Ö1 Journal-Panorama

ORF Ö1

In Reportagen, Berichten, Diskussionssendungen und Interviews stellen wir ein Thema in all seiner Breite und Tiefe dar: Zusammenhänge sollen begreifbar, Widersprüche und Details erkennbar werden. Ressortgrenzen gibt es dafür kaum. Wir befassen uns mit allen Weltgegenden und allen Bereichen des Lebens, die gesellschaftlich relevant sind. Im Podcast hören Sie ausgewählte "Journal-Panorama"-Sendungen.

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Proteste in Serbien: Der Staatsapparat schlägt zurück

In Serbien waren die Proteste gegen Präsident Aleksandar Vucic lange Zeit friedlich, seit dem Sommer gibt es aber zunehmend Gewalt. Demonstrierende, Journalisten und Oppositionspolitiker berichten von brutalen Angriffen der Polizei. Ihr Verdacht: Hier forciert ein Machtapparat Gewalt, damit er sie selbst niederschlagen kann, um die Protest-Bewegung zu diskreditieren und sich als starker Staat zu inszenieren. Die Geschichten von Verprügelten, willkürlich Festgenommenen, sexuell Bedrohten häufen sich; Lehrerinnen, die sich an den Protesten beteiligen, verlieren ihren Job, kritische Medien werden unter Druck gesetzt.

Proteste in Serbien: Der Staatsapparat schlägt zurück

Gälisch: Eine Sprache zwischen Konflikt und Versöhnung

Vor 27 Jahren wurde das Karfreitagsabkommen zur Befriedung des Nordirland-Konflikts geschlossen. Die irische Sprache, das Gälische, wurde darin als kulturelles Erbe anerkannt. Seit 2022 ist Gälisch in Nordirland Amtssprache und erlebt gerade ein beispielloses Revival. Vor allem Katholikinnen und Katholiken unterstützen das, weil sie das Verschwinden der Sprache als Ausdruck der britischen Vorherrschaft in Nordirland gesehen haben. Viele Unionisten, Menschen aus der protestantischen Community, fühlen sich durch die irische Sprache zwar nach wie vor in ihrer Identität bedroht – andere aber entdecken das Gälische auch für sich. Historisch betrachtet wurde die Sprache schließlich von allen gesprochen, sie ist Teil der gemeinsamen Kultur und Geschichte. Die alte Sprache könnte nun wieder zur Brücke zwischen den verschiedenen Gruppierungen in Nordirland werden.

Gälisch: Eine Sprache zwischen Konflikt und Versöhnung

Klartext: Anerkennung Palästinas: Mehr als nur Symbolpolitik?

Mehr als zwei Drittel aller UNO-Mitgliedsländer erkennen einen unabhängigen Staat Palästina an. Knapp zwei Jahre nach der Terrorattacke der Hamas auf Israel und nach fast zwei Jahren Krieg in Gaza ist die laufende UNO-Generalversammlung in New York durch eine Welle solcher Anerkennungen gekennzeichnet - unter den anerkennenden Staaten befinden sich mit Frankreich, Kanada und Großbritannien erstmals auch Vertreter der G7, der führenden Industrienationen. Gegen eine Anerkennung Palästinas ist in der UNO nur noch eine Minderheit, darunter die USA, Deutschland und auch Österreich.Was bedeuten diese Anerkennungen praktisch? Sind sie Belohnung für den Terror oder bringen sie Bewegung in den Nahost-Konflikt und in die Frage einer Zweistaatenlösung? Werden die Fronten dadurch nur weiter verhärtet? Und welche Rolle kann Österreich spielen?Darüber diskutieren:Ralph Janik, VölkerrechtsexperteUrsula Plassnik, ehem. Außenministerin (ÖVP)Tom Segev, israelischer Historiker

Klartext: Anerkennung Palästinas: Mehr als nur Symbolpolitik?

Die toten Kinder von Tuam

In Irland sind im vorigen Jahrhundert tausende Kinder in Obhut der katholischen Kirche gestorben - sie waren in kirchlichen Heimen untergebracht, weil sie Kinder lediger Mütter waren. Ledig und schwanger zu sein - das galt in Irland bis vor nicht allzu alnger Zeit als schwerer Frevel und als Schande. Die betroffenen Frauen wurden häufig gezwungen, ihre Kinder in kirchlichen Institutionen zur Welt zu bringen. Die Kinder wurden ihnen dann aber abgenommen und in vielen Fällen so grob vernachlässigt, dass sie starben.Vor etwa einem Jahrzehnt hat man erstmals genauere Kenntnis über diese Opfer erlangt - als man auf dem Gelände des Nonnenklosters von Tuam im Westen des Landes auf verscharrte Babyleichen stieß. Die toten Kinder wurden also nicht einmal ordentlich begraben, sondern wie Abfall entsorgt.Seit dem heurigen Sommer wird nun systematisch gegraben. Für die Angehörigen geht es um Gewissheit darüber, was mit den Kindern geschehen ist.

Die toten Kinder von Tuam

Taxi-Gewalt in Südafrika

Mitte August wird in Soweto ein Uber-Fahrer in seinem Auto erschossen und seine Leiche angezündet - ein weiterer Fall in einer langen Reihe von Gewalttaten, die mit dem südafrikanischen Nahverkehrssystem verbunden sind. In diesem Jahr kamen allein in Gauteng, der wirtschaftsstärksten Provinz des Landes, bereits mehr als 60 Menschen ums Leben.Seit Jahrzehnten liefern sich Minibus-Taxis, private Anbieter und inzwischen auch digitale Fahrdienste einen erbitterten Konkurrenzkampf. Es geht um Macht und sehr viel Geld. Die Minibusse sind für Südafrika unverzichtbar. Mehr als 15 Millionen Berufspendlerinnen und -pendler nutzen Sammeltaxis für ihre tägliche Fahrt zur Arbeit. Der Umsatz der Branche liegt bei geschätzten 5 Milliarden Euro pro Jahr. Die Politik scheint machtlos zu sein. Die Taxi-Industrie gilt schon lange als „Staat im Staat“.

Taxi-Gewalt in Südafrika

Blatten: Leben nach dem Bergsturz

Ende Mai hat ein Bergsturz im Kanton Wallis das Dorf Blatten fast zur Gänze zerstört. Eine Katastrophe wie diese hat es seit Menschengedenken in der Schweiz nicht gegeben. Die 300 Bewohnerinnen und Bewohner mussten den Ort wegen der Bergsturzgefahr innerhalb von kürzester Zeit verlassen, konnten kaum persönliche Gegenstände mitnehmen. Die Dorfgemeinschaft wird auf eine harte Probe gestellt, denn nicht alle haben im Lötschental eine Ersatzwohnung gefunden. Bis 2029 sollen Teile des Ortes neu aufgebaut werden. Doch hält die Dorfgemeinschaft bis dahin, funktioniert dieser ehrgeizige Plan überhaupt?

Blatten: Leben nach dem Bergsturz

Die Verschwundenen von Mexiko

Mexiko hat 130 Millionen Einwohner.Rund 130 000 Menschen gelten als vermisst.Oft sind es junge Männer, die aus ihrem Alltag verschwinden - häufig angeworben oder entführt vom organisierten Verbrechen. Sie landen bei Drogenkartellen oder in rivalisierenden Banden. Und viele von ihnen enden irgendwann selbst als Verbrechensopfer, häufig irgendwo verscharrt oder verbrannt. Aufmerksamkeit erregte jüngst ein schrecklicher Fund auf einer Farm, wo Hunderte von Kleidungsstücken und Schuhen neben verbrannten menschlichen Überresten entdeckt wurden.Private Suchtrupps haben es sich zur Aufgabe gemacht, Tote zu finden, sie gehen Hinweisen nach und graben auf der Suche nach ihren verschwundenen Angehörigen die Erde um.Denn der Staat habe versagt, lautet die Klage vieler Betroffener: er mache zu wenig gegen das große Verbrechen und helfe nicht bei der Aufklärung der Gräueltaten.

Die Verschwundenen von Mexiko

Ein Jahr nach der großen Flut

Vor genau einem Jahr hat sich in Österreich eine der bisher schlimmsten Hochwasser-Katastrophen ereignet. Besonders betroffen war neben Wien das Bundesland Niederösterreich. Regenmengen in Rekordhöhe sorgten für meterhohe Überschwemmungen auf den Straßen, zerstörten Häuser und Felder und versetzten ganze Regionen in einen Ausnahmezustand. Fünf Menschen kamen in den Fluten ums Leben, an Häusern und Infrastruktur wurden Schäden in Milliardenhöhe angerichtet.Ein Jahr danach ist in den betroffenen Ortschaften äußerlich kaum mehr etwas von der Katastrophe zu bemerken, doch blickt man hinter die Fassaden, sind die psychischen und materiellen Folgen noch deutlich zu sehen und zu spüren. Ein Lokalaugenschein in Niederösterreich.

Ein Jahr nach der großen Flut

Lokalaugenschein an der US-Mexikanischen Grenze

US-Präsident Donald Trump hat seine zweite Amtszeit mit einem klaren Ziel begonnen: Er versprach die größte Massenabschiebung in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Zur Abschreckung von Ausländern und Ausländerinnen gehört auch, die mehr als 3.000 Kilometer lange Grenze zu Mexiko möglichst unüberwindbar zu machen: Denn hunderttausende Menschen aus Lateinamerika versuchen jedes Jahr, über diese Grenze in die USA zu gelangen.Über weite Strecken verläuft die Grenze entlang von Flüssen, etwa des Rio Grande; außerdem wurde über Hunderte Kilometer eine hohe Grenzmauer errichtet. Auch die Nationalgarde versucht an der Grenze, illegale Migration zu verhindern. Hansjürgen Mai hat sich an diesem Grenzwall zwischen den USA und Mexiko umgesehen:

Lokalaugenschein an der US-Mexikanischen Grenze

Klartext: Nach der Sommerpause - was bringt der politische Herbst?

