
Nachdem wir im “Gasthaus zur lustigen Organisation” die verblüffenden Widersprüche moderner Organisationen beobachtet haben, stechen wir nun mit der MS Calypso in See – bereit für tiefgründige Expeditionen in die unbekannten Gewässer organisationaler Phänomene. Wie Jacques Cousteau, der mit seinem legendären Forschungsschiff die verborgenen Welten der Meere erkundete, tauchen wir ein in die faszinierenden Tiefenströmungen, die unter der Oberfläche des scheinbar chaotischen Organisationsalltags wirken. In dieser zweiten Staffel verlassen wir die gemütliche Beobachterposition des Gasthauses und werden zu aktiven Entdeckern auf hoher See. Mit Präzision und unverhohlener Neugier navigieren wir durch die paradoxen Strömungen, die Organisationen prägen. Warum funktionieren Organisationen trotz – oder vielleicht gerade wegen – ihrer Widersprüchlichkeit? Welche unsichtbaren Muster und Strukturen lassen sich entdecken, wenn man mit dem richtigen Sonar lauscht? Die MS Calypso ist mehr als nur ein Schiff – sie ist ein Symbol für die systematische Erkundung des Unbekannten. Ausgerüstet mit dem Navigationssystem der Systemtheorie und dem Tauchgerät konstruktivistischer Beobachtung begeben wir uns auf die Suche nach jenen verborgenen Mechanismen, die das organisationale Leben bestimmen. Die MS Calypso ist startklar, die Crew an Bord, der Horizont voller Verheißungen. Begleiten Sie uns auf dieser Forschungsreise zu den Untiefen und Schatzkammern der Organisationswelt – es wird eine Expedition voller Überraschungen, Erkenntnisse und vielleicht sogar praktischer Weisheit für Ihren eigenen organisationalen Alltag.
Alle Folgen
Messen, Metriken und Wahrheit - Wenn Zahlen zu Türöffnern für Systembeobachtung werden
Warum führen 1000 Podcast-Downloads nicht automatisch zur Freude? In dieser Episode diskutieren Falk und Yves auf der MS Calypso die Paradoxien des Messens in Organisationen. Sie erkunden, wie Messungen Unsicherheit reduzieren können, ohne zur absoluten Wahrheit zu werden. Kernthemen der Episode: • Unsicherheitsreduktion durch Messungen statt 100%iger Gewissheit • Der Unterschied zwischen Tatsachen und Interpretationen bei Metriken • Warum Performance-Messungen immer subjektive Konstruktionen sind • Systemtheoretische Betrachtung von Organisationsmetriken • Die Gefahr des Objektivismus bei KPIs und Datenanalyse Die beiden zeigen auf, wie Metriken als Suchscheinwerfer fungieren - sie beleuchten bestimmte Bereiche, lassen aber andere im Dunkeln. Besonders spannend wird es bei der Frage, wie Teams wirklich funktionieren: Amy Edmondsons Forschung zeigt, dass erfolgreiche Teams nicht weniger Fehler machen, sondern öfter über Fehler sprechen. Ein faszinierender Dialog über die Kunst der Systembeobachtung durch Messungen - ohne in die Falle zu tappen, Zahlen für die Realität zu halten.

Wie Hans die kapitalistische Verwertungslogik entlarvt
Während eines kurzen Aufenthalts der MS Calypso im Hafen, hat sich der guten alten Zeiten willen der Stammtisch im Gasthaus zur lustigen Organisation getroffen. In dieser Folge nehmen Gunther, Winald und Falk das Märchen “Hans im Glück” auseinander und entdecken dabei eine verstörende organisationstheoretische Parabel. Was als harmlose Kindergeschichte beginnt, entpuppt sich als radikale Kritik an der kapitalistischen Verwertungslogik. Wir diskutieren, warum Hans mit jedem Tausch materiell ärmer, aber emotional reicher wird - und was das für moderne Organisationen bedeuten könnte. Ist ständiges Wachstum wirklich erstrebenswert? Können Unternehmen bewusst schrumpfen und dabei erfolgreicher werden? Und warum haben wir eigentlich Angst vor dem Verzicht? Eine Folge für alle, die sich fragen, ob es auch anders geht - und bereit sind, ihre Schleifsteine in den Brunnen zu werfen.

