
Das Leben ist kompliziert genug. Wir reden über unsere persönlichen Struggles. Miteinander und mit Menschen, die weiterhelfen können. Salopp-seriös, pragmatisch und ehrlich, nehmen wir kein Blatt vor den Mund. Ohne Angst vor den grossen Themen und den grossen Gefühlen. Für mehr Verständnis. Dabei geht es um den ganzen existentiellen Kram, wie Work-Life oder besser gesagt Life-Life-Balance, Beziehungen und Nicht-mehr-Beziehungen und den Tod. Über den wird nämlich viel zu selten gesprochen. Und wir fragen uns, was Theologie und Spiritualität zu Mental Health zu sagen haben.
Alle Folgen
Bin ich jetzt resilient?
Bei I feel you wurde reichlich gesprochen über dieses grosse Wort, über diese Eigenschaft, die wir doch alle gerne en Masse hätten. Was bleibt, sind ein paar Gedanken und Erkenntnisse aus den Gesprächen mit den vier Expert*innen auf dem Gebiet der Widerstandskraft. Die zehn Learnings sind in dieser Folge kurz und knackig zusammengefasst. Für alle, die noch nicht in die Gespräche reingehört haben, dies könnt ihr hier nachholen.

Wie führe ich ein erfülltes Leben, Caroline Theiss?
Die Welt wird immer komplexer und wir alle sammeln Coping Strategien wie Pokémon Karten. Aber kontrollieren können wir trotzdem nicht was passiert, so sehr wir es uns auch wünschen oder einreden. Zum Glück gibt es kleine Bereiche, in denen wir bewusst und aktiv Handeln können, oder vielleicht sogar müssen. Dafür brauchen wir unsere Ressourcen und müssen wissen, wie wir diese aktivieren können. Meine Gästin ist darin ziemlich gut und teilt ihre Kompetenzen bereitwillig mit uns. Sie ist der Überzeugung, wenn die Menschen im Einklang von Verstand, Körper und Geist sind, übernehmen sie auch gerne Verantwortung für ihr Leben und die Gesellschaft. Ich denke sie hat da einen validen Punkt. Ausserdem geht es um Sinnhaftigkeit. Ganz schön grosses Wort, aber wir versuchen uns dem pragmatisch zu nähern, und Humor darf auch niemals fehlen. Meine Gästin Caroline Theiss ist Trainerin, ressourcenorientierte Beraterin nach ZRM© und arbeitet am liebsten system- und lösungsorientiert in der Organisationsberatung und im Team Empowerment.

Wie behalte ich einen klaren Kopf, Anja Blacha? (Podcast-Festival)
Zufriedenheit entsteht nicht beim Eisessen. Sondern durch die Aufgaben, denen ich mich in meinem Leben stelle. Das, was mich persönlich herausfordert und ich trotzdem bewältige. Frei nach dem Motto: Follow your blisters (Folge deinen Blasen). Was sind die Themen, an denen ich mich ab-arbeite, ohne mich dabei aufzureiben. Um Herausforderungen gut zu meistern, braucht es das richtige Mindset, Fokus und einen klaren Kopf. Was ist gerade wichtig? Was brauche ich gerade? Meine Gästin in dieser I feel you Folge und Liveaufnahme auf dem RefLab Podcast Festival ist gerade in Extremsituationen besonders fokussiert. Wie sie das schafft, davon erzählt sie in diesem Gespräch. Ihre Energie und Motivation zieht sie dabei nicht aus den Rekorden, die sie bricht, sondern aus den persönlichen Herausforderungen, die sie meistert. Meine Gästin auf dem RefLab Podcast Festival war Anja Blacha. Die Bergsteigerin und Extremsportlerin, hat 12 der 14 8000m Gipfel der Welt ohne Sauerstoff bestiegen und ist knapp 1400km durch Schnee und Eis allein bis zum Südpol gelaufen. Studiert hat sie BWL und Philosophie, widmet sich aber nun vollumfänglich ihren sportlichen Projekten und spricht in dieser Liveaufnahme über Ziele im Leben und das richtige Mindset.