Mit:Gernot Bauer, profilThomas Hofer, PolitikberaterMaria Zimmermann, Salzburger NachrichtenDiskussionsleitung: Astrid Plank

Klartext: Nach der Sommerpause - was bringt der politische Herbst?

Russlands afrikanische Drohnenbauerinnen

Russland wirbt neuerdings Söldner als Soldaten für den Ukraine-Krieg in Afrika an. Aber nicht nur das: Afrikanische Frauen werden in der Drohnenproduktion eingesetzt. In Alabuga, einer Sonderwirtschaftszone in der autonomen Republik Tatarstan, 1000 Kilometer von Moskau entfernt, gibt es riesige Anlagen für die Fließbandproduktion von Kamikazedrohnen. Offiziell werden dort Motorboote gefertigt, in Wahrheit aber die todbringenden Waffen.Die Billigarbeitskräfte dafür kommen aus dem Globalen Süden. Afrikanerinnen, meist junge Frauen zwischen 18 und 22 Jahren, werden über Social Media angeworben, versprochen werden ihnen gutes Geld und Karrierechancen. Die Arbeit in Alabuga ist allerdings äußerst gefährlich – die Ukraine hat die riesigen Drohnen-Produktionsstätten bereits mehrfach angegriffen.

Russlands afrikanische Drohnenbauerinnen

ME/CFS: Die unheimliche Krankheit

Eine Krankheit mit schwierigem Namen - ME/CFS - macht geschätzt zehntausenden Menschen in Österreich das Leben schwer.ME ist die Abkürzung für myalgische Enzephalomyelitis, das CF steht für Chronische Fatigue, also unnatürliche Erschöpfung. Die plagt viele Menschen besonders seit Corona, denn sie kann eine Ausprägung von Long Covid bzw. dem Post Covid-Syndrom sein. Viele davon Betroffene brauchen intensive Hilfe, können ihren Berufen nicht mehr nachgehen; bei den ganz schweren Fällen kommt es zu Bettlägrigkeit.Dabei haben die Kranken und ihre Angehörigen auch mit Tabus und Widerstand zu kämpfen - erst kürzlich wurde bekannt, dass ein hochrangiger Sozialversicherungsfunktionär an ME/CFS Erkrankte bzw. deren Ärzte als Scharlatane bezeichnet haben soll.

ME/CFS: Die unheimliche Krankheit

Zehn Jahre Flüchtlingskrise: Was hat sich verändert?

Der Sommer 2015 hat Österreich geprägt. 700.000 Menschen zogen in wenigen Wochen durch unser Land, die meisten mit Ziel Deutschland oder Skandinavien, doch an die 90.000 haben bei uns Asylanträge gestellt. Aus dem anfänglichen Mitgefühl für die vielen Geflüchteten aus Syrien, Afghanistan und anderen Ländern wurde bald Ablehnung, aus der Hilfsbereitschaft vielfach Überforderung. Das Thema Migration bestimmt seither die Politik und beeinflusst Wahlen. Bis heute scheint kein gutes Rezept gefunden, wie mit den vielen Menschen umgegangen werden soll, die an Europas Tore klopfen. Helfer:innen von damals erinnern sich, Flüchtlinge berichten von ihren Erfahrungen, Experten ziehen Bilanz.

Zehn Jahre Flüchtlingskrise: Was hat sich verändert?

Tourismus in den Favelas von Rio de Janeiro

Tourismus in den Favelas von Rio de Janeiro

Klartext: Emil und die Tigermücken: Tiere auf der Suche nach neuen Lebensräumen

Die Sichtung eines jungen Elchs in Niederösterreich sorgt seit Mitte August für Aufregung, "Emil" wurde zum Star in den Sozialen Medien. Das Tier wird wohl weiterziehen, doch viele neue Tierarten siedeln sich dauerhaft in Österreich an. Was bringt Tiere dazu, ihre angestammten Lebensräume zu verlassen? Welche Rolle spielen Klimawandel und Globalisierung? Sind zugewanderte Tiere Bedrohung oder auch Chance für Biodiversität? Und worauf müssen wir uns angesichts steigender Temperaturen noch einstellen?Darüber diskutieren:Claudia Bieber, Veterinärmedizinische UniversitätKarin Bakran-Lebl, AGESFranz Essl, Universität Wien

Klartext: Emil und die Tigermücken: Tiere auf der Suche nach neuen Lebensräumen

Saldo: Renaturierung - Kosten und Nutzen für Österreich

Vor einem Jahr ist die EU-Renaturierungsverordnung in Kraft getreten. Diese sieht vor, dass bis zum Jahr 2050 die Natur in der EU durch Renaturierungsmaßnahmen schrittweise wieder in einen guten ökologischen Zustand gebracht werden soll. Das gilt für Land-, Küsten-, Meeres- und-Süßwasserökosysteme ebenso wie für Agrarflächen und Städte. Bis August 2026 müssen die Mitgliedsländer Entwürfe für ihre nationalen Wiederherstellungspläne erstellen. In Österreich wurde das Renaturierungsgesetz heftig diskutiert und vielfach abgelehnt, vor allem aus der Landwirtschaftspolitik und den Bundesländern. Die Zustimmung der damaligen Klimaschutzministerin Leonore Gewessler wurde als „Verfassungsbruch“ bezeichnet.Was bedeutet das Renaturierungsgesetz nun tatsächlich? Welche Kosten und welcher Nutzen sind zu erwarten? Welche Kritik bleibt? Und was motiviert jene, die bereits Projekte umsetzen? Ein Lokalaugenschein.

Saldo: Renaturierung - Kosten und Nutzen für Österreich

Von Asien in die Schweiz: Adoptionskinder suchen ihre Wurzeln

Von den 1970er bis zum Ende der 1990er Jahre haben viele Schweizer Ehepaare tausende Babys und Kleinkinder aus verschiedenen Ländern in Asien, Südamerika und Osteuropa adoptiert. Am Beginn dieser Adoptionen stand oft Kinderhandel oder gar der Diebstahl von Neugeborenen. Die Schweizer Behörden haben Widersprüche in den Adoptionsdokumenten nicht oder zu wenig geprüft oder fühlten sich nicht zuständig, so lautet der Vorwurf, der nun in der Schweiz wissenschaftlich aufgearbeitet wird. Die adoptierten Kinder sind heute erwachsen, und viele von ihnen suchen ihre Wurzeln. Doch aufgrund gefälschter Dokumente ist es sehr schwer, die leiblichen Eltern ausfindig zu machen. Am weitesten in diesem Prozess sind die ehemaligen Kinder, die aus Sri Lanka adoptiert wurden.

Von Asien in die Schweiz: Adoptionskinder suchen ihre Wurzeln

Auf dem Überholgleis: Österreichs Eisenbahnindustrie

Die heimische Bahnindustrie gehört zu Österreichs Vorzeigebranchen.Sie versorgt den Schienenbereich von der kleinsten Schraube bis zur fertigen Straßenbahn. Und nicht nur in Österreich, sondern weltweit. Österreichs Bahnindustrie hat einen Exportanteil von mehr als 70 Prozent. 28.000 Menschen arbeiten in Unternehmen, die Straßenbahnen, Schienen, Fahrleitungen oder Zubehör herstellen. Darunter befinden sich zahlreiche Weltmarktführer.

Auf dem Überholgleis: Österreichs Eisenbahnindustrie

Sparen mit Todesfolge: Das Ende von USAID bedroht Leben

Jahrzehntelang waren die USA der größte Geber von Not- und Entwicklungshilfe. Im Januar 2025 dann die Kehrtwende: Donald Trump stoppte den größten Teil der Hilfe; die Entwicklungsagentur US-AID wurde aufgelöst; die USA traten aus der Weltgesundheitsorganisation WHO aus. Die Folgen für das Gesundheitswesen Afrikas sind katastrophal: Die Versorgung von HIV- und Tuberkulose-Patienten ist großteils zusammengebrochen; ebenso der Kampf gegen Malaria und vernachlässigte Tropenkrankheiten. Da auch andere Geberländer ihre Hilfe reduzieren, befürchtet die WHO Millionen zusätzliche Todesfälle in den kommenden Jahren – viele davon im ostafrikanischen Kenia.

Sparen mit Todesfolge: Das Ende von USAID bedroht Leben

Klimadiplomatie: Verhandeln um jedes Grad

Sengend heiße Sommer, furchtbare Fluten und Stürme, warme Winter – seit 30 Jahren versucht die Staatengemeinschaft auf Klimagipfeln die Erderwärmung zu bremsen. In Belém, der brasilianischen Metropole am Amazonas, zieht die Welt im kommenden November Bilanz - zehn Jahre nach der historischen Klimavereinbarung von Paris. Dort sowie bei den Gipfeln in Kyoto und Kopenhagen wurden Chancen und Grenzen der Klimadiplomatie besonders deutlich: Staaten spielen einander aus oder wirken zusammen, Weltpolitik bestimmt den Klimaprozess; Mut und Geschick Einzelner sind nötig, um 190 Staaten zu bewegen. Es geht aber viel zu langsam. Ehemalige Verhandler:innen sowie ein NGO-Vertreter der ersten Stunde erzählen.

