen Mandelmilch-Maschine und ich schmeisse Eidotter in meinen Kaffee. Wir nehmen Kurkuma und Collagen, kleben uns den Mund zum Schlafen zu und schwören aufs Baden im kalten Wasser. Bireweich, könnte man sagen. Einverstanden. Doch unsere Bestrebungen, unsere Körper so lang wie möglich so wohl wie möglich zu halten, erblassen im Angesicht dessen, was unter dem Namen Langlebigkeit (oder eben «longevity») noch so angestellt wird. Manche versuchen, so wenig wie möglich zu atmen, andere investieren ihre Tech-Millionen in einen religiösen Kampf gegen das körperliche Altern (siehe Bryan Johnson mit seinem Slogan «Don’t die») – doch die Frage bleibt: Wozu? Warum möchten wir ewig leben, statt uns ins ewige Leben zu entspannen?

Sitzen mit Leela – eine Expedition ins Sein
Das Erleben von Gott ist nicht abgekoppelt vom Körper, sondern findet unmittelbar im und über den Körper statt. «Warum Gott mehr mit deinen Zehen zu tun hat, als du denkst»: Diesen Claim wollen wir gemeinsam als konkrete Erfahrung im Körper entdecken. Fun Fact: Dies ist die 100. Folge von Leela, die sie fürs RefLab produziert hat. Alles Gute zum Jubiläum!

Chris Bale: «Trendy spirituality is just another expression of our trauma»
He’s one of the big spiritual influencers himself – yet he’s very frank about contemporary spirituality being highly egotistical and often just another form of our trauma. Chris Bale is having a deep dive with Leela into what actual embodied evolution looks like, why true meditation seems boring and how all this plays into relationship.

Zwischen Stille und Staubsauger
Das Da-Sein als Mensch ist etwas, was mich zutiefst fasziniert – und immer mal wieder auch zutiefst verwirrt. Wir sind zugleich super irdisch und super himmlisch, da ist diese ewige Stille, die uns lebt UND wir tun Dinge wie Staubsaugen. Ein Paradox, das für mich in der Jesus-Geschichte so glasklar zum Ausdruck kommt: Ganz Fleisch und ganz Gott.

Janna Horstmann: «Gottesbegegnungen haben immer mit fühlen zu tun»
Ist euch das auch aufgefallen? Viele Social Media Konten, die etwas mit Spiritualität zu tun haben, sind seit Kurzem sehr monochrom in allen möglichen Beige-Tönen unterwegs. Janna und ich sehen das als Ausdruck einer angestrebten «nichts berührt mich»-Haltung – ein Leben, das gleichförmig verläuft, ohne grosse Ausschläge. Mir scheint, das passt auch zu unserer Mentalität und Konditionierung hier in der Schweiz, gerade im reformierten Kontext: Emotionen sind zu laut, zu viel, störend. Auch in anderen spirituellen Traditionen werden Gefühle am besten wegmeditiert. Janna Horstmann hält diesem Ansatz sowohl mit ihrem Wesen als auch mit ihrem Podcast «I feel you» entgegen. Unser Gespräch ist ein Plädoyer fürs Leben in allen Farben, für Gefühle – und den angebrachten Umgang mit ihnen.

Wie war das nochmals mit der Wiedergeburt?
Intuitiv scheint mir klar zu sein: Wir sind nicht bloss einmal auf dieser Erde unterwegs, sondern dürfen / müssen diverse Runden drehen. Patrick hingegen meint: Nei voll nöd, das ist eine einmalige Angelegenheit, das macht die Zeit hier umso wertvoller. Je länger Patrick und ich uns aber über diese ursprünglich hinduistisch-buddhistische Sichtweise vom ewigen Kreislauf befassen, desto näher rücken wir uns wieder. Denn was auf den ersten Blick so fremd scheint, ist es am Ende vielleicht gar nicht: Man denke bloss an die Ostererzählung – da war einer tot und lebt dann doch wieder.

Hanna Wick: «Die Physik hilft nicht gegen Angst – mein Glaube schon»
Hanna Wick war 15 Jahre Wissenschaftsjournalistin, preisgekrönt erst noch – und wechselte 2019 über zu Gymnasiallehrerin. Also zunächst studierte sie nochmals fürs Lehramt und unterrichtet heute Physik und Mathematik. Genauso engagiert und begeistert, wie sie auch als Journalistin unterwegs war. Wir kennen uns aus unseren Tagen beim Schweizer Radio – und obwohl wir in so unterschiedlichen Redaktionen und Kontexten unterwegs waren, verstanden wir uns auf Anhieb. Von ihrer Aussage, sie sei gläubige Katholikin war ich damals sehr überrascht. Inzwischen ist Hanna aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten, was an ihrem Glauben aber gar nicht so viel ändert. Ein Gespräch über Angst, verschiedene Zugänge zur Welt - und den Unterschied zwischen Schwarzwälder Torte und Knäckebrot.

«Cure the Church» – Was macht eine gesunde Gemeinschaft aus?
Beispiele gibt es en masse: Selbst die stabilsten Gemeinschaften sind nicht gefeit davor, dass sie einer Illusion verfallen. Gerade wenn Religion und Spiritualität im Fokus stehen, sind Einzelpersonen und Gruppen leider sehr anfällig dafür. Wann sind Gemeinschaften bloss aussergewöhnlich – und wann kippt es?

Kiran Trace: Shattering the Soulmate Myth
Her viewpoint is the complete opposite of all of society’s narrative on romance: Kiran Trace, internationally renowned spiritual teacher and human development expert, shares how the common conception of soulmates is not something great, but the absence of freedom. Choosing another instead of God doesn’t allow for your being to evolve and pursue its true purpose – which would be to be free and autonomous. Instead, it keeps us imprisoned and addicted. Kiran and I both have seen directly, how destructive soulmates on the very extreme end of the spectrum (so called twinflames) are. Why soulmates are like cocaine and horrible – listen to this week’s episode with my mentor and very close friend.

Soll ich gehen oder noch bleiben?
Soll ich noch bleiben oder doch lieber gehen? Immer wieder stehen wir vor solchen Entscheidungen, mögen sie klein oder gross sein. Schon nur alleine das banale Beispiel, Emails zu beantworten, beinhaltet diese Frage – in der Form einer Einladung, präsent zu bleiben mit dem, was ist. Eine Einladung, zu hören, wann es Zeit ist, weiterzugehen. Wir sammeln Anhaltspunkte dafür, wie wir Kairos hören oder spüren können – und wissen gleichzeitig: einfacher macht es das nicht unbedingt. Denn in diesem Unwissen oder Unbekannten auszuharren ist nicht auf Anhieb ein Ort, an dem wir uns wohl fühlen. Doch die Entscheidungen, die von dort aus geboren werden, aus dem Sein heraus aufsteigen, das sind richtig richtig gute Entscheidungen.