Be good to yourself: Wie stärke ich meine Resilienz, Mario Grossenbacher?
Resilienz is it. Das Wort der Stunde, oder eher der letzten 5 Jahre, wenn nicht sogar noch länger. Denn Widerstandskraft kann wirklich jeder gut gebrauchen. Also bestenfalls schon jetzt dafür sorgen, dass die Krise, wenn sie denn kommt, und irgendwann kommt sie meistens, nicht so stark einschlägt wie möglich. Bei Resilienz gilt: Besser vorsorgen, als in der Krise ins Schwimmen geraten. Mein Gast in dieser Folge von I feel you hat es sich zu Aufgabe gemacht, dafür zu sorgen, dass die Menschen in der Schweiz ein bisschen resilienter werden, als sie es vor 10 Jahren vielleicht waren. Mario Grossenbacher hat nach einer Karriere in der Pharmaindustrie das psychische Wohl der Menschen in seinen Fokus gestellt und als Mitgründer das Resilienz Zentrum Schweiz gegründet. Er ist Berater, Trainer und Coach und spricht mit Janna in dieser Folge über die Faktoren, die dafür sorgen, dass wir ein bisschen resilienter durchs Leben gehen.

Turning tables: Wie verlängert Stress das Leben, Luca Hersberger?
Turning tables: Wie verlängert Stress das Leben, Luca Hersberger? Na gut, vielleicht ist Stress nicht prinzipiell lebensverlängernd. Aber zumindest ist er weniger schädlich, wenn wir unsere Perspektive auf Stress ein bisschen korrigieren. Klingt erstmal falsch? Sicherlich für viele, die Studien im Kopf haben, in denen es um die Auswirkung von langanhaltendem Stress auf das Herz-Kreislauf-System geht. Mein Gast in dieser Folge I feel you Luca Hersberger findet wir denken zu schlecht über Stress. Und deshalb räumen wir mal auf, mit den Mythen und dem schlechten Ruf. Stress kann uns nämlich ziemlich viel über uns erzählen. Wenn wir uns mit ihm beschäftigen. Vielleicht also mal die Perspektive wechseln, turning tables. Dr. Luca Hersberger ist Chefarzt der SGM-Klinik Langenthal, Psychiater und Psychotherapeut und seit Neuestem stressbegeistert. Er ist der Meinung, dass Stress zeigt, was uns wichtig ist. Und wir durch Stress auch manchmal erst befähigt werden, grosse Herausforderungen zu meistern.

I’m still standing: Mit Resilienz durch die nächste Krise
Wie wir gut durch die nächste Krise kommen: Die Frage stellen wir uns allzu häufig erst dann, wenn wir schon mittendrin sind. Resilienz ist das Zauberwort. Simsalabim, schon bin ich widerstandsfähig und meistere mit Leichtigkeit den ungewollten Jobwechsel, die Krise in der Beziehung, den bevorstehenden Umzug, trotz aller auftretenden Widrigkeiten. Die uns in der Corona Zeit fast tagtäglich in Ratgebern begegnende Widerstandkraft, wird dieser Tage nicht mehr akut heraufbeschworen, sondern entwickelt sich zum besten Begleiter in einer krisengebeutelten Zeit. Wer jetzt gut für sich sorgt, der ist gut gewappnet für das, was noch alles auf uns zukommt. Oder vielleicht schon da ist. Je resilienter, desto besser. Wie aber dafür sorgen? Und wie gehe ich damit um, wenn die Krise, der Stress, die Herausforderung schon da ist, ohne, dass ich sie habe kommen sehen.

Jesus he knows me: Altern Christen anders, Evelyne Baumberger?
Was passiert mit dem Glauben, wenn wir älter werden? Und welche Rolle spielt das Alter eigentlich in der Bibel? Meine Gästin in dieser Folge von I feel you spricht mit mir über das christliche Menschenbild und wie sich dadurch auch der Blick auf das Altern verändert. Wenn der Tod nicht das Ende ist, kann ich das Altern auch als mehr als einen Prozess des Loslassens und Vergehens betrachten. Denn ich bekomme immer wieder die Möglichkeit mitgegeben einen Neuanfang zu erleben. Diese Gedanken machen wir uns zumindest in dieser letzten Folge zum Thema Altern. Meine Gästin ist meine Kollegin Evelyne Baumberger. Sie ist Journalistin und Theologin und verhandelt in ihrem Podcast und Vlog «Unter freiem Himmel» die grossen und kleinen Fragen des Christentums.