Klimadiplomatie: Verhandeln um jedes Grad

Alt, arm, weiblich

Am 7. August, wurde in östereich der sogenannte Equal Pension Day ausgerufen. Das ist jener Tag im Jahresverlauf, an dem der durchschnittliche männliche Pensionist schon so viel Pension erhalten hat wie die durchschnittliche PensionistIN erst am Ende des Jahres haben wird.Fast 40 Prozent beträgt die Lücke zwischen Männer- und Frauenpensionen in Österreich. Männer erhalten im Schnitt etwas über 2500 Euro brutto, Frauen um satte 1000 Euro weniger.Lange Kinderbetreuungszeiten, Berufsunterbrechungen und zu viel Teilzeitarbeit in schlecht bezahlten Berufen zählen zu den Hauptgründen für die Armutsfalle im Alter bei Frauen. Auch jüngere, gut ausgebildete Frauen tappen nach wie vor in diverse Teilzeit- und Pensionsfallen und stehen finanziell oft nicht oder nur sehr wackelig auf eigenen Beinen.

Alt, arm, weiblich

Bauen statt Abreißen

Wiederverwenden, recyclen, neu nutzen: ein Trend, der in vielen Bereichen etwa bei der Bekleidung gilt. Aber auch im Bausektor täten wir gut daran, weniger abzureißen und neu zu bauen, stattdessen alte Gebäude wiederzuverwerten. Das findet ein europäische Initiative von Baufachleuten. Jede Minute wird in Europa ein Gebäude absichtlich zerstört, also demoliert oder abgerissen - oft unnötigerweise, wie die Expertinnen meinen. Abbruch, Entsorgung und Neubau verbrauchen Rohstoffe und jede Menge Energie.

Bauen statt Abreißen

Bolivien: Wahlen, Krise und Morales in einer Dschungelfestung

Inmitten der tropischen Chapare-Region im Herzen Boliviens, dort wo der Koka-Anbau blüht, hat sich ein Mann verschanzt, der das südamerikanische Land so lang regierte wie kein Staatsoberheupt vor ihm – der heute aber mit Haftbefehl gesucht wird: Evo Morales, Boliviens erster indigener Präsident. Umgeben von mit Holzspeeren bewaffneten Koka-Bauern, hinter Straßenblockaden, in einer Art Dschungelfestung lebt er nun – und fordert, trotz allem bei den Präsidentschaftswahlen am 17. August erneut antreten zu dürfen, was ihm das Gericht untersagt hat. Deswegen ruft er seine Anhänger:innen zum Protest auf - erfolgreich. Überall wurden Straßenblockaden errichtet, Bauern marschieren in die Metropole La Paz. Und das in einem Land, das ohnehin im Chaos steckt: Die Staatskasse ist leer, Benzin und Gas werden knapp, an Tankstellen bilden sich stundenlange Warteschlangen, und die Lebensmittel werden immer teurer.Ex-Präsident Morales ließ ausnahmsweise einen Besuch in seiner Dschungelfestung zu.

Bolivien: Wahlen, Krise und Morales in einer Dschungelfestung

Der Wald im Klimawandel

Heiß, heißer, noch heißerSo ergeht es einem derzeit in großen Teilen Europas, auch bei uns wird die Hitze in den nächsten Tagen arg.Aber nicht nur Menschen leiden, auch der Wald befindet sich im Hitzestress.Die hohen Temperaturen gepaart mit Trockenheit, in anderen Jahreszeiten aber auch Starkregen, Nassschnee und schwere Stürme setzen ihm zu. Bäume, die jahrhundertelang an einem Fleck gestanden sind, werdne entwurzelt, andere sterben ab, weil der Borkenkäfer sich in ihnen prächtig entwickelt.Der Schaden für die Umwelt ist enorm, denn der Wald erfüllt wichtige Funktionen - für das Klima, gegen Bodenerosion, für die Tierwelt.Und natürlich leiden die Forstwirte und Bauern, denen die Wälder gehören.

Der Wald im Klimawandel

Bäuerliche Strategien im Umgang mit dem Klimawandel

Der Klimawandel setzt die Landwirtschaft unter Druck. Je nach Region leiden bäuerliche Betriebe unter Trockenheit, zu großer Hitze oder häufigeren Unwettern und neuen Schädlingsarten. Für die Bauern und Bäuerinnen bedeutet das oft erhöhten Arbeitsaufwand und geminderten Ertrag. Fachwissen, Flexibilität und mehrere wirtschaftliche Standbeine sind deshalb mehr denn je gefragt, es gilt, sich auf neue Sorten, Anbaumethoden und Erntezeitpunkte einzustellen. Eine Erkundungsreise zu Bauernhöfen im Lungau, im Weinviertel und im Tullner Feld.

Bäuerliche Strategien im Umgang mit dem Klimawandel

Wie beendet man Kriege?

US-Präsident Donald Trump möchte den bereits dreieinhalb Jahren dauernden Ukraine-Krieg möglichst bald beendet wissen: Am 15. August soll es ein Treffen zwischen Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska geben. Ob diese Friedensinitiative Erfolg haben wird, steht freilich in den Sternen. Denn Moskau ist bisher von seinen - für Kiew unannehmbaren - Kriegszielen nicht abgerückt.Wie lassen sich Kriege überhaupt beenden, was lehrt uns die Geschichte darüber? Kaum jemand hat sich mehr mit dieser Frage beschäftigt als Jörn Leonhard, Professor für Geschichte an der Universität Freiburg. 2023 hat er ein vielbeachtetes Buch dazu herausgebracht.Werden Kriege wirklich nicht auf dem Schlachtfeld, sondern am Verhandlungstisch beendet? Wann ist ein bewaffneter Konflikt reif für eine diplomatische/politische Lösung, und was bedeutet das im Hinblick auf den Ukraine- oder den Gaza-Krieg? Jörn Leonhard im Gespräch mit Elisa Vass.

Wie beendet man Kriege?

Die Geschichte des Persmanhofes

Der Polizeieinsatz am Gedenkort Persmanhof Ende Juli hat für viel Aufregung und Emotionen in Kärnten und darüber hinaus gesorgt. Einst war der Persmanhof ein entlegener Bergbauernhof in Unterkärnten, nahe der slowenischen Grenze. Im April 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, hat sich dort ein schlimmes Endphaseverbrechen abgespielt: Im sogenannten Partisanenkampf ermordete eine SS-Einheit elf Bewohner:innen des Hofes, darunter sieben Kinder. Zuvor hatten sich die SS-Männer eine Schießerei mit Partisanen geliefert, die vom Kärntner Slowenengebiet aus gegen den Nationalsozialismus kämpften. Das Verbrechen wurde in Österreich nie gesühnt. Seit gut einem Jahrzehnt ist der Persmanhof eine Gedenkstätte und Museum sowie Bildungseinrichtung. Eine Sendung von Judith Brandner aus dem Jahr 2015.

Die Geschichte des Persmanhofes

Algenblüte weltweit - Symptom einer Erdkrise

Ein globales Phänomen trübt die Stimmung bei vielen Strandurlauber:innen: An den Küsten rund um den Globus gibt es immer mehr Algen. Sie scheinen die Gewinner der globalen Umweltveränderungen zu sein. Dramatisches Beispiel: Cancún, Mexiko – einst ein Strandparadies, türmen sich dort heute faulende Algenberge. Ein gigantischer Algengürtel erstreckt sich von dort bis nach Afrika. Eine der Ursachen: der Klimawandel und die Abholzung am Amazonas. Auch die Bretagne, die Ostsee und Australien leiden vermehrt unter Algenblüten. Wenn sie absterben, hinterlassen sie tote Zonen in den Meeren.

Algenblüte weltweit - Symptom einer Erdkrise

Der Euro spaltet Bulgarien

Der Euro spaltet Bulgarien

Klartext: USA-Europa - Unfairer Handelsdeal?

Der monatelange Zollstreit ist beendet - zumindest vorerst; US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen haben sich geeinigt: Die zum 1. August angedrohten 30-prozentigen Importzölle auf europäische Produkte sind abgewendet. Stattdessen soll es einen Basiszollsatz in Höhe von 15 Prozent auf die meisten Produkte aus der EU geben. Weiters verpflichtet sich die EU zu milliardenschweren Energiekäufen aus den USA und zu riesigen Investitionen. Hat sich Europa über den Tisch ziehen lassen? Ist diese Vereinbarung nun endgültig? Und was bedeutet die neue Regelung für die exportabhängige österreichische Wirtschaft?Darüber diskutieren:Alexander Herzog, Generalsekretär des Verbands der pharmazeutischen Industrie ÖsterreichsIrene Lack-Hageneder, Wirtschaftsdelegierte der WKÖ, AußenwirtschaftsCenter WashingtonNiclas Poitiers, Ökonom und Research Fellow am Bruegel Institut in Brüssel

Klartext: USA-Europa - Unfairer Handelsdeal?

Spätes Gedenken - Wie Tschechien die Vertreibung Deutscher aufarbeitet

Vor 80 Jahren, am 31. Juli 1945, fand in der böhmischen Stadt Aussig an der Elbe/ Ústí nad Labem ein schreckliches Massaker an der deutschen Zivilbevölkerung statt – zwischen 100 und 200 Menschen wurden damals ermordet. Es war einer der traurigen Höhepunkte der Vertreibung und Ermordung der deutschsprachigen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg. Viele Tausend wurden damals ermordet, und drei Millionen Menschen verloren 1945 und 1946 so ihr Hab und Gut und ihre Heimat – als kollektive Strafe für die von der NS-Herrschaft hier begangenen Gräueltaten. Jahrzehntelang wurde das alles legitimiert, totgeschwiegen oder beschönigt. Doch seit einigen Jahren wird vor allem von jüngeren Menschen in Tschechien an das dunkle Kapitel erinnert, etwa beim alljährlichen Marsch der Versöhnung in Brünn.