Sarah Staub: “Ich darf wütend sein auf meinen Körper”
Der Körper ist für uns beide zentral – doch auf ganz unterschiedliche Art. Ist er für mich ein Ort der Freude, wo ich Gott unmittelbar und direkt erlebe, ist er für Sarah Staub ein Ort von Schmerz und Leiden. Sarah lebt mit einer multisystemischen Körperbehinderung – dem so genannten Ehlers-Danlos-Syndrom, kurz EDS – und findet das richtig scheisse. Zumindest jetzt grad. Auf Gott ist sie wütend – und findet auch das nicht einfach, grundsätzlich und gerade als Pfarrerin in der evangelisch-methodistischen Kirche Schweiz. Warum sie dennoch und trotzdem nicht nur verzweifelt – hat mit der Entdeckung der Theologie der Behinderung zu tun. Das Buch von Nancy L. Eiesland heisst «Der behinderte Gott». Die US-Amerikanerin war Religionssoziologin und ist 2009 im Alter von 44 Jahren verstorben. Sarahs hat für RefLab unter anderem “Ich war zu jung für den Schmerz” geschrieben oder “Der behinderte Gott”.

Die Suche nach Gott – mit und ohne Substanzen
Der Einsatz von Hilfsmitteln ist so alt wie die Menschheit selbst: Schaman:innen oder Priester:innen wussten stets um das Potential von Fasten, bewusstseinserweiternden Wirkstoffen oder bestimmten Atemtechniken. Gleichzeitig kennen wir ebenfalls seit jeher die Wege, die über die Stille oder das Gebet zur Gotteserfahrung führen. Wir fragen uns: Macht es einen Unterschied, ob Alleinheit mit oder ohne Substanz erfahren wird? Dabei greifen wir auf eigene Erlebnisse zurück, vergleichen – und betonen: Im Zweifelsfall Finger weg von jeglichen Hilfsmitteln! Falls du dich nicht ehrlich und wirklich ausgeglichen fühlst, können extreme Atemtechniken, ja auch Fasten oder natürlich der Einsatz von psychedelischen Substanzen unschöne Folgen haben. Es ist auch in der Stille ein Weg, der dich unmittelbar konfrontiert mit all deinen Ängsten und Widerständen. Doch für die meisten ist es in der Stille einfacher, sich nicht überrollen zu lassen – wenn das System nicht bereit ist dafür. So spannend, diese unterschiedlichen Erfahrungen und Wege – erzähle uns von deiner Sehnsucht, deiner Erfahrung, deinen Blockaden, denen du vielleicht auf deinem Weg begegnest – wie immer sind wir per erreichbar via Email, als Kommentar zur Folge auf der Website oder über die sozialen Medien.

Dr. Ali Reda: «Es ist die Empathie, die heilt»
Nein, es sei nicht immer einfach in seinem Umfeld empathisch unterwegs zu sein, meint der Arzt Ali Reda. Jedoch von höchster Wichtigkeit: Sei es genau die Empathie, die den Unterschied mache, ja, die letztlich Heilung begünstige. Solche Aussagen machen mich natürlich neugierig – wie sieht das konkret aus, in einem dicht getakteten Ärztealltag so zu wirken? Was versteht ein Schulmediziner unter Empathie? Wie fühlt sie sich an in seinem Erleben? Wir entdecken: Es gibt sogar Parallelen zu meiner Arbeit, die auf den ersten Blick so ganz anders zu sein scheint.

Wer ist es, der da meditiert?
Meditation ist eine grossartige Sache – und könnte natürlicher nicht sein . Wir beginnen meist irgendwo und irgendwie, finden vielleicht eine formale Praxis oder zumindest eine gewisse Regelmässigkeit. Vielleicht erlebt die eine oder andere auch, dass es irgendwann die Stille ist, die dich hinsetzt, ja, dich fast überkommt. Und dann, nach Jahren in der Stille, stellt sich plötzlich die Frage: Ja Momänt, wer meditiert hier eigentlich? Habe ich als Ego oder Mansgöggeli wie Patrick und ich das in dieser Folge hier nennen, etwas damit zu tun? Oder ist Meditation genauso gegeben, wie unser Sein? Im Sinne von: Dass wir sind, hat rein grad gar nüüt mit uns als Mansgöggelis zu tun. Unser Sein brauchen wir nicht zu tracken oder zählen, wie das manche vielleicht mit ihren Schritten tun. Doch wie ist das mit dem Meditieren? Music (Envato): My Guitar Item ID: 6B8CV2D Author Username: Lowtone Licensee: RefLab Registered Project Name: Holy Embodied Patrick Okt23 Item License Code: EBYS6F5NXT

Barbara Loop: “Ich scheitere relativ gelassen an Schönheitsidealen”
Schönheit – für mich ein Attribut, das losgelöst ist von Idealen oder gar vom Menschsein. Alles Leben ist schön, egal wie es aussieht – zugegeben, an manchen Orten oder in manchen Situationen ist es definitiv weniger offensichtlich als in andern. Manchmal sogar beinah unsichtbar. Schönheit, so wie ich sie erlebe und sehe ist sowas wie ein direktes Fenster zu Gott; immer und überall da, manchmal in your face offensichtlich, manchmal überhaupt nicht. Dennoch, immer und überall. Einen etwas anderen Zugang hat da die Welt der Mode, ja, auch die Welt einer Frauenzeitschrift – wie wir von Barbara Loop hören, der Chefredaktorin von Annabelle. Vielleicht eine etwas ungewöhnliche Gästin für “Holy Embodied” – doch ich mag das Spielen mit Diversität und unterschiedlichen Sichtweisen sehr, dieses Entdecken, wo sich Gemeinsamkeiten auftun können und wo es einfach ganz anders bleibt. Voll OK. Etwas, was sich auch Annabelle als Leitfaden geben will – oder wie Barbara Loop es ausdrückt: “Wir machen im Heft so oft den Spagat, wie man das sonst wohl nur im Zirkus tut – zwischen High Fashion Models und Menschen wie du und ich, zwischen Luxusgütern und Reportagen aus Kriegsgebieten.” Und in diesem Spagat erlebt sie durchaus auch spirituelle Momente. Music: Upbeat Uplifting Corporate Motivational Author: matsteiner Licensee: RefLab Registered Project Name: Holy Embodied mit Annabelle License Date: October 4th, 2023 Item License Code: RB6XTKNCE4