Resilienz Reloaded
In dieser Folge tauche ich gemeinsam mit [Liane Stephan](https://www.linkedin.com/in/liane-stephan-93396911b/) tief in das Thema Resilienz ein – und zwar jenseits von Bambus-Metaphern und Wellness-Klischees. Liane ist Mitgründerin von [Awaris](https://awaris.com/), erfahrene Coachin und Beraterin, die seit Jahren Unternehmen und Führungskräfte dabei begleitet, innere und organisationale Widerstandskraft wirklich zu verstehen und zu leben. Ihr Ansatz: Resilienz ist kein Zustand, sondern ein lernbarer Prozess, der uns hilft, mit Unsicherheit, Druck und Veränderung nicht nur klarzukommen, sondern daran zu wachsen.

Wie Hans entdeckt, was Arbeit ausmacht
An Bord der MS Calypso habe ich diesmal einen ganz besonderen Gast begrüßt: Lasse Paulus – Jurist, Herausgeber des Craze Wire Magazins, Gitarrist bei Schreng Schreng & La La und, wie sich herausstellt, ein Hans im Glück der Organisationswelt. Gemeinsam tauchen wir in die Untiefen moderner Arbeitskultur ein: Warum ist es so schwer, einfach mal nur zu arbeiten, ohne gleich die ganze Persönlichkeit mit auf die Bühne zu zerren? Wie viel Freundschaft braucht die Arbeit – und wann wird’s zu viel? Und was hat das alles mit Punk, Märchen und dem Tag der Arbeit zu tun? Ein Gespräch über Loyalität, Ehrlichkeit, professionelle Ansprüche und die Kunst, sich selbst nicht zu verlieren. Ich freue mich wie Bolle, dass Lasse mein Gesprächspartner war – selten so viel Freude und Tiefgang in einer Folge gehabt!

Die Jungfernfahrt der MS Calypso
Ahoi, Abenteuerlustige! In dieser Folge lichten wir den Anker und stechen in See - metaphorisch und buchstäblich! Wir verlassen unseren geliebten Stammtisch im Gasthaus zur lustigen Organisation und wagen die erste Reise auf der MS Calypso. Doch kaum haben wir die Segel gesetzt, erwartet uns schon die nächste Überraschung: Eine Kutschfahrt vom Hafen weg, auf der Suche nach dem perfekten Proviant für unsere nächste große Fahrt. Begleitet uns auf dieser Reise durch Kopf, Herz und Hand, während wir über Macht, Stolz und Mut philosophieren. Wir entdecken, wie Organisationen ticken, warum manche Ideen Zeit brauchen, um zu reifen, und was Pestalozzi mit modernem Management zu tun hat. Am Ende dieser Folge werdet ihr nicht nur wissen, was in eurem metaphorischen Reisekoffer nicht fehlen darf, sondern auch, warum manchmal eine ungeplante Kutschfahrt genau das richtige Abenteuer sein kann, um neue Perspektiven zu gewinnen. Also, schnappt euch eure Seekarten und Kompass - es wird eine Fahrt voller Überraschungen, Erkenntnisse und jeder Menge Spaß!

Wie aus abgehalfterten Tieren ein High-Performance-Team wird
In dieser Folge tauchen wir mit unserem Gast Yves in die Welt der Bremer Stadtmusikanten ein. Was können wir von diesen unterschätzten Tieren über Teamarbeit lernen? Wir diskutieren, was ein Team ausmacht, wie groß es sein kann und ob Verzweiflung eine gute Motivation für Zusammenarbeit ist. Dabei streifen wir Themen wie Schicksalsgemeinschaften, die Bedeutung gemeinsamer Ziele und die Vor- und Nachteile cross-funktionaler Teams. Eine Folge voller Erkenntnisse über Teamdynamik, Zusammenhalt und die Kraft der Unterschätzten.

Wie die sechs Diener den Schweinehirten zum König machten
Sind Superkräfte nur Superhelden vorbehalten? Denen, die mit übernatürlichen Fähigkeiten und der Übernahme aller möglichen Gefahren (und natürlich auch Abenteuer) die Welt retten. Und verschallt damit der Ruf von Märchenprinzen nach Helfern mit besonderen Talenten in der Tonne? Denn wie sollten sie übermenschliche Aufgaben meistern, wenn es nicht ihre eigenen Fähigkeiten sind und das Risiko des Scheiterns wenig folgenschwer erscheint. In dieser Folge tauchen wir mit Michel Eggebrecht in die Welt des Märchens "Die sechs Diener" ein und diskutieren, wie ein scheinbar unmögliches Ziel durch cleveres Teamwork und ein bisschen Trickserei erreicht werden kann.