Spätes Gedenken - Wie Tschechien die Vertreibung Deutscher aufarbeitet

Hoffnung auf Frieden in der Türkei? Sommergespräch mit Hürcan Asli Aksoy

Es war ein Tag, der die Bezeichnung „historisch“ wohl verdient: Am 11. Juli begann die kurdische Arbeiterpartei PKK damit, ihre Waffen niederzulegen – ein symbolischer und dennoch bedeutsamer Schritt, der das Ende eines mehr als 40-jährigen bewaffneten Kampfes einleiten könnte, der zehntausende Menschen das Leben gekostet hat. Wenige Monate zuvor hatte der Anführer der als Terrororganisation geltenden Organisation, Abdullah Öcalan, vom Gefängnis aus zur Auflösung der PKK aufgerufen. Der neue Anlauf zur Versöhnung kam nur mit Billigung von Recep Tayyip Erdogan zustande. Ist Frieden nun tatsächlich realistisch? Wie passt dazu, dass Erdogan immer autoritärer gegen die größte Oppositionspartei CHP vorgeht? CHP-Bürgermeister werden reihenweise unter dem Vorwurf der Korruption verhaftet. Warum reagiert die EU auf Ankaras Abkehr von der Demokratie so verhalten? Elisa Vass spricht mit der deutsch-türkischen Politologin Hürcan Asli Aksoy von der Stiftung Wissenschaft und Politik Berlin.

Hoffnung auf Frieden in der Türkei? Sommergespräch mit Hürcan Asli Aksoy

Wie Frankreich den Bergbau wieder ankurbeln will

Frankreich hat eine lange Bergbau-Tradition. 2004 ging die Kohleförderung mit der Schließung des letzten Schachtes in Nordfrankreich zu Ende. Von der Erinnerung an die Industriegeschichte profitieren mittlerweile der Tourismus und die Kultur – so hat das nordfranzösische Bergbau-Revier das Kulturerbe-Label der UNESCO erhalten. Nach der Jahrtausendwende entstand der Eindruck, ein modernes Land wie Frankreich könne auf den extrem umweltschädlichen Bergbau verzichten. Zugleich schnellte der Verbrauch von Metallen rasant in die Höhe. Die dringend benötigten Rohstoffe werden bis heute importiert, vor allem aus Ländern des globalen Südens und aus China. Aber immer häufiger kommt es zu Engpässen. Jetzt will die französische Regierung den Bergbau im eigenen Land fördern. Ein Argument: die Energiewende. In leistungsstarken Akkus, Windrädern oder Solarpaneelen stecken enorm viele Metalle. Für Kritiker:innen ist das aber der falsche Weg.

Wie Frankreich den Bergbau wieder ankurbeln will

Vor 10 Jahren geflüchtet: Amina Alami und Kenan Fürst-Taube im Sommergespräch

Vor 10 Jahren, im Sommer 2015, begann in Österreich die sogenannte Flüchtlingskrise, die Bilder von überfüllten Bahnhöfen und Kolonnen an Menschen an den Grenzübergängen haben sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. 2015 wurden in Österreich knapp 90.000 Asylanträge gestellt, die meisten von Flüchtlingen aus Afghanistan und Syrien. Die Zahl der Asylanträge ist inzwischen wieder zurückgegangen, doch Themen wie Integration, Familiennachzug oder Rückführung in die Heimatländer prägen nach wie vor die innenpolitischen Debatten.2015 flüchteten auch Amina Alami aus Afghanistan und Kenan Fürst-Taube aus Syrien nach Österreich. Amina Alami kam mit ihrer Familie und arbeitet nun bei der Caritas Steiermark, Kenan Fürst-Taube flüchtete gemeinsam mit seiner Mutter und hat inzwischen in Österreich eine Familie gegründet. Warum haben die beiden ihre Heimat verlassen? Was waren die größten Schwierigkeiten dabei, sich hier zu integrieren? Und wie viel Zuwanderung kann Österreich verkraften?

Vor 10 Jahren geflüchtet: Amina Alami und Kenan Fürst-Taube im Sommergespräch

Blaulicht auf der Elbe: Unterwegs mit der Wasserschutzpolizei Hamburg

Der Hamburger Hafen ist durch seine Lage zwischen Nord- und Ostsee eine wichtige Handelsdrehscheibe. Er versorgt den europäischen Binnenmarkt und damit bis zu 450 Millionen Konsumentinnen und Konsumenten. Moderne Technik macht den umfangreichen Warenumschlag möglich, als kritische Infrastruktur ist das Thema Sicherheit im Hamburger Hafen zentral. Doch auch für Millionen Reisende ist der Hamburger Hafen dank zahlreicher Sehenswürdigkeiten ein reizvolles Ziel. Die Wasserschutzpolizei Hamburg ist für die Sicherheit im Hamburger Hafen zuständig - mit einem umfangreichen Aufgabenbereich.

Blaulicht auf der Elbe: Unterwegs mit der Wasserschutzpolizei Hamburg

Der letzte Rausch

Ausgehend von Deutschland wird seit einiger Zeit immer am 21. Juli der Menschen gedacht, die an Drogen verstorben sind. Die Zahl der Drogentoten steigt auch in Österreich. Im Jahr 2023 – jüngere Daten sind offiziell nicht verfügbar - waren österreichweit 256 Drogen-Todesfälle zu verzeichnen; die allermeisten, nämlich 101, in Wien.Doch auch in ländlichen Gebieten greift Drogenmissbrauch um sich. So gilt etwa Kufstein nach Abwasserkontrollen als heimliche Kokainhauptstadt Österreichs. Fast 30 Prozent der Drogentoten sind unter 25 Jahre alt. Beim Konsum holen Mädchen gegenüber den Burschen bedenklich rasch auf. Einige Fälle werden in dieser Spurensuche geschildert.

Der letzte Rausch

Klartext: Claus Peymann - Tod einer Theaterlegende

Am 16. Juli 2025 ist Claus Peymann im Alter von 88 Jahren gestorben. 13 Jahre lang leitete er das Burgtheater in Wien und war in dieser Funktion erst gehasst, später verehrt.In seine Ära fiel der größte österreichische Theaterskandal, jener um die Uraufführung von Thomas Bernhards „Heldenplatz“ 1988. Bernhard war sein „künstlerischer Lebensmensch“, wie Peymann selbst gesagt hat.Er hat aber auch anderen österreichischen Autor:innen viel Raum gegeben, etwa Elfriede Jelinek oder Peter Turrini. Welche Bedeutung hat Claus Peymann, wie war die Zusammenarbeit mit ihm, und bleibt von ihm mehr als der Ruf eines Skandalumwitterten? Darüber diskutieren Karin Bergmann, Wegbegleiterin und frühere Burgtheaterdirektorin, Rudolf Scholten, ehem. Kulturminister und Peter Schneeberger, ORF Kultur Diskussionsleitung: Veronika Fillitz

Klartext: Claus Peymann - Tod einer Theaterlegende

Die Besatzungszeit in Österreich 1945 - 1955, Teil 2

Zehn Jahre, von 1945 bis 1955, war Österreich von den Allierten besetzt. Dieses Kapitel unserer Geschichte hat die Menschen, die noch aus eigenem Erleben von dieser Zeit berichten können, tief geprägt. Sie erzählen von Angst und brutaler Gewalt, die hauptsächlich von sowjetischen Besatzungssoldaten verübt wurde, von Verlust und Wiedersehensfreude, von Not und Zusammenhalt und von Zuversicht und Wiederaufbau. Das Grauen der Kriegsjahre hinter sich lassen, die Ärmel hochkrempeln und die eigene Existenz wieder aufbauen - so versuchten die Menschen in den Nachkriegsjahren ihr Leben zu meistern. Hören Sie Teil zwei des Journal Panoramas über die Besatzungszeit, in dem Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus Nieder- und Oberösterreich zu Wort kommen.

Die Besatzungszeit in Österreich 1945 - 1955, Teil 2

Die Besatzungszeit in Österreich 1945 - 1955, Teil 1

Österreich wurde mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren vom Nationalsozialismus befreit. Zugleich begann die Besatzung durch die Siegermächte, die zehn Jahre dauern sollte. Erst mit dem Inkrafttreten des Staatsvertrags im Juli 1955 erlangte Österreich seine staatliche Souveränität wieder. Die Besetzung lief anfangs chaotisch ab. Schon vor Kriegsende eroberten sowjetische Truppen Wien und weite Teile Ostösterreichs, auch die westlichen Alliierten USA, Großbritannien und Frankreich lieferten sich eine Art Wettlauf, bis dann im Juli 1945 die Grenzen der vier Besatzungszonen endgültig feststanden. Wien wurde ab September 1945 von allen vier Alliierten gemeinsam besetzt. Die Bevölkerung kämpfte mit menschlichem Leid, Hunger, zerstörter Infrastruktur. Die Besatzer halfen beim Wiederaufbau, zugleich fürchtete die Bevölkerung Plünderungen und Übergriffe, viele Frauen wurden vergewaltigt. In Teil 1 erinnern sich Zeitzeug:innen aus Wien, der Steiermark und Vorarlberg.

Die Besatzungszeit in Österreich 1945 - 1955, Teil 1

Kenia: Kleiner Wohlstand, große Veränderung

Wie in allen Ländern des globalen Südens leben auch in Kenia sehr viele Menschen mit einer Behinderung – die Gründe dafür sind Armut und schlechte medizinische Versorgung. Gleichzeitig werden Menschen mit Behinderung häufig diskriminiert und stigmatisiert; es wird ihnen nichts zugetraut und sie finden keine Arbeit.Um das zu ändern, fördert die in Österreich gegründete Hilfsorganisation „Licht für die Welt“ in dem ostafrikanischen Land die wirtschaftliche Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung. Diese bekommen eine Anschubfinanzierung sowie Schulungen, damit sie ihre Talente in ihren kleinen Unternehmen einbringen und weiterentwickeln können. Gewünschte Nebeneffekte sind gesellschaftliche Anerkennung und eine Vorbildwirkung für andere. Dass Inklusion in Kenia nun auch von der Politik als Notwendigkeit erkannt wurde, zeigt auch die Verabschiedung eines fortschrittlichen Behindertengleichstellungsgesetzes im Mai dieses Jahres.