Sommer, Schwedens Männer und Spielen wie ein Kind
Wann habt ihr euch das letzte Mal gefühlt wie damals als Kind, als wir im Sommer fünf Wochen lang einfach spielen konnten? Jeden Tag in die Badi, mit Freunden gespielt? Als so genannt Erwachsene erlauben wir uns das kaum mehr – wir haben Dinge zu erledigen, arbeiten, sind eingebunden in soziale Verpflichtungen, ja selbst eine «spirituelle Praxis» kann wunderbar einen kleinen feinen Hauch von Kontrolle verstecken. Phu. Ganz schön atemlos. Und ganz schön überholt, nicht? Diese alte, schon lange tötelige maskuline Energie die dahintersteckt, damit ist letztlich niemand wohl. Patrick hat sich von Schwedens Männer inspirieren lassen, während ich mich übers Spielen mit einer bisher ungesehenen Schicht Kontrolle auseinandersetzen durfte. Und ja, natürlich, wir landen am Schluss unseres Gesprächs unumgänglich bei Barbie und Ken. Was hat dein Sommer in dir ausgelöst? Was hast du erlebt? Wir sind gwundrig und möchten unsere Community hören😊 Du erreichst uns unter contact@reflab.ch oder auch zum Beispiel auf Instagram unter @reflab.ch – wir freuen uns <3

Meghan Roekle: “More than just a human – you might be a hobbit”
“A true story of fairies, elves, hobbits, gnomes, dwarfs and humans” – that’s the subtitle to Meghan Roekle and Kiran Trace’s new podcast, Humans Decoded. Meghan isn’t just my bestie, but also a non-dual spiritual coach and doctor in psychology, and one of the pioneers when it comes to helping people liberate themselves. What does her work have to do with being a hobbit, or any other of the magical creatures as human blueprints – join us for this deep dive into a new landscape of Life, and why it is just more God to know your human blueprint.

Fertig mit Halbbatzigem!
Der Anspruch, immer und überall voll und ganz präsent zu sein, kann nur scheitern. Und riecht stark nach einem Plan, den ein separates Ich gefasst hat. Dennoch: Das präsente Erleben von stinknormalen oder gar herausfordernden Situationen kann uns zeigen, wie wunderschön das ist. Dem Moment, dem Leben nicht auszuweichen. Sich nicht zu verstecken. Fadegrad dabei zu bleiben. Klar, wir sehen unseren Ängsten dabei in die Augen. Doch vor der Angst brauchen wir keine Angst zu haben – sondern können vertrauensvoll in den Mut zurücklehnen, der da ist. Der uns trägt, wenn wir uns nicht mit Halbbatzigem zufriedengeben wollen.

Verliert man als Pfarrer:in die eigene Spiritualität?
Pfarrer*innen sind besonders verbunden mit dem Göttlichen – könnte man denken. Ironischerweise aber ist es gerade für Pfarrer*innen schwierig, ihr individuelles Üben mit dem Berufsalltag unter einen Hut zu bringen. Ein Gespräch mit Christoph Walser und Patrick Schwarzenbach über Aikido und Whatsapp, seelenfeindliche Büroarbeit und Präsenz.

Konsequenzen einer verkörperten Spiritualität
Die Poster-Version jener Konsequenzen, die sich aus spirituellen Erfahrungen (aka Schleier-Heben) ergeben, decken sich nicht mit der Realität. War ich lange Jahre Vegetarierin, dann zaghafte Bitzli-Fleischesserin, ist tierisches Protein heute wichtiger Bestandteil meiner Mahlzeiten. Klar fänd ich es toll, wenn mein Körper da anders funktionieren täte. Doch schon mein Ayurveda-Heilpraktiker vor über zehn Jahren meinte: «Du brauchst viel mehr Erdung in dieser Welt, iss Fleisch!». Was für meinen Körper stimmen mag, Entscheidungen, die für mein persönliches «in der Welt sein» stimmen, sind dabei nicht auf andere Wesen übertragbar. Das ist das Wunderbare (und manchmal au bitz Mühsame, simmer ehrlich): Wir alle dürfen ganz individuell entdecken, welche Konsequenzen sich aus unseren Einsichten ergeben. Das eine ist nicht besser als das andere. Das Leben ist divers, eine Tatsache, die ich gerne feiere, statt sie zum Problem zu machen. Wie erwähnt, setzen wir uns nicht das erste Mal mit dem Thema «in der Welt sein» auseinander. Vielleicht magst du über den Link in den Episodeninfos nachhören, was wir bereits dazu veröffentlicht haben. Spannend auch wahrzunehmen, was sich seither vielleicht verändert hat, was gleichgeblieben ist!

Gregor Hasler: «Ich hatte christliche Gefühle auf MDMA»
Weltweit einzigartig ist die – streng regulierte - Psychedelika-Psychotherapie, wie sie in der Schweiz gut 40 Psychiater*innen anbieten dürfen. Einer jener Therapeuten ist Gregor Hasler: Er ist ordentlicher Professor für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Freiburg in der Schweiz, sowie Chefarzt und Leiter der psychiatrischen Forschungsabteilung des Freiburger Netzwerks für psychische Gesundheit. Er selbst hat im Rahmen seiner Ausbildung zum Psychotherapeuten eine Erfahrung mit MDMA gemacht – die ihm “christliche Gefühle” zugänglich gemacht hatte. Sein neustes Buch «Higher Self. Psychedelika in der Psychotherapie» ist im vergangenen November erschienen. Ich habe ihn in Fribourg auf seiner Station besucht – und mir seine LSD-Zimmer angeschaut, vor allem aber alles über den Zusammenhang von mystischen Erfahrungen und Psychedelika hören wollen.

Vom spirituellen Üben in Gemeinschaft
«Wer nicht allein sein kann, der hüte sich vor der Gemeinschaft. Wer nicht in der Gemeinschaft steht, der hüte sich vor dem Alleinsein.» Dieses Zitat von Dietrich Bonhoeffer trifft den Nagel auf den Kopf: Beides ist notwendig, auch in hier lässt sich keine bequeme «entweder oder»-Lösung herbeidenken. Je nach Persönlichkeitsstruktur ist uns das Alleinsein näher oder aber wir blühen auf in Gemeinschaft. Müssen diese Vorlieben ignoriert werden, wenn es ums spirituelle Üben geht? Sollte sich also die Eigenbrötlerin zwingen, in einer Gruppe aktiv zu werden – und sich umgekehrt ein extrovertierter Gruppenmensch in die Abgeschiedenheit zurückziehen? Nicht unbedingt, finden wir. Doch es gibt einen Punkt, an dem eine Öffnung hin zu beiden Optionen von allein stattfinden darf.

Energetische Hygiene – so wichtig wie Zähneputzen
Meine Hauptarbeit ist energetisches Heilen. Etwas weniger dramatisch ausgedrückt, unterstütze ich Menschen dabei, in den allerinatürlichsten Zustand des Wohlbefindens zu kommen. In dieser Arbeit begegnet mir immer und immer und immer wieder: Eine sehr kümmerliche energetische Hygiene. Zu oft lassen wir unser Energiefeld voller Überbleibsel von Begegnungen, nicht selten tragen wir sogar andere Menschen darin herum. Klingt gruselig, ist es auf eine Art auch – und gleichzeitig auch total harmlos. Lediglich unangenehm. Warum es sich lohnt, energetische Hygiene wie Zähneputzen zu betreiben und wie das geht - hört ihr heute.