Let it go: Wie lerne ich loslassen, Heinz Rüegger?
Das Altern dauert ein Leben lang. Und sich damit anzufreunden, kann man nicht früh genug anfangen. Findet zumindest mein Gast in dieser I feel you Folge zum Thema Altern. Altern können ist nämlich eine Kunst. Die Kunst ist, sich immer wieder zu fragen: Was ist in dem Alter, in welchem ich jetzt gerade bin, eigentlich dran? Nicht: Was war vor 5 Jahren dran? Nicht: Was ist in 10 Jahren dran? Sondern jetzt gerade. Niemand hat behauptet, das Altern einfach wäre. Zum Altern gehört das Loslassen. Und das fällt uns häufig am schwersten. Mein Gast in dieser Folge, Dr. Heinz Rüegger, übt das Altern schon einige Jahre. Er ist Theologe, Gerontologe und Ethiker und spricht mit mir über die Herausforderungen und Möglichkeiten des Alterns.

Young at heart: Wie geht gesund Altern, Reto Kressig?
Muss ich das Glas Rotwein in der Woche nun aufgeben, oder ist es sogar gesund? Und was ist eigentlich eine meditarrane Ernährungsweise? Diese und weitere Fragen bespreche ich mit meinem Gast in dieser Folge I feel you zum Thema Altern. Der Körper verändert sich, das ist unvermeidlich. Aber trotzdem können wir jetzt schon einiges tun, um gesund alt zu werden. Also präventiv, nicht erst, wenn es zu spät ist. Und selbst wenn irgendwann die Hüfte nicht mehr so arbeitet wie früher- die Zufriedenheit im Alter muss nicht an den Körper gekoppelt sein. Das stellt mein Gast Reto W. Kressig auch immer wieder fest, wenn er mit Patien*innen spricht. Prof. Dr. med. Reto W. Kressig ist Geriater, also Altersmediziner und hat viele Jahre die universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER geleitet sowie diverse Ratgeber zu dem Thema «Gesund Altern» herausgegeben.

When I'm 64: Wer bin ich, wenn ich alt bin, Christina Röcke?
Lebe ich im Haus am See, oder in einer kleinen Stadtwohnung. Mit dem Partner oder in der Nähe zur Familie? Wie sie leben möchte, wenn sie alt ist, habe ich meine Gästin Christina Röcke aber auch die Menschen auf der Strasse gefragt. Dabei stelle ich fest, wie jemand leben möchte ist stark an den Gesundheitszustand und die innere Einstellung gekoppelt. Möglichst lange gesund bleiben, für möglichst viel Autonomie. Also, wie gelingt es denn nun, dieses gesunde, gute Altern? Oder, anders formuliert, wie habe ich die richtige Einstellung, um mit den Herausforderungen des Alterns gut umzugehen? Zum Glück muss ich mir die Fragen nicht selbst beantworten. Christina Röcke ist Psychologin und arbeitet an der Universität Zürich. Sie beschäftigt sich in ihren Forschungsschwerpunkten ausführlich mit dem Thema Altern und spricht mit mir über Altersbilder. Also die Vorstellung von uns selbst, wenn wir alt sind. Die sollten wir uns nämlich machen, sagt sie.

Old but gold: Wie gehe ich (gut) mit dem Älter werden um?
Während bei Sephora schon 10-jährige ihre erste Anti Falten Creme kaufen, schluckt Bryan Johnson, der Tech-Unternehmer bis zu 100 Pillen täglich gegen den körperlichen und geistigen Verfall. Mit dem Alter lässt sich Geld machen. Zumindest mit den Methoden, die uns davor schützen wollen. Älter werden macht Angst, ist herausfordernd, manchmal aber auch erleichternd. Fakt ist, es passiert uns allen, früher oder später. Und meistens eben früher als uns lieb ist. Vielleicht nicht immer bewusst ist dies aber doch eine der grossen Fragen im Laufe eines Lebens. Wie schaffe ich ein zumindest okayes Verhältnis zu meiner eigenen Endlichkeit und den damit verbundenen Verlusten zu entwickeln? In dieser Folge von I feel you tauche ich in die Welt des Alterns ein und stelle die Fragen, mit denen wir uns in Bezug auf dieses Thema konfrontiert sehen. Dies ist eine Einführungsfolge in das Thema.