Kenia: Kleiner Wohlstand, große Veränderung

Klartext-Diskussion zur innenpolitischen Sommerbilanz

Nach einem turbulenten Wahljahr 2024 und einer lähmend langen Regierungssuche wurde Anfang März die Dreierkoalition aus ÖVP, SPÖ und NEOS angelobt. Seither scheint etwas mehr innenpolitische Ruhe eingekehrt. Doch ist diese Ruhe auch konstruktiv? Was hat die Regierung bisher weitergebracht und vor welchen Herausforderungen steht Österreich? Mit: Peter Filzmaier, PolitikwissenschafterWalter Hämmerle, Kleine ZeitungBarbara Tóth, Falter Diskussionsleitung: Astrid Plank

Klartext-Diskussion zur innenpolitischen Sommerbilanz

Die iranisch-amerikanische Feindschaft und ihre HIntergründe

Die USA haben vor kurzem an der Seite Israels in den Krieg mit dem Iran eingegriffen und Bomben auf Atomanlagen abgeworfen. Es ist nicht der erste Konflikt zwischen dem Iran und den USA.Auch wenn Teheran unter dem Schah ein wichtiger Partner der USA im Nahen Osten war – antiamerikanische Vorbehalte gibt es schon seit den 1950er Jahren. Nach dem Sieg der Islamischen Revolution und der Besetzung der US-Botschaft 1979 herrschten Feindschaft und Misstrauen. Beides wurde weiter angefacht durch das iranische Atomprogramm, über dessen genaues Ausmaß und Ziel bis heute Unklarheit herrscht. Dazu ein Gespräch über die Lage im Iran nach dem Zwölf-Tage-Krieg mit ORF-Iran-Korrespondentin Katharina Wagner.

Die iranisch-amerikanische Feindschaft und ihre HIntergründe

Nuklearforscher Georg Steinhauser im Sommergespräch

Vor 80 Jahren wurden erstmals Atombomben in einem Krieg eingesetzt. Die Abwürfe durch US-Bomber auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki im August 1945 beendeten den Zweiten Weltkrieg auch in Asien, die vielen Opfer ließen im „Vater der Atombombe“ genannten Physiker J. Robert Oppenheimer massive moralische Bedenken aufkommen. Es folgte jahrzehntelanges Wettrüsten, seit 1957 soll die Internationale Atomenergiebehörde die militärische Nutzung überwachen und die friedliche fördern. Die Bombardierung iranischer Atomanlagen durch die USA im Juni hat die Diskussion über Atomwaffen weltweit neu angefacht. Gleichzeitig erlebt die Atomkraft zur Energiegewinnung in Europa eine Renaissance. Ist Strom aus Kernkraftwerken angesichts des Klimawandels eine taugliche Co2-freie Alternative? Wohin mit dem Atommüll? Und welche Fortschritte hat die Atomforschung in den vergangenen 80 Jahren im Spannungsfeld zwischen Politik und Wissenschaft gemacht?

Nuklearforscher Georg Steinhauser im Sommergespräch

30 Jahre Genozid von Srebrenica

Der Völkermord von Srebrenica war das größte Massaker in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Zwischen 11. und 19. Juli 1995 töteten bosnisch-serbische Soldaten und Milizen und serbische Paramilitärs mehr als 8300 Menschen, vor allem bosniakische Männer und Burschen. Zum Jahrestag gibt es heuer in Srebrenica in der Gedenkstätte Potocari einen großen Gedenkakt, zu dem viele Angehörige der damaligen Opfer sowie internationale Gäste erwartet werden. Vertreter:innen Serbiens werden eher nicht unter den Besuchern sein, denn obwohl es sich beim Genozid von Srebrenica um das in seiner Grausamkeit herausragendste Verbrechen der Jugoslawien-Kriege handelt, gibt es in Serbien und unter den bosnischen Serben einen äußert problematischen Umgang damit. Der Genozid wird weitgehend kleingeredet, zum Teil auch geleugnet oder gar verherrlicht.

30 Jahre Genozid von Srebrenica

Neo-Österreicher Ezequiel Max im Sommergespräch

Seit September 2020 können die Nachfahren jener Menschen, die in der NS-Zeit aus Österreich vertrieben wurden bzw. flüchten mussten, relativ einfach die österreichische Staatsbürgerschaft beantragen. Sehr viele haben das seither gemacht, und über 36.000 wurden auf diese Weise bereits eingebürgert. Sie sind die Kinder, Enkel- oder Urenkelkinder der seinerzeit Vertriebenen. Einer davon ist Ezequiel Max. Der junge gebürtige Argentinier, dessen Urgroßvater 1938 aus Wien geflüchtet ist, hat nicht nur die Staatsbürgerschaft beantragt und bekommen, er lebt nun auch dauerhaft in Wien und will hierbleiben. Österreich empfindet der 24-Jährige tatsächlich als seine zweite Heimat. Warum hat er sich entschlossen, Österreicher zu werden? Wie belastend ist für ihn die Geschichte seiner Vorfahren? Was gefällt ihm, was ist ihm fremd am Leben in Österreich? Und wie denkt er über den neuen Antisemitismus? Sommergespräch mit Ezequiel Max.

Neo-Österreicher Ezequiel Max im Sommergespräch

Der Einfluss von Big Tech auf Demokratie und Wirtschaft

Große Digitalplattformen werden immer mächtiger. Tech-Riesen wie Amazon, Google und Co verdienen nicht nur sehr viel Geld durch Online-Einkäufe und durch die bei ihnen geschaltete Werbung; vielfach wird ihnen auch vorgeworfen, im Online-Handel bereits eine Monopolstellung innezuhaben. Sie kommen auch immer mehr in die Lage zu steuern, was wir lesen, hören und sehen und können dadurch Meinungen beeinflussen. Dadurch gefährden sie auch die Demokratie, manche Kritiker sprechen vom „digitalen Staatsstreich“. Was kann man dagegen unternehmen? Unter anderem müssten die großen Plattformen manche Privilegien verlieren, die noch aus den Anfangszeiten des Internets stammen.

Der Einfluss von Big Tech auf Demokratie und Wirtschaft

Boomregion Bodensee mit Schattenseiten

Der Bodensee gilt als Naturparadies. Er dient als Trinkwasserreservoir für Millionen Menschen. Der Tourismus prägt weltweit das Image der Region, doch am Ufer und im Hinterland liegt die wahre wirtschaftliche Größe. In allen Bundesländern wie Kantonen am See finden sich Hunderte, international aufgestellte Unternehmen, meist seit Generationen in Familienbesitz, meist kaum bekannt und in ihren jeweiligen Bereichen oft unter den gefragtesten der Welt. Wäre die Region ein EU Land – sie hätte, mit gut 70.000 Euro, die dritthöchste Wirtschaftsleistung pro Kopf. Der Standort Bodensee boomt, doch der wirtschaftliche Erfolg zeigt immer mehr Nebenwirkungen. Ein Saldo von Volker Obermayr

Boomregion Bodensee mit Schattenseiten

Israel-Iran: Wie geht es weiter?

Die von den USA verkündete Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran ist zwar brüchig, dennoch sind die Kampfhandlungen seit gestern etwas abgeflaut. Israel scheint in den von ihm begonnenen Krieg in 12 Tagen seine Ziele weitgehend erreicht zu haben - so wurden Teherans nukleare Kapazitäten offenbar um Jahre zurückgeworfen, nicht zuletzt nachdem die USA Luftangriffe auf die iranischen Atomanlagen Fordo, Natanz und Isfahan durchgeführt hatten. Wie geschwächt ist das Mullah-Regime nach den israelischen Militärschlägen? Was bedeutet der Krieg für den Nahen und Mittleren Osten, aber auch für die Geopolitik? Ist die vom Iran ausgehende Gefahr für Israel nun wirklich geringer geworden? Und ist das Völkerrecht nun endgültig totes Recht?

Israel-Iran: Wie geht es weiter?

Der Dalai Lama wird 90: Wie steht es um seine Nachfolge?

Das religiöse Oberhaupt der Tibeter, der 14. Dalai Lama, wird am 6. Juli 90 Jahre alt. Für viele Tibeterinnen und Tibeter ist er DIE Identifikationsfigur, nicht nur in religiösen Fragen, sondern auch gegen das übermächtige China, das Tibet seit den 1950er Jahren besetzt hält. Aber auch weltweit hat der Dalai Lama viele Anhängerinnen und Anhänger, er wird manchmal fast wie ein Popstar gefeiert. Für seine Botschaft von Mitgefühl und Versöhnung erhielt er den Friedensnobelpreis. Inzwischen ist es um den 89-Jährigen ruhig geworden. In seinem Exil in Nordindien hält der Dalai Lama noch Audienzen ab, um die Welt reist er nicht mehr. Nun geht es um seine Nachfolge: Peking will mitreden, will die religiöse Autorität des obersten tibetischen Buddhisten für eigene Zwecke nutzen.Doch der Dalai Lama selbst sagt, sein Nachfolger werde in der freien Welt geboren werden, also nicht in Tibet. Rund um seinen Geburtstag will er sich näher dazu äußern.

Der Dalai Lama wird 90: Wie steht es um seine Nachfolge?