Und was, wenn es so richtig Sche*sse ist?
Es ist nicht die schöne Villa, die mir zeigt: He, du bist am richtigen Platz. Ein Schluss, der im so genannten Calvinismus gerne gezogen wurde und heute im Wohlstands-Evangelikalismus in den USA weiterlebt. Dass das Gugus ist, zeigt das Beispiel Viktor Frankl: Der österreichische Psychiater fand sogar im KZ ein “Ja zum Leben”. Gerne lesen wir über solch herausragende Menschen, sind vielleicht fünf Minuten lang inspiriert – und wenden uns dann wieder ganz den eigenen Verstrickungen zu. Doch die Option, sich auch auf diese Realität einzulassen, steht allen weit offen. Jede und jeder ist zu tausend Prozent fähig dazu. Warum dieser Weg viel mit Selbstsorge zu tun hat und wir heiter scheitern können, hört ihr in dieser heutigen Folge.

Bruno Caverna: “The way we function in gravity, obscures our wholeness”
With Bruno it’s all about not resisting the fall and recovering our true nature – he says, something is transformed in the way we live in gravity, we all learn how to fight the fall, which is useful to a certain extent. But it obscures the transcendental truth of our eternal fall, much like in Chögyam Trungpa’s saying: “The bad news is you’re falling through the air, nothing to hang on to, no parachute. The good news is there’s no ground.” How does knowing this truth translate into the body, into movement and everyday life? Bruno Caverna has been a mover since his early childhood, studying various disciplines such as Capoeira, Contemporary Dance, Russian Systema and Freediving. Bruno began teaching in 1995 as a capoeira project leader at a psychiatric hospital.

Dharma oder freier Wille oder gar beides?
Sowohl Patrick als auch ich fühlen uns am richtigen Platz in unseren je so verschiedenen Leben – er als Pfarrer in der Stadt mit Familie, ich als Mystikerin auf dem Land mit mir selbst. Klar könnten wir im Rückblick lineare Geschichten erzählen darüber, wie wir genau dort gelandet sind, wo wir gelandet sind. Doch vieles fühlt sich nach “es isch äfach passiert” an, sind wir ehrlich. Nicht zufällig, nein. Aber auch nicht rational-entschieden-geplant. Und so fragen wir uns in dieser Folge: Lande ich so oder so dort, wo ich landen soll? Oder braucht es meine aktive Entscheidung dafür, meinen Platz einzunehmen? Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwie dazwischen.

Meditation: Eine unendlich simple Sache
Zehn Jahre sind es inzwischen, in denen ich mich jeden Tag hinsetze. Was natürli als To-Do angefangen und wenig mit dem Eigentlichen zu tun hatte, hat in den letzten sieben Jahren extreme Tiefe gewonnen. Von 15 Minuten “echli umenand dänke” auf einem Kissen um fünf Uhr morgens hat es sich zu einer Selbstverständlichkeit, die irgendwann im Tag geschieht. Meist täglich, mit seltenen Ausnahmen. Meist eine Stunde, ab und an aber auch weniger oder mehr. In dieser Folge von “Holy Embodied” ist es mir ein grosses Anliegen, aufzuzeigen, wie wenig Meditation mit machen zu tun hat - defür alles mit sein. Wer seine Erfahrungen oder Fragen mit uns teilen möchte, schreibt gerne an contact@reflab.ch.

Elke Pahud de Mortanges: Sexualität und Christentum
Die Berichte der Passionsmystiker:innen zeigen, wie vielschichtig die Beziehung Christentum und Sexualität ist – sexuelle Gotteserfahrungen und masochistische Praktiken im Namen der Nachfolge stehen so gar nicht im Einklang mit dem gängigen Bild des lust- oder gar geschlechtsfeindlichen Christentums. Waren das alles Spinner? Ein Gespräch mit Elke Pahud de Mortanges.

Altern als ewiges Wesen – what the f*ck?!
Mensch sein ist eine paradoxe Sache – so oder so und noch vielmehr, wenn du in der Erfahrung des “Ungetrennt Seins” lebst. Dass Vergänglichkeit und Ewigkeit gleichzeitig sind, ist sowohl unerträglich als auch grossartig. Doch was heisst das ganz konkret im Alltag? Wenn wir weder das eine noch das andere ausklammern? Im Gespräch sehen wir, dass die Endlichkeit eine wunderschöne Einladung dazu ist, Prioritäten zu setzen. À la “was willst du wirklich, my dear?”. Unabhängig von Geschichten darüber, wie ein Leben mit 40 aussehen sollte. Oder mit 60 oder mit 70. Es ist eine Sache von Moment zu Moment. Wie wunderbar!

Peter Roth: «Ohne das Komponieren könnte ich mir das Leben in dieser Situation nicht vorstellen»
Er ist bald 80, wirkt aber lebendiger als mancher dreissigjährige: Der wunderbare Toggenburger Komponist und Musiker Peter Roth. Aus den Coronajahren ist seine Missa Gaia entstanden, eine Messe für Mutter Erde. Er sagt: die ökologischen, sozialen, politischen Zustände und Entwicklungen schreien laut nach einer Wende. Doch wie wir zu dieser Wende kommen, hat nichts mit den uns bekannten und gewohnten Strategien unserer Köpfe. Diese kennen lediglich ein “entweder oder”, wohingegen unser Herz genau ums “sowohl als auch” weiss. So auch die Texte und Musik der Missa Gaia: Peter Roth vermittelt darin die Erde als vernetztes System, als intelligenter Organismus, in welchem wir die Organe sind. Hätte er nicht die Möglichkeit, sich übers Komponieren aus der Perspektive des “sowohl als auch” mit diesen existenziellen Fragen auseinanderzusetzen, könnte er sich das Leben nicht vorstellen.

Gute Vorsätze – mehr als blosse Luftschlösser?
Wir starten ins neue Jahr voller Elan und guter Absichten, ready für einen Neubeginn – und fragen uns gleichzeitig: Bringen Vorsätze etwas? Und welche haben echtes Potenzial, Realität zu werden?

Vincent Martinez-Grieco: «Dancing is communication with God»
The founder of Soul Motion Vincent Martinez-Grieco reflects on almost half a century of dancing and teaching. He shares why it’s still his absolute joy, what has changed and how he has always been dancing to more than just the beat of the music.

Elke Pahud de Mortanges: «Der Körper ist das Zentrum des Christentums»
Gott ist nicht Wort geworden, sondern Mensch und damit Körper: Die Theologin und Autorin Elke Pahud de Mortanges setzt den Körper ins Zentrum. Und schlägt so Brücken von mittelalterlichen Nonnen zu Klimaaktivistinnen heute. Ein Gespräch über Kleidung, Tätowierungen und Jesus.