Love to love you: Warum haben wir Sex, Jonas Simmerlein?
Weil wir verliebt sind, so richtig doll, mit Schmetterlingen und so. Oder weil wir die Liebe gerade einfach nur vergessen wollen, uns ablenken, den Selbstwert etwas aufpolieren und uns ein bisschen begehrenswert fühlen. Sex geschieht nicht nur aus einer Lust heraus. Die Gründe für eine sexuelle Begegnung sind vielfältig. Umso mehr sollten wir uns dieser Beweggründe bewusst sein. Was suche ich gerade, worum geht es mir? Wenn ich meinem Gegenüber sage, was ich brauche, fällt es mir leichter, mich fallenzulassen. Je mehr ich bei mir bin, desto besser kann ich auch präsent bei meiner Partner*in sein. Wenn wir einer anderen Person sexuell begegnen, ist das von Bedeutung. Sex ist nicht egal, kein Produkt des Zufalls. Findet auch Jonas Simmerlein, mein Gast in dieser Folge. Wir erleben tiefe Dankbarkeit und eine unmittelbare Verbindung zum Leben. Jonas Simmerlein ist Theologe und Philosoph und hostet mit Lea Rigo, Jugendsexualpädagogin, zusammen den Podcast «Liebesäpfel», in dem die beiden über Glauben und Sexualität sprechen.

Sexual Healing: Was hat Sex mit Achtsamkeit zu tun, Franziska Ziegler?
Was tun, wenn sich nichts mehr tut? Der Gang zur Sexualtherapeutin erscheint noch schwerer als mir einzugestehen, dass ich Hilfe benötige. Sprachlosigkeit ist nicht untypisch, wenn es um die eigene Sexualität geht. Dabei kümmere ich mich um meine Emotionen, meinen Körper, meine Sinneswahrnehmungen, wenn ich den Blick auf das richte, was mir Lust bereitet. Wenn Sexualität ein Geschenk, eine Ressource ist, welche uns mitgegeben wurde, dann haben wir auch die Freiheit, diese immer wieder neu zu entdecken. Was mache ich da eigentlich? Und mache ich das nur, weil das irgendwann mal funktioniert hat? Wir haben eine Lerngeschichte mit unserer Sexualität. Wir können uns nicht von unserem Erregungsreflex trennen, er ist immer Teil von uns. Wir lernen was uns erregt. Deshalb braucht guter Sex Aufmerksamkeit. Immer wieder. Dass Sex eine Achtsamkeitsübung ist, findet auch meine Gästin Franziska Ziegler. Wenn wir uns selbst beim Sex beobachten, können wir viel über unser Wohlbefinden lernen. Denn Sex ist auch eine geistige Erfahrung, bei der wir Präsenz lernen. Mit unserem Körper, mit unserem Geist und mit unserem Gegenüber. Franziska Ziegler ist Sexualtherapeutin und Beraterin und hat Sexologie, Pädagogik und Religionskunde studiert. Sie hat eine Ausbildung im Bereich Supervision und Coaching und betreibt eine eigene Praxis.