Wie der Häuptling vor vielen vielen Monden Kleinanzeigen erfand
Wenn der Gründer und Lenker eines Medienimperiums The Chief genannt wird, dann ist das für uns ein Grund einmal genauer hinzuschauen, was es damit auf sich hat. In einer agilen Arbeitswelt voller Augenhöhe erscheint das ja sowas von 90ziger. In diesem Fall richtig, denn es geht um die Zeit der 1890iger und danach. Unser Stammtischgast Heinrich bringt die Lebensgeschichte von Lord Northcliffe mit, kein Märchen. Als Schweizer darf der das. Heinrich ist sowas von historisch kundig in Bezug auf die Medienwelt, da haben wir erstmal mit Kinnlade unten gelauscht. Wenn wir denken, dass die Medienwelt seit Google eine andere ist, dann gilt in der gleichen Weise, dass die Medienwelt seit The Chief eine andere war. Die Auswirkungen sind heute noch zu spüren. Stichwort Kampagnenjournalismus. Auch wenn die vorletzte Jahrhundertwende sehr lange her ist, lässt sich einiges über die Organisation und Führung in wilden Zeiten lernen. Enjoy!

Wie das tapfere Schneiderlein im Wirtshaus beim Würfeln nach der Wahrheit sucht
Neue Folge, neues Glück? Ihr werdet es hören. Unser Rahmen war “Das tapfere Schneiderlein”. Ihr wisst schon - “siebene auf einen Streich” und so. Da gab es viel zu besprechen und wie immer haben wir uns verlaufen und sind wieder zurückgekehrt und sind dann wieder in neue Welten aufgebrochen. Rein theoretisch, hätten wir die folgenden Themen besprechen können: *Selbstorganisation und Autopoiesis* Das tapfere Schneiderlein handelt eigeninitiativ und selbstorganisiert, als es sich entscheidet, sieben Fliegen auf einen Streich zu töten und daraufhin seine Reise anzutreten. Dies kann als Beispiel für autopoietische Systeme gesehen werden, die sich selbst reproduzieren und erneuern. Diskussion: Wie können Organisationen Selbstorganisation fördern und welche Vorteile bringt dies? *Komplexität und Emergenz* Die Vielzahl der Herausforderungen, die das Schneiderlein meistert (z.B. die Riesen, das Einhorn, das Wildschwein), zeigt, wie komplexe Situationen durch kreative und emergente Lösungen bewältigt werden können. Diskussion: Wie gehen Organisationen mit Komplexität um und welche Strategien helfen, um emergente Lösungen zu entwickeln? *Kommunikation und Sinngebung* Das Schneiderlein nutzt geschickte Kommunikation und Storytelling, um seine Taten darzustellen und so Anerkennung und Belohnung zu erhalten. Diskussion: Welche Rolle spielt Kommunikation in Organisationen und wie kann eine gemeinsame Sinngebung (Sensemaking) die Organisation stärken? *Macht und Herrschaft* Das Märchen zeigt, wie das Schneiderlein durch seine Taten Macht und Einfluss gewinnt, obwohl es ursprünglich eine untergeordnete Position hat. Diskussion: Wie wird Macht in Organisationen verteilt und wie können Machtstrukturen verändert werden, um innovativer und gerechter zu sein? *Rollen und Identität* Das Schneiderlein verändert seine soziale Rolle und Identität im Laufe der Geschichte, indem es sich vom einfachen Schneider zum gefeierten Helden und König wandelt. Diskussion: Wie verändern sich Rollen und Identitäten in Organisationen und welche Auswirkungen hat dies auf die Dynamik und das Verhalten der Mitglieder? *Konflikt und Kooperation* Im Märchen gibt es zahlreiche Konflikte (mit den Riesen, dem Einhorn, etc.), die das Schneiderlein durch List und Kooperation löst. Diskussion: Wie können Organisationen Konflikte konstruktiv nutzen und welche Mechanismen fördern die Kooperation zwischen den Mitgliedern? *Symbolische Führung* Das Schneiderlein setzt symbolische Handlungen (wie das Anfertigen des Gürtels mit der Aufschrift „Sieben auf einen Streich“) ein, um seine Führungsqualitäten und Fähigkeiten zu demonstrieren. Diskussion: Welche Rolle spielen Symbole und Rituale in der Führung und Kultur von Organisationen? *Praktische Anwendungen der Inhalte aus dem Gasthaus zur lustigen Organisation* Rollenspiele und Simulationen: Nachspielen der Märchenszenen, um Führung, Konfliktmanagement und Kommunikation zu üben. Workshops zu Selbstorganisation Übungen zur Förderung von Selbstorganisation und Eigenverantwortung innerhalb der Organisation. Storytelling-Sessions: Nutzen des Märchens als Grundlage, um eigene Erfolgsgeschichten und Herausforderungen zu erzählen und daraus zu lernen. Hier noch die Hörer-Aufgabe für diese Folge: wer alle 6 Themen findet und die entsprechenden Zeitpunkte aufschreibt, den laden wir auf einen Schwatz am Stammtisch ein und geben auch noch ein Wasser dazu aus. Wenn das nichts ist…