Vom Umgang mit der eigenen Geschichte
Es ist sehr verlockend, sich im Laufe eines Lebens in gewissen Rollen zuhause zu fühlen. “Ich jene, die gern allein ist” oder “als Vater finde ich das besonders wichtig” oder “so bin ich halt, weil ich als Kind nicht genügend Aufmerksamkeit erhielt” und so weiter und so fort. Doch wie wäre es, sich nicht hinter solchen Geschichten, solchen Ereignissen von früher zu verstecken? Wie wäre es, wenn sich die Vergangenheit ufenart ebe doch ändern könnte? Leela und Patrick im Gespräch. Die verwendete Musik ist von Garth Stevenson, das Lied heisst «The Southern Sea».

«Klar bin ich manchmal nachlässig – aber niemals mit meinem Tee»
Wir kennen den Monte Verità als sagenumworbenen Hügel ob Ascona, wo sich einst Künstlerinnen und Alternative zum Leben in Freiheit zusammengetan hatten. Weniger bekannt ist, dass sich dort seit bald 20 Jahren Menschen mit der japanischen Kunst, Tee zu trinken befassen. Eine Reportage.

Kann man Spiritualität lernen?
Wie wird man spirituell? Gibt es Kurse dafür - oder ist das alles vielleicht total unnütz und nichts als heisse Luft? Und was ums Himmels Willen heisst “spirituell” überhaupt?

«Wir sollten aufhören, komisch zu tun, wenn es um Geld geht»
Jeden Tag sind wir damit in Kontakt, geben, nehmen, haben, wollen: Geld. Dennoch wird wenig darüber geredet, schon gar nicht über unsere Gefühle, Geschichten und Überzeugungen dazu. Eine, die genau das tut und darin grosses Potential sieht, ist Monika Caluori. Sie bietet so genannte Geldseminare an – und erzählt, was Geld mit Körper und dem grossen Ganzen zu tun hat.

Rachel Bratcher: “Knitting forces me to slow down – and I love it”
Rachel Bratcher says, without Covid, Ritual Dyes would’ve remained a yarn dying studio – not an actual yarn store where people come together for “crafternoons” and get the full sensual experience of her colorful yarn. For her, it all started with having her first child: suddenly, there was this impulse to make something for this new being. From there, knitting slowly grew into a passion and into a business. As Holy Embodied is all about experiences in the body, we want to hear about the sensual pleasure of touching the fluffiest yarns and seeing the most fantastic colorways – and of course, how knitting can be a ritual. Disclaimer: Do not be disencouraged by the knitting lingo! Here are a few helpful terms to find your way during the conversation: Skein: most artisanal wool doesn’t come in a ball, but in this preform you have to roll up into a ball yourself Stockinette: the easiest knit stitch, the one we learn first Maiden / Elder: Types of wool bases

Es sind die kleinen Dinge
Räbeliechtli, Windpocken und Chnöpfli – eine herbstliche Holy Embodied Folge, die anschaulich macht, wie unser Üben auf dem Meditationskissen oder der Yogamatte im Alltag erst wirklich zum Blühen kommen kann. Es sind halt ebe doch die banalen und kleinen Dinge, die dir zeigen, wo du stehst.

Die Spitzenköchin Rebecca Clopath übers Essen
Sie kocht mit Neugier, Leidenschaft – und zu 95 Prozent mit hochalpinen Produkten aus dem Kanton Graubünden: Rebecca Clopath. Dabei treibt sie ihre Experimentierfreude zu stets neuen Höhenflügen, bei denen sie aber immer bitzli etwas Bekannten beibehält. “Ich will ja, dass meine Gäste wiederkommen und wenn mein Kochen nur extrem wäre, wäre das bloss überfordernd”, sagt die 33-jährige Köchin, die beim bekannten «Chrüter-Oski» ihre Lehre gemacht hatte und danach bei einer weiteren Koch-Berühmtheit, dem “Hexer” Stefan Wiesner, arbeitete. Heute macht sie ihr eigenes Ding und ist dabei so erfolgreich, dass ihre Esswahrnehmungen auf dem Hof bis Ende Jahr ausgebucht sind. Geil.

Warum Verliebtsein das Gegenteil von Freiheit ist
Es ist schon fies: Wir wachsen auf mit diesen vermeintlich romantischen Idealen und meinen, Verliebtsein sei das Nonplusultra, das absolute Glück im Leben. Wer allerdings den Pfad der Freiheit und Klarheit gehen will, kann nicht ausblenden, wie unfrei und blind dieser Zustand macht. Wie sehr unsere inneren Junkies oder Gollums aktiviert werden davon und immer mehr, immer mehr wollen. Was heisst es demnach, als Freiheitskriegerin unterwegs zu sein in Beziehungen, wie lebt ein Stillesuchender das Vatersein? Leela und Patrick geben Einblick in ihre jeweiligen Erkenntnisse und Erlebnisse.

Noëlle Delaquis: “Im Hawai’ischen gibt es kein Wort für Spiritualität”
Die Inselkette Hawai’i ist für viele sowas wie ein Sehnsuchtsort – ein Ort, an dem alles gut ist, paradiesisch, immer schönes Wetter. Die Realität sieht anders aus, die heftigen Regenstürme und aktiven Vulkane sind dabei noch das Harmloseste. Doch mein Gespräch heute mit Noëlle Delaquis dreht sich nochmals um ein anderes Thema, nämlich hawaiische Körperarbeit. Diese spricht immer den Menschen als Ganzes an und kennt den Leib-Seele-Dualismus, an dem wir hier herumkrampfen, gar nicht. Wie die Dualität dabei aber nicht zerfällt, warum Aloha eine riesige Herausforderung und Scheitern überhaupt kein Problem ist – das hört ihr heute.

Das Unbekannte als brütende Taube
Etwas nicht zu wissen, wirklich und ehrlich absolut keine Ahnung zu haben – das mögen wir nicht. Sind wir doch dazu erzogen, Dinge zu wissen, zu planen, zu organisieren. Die Mystik jedoch führt dich aus dieser Erziehung rein in die Erfahrung von “nichts kann von mir gewusst werden”. Was das mit Tauben, Bodenplatten und Bazar zu tun hat, hörst du im Gespräch zwischen Leela und Patrick.

“Tarot is a tool to help you see what is.”
Rashunda Tramble and I share some similarities in our paths: we both had been journalists, did radio and at some point, dared to go all in with what we love. In her case, that’s tarot. She has been doing readings for 25 years now, wrote a successful blog and a book on tarot – and shares some of her insights and observations with Holy Embodied. And: OF COURSE she could’ve done this talk in German, having lived in Switzerland for about 20 years now. But talking about her heart’s innermost, dearest issue is obviously more comfortable in English. Logo.

Von der Verbindung mit unserer Wurzelkraft, Stabilität und Freiheit
Lange hatten wir keine Folge mehr mit Patrick, gälled? Er nutzte die Pause der letzten Wochen, um sich auf eine ganz persönliche Entdeckungsreise einzulassen. Was er dabei fand, wo wir beide geradestehen – und was all das mit Stabilität und letztlich Freiheit zu tun hat, hört ihr im heutigen Gespräch.