Let`s talk about sex: Was ist eigentlich guter Sex, Konstantin Dellbrügge?
Ich weiss genau, was mir gefällt. Behaupten vermutlich die meisten Menschen. Wäre ja irgendwie auch peinlich zuzugeben, dass das grosse Feld der Sexualität lange nicht mehr beackert wurde, die Libido abhandengekommen ist oder der Körper irgendwie nicht mehr so richtig mitmachen will. Sexualität ist ein Minenfeld der Erwartungshaltungen. An uns selbst, an unsere Partnerperson, an unseren Körper. Wir wissen, wie das alles zu funktionieren hat. Vermeintlich. Die Blösse will sich schliesslich niemand geben. Aber wenn wir zugeben, dass sich diesbezüglich viel verändert, unsere Körper, auch unsere sexuellen Bedürfnisse, dann wird es schnell sehr persönlich. Also nochmal reinspüren, den Körper wahrnehmen. Was bereitet mir Lust? Und wie finde ich das heraus, wenn ich es nicht weiss? Denn nur dann kann ich auch eine gute intime Begegnung mit meinem Gegenüber haben, findet mein Gast Konstantin Dellbrügge. Konstantin Dellbrügge ist Sex Coach, praktiziert Sexological Bodywork, ist Sexualbegleiter für Menschen mit Einschränkungen und Tantramasseur.

Everybody hurts: Wie viel Tod hält ein Leben aus, Leela Sutter?
Irgendwann hat man doch genug scheisse erlebt, irgendwann muss es doch reichen. Zumindest denken wir häufig so, gerade in Bezug auf die Auseinandersetzung mit dem Tod. Jetzt ist doch langsam mal genug gestorben um mich herum. Das ist lapidar dahingeschrieben, aber es gibt genug Menschen, die sich genau das denken und dabei bereits an der Welt verzweifeln. Was hält mich eigentlich noch zusammen, wenn alles um mich herum zerbricht? Die Frage hat sich auch meine Gästin und Kollegin Leela Sutter sehr ernsthaft gestellt, als sie in ihrem Leben mit dem Tod konfrontiert wurde. Aber erstmal war da diese grosse Leere und das Leid in einem unvorstellbaren Mass. Es gibt vermutlich gar nicht genug Freunde und Begleiterinnen um das Leid eines am Leben verzweifelten Menschen tragen zu können. Leela Sutter ist Autorin und Hostin des Podcasts HolyEmbodied bei RefLab. Sie hat Theologie studiert und arbeitet als Yoga Lehrerin mit einer Spezialisierung für traumasensibles Yoga und ist viel in der Stille und im Wald unterwegs.

Hello darkness my old friend: Wie haltet ihr es mit dem Tod, Emilia Handke und Meike Barnahl?
Wie fühlt sich eigentlich der Tod an. Manchmal nach Geborgenheit, sehr oft seltsam heilig und fast immer unglaublich fremd. Finden zumindest meine Gästinnen in dieser Folge von I feel you, Emilia Handke und Meike Barnahl. Wir stellen uns die Frage, ob wir eher Team Sarg oder Team Urne sind und was die Inszenierung bei einer Trauerfeier alles ausmachen kann. Denn Abschiednehmen kann man zwar nicht lernen, aber verabschieden müssen wir uns trotzdem alle irgendwann von geliebten Menschen. Sei es durch den Tod oder andere Umstände. Gut, wenn wir wissen, wie wir trauern und was uns trösten kann. Trost kommt von Treue, und die kann man auch zu einer verstorbenen Person halten. Und manchmal trägt uns das durch die besonders schweren Zeiten. Emilia Handke ist Leiterin des Predigerseminars der Nordkirche und Meike Barnahl arbeitet in der Ritualagentur st. moment in Hamburg. Zusammen haben sie das Buch «Dein Ritual, dein Moment» geschrieben.

I‘ll be missing you mit Anja Niederhauser: Von Grabsteinkonversationen und Schuldgefühlen
In der Trauer ist alles erlaubt. Binge Watching genau so wie wütend sein. Darüber, dass der Mensch, der gerade noch mit mir gefrühstückt hat, jetzt nicht mehr da ist. Nie wieder da sein wird. Trauer ist so individuell wie anstrengend. Findet meine Gästin, Anja Niederhauser. Ich persönlich rede häufig mit meiner verstorbenen Grossmutter, Anja zieht sich sehr zurück, wenn sie traurig ist. Verstanden fühlen, wollen wir uns trotzdem alle. Deshalb ist es wichtig, dass es Menschen gibt, die uns unterstützen, uns fragen, was wir brauchen und wie es uns eigentlich gerade geht. Besonders, wenn wir trauern. Anja Niederhauser ist Pfarrerin, Trauerbegleiterin und Psychologin. Sie hat das Zürcher Trauerinstitut gegründet und begleitet Menschen, die um jemanden oder etwas trauern.