Wie der Bock sich zum Gärtner schummelt
Ist unternehmerisches Handeln nur Unternehmer*innen vorbehalten? Denen, die mit eigenem Geld und der Übernahme aller möglichen Risiken (und natürlich auch Chancen) Geschäfte aufbauen und betreiben. Und verschallt damit der Ruf von Unternehmen nach Mitarbeitenden, die unternehmerisch denken und handeln sollen, in der Tonne? Denn wie sollten sie unternehmerisch tätig sein, wenn es nicht ihr eigenes Geld ist und das Risiko des Scheiterns wenig folgenschwer erscheint. Können Unternehmen Strukturen haben, die jedem von uns ermöglichen würden, unternehmerisches Potential zu entfalten? Auch wenn wir das eigentlich gar nicht anstreben. Wir finden nicht auf jede dieser Fragen eine passende Antwort, haben eine kleine Referenz an Günter Dück und sind uns wie immer sicher: wenn du etwas erreichen möchtest, #sorgedafürdassdirwidersprochenwird!

Da wo man singt, da lass Dich ruhig nieder
In dieser Folge geht es wieder um ein Märchen. Und wir freuen uns sehr, dass es uns diesmal vom wunderbaren Johannes Schartau - linkedin.com/in/johannes-schartau vorgestellt wird. Ein Schelm, wer denkt, dass es im Märchen um Johannes geht. Wie immer lassen wir uns hinreißen, das Märchen zum Anlass zu nehmen, einen Ausflug in den Sinn und Unsinn von Organisationen zu machen. Eine Frage, um die wir nicht herumkommen, ist: Welche Funktion hat Treue in einer Organisation? Und für wen? Wie wir dann zu den Aussagen kommen, dass "ein Hofnarr Größe braucht” und “Narren nie Könige werden” können, ist wie immer schwer zu beschreiben. Allerdings gibt uns das die Gelegenheit einmal zu beleuchten, was vielleicht die wirklich wichtige Aufgabe von lateralen Führungskräften ist. Denn wer kann schon einer Organisation gut den Spiegel vorhalten? Dort, wo formale Hierarchie als Machtquelle fehlt, braucht es Humor, Lieder und Mikropolitik.

Die unsichtbaren Fäden der Organisation
In dieser Folge geht es um praktische Paradoxien. Und um systemschlaues Verhalten. Und Nacktheit. Denn locker zusammengehalten wird diese Folge vom Märchen “Des Kaisers neue Kleider”. Die Geschichte vom Kaiserkleid, das nur die Klugen und Schlauen erkennen können, öffnet Tür und Tor für alles Mögliche, wenn man sie in Zusammenhang mit dem Geschehen in Organisationen bringt. Warum wir dann auch bei den Widersprüchen von Werten und Prinzipien landen und über die Übereinanderschichtung von Organisationsbildern reden, weiß im Nachgang nur der Geier. So ist das eben am Stammtisch. Die Diskussion über wertschöpfende und nicht-wertschöpfende Tätigkeiten und die damit verbundenen Missverständnisse waren allerdings geplant. Ein bisschen gestritten haben wir uns auch. Vom Sound her haben wir uns an dem Podcast “Formen (reloaded) mit Fritz B. Simon" orientiert. Nicht an dessen Tiefe und Breite. Aber hört doch selbst...

Wie Aschenputtel beim Kickern die Stiefmutter zur besten Manager*In macht
Ehrlich gesagt, wissen wir nicht genau, was uns hier geritten hat. Aber irgendwo müssen wir anfangen. Und was liegt näher, als über Spaß bei der Arbeit zu reden? In unserer Pilotfolge geht es um die Frage, ob es erst Spaß bei der Arbeit geben sollte und sich dann der Erfolg des Unternehmens einstellt? Oder, ob es eher andersrum ist. Und es geht um die Frage, wie Organisationen eigentlich trainieren. In dieser Folge unserer Radioshow wird alles von Aschenputtel zusammengehalten. Enjoy!
