Wenn Brustkrebs in den Genen liegt

Rund 1600 Frauen sterben jährlich in Österreich an Brustkrebs. Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebs-Todesursachen.Verschiedene Tumorarten machen auch ganz unterschiedliche Behandlungen notwendig. Vorsorglich etwas unternehmen können Frauen, die familiär belastet sind, bei denen der Krebs - und das lässt sich heutzutage feststellen - sozusagen in den Genen sitzt. Dafür gibt es Warnsignale: wenn nahe weibliche Verwandte bereits Brustkrebs hatten oder haben. Freilich kommt nach einer eindeutigen Diagnose eine schwere Entscheidung auf die Betroffenen zu: Sie können sich vorsorglich eine Brust oder auch beide abnehmen lassen - so wie es etwa die bekannte Hollywolldgröße Angelina Jolie gemacht hat. Ursula Theiretzbacher hat sich des Themas angenommen.

Wenn Brustkrebs in den Genen liegt

Tschechien und Taiwan: Ziemlich beste Freunde

Seit Vaclav Havels Zeiten unterstützt Tschechien Taiwan in seinem Kampf für Freiheit und Eigenständigkeit. Havel übertrug seine Erfahrungen mit dem Kommunismus auf den Taiwan-Konflikt. Diese Haltung prägt die tschechische Außenpolitik bis heute, und seit Russlands Überfall auf die Ukraine sieht sich Tschechien wieder in einer ähnlichen Lage wie Taiwan, das von China ständig militärisch bedroht wird.Die tschechische Republik ist inzwischen Taiwans engster Verbündeter in Europa. Immer wieder reisen hohe tschechische Politiker auf die Insel, zum großen Missfallen der Volksrepublik China. Die erhebt Anspruch auf das demokratisch regierte Land, das aufgrund der Ein-China-Politik international nicht anerkannt ist.Mit seiner mutigen Taiwan-Politik setzt Prag ein deutliches Zeichen gegen autoritäre Regimes und ihre Machtansprüche und profitiert gleichzeitig von den engen Wirtschaftsbeziehungen zu dem boomenden Land.

Tschechien und Taiwan: Ziemlich beste Freunde

Nach dem Grazer Amoklauf: Der Tag danach

Am Tag nach dem Schulmassaker in Graz sprechen wir mit: Reinhard Haller, Psychiater, GerichtsgutachterThomas Kapitany, Psychiater, Spezialist für KriseninterventionPaul Nitsche, Lehrer am BORG Dreierschützengasse in Graz, Seelsorger Gestaltung: Astrid Plank, Helene Seelmann, Elisa Vass

Nach dem Grazer Amoklauf: Der Tag danach

Ukraine - Krieg: Kein Ende in Sicht

Mit einem spektakulären Drohnen-Großangriff auf Russlands strategische Luftwaffe hat die Ukraine jüngst bewiesen, dass sie nicht zur Aufgabe bereit ist. Mit David-gegen-Goliath-Methoden leistet das Land Widerstand gegen die militärische Überlegenheit Russlands. Moskau scheint indes nicht bereit zu sein, über einen Frieden mit der Ukraine zu verhandeln. Es beharrt auf der Abtretung der Krim sowie von vier Gebieten in der Ostukraine, die man derzeit nur teilweise kontrolliert; die Ukraine müsste weiter auf einen NATO-Beitritt verzichten, westliche Waffenliegerungen müssten gestoppt werden. Die Gespräche zwischen Vertretern beider Länder am Montag in Istanbul sind erwartungsgemäß ohne Ergebnis geblieben, lediglich auf einen Gefangenenaustausch konnte man sich einigen.Sowohl die Ukraine als auch Russland werben unterdessen um die Gunst von US-Präsident Donald Trump und die wichtige Unterstützung der USA. Wie kann es weitergehen? Und wie lange kann der Krieg noch dauern?

Ukraine - Krieg: Kein Ende in Sicht

Rebellen im Ostkongo: Gekommen, um zu bleiben

Seit Jahrzehnten wird das zweitgrößte afrikanische Land, der Kongo, von Kriegen und Bürgerkriegen erschüttert.Im Osten des Landes ist es seit ein paar Jahren die Rebellengruppe M23, die gegen die Zentralregierung ankämpft, dabei aber die Bevölkerung einschüchtert und terrorisiert. Nun etablieren die Rebellen, die Anfang des Jahres die große Stadt Goma eingenommen haben, ihre Herrschaft - indem sie etwa Verwaltungskräfte einsetzen und sogar Banken wieder eröffnen. Doch die Bevölkerung sehnt sich nicht nur nach Frieden, sondern auch nach Essen. Leidtragende sind ganz besonders Frauen und Kinder.

Rebellen im Ostkongo: Gekommen, um zu bleiben

„Im Öl“: Die Bedeutung von Alkohol in unserer Gesellschaft

Nach einer gern erzählten Legende kam der österreichische Staatsvertrag mit den Besatzungsmächten unter massivem Alkoholeinfluss zustande. Auch wenn das nur zum Teil stimmt: Das Trinken von Alkohol spielt tatsächlich seit vielen Jahrhunderten eine große Rolle im gesellschaftlichen Zusammenleben und auch in politischen Abläufen. Warum ist das so, wo doch die gravierenden schädlichen Auswirkungen des Alkohols auf die Gesundheit gut bekannt sind? Warum verhindern Leberzirrhose, Familientragödien und volkswirtschaftlicher Schaden nicht, dass Alkohol in unseren Breiten geradezu verherrlicht wird? Warum scheiterte die Prohibition, also das Alkoholverbot in den USA? Das Trinken hat auch in vielen Musikstücken und Redewendungen Niederschlag gefunden. So steht etwa „im Öl sein“ für Betrunkensein. Woher stammt das? Eine Rundreise durch die Jahrhunderte und Gesellschaftssysteme. Gestaltung: Robert Uitz-Dallinger

„Im Öl“: Die Bedeutung von Alkohol in unserer Gesellschaft

Der Preis der Freiheit: Der Kampf um koloniale Entschädigungen

Vor 200 Jahren unterzeichnete der französische König Karl X. eine Verordnung über Entschädigungszahlungen infolge der Unabhängigkeit der Kolonie Saint Domingue - des heutigen Haiti. Aber es war nicht etwa Frankreich, das die Haitianer für mehr als 100 Jahre Ausbeutung und Sklaverei entschädigte. Vielmehr wurde Haiti zur Zahlung von 150 Millionen Goldfrancs verpflichtet, um den französischen Plantagenbesitzern ihren entgangenen Gewinn quasi abzulösen. Der Knebelvertrag hatte und hat enorme Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung der einst reichsten Kolonie Frankreichs, heute gilt Haiti als "failed state".Seit einigen Jahren fordern Politiker:innen und NGOs ehemaliger Kolonien Reparationszahlungen von den einstigen Kolonialmächten, etwa von Großbritannien und Deutschland. Doch an wen sollen mögliche Entschädigungen geleistet werden - an die Staaten oder an die Nachfahren der Sklavinnen und Sklaven?

Der Preis der Freiheit: Der Kampf um koloniale Entschädigungen

Belastungen am Bauernhof

Es wird nicht häufig darüber gesprochen: Die besonderen Belastungen in der Landwirtschaft führen häufig zu Suiziden. Laut einem Bericht der EU sind Bäuerinnen und Bauern in ganz Europa einem großen Druck ausgesetzt, viele von ihnen haben psychische Probleme, Depressionen oder Angstzustände. Es geht um Preisdruck für die landwirtschaftlichen Produkte, die Sorge vor dem Klimawandel und Probleme bei Hofübergaben. Psychische Probleme sind auf dem Land noch immer stark tabuisiert. Doch es gibt Hilfe. Das bäuerliche Sorgentelefon ist unter der Nummer 0810 676 810 erreichbar, die Telefonseelsorge unter dem Notruf 142. Unter www-lebensqualitaet-baernhof.at gibt es Infos und Hilfe in herausfordernden Zeiten.Die Recherche von Diana Köhler und Johanna Tirnthal wurde vom Journalismfund Europe unterstützt. www.journalismfund.eu

Belastungen am Bauernhof

Klartext: Hunger und Krieg in Gaza: Welche Strategie verfolgt Israel?

Israel hat vor wenigen Tagen neuerlich eine Großoffensive im Gazastreifen begonnen, mit Luftangriffen und Bodentruppen. Erklärtes Ziel ist es, den gesamten Gazastreifen einzunehmen und zu besetzen. Gleichzeitig lässt Israel nach drei Monaten wieder Hilfsgüter in das Gebiet. Immer öfter wird die Verhältnismäßigkeit des israelischen Vorgehens und die Einhaltung des Völkerrechts hinterfragt. Der internationale Druck wächst; scharfe Kritik kommt aus Frankreich, Großbritannien und Kanada. Auch die EU-Spitze bezeichnet die Lage im Gazastreifen als inakzeptabel. Welche Strategie verfolgt Israel? Was bedeutet sie für die Menschen im Gazastreifen? Und wie könnte die Weltgemeinschaft eingreifen? Darüber diskutieren unter der Leitung von Helene Seelmann: Laura Leyser, Geschäftsführerin Ärzte ohne Grenzen ÖsterreichMatthias Wasinger, Oberst des Generalstabs, Österreichisches BundesheerDavid Kriegleder, ORF-Korrespondent Tel Aviv

Klartext: Hunger und Krieg in Gaza: Welche Strategie verfolgt Israel?

Familie oder Freiheit: Hilfe für Opfer von Verwandtschaftsgewalt

Auch in Österreich gibt es schlimme Fälle von patriarchaler Verwandtschaftsgewalt: Zwangsheirat etwa - die Eltern suchen für junge, manchmal sogar minderjährige Frauen Ehepartner aus. Oder Verschleppung: Mädchen werden in die Heimatländer der Eltern gebracht, wo sie nicht selten eingesperrt werden; sie dürfen nicht mehr nach Österreich zurück, müssen Schule oder Berufsausbildung abbrechen. Meist sind Verschleppungen Disziplinierungsmaßnahmen - etwa weil die Betroffene hier einen Freund hat oder sich zu "westlich" kleidet. Oft, aber nicht immer, geht eine Verschleppung mit einer Zwangsverheiratung im Ausland Hand in Hand. Doch es gibt Hilfe: Einige Organisationen in Österreich kümmern sich um die Rückholung Verschleppter, um die rechtliche Betreuung Zwangsverheirateter oder die sichere Unterbringung von jungen Frauen, die aufgrund ihrer Gewalterfahrungen weg von ihrer Familie wollen und müssen. Vor kurzem hat die Caritas Steiermark eine Tagung in Graz zu diesen Themen organisiert.