Don't you forget about me mit Mike Fuhrmann: Von Videobotschaften und dem Tod
Was sollen Menschen über dich sagen, wenn du gestorben bist? Leichte Kost ist diese I feel you Folge sicherlich nicht, gelacht wird trotzdem. Und über grosse Fragen nachgedacht. Sicher ist, dass der nahende Tod uns nicht unbeteiligt lässt. In Frieden sterben können, das würde vermutlich jeder gerne. Die Frage ist, was bleibt? Vielleicht sind es nur die Geschichten, die andere über uns erzählen. Memoiren schreibt kaum noch jemand. Aber wir können ein kollektives Gedächtnis erschaffen, wenn wir festhalten, was wir gelernt haben vom Leben. Findet zumindest mein Gast Mike Fuhrmann. Ihn macht der Tod übrigens hungrig. Lebenshungrig. Und seine Kinder sollen über ihn sagen, dass er ein guter Vater war. Mike Fuhrmann ist Gründer von Eternal Echo, Coach und Hypnotherapeut. Bei Eternal Echo können Menschen ihre Lebensgeschichte verfilmen lassen. Das entstandene Video bleibt, auch nach dem Tod, dauerhaft zugänglich für die Hinterbliebenen.

The loss of a child mit Wiebke Seeler: Von Geburtstagsritualen, Trauergruppen und dem Leben danach
«Einen Kuchen backen und einen Luftballon aufhängen am Grab, immer wenn wir Geburtstag feiern.» Trauer ist vielfältig und manchmal sogar bunt, auch wenn ein Kind stirbt. Da gibt es unterschiedliche Schubladen mit Gefühlen, die aufgehen, wenn die Trauer kommt. Wut, Schmerz, Angst, ist alles da, darf alles da sein. Meistens kommt es in Wellen, und manchmal auch in unpassenden Situationen. Bei meiner Gästin Wiebke Seeler z.B. immer im Urlaub. Aber verdrängen hilft da nicht wirklich. Denn nur, wenn wir miteinander reden und uns zugehört wird, kann die Zeit den Schmerz verändern. Nicht heilen, aber verändern. Wiebke Seeler ist Pfarrerin in Krusendorf an der Ostsee und spricht mit mir über den Tod ihrer Tochter.

This is for the lonely mit Melanie Katz: Von Fallschirmspringern und der Einsamkeit
Niemand will einsam sein. Und einsam sterben schon gar niemand. Der Tod macht uns Angst, genauso wie die Einsamkeit. Wir sind nicht dazu geboren, allein zu sein. Menschen gehören gemeinsam. Besonders in harten Zeiten. Wenn der Blick aus dem Fenster manchmal schon eine Verbindung zur Welt ist. Oder der Nachbar unerwartet zum Freund wird, weil sonst nicht mehr viel bleibt. Kind reminder: Umarmungen tun gut. Und einfach mal drüber reden auch immer. Deshalb sind Leichenschmäuse vermutlich auch so heilsam. Auch dem Sterben sollten wir uns zuwenden. Denn gestorben wird immer. Und manchmal kann das auch tröstlich sein. Findet zumindest meine Gästin Melanie Katz. Sie ist Dozentin, Autorin, Coach und Künstlerin und spricht mit mir über Einsamkeit und das Sterben.

Love hurts mit Luca Zacchei: Von Liebeskummer, Kollateralschäden und Abschiedsritualen
Wir suhlen uns in Trauer und Wut. Wir bleiben tagelang im Bett und wissen nicht wohin mit uns. Wir hören Sinead O Connor in Dauerschleife. Liebeskummer ist schrecklich. Also wirklich. Die Ausmasse sind sehr individuell, aber der Schmerz bleibt einfach unerträglich. Wir haben kein Patentrezept gegen Liebeskummer. Aber wir überlegen, was guttut und diskutieren darüber, ob Zeit wirklich alle Wunden heilt. Denn manchmal ist man hinterher wirklich etwas klüger als zuvor. Wer bin ich ohne Partner*in, wie stelle ich mir mein Leben vor? Was brauche ich in einer Beziehung und was vielleicht auch nicht (mehr)? Darum geht es in der neuesten Folge von I feel you mit meinem Gast und Kollegen Luca Zacchei.

