Stellt euch mal vor, ihr guckt durchs Mikroskop und seht ein Bakterium etwas auf eine Tafel kritzeln…Es dreht sich um und guckt euch an. Wie in der Schule früher: Die Lehrerin schreibt ne hochkomplexe, verwirrende mathematische Formel an die Tafel – und ihr sollt sie jetzt lösen. Mist! Hättet ihr doch mal in der letzten Stunde besser aufgepasst. Na? Welche Erinnerungen weckt das in euch? Bakterien und Viren brauchen keine Tafel, damit wir uns schlecht fühlen. Dass wir eher Negatives mit ihnen verknüpfen, liegt vielleicht daran, dass wir sie in der Regel erst bemerken, wenn sie uns Probleme machen. Dabei geht’s uns ohne sie auch nicht gut. Sie gehören einfach zu unserem Leben dazu, auch wenn wir sie mit bloßem Auge nicht sehen können. Und – auch ohne Tafel können sie uns ne ganze Menge beibringen: wie sie funktionieren, wie sie auf uns wirken, was wir GEGEN sie, aber auch MIT ihnen tun können. Wie man von Bakterien und Viren am besten lernt, das weiß Josef Penninger, der österreichische Professor für Genetik und Molekularbiologie. Mit der Begeisterung eines kleinen Jungen hat der Top-Forscher mit Leib und Seele – auch nach etlichen Preisen, Ehrungen und weltweiten, jahrzehntelangen Erfahrungen in Spitzenpositionen - noch Visionen: Nämlich: Die Infektionsforschung neu erfinden. Und wo? In Braunschweig. Am Helmholzzentrum für Infektionsforschung – kurz: HZI, einem der wichtigsten außeruniversitären Forschungszentren im Deutschlands – und vielleicht bald der Welt? Mit Josef Penninger spreche ich heute – darüber, was sich in der Infektionsforschung verändern muss, um gegen neue gesundheitliche Herausforderungen gewappnet zu sein, die der Klimawandel, die Globalisierung und auch der medizinische Fortschritt mit sich bringen. Außerdem sprechen wir über Professor Penningers neuen Job! Nämlich die Leitung des HZI, über völlig neue Wege, die er mit dem HZI gehen will und: darüber, ob man als wissenschaftlicher Leiter eines Forschungszentrums eigentlich noch sowas wie Hobbies haben kann.