Familie oder Freiheit: Hilfe für Opfer von Verwandtschaftsgewalt

70 Jahre Staatsvertrag

Am 15. Mai 1955 unterzeichneten die alliierten Besatzungsmächte USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich sowie Österreich im Wiener Schloss Belvedere den Staatsvertrag, mit dem die Souveränität Österreichs wiederhergestellt wurde. Die Worte „Österreich ist frei!“ von Außenminister Leopold Figl (ÖVP) haben sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Am 27. Juli 1955 trat der Vertrag in Kraft und beendete die zehn Jahre dauernde Besatzungszeit. Im Oktober zogen die letzten Soldaten der Alliierten ab, Österreich beschloss das Neutralitätsgesetz. Für die Republik war der Staatsvertrag, der erst nach langwierigen Verhandlungen zustande kam, ein Meilenstein. Das Parlament würdigt mit einem Festakt diese wichtige Phase im Jahr 1955. Dazu außerdem ein Gespräch mit Monika Sommer, Direktorin des Hauses der Geschichte Österreich.

70 Jahre Staatsvertrag

Alt, arm, weiblich - Wenn die Pension nicht reicht

Armut im Alter trifft in Österreich hauptsächlich Frauen. Das zeigen die Armutszahlen, die die Statistik Austria kürzlich präsentiert hat, eindrücklich. Vergangenes Jahr waren schon 32 Prozent der alleinlebenden Pensionistinnen armutsgefährdet. Bei den Männern waren es 16 Prozent. Im EU-Vergleich klafft in Österreich eine der größten Pensionslücken zwischen Frauen und Männern.Was sind die Gründe? Was bedeutet es, wenn die Pension nicht reicht? Und was können Frauen tun, um gut vorzusorgen?

Alt, arm, weiblich - Wenn die Pension nicht reicht

Alt, arm, weiblich - Wenn die Pension nicht reicht

Altersarmut bei Frauen wird in Österreich ein immer größeres Problem. Das führen die Armutszahlen, die die Statistik Austria kürzlich präsentiert hat, eindrücklich vor Augen.32 Prozent, also fast jede dritte alleinlebende Pensionistin, war im Vorjahr armutsgefährdet. 2020 war es noch jede vierte. Alleinlebende Männer in Pension sind hingegen nur halb so oft armutsgefährdet. Warum das so ist, was es bedeutet, wenn die Pension nicht reicht und was Frauen tun können, um gut vorzusorgen - diesen Fragen ist Veronika Mauler nachgegangen:

Alt, arm, weiblich - Wenn die Pension nicht reicht

Klartext: Nach der Budgetrede

Am Dienstag Vormittag hat Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) seine erste Budgetrede gehalten. Die Bundesregierung will in den nächsten Jahren einen harten Sparkurs fahren. Denn für heuer erwartet das Finanzministerium ein Budgetdefizit von 4,5 Prozent, das liegt deutlich über der Maastricht-Grenze von 3 Prozent. Gleichzeitig muss die Regierung aber investieren, um die seit Jahren schwächelnde Wirtschaft anzukurbeln. Außerdem besteht in vielen Bereichen enormer Nachholbedarf, zum Beispiel in der Verteidigung sowie im Bildungsbereich. Spart die Regierung an den richtigen Stellen? Nimmt sie die Chance wahr, das Steuersystem zu ökologisieren und Geld gerechter zu verteilen? Setzt sie die passenden Schwerpunkte bei den Investitionen? Darüber diskutieren: Georg Feigl, Budgetexperte Arbeiterkammer WienMonika Köppl-Turyna, Direkorin EcoAustriaMargit Schratzenstaller, Budgetexpertin Wifo

Klartext: Nach der Budgetrede

Klartext: 80 Jahre Kriegsende

Diskussion zum Ende des Zweiten Weltkrieges am 8.5.1945. Mit: Georg Hoffmann, Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums in WienBarbara Staudinger, Direktorin Jüdisches Museum WienBarbara Stelzl-Marx, Direktorin Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung, Graz

Klartext: 80 Jahre Kriegsende

Die Eskalation der Gewalt am Ende der NS-Herrschaft

Als gegen Ende des Zweiten Weltkriegs die Front von allen Seiten auf NS-Deutschland näher rückte und die Niederlage immer gewisser wurde, kam in der NS-Diktatur Weltuntergangsstimmung auf. Die Verantwortlichen wollten ihre wahnwitzigen rassistischen Ideen vollenden, aber auch Spuren ihrer Verbrechen verwischen und dem Feind möglichst wenige Beweise, auch möglichst wenig Infrastruktur hinterlassen. Deswegen wurden KZs geräumt, zigtausende Häftlinge und Zwangsarbeiter:innen auf Todesmärsche geschickt oder in Massenmorden hingerichtet, Zivilist:innen wahllos erschossen, oft ohne Befehl von oben. Schon zuvor waren beim Rückzug aus der damaligen Sowjetunion ganze Landstriche zerstört und entvölkert worden. In Österreich kamen in den letzten Kriegswochen mehr Menschen ums Leben als in allen Kriegsjahren zuvor. Eine dreitägige Tagung am Heeresgeschichtlichen Museum in Wien hat sich mit diesen Kriegsendverbrechen beschäftigt.

Die Eskalation der Gewalt am Ende der NS-Herrschaft

Diplomaten ohne Staat: der österreichische Auswärtige Dienst in der NS-Zeit

Vor 80 Jahren, am 16. April 1945, noch vor dem eigentlichen Kriegsende, nahm der Auswärtige Dienst in Wien seinen Betrieb wieder auf, nachdem er nach dem "Anschluss" Österreichs ans Deutsche Reich aufgelöst worden war. In der NS-Zeit standen viele Diplomaten vor schwierigen Fragen und Entscheidungen: Sollten sie sich anpassen und fortan Hitler-Deutschland dienen? Oder in den Widerstand gehen, den Dienst quittieren und das Gewissen vor die eigene Karriere stellen?Nach langen Jahrzehnten des Verdrängens und Übergehens stellt sich das österreichische Außenministerium nun aktiv seiner Vergangenheit. Externe Historiker:innen wurden damit beauftragt, die Biografien der damaligen Diplomaten zu durchleuchten. Deren Lebensgeschichten handeln von Verfolgung, Mitläufertum und - nach 1945 - Neuanfang. Erste Forschungsergebnisse wurden in einem Symposium im Außenministerium präsentiert.

Diplomaten ohne Staat: der österreichische Auswärtige Dienst in der NS-Zeit

100 Tage Donald Trump

Ende April ist Donald Trump, der nach vierjähriger Pause im November 2024 als US-Präsident wiedergewählt worden ist, 100 Tage im Amt. Für Trump-Anhänger:innen ist er schon heute einer der größten US-Präsidenten. Für Trump-Kritiker:innen zeigt sich dagegen mit jedem Tag deutlicher: Der Mann gefährdet die Demokratie. Eine Reportage aus drei verschiedenen US-Bundesstaaten, die die Stimmung zu drei Schwerpunkt-Themen zeigt: zu Trumps Strafzöllen, die auch vielen republikanischen Unternehmer:innen große Sorgen bereiten; zur angedrohten Massenabschiebung illegal Eingewanderter, die in Migrations-Hotspots bei Betroffenen und Helfern teilweise für Panik sorgt; und zur Kündigung tausender Regierungsmitarbeiter:innen durch Elon Musks umstrittene DOGE-Behörde.

100 Tage Donald Trump

Klartext: Nach der Wien-Wahl - Rot-Pink, Rot-Grün, Rot-Schwarz?

Nach der Wahl eines neuen Gemeinderats bzw. Landtags in Wien am Sonntag steht eines fest: SPÖ-Chef Michael Ludwig bleibt Wiener Bürgermeister. Die Frage ist, wen er sich als Koalitionspartner dazuholt – er hat die Wahl zwischen dem bisherigen Koalitionspartner, den NEOS, sowie ÖVP und Grünen. Nur die FPÖ hat er dezidiert schon ausgeschlossen. Wer hat die besten Karten im Koalitionspoker? Was sind die drängendsten Themen, derer sich die neue Stadtregierung annehmen muss? Und inwieweit war die Wien-Wahl ein erster Stimmungstest für die Bundesregierung? Darüber diskutieren: Walter Hämmerle, Kleine ZeitungThomas Hofer, PolitikberaterBarbara Tóth, Der Falter Diskussionsleitung: Monika Feldner-Zimmermann

Klartext: Nach der Wien-Wahl - Rot-Pink, Rot-Grün, Rot-Schwarz?