Wandern und Spiritualität - eine Fortsetzung
Es ist schon witzig, nicht? Auch meine Freundin Gabi Schwegler meinte, mit Spiritualität habe ihr Wandern wenig zu tun. Dass mein RefLab-Gspändli Evelyne Baumberger sich ähnlich ausdrückt, hätte ich nicht erwartet. Umso spannender, mit ihr einen Nachmittag auf dem Üetliberg zu verbringen. Nicht ernsthaft wandernd, aber sicher sportlich spazierend und dabei unmittelbar wahrnehmend.

Heilung – wer heilt eigentlich wen?
Eigentlich wollte ich Ostern auch in unserem Gespräch aufgreifen, doch der Moment hat uns in eine andere Richtung geführt. Dennoch, es ist natürlich kein Zufall gerade heute über Heilen und Heilung zu sprechen. Wovon erzählt Ostern, wenn nicht von Heilung? Heilung, die geschieht, auch wenn die Situation noch so hoffnungslos scheint (ich meine, der Typ war tot! Drei Tage lang! Niemand konnte wissen, dass der wieder lebt!). Andrea Janina Stäger ist ganz in diesem Thema unterwegs, bezeichnet sich selbst dennoch nicht als Heilerin. Um sich bewusst den Erwartungen, die mit diesem Begriff verknüpft sind, zu entziehen. Und ihre Arbeit als Energetikerin so bodenständig und alltäglich zu halten, wie möglich.

«Dein Wille geschehe» – über Wünsche, Verlangen und Bedürfnisse
Sie haben keinen guten Ruf und in vielen Traditionen gilt es, sie möglichst loszuwerden: Streben, Wünsche, der eigene Wille. Doch sind die tatsächlich so schlecht wie ihr Ruf? Oder gibt es vielleicht auch Wünsche, die aus Freiheit und Klarheit geboren sind? Patrick und ich haben uns mal wieder an ein riesiges Thema gewagt und fragen uns: Müssen alle Wünsche oder Bedürfnisse abgelegt werden, oder gibt es manche, die «echt» und «wahr» sind? Wir unterscheiden zwischen jenen Wünschen, die einen Tunnelblick mit sich bringen und sich eng und getrieben anfühlen und jenen, die weich, weit und frei sind. Man könnte auch sagen: Was taucht auf als Wunsch um ein Vakuum zu füllen und was taucht aus einer Fülle auf. Einfacher wird es aber dadurch nicht unbedingt, finden wir.

«Tätowieren ist wie eine kleine Geburt.»
Schmerzen sind nicht mein Ding, überhaupt nicht. Dennoch habe ich einige Tätowierungen. Und irgendwie finde ich diese körperlichen Schmerzempfindungen total spannend, auch wie sich das in den Jahren verändert hat. Wahrscheinlich ist es hilfreich, dabei zwischen Schmerz und Leiden zu unterscheiden – das eine ist unausweichlich, das andere optional. Jessica Mach hat mich einige Male tätowiert und manche schmerzhaften Stunden mit mir verbracht. Doch gelitten habe ich eigentlich nicht. Was hat es mit diesem Schmerz auf sich, wie kann der zu einer “kleinen Geburt” führen und warum hat auch heute eine Tätowierung mit Übergängen und Mut zu tun?

Wenn alles schiefläuft – lachen oder weinen wir?
Cool bleiben oder sich dem anbahnenden Nervenverlieren hingeben? Gerade wenn sich das Leben normalerweise ziemlich rund läuft und wir im Gefühl des Aufgehobenseins leben, kommen solche Tage sehr schräg und unerwartet daher. Wie navigieren wir Tage, an denen nichts funktioniert? Daneben stehen und lachen – oder drin sitzen und weinen? Was lernen wir, wenn wir diese unangenehmen Erlebnisse nicht unter den Teppich wischen, sondern dabei bleiben? Ein Gespräch über Flughafenerlebnisse, die Wurzel unserer Angst und getriggerte Körper.

Neues Jahr, neues Glück?
Ich war extrem gespannt, mit welchem Vorsatz Stephan ins Jahr 2022 startete. Erwartete ein bisschen, dass der Marathon von 2021 getoppt wird. Aber nein, ich lag mal wieder daneben. Stephan bleibt dem Laufen treu – und möchte seinen zweiten Marathon etwas müheloser und entspannter erleben. Dennoch, die Erfahrung «als Schmerz ins Ziel einzulaufen», will er nicht missen. Ein Gespräch zum neuen Jahr.

«Im aktuellen Umbruch interessiert mich nur noch das Wesentliche.»
Von Zen verstehe ich nicht viel, fühle mich davon auch nicht besonders angesprochen. Gut, vielleicht von der reduzierten Ästhetik und den schwarzen Kleidern schon. Ansonsten scheint es mir eine sehr strenge, sehr spasslose Angelegenheit zu sein. Dieses Sitzen, genau so, ausgerichtet gegen die Wand, genau so. Doch wenn ich die Zen-Meisterin Anna Gamma höre oder in ihren Büchern lese, kommt mir etwas Lebendiges, Wildes und Wunderbares entgegen. Eine grosse, feminine Kraft. Zum Jahresende hat sich Anna Gamma mit mir unterhalten – über den aktuellen Tiefpunkt, eine neue Art «Ich» zu sagen und warum Titel nützlich sind dafür, Strukturen zu erneuern.

Weihnachten
Der Unterschied zwischen «Tun» und «Sein» ist einer, der mich nicht nur zu Weihnachten umtreibt. Sondern eigentlich in jedem Moment – wie zeigt sich sowas wie pure Sein jetzt gerade? Wo verfalle ich wieder einem Tun? Und so schaue ich relativ argwöhnisch auf die kommenden Festtage: Da wird dann doch wieder sehr viel getan, man muss doch und sollte noch und wenige getrauen sich, einfach zu sein. Patrick Schwarzenbach holt mich mit seinem Fragebogen aus dem Argwohn raus und rein in Kindheitserinnerungen – und ganz nebenbei tauchen wir in die spirituellen Sinnbilder ein, die uns in der Weihnachtsgeschichte begegnen. In der Episode erwähnte oder weiterführende Ressourcen: “Warum wir unseren Eltern nichts schulden” von der Philosophin und SRF-Sternstunden-Moderation Barbara Bleisch Das Gedicht “Von den Kindern” ist in Khalil Gibrans Buch “Der Prophet” zu finden

Ahimsa und der Weihnachtsbraten
Leben als bewusster oder aufmerksamer Mensch hat definitiv seine Tücken: Ein schwarz-weiss Denken oder das simple Befolgen von Regeln greift nicht mehr. Jeder Moment erfordert meine Präsenz, damit eine Entscheidung genau jetzt genau da getroffen werden kann. Doch da wir immer in Beziehung existieren, ungetrennt, sind die Ablenkungen oder «Störgeräusche» stets mit dabei. Wie zum Beispiel die wunderbare Weihnachtszeit mit all ihren süssen Versuchungen😊 Was heisst das, in Bezug etwa auf die Frage nach dem obersten yogischen Gebot der Gewaltlosigkeit (Ahimsa)? Wie höre ich im Moment, was wirklich ohne Gewalt zu handeln heisst, und zwar für alle?