Love is all around mit Tanja Walliser: Von dem Glauben an „the one“, liebenden Müttern und unbetretenen Wegen
Zu dritt streitet es sich wesentlich besser, dann bin ich nämlich nicht in der Zwickmühle zuzuhören und recht haben zu wollen gleichzeitig. So die These meiner Gästin Tanja Walliser. Streiten tun wir darüber aber nicht. Denn eigentlich geht es letztendendes doch darum uns gegenseitig zu supporten, egal ob als Partner*innen, in der Familie oder in Freundschaften. Und wenn wir wissen, welche Menschen uns wichtig sind, dann brauchen wir ja vielleicht auch gar keine bestimmende Bezeichnung für sie. Liebe wächst ja eh, wo sie will. Tanja Walliser ist ehemalige Politikerin, Gewerkschaftssekretärin, Campaignerin und Parlamentarierin. Nach ihrem Burn Out hat sie zusammen mit Sonja Wolfensberger das Projekt „Empathie Stadt Zürich“ gegründet und ist Trainerin für Empathie und Konfliktlösung.

Talk to me mit Brigitte Boothe: Von Vertrauensfragen, Bedürfnisbefriedigung und Dating Apps
Die wirklich guten Freundschaften, die sind rar. Oder wie ein kluger Mensch einst sagte: «Auf die man zählen kann, die kann man zählen.» Aber wie oft vertraut man sich den Liebsten wirklich an? Oder drehen wir uns auch in unseren Beziehungen nur um uns selbst? Warum das Reden mit Verstorbenen gut tut und welchen Einfluss unsere frühsten Kindheitserfahrungen haben. Miteinander kommunizieren hilft übrigens (fast) immer. Und wirkt nach- wie diese Folge von I feel you.

Nine to five mit Dario Cavadini: Von dünner Haut, guten Hobbies und dem was wirklich wichtig ist.
Verletzlichkeit ist was für Fortgeschrittene. Wir stellen fest: sind wir alle, geben wir aber ungern zu, passt irgendwie so gar nicht in die Zeit. Vielleicht fällt uns deswegen der Umgang mit dem Tod auch so schwer. Es geht um Heizdecken. Alternativ dazu auch dicke Pullover und Wollsocken. Besonders im Winter. Der kann aber manchmal auch ganz heilsam sein. #entschleunigung. Und wenn es ganz kalt wird, vielleicht einfach zusammenrotten. Soll schon bei unseren Vorfahren funktioniert haben. Auch die Natur lässt sich nicht bitten, einen prominenten Platz im Talk einzunehmen. Raus gehen hilft nämlich immer. Für den Fokus aufs Wesentliche, denn darum geht es in dieser Folge von "I feel you".

Don`t stop me now mit Bensch Sager: Von Mutanfällen, Dopaminkicks und Fünfjahresplänen
Es ist ein schmaler Grat zwischen Mut und Panik. Aber warum sollten wir überhaupt mutig sein? Wie kleine Alltagsfluchten die Perspektive verändern können und warum der nächste Dopaminkick viel zu einfach zu haben ist. Vielleicht einfach mal einen Fünfjahresplan machen. Oder zwei, unter der Prämisse, das Geld und Prestige egal sind. Für mehr Sinn und Zufriedenheit, denn darum geht es doch. Zumindest in der zweiten Folge von I feel you.

Manic Monday mit Felix Hirschburger: Von Bauchgefühlen, dem Hamsterrad und einer gesunden Life-Life Balance
Arbeit, grosse Gefühle und der durchaus herausfordernde Umgang damit. Der Zusammenhang von Arbeitszufriedenheit und mentaler Gesundheit wird nicht erst seit gestern betont, die Arbeitgeber bemühen sich mit Zusatzangeboten um das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden. Wir wir auf unsere Bedürfnisse acht geben können und dabei ein gutes Bauchgefühl entwickeln, darum geht es in der ersten Folge von I feel you.
