Saldo: Handel im Zollstreit

US-Präsident Donald Trump betreibt eine unberechenbare Handelspolitik, in der Zölle auf Importe in die USA eingeführt oder erhöht werden, um sie im nächsten Moment wieder auszusetzen. Andere Länder reagieren mit Gegenzöllen, auch die EU. Es ist ein globaler Handelsstreit entstanden, mit vielen Unsicherheiten und der Gefahr einer globalen Rezession. Darüber diskutieren: Gabriel Felbermayr, WIFO-ChefRobert Machtlinger, CEO beim Luftfahrtzulieferer FACCChristina Netzl, Winzerin, Weingut NetzlWolfram Senger-Weiss, CEO, Spedition Gebrüder Weiss Diskussionsleitung: Christoph Danninger

Saldo: Handel im Zollstreit

Wahlkampf auf Wienerisch

Bei der Wiener Landtagswahl am 27.4. treten sieben Parteien im gesamten Stadtgebiet, also in allen Wahlkreisen an. Wir begleiten ihre Spitzenkandidat:innen und fragen nach ihren Chancen beim Wahlvolk und bei Experten.Dass die SPÖ wieder auf Platz Eins landen wird, davon ist auszugehen; die Frage ist, wie groß der Abstand zu den nächsten Parteien wird und mit wem die SPÖ dann eine Koalition eingehen wird.

Wahlkampf auf Wienerisch

Klartext: Was kommt nach Papst Franziskus?

Das Erbe des "Unvollendeten" Papst Franziskus ist tot. Er hat viele Hoffnungen geweckt, neue Akzente gesetzt - konkrete Reformen wurden in den zwölf Jahren seiner Amtszeit aber kaum umgesetzt. Der Vatikan-Experte Marco Politi nennt ihn in seinem neuen Buch "Der Unvollendete".In einer weltpolitisch schwierigen Situation muss nun ein neuer Papst gewählt werden. Werden die globalen Krisen die Entscheidung der Kardinäle bestimmen? Oder werden innerkirchliche Erwägungen im Vordergrund stehen? Darüber diskutieren: Doris Helmberger-Fleckl, Chefredakteurin der Wochenzeitung "Die Furche"Dietmar Neuwirth, Tageszeitung "Die Presse"Paul Wuthe, Chefredakteur der katholischen Nachrichtenagentur "Kathpress" Diskussionsleitung: Markus Veinfurter

Klartext: Was kommt nach Papst Franziskus?

Sudan - die größte humanitäre Krise der Welt

Im Sudan herrscht laut UNO die größte humanitäre Krise der Welt. 25 Millionen Menschen sind von Hunger bedroht, rund 12 Millionen vertrieben durch den Krieg, derseit zwei Jahren im Land tobt. Der Armeechef und de facto-Machthaber des Landes kämpft mit der nationalen Armee gegen seinen ehemaligen Stellvertreter, der die grausame RSF-Miliz befehligt. Vor kurzem haben Regierungstruppen die Hauptstadt Khartum zurückerobert; die Kämpfe in weiten Landesteilen dauern an. Vor allem im Westen, in der Region Darfur, kommt es zu schweren Menschenrechtsverbrechen und ethnischen Säuberungen. Ein Lokalaugenschein in dem bitterarmen Land.

Sudan - die größte humanitäre Krise der Welt

Von Bulgarien nach Westeuropa: Menschenhandel in der EU

Sie werden in Bordellen Westeuropas und auf dem Straßenstrich zur Prostitution gezwungen. Davor war ihnen Liebe vorgetäuscht oder ein besseres Leben versprochen worden: Die Rede ist von den Opfern von Menschenhandel, den der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg als eine moderne Form der Sklaverei definiert. Viele der Opfer kommen aus Bulgarien. Meist sind die betroffenen Frauen und Männer Analphabeten, leben in großer Armut und geraten leicht in die Fänge organisierter, krimineller und ausbeuterischer Gruppierungen. Sie werden nicht nur zur Prostitution gezwungen und häufig misshandelt, sondern manchmal bezahlen sie auch mit dem Tod, wie im Fall eines 16-Jährigen, der im vergangenen Herbst in Wien-Favoriten von seinem Freier mit einer Axt grausam ermordet wurde. Bulgarien hat keine robuste Strategie zur Bekämpfung des Menschenhandels, im Gegenteil. Auch die Zusammenarbeit mit Zielländern wie Österreich lässt viel zu wünschen übrig.

Von Bulgarien nach Westeuropa: Menschenhandel in der EU

Japans alternde Gesellschaft: Maßnahmen gegen den einsamen Tod

Japans Gesellschaft altert stark. Viele über 65Jährige leben allein, und jedes Jahr sterben Tausende einsam in ihren vier Wänden. Was macht die Gesellschaft dagegen? Begegnungszentren für alte Menschen sind ein Mittel.

Japans alternde Gesellschaft: Maßnahmen gegen den einsamen Tod

Ein Ökobunker für Ugandas Künstler:innen

Seitdem sich in Uganda der Popstar Bobi Wine als Präsidentschaftskandidat aufstellen hat lassen, ist die Kunst- und Kulturszene im Visier des Regimes. Denn Wine ist es gelungen, mit Songtexten über die Missstände im Land die Jugendlichen zu mobilisieren. Seitdem müssen sich Ugandas Künstler und Künstlerinnen in Acht nehmen, denn die Geheimdienste beobachten, was Schriftsteller schreiben, Musikerinnen singen und Dichter texten. Der Schriftsteller Kakwenza Rukirabashaija beispielsweise, der mit seinen Fabeln das Regime an den Pranger stellte, wurde 2021 verhaftet und brutal gefoltert.Doch jetzt bauen die Mitglieder des Kunst- und Kulturzentrums 32Degrees East in Ugandas Hauptstadt Kampala ein neues, einzigartiges Gebäude – es ist massiv und nachhaltig gebaut, ein Ökobunker gewissermaßen, in dem die Künstler:innen wieder einen sicheren Freiraum für sich etablieren wollen.

Ein Ökobunker für Ugandas Künstler:innen

Börsenbeben, Proteste und Schock: Die Folgen der US-Zollpolitik

80 Tage ist er an der Macht, seither sorgt US-Präsident Donald Trump mit seinen Ankündigungen und Maßnahmen fast täglich für Schockwellen weit über die USA hinaus. Seine jüngst verkündete Zollpolitik straft fast jedes Land mit unterschiedlich hohen und nach einer ziemlich schrägen Formel berechneten Zöllen ab. Damit ruft Trump praktisch einen Handelskrieg aus und könnte eine globale Rezession auslösen. Schon sprechen viele vom Ende der regelbasierten Handelsordnung unter dem Dach der WTO. Auch in den USA sorgen die drohenden Preissteigerungen, aber auch Trumps Lust-am-Schock-Politik für große Verunsicherung. Hunderttausende protestierten am Wochenende gegen die Massenentlassungen von Beamten, massive Kürzungen bei Förderprogrammen und gegen den großen Einfluss von Tech-Milliardären auf die Politik. Welche Ziele verfolgt der US-Präsident mit seinen mitunter willkürlich anmutenden Maßnahmen? Wie sollte die EU reagieren? Und erleben wir gerade das Ende der Weltmacht USA?

Börsenbeben, Proteste und Schock: Die Folgen der US-Zollpolitik

Orte des Gedenkens: Soldatenfriedhöfe, Opfergräber und Mahnmale

Vor 80 Jahren ist der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende gegangen. Mitte April 1945 ist Wien befreit worden, das KZ Mauthausen erst am 5. Mai, im Westen und Süden Österreichs wurde noch gekämpft, am 8. Mai war dann alles vorbei.Unter den Zig-Millionen Toten des Krieges waren auch hunderttausende Menschen aus Österreich - beileibe nicht nur Soldaten.Wo sind eigentlich all diese Menschen begraben - und wo kann man ihrer gedenken?

Orte des Gedenkens: Soldatenfriedhöfe, Opfergräber und Mahnmale

Davos: Porträt eines berühmten Ortes

Der Schweizer Ort war im 19. Jahrhundert ein berühmter Luftkurort für reiche Lungenkranke; heute beherbergt er regelmäßig das Weltwirtschaftsforum und damit die Reichen und Mächtigen des 21. Jahrhunderts. In der NS-Zeit war Davos eine Schweizer Nazi-Hochburg. Porträt eines besonderen Ortes. Diese Dokumention wurde in Ö1 am 6. Mai 2024 gesendet.

Davos: Porträt eines berühmten Ortes

Jack the Writer: 30 Jahre Prozess gegen Jack Unterweger

Vor fast genau 30 Jahren, am 20. April 1994, begann in Graz ein aufsehenerregender Prozess: Der mutmaßliche Serienfrauenmörder Jack Unterweger stand vor Gericht. Ende Juni wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt - wenige Stunden danach nahm er sich das Leben. Die Mordserie, die spektakuläre Flucht des Verdächtigen in die USA und sein Auftreten in der Öffentlichkeit hatten monatelang die Schlagzeilen beherrscht. Hören Sie einen Rückblick auf diesen Jahrhundertprozess von Astrid Plank. - Diese Dokumentation wurde in Ö1 am 16. April 2024 gesendet.

Jack the Writer: 30 Jahre Prozess gegen Jack Unterweger

Die Kinder von Izieu

Am 6. April 1944 wurden 44 Kinder und sieben Erwachsene im Kinderheim in Izieu bei Lyon festgenommen, deportiert und schließlich in Auschwitz ermordet. Auch sieben Kinder aus Österreich waren darunter, sie waren mit ihren Familien nach dem "Anschluss" im März 1938 nach Frankreich geflüchtet. Vor ihrer Deportation verbrachten die jüdischen Kinder, deren Eltern bald in Lagern eingesperrt oder umgebracht worden waren, einige Monate in dem idyllisch gelegenen Kinderheim, bis der „Schlächter von Lyon“, Gestapo-Chef Klaus Barbie, die Kinder und Betreuer:innen nur wenige Monate vor der Kapitulation der deutschen Truppen in Frankreich in einer brutalen Razzia abholen ließ. Die Kinder von Izieu haben im kollektiven Gedächtnis in Frankreich einen wichtigen Platz eingenommen. In Österreich ist das Schicksal der sieben Kinder aus Wien weitgehend unbekannt. - Diese Dokumentation wurde in Ö1 am 3. April 2024 gesendet.

Die Kinder von Izieu