“Mich dem Autopiloten zu entziehen – das ist meine eigentliche Arbeit”
Manchen Menschen läuft man immer wieder über den Weg – David Suivez ist so jemand in meinem Leben. Obwohl wir uns nur bedingt in denselben Kreisen bewegen. Zu viel Lifestyle und Coolness schrecken mich eher ab, während ihn dasselbe magnetisch anzuziehen scheint. Es gibt aber auch diese starken gemeinsamen Schnittmengen, das unkonventionelle Leben, die Neugier für alles Körperliche, um nur zwei Dinge zu nennen. Umso spannender also, David über sein körperliches Erleben vom Heiligen auszufragen. Und zu hören, was das mit dem Geigenüben seines Sohnes und dem Autopiloten zu tun hat.

Dia de los muertos
Man würde es vielleicht nicht denken, aber im Grunde genommen bin ich eine zutiefst skeptische und kritische Frau. Wesen zwischen Himmel und Erde interessieren mich nicht so sehr. Ich kann auch nicht viel mit grossem Tamtam um Engel oder Geister anfangen. Und dennoch lebe ich heute in einem friedlichen Miteinander mit diesen – und Besuche von lieben Menschen, die ihren Körper verlassen haben, sind selbstverständlich und irgendwie ziemlich unaufgeregt. Klingt weird? Ich weiss. Aber aus meiner Perspektive gesehen ist es völlig logisch. Ein Gespräch zwischen Patrick und mir gibt Einblick in unser je individuelles Erleben dieser Besuche.

«Ich erhole mich in der Leere der Kristalle»
Reinhard Eyer war sein Berufsleben lang Radiojournalist – und hat aber jede freie Minute am Berg verbracht. Nicht als Bergsteiger etwa, sondern als Strahler. Ein Portrait aus dem Wallis. Im Vorgespräch am Telefon sagte mir der Walliser, mit der Esoterik habe er dann imfall nichts am Hut. Aber über seine Beziehung zu den Kristallen, die er im und am Berg sucht und findet, doch, darüber rede er gerne - Reinhard Eyer ist nämlich auch der Hauptinitiator des Schweizer Strahlermuseum in Naters. Mein Besuch bei ihm hat mich in vieler Hinsicht bereichert und inspiriert. Bei weitem nicht nur weil ich am Schluss einen fantastischen Bergkristall mit nach Hause nehmen durfte. In der Episode erwähnte oder weiterführende Ressourcen: - Dies ist die Website des Schweizer Strahlermuseums: https://www.kristallsucher.ch/ - Und wem die Entstehungsgeschichte von Kristallen zu wenig vorgekommen ist im Gesprächsausschnitt, findet hier den Wikipedia-Eintrag zu Quarz, hier ein Beitrag von Swiss Alps Jungfrau-Aletsch oder hier ein SRF-Beitrag zum Strahlermuseum selbst.

«Ich habe null Bock auf inneren Frieden»
Mein arrogantes Ich dachte ja lange, jemand der so unterwegs ist, kann sich nicht wohl fühlen. Und dennoch bemerkte mein (etwas bescheideneres) Wesen, dass Stephan Jütte erstaunlich präsent und klar ist. Dass er tatsächlich nicht zu leiden scheint, unter seinen schnellen Gedanken und all dem Koffein. Ihr seht: das Gespräch zwischen Holy Embodied und Stephan war längst fällig!

Kleidung als Heilerin
Heilpflanzen in Tinkturen, als Wickel oder Tees kennen wahrscheinlich viele von uns. Doch in Form von Farbe auf Kleidung? Das ist mir so noch nie begegnet. Natürlich musste ich mehr darüber erfahren, und habe Annigna Ott im Thurgau besucht. Fotos vom Färbeprozess sowie Kontaktinformationen findet ihr hier: www.miaculur.ch/

Zwingt unser Privileg uns dazu, aufzuwachen?
Es ist so einfach, echli im bequemen Privileg zu dösen. Es braucht einiges an Bereitschaft, sich trotzdem zu bewegen. Warum sollte ich mich einlassen auf dieses direkte Erleben des Moments, wie es die Mystiker*innen tun? Wo mich nicht nur das Schönste anschaut, sondern auch das Schmerzhafteste? Und: was heisst das für die privilegierte Existenz als Schweizer*in? Leela und Patrick tauschen sich aus.

Akupunkte, Kultorte, Wiegen der Kultur
Mir muss man ja nicht zweimal sagen, dass sich manche Orte anders anfühlen als andere. Das war schon immer so – bloss drücken die meisten von uns das wahrscheinlich zunächst weg, um nicht aus der Reihe zu tanzen. Anders war das für die Kraftortexpertin Andrea Fischbacher: Sie übte jahrelang, teils auch zusammen mit ihrem damals noch kleinen Sohn, die verschiedenen Schwingungen wahrzunehmen. Heute ist ihre Wahrnehmung derart sensibilisiert, dass sie spürt, ob das ein alter Kultort oder eine Schlachtstätte war. Vom einen hält sie sich lieber ganz fern – und der andere lässt sie ab und an nicht so gut schlafen. Wir besuchten zusammen die Kirche in Herrliberg-Wetzwil und liessen uns vom Ort und seinen Schwingungen echli verzaubern. In der Episode erwähnte oder weiterführende Ressourcen: Blanche Merz war eine Schweizer Politikerin, Bauingenieurin und Geobiologin. Sie gründete das Forschungsinstitut für Geobiologie im Château de Chardonne und hat als Dozentin in mehreren ausländischen Forschungsinstituten die Geobiologie in aller Welt bekannt gemacht. Blanche Merz hat diverse Bücher veröffentlicht, unter anderem “Orte der Kraft in der Schweiz”, erschienen im AT Verlag. Andrea Fischbachers Buch, das in Zusammenarbeit mit einem Medium entstanden ist, erscheint im Oktober 2021 und heisst “Liebesbriefe aus der Steinzeit” Dies ist die Website der Forschungsstelle Kraftorte Schweiz

Authentizität
Hand aufs Herz: Das mit diesem “einfach sein wie man ist”, ist eine der grössten Herausforderungen überhaupt. Oberflächlich mag das ja noch schnell einmal gelingen, doch wenn wir etwas tiefer gehen, fliegt die vermeintliche Authentizität schnell als Farce auf. Denn wer getraut sich schon, auf die Intuition zu hören – und eventuell nicht dem Bild einer guten Freundin / eines guten Sohns / einer guten Partnerin zu entsprechen? Und was heisst es, Grenzen wahrzunehmen und zu halten, ohne sich Beziehungen zu entziehen? Bitte, diskutiert mit – auf @reflab.ch oder an contact@reflab.ch – eure Erfahrungen und lifehacks nehmen uns extrem wunder! In der Episode erwähnte oder weiterführende Ressourcen: - “Radical Honesty” ist sowohl ein Buch von Brad Blanton als auch eine ganze Lebenseinstellung (schiins!), mehr Infos findet ihr in den Shownotes - Mark Manson hat das Buch geschrieben “die subtile Art des darauf S*heissens” oder in Englisch “ The subtle art of not giving a f*ck” – im Internet hat dies jemand hat dies als Stoa in moderner Sprache bezeichnet - Das Buch “The wild woman’s way” von Michaela Boehm, die wir vor einigen Monaten zu Gast hatten – sehr lesens- oder hörenswert, abgesehen vom letzten Kapitel (dort wird das uralte Frauenbild des sich Aufopferns in Bezug aufs Muttersein wiederholt, was mich wenig inspiriert...).

Frage in die Männerrunde: Was heisst es, Mann zu sein?
So aktuell die Frage nach dem Frausein ist, so aktuell ist auch die Frage nach dem Mannsein. Jahrtausende in einer unhinterfragten Position der Macht, beginnt das traditionelle Selbstverständnis zu bröckeln und ungeahnte Sehnsüchte sich zu regen. Welche Vorbilder haben Männer* heute? Gibt es bereits Alternativen zum Helden, Sportler oder Outdoorfreak? Oder lassen sich vielleicht auch diese Folien neu definieren – wenn ja, mit welchen unbequemen Aspekten ist das verbunden? Stefan Gasser-Kehl ist Spezialcoach für Männer und leitet Naturseminare, zusammen mit unserem Patrick Schwarzenbach stellt er sich diesen Fragen. *Mit “Mann” meinen wir alle, die sich als solchen identifizieren – dasselbe gilt für “Frau”.

Maggie Tapert: Was heisst es eigentlich, Frau zu sein?
Man könnte meinen, die alten Zöpfe seien längst abgeschnitten, alle Menschen wirklich gleichberechtigt. Leider nein. Was trägt dazu bei? Warum ist auch im Jahr 2021 die Frage nach dem “Frausein” eine hochaktuelle? Persönlich ist mir im letzten Jahr plötzlich aufgegangen, wie tief und unbewusst die uralte Geschichte vom Sündenfall in unseren Knochen sitzt. Welche Muster sich daraus ergeben, für uns Frauen*. Und zwar egal, wie säkular wir unterwegs sind – Zeit, das mit Maggie Tapert etwas genauer anzuschauen. Ein Gespräch über die befreiende Macht der weiblichen Orgasmen – und deren Bedeutung fürs Ganze. *Mit “Frau” meinen wir alle, die sich als solche identifizieren – dasselbe gilt für “Mann”.

Vom Umgang mit und den vielen Gesichtern von Widerständen
Es ist ein Reinlegen, ein Überlisten, denn wahr sind diese Widerstände nie. Die Stimme, die sagt “Ich kann doch jetzt nicht meditieren / Yoga üben / joggen / schlafen / essen, weil ich habe Dinge zu erledigen” lügt. Immer. Wüki. Die Dinge werden erledigt, auch wenn ich mich nicht ständig mit “tun” beschäftigt halte. Vielleicht nimmt dein Tag eine ganz andere Form, einen ganz anderen Rhythmus an, aber glaub mir: Shit gets done. Life gets shit done for you. Ohne dass du als Persönlichkeit verloren gingst, aber das ist ein anderes Thema (merke: Person und Persönlichkeit sind hier nicht dasselbe! Persönlichkeit ist eher so etwas wie dein goût, dein einzigartiger Geschmack und Person ist das, was von seinem Getrenntsein überzeugt ist – und deshalb alles selber machen will).

Pflanzen und unsere Verbindung zum Kosmos
Maja Dal Cero hat zwar das Buch «unsere Heilpflanzen» geschrieben, das hiesige Arzneipflanzen portraitiert, findet aber Tinkturen und Tees nicht das Allerispannendste. Viel spannender findet sie ein sich Einlassen auf die Pflanze und deren Wesen. Ein Eintreten in Beziehung zu den Pflanzen. Für sie das Normalste und Natürlichste der Welt, erzählt sie. Trotzdem, auch sie hat ihre Lieblingsarzneipflanzen – und hat nebst der intellektuellen Auseinandersetzung mit dem Thema auch einen ganz persönlichen Zugang. Einer, der ihr den Kosmos auftut.

Ist mein Name tatsächlich Programm?
Namen und Begriffe haben mich nie so sehr berührt, ich was da ganz Ästhetin und fand, Hauptsache es klingt schön und gut ist. Dass Sprache und damit auch Namen eine noch sehr viel tiefere Bedeutung haben, erschliesst sich mir erst nach und nach. Unter anderem auch dank unserer letzten Folge, in der wir über die Baummagie in den Buchstaben gesprochen hatten. Und natürlich auch seit klar wurde: mein Name ist nicht mehr mein Name. Manuel Schmid ist mein Gast in dieser Folge und erzählt von peinlichen Situationen und berührenden Erlebnissen im Zusammenhang mit Namen.

Warum das Leben eben keine Baumschule ist
Dass Patrick einst drei Monate im Wald gelebt hat, machte eine Folge zum Thema Wald fast unumgänglich. Heute, so sagt er, würde er das Experiment jedoch mit einem etwas weiteren Fokus angehen. Denn zu dicht ist unsere Geschichte mit dem germanischen heiligen Hain und dessen schamanischen Geheimnissen verbunden. Dafür müssen wir nicht zwingend in die Regenwälder Amazoniens oder zu den Sequoias nach Kalifornien reisen, sondern können unsere eigenen Wälder neu entdecken – als Tempel und ziemlich inspirierende Lehrer*innen.

Martin Ott, die heilige Kuh und der biodynamische Landbau
Er lebt zwar nicht mehr mit Kühen zusammen, doch seine Liebe für sie ist ungebrochen: Martin Ott setzt sich unaufhaltsam ein für das, was man eine gerechtere Welt nenn könnte. Was das mit der Kuh, einem nie endenden Suchen und Landwirtschaft zu tun hat, erzählt er auf einem Spaziergang um den Nussbaumersee.

Meet Leela
Patrick Schwarzenbach befragt in dieser Episode Leela Sutter. Was ist ihr heilig? Wie können Meditation und Yoga die Verbindung zum Göttlichen oder Heiligen ermöglichen? Und wann wurde in ihrem Leben die Spiritualität so zentral und wichtig?
